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ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?

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ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
« am: 09 Februar 2023, 17:38:24 »
Hallo zusammen,

ich habe mich gestern meiner Freundin als erste Person überhaupt anvertraut und ihr meine Spielsucht gestanden. Ich habe aktuell circa 75.000 Euro Schulden. Den Abbau seh ich eigentlich relativ gelassen entgegen, da ich relativ gut verdiene, in Zukunft öfters befördert werde und jetzt auch noch einen Minijob aufnehme. Allerdings funktioniert das nur, wenn ich endlich diese blöde Sache überwinde! Ich habe am nächsten Mittwoch einen Termin bei der Suchtberatung. Diese wird mich sicherlich aufklären. Allerdings wollte ich vorab schon mal fragen, ob jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat. Ich will eine ambulante Therapie machen. Wer bezahlt die Kosten? Ich muss sagen, ich bin Beamter und deshalb privat versichert. Zahlt dass dann auch die private Krankenversicherung? Vielleicht kann mir jemand jetzt schon weiterhelfen. Danke bereits vorab!

Viele Grüße und schönen Abend :)

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Offline Ilona

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Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
« Antwort #1 am: 09 Februar 2023, 19:09:08 »
Hallo Kalle,

das ist tricky bei privat Versicherten. Mehrheitlich werden die Kosten für Suchtbehandlungen leider nicht übernommen. Ein möglicher Ausweg ist, eine stationäre Therapie in einer psychosomatischen Klinik zu machen, die auch ein Angebot für Glücksspielsüchtige (z.B. Fachklinik Münchwies, Schweriner See oder Johannesbad Fachklinik Bad Fredeburg) hat und dort mit einer anderen Diagnose vorstellig zu werden. Da bei Glücksspielsucht sehr häufig z.B. auch Depressionen diagnostiziert werden, wäre das möglich. Besprich das mit der Kollegin / dem Kollegen. Ansonsten musst du gucken, ob die Beratungsstelle ein Beratungsangebot hat, das nicht abgerechnet wird. Oder es gibt dort eine andere Möglichkeit. Manche zahken die Therapie dann auch selbst. Alles Gute.

LG Ilona
Juristische Beratung: Kanzlei Kraft, Geil und Kollegen / Bielefeld http://www.kguk.de/
Ansprechpartnerinn: Dr. Iris Ober und Juliane Brauckmann  (Fachanwältinnen für Bankenrecht)  Terminanfragen: 0521-529930
Weitere Infos  hier: https://www.forum-gluecksspielsucht.de/forum/index.php?topic=3737.0

Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
« Antwort #2 am: 09 Februar 2023, 19:51:14 »
Danke Dir Ilona für die schnelle Antwort. Weißt du von welchen Beträgen man bei einer ambulanten Therapie spricht?

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Offline Ilona

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    • Fachverband Glücksspielsucht e.V.
Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
« Antwort #3 am: 09 Februar 2023, 21:34:32 »
Guck erstmal, ob die Stelle zu der du gehst, überhaupt ein Angebot für ambulante Rehabilitation hat. Oder ob für dich eher eine stationäre Therapie in Frage kommt. Alles step by step.
LG Ilona
Juristische Beratung: Kanzlei Kraft, Geil und Kollegen / Bielefeld http://www.kguk.de/
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Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
« Antwort #4 am: 09 Februar 2023, 23:46:38 »
Die private KV zahlt in der Regel, jedoch stellt sich die Beihilfe quer. Die Glücksspiel Anlaufstellen rechnen es als ambulante Reha ab, wobei die Beihilfe ambulante Reha nur für einige Sitzungen übernimmt. Die Beihilfe übernimmt nur, wenn du eine Psychotherapie machst. 5 Sitzungen werden ohne Antrag erstattet, danach nur mit Anmeldung.

Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
« Antwort #5 am: 09 Februar 2023, 23:48:20 »
Wenn du finanziell gut aufgestellt bist, könntest du halt die Hälfte der Kosten selber übernehmen. Glaube das es nicht mehr als 150 oder 250€ im Monat sind.

Lässt dir die eine Hälfte halt nur bei der privaten KV erstatten.

Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
« Antwort #6 am: 10 Februar 2023, 06:05:30 »
Perfekt, danke Euch! Nochmal eine kurze, eventuell blöde Frage, weil es bestimmt von Fall zu Fall unterschiedlich ist, aber wielange dauert eine ambulante Therapie durchschnittlich? 6 Monate? 2 Jahre?

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Wirbelwind

Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
« Antwort #7 am: 10 Februar 2023, 06:08:03 »
Münchwies mit ner "einweisung" in die Psychosomatik als KASSENpatient rd 5000 euro für 5 wochen, stand ähm,...CA vor 5 Jahren...
Angaben ohne Gewähr...

Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
« Antwort #8 am: 10 Februar 2023, 08:29:35 »
Bezüglich der privaten Krankenversicherung musst Du mal in Deinen Vertrag schauen bzw. bei der Krankenversicherung anfragen. Einige zahlen nichts, andere zahlen nur für eine definierte Anzahl an Sitzungen/Jahr. Wenn Du Beamter bist: Bist Du beihilfeberechtigt? Die Beihilfen der Länder und des Bundes zahlen Psychotherapie (nach einem Genehmigungsverfahren) in der Regel problemlos.

Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
« Antwort #9 am: 10 Februar 2023, 10:05:19 »
Genau, ich bin beihilfeberechtigt. Weißt du wie das Genehmigungsverfahren abläuft? Bzw. was ich dafür tun muss?

Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
« Antwort #10 am: 10 Februar 2023, 13:07:20 »
Zunächst gibt es meines Wissens bis zu fünf probatorische Sitzungen, in denen Ihr schaut, ob es zwischenmenschlich und vom Therapieansatz her passt. Die Beantragung der Psychotherapie läuft dann über die Ärztin/den Arzt selbst. Hierzu wird regelmäßig ein Konsiliarbericht Deiner Hausarztpraxis benötigt. Hierbei geht es vornehmlich darum, dass organische Ursachen für psychische Probleme ausgeschlossen werden soll und die Psychotherapie tatsächlich erforderlich ist.

Alle Berichte werden dann anonymisiert an eine Gutachterin/einen Gutachter (extern) gesandt; von dort erfolgt die Empfehlung über die Notwendigkeit der Psychotherapie im beantragten Umfang. Kurzum: Es klingt kompliziert als es ist und ganz wichtig: Es lohnt sich!

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Wirbelwind

Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
« Antwort #11 am: 10 Februar 2023, 14:43:28 »
ach war ja amblualnt, ich war bei Reha.

Privat nimmt meine Therapeutin 100 euro die stunde...

Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
« Antwort #12 am: 10 Februar 2023, 15:01:01 »
Wielange bist du schon in Therapie?

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Wirbelwind

Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
« Antwort #13 am: 10 Februar 2023, 15:25:27 »
wer ist "du" ? meinste mich als letzten ?

Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
« Antwort #14 am: 11 Februar 2023, 09:00:04 »
Ja!

 

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