Hi Ilona!
Die Anrede "Liebe Kollegen" ist neutral! Sie beinhaltet beide Geschlechter! Sie ist höflich und respektvoll! Erst durch eine Benennung in Form von "Liebe Kolleginnen und Kollegen" werden die Geschlechter hinzugefügt und es findet eine Geschlechtertrennung statt!
Mit meiner gekürzten und im Sprachgebrauch auch üblichen Anrede trete ich weder Mann noch Frau auf die Geschlechterfüße! Erst der, der auf die Geschlechtertrennung drängt, der trennt auch wirklich und vollkommen unnötig die Geschlechter!
Schau ... auch Du fühlst Dich schon auf den Schlips getreten. Wieso eigentlich? Die neutrale Anrede vereint doch gerade beide Geschlechter!
Du schreibst mir, dass ich mich bei den Frauen unbeliebt mache. Habe ich irgend etwas Negatives über Frauen gesagt? Wenn Du die Geschlechter trennen möchtest, wieso? Was hat das für einen Sinn? Wieso dürfen wir nicht einfach "Mensch" sein?
Na klar gibt es geschlechterspezifische Unterschiede. Sind die aber wichtig in einer Anrede zu einer Softwareinformation?
Hier geht es nicht um Probleme bei der Emanzipation. Es geht einzig um politische Korrektheit! Es geht um den Regulierungswahnsinn hier bei uns!
So langsam ist mal genug damit.
In dem Wisch von unserem Bürgermeister stand drin, dass wir als Anrede "Liebe Mitarbeitende" nutzen sollten. Wer aber dem Link eben gefolgt ist, der weiss, dass nur die Person gemeint ist, im deutschen Sprachgebrach, die gerade tatsächlich mitarbeitet. Steht er auf dem Flur und hört mit, wenn im Nachbarbüro jemand das laut vorliest, dann ist es der Mithörende und nicht mehr der Mitarbeitende. Der Artikel beider Wörter ist aber männlich! Wieso wird das nicht angeprangert? Weil es den Sexus und den Genus gibt. Der Sexus bezieht sich auf das natürliche Geschlecht, während der Genus sich auf das grammtische Geschlecht bezieht - was hier in den Beispielen der Fall ist! Sie können identisch sein - MÜSSEN aber nicht!
Wenn aber doch der Genus von den beiden Beispielen erlaubt ist, wieso ist dann nicht der Genus "Kollege" erlaubt?
Wo soll dieser Wahnsinn noch enden?
Jetzt ist das Benutzen der Langform der Anrede ja nu wirklich kein Weltuntergang und meiner Chefin zuliebe belasse ich es auch dabei.
Ich hoffe, ich konnte das Sender-Empfänger Problem aus der Welt schaffen. Ich bin nicht frauenfeindlich (Übertreibung! - Du hast das ja nicht gesagt!), weil ich diesen Wahnsinn nicht unterstützen möchte!
Noch ein keiner Nachtrag: Du redest davon, dass ab morgen nur die weibliche Form gelten könnte. Der umgekehrte Fall ist ja so gar nicht eingetreten! Unsere Sprache hat sich über die Jahrhunderte entwickelt und nun soll auf Gedeih und Verderb das alles über den Haufen geworfen werden.
Die deutsche Sprache entwickelt sich auch ohne Zwang weiter. So werden mittlerweile Berufe hauptsächlich nur noch von Frauen ausgeübt, die vorher Männern überwiegend vorbehalten waren. Das Gendern hat den Berufen offiziell ein "in" angehangen. Doch im Sprachgebrach wird es von diesen Berufstätigen bereits geschlabbert. Da wird aus "der Apotheker" und "der Lehrer" ein neuer reiner Frauenberuf! Dies sind nun auch wieder schöne Beispiele für einen Genus, hier männlich, der etwas Neutrales eigentlich beschreibt. Der Lehrer kommt nämlich vom Wort lehren. Wenn man daraus ein Nomen machen möchte, dann wird das "en" gestrichen und durch ein "er" ersetzt. Dabei ist es aber geschlechterneutral!
Tatsächlich gibt es in der deutschen Sprache in etwa gleich viele Wörter bei den beiden Geschlechtern.
So ... genug in der Ecke geplaudert ...
