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Wie schaffe ich es für immer ohne Glücksspiel
andreasg:
Hallo Morty,
ich schulde Dir noch eine Antwort, und ich freue mich, ferner von Dir zu lesen:
Eine schwierige Frage: einer meiner Lieblingsmusiker hat einmal einen Song geschieben, mit dem Titel: "Somebody saves me" - i thank you my friend. Den Titel hat es im Jahr 1982 heraus gegeben, als er seine Heroinsucht überwunden hatte. Damals fing meine latent vorhandene Spielsucht an, sich exessiv zu entwickeln, ich spielte jeden Tag - bis in die Nacht hinein.
Mein Spielgeld bezahlte ich damit, daß ich meine Mutter bestohlen hatte... weil mein Gehalt als Kaufmann schon lange nicht mehr reichte. Im August 1989 konnte ich meine Spielsucht nicht mehr verbergen, ich mußte Farbe bekennen. Es war sehr kritisch für mich, die Gedanken kreisten um Suizid. Ich ging zur Kripo, und erstattete Selbstanzeige. Das liest sich einfach, aber das Spektakel, daß ich mir zusammen reimte war gigantisch fast grenzenlos.
Meine Mutter nahm es jedenfalls gelassener als ich, denn sie konnte die Situation meiner Ursprungsfamilie besser einschätzen als ich , der ich ja in der Selbstabwertung war, und diese auch massiv auslebte. Ich fand den Weg in die Selbsthilfe, wurde nach 10 Monaten in meinen Gruppen spielfrei, und ich setzte um, was ich in den Meetings gelernt habe. Das hieß auch, gewissenhaft den Betrag zu ermitteln, den ich verspielt habe. Das konnte und kann ich nicht perfekt klären, oder gar regulieren. Meine Mutter hat nach einer ganzen Weile die Restschuld storniert.. Als sie Pflegebedürftig wurde, bin ich ihre Vertrauensperson gewesen, also Verantwortlich für ihre Betreuung. I
In der Therapiel habe ich mich Jahre - jahrzehntelang mit meiner Konstillation in der Ursprungsfamilie beschäftigt, auch mit alternativen Therapieformen, wie Familienaufstellungen und der Dynamischen Meditation. Das Ergebnis war und ist, ich habe keine andere Chance gehabt, als spielsüchtig zu werden, aber eine Chance zu bekommen, spielfrei zu werden und stabil zu leben. Ich bin jetzt seit 34 Jahren in der Selbsthilfe aktiv, bin jetzt 33 Jahre spielfrei, immer Einen Tag zur Zeit, . Geholfen haben mir die vielen Meetings, der direkte Austausch mit ebenso Betroffenen, und die Therapien, darunter drei Aufenthalte in Psychosomatischen Kliniken.
Ich mußte es lernen und Akzeptieren, daß Wiedergutmachung keine einmalige Angelegenheit ist, sondern bildlich wie ein Brunnen, bei dem stetig frisches Wasser geschöpt werden will, daß er nicht versiegt. Ich weiß, ich habe noch "alte Gefagene in meinem Keller" denen ich die Ketten abnehmen muß. Oft sind das Begebenheiten aus meinerSchulzeit, und ich denke auch aus meinem Arbeitsleben. Was weniger zutrifft, ist der Freundeskreis, ich war einmal "der einsamste Mensch auf der Welt" wie "der Eitle auf seinem Planeten" im Buch: "Der kleine Prinz" von Antoine de Saint Exupery, , nun denn, ich bin Heute lebensfroher geworden, und pflege meine Beziehungen, auch wenn mich manchmal die Ruhe und Stille ruft, um inne zu halten.
schöne 24 Stunden
Andreas
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