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immer wieder alles verzockt !!! ich weiß nicht mehr weiter

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Windmühlen:
@derKommentar … es war von mir keine Kritik oder ein Angriff. Meinen Kommentar habe ich auf -Psychisch ist man kaputt - bezogen. Falls du es so aufgefasst hast, tut es mir leid.

Was ich ausdrücken wollte:
Ich bin eigentlich ein extrem sparsamer Mensch, und lasse mir eigentlich im realen Leben keinen einzigen Cent aus der Tasche ziehen…

Wie haben die Anbieter es geschafft mich wie eine Kuh zu melken?

Dem Anbieter sind die Kunden, die vielleicht mal 20 Euro verspielen völlig egal.

Bei mir war es so:
Die Algorithmen von denen müssen erkannt haben, dass ich ein Glücksspiel-Problem habe / ein richtig guter Kunde werden könnte …

Ich habe Summen gesetzt, die völlig lebensfremd sind.

Es ging los:
- VIP-Programm
- E-Mail Flut
- Bonus-Angebote … jeden Monat…
- Cash-Out verzögern … damit ich abbreche
- Sperre nicht akzeptieren
- Sperre nicht an das OASIS-System weiterleiten

Hätte es so weit kommen müssen?
Nein … die Anbieter hätten mich ausschließen müssen.
Ich habe zwar jede Wette selbst abgeschlossen, aber im Nachgang fühlt sich das für mich wie ein aktiver psychischer Missbrauch und einer Gehirnwäsche an.

Ich hatte mich selbst nicht mehr unter Kontrolle.

Die Anbieter wussten genau, was und wie sie es mit mir treiben müssen, um richtig fett abzukassieren … als hätten Psychologen das Drehbuch geschrieben…

Wenn ich mich nicht geöffnet hätte und Hilfe zugelassen hätte / Kontrolle abgegeben hätte, dann würde ich aufgrund der obigen Gründe noch immer zocken.

Was ich sagen wollte:
Öffnet Euch und akzeptiert Hilfe!!! Ansonsten wird es schwierig aus den Klauen der Anbieter rauszukommen. (Das ist nur meine Meinung)

Deine beschriebenen Hobbys und positive Gewohnheiten zu entwickeln, sind natürlich wichtig…

Olli:
Hi!

Ich weiss, wie es ist, ein Eigenheim zu besitzen. Gerade eben noch habe ich ein Finanztip-Video gesehen, in dem ein paar Beispiele einer privaten Vermögensbilanz aufgezeigt wurden. Eines der Beispiele passte von seinen Werten ganz gut zu meinen. Ich hatte unterm Strich dennoch mehr dort stehen. Doch ich habe 20 Jahre lange gezockt. Wie kann das also sein? Das Erbe habe ich gar nicht eingerechnet ...
Ich habe immer viel gearbeitet. Vor Allem habe ich an meinem Häuschen viel selbst gemacht, was sich im Realwert bemerkbar gemacht hat.

Heute weiss ich, dass Arbeit auch nicht alles ist. Das ist eine Einstellung, die mit zunehmendem Alter auftaucht. Mein Vater, ich hatte es hier schon eingesetzt gehabt, meinte zum Schluss er würde bedauern so viel gearbeitet zu haben und dafür weniger Zeit mit der Familie verbracht zu haben.

Na klar, ich habe meinen Hausbaukredit damals viel zu blauäugig abgeschlossen - viel zu niedrig. Von daher war ich froh, dass ich einen Nebenjob hatte. Der hat mich so manches Mal gerettet. Ich hatte ein Ziel vor Augen - die Dinge noch erledigen, die ich mangels Masse erst mal auf die lange Bank geschoben hatte.

Trotz Ziel ist auch Entspannung wichtig. In der Zeit, in der ich arbeite, kann ich nicht entspannen. Hier muss jeder für sich entscheiden, was ihm noch gut tut und was eventuell schon schadet. Die Frage darf man sich selbst ruhig im Laufe der Zeit immer mal wieder stellen.

In der Zeit, in der ich praktisch über Jahre Tag und Nacht gearbeitet habe, habe ich jedoch nicht gemerkt, dass ich mir selbst schade. Das kam erst später.

Kurz und bündig nun zu meiner Kernaussage: Passt auf Euch auf!

der_kommentar:
Ich hab ja auch nur meine Meinung geteilt. Bedeutet jetzt nicht, dass das der richtige Weg ist und man soll seine Zeit nicht beim Therapeuten verschwenden. Ich respektiere jede andere Meinung.

Ich hab ja die Erfahrung gemacht. Einige Rückfälle hatte ich natürlich auch. Das gehört zum Aufhören dazu.

Wenn ich aber Fazit ziehe, kann ich zu 90% behaupten, dass ich mir selbst geholfen habe. Es war meine Entscheidung nicht mehr zu spielen!

Ein SHG oder ein Therapeut ist wie ein Medikament in der Medizin. Wenn du eine Schürfwunde hast, bekommst du wahrscheinlich eine Salbe verschrieben die den Heilungsprozess beschleunigt. Wenn du nichts unternimmst macht es dein Körper jedoch sowieso. Ist vielleicht ein blödes Beispiel - aber genau so habe ich am Ende meine Sucht bekämpft.

Ich würde lügen, wenn ich sage ich denke ab und zu nicht ans Spielen. Aber meine Kontrolle bzw. mein Willen nicht zu spielen (obwohl ich jetzt finanziell viel flüssiger bin als damals) ist stärker als meine Sucht -  mein Gehirn hat es so entschieden.

Kein Therapeut oder Heiliger hat mich davon befreit. Auch wenn er die richtige Anleitung hat und die richtigen Sätze sagte, die er gelernt hat..

Zu deinem Spielverhalten kann ich nur sagen, dass es meine Vergangenheit widerspiegelt.

Es ist meistens die gleiche Geschichte wie bei jedem. 20 Jahre habe ich gespielt. Durch meine Schicksalsschläge wurde es bei mir intensiver als ich meine Schwester verloren habe und anschließend 2 Jahre lang Chemotherapien durchkämpfen musste aufgrund 2 Krebsdiagnosen. Ich war am Ende und alleine. Ich bin 35 und sozial war ich sehr abgeschottet. Ich hatte niemanden außer meine Eltern (60 u. 70) die natürlich durch den Verlust der Tochter depressiv und emotional und auch physisch auf mich angewiesen waren. Sollte ich irgendwann ausziehen - klingt paradox - müsste ich zu meinem Vater sagen: jetzt bist du der Mann im Haus. Ich habe keine Frau und keine Kinder.

Mein Leben habe ich den Menschen gewidmet - die meine Schwester die übrigens zu 100% geistig behindert war (ich mag diesen Ausdruck nicht) sagen wir intellektuellen Entwicklungsstörung und kognitiven Beeinträchtigung bzw. motorische Gehirn Schäden hatte (also eben pflegebedürftig war) und mich großgezogen haben.

Lg der Kommentar


KingJohn:






G


Hallo zusammen,


Vielen Dank für die ganzen Antworten, ja eine andere Sucht wie z.b Sport kann helfen wenn es noch gesund ist und nicht übertrieben ist, allerdings ist egal wie viel Hobbys man hat man hat trotzdem diese kick Gefühle um es herauszuodern , obwohl man weiß es bringt nix und es braucht nur Was schlimmes im Leben passieren das man wieder rückfällig wird und es stimmt einmal süchtig immer süchtig es geht nie wieder weg man muss immer dagegen ankämpfen.


Olli:
Mahlzeit!

Bitte nutze nicht "man", sondern "ich". Du entwertest damit Deine eigenen Aussagen vor Dir, schiebst sie von Dir weg, anstatt sie zuzulassen.

Und nein, das "ankämpfen" gegen die Sucht, sehr verbreitet, dieser Glaubenssatz, ist gar nicht nötig. Du brauchst lediglich der Abstinenz einen viel höheren Stellenwert einräumen, als der Sucht.


--- Zitat ---es braucht nur Was schlimmes im Leben passieren das man wieder rückfällig wird
--- Ende Zitat ---

Gut erkannt, dass negative Gefühle Dich in einen Rückfall leiten können. Doch ändert das Spielen an dem Schlimmen etwas? Geht es dadurch schneller vorbei? Natürlich nicht ... nach dem Spiel ist das Schlimme immer noch da. Nur kommen nun nur noch die Probleme und die Selbstvorwürfe durch das Glücksspiel dazu.
Im Moment verknüpfst Du noch das Glücksspiel mit positiven Gefühlen - die viel schlimmeren Negativen werden verdrängt.

Erinnere Dich doch ruhig mal an "Schlimmes" aus der Vergangenheit. Wie war das da bei Dir? Du schreibst ja, als hättest Du solche Erfahrungen schon gemacht. Hast Du Dich beim Spiel da wirklich besser gefühlt? Oder hat es nur geholfen das Schlimme zu verdrängen?

Was sehr häufig geschieht, das ist die negative Verstärkung.
Also ... etwas Schlimmes passiert ... Du spielst ... Konto überzogen -> schechte Gefühle ... Du spielst ... Rechnungen nicht bezahlt ... Du spielst ... weil Du kein Geld hast, sagst Du soziale Aktivitäten ab ... Du spielst ... Freunde rufen nicht mehr an, weil sie immer eine Abfuhr erfahren ... Du spielst ... das Lügen macht Dir zu schaffen ... Du spielst ...

Deine Glücksspielsucht wird fortschreiten, wenn Du nicht aktiv wirst und Dich auf den Genesungsweg begibst.

Zum Kick ... ist Dir nicht aufgefallen, dass Du immer mehr Reize benötigst, um den gleichen Kick zu verspüren? Das liegt daran, dass der Körper sich an die Kicks gewöhnt. Da sind wir wieder beim Thema, dem Abgewöhnen. Lebst Du von nun an abstinent, dann wirst Du auch die stinknormalen Kicks des Lebens wieder vermehrt verspüren.
Du verlierst auch nichts, wenn Du das Glücksspiel aufgibst, sondern Du gewinnst ... auf ganzer Linie ... Zeit ... Selbstvertrauen ... Lebensqualität ...

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