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Mein Tagebuch und Therapie

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Re: Mein Tagebuch und Therapie
« Antwort #30 am: 12 Mai 2025, 20:30:47 »
Hi Hope23,

ich bin zwar nicht der Threadersteller, aber lass dir gesagt sein, dass das eindeutig nicht dein Problem ist. Am Ende kennt dich dort niemand mehr und es juckt auch keinen, was du geleistet hast. Wenn dem AG drei Wochen übel aufstoßen und er das „überbrücken“ nennt, dann ist das ein organisatorisches Problem und vor allem seins. Der AG versteht nicht, dass es statt 3 Wochen auch 6 Monate werden können, wenn du dich nicht um deine Gesundheit kümmerst. Wir sind keine Maschinen.

Liebe Grüße

Re: Mein Tagebuch und Therapie
« Antwort #31 am: 12 Mai 2025, 21:01:46 »
Versteh dich schon Mr Nobody. Hätte aber irgendwie dann doch zuviel Angst meinen Job zu verlieren. Kein AG kann für jeden seine Angestellten nochmal extra einen Ersatz einstellen. Vorallem wenn man bereits viele Jahre im Unternehmen fest eingebunden ist. Das mag bei Großkonzerne gehen, aber alles andere ist Wunschdenken. Klar wenn das hart verdiente Geld jedesmal wieder fürs Spielen drauf geht, bringt der Job letztendlich nichts. Schwierig

Aber ja Gesundheit ist mit das Wichtigste, daher mach ich auch meine Rücken Reha weiterhin alle 4 Jahre...

*

Offline andreasg

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Re: Mein Tagebuch und Therapie
« Antwort #32 am: 12 Mai 2025, 22:19:50 »
Hallo ihr,

ich habe seit Beginn meiner Spielfreiheit drei Klinikaufenthalte gehabt, , das waren zusammen ca 1/2 Jahr für meine Therapien. Ich habe während meiner ersten beiden Aufenthalte bei einem kleinen Arbeitgeber gearbeitet. Ich denke, der Chef wußte, daß etwas mit mir nicht in Ordnung war, ergo Psyychische Problebe, andernseits wußte er auch, was ich leisten konnte, ob ob zur vollen Zufriedenheit, oder ob ich mich bemühte, sei dahingestellt.
Erst als die Firma in Insolvenz ging, wegen der Wirtschaftskonzentration im Lande, brauchte ich nach erfolgloser Arbeitssuche wieder eine REHA,.
Jeder Klinikaufenthalt hat mir sehr viel Kraft und Stabilität gegeben.

Alles erdenklich Gute für Dich

Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

Re: Mein Tagebuch und Therapie
« Antwort #33 am: 13 Mai 2025, 21:57:23 »
Fast 2 Monate sind seit meinem letzten Post vergangen...

Wer hätte es gedacht -    ich bin immer noch in der Klinik   :)
Es läuft toll, ich habe nun 2x um jeweils 4 Wochen verlängert - das war vorher unvorstellbar aber mir geht es damit bestens.


Hallo Bnonym,

Du schreibst du hast 2 x 4 Wochen verlängert.
Wie nimmt das dein Arbeitgeber auf?
Bei mir waren schon 3 Wochen Rücken Reha immer ein einziges Drama wenn ich solange gefehlt hab. :/
Mir ist klar Gesundheit ist wichtig, aber wenn der AG soviele Wochen überbrücken muss, könnte ich mir schwierig vorstellen. Danke und lg

Hallo Hope23,
ich habe mir genau so viele Gedanken wie du vorher gemacht. Es hat mich auch viel Überwindung gekostet meinen Arbeitgeber überhaupt über die Reha zu informieren. Tatsächlich habe ich ihm den Grund auch bis heute nicht genannt - muss man auch nicht.
Gefallen hat ihm das nicht, aber viel dagegen tun kann er auch nicht. Auf die erste und zweite Verlängerung kam keine Reaktion - ich bot ein telefonisches Gespräch an, keine Rückmeldung.
Die Kollegen freuen sich, wenn ich wieder da bin und mehr ist nicht passiert.
Eine Kündigung während einer solchen Reha ist auch ziemlich schwierig - du brauchst schon eine Negativprognose, wenn du wieder raus kommst. Die hat so gut wie keiner.
Und selbst wenn? Du bist dort schon mehrere Jahre beschäftigt, dann wartet ja noch eine Abfindung auf dich und ein neuer Job, der vielleicht noch besser ist.
So denke ich jetzt auch, vorher war ich da zu unsicher - aber man bekommt einen neuen Blickwinkel mit der Abstinenz.  :)

Und eins hast du schon richtig erkannt: Wenn du so weiter machst, hast du auch nichts.
Den Mehrwert, den du aus einer Therapie ziehst, ist mit nichts aufzuwiegen.
Alles Gute!
« Letzte Änderung: 13 Mai 2025, 22:01:16 von Bnonym »

Re: Mein Tagebuch und Therapie
« Antwort #34 am: 13 Mai 2025, 22:07:43 »
Hi Bnonym!

Hab dein Tagebuch erst jetzt entdeckt. Was mir sofort aufgefallen ist und wo ich mich wiederfinde, ist die Sache mit dem Alkohol. Das war bei mir auch so, also es war auch immer ein Enthemmer, wenn nicht sogar ein Verstärker beim Spielen.

Man wollte diese „Scheiss egal“ Laune erzeugen und das Adrenalin Level erhöhen. Wenn man mal was gewonnen hat, war das noch krasser….aber wenn nicht, umso schlimmer.

Ich habe in meiner Therapie viel darüber gelernt, wie das Gehirn funktioniert. Hab zwar keine Sucht Therapie, aber man findet da viele Mechanismen wieder. Auch übers Grübeln und Schlafen habe ich viel gelernt, was ja gerade als Spielsüchtiger 2 Kernthemen sind.

Bleib auf deinem und alles Gute!
Hi Anthrazit,
ja der Alkohol - für mich hängt er stark mit dem Zocken zusammen. Das Suchtgedächtnis vergisst zum Glück nie, deshalb spare ich mir das Geld für Drinks auch gleich zusätzlich  :P
Diese Scheiß egal Laune kenne ich nur zu gut - für mich war sie zuletzt nötig, um überhaupt einzuzahlen. Das Aushalten des Suchtdrucks nach Zocken, macht ein vom Alkohol benebelter Kopf unmöglich.
Für mich ist Betrunken sein auch ein großer Trigger bzw. Auslöser von Suchtdruck.

Wie ist das bei Dir, trinkst du ab und zu noch?

Re: Mein Tagebuch und Therapie
« Antwort #35 am: 13 Mai 2025, 23:20:36 »
Hi Bnonym!

Ich trinke ab und zu noch bzw. in einem völlig anderen Kontext. Das eine hat mit dem anderen ja nix zu tun. Das Feierabend Bier bleibt das Bier. Zocken tue ich ja eh nicht mehr. Alles entkoppelt :)

 

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