Glücksspielsucht > Glücksspielsucht Allgemein
Rückfall nach 3 Jahren Abstinenz
Wolke 7:
Moin Dan,
und auch wenn man schon längere Zeit spielfrei ist ,ist so ein Besuch in der SHG sehr gut. Die anderen in der Gruppe haben ein sehr feines Gespür, wenn man in Schieflage gerät und selbst nix merkt.
LG Wolke
andreasg:
Hallo Dan,
Ist Spielsucht eine Dummheit? Es ist eine Erkrankung. Dummheit ist lediglich, nichts dagegen zu tun. Was also zählt, ist das Eingeständnis des Leidens, und der aufrichtige Wunsch, Hilfe anzunehmen. Das erste braucht mitunter lebensbedrohliche Ereignisse, einen völligen Zusammenbruch in auswegsloser Lage, das zweite braucht die Bereitschaft, nach der Wahrheit zu forschen, sie zu ergründen.
Es ist dumm, sein verlorenes Spielgeld zurück zu gewinnen. Hier im Forum sind bald soviele daran gescheitert, wie es Mitglieder gibt, von den Spielsüchtigen kenne ich niemanden, dem das gelungen wäre. Für mich ist das immer ein Trost, ein Zugehörigkeitsgefühl. .
Unser Gehirn ist in einem unbeschreiblichen Streß, wenn wir spielen, und es verlangt nach Ruhepausen, weil das Gehirn das Orgaan ist, daß am meisten Energie vom Körper fordert. Darum verlieren wir, damit wir endlich einmal zur Ruhe kommen. Die Sucht sagt, du mußt das Geld wiedergewinnen, damit ich dich geißeln kann.
Höre einmal auf diesen Dialog, das mag plem plem sein, aber nicht dumm.
Das sich selber annehmen, und sich selber zu verstehen, ist die sensitive Arbeit in der Selbsthilfegruppe.
Ich verate jetzt nichts weiter, die Türen stehen offen.
schöne 24 Stunden
Andreas
Dan9104:
Hallo,
vielen Dank für eure aufbauenden Worte! @Olli: Die Bezeichnung „kognitive Verzerrung” trifft es auf den Punkt. Ich habe in der Vergangenheit nie aufgehört, nachdem ich einen größeren Gewinn erzielt hatte. Im Gegenteil – ich habe viel exzessiver und unkontrollierter weitergespielt. Ich versuche, mir diese Illusion immer bewusst zu machen, wenn ich Spieldruck verspüre. Das hilft mir sehr!
Ich bin wöchentlich bei meinem Suchtberater, was mir hilft, nicht von meinem Weg abzukommen. In die Selbsthilfegruppe habe ich es bisher leider noch nicht geschafft. Ich konnte mich bisher nicht dazu überwinden. Ich kann auch nicht genau sagen, warum. Einerseits habe ich etwas Respekt davor, andererseits weiß ich aus meinen vergangenen Therapien, dass ein Austausch in der Gruppe mit weiteren Betroffenen sehr wertvoll ist. Ich nehme mir aber vor, mich zu überwinden und an der kommenden Online-SHG teilzunehmen. Den Termin habe ich mir notiert.
@Andreas: Es ist genauso, wie du es beschreibst. Man steht unter extremen, permanenten Dauerstress, wenn man spielt. Ein Doppelleben zu führen, ständig zu überlegen, wo man den nächsten Euro herbekommt, sich in Lügen zu verstricken, sich Selbstvorwürfe zu machen und wütend auf sich selbst und die Welt zu sein, ist verdammt anstrengend.
In den vergangenen Wochen hatte ich zwar wenig Geld, dafür aber Ruhe. Ich habe gemerkt, wie schön es sein kann, einfach auf einer Bank zu sitzen und die Natur zu beobachten.
Deswegen werde ich alles daransetzen, spielfrei zu bleiben. Der nächste Schritt ist die Teilnahme an der SHG am Samstag. :)
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