Hi Sunnilein!
Die erste SHG-Stunde ... ach, was ist die lange her. Damals hatte ich mir eine Adresse in Köln herausgesucht. An der Antoniterkirche in der Innenstadt. Als ich dort ankam, da stand eine Gruppe vor der Tür und rauchte. Schnell wurde ich angesprochen, ob ich zur GA wolle. Ja, klar ... und schon wurde ich in die lockeren Gespräche eingebunden.
Tja, leider habe ich meine erste SHG zuerst nur als Alibi genutzt: "Ich mache ja was ...". Richtg mitgearbeitet hatte ich damals aber auch nicht.
Erst 6 Jahre später kamen die Worte der anderen bei mir an, als ich wirklich spielfrei werden wollte. Erst da verstand ich tief in mir drin, was mir bereits all die Jahre vorher gesagt worden ist.
Mache es besser als ich ... es macht sogar irgendwann Spaß sich selbst über die Anderen kennen zu lernen.
Ach ja ... das Wörtchen "ablenken", welches Du da benutzt hast, gefällt mir gar nicht, Trotzdem finde ich auch kein Besseres. Abgelenjt von der Realität hat uns ja unsere Sucht permanent. Es jetzt im Kontext der Genesung zu nutzen, widerstrebt mir ungemein. "Sich beschäftigen" reicht nicht aus, da in der Folge doch wieder nur ein "um sich abzulenken" dabei heraus kommt.
Wenn die Ablenkung nicht reicht, dann bentze Skills. Das sind Ablenkungen

durch Sinneseinflüsse. Ein Gummiband ums Handgelenk legen und schnippen lassen. Chilligummibärchen kauen, einen Noppenball in der Hand kneten, die Treppen rauf und runter pesen, kalt duschen.
Du findest sicherlich das für Dich Passende. Nur verletzen ist bei Skills absolut verboten.
Beobachte Dich dabei selbst und stelle fest, wie schnell Suchtdruck kommen, dann aber auch wieder gehen kann. Jedes Mal, wenn er wieder geht, ist ein Erfolgserlebnis, sofern Du weiter spielfrei geblieben ist.
Hatte ich Dir schon vorgeschlagen, einen Kalender am Kühlschrank aufzuhängen und bei jedem spielfreien Tag einen grünen Punkt zu setzen? Drei Monate geben schon eine Menge grüner Punkte und geben Anlass für Stolz! Nebenbei motivieren sie auch spielfrei zu bleiben.