Guten Morgen!
Ich muss gestehen, dass ich damals nicht bereit dafür war. Wie sage ich immer: Ich brauchte niemanden, der mir sagte, wie Sch...e ich war ...
Natürlich war diese Aussage meiner Angst geschuldet wieder einmal nicht zu genügen. Doch darum geht es ja gar nicht in einer Therapie.
Nach einer Phase in meiner damaligen SHG bin ich ins Internet gewechselt und 2009 dann auch hier aufgeschlagen. 2010 hat mich Ilona zur Jahrestagung des FAGS eingeladen. Dort landete ich in meinem ersten Workshop. Seitdem bin ich bei den Jahrestagungen immer dabei gewesen, zuletzt aber leider immer nur online.
Irgendwie bekam ich mit, dass Ilona damals bei der LK-Glück war ... erblickte dort Seminare, die mich interessierten ... und meldete mich an ...
Nächste Woche bin ich wieder in Köln und nehme an 2 Tagen an dem Seminar zum Thema Selbstwert teil. Dort treffe ich Peter wieder, bei dem ich schon mal ein dreitägiges Seminar habe genießen können und den ich auch in der Gruppenleiterschulung vor ein paar Jahren hatte.
Pro Jahr gesehen mag dies nicht viel sein, doch über die Jahre sammelt sich da ganz schön was an Weiterbildung an.
Gerade in der Gruppenleiterschulung, in der eine Menge Psychologen zu Gast waren, hörte ich die Anderen sagen: Das war heute besser, als so manche Therapie ...
Ich kann das nicht vergleichen, verbuche es trotzdem als positive therapeutische Erfahrung ...
Da ich davon ja nun eine Menge habe, denke ich schon, dass auch mir eine Therapie die Genesung erleichtert "hätte". (Wirklich? War ich dafür bereit?) Heute zumindest könnten mich keine 10 Pferde mehr davon abhalten ...
Einer der Star-Trek Kinofilme hieß "Das unentdeckte Land". Hier war zwar die Zukunft gemeint, doch ich dachte gleich an das Entdeckerzeitalter zurück. Damals gab es noch Land zu entdecken und es gab Karten mit weißen Flecken. Ich fühlte mich wie so eine Karte mit weißen Flecken ... ich war das unentdeckte Land ... Diese weißen Flecken zu füllen ist Aufgabe einer Therapie und auch die Teilnahme an einer SHG. Nun weiß jeder, wie man einen Stift grundsätzlich benutzt ... und wenn die weißen Flecken gefüllt werden sollen, dann müssen wir das schon selbst machen. Doch wie zeichnet man die dreidimensionale Welt auf eine zweidimensionale Karte? Dabei dürfen wir uns helfen lassen ...
Oft denke ich mir dann aber auch, es wäre doch besser wenn ich nicht mehr bin.
Dieser Satz sagt sehr viel über Deinen Selbstwert aus. Doch was würde Deine Oma zu diesem Satz sagen? Was wünscht sie Dir für Dein Leben?
Ich glaube solange meine Oma lebt werde ich nicht ausziehen können.
Wieso nicht? Das heißt ja nicht, dass Du mit Deiner Oma brichst. Es gibt sicher eine Lösung, bei der Du ihr weiterhin Deine Wertschätzung und Liebe zeigen kannst. Mache Dir bitte mal Gedanken darüber ...
Zum Terminsetzen ... von der Raucherentwöhnung kenne ich das auch. Es dient der gedanklichen Vorbereitung. Drei Wochen sind eine prima Zeitspanne. Bereite Dich aber auch bitte vor ... Lese ruhig mal die Beiträge der letzten 5 Jahre im Tagebuch-Bereich.
Ich habe einfach Angst vor allem.
Ich sage es immer wieder: Ängste katastrophisieren! Wenn Ängste dies tun, dann hilft alles nix ... dann muss man sich ihnen stellen. Zumeist ist alles dann noch nicht mal halb so schlimm ... Das Schöne an einer Genesung ist aber doch ... Du gehst Deinen Weg in Deinem Tempo ... In der SHG und beim Therapeuten wird auf Dich aufgepasst, dass Du nicht überfordert wirst. Und sollte das denn doch mal geschehen, dann bist Du ja auch noch da ... Du darfst jederzeit ein Stop rufen und so auf Dich aufmerksam machen.
Besonders die Schulden bereiten mir schlaflose Nächte.
Du kennst den Satz: Schulden sind geduldig! ... Er stimmt! ...
Klar viele werden nun sagen geh in die Privatinsolvenz, aber ich bin da nicht so taff, wenn Leute dann über mich reden. Ich fühle mich ja jetzt schon wie ein Versager, denn viele würde niemals so über mich denken. Ich höre immer wieder wie Menschen positiv über mich reden allein wegen der Oma wie wir das meistern und dann denke ich mir wenn ihr nur wüsstest was hinter der Fassade steckt. Man würde mich als einen Menschen abstempeln in dem man sich getäuscht hat.
Also ... dann schlussfolgere ich mal: Eine Privatinsolvenz ist dazu da, dass andere sich den Mund über Dich zerreißen! Natürlich sehen die nicht, dass Du mit einer PI Deine Verhältnisse, wie immer es dazu gekommen ist, regelst ... stattdessen werden sie beide Zeigefinger an ausgestreckten Armen auf Dich richten und rufen "Ene mene Miste ... es rappelt in der Versagerkiste ..." Soll ich echt weiter so einen Scheiß aus Deinen Worten deuten?
Du hast Fehler gemacht ... NA UND? Wen interessiert denn wirklich wer was über Dich denkt? Suchst Du vielleicht wie ich damals die Bestätigung für das eigene negative Selbstbild?
Was bringt es Dir eine Fassade aufrecht zu erhalten?
Du bist Du ... mit Haut und Haaren ... gut und böse ... Du musst nicht perfekt sein!
Merkst Du nicht, wie sehr Deine Kritiker auf Dich einreden, obwohl sie gar nicht da sind?
Nun, ich sehe einen Mann, der eigentlich nur ein paar Fragen zu Gerichtsverhandlungen hatte. Er hat sie gestellt, weil Ängste ihn plagten. Er hat seine Gefühle indirekt ausgedrückt und war dabei eher zurückhaltend. Er hat vorausschauend gehandelt. Er ist sich nicht zu schade Aufwand zu betreiben und neue Ufer zu erklimmen. Dieser Mann hat sich sofort nach ein paar Fragen und Antworten auf eine Kommunikation eingelassen zu den Themen, die ihn bewegen. Themen, die ihn belasten ... aber auch solchen, die ihm Freude bereiten. Er hat erst spät Arbeit gefunden, doch er hat sie gesucht und gefunden. Das Gehalt ist nicht so dolle, doch das ist ihm nicht wichtig. Er leistet alles, was er kann, um seine Mutter und die Oma zu unterstützen. Er ist im Laufe der Jahre in eine Sucht gerutscht und möchte nun wieder da raus. Er macht hier gerade seine ersten Erfahrungen mit der Suchtselbsthilfe, doch das hätte überhaupt keinen Sinn, wenn ER sich nicht darauf einlassen würde!
Dieser Mann ist dankbar und er schenkt gerne ... aus Liebe.
Wenn ich diesen Absatz auch immer und immer wieder lese, so finde ich keinen Versager in den Worten! ich sehe einen stinknormalen denkenden, handelnden und vor allem fühlenden Menschen! Ist das denn soooo schlimm?
Wer in die PI gehen sollte und es nicht tut, der ändert nichts. Wenn sich nichts ändert, dann bleibt alles beim Alten. Wie kann ich mir Ziele für mein Leben definieren, wenn ich nicht bereit bin etwas zu verändern? Macht das die Ziele nicht zu Wunschträumen?
Ich denke mir, dass Du sehr wohl etwas verändern möchtest. Es muss ja nicht gleich alles auf einmal sein. Also nehme Dir Dinge vor, die für Dich gangbar sind.
Nächste Woche schickst Du den Sperrantrag ab. Zwei Wochen später bist Du gesperrt und hast die Bestätigung in der Post ... na, passt doch mit Deinem Dreiwochenplan ...