Glücksspielsucht > Glücksspielsucht Allgemein

Wünsche und Ansprüche als Ex-Spieler

<< < (2/3) > >>

digger:
moin,

aus meiner Sicht schreit alles nach einer Paartherapie.

Euer Vertrauen zueinander ist im Eimer. Sie befürchtet dass Du sie ruinierst. Du befürchtest dass Du übervorteilt wirst.

Falls ihr euch eine weitere gemeinsame Zukunft wünscht geht zu einem Therapeuten/-in

gruß digger

Olli:
Bei uns Spielern reden wir immer vom Suchtgedächtnis. Es ist aber keine Eigenart eines Süchtigen. Da entwickelt sich nichts in Richtung "geistiger Buckel". Es ist ein ganz normaler Vorgang.
Auch die Angehörigen haben es. Wie soll man es bloß nennen? Ein "Ich wurde verarscht".Gedächtnis? Auch das ist ganz normal.

Aus der Situation kannst Du folhendes lernen: Wenn ich Geld benötige und da liegt welches, dann kommuniziere ich, dass ich es genommen habe. Ich lege einen Zettel in den Umschlag, wieviel und wofür ich es genommen habe. Sobald ich die Partnerin sehe, informiere ich sie persönlich.

Nun, ich muss aber zugestehen, dass ich immer noch nicht so ganz verstanden habe, wieso sie mehr zahlen soll.


--- Zitat ---Denn das Haus überweist mir am Ende des Monats tatsächlich kein Gehalt für meine geleistete Arbeit. ;D
--- Ende Zitat ---

Wenn es tatsächlich um die geleistete Arbeit geht, dann bin ich bei Deiner Freundin. Wieso sollte sie Dir die Arbeit bezahlen? Sorge dafür, dass sie sich an der Arbeit beteiligt. Der Job kann hier nur eine Ausrede sein, um der Arbeit an Haus und Garten fern zu bleiben. Auch als Neueinsteiger hast Du Zeit und Muße für Freizeit.

Sollte sie sich weigern, dann stelle auch Du diese Arbeiten ein. Mal schauen, wie lange sie sich dann noch in den eigenen vier Wänden wohl fühlt und dann doch zum Staubsauger und Rasenmäher greift.

Kann es sein, dass die Überlassung der Arbeit auf Deinen Schultern für sie so eine Art Strafe für Dich ist? Da bin ich dann bei Digger ... bei der Paartherapie ...

Roy1234:
Moin,

ja scheint wirklich das beste zu sein wenn ihr einen Paartherapeuten aufsucht.

Der Thread hier hat auf mich sowieso eine eigene Wirkung. Eigentlich läuft es bei euch ja wirklich nahezu optimal wenn nicht die Vergangenheit gewesen wäre. Da geht es nicht um 20 Rückfälle in zwei Jahren, nicht um Lug und Trug. Das hört sich in vielen Bereichen nach Problemen an die in vielen anderen Partnerschaften auch so vorkommen.

Ihr habt eine echte Chance wenn ihr miteinander redet, im besten Falle mit einem dritten der das steuert bzw vieles hinterfragt.

LG Roy

OG-123:
Hallo

du hast dich aufgerappelt. Seit Jahren spielfrei, schulternbreit, mit klarem Kopf. Du übernimmst Verantwortung, hältst den Laden am Laufen, stemmst Alltag, Arbeit, Sanierung. Und ja – oft sieht man selbst nur das, was noch nicht läuft. Aber von außen ist klar: Du bist auf Kurs. Und das ist nicht nur ein Fortschritt – das ist Charakter.

Deine Partnerin hat viel mitgemacht. Sie hat zu dir gehalten in einer Zeit, in der du nicht mal zu dir selbst stehen konntest. Das prägt. Und das verdient Respekt. Aber auch sie muss sehen: Du bist nicht mehr der Typ von damals. Heute ziehst du durch. Klar, direkt, ehrlich. Und das ändert die Spielregeln.

Dass du dir 200 Euro genommen hast – nicht für dich, nicht fürs Zocken, sondern um weiterzuarbeiten – ist keine Sache, für die du dich kleinmachen musst. Ja, du hättest was sagen können. Aber das war kein Rückfall, kein Trick, kein Vertrauensbruch – das war ein Moment. Ein normaler. Und du hast ihn geklärt. Punkt.

Was zählt, ist: Du trägst. Und wer trägt, darf auch mitreden. Nicht, um zu fordern – sondern um zu gestalten. Eine Beziehung ist kein Straflager. Wer sich verändert hat, darf Haltung zeigen. Nicht laut, nicht trotzig. Sondern ruhig. Bestimmt.

Du brauchst dich nicht rechtfertigen, wenn du Entscheidungen triffst, die mit dem Leben zu tun haben, das du aktiv mitgestaltest. Und du brauchst kein Geld fordern – aber du darfst klar machen, dass dein Platz nicht am Rand ist.


Ich hatte selbst mal eine Partnerin, die all das miterlebt hat – die dunklen Phasen, die Lügen, das Chaos. Sie ist geblieben, hat geholfen, getragen, ausgehalten. Und trotzdem habe ich nach der Sucht gemerkt: Ich werde immer noch so behandelt, als wäre ich der Typ von damals. Immer noch mit angezogener Leine, immer noch da unten gehalten, wo ich eigentlich längst nicht mehr war.

Irgendwann musste ich sagen: „Hey – so läuft das nicht mehr.“ Nicht im Streit, nicht im Vorwurf, sondern einfach mit Haltung. Denn: Wenn du dich veränderst, musst du auch einfordern, dass andere das sehen. Und gleichzeitig musst du ihr die Sicherheit geben, dass du nie wieder dahin zurückfällst, wo du mal warst. Wenn das klar ist – auf beiden Seiten – dann kann da wieder was Gesundes draus werden.

digger:
moin niemehrzocken21,

ich bins schon wieder. ich kenn Dich / Deine Partnerin nicht persönlich -> deshalb halte ich mich mit der Beurteilung Deines Charakters zurück. Allerdings bringt mich Dein nick ins Grübeln: das sieht für mich wie in Stein gemeisseltes Versprechen aus "ich will nie mehr zocken". Und wie das ausgehen kann wissen wir alle  :(

"Es kriselt sehr, wir haben uns, allerdings auch wegen anderen Dingen, sehr gestritten. Ich wünsche mir eine gemeinsame Zukunft, aber es sieht nicht gut aus." -> das hast Du eingangs geschrieben. dann hast Du über den "normalen" Alltagsbeziehungswahnsinn geschrieben - aber der wesentliche Punkt Deiner Beiträge ist die Frage des Geldes. Sag mal, liebt ihr euch eigentlich noch? Was ist aus dem Wunsch Deiner Partnerin nach Familie , trautem Heim mit Kind(ern) geworden? Ihr solltet euch darüber Gedanken machen; dann wird der Rest leichter zu lösen sein.

Alles Gute

digger


Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln