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Kraut und Rüben - querfeldein

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Offline Olli

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Re: Kraut und Rüben - querfeldein
« Antwort #285 am: 27 Oktober 2025, 05:46:38 »
Guten Morgen!

Im letzten Jahr habe ich den TM6 meiner Schwester ausgeliehen bekommen. Sie hatte mir dazu ein Rezeptbuch gegeben.
Schon damals war ich begeistert, obwohl ich noch nicht mal alle Möglichkeiten des Gerätes ausgetestet hatte.
Eigentlich habe ich jetzt mehrere Küchengeräte in einem. Die zwei Wichtigsten sind mir dabei das Rühr- und das Mahlwerk. Auch die Nutzung als Küchenwaage finde ich prima.
Einige Fehler sind zum 6-er ausgemerzt worden. So sind die fehlerträchtigen Arme, die den Deckel festgehalten und verschlossen haben und gerne kaputt gingen, durch ein neues System ersetzt worden. Auch die Waage ging wohl gerne kaputt, wenn das Gerät verschoben wurde. Dafür braucht man das Gerät an einer Seite heute nur noch anheben und kann es dann gleiten lassen.
Das Gerät nimmt heute auch weniger Platz in der Küche ein, zumindest wirkt es kompakter.
Zudem habe ich bei mir festgestellt, dass ich gerne Onepotgerichte zubereite. Die Welt des Mehr an diesem Gerät werde ich wohl nich entdecken.
Sollte ich tatsächlich in ein paar Jahren auf Reise gehen, habe ich einen Begleiter ... :) Im beengten Van mit wahrscheinlich nur 2 Kochplatten hätte ich hier eine Dritte.
Und damit sind wir bei der Langlebigkeit des Gerätes angekommen, zumindest der der Vorgängerversionen. Diese muss sich ja erst noch bewähren.
Spaß hätte ich auch noch an einer Kitchenaid Artisan. Doch einige Funktionen kann der TM auch und für den Rest lohnt es sich einfach nicht. Bisher habe ich meine Prummetaat auch mit einem Handrührgerät hinbekommen und die Nudeln fielen direkt aus der Packung in den Kochtopf.

Und nun noch der ausschlaggebende Punkt bei der Entscheidung, den TM7 zu kaufen ... weil ich es heute kann!

Ich habe schon mit mir wegen des Preises gehadert. Ein Jahr habe ich mir für die Entscheidung gegeben. Doch was soll der Geiz? Auf dem Konto verliert das Geld nur seinen Wert. Davon ist mittlerweile auch genug da. Als nächstes muss ich noch mal das Thema Küche angehen. Da prokrastiniere ich gerade vom Feinsten ...
« Letzte Änderung: 27 Oktober 2025, 11:16:15 von Olli »
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
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Re: Kraut und Rüben - querfeldein
« Antwort #286 am: 27 Oktober 2025, 08:04:02 »
Guten Morgen Olli,

ok, das klingt wirklich gut. Ich dachte immer, dass Frauen den TM nur so loben, weil sie ihn halt immer wollen. Aber eine positive Meinung von einem Mann lässt die Sache schon anders aussehen.
Der Preis ist natürlich happig, aber es ist halt von Vorwerk und auch wenn das Ding qualitativ gut sein wird, zahlt man die Marke ein Stück weit mit.
Bin gespannt, was du noch so erzählen wirst.

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Offline Olli

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Re: Kraut und Rüben - querfeldein
« Antwort #287 am: 27 Oktober 2025, 11:34:16 »
:)

Ich habe tatsächlich von meiner Mutter noch eine Küchenmaschine mit einem Mahlwerk drin. Der Begälter hat sogar ein kleines Hähnchen, damit man die Flüssigkeiten ablassen kann. Tatsächlich habe ich das Mahlwerk mal betestet ... und war alles andere als begeistert. Die Sachen wurden nicht so fein, wie jetzt im TM ... bei Weitem nicht ...
Die Karotten-Ingwer-Suppe ist dagegen so fein geworden, dass man das Gemüse fast gar nicht mehr bemerkt. Dabei sind drin: 800 g Möhren, 7 cm Ingwer, 4 Zwiebeln. Wir sind da also locker bei 1 kg Gemüse. Teile das durch die 8 Portionen, so erhälst Du rund 125 g Gemüse und 160 g FLüssigkeit pro Portion ... und du merkst den einstigen Festanteil nicht mehr.

Ob ich mir das Abo für die Rezepte hole, weiss ich noch nicht.

Was ich aber in naher Zukunft auf jeden Fall mal machen werde, ist Milchreis ... der soll phänomenal darin werden ...
Gute 24 h
Olaf


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Offline Olli

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Re: Kraut und Rüben - querfeldein
« Antwort #288 am: 11 November 2025, 13:50:10 »
Es gibt nix Neues zu berichten ...

Woche 10 müsste es jetzt sein nach dem Sturz. Die Hüfte ist immer noch nicht ganz verheilt. Ausgerechnet beim Fahrradfahren drückt es auf die lädierten Stellen. Also gilt es weiter abzuwarten. Eines ist nämlich trotzdem spürbar: Es wird besser, Tag für Tag,

Schon gestern wollte ich eigentlich mal "von damals" berichten. Keine Ahnung wieso, das Mehrfamilienhaus, wo ich bis zu meinem 5. Lebensjahr gelebt habe, ging mir da so durch den Kopf.

Wir wohnten im 2.Stock unterm Dach, meine Cousinen eine Etage darunter. Das Haus gehörte meiner Nenntante. Neben uns auf der Etage wohnte eine alte Dame, die mir immer Comics mitbrachte. Selbst als wir kurze Zeit darauf ins neu gebaute Elternhaus umzogen, kam ich irgendwie noch an diese Comics. Darunter waren nicht nur Geschichten von Donald oder Dagobert, auch andere Charaktere aus Entenhausen zierten schon mal die Cover als Hauptfiguren. Goofy war dabei, Mickey und Minni, Lucky Luke bezwang mal wieder die Dalton-Brüder. Die Flintstones waren mit ihren Tretautos unterwegs. Ach, was habe ich sie verschlungen. Tatsächlich habe ich aber gerade 2 Figuren vergessen, die ich gestern noch benennen konnte. Ach ... ich und mein Namensgedächtnis ... grauenhaft ...

Das Haus stand etwas unterhalb der Straße. Ein Fahrweg führte daran vorbei bis zu einer damals hoch geschätzten Schreinerei. Peter, der Eigentümer, hatte in einem Zwinger zu "unserem" Grundstück drei Schäferhunde, Dies war wohl der Grund, weshalb mein Vater später entschied, dass wir uns einen Schäferhund anschafften.

Auf der Rückseite des Hauses ging es fast ebenerdig zum Gelände des Bahnhofes mit seinen Rangiergleisen. Wie viele Nächte dort Halli-Galli war ... Da quietschten die Räder auf den Gleisen, Warnsignale ertönten, es wurde gehämmert und sonstiger Krach gemacht. Wie oft wurde das Gelände taghell erleuchtet. Ich war jung und brauchte noch meinen Schlaf, doch diesen Eindrücken konnte ich nicht entfliehen.

Im Einfahrtsbereich weiter oben an der Straße, da hatten wir unseren Spielplatz. Sandkasten - Schaukel - fäddisch. Dementsprechend oft haben wir ihn genutzt. Direkt dahinter gab es aber eine Böschung zum Bahnhof hinunter. Dort standen alte Laubbäume, doch ich erinnere mich noch ganz genau ... es gab kein Unterholz! Die Fläche dort sah aus wie geleckt ...
Bei uns im nahen Wald sah es aber genauso aus. Auch hier erinnere ich mich, dass ich vom alten Bahndamm, der nun als Weg fungiert, unter die Bäume schauen konnte.
Da gab es ein paar Nadeln und ich konnte sogar die Schützengräben noch erkennen. Gab es damals vielleicht den Beruf des Waldfegers?
Wenn ich mir heute die Ecken anschaue, dann herrschen da die Wildkräuter vor. Von wegen unter den Bäumen wie damals 100 m tief blicken zu können ... direkt am Wegesrand/Rand des Bahngeländes ist schon kein Durchkommen mehr.

Gerade fällt mir ein, dass gegenüber des Weges zum Haus eine steile Böschung zur Straße war. Dort hatte irgendjemand Stufen eingearbeitet, die das Gelände abfangen sollten. Es sollte wohl der Erosion Einhalt geboten werden. Tse ... was ich mir für unnütze Dinge merke ... Namen, Olaf ... Namen sollst Du Dir merken ...

Zum Schluss habe ich noch eine kleine Anekdote von dem Grundstück, als ich dort Jahre später meinen Onkel und meine Tante besuchte. Da kam meine Cousine, die gerne ritt, auf mich zu und meinte: Halte mal die Zügel, ich muss mal eben rein ...
Ich nahm also beherzt die Zügel in die Hand, an der ein Pferd hing, welches einen Meter größer war als ich. Es war ein braves Pferd und doch dauerte ihm das alles ein wenig zu lange und so trat es mal einen halben Meter vor. Da ich dem Pferd mein Gesicht zugewandt hatte, hatte ich nun den Kopf über meinen Schultern und ein Huf stand auf meinem Schuh. Irgendwie hatte ich es geschafft, im Turnschuh die Zehen einzuziehen, sodass dass Pferd nicht darauf stand. Bequemlichkeit sah aber anders aus, denn es brauchte noch so manchen Hilfeschrei von mir, bis meine Cousine wieder herauskam und das Pferd übernahm.
Kuckeriku ... nun war wieder Platz im Schuh ...

Gute 24 h
Olaf


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Offline Olli

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Re: Kraut und Rüben - querfeldein
« Antwort #289 am: 12 November 2025, 20:38:55 »
Ich war vielleicht 12 oder 13, als meine Cousine mit ihrem Pferd zu meinem Elternhaus kam. Die riesige Wiese uns gegenüber nutzte sie, um das Pferd ein wenig zu bewegen. Wir kamen natürlich herausgerannt und wollten uns das Spektakel anschauen. Nur wurde ich selbst dabei zum Spektakel ... :)
Meine Cousine ließ uns nämlich reiten. Ein paar Einweisungen und schon saß ich im Sattel. Eigentlich führte das Pferd aber mich und nicht ich es. Denn als ich wieder Richtung Elternhaus wollte, da half kein Zureden und Ziehen am Zügel ... das Pferd trottete gemütlich auf den Stellplatz des Nachbarn ... auf dem aber schon ein Auto stand. Ohne irgendwo anzuecken blieb das Pferd einfach stehen und wartete ab, bis meine Cousine sie rückwärts führte.

Ach, was haben wir die Wiese viel genutzt. Als wir dorthin gezogen sind, stand auf einem Teil ein Pferd, von dem ich schon berichtet hatte, auf den beiden anderen Teilen standen noch Kühe.
Beide Gattungen verschwanden und mit ihnen auch die Weidezäune. Stattdessen kam nun mehrfach im Jahr der Bauer mit seinem Traktor, brachte seine Gülle aus. schnitt das Gras und sammelte es lose oder als Ballen ein.
Wir brauchten bloß fragen und schon durften wir auf dem Trecker mitfahren. Wenn der Bauer aber "mal eben" zu seinem Hof fahren musste, da wurden wir gar nicht gefragt ... wir fuhren mit ...
Fußball haben wir dort gespielt auf der frisch gemähten Wiese. Unser Schäferhund bekam sein Stöckchen geworfen und es konnte passieren, dass er mit einem Hasenjungen im Maul zurückkam. Leider ging der Gute auf alle möglichen Hunde los und machte einfach sein Ding, wenn man ihn rief.
Einmal musste ich ihn von einer jungen Dogge, die ihrer Kraft noch nicht bewusst war, wegziehen. Es war zu spät, er war nur noch ein halber "er" ...
Einmal musste mein Vater zu einem älteren Paar, um sich zu entschuldigen. Mal wieder war der Hund abgehauen und wurde von genau diesem Paar ins Tierheim gebracht. Dieses Paar hielt ein Huhn, als wäre es ihr eigenes Kind.
Nachdem unser Hund mit der armen fertig war, sah es wohl ziemlich zerruppt aus ... Immerhin, es hatte die Tortour überlebt.
Ein anderes Mal muss Chico durch ein offenes Fenster gesprungen sein. Dahinter ein Badezimmer. Was muss der Eigentümer der Wohnung einen Schrecken bekommen haben, als er ins Bad wollte und ihn dort ein braver sitzender Hund mit Schwanzwedeln begrüßte.
Ihr müsst bedenken, dass ich so um die 8 Jahre alt gewesen sein muss. als wir Chico bekamen. Meine Schwester und ich mussten täglich abwechselnd mit ihm gehen. Könnt Ihr Euch vorstellen, was der uns durch die Weltgeschichte gezogen hatte?

Mein Vater und sein Cousin, der neben uns wohnte, hatten dem Hund eine Hütte gebaut, zweischalig, mit Dämmung darin. Als sie fertig waren, da bemerkten sie erst, dass die Hütte gar nicht durch die rückwärtige Tür in der Garage passte. Also wurde die Hütte mit 4 Erwachsenen ums Haus getragen, was das Grundstück des Nachbarn einschloss.
Die ersten Jahre stand die Hütte direkt hinter der Garage. Da der Grundstückszaun erst später gemacht wurde, wurde eben hinter der Garage eine Absperrung vorgenommen ... mit Bauzäunen. Dumm nur, dass die einen jungen voll im Saft stehenden Jungrüden kein bischen aufhielt. Ich weiß gar nicht, wie oft ich mit dem Rad durch die Gegend gefahren bin, um den Hund zu suchen.

Wenn es Winter wurde, da besorgte ich mit dem Rad bei einem Bauern ein Büdel Stroh. Es wurde einfach in die Hütte geschoben, der Eingang mit einem Brett verkleinert. Sobald der Hund nun losgelassen wurde, war er nicht mehr zu halten, das Stroh musste mit allem Körpereinsatz auseinander gerupft und in der Hütte verteilt werden. Die "Möbel" bekamen dabei mehrfach im Winter einen neuen Standort.

Natürlich bin ich auch da rein gekrabbelt ... und was soll ich sagen ... da drin wurde es richtig warm!
Als ich später wegen der Zockerei rausflog, da gab es diesen Zufluchtsort nicht mehr ... :)
 
 
Gute 24 h
Olaf


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Offline Olli

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Re: Kraut und Rüben - querfeldein
« Antwort #290 am: 23 November 2025, 12:29:35 »
Viele, viele Jahre ist es her, als wir in Spanien, in Rosas, ein kleines Häuschen mieten konnten von dem ehemaligen Klassenkameraden meines Vaters. Als wir dort das erste Mal hingefahren sind, mit dem Auto natürlich, da mussten wir kurz vor dem Ziel die parallel zur Küste verlaufenden Landstraße folgen. Damals brauchten wir mehrere Stunden dafür, da alle Nase lang irgendeine Kreuzung mit Ampelanlage den Verkehrsfluss störte. Im Laufe der folgenden Jahre wurden die Kreuzungen jedoch zu Kreisverkehren ausgebaut. So machte auch die Spritztour in die nächsten größeren Städte wieder Spaß.
Das Häuschen hatte eine kleine Küche, im Zentrum eine Essecke und zwei kleine Sofas. Das Bad war gerade groß genug, um sich rumzudrehen. Dann gab es noch ein Eltern- und ein Kinderschlafzimmer mit Stockbetten.
Als wir tatsächlich einmal mit allen 5-en dort unseren Urlaub gemacht hatten, habe ich in dem Verschlag vor dem Eingang auf einer schmalen Holzbank geschlafen.
Vor dem Haus stand ein alter Olivenbaum, von dem eine Wäscheleine bis zur Hauswand führte. Sicherlich täuscht mich gerade meine Erinnerung, doch der Gedanke lässt mich gerade nicht mehr los, dass diese Ameisenautobahn zweispurig war. Oben liefen die Ameisen zum Haus, unter drunter hängend mit Zucker bepackt, kamen sie wieder zurück. Die kleinen Biester suchten sich aber auch ihre Wege durch den Verschlag und über meinen dort liegenden schlafenden Körper.
Nicht weit entfernt gab es ein kleines Restaurant ... irgendwas mit "Joschi" nannten sie sich. Dort gab es leckeres Essen und gemütlich war es auch. Im Vorort von Rosas, St. Margarita, wechselten wir schon mal vom dutsch geführten Beachhouse ... drei Straßen vom Beach entfernt.
Unvergessen war auch El Rey del pollo, wo wir uns mit gebratenen Hähnchen versorgt haben.

Da uns die Strände von Rosas immer zu voll waren, blieben wir meist am Strand von St. Margarita. Eine Hotelhochburg neben der Nächsten, doch der Strand war echt ruhig. Damals konnten wir auch fast bis ran fahren, brauchten nur die Strandpromenade überqueren und über eine kleine aber breite Mauer steigen.
Einmal lagen wir genau dort mit unseren Liegen, als uns ein Polizist ansprach. Wir sprachen kein Spanisch und er kein Deutsch oder eine sonstige Sprache. Doch er grinste übers ganze Gesicht und wir waren über die Frage irritiert, ob wir nicht etwas vermissen würden. Meine Mutter entgegnete aus vollster Überzeugung, dass sie schon auf ihre Sachen aufpassen würde und bedankte sich.
Das Grinsen verschwand aber nicht, sondern wurde breiter und breiter. Er meinte wohl, wir sollten mal nachschauen.
Tja, wo war denn die kurze Hose meines Vaters mit der Geldbörse und den Autoschlüsseln?
Die Polizei hatte den Dieb beobachtet, als er sich neben meinen schlafenden Eltern auf die Mauer gesetzt und nach der Hose gegriffen hatte. Er wurde direkt einkassiert und zur Wache gebracht. Meine Eltern sollten folgen, doch wie ohne Schlüssel und in Badehose? Ein Polizist fuhr also mit dem Moped diese beiden Sachen holen, wir fuhren zur Wache, mein Vater unterschrieb irgendwas und dann waren wir auch schon wieder entlassen.
Tja, auch hier hatte mich meine Sucht im Griff. Um zu zocken verabschiedete ich mich zwischendurch und lief die 2 km bis Rosas. Dort gab es eine Kneipe mit einem Automaten. Er war etwas anders als die Hiesigen, doch in meiner Stammhalle standen ja ähnliche rum, die illegal bespielt wurden. Natürlich wurde ich dann auch einmal erwischt. Unangenahm war das, sehr unangenehm ... doch wie immer legte sich der Ärger schnell wieder, je öfters darüber geschlafen wurde.

Noch bevor meine Nichten das Licht der Welt erblickten, da flog ich mit meiner Schwester und ihrem Mann noch einmal in dieses Häuschen. Wir hatten einen Mietwagen und haben in den Bergen das Restaurant gefunden, wo wir früher schon mal gespeist hatten.
Lecker war es ... so richtig lecker. Also entschieden wir uns am Tage des Rückfluges dort mittags noch einmal essen zu gehen.
Wieder wurden die Geschmacksnerven nicht enttäuscht und von der leckeren Aioli blieb auch nichts übrig.

Für den Billigflieger konnten wir keine Sitzplätze reservieren. Für mich war das blöde mit meinen langen Beinen. Ich musste also zusehen, dass ich in die Reihe am Notausgang kam. Dort saß zum Gang bereits eine Dame mit vielleicht 1,70 m Körpergröße.
Ich fragte sie höflich, ob ich durchschlüpfen dürfte zum Fensterplatz. Sie verneinte dies überraschen, wofür ich mich freundlich bedankte und ... mich durchzwängte. Sie war darauf echt mies gelaunt. Doch ich hatte ja noch eine Geheimwaffe ... Aioli in meinem Verdauungssystem. Es dauerte also gar nicht mehr lange, bis sie aufstand, um sich einen neuen Platz zu suchen. Ich weiß gar nicht, was sie meinte, als es aus ihr giftig herausschoß: Sie stinken!

Gestern, als wir zusammen den Geburtstag meiner Nichte feierten, gab es diese Anekdote zum Kuchen dazu. Wir mussten nicht nur über die Situation im Flieger lachen, sondern auch darüber dass wir uns überhaupt keine Gedanken darüber gamcht hatten, mit 200 weiteren Passagieren in einer kleinen luftdichten Röhre eingeschlossen zu sein.
Aber ... ich hatte Beinfreiheit! Nicht nur nach vorne, sondern auch zur Seite, denn die 2 Plätze neben mir sind überraschenderweise auch frei geblieben.

Gute 24 h
Olaf


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Offline Olli

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Re: Kraut und Rüben - querfeldein
« Antwort #291 am: 27 November 2025, 20:05:05 »
Gute 24 h
Olaf


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Offline Olli

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Re: Kraut und Rüben - querfeldein
« Antwort #292 am: Gestern um 12:35:46 »
Hmmmm .... Ich sitze gerade an ein paar Fragen, die mir meine Chefin für Montag mit ins WE gegeben hatte. Naja, ich sollte mir sicherlich während der Dienstzeit Gedanken machen, doch da habe ich erst einmal meine Aufgaben, an denen ich saß, erledigt und ich kann dann nicht anders, als es mit ins WE zu nehmen.

Die Fragen sind für das LOB-Gespräch am Montag, für mich der größte Beschiss am AN den Verdi je zugelassen hat. Ich brauche kein einmaliges Gespräch im Jahr ... wenn ich was zu sagen habe, dann suche ich umgehend den Kontakt. Und da meine Chefin genauso drauf ist ... wozu dann dieses Gespräch? Eine ganze Stunde ist dafür anberaumt ... das macht sie momentan mit Jedem unter ihr, ihre Chefin mit ihr .. usw. All diese LOBenden Personen müssen geschult sein. Sie müssen sich im Vorfeld auch Gedanken machen ... Bürokratismus vom Feinsten.
Und wofür? Es werden derzeit 2 % vom Brutto gar nicht auf den Lohnzettel gebracht. Die landen in einem Topf, bei uns je Fachbereich.
Nun sagt man uns zwar, dass sich die LOBenden untereinander absprechen, wie sie verfahren, doch das kann niemand überprüfen. Das ganze System ist absolut intransparent.
Bei der Leistungsorientieren Bezahlung werden für ein Jahr Punkte vergeben von 0 bis 30. Wer "durchschnittlich" arbeitet, der erhält 18 Punkte. Nun habe ich hier und da mal die Punkte der Kollegen in meiner Abteilung mitbekommen. Eine Kollegin, die unwahrscheinlich viel Unterstützung benötigt, war bei etwas über 21 Punkten. Beim Nächsten war es ähnlich. Ich lag letztes Jahr bei 25 Punkten. Was macht es aber mit dem Durchschnittswert, wenn jeder mehr als den Durchschnitt an Punkten erhält? Richtig, er steigt! Auf einmal sind beispielsweise 22 Punkte der Durchschnittswert. Und was macht das jetzt mit meinen LOB-Punkten? Tja, sie werden weniger wert! Denn jeder Punkt wird noch mit ein paar Faktoren multipliziert ( 1 für Vollzeitstelle z.B.) und es wird aus den vergebenen Punkten und der Summer im Topf ein Punktewert ermittelt. Ja, ihr habt richtig gelesen, einen Faktor für die Gehaltsgruppe und die Erfahrungsstufe gibt es nicht.
Im letzten Jahr hätte ich, wenn ich mich recht entsinne, 32 Punkte erreichen müssen, um das raus zu bekommen, was mir eingehalten worden ist.
Hat das etwas mit Wertschätzung und Motivation zu tun? Es findet doch lediglich eine Verlagerung von höher dotierten Gehältern an die niederen statt, ohne dass der AG irgend etwas dazu tun muss.
Das LOB ist Verarsche ... seit 2007 ... und es geht niemand dagegen vor ...

Kann sein, dass ich das schon mal hier hinein geschrieben habe, dann verzeiht die doppelte Erzählung bitte.

Wie war also mein Jahr? Was war gelungen (z.B. hinsichtlich Projekte, Aufträge und Arbeitsorganisation?

Nun, dieses Jahr habe ich die Migration der Daten aus der ESRI-Umgebung in die Softwareprodukte, die ich hier bei uns betreue, vorgenommen. Das war stressig ... und als ich Hilfe bei den Kollegen einforderte, da kam so gut wie gar nix zurück. Die Gründe dafür sind verständlich, das änderte aber nichts daran, dass dadurch die Arbeit an mir hängen geblieben ist.
Zwischendurch kamen immer wieder Lagepläne auf mich zu, für die ich dann die Arbeit unterbrochen habe. Tatsächlich hatte ich in meiner Stellenbeschreibung von 2017 50 % EDV und 50 % Vermessungen drin stehen gehabt. Dadurch, dass ich jetzt die Stadttopographie unter mir habe, ist der EDV-Anteil bestimmt um 25 % gestiegen.
Ich werde immer wieder gefragt, ob wir denn unbedingt Objekte bilden müssen bei der Topographie ... ja, müssen wir, dies hat mehrere Vorteile. Könnten wir denn nicht das Gesamtprojekt aufgeben und nur noch in einzelnen Projekten arbeiten? Nein, das können wir nicht, wir verlagern den Arbeitsaufwand von heute in die Zukunft ... das ist alles, Wir würden uns lediglich eine kleine Pause verschaffen.
Früher hatten wir unsere Plangrundlagen auf Folien. In einem kleinen Archiv gab es einen Atlanten, in den wir mit Bundstiften den Bereich des Planes eingezeichnet hatte, versehen mit einer eindeutigen Nummer. Da, wo permanent etwas passierte, da "knubbelten" sich die Plangrundlagen. Die Folienpläne archivierten wir in Kunststoffrollen mit den Plannummern drauf.
Dann bekamen wir ein GIS. Doch bevor die Daten in einer Datenbank landeten, wurde das Rollensystem digital weiter geführt. Sobald ein Plan benötigt wurde, wurden die Daten aus angrenzenden Verfahren in das aktuelle Projekt kopiert. Da kann man sich vorstellen, dass es häufig zu Überlappungen kam. Als ich viele Jahre später - und es war gar nicht mein Aufgabengebiet, die Daten bereinigte, da zählte ich bis zu 17 identische Elemente übereinander.
Das würde heute auch passieren, wenn wir nur noch einzelne Plangrundlagen abspeichern würden.
Am Freitag rief ein Kollege an und ich suchte aus unserem Datenbestand ein Projekt aus 2021 heraus. Als ich es öffnete, wurden 2 Konvertierungen durchgeführt, einmal für das Berechnungsprogramm und einmal für die Grafik. Das hatte ich zuletzt 2018 für alle Projekte bis 2012 zurück schon mal gemacht. Es waren hunderte Projekte, die ich vor der Konvertierung erst überhaupt mal im Aktenplan suchen musste. Solche Konvertierungen kommen immer dann vor, wenn ganzzahlige Versionssprünge gemacht werden. Doch was passiert, wenn ich 2 oder 3 Konvertierungen auslasse? Lassen sich die Projekte dann überhaupt noch öffnen?
Zudem habe ich in meinem Workflow  Prüfroutinen drin, die dann auch wegfallen würden. Für das Projekt wäre dies egal, für die spätere Weiternutzung aber ganz und gar nicht.
Naja, was würde mit Einstellungsdateien für Schnittstellen geschehen? Was mit der unsichtbaren Datenstruktut im Hintergrund?
Es kann sein, dass wir als Großstand in Deutschland die Softwareprodukte maximal ausreizen. Doch von unseren Kunden kommen nur selten einmal Sonderwünsche oder Verständnisfragen.
Zurück zur Frage ... Wir waren dieses Jahr bei etlichen Schulbauten dabei. Bis auf ein Projekt, es lag aber nicht an uns, lief alles ziemlich reibungslos.

Wie ist meine Arbeitszufriedenheit auf einer Skala von 1 bis 10?

Pffff ... Ich kenne Leute, die machen ihren Job ... und das wars ... Ich möchte meinen Job aber mehr als gut machen. Wenn dann eine Softwarefirma sich bei Felhlermeldungen nicht rührt oder sogar behauptet, ich wäre der einzige Kunde, den das stört und daher behalten sie den Fehler drin! ... dann werde ich fuchsig ... Da wird meine Arbeit blockiert. Ich komme nicht weiter ...
Jetzt bekam ich, obwohl ich Beispieldaten geschickt hatte, aus denen der Fehler hervorgeht, ein selbstgestricktes klitzekleines Projektchen zurück mit dem Hinweis: Bei uns läuft es ...
Es ist klar, dass das dann läuft, doch wieso läuft es dann bei mir nicht?!
Bei mir springt die Arbeitszufriedenheit also öfters von 8 (ein bisschen Luft nach oben darf als Antreiber ja gerne sein) runter auf 1.
Wer mir jetzt mit dem Gelassenheitsgebet kommt ,,, #ohne Worte die Faust schwing´# ;)

Zum Schluss wären da noch Wünsche für 2026 an die Vorgesetzte und die Verwaltung?

Ich möchte wie viele andere vor mir ebenfalls in ein paar Jahren in Altersteilzeit gehen! Aus dem Tarifvertrag ist dies ja schon 2022 rausgeflogen. Wenn ich bedenke, dass wir damals sogar in Haushaltssicherungskonzepten gesteckt hatten. Die Stellen mussten erst ein Jahr unbesetzt bleiben. Erst danach durfte ausgeschrieben werden. Die "Jungen" durften die Arbeit auffangen - das waren wir damals ... Heute sind wir die "Alten" und sollen wieder für das Versagen der Regierungen den Kopf hinhalten?

Noch bin ich aber vermeindlich weitere 7 Jahre da. Da brauche ich noch keinen Nachfolger. Gerade ist nämlich eine Beamtenstelle ausgeschrieben, in der meine EDV-Tätigkeiten mit drin sind.
Auch sowas hatten wir damals schon mal. In den Anfängen wurden 2 Personen bestimmt und einer hat sich reingekniet. Was hat der andere gemacht? Nix ... Weil er gar nicht mehr mitkam, bei dem, was der Erste alles eingerichtet hatte.
Wir haben schon viel Verwaltungsaufwand durch Dokumentationen. Dann noch zusätzlich jemanden auf dem Laufenden halten? Da brauche ich auch keine Lagepläne onder Sonstiges machen, dann ist meine Stelle demnächst zu 100 % EDV. Das würde aber meiner Arbeitszufriedenheit weniger dienlich sein, Gerade die Vielfältigkeit der Tätigkeiten sorgt ja immer wieder für Abwechslungen.

Was würdet Ihr denn auf die Fragen antworten wollen?
Gute 24 h
Olaf


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Offline andreasg

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Re: Kraut und Rüben - querfeldein
« Antwort #293 am: Gestern um 17:08:49 »
Hallo Olli,

ich dachte, den Beitrag wäre etwas vergnügliches zum Nachmittagskaffee. Beim weiteren Lesen dachte ich an die Corona - Zeit mit Herzbehandlung und Handwurzeloperation in einem Landeseigenen Hochschulklinikum, und meine Gedanken in der Notaufnahme, warum die Organisation und Verwaltung mich stundenlang auf den Fluren sitzen ließ. Ach, alter Groll, weg damit.

Donnerstag habe ich im Nachbartreff einen Film angesehen, den ich Dir gerne an das Herz legen möchte. Vielleicht lässt sich dort eine Antwort auf Deinen Antwort finden?

https://www.fbw-filmbewertung.com/film/alter_weisser_mann

Liebe Grüße und einen entspannten Abend

Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

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Offline Olli

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Re: Kraut und Rüben - querfeldein
« Antwort #294 am: Heute um 13:45:47 »
Ach ja, mich grollt es nun mal tatsächlich, wenn ich mir dieses LOB-Konstrukt anschaue und es grollt mich noch mehr, wenn ich sehe, dass die tariflich Beschäftigten einfach die Augen verschließen und das so hinnehmen. Ich reihe mich selbst da ja auch mit ein.

Doch nun weg mit dem Groll ... Recht hast Du ...

Das LOB-Gespräch liegt nun hinter mir. 28,2 Punkte ...  Die Punkte sind mir ehrlich gesagt egal, die lobenden Worte dazu haben aber doch gut getan.
Im nächsten Jahr wird es sicherlich wieder weniger Punkte geben, es steht ja kein Großprojekt wie dieses Jahr an.


Gute 24 h
Olaf


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