Hi Ex-Lonely!
Herzlich willkommen!
Schnappe Dir Dein Handy und installiere den kostenlosen Client von Zoom. In gut einer h, um 19 Uhr, geht das Onlinemeeting los. Wenn Du möchtest, kannst Du die Kamera aus lassen. Klicke einfach pünktlich auf den Link in meiner Signatur.
Nun zu diesem Zitat von Dir:
Ich möchte meine Familie und Freunde damit auch nicht belasten, aber ich brauche auch Hilfe weil ich es offensichtlich alleine nicht schaffe.
Betrachte diesen Satz bitte einmal genau und schildere mir dann die Prioritäten, die Du selbst hier erkennst. Dann frage Dich, wer am Meisten belastet würde in einem Outing. Wie aber sieht es wohl auch danach aus?
Wenn Du nun denkst: Habe ich denn nicht gesagt, dass da viel passieren kann, was ich nicht möchte?, dann mache Dir bitte eines bewusst:
Du wusstest IMMER, was passieren würde, wenn es rauskommt. Trotzdem hast Du weiter gemacht ... immer und immer wieder.
Doch es hat sich auch etwas in Dir verändert! Und das ist gut so! Du hast den Mut gefasst und hast Dich in einem Forum angemeldet! Dort berichtest Du gerade, was in Dir vorgeht. Die dickste Emotion ist gerade die Angst. Du wirst vieles, was ich Dir schreibe, in anderen Beiträgen wiederfinden. Es ist aber wichtig, dass Du z.B. selbst erkennst, dass Ängste katastrophisieren!
Die wichtigste aller Fragen hast Du gar nicht gestellt: Soll ich es meiner Frau noch vor der Hochzeit beichten? Oder doch danach?
Du möchtest doch Dein Leben auch selbst bestimmen. Die Sucht in Dir hat dies wahrlich ausgekostet. Doch hat Deine Frau nicht auch das Recht selbst zu entscheiden? Und ja, vielleicht setzt sie Dich vor die Tür! Doch frage Dich: Ist das denn auch realisitsch? Wie wahrscheinlich ist es?
Würde sie Dir nicht lieber helfen wollen, wenn Du ihr vertraust und Dich ihr öffnest?
Sie kann Dich nämlich weit mehr unterstützen, als Du momentan denkst. Da wäre, um auf Deine Frage zurück zu kommen, die Installation einer Schutzsoftware. Sie könnte die Passwörter für Dich verwalten. Ihr könnt ein gemeinsames Geldmanagement machen, bis Du wieder genug Abstand zum Suchtverhalten erlangt hast. Sie kann Dir in den Hintern treten, wenn Du Deine SHG nicht besuchen möchtest. Sie kann Dich in den Arm nehmen und trösten, wenn Dich etwas bedrückt ... ach ... Du weisst weit besser als ich, was sie alles für Dich tun könnte, um Dich zu unterstützen abstinent zu werden und zu bleiben.
Aber Du ... Du musst Dich schon nackig machen, bevor es besser werden kann. Nicht nur vor ihr ... auch vor Dir selbst.
Gehe gleich spazieren, suche Dir einen Ort, wo Du am Meeting teilnehmen kannst und dann können wir ja mal Deine Möglichkeiten erörtern. Im Gespräch geht das besser als hier im 10-Finger-Suchsystem-Modus ...

Kleiner Nachtrag: Ich habe die Anbieternamen aus Deinem Beitrag entfernt!