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ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?

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Android123:
Also ich weiß jetzt garnicht wie ich mein "Problem" erklären soll. Mir geht es nicht um den Alkoholkonsum während der Orientierungsphase bzw. während der Therapie, mir geht es um die Zeit danach. Um die Zeit in der SHG. Ich denke, ich werde die SHG für eine lange Zeit brauchen und da gings mir eben um diese Zeit.

@Ilona: Ja, ich habe mich schon umgeschaut. In circa 30 Minuten mit der Bahn ist eine SHG nur für Spielsüchtige. Ich tendiere stark dahin. Wenn das 49 Euroticket mal kommt, nehme ich die Zeit gerne in Kauf :-)

Viele Grüße und habt nen schönen Sonntag!

Android123:
Die Gründe für das "Aufhören" sind eigentlich recht simpel. Ich werde nächsten Monat 30, zocke seit meinem 18. Lebensjahr. Ich habe quasi 12 Jahre Lebenszeit für das Zocken verballert. Mir geht es in erster Linie klar um das Geld, aber gleich knapp dahinter kommt die Lebenszeit. Die einfach weg ist. Die vielleicht besten Jahre. Einfach verballert. Deswegen habe ich mich meiner Lebensgefährtin anvertraut. Schwerer Schritt. Der Freundeskreis und die Familie müssen auch noch davon erfahren, nochmal ein verdammt schwerer Schritt...ich weiß aber noch nicht, wann ich mich auch dort oute...

Ilona:
Ja, man verzockt Zeit, Geld und Vertrauen. Wer das ansatzweise begriffen hat, der ist auf einem sehr guten Weg. Das begreift man aber oft erst, wenn man sich damit auseinandergesetzt hat, was einem selbst im Leben wichtig ist. Welche Werte einem wichtig sind, wie man sie verfolgt und welchen Sinn man im eigenen Leben sieht.
LG Ilona

Olli:
Moin!

Noch mal ... normale SHG - keine Beschränkungen ...

Die gibt es nur, wenn Du sie Dir selbst auferlegst:


--- Zitat ---Wenn das 49 Euroticket mal kommt, nehme ich die Zeit gerne in Kauf :-)
--- Ende Zitat ---

Wenn es nicht kommt, dann wirst Du also nichts für Deine Genesung tun? Das klingt jetzt nicht so dolle - oder? Also ... ohne "wenn" und "aber" ... den Genesungsweg beschreiten.
Genau so, wie Du es mit Deiner Offenbarung gemacht hast und noch vorhast. Das war und wird noch mal emotional total anstrengend sein - aber es wird sich auch für Dich lohnen.

Das Geld, da möchte ich Dir gerne mal einen Hinweis geben, das ist schnuppe. Ich habe gestern im Meeting noch mal grob überschlagen und meine Verluste, im Laufe der 2 Jahrzehnte, hätten ausgereicht, mein Häuschen komplett bar zu bezahlen. Aber ich konnte damals nicht mit Geld umgehen. Mein Schwager, ebenfalls Spieler, sagte mal, wenn die Automaten mit Gurkenscheiben betrieben würden, dann hätte er permanent Stangengurken gekauft.
Ich sage, ich habe mir damals eine Dienstleistung erkauft und ich habe sie erhalten.

Jedoch vollkommen korrekt ist die vergeudete Lebenszeit! Als Erkenntnis und als Motivation es im Jetzt besser zu machen, ist das vollkommen OK.
Verfalle aber bitte nicht in so eine Art Trauer ... "was ich damit alles hätte machen können" oder "Die Anderen haben ein Haus, ein Auto, ein Boot ... und ICH?"
Wenn Deine Gedanken in diese Richtung gehen sollten, dann würge sie ab. Damit lebst Du wieder in der Vergangenheit und eben nicht im Heute. Sie malträtieren Deinen Selbstwert und rauben Dir so Deine Kraft an Deiner Genesung zu arbeiten.

Ein weiterer Punkt ... wer wurde alles durch Dein Verhalten verletzt? Wem wurde geschadet?
Da denken immer sofort alle an die Liebsten. Das ist ja auch ok, doch was ist da mit Dir? Wie sehr hast Du Dich selbst verletzt und ist Dir dieser Umstand überhaupt bewusst?

Nun denn ... Gestern war Gestern und Heute ist Heute!


Ilona:
Ja, jeder Mensch ist anders. Und die Wege aus der Sucht sind verschieden. Manche brauchen länger, manche machen Umwege, einige finden das Ziel auch nie (manchmal auch, weil sie es nicht konkret genug formulieren), einige wollen auch gar nicht und andere sind etwas schneller. Manche würden nie nach dem Weg fragen, andere tun das und profitieren auch davon.
LG Ilona

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