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Ist Lügen einfach nur ein Suchtsymptom?

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Offline Rubbel

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Re: Ist Lügen einfach nur ein Suchtsymptom?
« Antwort #30 am: 01 August 2023, 16:18:20 »
Stimmt, Tal, da hast Du Recht!
Aber der Mischmasch ist schon früher entstanden in diesem Thread durch den Konflikt zwischen Olli und Ralf. Leider bin ich auf den Zug aufgesprungen. Vielleicht besteht die Möglichkeit, diese Posts aus dem Thread zu entfernen und in Ralfs Tagebuch zu verschieben, (Olli?) um wieder eine klarere Linie zu haben.
Danke, dass Du das geschrieben hast!
Gute Fahrt :)

VG
R
--Meist ist Geist geil--

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Offline Olli

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Re: Ist Lügen einfach nur ein Suchtsymptom?
« Antwort #31 am: 01 August 2023, 17:09:32 »
Hi zusammen!

@Tal:
Wir sind hier im richtigen Thema! Ralf hat die Position des Mannes der TE eingenommen. Und natürlich geht es hier um Beziehungen.

Ich weiss nicht, wie oft ich noch schreiben soll, dass ich das Vergangene vergangen sein lassen möchte. Jedweden Kommentar in diese Richtung kann ich nur so verstehen, dass ihr gar nicht versteht, was hier gerade abläuft.

Ralf sagt, dass Verschweigen kein Lügen ist. Nun fährt der TE ins nahegelegene Ausland, um zu zocken. Ist ja nicht schlimm, er hat ja nur Verschwiegen. Ist nun alles gut für die TE?
Ralf plant seinen Rückfall! Was wird Jana wohl sagen, wenn Ralf irgendwann ankommt und beschwichtigend sagt: "Ich habe ja nur Verschwiegen, dass ich den Rückfall geplant habe. Ich wollte bloß, dass Du Dir keine Sorgen machst!" Jana wird geschockt sein! Sie wird sich fragen, wieso Ralf nicht ein Quentchen Vertrauen in sie hat und RCHTZEITIG mit ihr spricht! Sie möchte ihn doch unterstützen! Möchte ihm den Druck nehmen und teilhaben an seinem Abstinenzerfolg!

Ralf sieht sich hier im Recht! Genau wie der Mann der TE, genau wie ich, als ich noch nass war.
Wir verfolgen/ten unseren Weg ohne Rücksicht auf Verluste. Das ist es, wo ich sage, dass der suchtbedingte Egoismus durchbrochen werden muss!
Das geht nur mit Konsequenz! Jana ist Ralf hörig. Bevor Du meckerst ... natürlich liebt sie Dich und nimmt Dich so, wie Du bist. Das ist super und ich gönne Dir das von ganzem Herzen! Aber Jana geht auch noch weiter! Sie packt Ralf in Watte!
Wenn ich mir die Beschreibung der Situation anschaue, als Ralf vor ihr die letzte Beichte abgelegt hatte, da ist mir bewusst geworden, dass in diesen Sekunden - vielleicht nur Sekundenbruchteilen - ungemein viel Negatives in Jana vorgegangen sein muss ... anhand von Ralfs Beschreibung!

Jana ist im Großen und Ganzen diejenige, die den Kredit getilgt hat. Vermutlich ist sie auch stolz darauf! Einmal davon abgesehen, wie ich persönlich dazu stehe ... was wird wohl erst in ihr vorgehen, wenn Ralf ihr im Nachgang von neuen Schulden berichtet?

Ralf dreht sich die Welt auf seiner eigenen Drehbank so zurecht, dass er am saubersten daraus hervor geht. Er kann den geplanten Rückfall stoppen - macht es nicht - und kommt uns hier damit, dass wir nicht suchtgesteuert sind, sondern weitaus mehr als unsere Sucht?
Ralf - dies Worte nutze ich häufig - und das weisst Du - um Süchtige zu motivieren sich in die Abstinenz zu wagen und sich Hilfe zu suchen.
Sie sind vorher sehr wohl suchtgesteuert! Sie wollen nicht loslassen und trauen es sich oftmals auch nicht zu! All die abstinenten Spieler beweisen aber den Wahrheitsgehalt dieser Aussagen!

Ralf hat noch gar nicht verstanden (wie ich damals in der SHG, die ich als Alibi benutzt habe und wie der Mann der TE, der zur Suchtberatung fährt, um im Anschluss im Ausland zocken zu gehen ...) wie seine Sucht ihn selbst schon manipuliert hat!

Verheimlichen im Kontext der Sucht existiert nicht! Das sind Lügen! Es wird ein Ziel verfolgt! Es wird ein Vorteil erlangt! Unwahre Tatsachenannahmen werden nicht richtig gestellt! Es wird Anderen sogar geschadet!

Ich hatte geschrieben, dass dem Mann der TE derzeit das Glücksspiel das Liebste ist. Ja, so ist es - derzeit! Und Ralf - bei Dir steht es im Moment haarscharf auf der Kippe ...

Was hier noch nicht gesagt wurde, und dafür möchte ich mich entschuldigen:  Dein Mann, LovingKindness, lügt nicht, um Dir zu schaden. Er möchte nicht Eure Ehe zerstören. Er möchte ganz sicher ein guter Vater und Ehemann sein!
Doch die Taten sprechen eine andere Sprache! Das dringt derzeit nicht wirklich zu ihm durch.
Ein wenig schon, denn er versucht gerade seine Sucht und sein sonstiges Leben zu arrangieren - nebeneinander. Das funktioniert aber nicht!
Die Glücksspielsucht wird weiter fortschreiten und es wird der Punkt kommen, wo ihm alles egal ist - augenscheinlich zumindest - wie hier bei Ralf!

Dein Mann muss wissen, dass Du gehen wirst, wenn er nicht an sich arbeitet! Strukturen, die zur Sucht geführt haben, werden an den Nachwuchs zumindest in Teilen weiter gereicht!
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

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SuchtkrankerMensch

Re: Ist Lügen einfach nur ein Suchtsymptom?
« Antwort #32 am: 01 August 2023, 17:32:39 »
Wir sind hier im richtigen Thema! Ralf hat die Position des Mannes der TE eingenommen.

und DAS ist vollkommener Quatsch ! Genau dem Spruch entsprechend "du bist auch ein Olli"

NEIN, bin ich NICHT, ICH bin ICH, die einzigen die ständig kuddelmuddel daraus machen seid verdammt noch mal IHR ! Wie oft hab ich jetzt in DEINEM letzten Poast RALF gelesen ?

Es geht NICHT um mich, es geht um SIE und IHREN MANN, genau DESWEGEN hab ich Ihr per PN geantwortet weil ich genau WUSSTE was dabei WIEDER rauskommt sobald ich HIER etwas schreibe was für SIE und/oder IHN bestimmt ist!

Konzentriert euch doch BITTE auf die Poastersteller/innen und lasst mich in Ruhe in fremden Poasts!

DANKE !

Re: Ist Lügen einfach nur ein Suchtsymptom?
« Antwort #33 am: 01 August 2023, 20:41:21 »
Ich kann dir nur von mir erzählen und was du aus meiner Erfahrung machst, bleibt natürlich überlassen.

Ich fasse es kurz zusammen.


Mit meiner Frau bin ich seit 6 Jahren zusammen und haben ein Kind zusammen.

Als ich mit ihr zusammengekommen bin war ich rückblickend schon spielsüchtig. Ich hatte bereits bis zu diesem Zeitpunkt mehrmals x die finanzielle Hilfe von meiner Familie bekommen.

Nach ca. einem Jahr Beziehung hatte ich so viel Geld verzockt, dass ich sogar meine Miete nicht zahlen konnte. Meine Familie hat mir dieses Mal nicht geholfen, sodass ich meine damalige Freundin (meine Ehefrau) um Hilfe bitten musste. Ihre Familie half mir finanziell und ich hatte nach einer gewissen Zeit wieder angefangen zu spielen und in der Zwischenzeit meine Schulden bei ihrer Familie beglichen.

Ich wurde also erneut rückfällig und verzockte so viel Geld, dass ich wieder vor dem nichts stand.

Dann kam der Moment und das ist meiner Ansicht nach die ähnliche Phase, die ihr habt, wo es bei mir Klick gemacht hat. Meine Frau hat mich aus unserer gemeinsamen Wohnung geschmissen. Sie sagte, dass sie mich nicht mehr sehen will und Abstand braucht. Ich musste mit über 30 zu meinem Bruder ziehen. Habe sogar paar Tage im Auto verbracht.. das war entwürdigend und ich habe in diesem Moment realisiert was ich alles verloren habe. Dass das was ich habe nicht selbstverständlich ist… nach 3 Monaten haben wir uns wieder angenähert und wir sind wieder zusammen gekommen. Damals habe ich eine Motivationsgruppe begonnen, jedoch nie eine Therapie begonnen. Habe mir ebenfalls eingeredet, dass ich nie wieder zoxken werde. Eigentlich hatte ich ihr vesprochen eine Therapie zu machen, aber habe ich nicht. Ich habe sie und mich angelogen, dass ich das selber hinkriege. Vllt angetrieben von meiner Sucht.

Ich war der festen Überzeugung, es passiert nie wieder. Jedoch erneuter Rückfall (seit Anfang 2022) spielfrei und ich sage Rückblickend, dass so ein inkonsequentes Verhalten meiner Frau dazu geführt hätte, dass ich weiterspiele. Hätte mir meine Frau nicht die klaren Grenzen aufzeigt, wäre ich heute nie in der Lage Verantwortung zu übernehmen. Ich sehe es ähnlich wie Olli. Ein weiteres Kind bringt dich in eine viel größere Abhängigkeit und ab dann wird es auch schwer für dich zu lösen. Mit einem Kind ist das auf jeden Fall noch einfacher, aber ein weiteres schränkt dich in deinen Möglichkeiten absolut ein. Das solltest du dir im Klaren sein und daher gehe ich absolut mit bei der Aussage, dass er dich dadurch abhängiger macht und seine Sucht mehr Druckpotenzial hat.

Und bezüglich der Stempel und Unterschriften, dass er immer vor Ort ist. Ich will es nicht bezweifeln, aber sowas wäre für mich 3 min Arbeit zu fälschen. Darin bin ich als Spieler der Profi gewesen. Ich denke, dass du dich noch auf weitere Stories gefasst machen kannst. Das ist nur die Spitze des Eisbergs was du gesehen/herausgefunden hast.


Re: Ist Lügen einfach nur ein Suchtsymptom?
« Antwort #34 am: 01 August 2023, 23:25:09 »
Hallo ihr Alle,


nur eine kurze Rückmeldung, wie es bei uns weitergeht:

Mein Mann fährt alleine zum Meditationsretreat.
Ich habe mir etwas anderes Schönes rausgesucht, auf das ich Lust habe (Kongressfestival mit für mich sehr interessanten Themen) und fahre mit dem Zug.

So haben wir Abstand und jeder kann noch mal in Ruhe reflektieren.

Ein zweites Kind plane ich in absehbarer Zeit keineswegs, das ist klar. Ich verhüte auch ordentlich.

Ich habe vollen Überblick über sein Konto.

Mein Mann hat von sich aus mit seinem Suchtberater einen Paartermin am 09.08 ausgemacht, wo wir nächste Schritte gemeinsam planen können.

Ich nehme selbst auch Therapie.

Er beteuert weiterhin, dass er alles unternehmen will, um Ehrlichkeit und Spielfreiheit wieder in unser Leben zu bringen. Ich werde sehen, was er umsetzt.

Liebe Grüße und danke für eure Unterstützung :)

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Offline Rubbel

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Re: Ist Lügen einfach nur ein Suchtsymptom?
« Antwort #35 am: 02 August 2023, 11:57:37 »
Aus diesem gegebenen Anlass, und weil ich gefühlsmäßig nachvollziehen kann:

 Für mich war Zocken, von heute aus gesehen, Selbstbetrug und Selbstzerstörung, eigentlich wusste ich das sogar damals schon, und was ich noch weiß: Teils habe ich mich da 'versteckt'. Ich wollte die Konflikte nicht, die ich hatte, und ich wusste nicht, wie ich daraus komme, wollte Unabhängigkeit --- und hab mir Abhängigkeit geschaffen. Zusätzliche. Meine Psychoanalytikerin fragte mich damals:
Wenn Sie die Wahl hätten, abhängig zu sein von einem Menschen oder vom Automaten - wofür würden Sie sich entscheiden? - Spontan hab ich gesagt: für den Automaten.

Diese Sucht ist immer ein Ersatz für ganz andere Dinge, problemauslösende Erfahrungen, die einfach oft angetriggert werden, die vielleicht auch gar nicht lösbar sind, mit denen frauman sich also arrangieren muss bzw. auf die es persönlich Rücksicht zu nehmen gilt in ähnlichen Situationen im Hier und Jetzt. Später hat sie dann einen Eigenverlauf, so hab ich es erlebt, weil der süchtige Mensch mit der Zeit in der Lage ist bzw. den Weg nimmt, die eigentlichen Probleme, die da sind, durch die Verluste auf die Spielerei zu verlagern, und damit zu verdrängen und umzuwidmen, umzubenennen. Diesem neuen (Geld-)Problem will er den Kampf ansagen, das scheint leichter als die eigentlichen oder alten Wunden zu heilen. Bringt aber immer weitere Verluste - die von Vertrauen und Selbstvertrauen, die von eigener Stärke und Lebensmut .

Vielleicht schafft Ihr das gemeinsam, als Paar, oder er alleine. Es ist nicht leicht. Rückfälle gehören dazu, leider.
Aber es sollten Rückfälle und keine geplanten heimlichen Intervall-Geschichten sein.
Achte drauf. Achte auf Dich. Und achte auf Euer Kind - ganz ganz wichtig!! Achte auch drauf, wie Dein Mann mit dem Kind umgeht, ob er Sachen aus seiner Kindheit projiziert ggb. Eurem Kind, ob er zu streng wird ... ob er aggressiv wird ... ob er Dinge übertreibt, ob er im Hier und Jetzt ist oder abwesend im Kopf. Das ist wichtig!

Und ob Du Dich wohlfühlst und ihn täglich wiedererkennst, wie Du ihn lieb hast, oder ob es nur noch Erinnerungen, Hoffnungen und Wünsche sind eines Tages.
https://www.bundesweit-gegen-gluecksspielsucht.de/

VG
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« Letzte Änderung: 02 August 2023, 13:12:36 von Rubbel »
--Meist ist Geist geil--

 

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