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Schlimmster Rückfall meines Lebens

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Re: Schlimmster Rückfall meines Lebens
« Antwort #15 am: 19 November 2025, 03:36:49 »
Knapp 3 Jahre später.. selber Thread/Post, selbes Ich, selber Kontrollverlust... mehr will und kann ich gerade auch nicht schreiben.

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Offline Olli

  • *****
  • 8.101
Re: Schlimmster Rückfall meines Lebens
« Antwort #16 am: 19 November 2025, 06:01:25 »
Hmmm ... welches Verhalten sehe ich denn da ... sich verkriechen, sich bemitleiden, sich in seinen negativen Gefühlen suhlen?

Nein, mache das nicht, dabei verliert doch nur einer ... Du selbst ... also raus mit der Sprache ...

Was ist denn von damals an alles so passiert? Hattest Du Dich Deiner Mutter offenbart? Wenn nicht, war das der Grund, weshalb Du nicht mehr wiedergekommen bist?

Vielleicht ist es Dir nicht bewusst: Wir stellen keinerlei Erwartungen an Dich. Du bist erwachsen und kannst machen, was immer Du willst.

Beim Zocken helfe ich Dir natürlich nicht. Darunter fällt auch das Selbstbemitleiden. Doch beim spielfrei werden und bleiben, da lässt sich doch sicher was machen. Also los, die wichtigste Medizin jetzt ist Reden ... :)
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Schlimmster Rückfall meines Lebens
« Antwort #17 am: 19 November 2025, 09:35:32 »
Das tut mir natürlich leid. Wenn du drei Jahre der Abstinenz hinter dir hast, dann weißt du ja selbst, welche Maßnahmen es jetzt zu ergreifen gilt.

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Offline andreasg

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  • 2.370
Re: Schlimmster Rückfall meines Lebens
« Antwort #18 am: 19 November 2025, 09:53:41 »
Hallo,

wir Spielsüchtigen müssen uns immer wieder mahnen und eingedenk sein, daß wir an einer fortschreitenden Krankheit leiden.
Wir können die Spielsucht nicht mit unseren Verstandeskräften kontollieren,
aber es lassen sich Werkzeuge und gangbare Wege finden,
ihr, der Sucht, etwas entgegen zu setzen.

Du hast die Wahl, das Werkzeug "Schreiben" hier zu nutzen, eingedenk Deines Titels lege ich Dir aber auch gerne das Hilfeangebot  - = oben rechts zu Herzen, einfach anrufen, Kontakt zu pflegen ist auch ein Werkzeug.

schöne 24 Stunden
Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

Re: Schlimmster Rückfall meines Lebens
« Antwort #19 am: 19 November 2025, 11:28:33 »
Ähnlich wie ein Quartalstrinker, welcher auch für eine begrenzte Zeit exzessiv trinkt, berichtest du von einem finanziellen Absturz aus Gründen der Spielsucht.
Die Länge der Zeit zwischen den Abstürzen mag in beiden Fällen unterschiedlich sein, aber sie sollte nicht als abstinent bezeichnet werden. Es ist nur eine Pause, welche bezeichnend für diese Krankheit ist. Die Bezeichnung "Abstinent" suggeriert eine Heilung. Man beansprucht es gern als Selbstschutz. In Wahrheit verniedlicht man das Problem und der nächste Rückfall zeigt - es ist eine Krankheit und sie besteht fort.

Abstinent leben bedeutet Aufarbeitung. Mit sich selbst und der Krankheit auseinandersetzen und professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
Hier zu schreiben - und da hat Olli völlig recht - reicht nicht aus. Wird es einem zu stressig, klappt man den Laptop zu. So geschehen im Januar 2023, als wir leider nichts mehr über dein weiteres Vorgehen erfuhren.

Knapp 3 Jahre später grüßt erneut das Murmeltier. Es liegt jetzt allein an dir, ob du dieser Endlosschleife entkommen willst. Die Entscheidung in dieser Sache muss von dir kommen.
Reicht dir eine längere Pause, oder strebst du deine Genesung an? Und zwar auch dann, wenn der Leidensdruck wieder nachlässt.

Die besten Wünsche
Wolfgang
"Nur wer weiß, woher er kommt, weiß, wohin er geht"
(Theodor Heuss)

Re: Schlimmster Rückfall meines Lebens
« Antwort #20 am: 19 November 2025, 12:16:15 »
Interessant ist vor allem ob Du in den drei Jahren komplett abgestürzt bist oder jetzt nach langer Zeit wieder rückfällig wurdest.

Lass Dir helfen sonst wird es nicht besser.

LG Roy
Da ich kein Anwalt bin spiegeln meine Posts lediglich meine eigene Meinung wieder.

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Offline Rubbel

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  • 1.311
Re: Schlimmster Rückfall meines Lebens
« Antwort #21 am: 19 November 2025, 14:25:20 »
Hallo auch von mir,
ich kenne das mit der Selbsthilegruppe: Bevor ich dahin ging, habe ich zuerst lange gezögert. Tausend Gedanken tanzten durch meinen Kopf: wird mich jemand kennen, gibt es da überhaupt auch Frauen?
Muss ich Angst haben, weil die evtl. aggressiv sind? Oder sind die nett? Was sind das überhaupt für Leute? Ohje! Selbsthilfegruppe... vielleicht schwätzen die auch völligen Unsinn, mit dem ich nix anfangen kann?
Nach dem 2. Mal, das ich da war, war mir die SHG schon wichtig geworden, und ich fühlte mich dazugehörig.
Das dazu.

3 Freundinnen wussten von meinem Suchtverhalten und haben mir kurzfristig aus der Misere geholfen.

Therapie und Psychoanalyse hab ich zusätzlich gemacht, weil ich voll Schiss hatte vor diesen Rückfällen, diesen Momenten, die ich nicht kontrollieren konnte und die mir so zugesetzt hatten, Schiss vor diesem Anteil in mir. Sogar um einen Betreuer fürs Finanzielle hab ich mich gekümmert. Alles erst mit Scham, dann mit Dankbarkeit und Stolz.

Und das war mir wichtig! Und das ist das, was ich Dir wünsche.
Öffne Dich für Hilfe. Und wenn Du meinst, dass die in der Gruppe dann zu viel von Dir wissen, dann sag' Dir, dass die OCs viel mehr wissen: Deine Daten!!! Dann kannst Du entspannen vor der Gruppe.
Ich war nie in einem OC, nur in Spielotheken und dem staatl. Spielcasino ... dafür bin ich allerdings im Jan 2026 schon 6 Jahre abstinent und hab zwar die Erinnerung an die schweren Zeiten, aber null Interesse am Glücksspiel.
Früher dachte ich mal, der Alltag würde öde ohne Spiel - aber er ist viel angenehmer ohne!
Jede/r gewinnt, wenn er/sie nicht zockt. Lebenszeit, Entspanntheit, Konzentration, Selbstwertgefühl, Offenheit und Ehrlichkeit, und und und ...
(Früher hätte ich gedacht bei diesem Satz: jaja, klar, und dann gehe ich ins Kloster ... heute gebe ich Dir das mit als hoffentlich Stütze.)
Aus ALLEN Antworten  kannst Du Hilfsbereitschaft lesen, denn wir alle kennen diese ätzenden Situationen wie die, in der DU jetzt steckst.
Mach dem ein Ende - und nimm alle Hilfe an.

VG Rubbel
« Letzte Änderung: 19 November 2025, 14:36:38 von Rubbel »
--Meist ist Geist geil--

Re: Schlimmster Rückfall meines Lebens
« Antwort #22 am: 20 November 2025, 14:28:33 »
Soo nun auch nochmal Hallo von mir..
Erstmals wollte ich euch neine allgemeine Lage in den letzten 3 Jahren schilden.
Also ich habe alles meiner Mutter erzählt damals sie war erstmals mega sauer und geschockt. dann aber schnell hat sie sich beruhigt und hat verstanden.
Meine Längjährige Beziehung ging trotzdem zu ende. 

Dann war ich ca 3-4 Monate abstinenz dann nur der Teufel weiß habe ich es an einem Abend wieder gemacht.. eingezahlt wie verrückt und voll im Wahn. Doch Plötzlich ein RIESEN Gewinn knapp 20.000€ gewonnen. Ich hab sofort aufgehört  ubd mir alles auszahlen gelassen. Das hat auch alles gut geklappt.
Ich konnte endlich aufgesessene Rechnungen bezahlen.. Habe mir einen kleinen Traum erfüllt und zwar ein E-Bike. Ich hatte Plötzlich keine Sorgen mehr ums Geld bzw maximal so viele sorgen wie "Normale" Menschen.
Das ganze habe ich auch wirklich lange durchgehalten (dachte ich) Ich dachte ich bin geheilt, dachte meine Sucht bestände nur darin meinen Verlusten nachzurennen.. Ich habe gewonnen dachte ich... Ich dachte wirklich ich habe Glücksspielsucht besiegt..    ohje ohje   ....

Dann.... dann kam Dezember letzten Jahres. Ich wurde wegen einer Nervenkrankheit 5 Monate krankgeschrieben. Ich denke die findigen Füchse zwischen euch wissen schon das es jetzt gleich einen gewaltigen Knall gibt....
UUnd der knall kam. Anfangs noch ja nur 20€ einzahlungen mehr nicht... 3 Stunden später wurde nichts mehr unter 300€ eingezahlt...
Das Ende vom Lied war..... Miete nicht bezahlt, versicherungen nicht bezahlt einfach alles was man hätte zahlen müssen wurde nicht bezahlt und das was sich Lastschrift automatisch abzieht hab ich mir mit einem klick über die APP wieder auf mein Konto gezogen und natürlich verzockt

Und seit dem Vorfall bin ich eigentlich wieder voll drin... Ich hatte seit dem mal Pausen, klar.. so 3 maximal 4 Wochen spielfrei und dann kommt die Alte leier des dumnmen SUCHTKOPFs "Komm nur ein 30er das verkrafte ich.... denke ihr wisst was dann passsiert ist.. Jap alles was man irgendwie hätte einzahlen können hab ich eingezahlt.

Und das ging die letzten Monate immmer so im Takt weiter, mal war es besser manchmal sogar gut, dann wieder extrem beschissen.


Kommen wir zu HEUTE. Also die letzten 2 Tage habe ich damit verbracht meinen Verlusten hinterherzu laufen wie ein loser natürlich nie ansatzweiße geklappt. Wirklich  Nüchtern war ich dabei auch eigentlich fast nie  (damit mein ich nicht nur Alhohol)
NAja ich ziehe mitte Dezember nach Trier. Mit keiner Kohle mit nichts. 1 und 1/2 Gehälter würde ich theoretisch nich bekommen.. aber naja Ein Umzug der nervig anstrengend und belastend kommt mir da gerade mit meiner Spielsucht depri nicht so recht.....

Ich lasse das nun einfach mal so stehen und belasse es dabei.

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Offline Ilona

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    • Fachverband Glücksspielsucht e.V.
Re: Schlimmster Rückfall meines Lebens
« Antwort #23 am: 20 November 2025, 15:02:39 »
Hallo,
du hast Glück im Unglück. In Trier gibt es eine Glücksspielsuchtberatung, die könntest du doch schon mal telefonisch kontaktieren: https://www.die-tuer-trier.de/index.php/angebote-mobil/suchtberatung-mobil/glueckspielsucht-mobil

LG Ilona

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Offline Olli

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Re: Schlimmster Rückfall meines Lebens
« Antwort #24 am: 20 November 2025, 15:27:21 »
Hi!

Möchtest Du denn weiter so machen wie bisher? Ein paar Wochen spielfrei sein und Dir dann wieder einen Riemen mit drangehangenem Gewicht (Kopfkino: 007-Film lässt grüßen :) ) selbst über die Genitalien ziehen?

Bist Du überhaupt bereit, Dich mit Dir selbst auseinander zu setzen? Es war nicht dieser eine Abend, als Du wieder eingezahlt hattest. Es war der Suchtanteil in Dir, den niemand im Zaun hält, dem niemand sagt: Lev Jung, Du Schwaadlappe, halt ens die Schnüss! (Für Imis frei übersetzt: Lieber Junge, Du Dummschwätzer, halte mal das Maul!) :)

Du glaubst, das kannst Du nicht? Natürlich kannst Du das! Du brauchst aber etwas Anleitung ... andere Sichtweisen, von denen du Dir das raussuchst, was Dir gefällt. "Dumm" ... "Looser" ... "Du schaffst das sowieso nicht!" ... sollten doch langsam mal der Vergangenheit angehören ... oder nicht?
Wenn Du wieder stolz auf Dich sein möchtest, dann gehe in die Suchtberatung, eine SHG, komme in unser Webmeeting ... egal was ... fange an! Das Forum alleine kann und wird auch nicht reichen!

Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

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Offline Rubbel

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Re: Schlimmster Rückfall meines Lebens
« Antwort #25 am: 20 November 2025, 17:49:58 »
Hallo auch von mir noch mal, Esesive :) (schwieriger Name  ;D )

Du bist sauer, enttäuscht und genervt. (vielleicht schämst Du Dich sogar.)
Das alles verstehe ich.
Du hast Dich hier gemeldet mit Deinen Sorgen und Problemen, und das ist gut und richtig so.
Also wolltest oder willst Du Rat und/oder Hilfe.
Leider, das weißt Du, ist Dein Geld weg. Du wirst es nicht zurück bekommen. Garantiert nicht.

Zu lernen, Dich selbst zu schützen vor weiteren Verlusten, zu lernen, nicht mehr hereinzufallen auf die Verlockungen dieser Mafia-Bande/Onlinecasinos oder sonstige Glücksspielanbieter, ist jetzt superwichtig.
Das weißt Du doch auch.
Natürlich will niemand zu früh aufgeben - Spieler/innen wollen wenigstens ihren Einsatz zurück.
Deshalb verstehe ich Dich, ich war auch schon so sauer manchmal, dass ich das erzwingen wollte, aber wie bei allen Anderen hat das nur mehr Schulden gebracht.
Ich wollte mir auch lange "keine schlauen Sprüche" anhören. Auch da verstehe ich Dich.
Aber ehrlich gesagt: Du MUSST das stoppen. Für Deine Gesundheit, Deine Zukunft und Deine finanzielle Situation. Stolz hin oder her, Wut bis zum platzen ... es hilft nichts, Du musst den Verlust akzeptieren.
Die Glücksspielanbieter leben von den Spielern, sie verdienen riesige Summen und sind reich, kennen kein fair play und keine Gnade. Du wirst sie weder zufällig noch aus Gerechtigkeit jemals besiegen. Dein Stolz interessiert die auch nicht.

Jetzt haben Dich einige Menschen angeschrieben, manche zweimal.
Warum - Du kannst das ruhig ehrlich schreiben - hast Du Dich hier geoutet? Wolltest Du auch Chargeback versuchen? Du wolltest doch nicht nur erzählen ---- Du hattest eine Hoffnung damit, oder?
Welche?
Überleg doch noch mal. Wie soll es weitergehen?

Viele Grüße, Rubbel

Die erste Überlegung:
Bisher waren viele Leute schon im Samstags-Meeting. Sie schreiben, dass es ihnen gefällt und gut  tut.
Die zweite Überlegung:
Halte Dich an Ilona für das Praktische.

Welche Überlegungen hast DU?
--Meist ist Geist geil--

 

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