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Ich bin auf dem Weg da raus

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Olli:
;)

Ilona:
Hi CDCJ,
wie war dein Gespräch in der Suchtberatung? Erzähl doch mal.
LG Ilona

CDCJ:
Hallo,
entschuldigt die lange Wartezeit. Auf Arbeit war viel los, was mich sehr gut abgelenkt hat. Aber vielen Dank für die Nachfrage.

Der Termin bei der Suchtberatung war gut. Er hat sich erstmal die Geschichte angehört und ist darauf eingegangen, wie es oftmals überhaupt erst dazu kommt. Corona und HomeOffice war da oft ein häufiger Faktor, den ich bei mir auch gesehen habe. Auch das Thema soziale Beziehungen, wenn diese wenig ausgeprägt sind, dass man immer weiter in "seine Welt" abtaucht. Der Folgetermin 2 Wochen später fand auch schon statt, in welchem wir einen Test gemacht haben, woraus sich dann ergab wie das Suchtverhältnis ausgeprägt ist, wie die Auswirkungen sind hinsichtlich Abwärtsspirale, Motivation dagegen anzukämpfen. Die Sucht ist an sich da ohne Zweifel, aber auch die Motivation und das Empfinden und Verständnis dafür, wie man sich davon abhalten kann, sehen positiv aus. Der nächste Termin ist in einem Monat,  aber ich kann mich zwischendurch natürlich immer melden, falls es Probleme gibt.

Ich habe seither auch nicht wieder gespielt und sehe für mich auch keinen Grund momentan das wieder zu tun. Es ist ein gutes Gefühl, das Konto im Plus zu sehen. Ebenso macht es auch viel mehr Spaß Fußball wieder aus Spaß an der Freude zu sehen und für sein Team zu fiebern und dieses spannende Saisonfinale ohne irgendwelche vorgegebenen Erwartungen zu genießen. Natürlich denkt man manchmal zwischendurch, was würde man jetzt tippen, wenn man ein Spiel verfolgt, aber der unbändige Drang danach einzuzahlen und zu wetten ist gottseidank nicht da. Weiterhin wartet der Garten und das Haus darauf für den Sommer aufgefrischt zu werden.

Die OASIS-Sperre wurde wie schon geschrieben abgeschickt, habe seitdem aber keine Meldung weiter bekommen von dort bis auf die Eingangsbestätigung kurz nach Abgabe.

Olli:
Kann mir bitte mal jemand diesen "man" vorstellen? Menschenskinder ... eigentlich will keiner was mit ihm zu tun haben ... muss wohl ne fiese Möpp sein ... er ist aber in aller Munde!
Habt doch bitte Verständnis und erbarmt Euch ... ich will auch mitreden können ...

😊

Hi CDCJ!

Du brauchst Dich nicht entschuldigen. Du bist nur Dir selbst verpflichtet. Trotzdem vielen Dank für das Update!
Ich habe beim Lesen ein komischen Gefühl ... so, als ob Du eigentlich schon genug von der Suchtberatung hast. Klar, der nächste Termin steht. Der aber auch erst in einem Monat. Normalerweise kenne ich das nur so, dass gerade am Anfang die Termine enger geschnürt sind. Erst mit der Zeit, wenn die Selbstsicherheit wieder steigt, wird dann die Zeitspanne zwischen den Terminen vergrößert. Woher kommt also der Vorschlag einmal monatlich einen Termin wahrzunehmen?
Wenn er von der SB kommt ... kommst Du damit klar? Wenn es von Dir kommt ... wie kommt es, dass Du damit klar kommst?  :)


--- Zitat ---Ich habe seither auch nicht wieder gespielt und sehe für mich auch keinen Grund momentan das wieder zu tun. Es ist ein gutes Gefühl ...
--- Ende Zitat ---

Nun, normalerweise würde ich bei dem Wörtchen "momentan" eher die Absicht interpretieren, die Abstinenz irgenwann wieder zu verlassen. Doch hier nicht. Ich sehe viel Freude über das wiedergewonnene "Leben" ... ich sehe, dass hier die guten guten Gefühle bewusst erlebt werden.
Jetzt kommt die Spaßbremse ... das kann sich auch ganz schnell wieder ändern! Einmal ein für Dich einschneidendes Erlebnis verspüren ... damit nicht umgehen können und schwupps ... das Suchtgedächtnis wird reaktiviert und tadaaaaa ... die Lösung des Problems erscheint das Zocken ...

Daher meine Bitte ... bleibe bei der Suchtberatung ... mache auch ruhig eine ambulante Therapie, wenn Dir das nahe gelegt wird. Du hast die Suchthilfe bisher unbeschadet überlebt ... da schaffst Du die Ambulante doch mit links ... :)




CDCJ:
Hallo Olli,

der Vorschlag kam von der SB.  Ich bin damit aber auch fein, da ich mich gerade sehr wohl fühle. Keine Frage, es tut gut mit jemandem darüber zu reden, der solche Probleme kennt und mir zeigt, dass ich nicht alleine bin und es schon viele geschafft haben, das in den Griff zu bekommen. Es gibt Menschen, die haben viel größere Probleme als ich und müssen sich um viele andere Dinge Sorgen machen. Das ist ein Kampf den ich angenommen habe und natürlich gewinnen werde. Sollte es dahingehend irgendwelche Anzeichen geben, kann ich jederzeit den Kontakt aufnehmen. Durch den Test (der natürlich kein in Stein gemeißelter Analyse-Test mit Diagnose war) kam er zu dem Entschluss, natürlich in Absprache mit mir, dass ich das Suchtverhalten gut einschätze und durch meine Rationalität kein riesiges Rückfallrisiko da ist. Tatsächlich bin ich jemand, der Sachen schnell akzeptiert. Wenn etwas nicht geht, dann geht es eben nicht oder wenn etwas so gemacht werden muss, dann muss es eben so sein. In den meisten Fällen benötige ich dafür aber einen Anstoß von außen und Kontrolle hilft mir dann auch am Ball zu bleiben.
Im Fall der Sportwetten hat mir niemand Grenzen gesetzt und ich selbst konnte es nicht. Durch diesen Anstoß von außen, der Kontrolle der Finanzen und der eingereichten Spielsperre kann ich akzeptieren, dass ich nicht mehr Wetten kann, darf und auch werde. Da möchte ich gar keine Spekulationen lassen, dass es jemals wieder der Fall sein wird. Sollte mir eine ambulante Therapie angeraten werden, werde ich das natürlich in Erwägung ziehen.
Solche eine "Befähigung" hat natürlich nicht jeder und sollte auf keinen Fall pauschal als die Lösung für mich angesehen werden.
Es ist wie gesagt eine Gewohnheit gewesen zu wetten und das muss ich wieder entwöhnen. Dafür suche ich mir Ablenkungen (Lesen, Garten, Sport), was ich vorher auch schon gemacht habe, nun aber noch ausweite dadurch. Es motiviert, dass ich mehr Zeit für andere Sachen habe und auch der Ansporn nach Abzahlung des Kredites wieder "frei" zu sein.

Jeder geht da seinen eigenen Weg, weil es wie immer keine pauschale Lösung gibt. Ganz wichtig ist aber schon der Schritt zur SB gewesen, der einem schon klar macht: "Ich habe ein Problem, was so schlimm ist, dass ich es nicht alleine klären kann". Dieser Schritt des Eingeständnisses war für mich der größte und legte im Kopf den Schalter um... Auch will ich das eingerissene Vertrauen meiner Frau wieder aufbauen und zeigen, dass alles dafür tue.

Danke für den Input und dass ich auch hier Gehör finde und ich mich natürlich in vielen Beiträgen von anderen wiederfinde. Ich denke, das ist genau aus meinem Leben kopiert und DAS ist genau das was ich nicht mehr will.

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