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meine Geschichte

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Offline Rubbel

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Re: meine Geschichte
« Antwort #30 am: 12 April 2024, 11:37:26 »
Hi :)

Das widerspricht ja nicht dem, was ich Dir schrieb. Es geht um Offenheit.
Nun hast Du also nach Deinem Gefühl einen Schwelbrand bei Dir z.H., und Eure Familie versucht es sich dennoch gemütlich zu machen trotz der giftigen Gase.
Vielleicht ist es ja so, dass Du Dich zu abhängig von Deinem Mann fühlst - generell?!
Hast Du mal darüber nachgedacht und nachgespürt?
Was machst Du normalerweise mit den 1000 Euro, die Dir bleiben? Gehen davon auch die Tennisstunden ab? Und was noch? Lebensmittel? Und sonst?
Ist nur so'ne Idee.

Gruß R
--Meist ist Geist geil--

Re: meine Geschichte
« Antwort #31 am: 12 April 2024, 11:49:12 »
Das ist eine gute Frage.... Im Grunde weiß ich das selbst manchmal nicht so genau. Ich kann mit Geld nicht umgehen. Ich kaufe Dinge die man nicht braucht, zahle die Tennisstunden für meinen Sohn, zahle meinen Sport, kaufe davon hin und wieder Lebensmittel ein. Aber ich werde ab dem 01.05. ein Haushaltsbuch führen. Das ist nicht normal. Gut, in den letzten vier Monaten habe ich damit extrem meine Sucht finanziert. Aber selbst wenn ich die 1000 für die Rückzahlung nehmen würde, würde es nicht reichen. Dafür habe ich zu viele Gläubiger. Das erste Inkassounternehmen vertritt zwei Gläubiger. Bei dem einen kann ich für sechs Monate befristet 250 € zahlen. Danach soll ich erhöhen. Bei dem nächsten muss ich elf Monate lang 250 € zahlen. Dann kommen aber noch acht weitere Gläubiger.

Man, 1000 € ist so viel Geld und es ist immer einfach weg. Ich muss mein Konto abgeben. Daran führt kein Weg vorbei.

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Offline Rubbel

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Re: meine Geschichte
« Antwort #32 am: 12 April 2024, 12:15:34 »
Apropos:
die anderen 1.200,-- sind noch mehr als 1000,--, und die sind auch 'gleich weg'. Vielleicht hältst Du Deinen Mann auch für 'knauserig' ..., vielleicht auch für zu streng. Jedenfalls scheinst Du eine gewisse 'Angst um ihn' und/oder auch 'Angst vor ihm' zu haben, dass Du Dir um ihn so viele Sorgen machst und tendenziell Dir immer nur sagst, wie 'fehlerhaft' DU bist.
Was heißt, Du kaufst Dinge, die 'man nicht braucht'? Du wolltest es, Du hast es gekauft. Na und? Es war Dein Geld.
Zumindest, und das ist schon mal ein Fortschritt, hast Du jetzt gerade 'nur für Dich gedacht'. Warum Du das Führen eines Haushaltsbuchs erst ab 01.05. beginnst, weiß ich zwar nicht (könntest Du ja ab sofort), aber Du wirst Deine Gründe haben :)
Festgestellt ist jetzt: Mit den 1000,--, die Dir bleiben, kannst Du auf Dauer Deine Schulden nicht zahlen. Heißt erst mal, dass Du Dich selbst in eine doppelte/dreifache Abhängigkeit gebracht hast ggb.: der Spielerei, Deinem Mann mit allem drum und dran, den Gläubigern, dem Insolvenzverfahren.
Klingt zusammen fast so, als sei Dir Abhängigkeit 'wichtig'  ;D
Aber Du bist kein Kind. Du bist eine erwachsene Frau. Und Du würdest Dich frei/er und unabhängig/er bestimmt besser fühlen!
Also guck, Schritt für Schritt, wie es weitergehen kann, dass Du da raus kommst. Du bist 'reingekommen', und dann gibt's auch einen Ausweg. Und: Mach eine wirklich tiefgehende Therapie - Analyse kann ich Dir sehr empfehlen. Am besten wohl bei ner Frau.

In diesem Sinne,
LG, Rubbel
--Meist ist Geist geil--

Re: meine Geschichte
« Antwort #33 am: 12 April 2024, 12:26:59 »
Das mit den Abhängigkeiten klingt richtig. Wobei die Abhängigkeit von meinem Mann nur in meinem Kopf existiert. Die Abhängigkeit vom Wohlwollen meiner Gläubiger kann ich nicht beeinflussen. Genauso wenig wie das Wohlwollen eines Insolvenzverfahrens.

Mich plagen seit jeher tiefe Ängste. Auch deshalb war ich in Therapie. Aber auch das ist ja immer alles nur in meinem Kopf!

Haushaltsbuch dachte ich ab dem 1.5., weil dann wieder Gehalt kommt. Aber auch hier sollte ich ruhig jetzt starten. Da hast du Recht.

Frei und unabhängig klingt toll. Das wäre ich gerne, besonders in Bezug auf Sucht.

Re: meine Geschichte
« Antwort #34 am: 12 April 2024, 12:29:03 »
Aber wenn ich mich hier im Forum so umsehe.... So viele haben es geschafft, die Sucht in den Hintergrund zu schieben. Das will ich auch schaffen. Und zwar nur für mich!

Re: meine Geschichte
« Antwort #35 am: 12 April 2024, 12:36:14 »
Ich muss akzeptieren, dass diese Sucht ein Teil von mir ist. Daran lässt sich nichts ändern. Ich kann nur dafür sorge tragen, dass sie nicht so präsent ist und in den Hintergrund meines Lebens rutscht. Aber wie mache ich das?

Vielleicht wollte ich es bisher auch einfach nicht genug? Obwohl diese spielfreie Phase tatsächlich schön war. Das möchte ich ab sofort nur noch!

Re: meine Geschichte
« Antwort #36 am: 12 April 2024, 13:14:05 »
Und ich muss reden. Durch dieses nicht reden und alleine eine Lösung finden wollen, lasse ich der Sucht eine Hintertür auf. Das bringt mich aber nicht weiter. Es verschlimmert einfach nur die Situation. Das ist ein guter Ansatz an dem ich festhalten muss.

Re: meine Geschichte
« Antwort #37 am: 13 April 2024, 08:35:12 »
Ich hatte eine kurze Nacht. Die Gedanken kreisen und hören auch nicht auf. Immer wieder flackern alle möglichen Horrorszenarien auf. Ich hoffe, dass sich am Montag die Caritas meldet. Dann ist die zuständige SB aus dem Urlaub zurück. Oder aber ich rufe sie an. Ich brauche Ruhe im Kopf. Diese Angst ist unerträglich.

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Offline Olli

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Re: meine Geschichte
« Antwort #38 am: 13 April 2024, 08:42:19 »
Guten Morgen!

Also ich denke, dass Du die quälenden Gedanken auch zu einem guten Stück genießt, kann das sein?
Wie lange hast Du sie nun schon? Dabei wäre es so einfach, sich mit ein paar Worten Erleichterung zu verschaffen.
Du baust Dir Deine eigene Hölle ... als Wellnesscenter ...

Heute ist doch ein guter Tag, um mit Deinem Mann zu sprechen. Oder meinst Du, dass der blind ist? Der weiss längst, dass da was im Busch ist und wartet doch nur darauf, dass Du in die Hufe kommst!

Ran an den Speck ... jetzt sofort ... ! Du bekommst das hin!
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

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Offline Rubbel

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Re: meine Geschichte
« Antwort #39 am: 13 April 2024, 11:16:50 »
Moin Lucky,

Zitat
...  Wobei die Abhängigkeit von meinem Mann nur in meinem Kopf existiert.
Zitat
Mich plagen seit jeher tiefe Ängste. Auch deshalb war ich in Therapie. Aber auch das ist ja immer alles nur in meinem Kopf!
Zitat
Frei und unabhängig klingt toll. Das wäre ich gerne, besonders in Bezug auf Sucht.
Zitat
Ich muss akzeptieren, dass diese Sucht ein Teil von mir ist.
Zitat
Und ich muss reden. Durch dieses nicht reden und alleine eine Lösung finden wollen, lasse ich der Sucht eine Hintertür auf.

Puh! Ich denke, Dein Suchtverhalten klingt wie 'erlernt'. Und schon vor Schwangerschaft, wenn ich das richtig gelesen habe, warst Du spielsüchtig? Vielleicht strebst Du ja tief in Dir wirklich nach mehr Unabhängigkeit (und verwechselst diesen Wunsch mit finanziellem Zugewinn?) - Ich meine ... Du hast ja schon einige intensive Spielphasen gehabt, und es wird ja einen Grund geben ...
Seltsamerweise musste ich an meine Tochter denken, die als kleines Mädchen in 'Superman' verknallt war  ;D  ... vielleicht dachte  ich daran, weil ich den Eindruck habe, Du hattest im Zocken eine Nische von 'frech' genommener *Freiheit*, hast es auf die Spitze getrieben und wartest nun darauf, dass jemand kommt, Dich an die Hand nimmt und sagt: 'Komm - wir machen jetzt dies und das. Ich rette Dich.' Das ist aber richtig riskant und gefährlich, darauf zu hoffen, dass Dir, egal, was Du tust und riskierst ...
... letztlich jemand 'zuläuft', der nur eins im Sinn hat: Dich zu beschützen vor der Welt, vor den Konsequenzen Deines Tuns. Weil er sonst nix zu tun hat. Außerdem würdest Du dann auch nicht ernst genommen, sondern infantilisiert (nach dem Motto: Sie kann doch nichts dazu. Sie braucht jemand, der für sie sorgt, auf sie aufpasst.).

Mein Rat dazu: Ruf' Montag PROAKTIV an bei der Suchtberatung und warte nicht auf einen Rückruf von jemandem, der gerade aus dem Urlaub kommt u. evtl. den Tisch voll hat mit Arbeit! Kläre das, was jetzt ganz real zu klären ist und versuch ernsthaft, Dich nicht in Gedanken zu verlieren, die Dir Horrorszenarien vorgaukeln. Jetzt heißt es, am Ball zu bleiben. Und in der Realität.

Du musst akzeptieren, dass die Sucht ein Teil von Dir ist? Ich weiß, das sagen Viele. Aber so zu beginnen, was dagegen zu unternehmen, halte ich für zu bequem, ehrlich gesagt. Das lädt ja direkt ein dazu, der Sucht weiterhin Platz in Deinem Denken zu geben. Und wie Du siehst, geht's um Existenz dabei. Willst Du Deine Existenz (gesellschaftlich, wirtschaftlich, psychisch ...) wirklich immer mal wieder 'aufs Spiel setzen'? Macht Dir DAS keine Angst?? Vollen Einsatz braucht jetzt die Bewältigung Deiner momentanen Situation und Deine Genesung. Und daran wirst Du wachsen, Dich daran erfreuen, sehen, was Du imstande bist zu verändern!!
Du musst reden? Warum musst Du? Du könntest Dir  auch sagen: 'Ein Glück, dass ich die Möglichkeit habe, über alles zu reden und mich anderen Menschen gegenüber zu öffnen. Ich kann kaum erwarten, das zu tun.'
Nein, nicht dadurch, alleine eine Lösung zu suchen, lässt Du der Sucht eine Tür auf, sondern durch die Heimlichkeit. Die Heimlichkeit ist das bequeme Sofa in Deinem Wohnzimmer, auf der sich die Sucht strecken und lang und breit ausdehnen kann (wenn Du sie schon hier von Dir abspaltest. Was ich besser finde als 'die Sucht ist ein Teil von mir'.)
Du wirst das schon in den Griff kriegen. Anfangen ist halt wichtig! Die nächsten Schritte gehen dann viel einfacher, und wenn Du mittendrin bist, siehst Du, dass Du sehr wohl der Sucht einen krassen Tritt geben kannst, und das wirst Du auch tun. Da bin ich mir sicher. Anfangen ist das A und O. Und Dranbleiben natürlich.
Und denk' dran:  ;D Superman gibt's nicht  ;D  Aber in Dir steckt ein Supergirl! Und das kramst Du jetzt mal vor und krempelst die Ärmel hoch! Basta!!
Und ich bitte Dich, jetzt nicht Gedanken zuzulassen wie 'Ich muss ... aber wie?'. Du fängst jetzt energisch und ernsthaft an. Weil Du es ja eh vorhattest und weil es Zeit ist.

Schönes Wochenende!
Gruß, R.

« Letzte Änderung: 13 April 2024, 11:35:54 von Rubbel »
--Meist ist Geist geil--

 

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