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'Spielend in den Abgrund' --- Doku

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Offline Rubbel

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'Spielend in den Abgrund' --- Doku
« am: 13 November 2024, 21:17:44 »
Spielend in den Abgrund

    Dokumentation, D 2024

    Mittwoch 13.11.
    20:45 - 21:15
    MDR

Die Dokumentation selbst: https://www.ardmediathek.de/video/exakt-die-story/spielend-in-den-abgrund/mdr/Y3JpZDovL21kci5kZS9zZW5kdW5nLzI4MjA0MC80NzczMjQtNDU3NTg3

Der folgende Text hier: https://www.tvtoday.de/programm/tv-programm-jetzt-im-tv/

"Spielsüchtige spielen nicht, um Geld zu verdienen. Auch wenn sie wissen, sie werden verlieren, machen sie es trotzdem", sagt Marco, der seit seinem 15. Lebensjahr Glücksspiele zockt. Warum das so ist, beschäftigt Deutschlands bekanntesten Glücksspielforscher Dr. Tobias Hayer von der Uni Bremen. Die Betroffenen beschreiben ihm immer wieder das intensive Wohlbefinden beim Spielen. Seine Erklärung: Das Belohnungszentrum im Gehirn wird aktiviert, das "Glückshormon" Dopamin ausgeschüttet.

Das Gefühl kennt auch Thomas Melchior. Der Dynamo-Dresden-Fan weiß alles über Regionalfußball und die Bundesliga. Er ist überzeugt, Spielergebnisse voraussagen zu können. Er gewinnt bei seiner ersten Fußballwette. Einen Euro bei 10 Euro Einsatz. 10 % Rendite! Das begeistert den Bankkaufmann. Schon am nächsten Tag setzt er 400 Euro, bis Monatsende 6000. Am Ende aber hat er Millionen verspielt und 800.000 Euro Schulden. Er muss für 3 Jahre ins Gefängnis.

Von einem Moment auf den anderen verändert sich mit dem ersten Gewinn das eigene Leben, bestätigen auch andere Glücksspielsüchtige. Davon gibt es in Deutschland 4,6 Millionen. Was als Spiel beginnt, endet in massiver Verschuldung, psychischen Störungen, kriminellen Delikten, Privatinsolvenzen, zerstörten Familien, Suiziden. Trotzdem spielen 30 % der Deutschen regelmäßig. Über 44 Milliarden setzen sie jährlich dafür ein.

Ein Riesengeschäft, an dem auch der Staat mitverdient. Die Steuereinnahmen betragen 6 Milliarden Euro – doppelt so viel wie bei der Alkoholsteuer. Gleichzeitig ist der Staat verpflichtet, Spielsuchtgefährdete zu schützen. "Solche Interessenkonflikte haben wir in vielen Bereichen", stellt Burkhard Blienert, Bundesbeauftragter für Sucht und Drogen, emotionslos fest. Meint aber, mit dem neuen Glückspielstaatsvertrag, der zentralen Spielersperrbank OASIS und einer Glücksspielbehörde wäre es jetzt möglich, die Sucht zu bekämpfen.

Glücksspielsucht ist eine anerkannte Erkrankung. Allerdings gibt es viel zu wenig Kliniken, die Behandlungen anbieten. Deshalb gründen "trockene" Spielsüchtige und Angehörige Selbsthilfegruppen wie beispielsweise in Zwickau. Hier wird keiner verurteilt und muss sich wegen eines Rückfalls schämen. Alle schauen, wie sie sich am besten unterstützen können.

"Exakt – Die Story"-Reporterin Nanina Bauer durfte dabei sein, sprach mit Betroffenen, Therapeuten und Menschen, die mit der Spielsucht Geld verdienen. (Senderinfo)
« Letzte Änderung: 14 November 2024, 11:57:27 von Rubbel »
--Meist ist Geist geil--

Re: 'Spielend in den Abgrund' --- Doku
« Antwort #1 am: 13 November 2024, 21:39:59 »
Ein Riesengeschäft, an dem auch der Staat mitverdient. Die Steuereinnahmen betragen 6 Milliarden Euro – doppelt so viel wie bei der Alkoholsteuer.

Ich weiß es nicht mehr wortwörtlich aber da gehe ich mit der Aussage des Anbieters mit Oli Kahn dass der Staat nicht abgeneigt ist solange es Einnahmen generiert. Ein Grund für mich warum hier nicht wesentlich härter durchgegriffen wird.
Ich bin kein Anwalt sondern gebe nur meine eigene Meinung wieder

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Offline Rubbel

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Re: 'Spielend in den Abgrund' --- Doku
« Antwort #2 am: 13 November 2024, 21:52:16 »
Da geh' ich konform mit Dir, Roy :)
Auch, wenn diskutiert wird, dass es die 'Freiheit' der Bürger*innen einschränke, würden die Glückspielmöglichkeiten stärker gedrosselt oder gar verboten.
Sobald der Taler rollt, Steuereinnahmen in Aussicht sind und  für die eigene Partei und die eigenen Reihen auch Bestechungen locken ... (Spendengelder z.B.) ...
warum sollte auf die Einnahmen verzichtet werden? Es geht ja um Milliarden Euros ...
Mit Blick auf viele Einzelschicksale ist das schon bitter ...
aber gut ... es gibt ja auch allerhand Waffengeschäfte, die bringen auch viel Geld. Auch wenn sie das Leid der Menschen in anderen Ländern bis in den Tod herbeiführen. Alles eine Frage des Kalküls.
Und so vieles Andere, was die Politik nicht 'juckt', jedenfalls nicht am Gewissen.
« Letzte Änderung: 14 November 2024, 12:29:46 von Rubbel »
--Meist ist Geist geil--

Re: 'Spielend in den Abgrund' --- Doku
« Antwort #3 am: 13 November 2024, 22:01:25 »
👍und das parteiübergreifend
Mein Lieblings Witz ist ja CumEx.
Hier verschwinden Laptops und kurz vor Prozessbeginn hat der Angeklagte, der eventuell auspacken könnte, Bluthochdruck. Der Prozess wird abgeblasen. Wenn Du Steuern hinterziehst kommst du auch mit 250 Blutdruck auf die Bank.
Ich bin kein Anwalt sondern gebe nur meine eigene Meinung wieder

Re: 'Spielend in den Abgrund' --- Doku
« Antwort #4 am: 18 November 2024, 22:13:07 »
Guckt euch mal bei YouTube Nico Semsrott an. Wenn das unsere EU-Regierung sein soll, dann wundert mich überhaupt nichts mehr. Das ist jetzt nicht im Kontext Spielsucht, sondern allgemein. Da bekommt „bedingungsloses Grundeinkommen“ wirklich eine neue Bedeutung.

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Offline andreasg

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Re: 'Spielend in den Abgrund' --- Doku
« Antwort #5 am: 19 November 2024, 11:52:28 »
Hallo ihr Lieben,

bei Präventionsfilmen zur Spielsucht ist es ja unumgänglich, Geldspielautomaten in Aktion zu zeigen. Zum Glück nicht die der Zeit der 1980er Jahre ach ja. So nervt es lediglich, aber einen realen Trigger habe ich nicht erlebt.
Ich hatte , schon als Trockener Spieler von 1995 - 2011 viele Aktivitäten und Begegnungen in Dresden, ein kurzer Blick auf die Kreuzkirche brachte tiefe positive Erinnerungen in mir. Und Bahnhöfe liebe ich ja eigentlich, nur die in meiner Lieblingsstadt - und meiner Heimatstadt nicht! Also die Szene vor der Spielstätte im Bahnhof: wenn ich dabeim am Nordausgang des Hauptbahnhofs zum Ausgang gehe, konzentriere ich mich auf die Bahnhofsmission, das habe ich als erstes gelernt, als ich in die Selbsthilhegruppe kam, so sehe ich nicht "meine Lieblingsspielhalle", vor der Menschen aus Osteuropa ihre Lager aufgeschlagen haben, was mich wieder traurig stimmt. In Hamburg - Altona gab es 1990 2 Spielhallen, in beiden "mein Lieblingsautomat" jeweils eine an jedem Ausgang. Dort bin ich beim Verlassen des Bahnhofs im Juli 1990 zusammengebrochen, habe kein reales Bewußtsein mehr gehabt, und bin später im Botanischen Garten wieder zu mir gekommen - und bin sicher, nicht - und ferner nicht mehr gespielt zu haben.
Die Szene zum Schluß des Films: die Parodie vom "Gorilla" ich bin ja seit November 1972 bekennender Hasser eines Süddeutschen Fußballvereins. In der Therapie, besser in der Seelsorge habe ich gelernt, Hass und Liebe in einem Zusammenhalt stehen, also in der Kontroverse der Gegensätzlichkeiten.  Dier Verein hatte einen Torwart, der sich im Niedersachsenstadion vor den 96er Fanblock zeigte und den Fans zuwinkte. Ein Mensch, der wußte, daß Fußballfans im Torhüter eine Identifikationsperson als Vaterfigur sehen. Das hat mich schwer beeindruckt, Mensch Maier!
Es ist wichtig, Prävention zu zeigen und zu leben, wir dürfen daran nicht zweifeln. Ich möchte mich bei allen bedanken, die in diesem Film mitgewirkt haben.

schöne 24 Stunden
Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

 

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