Wenn man sich die Rolle der GGL anschaut, fällt eines sofort auf: Es liegt nicht an fehlenden Befugnissen, sondern daran, wie zurückhaltend diese eingesetzt werden. Offiziell soll die Behörde Spieler schützen und den Markt kontrollieren. In der Praxis passiert jedoch etwas anderes. Wer als Betroffener mit einem Urteil in der Hand vor der GGL steht, erfährt meist, dass das „zivilrechtlich“ sei und man nicht zuständig sei. Ob ein Anbieter Urteile ignoriert oder zweifelhafte AGB nutzt, interessiert kaum. Eine Überprüfung der Lizenz findet nicht statt.
Ganz anders sieht es aus, wenn es um Steuern und Gebühren geht. Dort funktioniert alles reibungslos, die Einnahmen sprudeln, und politisch ist man zufrieden. Parallel dazu laufen millionenschwere Sponsoringverträge im Profisport, die das Geschäft immer weiter anheizen. Der Staat präsentiert sich nach außen mit der Botschaft, endlich für Kontrolle und Spielerschutz zu sorgen. Doch wer genauer hinsieht, erkennt schnell: Die Whitelist schützt in erster Linie die Anbieter. Urteile gegen große Glücksspielkonzerne bleiben folgenlos, während dieselben Marken Woche für Woche auf Trikots und Bandenwerbung präsent sind. Für geschädigte Spieler bedeutet das: Sie bleiben allein zurück.
Die unbequeme Wahrheit ist, dass dieser Zustand nicht nur aus Bequemlichkeit besteht, sondern durchaus politisch gewollt ist. Steuereinnahmen und Sponsoringgelder sind zu wichtig geworden, als dass man das Fundament des Systems erschüttern wollte. Große Kanzleien sorgen im Hintergrund dafür, dass jeder Eingriff juristisch angefochten werden könnte. Und so bleibt die GGL nach außen eine Aufsichtsbehörde, die Spielerschutz verspricht, in Wirklichkeit aber vor allem für Stabilität des Systems und für volle Staatskassen sorgt.
Am Ende steht eine bittere Erkenntnis: Für den einzelnen Spieler, selbst mit einem rechtskräftigen Urteil in der Hand, bedeutet die Existenz der GGL bisher keine Hilfe. Der vielbeschworene Spielerschutz bleibt Fassade – tatsächlich geht es um den Schutz der Anbieter und ihrer Einnahmen.
Spielerschutz bringt leider kein Geld.