Glücksspielsucht > Tagebuch
Spielsüchtig
Mr. Nobody:
Was erhoffst du dir von dieser 25€-Paysafecard? Spielst du Slots? Ich frage so dumm, weil ich der reine Online-Sportwettensuchti bin und mir hat es geholfen, dass ich mir irgendwann gesagt habe: „Was bringt es mir, 50 € einzuzahlen? Ich müsste diese Summe verSECHSHUNDERTfachen, um meine 30.000 € Schulden abzubezahlen, und das ist so unrealistisch wie vom Blitz getroffen zu werden.
Sunnylein:
Ja ich spiele nur Slots. Es ist eh so unrealistisch aber manchmal ruft man sich die Erinnerungen hoch wo man doch mal 2-3k gemacht hat und sagt sich dann geht ja irgendwie , so doof eigentlich alles Geld was ich gewonnen habe kommt nie auf die Summe die ich verspielt habe
Sunnylein:
Mein Vater hat immer gesagt wer spielt verliert nur aber trotzdem ist er Spieler
Olli:
Hi Sunny!
Die Frage ist doch, ob Du oder ich als glücksspielsüchtige Menschen, überhaupt "gewinnen" können. Nun schwirrt Dir im Kopf herum, dass Du da mal 2-3 k gewonnen hattest. Doch wo ist dieses Geld heute? Hast Du diesem schlechten Geld nicht noch Gutes hinterhergeworfen?
Wir Spieler können und wollen auch nicht gewinnen. Jeder Gewinn ist nur der Einsatz fürs nächste Spiel. Dies äußert sich bereits in der Formulierung "2-4 k". Wieso nennst Du nicht Ross und Reiter? Das sind 2000 - 3000 EURO, die da gemeint sind. Huch, dass ist ja verdammt viel Geld, nicht wahr? Aber eben weil Du weisst, dass Du es wieder verspielt hast, ist es für Deinen Selbstwert leichter, wenn Du die Einheit k ohne Währungsangabe nutzt. Dann ist es ja nicht so viel. k, Äpfel, Birnen, Knöpfe ... alles klingt harmloser als "Geld".
Du sorgst sogar dür die Zukunft vor. Denn sollte der Gewinn tatsächlich eintreten, dann ist es gefühlt immer noch kein Geld, sondern Spieleinsatz.
Jeder Mensch lebt in seiner eigenen Realität. Du kannst ja keinem Deiner Mitmenschen in den Kopf blicken. Und so ist es absolut gängig, dass wir uns unsere Welt so interpretieren, wie wir eben unsere Erfahrungen gesammelt haben. Im Normalfall liegen wir damit immer ziemlich ähnlich wie bei unseren Mitmenschen. Aber die Sucht möchte bedient werden und unser Kopf biegt einige Annahmen und Überzeugungen derart, dass sie sich immer weiter vom "Normalen" abweicht. Im Endeffekt besch...en wir uns nur selbst. Aber dieser Prozess ist umkehrbar. Dies geschieht, indem Du Deine Annahmen und Überzeugungen auf den Prüfstand stellst. So, wie die Frage: Kannst Du eigentlich gewinnen?
Unterhaltungsautomaten mit Gewinnmöglichkeit wurden die Groschengräber immer genannt. Sie hießen nicht etwas Gewinnautomaten. Damals gab es noch eine offizielle Auszahlungsquote. Doch auch die war wischiwaschi. Demnach verblieben lediglich wenige % beim Automatenaufsteller. Der Rest sollte an den Spieler zurück gehen. Aber, der Spieler musste noch die Steuer abziehen. Die Automatenaufsteller gestalteten die Automaten derart, dass der Spieler eine "Serie" holen wollte. Ihn kümmerte es nicht, wenn ein großes Trara um einen "Gewinn" gemacht wurde, der geringer als der Einsatz war. Er spielte weiter ... für die Serie! Diese Kleinstgewinne zählten aber bereits zur Auszahlungsquote.Also dauerte es auch durchschnittlich länger bis zur Serie. Länger spielen verhalf aber nicht zu einer höheren Wahrscheinlichkeit eine Serie zu erhalten. Es verhalf nur dem Aufsteller zu mehr Geld im Automaten.
Heute gibt es keine Auszahlungsquote mehr und die meisten OCs sitzen im Ausland. Sie bieten ihre Dienste hier bei uns an, egal ob sie da eine deutsche Lizenz haben oder nicht. In Österreich haben die Illegalen sogar schon gerichtlich Gewinne von Spielern eingeklagt, weil diese das illegale Angebot genutzt hatten.
Jahrzehntelange Erfahrungen von Psychologen haben die Automaten so gestaltet, dass die Spieler davon nicht mehr loskommen wollen. Viel zu sehr werden die Gefühle bedient und Felix Felicis versprochen. Doch der Zaubertrank aus Harry Potter, das Elexier des unfehlbaren Glücks ist dort nicht für uns Spieler implementiert, sondern für die Anbieter.
Die lachen sich ins Fäustchen ...
Heute ist die Zeit gekommen, wo Du ihnen den Stinkefinger zeigen kannst. Gehe in die Suchtberatung und lasse Dich unterstützen in Deinem Vorhaben spielfrei zu werden.
Schaue Dir all die Nöte an, die Du gerade hast. Die Verzweiflung, die Kontrollverluste, das Sägen an Deinem Selbstwert mit einer stumpfen Kettensäge ... das wird bald alles der Vergangenheit angehören.
Sunnylein:
Danke für deine Antwort, ich weiss gar nicht so Recht was ich drauf schreiben soll, meine Worte und Gefühle "auf Papier" zu bringen ist nicht meine Stärke
Ich lese deinen Beitrag durch und denke mir du hast Recht und umso mehr ich mir hier durchlese auch die Tagebücher gibt es mir Mut und bin froh das ich dieses Forum gefunden , heute bekomm ich ein wenig Geld und werde stark bleiben und werde nein sagen zu mir und vielleicht schaue ich morgen bei deinen Zoom Meeting vorbei
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