Unterstützen Sie unsere Arbeit Jetzt spenden!
Hallo Gast
Online-Selbsthilfegruppen Glücksspielsucht
» Mittwochsgruppe    |    » Samstagsgruppe
     

Urteil OLG Dresden

  • 17 Antworten
  • 7027 Aufrufe
Urteil OLG Dresden
« am: 28 Oktober 2022, 13:07:23 »
CLLB Rechtsanwälte erstreitet bundesweit erstes Urteil eines Oberlandesgerichts zur Rückerstattung von Verlusten aus der Teilnahme an illegalen Online-Casinospielen

https://www.cllb.de/internetrecht/online-casino-muss-verlust-erstatten-olg-dresden-setzt-meilenstein/

Re: Urteil OLG Dresden
« Antwort #1 am: 28 Oktober 2022, 13:31:45 »
inwiefern setzt OLG Dresden ein Meilenstein??? Es haben doch schon merere OLGs für Spieler entschieden. Ich sehe jetzt hier nichts neues

*

Der_Neue_22

Re: Urteil OLG Dresden
« Antwort #2 am: 28 Oktober 2022, 13:36:14 »
@ Kotek: wer lesen kann ist klar im Vorteil:

"Nachdem zahlreiche Landgerichte entschieden haben, dass die Spieler einen Rückzahlungsanspruch haben und verschiedene Oberlandesgerichte erklärt haben, Berufungen gegen diese Urteile zurückzuweisen, hat nun zum ersten Mal ein Oberlandesgericht ein Online-Casino zur Rückzahlung der Verluste verurteilt."

Re: Urteil OLG Dresden
« Antwort #3 am: 28 Oktober 2022, 13:37:49 »
Von OLGs gab es Beschlüsse, es gab noch kein einziges Urteil eines OLG. Bis Jetzt. 

*

Offline Olli

  • *****
  • 6.818
Re: Urteil OLG Dresden
« Antwort #4 am: 29 Oktober 2022, 15:10:24 »
Hi Leute!

Damit über das Urteil gesprochen werden kann, habe ich die Beiträge darüber aus der Urteilssammlung abgetrennt.
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Urteil OLG Dresden
« Antwort #5 am: 29 Oktober 2022, 15:39:41 »
Edit Olli: Vollzitat entfernt

Das war anders geplant, aber Andreas und ich haben uns beim Posten überschnitten. @Olli – nein, das war ausnahmsweise mal kein Vollzitat, auch wenn es so ausgesehen haben mag.

Ich habe daher den Post, der ursprünglich komplett von mir stammt, hier jetzt wieder ergänzt bzw. vervollständigt.

________________________________________

Aus dem Artikel:
 
“Die Klage hatte im Berufungsverfahren vor dem OLG Dresden Erfolg”
 
Das deutet darauf hin, dass in der ersten Instanz gegen den Spieler entschieden wurde, da sich in der Berufung ja die Rollen umdrehen, d.h. (Berufungs)-Kläger vor dem OLG war erneut der Spieler, was bedeutet, dass er in erster Instanz verloren haben muss.
 
Handelt es sich daher evtl. um diesen Eintrag aus der Urteilsammlung?
 
24.03.2022 - LG Leipzig
Aktenzeichen: 4 O 1013/21
Berufung OLG Dresden – 10 U 736/22

Selbst wenn es ein anderer Fall sein sollte, haben wir hier ein Beispiel für ein Urteil gegen den Spieler in der ersten Instanz (LG), welches von der nächsthöheren (OLG) gekippt wurde. Sehr gut! Es wird nun spannend, ob das Casino in Revision geht – dann käme nämlich endlich der BGH zum Zuge.

Edit: Es ist der genannte Fall.
« Letzte Änderung: 29 Oktober 2022, 21:27:07 von Cecilia18 »

*

Der_Neue_22

Re: Urteil OLG Dresden
« Antwort #6 am: 29 Oktober 2022, 17:06:49 »
Den BGH werden sie niemals riskieren. Das glaubst du doch selbst nicht. Erst recht nicht bei der Summe.

Re: Urteil OLG Dresden
« Antwort #7 am: 29 Oktober 2022, 21:03:01 »
Was hat die (hier eher geringe) Summe für eine Relevanz Deiner Meinung nach? Weißt Du, welche anderen Summen noch in weiteren Klagen gegen denselben Laden im Spiel (sorry) sind?

Ich kenne die Überlegungen der skrupellosen Anwälte der Gegenseite nicht – Du?

Dennoch habe ich ein wenig Fantasie und durchaus Sinn für strategisches Denken. Daher würde ich mich mittlerweile nicht mehr wundern, wenn irgendwann der erste Fall doch zum BGH geht – und zwar dann, wenn a) genügend Zeit ab Neuregelung Juli 2021 vergangen ist und b) man sich hinsichtlich der Rechtssprechung zur Verjährungsfrist (3 Jahre laut BGB vs. 3 Jahre ab Kenntnisnahme vs. evtl. 10 Jahre) hinreichend sicher fühlt.

Es liegt ja auch nicht nur in der Entscheidung der Casinos. Man stelle sich einen Fall vor, bei dem der Spieler am OLG unterliegt (immer möglich, trotz der eindeutigen Tendenz bis jetzt) und entweder einen entschlossenen/finanzstarken PKF hat oder selbst genügend Mittel und Zeit – dann muss der Anbieter zum BGH, ob er will oder nicht.

Gibt es hier eigentlich irgendwelche Jurist*innen? Meine mich zu erinnern, dass vor längerer Zeit mal jemand vom Fach gepostet hat. Könnte jetzt hilfreich sein.
« Letzte Änderung: 29 Oktober 2022, 21:06:39 von Cecilia18 »

*

Alexander25840

Re: Urteil OLG Dresden
« Antwort #8 am: 30 Oktober 2022, 13:15:09 »
Selbst wenn ein Casino vorm OLG unterliegt,  könnten Sie theoretisch vor dem BGH Termin einfach zahlen und gut ist es. Ich glaube nicht das es jemals zum BGH gehen wird. Das OLG Dresden Urteil ist schon sehr gut für uns, weil auch andere OLG kaum mehr anders urteilen werden. Eventuell gibt es ab jetzt tatsächlich wieder mal Vergleiche.

*

Offline MMA

  • *
  • 15
Re: Urteil OLG Dresden
« Antwort #9 am: 30 Oktober 2022, 14:33:42 »
Eventuell gibt es ab jetzt tatsächlich wieder mal Vergleiche.
Na, da bin ich mal gespannt. Habe die kommende Woche einen Güte- und Verhandlungstermin und werde meinen Anwalt und auch deren anwälte auf dieses Urteil während der Gütephase hinweisen ;) mal sehen ob man 80+ % kriegt + schnelle Bezahlung damit die nicht ein Urteil kassieren.

*

Der_Neue_22

Re: Urteil OLG Dresden
« Antwort #10 am: 30 Oktober 2022, 17:56:53 »
Lass das mal lieber deinen Anwalt machen. Ich hoffe, dass sich das Ganze jetzt auch so "eindeutig" bei den Sportwetten entwickelt. Läuft dort zumindest in die gleiche Richtung.. 

Re: Urteil OLG Dresden
« Antwort #11 am: 30 Oktober 2022, 18:26:12 »
Wenn der Anwalt nüchtern und gut vorbereitet ist, dann kennt er diese News schon  8)

Ohne uns Details zu nennen, würde ich mich freuen wenn du danach mit "yeah" oder "Flop" deinen Termin sehr knapp beschreibst. Viel Glück!

Re: Urteil OLG Dresden
« Antwort #12 am: 30 Oktober 2022, 18:36:37 »
Ich frage mich manchmal, wieso die Casinos sich nicht alle zusammen an einem Tisch setzen und beschließen, dass es keine Urteile geben darf. Dann würden viele Diskussionen nicht existieren und kaum jemand würde sich trauen zu klagen, über Vergleiche darf man ja nicht sprechen. Ich möchte keine Tipps geben aber das Kind ist eh schon in den Brunnen gefallen  :P

Re: Urteil OLG Dresden
« Antwort #13 am: 30 Oktober 2022, 19:01:49 »
@Andreas: Vielleicht weil sich auch Casinos untereinander als Konkurrenten betrachten? Zudem: Wie soll man alle möglichen Anbieter an einen gemeinsamen Tisch bekommen? Außerdem: Ich kann mir gut vorstellen, dass die Big Player dieser Branche sicherlich nichts dagegen haben dürften, wenn die kleinen Casinos finanziell bedingt Tschüss sagen müssen ;)

Re: Urteil OLG Dresden
« Antwort #14 am: 30 Oktober 2022, 19:12:34 »
Ja das stimmt, aber ich bin mir sicher dass zumindest die ganz großen sich digital mit einem Zoom Meeting vernetzen und zukünftige Richtungen besprechen, gute Unternehmen legen die Wege für die nächsten 5 Jahre schon fest, die werden definitiv einen Plan haben für die aktuelle Problematik.

Wenn ich so überlege, dann war es vielleicht doch richtig um die kleinen Konkurrenten auf Reise zu schicken.

 

Wir danken dem AOK Bundesverband für die Finanzierung des technischen Updates dieses Forums