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ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?

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Offline Olli

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Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
« Antwort #30 am: 18 Februar 2023, 16:12:55 »
Hi Kalle!

Zitat
Ich glaube Du verstehst mich nicht richtig Olli.

Stimmt ... deshalb hatte ich ja nachgefragt ... ;) Daher ... danke für die näheren Erläuterungen.

Nun, in normalen SHGs gibt es solche Einschränkungen nicht, da kann ich Dich beruhigen. Ob das bei therapeutisch geleiteten Gruppen auch so ist, kann ich nur vermuten.

Zitat
Wenn Ärzte also von ihren Patienten volle Abstinenz verlangen, dann sollten sie ihren Kaffee mal in ihrem Büro trinken und nicht in der öffentlichkeit. Denn sonst kann ich so einen Arzt nicht ernstnehmen.

@Will: Äpfel und Birnen ... und am Thema vorbei ...
Wenn ich das mal äußern darf ... total schräg diese Einstellung ... ¯\_(ツ)_/¯

Zitat
Ich halte es für nicht besonders hilfreich da gemischt zu sitzen, also Alkohol, spielen und Drogen zb.

Wenn ich das mit dem Film lese, Norddeutsch, dann denke ich, dass die Leiterin ihre Truppe nicht im Griff hatte. Es muss auf jeden in der Gruppe eingegangen werden. Und wenn da jemand einen Film zum Thema machen möchte, dann sollte diesem Wunsch auch entsprochen werden.
Das nicht im Alleingang mit der Leiterin, sondern mit der ganzen Gruppe.
Tatsächlich sind die Hilfsangebote je nach Standort unterschiedlich stark vorhanden. So gibt es Regionen, wo es keine reine Spielergruppen gibt. Stattdessen besuchen die Spieler die Gruppen der Alkoholiker. Ich kenne einige Leute, die da vollauf mit zufrieden sind.
Es geht ja gerade bei der Genesung NICHT um die Suchtausübung ansich, sondern um das Symptom (die Symptome), welches dahinter steckt. Und da sind wir dann ganz schnell bei den Gemeinsamkeiten, die eben nichts mit Alkohol, Wetten oder Kaffee zu tun haben ... ;)

Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
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Online Ilona

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Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
« Antwort #31 am: 18 Februar 2023, 16:57:30 »
@Kalle
Erste Wahl ist natürlich immer ein spezifisches Angebot nur für Glücksspielsüchtige. Stationär ist das inzwischen Standard. Bezogen auf Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen kommt es immer ein bisschen drauf an, wo man wohnt. Da muss man dann abwägen: gehe ich zu einer Stelle mit gemischten Angebot oder fahre ich etwas länger, um an einem speziellen Angebot für Glücksspielsüchtige teilzunehmen? Hast du denn mal recherchiert, wo das in deinem Fall wäre?
Alles Gute!
LG Ilona
Juristische Beratung: Kanzlei Kraft, Geil und Kollegen / Bielefeld http://www.kguk.de/
Ansprechpartnerinn: Dr. Iris Ober und Juliane Brauckmann  (Fachanwältinnen für Bankenrecht)  Terminanfragen: 0521-529930
Weitere Infos  hier: https://www.forum-gluecksspielsucht.de/forum/index.php?topic=3737.0

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Offline Olli

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Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
« Antwort #32 am: 18 Februar 2023, 18:54:37 »
@Norddeutsch

Zitat
Ich war damals noch nicht soweit.

Ich finde es super, dass Du das heute so mir nichts Dir nichts sagen kannst!
Gute 24 h
Olaf


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will

Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
« Antwort #33 am: 18 Februar 2023, 20:19:44 »
#will
Aus welchem Grund sollte sie sich da verstecken?

Ich war in einer Suchtklinik wo Ärzte mir Alkohol verboten haben. Und zwar auch am Wochenende und obwohl ich kein Problem mit dem Alkohol hatte. Also nochmal Suchtklinik und die Ärzte dort haben Kaffee geschlürft. Wahrscheinlich so wie es die meisten tun, ohne darüber nach zu denken. Kaffeesüchtge Ärzte verbieten anderen Alkohol in ihrer Freizeit zu trinken. Klar am Thema vorbei.

Leider habe ich keine gute Erfahrungen mit Ärzten gemacht. Also in der Suchtklinik. Klar man wollte den Patienten helfen (mir). Doch wenn ich mir die Sache rückblickend genauer anschaue, konnte mir niemand helfen, außer ich mir selbst. Und nicht mal das konnten die Ärzte vermitteln. Das war erst ne sechs.

« Letzte Änderung: 18 Februar 2023, 20:21:36 von will »

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will

Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
« Antwort #34 am: 18 Februar 2023, 20:29:46 »
Ich halte daher absolut nichts von solchen Therapien. Es mag sein, dass der ein oder andere gute Erfahrungen gemacht hat und sein Leben  durch die Therapie verändert wurde. Bei mir war es nicht der Fall.

Ich denke da sind SHGs oder einzelne Stunden beim Psychologen in der Nähe viel besser als solche Massenanlaufstellen in der Klinik.

Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
« Antwort #35 am: 19 Februar 2023, 09:06:52 »
Also ich weiß jetzt garnicht wie ich mein "Problem" erklären soll. Mir geht es nicht um den Alkoholkonsum während der Orientierungsphase bzw. während der Therapie, mir geht es um die Zeit danach. Um die Zeit in der SHG. Ich denke, ich werde die SHG für eine lange Zeit brauchen und da gings mir eben um diese Zeit.

@Ilona: Ja, ich habe mich schon umgeschaut. In circa 30 Minuten mit der Bahn ist eine SHG nur für Spielsüchtige. Ich tendiere stark dahin. Wenn das 49 Euroticket mal kommt, nehme ich die Zeit gerne in Kauf :-)

Viele Grüße und habt nen schönen Sonntag!

Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
« Antwort #36 am: 19 Februar 2023, 09:09:59 »
Die Gründe für das "Aufhören" sind eigentlich recht simpel. Ich werde nächsten Monat 30, zocke seit meinem 18. Lebensjahr. Ich habe quasi 12 Jahre Lebenszeit für das Zocken verballert. Mir geht es in erster Linie klar um das Geld, aber gleich knapp dahinter kommt die Lebenszeit. Die einfach weg ist. Die vielleicht besten Jahre. Einfach verballert. Deswegen habe ich mich meiner Lebensgefährtin anvertraut. Schwerer Schritt. Der Freundeskreis und die Familie müssen auch noch davon erfahren, nochmal ein verdammt schwerer Schritt...ich weiß aber noch nicht, wann ich mich auch dort oute...

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Online Ilona

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Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
« Antwort #37 am: 19 Februar 2023, 09:57:00 »
Ja, man verzockt Zeit, Geld und Vertrauen. Wer das ansatzweise begriffen hat, der ist auf einem sehr guten Weg. Das begreift man aber oft erst, wenn man sich damit auseinandergesetzt hat, was einem selbst im Leben wichtig ist. Welche Werte einem wichtig sind, wie man sie verfolgt und welchen Sinn man im eigenen Leben sieht.
LG Ilona
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Offline Olli

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Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
« Antwort #38 am: 19 Februar 2023, 10:14:13 »
Moin!

Noch mal ... normale SHG - keine Beschränkungen ...

Die gibt es nur, wenn Du sie Dir selbst auferlegst:

Zitat
Wenn das 49 Euroticket mal kommt, nehme ich die Zeit gerne in Kauf :-)

Wenn es nicht kommt, dann wirst Du also nichts für Deine Genesung tun? Das klingt jetzt nicht so dolle - oder? Also ... ohne "wenn" und "aber" ... den Genesungsweg beschreiten.
Genau so, wie Du es mit Deiner Offenbarung gemacht hast und noch vorhast. Das war und wird noch mal emotional total anstrengend sein - aber es wird sich auch für Dich lohnen.

Das Geld, da möchte ich Dir gerne mal einen Hinweis geben, das ist schnuppe. Ich habe gestern im Meeting noch mal grob überschlagen und meine Verluste, im Laufe der 2 Jahrzehnte, hätten ausgereicht, mein Häuschen komplett bar zu bezahlen. Aber ich konnte damals nicht mit Geld umgehen. Mein Schwager, ebenfalls Spieler, sagte mal, wenn die Automaten mit Gurkenscheiben betrieben würden, dann hätte er permanent Stangengurken gekauft.
Ich sage, ich habe mir damals eine Dienstleistung erkauft und ich habe sie erhalten.

Jedoch vollkommen korrekt ist die vergeudete Lebenszeit! Als Erkenntnis und als Motivation es im Jetzt besser zu machen, ist das vollkommen OK.
Verfalle aber bitte nicht in so eine Art Trauer ... "was ich damit alles hätte machen können" oder "Die Anderen haben ein Haus, ein Auto, ein Boot ... und ICH?"
Wenn Deine Gedanken in diese Richtung gehen sollten, dann würge sie ab. Damit lebst Du wieder in der Vergangenheit und eben nicht im Heute. Sie malträtieren Deinen Selbstwert und rauben Dir so Deine Kraft an Deiner Genesung zu arbeiten.

Ein weiterer Punkt ... wer wurde alles durch Dein Verhalten verletzt? Wem wurde geschadet?
Da denken immer sofort alle an die Liebsten. Das ist ja auch ok, doch was ist da mit Dir? Wie sehr hast Du Dich selbst verletzt und ist Dir dieser Umstand überhaupt bewusst?

Nun denn ... Gestern war Gestern und Heute ist Heute!


Gute 24 h
Olaf


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Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
« Antwort #39 am: 19 Februar 2023, 10:36:53 »
Ja, jeder Mensch ist anders. Und die Wege aus der Sucht sind verschieden. Manche brauchen länger, manche machen Umwege, einige finden das Ziel auch nie (manchmal auch, weil sie es nicht konkret genug formulieren), einige wollen auch gar nicht und andere sind etwas schneller. Manche würden nie nach dem Weg fragen, andere tun das und profitieren auch davon.
LG Ilona
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Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
« Antwort #40 am: 19 Februar 2023, 11:06:28 »
@Norddeutsch: was soll ich sonst für Argumente vorbringen? Dass es mir nach dem Zocken, bzw. nach dem Verlieren, enlendich schlecht ging? Dass ich nicht mehr schlafen konnte? Dass das einfach alles aufhören soll? Also ich finde deine Kritik n bisschen unangebracht. Aber jeder darf schreiben was er will :)

@Olli: "wenn das 49 Euroticket kommt" war darauf bezogen, dass ich trotz der Entfernung keine Ausgaben hätte, da ich bereits mit dem Zug auf Arbeit fahre. Stand heute gehe ich sicher in die SHG nach der Orientierungsphase. Oder meint ihr ich sollte schon während der Orientierungsphase damit anfangen? Auch hier benötige ich hilfreiche Antworten, da ich noch nie in einer solchen Situation war.

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Offline Olli

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Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
« Antwort #41 am: 19 Februar 2023, 11:42:22 »
Hi Kalle!

Zur Antwort an Norddeutsch: Ja! Das ist wichtig! Das ist das, was Du fühlst und was Dich jetzt antreibt!
Was steckt dahinter, dass Du Dich so mies gefühlt hast? War es das verlorene Geld? Mitnichten! Es waren Deine Werte, gegen die Du verstoßen hast.
All das, was Du jetzt machst, das machst Du, um das wieder gerade zu rücken - Dich wieder an Deine Werte und auch Ziele zu halten!

Zur Frage an meine Person: Ich antworte mal etwas anders, als Du es jetzt erwartest. Alles, was Du brauchst, um zu genesen, das steckt bereits in Dir. Es braucht nur hervorgeholt werden - von Dir - mit Unterstützung von Anderen. Das soll heißen: Versuche es gleichzeitig und wenn Dir das zu viel ist, dann konzentriere Dich auf eines. Dein Leben geht weiter - Deine Verpflichtungen gehen weiter. Da wo das nicht ausgeübte Glücksspiel Lücken reisst, werden andere alltägliche Dinge Raum einnehmen. Ein Teil davon wird erst einmal die Suchthilfe sein.
Du hast jetzt über ein Jahrzehnt dem Glücksspiel gewidmet ... da musst Du nicht gleich Rom an einem Tag erbauen. Habe Geduld mit Dir und deiner Genesung.
Wie wäre es, wenn Du ein Tagebuch schreibst? Das muss nicht hier im Forum sein. Mache das zuhause am Rechner. Notiere Dir dabei 5 Dinge täglich, die Dir gut getan haben, Dir Freude bereitet haben oder oder oder ... Denke dabei aber bitte klein. Du musst nicht mehrfach täglich die Welt retten. Als Beispiel soll hier mal gelten, dass Dir jemand beim Einstieg in die Bahn den Vortritt gelassen hat. Du setzt damit dem selbstzerstörerischen Einfluss des Gücksspiels einen Gegenpart.
Das Tagebuch selbst kannst Du in Zukunft nutzen, um zurück zu blicken auf die Zeit, die jetzt vor Dir liegt. Dann wirst Du wahrscheinlich erst die Veränderungen spüren, die Du selbst auslösen wirst. Sie erscheinen im Einzelnen immer so unbedeutend. Doch in der Summer bewegen sie Berge!

Wir lesen uns ...

Nachtrag: Norddeutsch war schneller ... ;)
Gute 24 h
Olaf


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Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
« Antwort #42 am: 19 Februar 2023, 11:57:24 »
Die Beihilfe zahlt nur, wenn es sich um eine Psychotherapie handelt. Die Mehrheit der Therapeuten für Glücksspielsucht rechnen aber als
Ambulante Reha. Also musst du entweder einen Therapeuten finden, der das als Psychotherapie abrechnen oder du zahlst die 50% selber.

Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
« Antwort #43 am: 20 Februar 2023, 16:37:47 »
Hab heute mit der SHG telefoniert. Nur Spieler, keine anderen Süchtigen und nur 30 Minuten mit dem Zug entfernt, Perfekt! Ich werde mich auf alle Fälle dort blicken lassen! In diesem Sinne, wieder mal übern Schatten gesprungen und nen schönen Abend! :)

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Offline Olli

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Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
« Antwort #44 am: 20 Februar 2023, 17:41:50 »
Als Kinder haben wir Gummitwist gespielt - heute springen wir über unseren Schatten ... :)

Prima, dass Du angerufen hast!
Gute 24 h
Olaf


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