Guten Abend zusammen,

ich bin leider rückfällig geworden und dachte mir, das wäre ein guter Grund wieder in das Forum zu gucken.

Ich ärgere mich immens wie es dazu gekommen ist, aber ich will auch nicht irgendwelche Ausreden suchen. Grundsätzlich hat mir meine Exfreundin den letzten Jahren extrem bei dem Thema Spielsucht geholfen, allein das sie bei mir geblieben ist und das Thema anzugehen.
Leider hat es aufgrund anderer Themen dann doch nicht geklappt. Im Oktober letztes Jahr haben wir uns getrennt, seit Dezember bin ich dann wieder in die Spielsucht abgerutscht.
In den letzten Monaten bin ich dem dann wieder immens verfallen, mein Problem ist ich hab noch immense Schulden und habe auch neulich wieder Kredite aufgestockt.

Obwohl meine monatliche Kreditrate um die 900€ ist, kann ich eigentlich ein gutes Leben bestreiten. Umso mehr ärgert mich rückfällig geworden zu sein, mit meinem Gehalt hätte ich dieses Jahr bereits schuldenfrei gewesen sein.

Faktisch hab ich jetzt aber etwa 50.000€ Kreditschulden.
Ich hoffe, diese Thread ist jetzt wieder ein Schritt alleine aus dem thema rauszukommen. 

Guten Morgen DCOM!

Schön, dass Du Dich wieder an uns erinnert hast ...

Ich hoffe, diese Thread ist jetzt wieder ein Schritt alleine aus dem thema rauszukommen. 

Ist das nicht ein Wiederspruch in sich? Du wendest Dich an eine SHG, erhoffst Dir Resonanzen und möchtest trotzdem "alleine" aus dem Thema herauskommen?

Was hast Du denn die letzten Jahre gegen Deine Sucht unternommen? Warst Du noch mal bei der Beratung? Hast Du eine Therapie begonnen? Warst Du in einer SHG bei Dir vor Ort? Was hast Du an Deinem Ursprungsproblem geändert?

Nichts? Nun, dann ist beachtlich, dass alleine weil Deine Freundin Dich "ausgebremst" hat, Du so lange spielfrei gewesen bist. Der Mensch macht immer das, was er schon kennt. Ist es dann nicht schon fast "selbstverständlich", dass Du nach der Trennung in die alten Verhaltensmuster gefallen bist?

Ich sehe einen Rückfall immer als Chance. Was kannst Du aus ihm lernen? Was kannst Du verändern, damit DU Dein Leben so verändern kannst, dass Du das Glücksspiel nicht mehr benötigst?

Im Samstagsmeeting hatten wir gerade erst das Thema Rückfall. Kommenden Samstag werden wir Glaubenssätze rund ums Glücksspiel besprechen. So gab es in Deinen alten Beiträgen welche, die ich als "falsch" betiteln möchte. Falsche Glaubenssätze, übrigens etwas vollkommen alltägliches, gehören auf den Prüfstand. Erst dann können wir sie ablegen und durch neue Glaubenssätze ersetzen.

Damals habe ich Dir angeraten, Dich nicht mehr finanziell unterstützen zu lassen. Der falsche Glaubenssatz: "Wenn meine Familie mir finanziell hilft, dann wird alles gut." Dabei ist dieses Bail out, das Herauskaufen aus der Verantwortung ein Symptom unserer Sucht. Was verändere ich denn, wenn ich gerade noch mal am worst case vorbeischramme?

Dann sprachst Du davon, dass Du durch Glücksspiel Geld "verdienen" kannst, damit der Schuldenberg leichter zu tilgen sei. Der falsche Glaubenssatz: "Ich kann beim Glücksspiel gewinnen!" Wir, die wir das Glücksspiel exzessiv betreiben, können aber gar nicht gewinnen. Für uns ist jeder Gewinn der Einsatz fürs nächste Spiel.

Ein richtiger Glaubenssatz aber lautet: "Wenn ich spiele, dann kann ich vergessen" oder "Wenn ich spiele, dann brauche ich mich mit anderen Themen nicht auseinandersetzen". Das Glücksspiel übt für uns alle eine Funktion aus, die positiv besetzt ist. Sie überdeckt alle anderen doch unwahrscheinlich schädlichen Effekte des Glücksspiels, die uns durchaus bewusst sind.

Komme am Samstag vorbei und bespreche mit uns, welche Glaubenssätze wir so haben. Du wirst sehen, viele decken sich.
Du kannst Dir oben über den Link "Samstagsmeeting" einige Informationen zum Regelwerk des Meetings einholen. Oder aber Du installierst Dir den kostenlosen Zoom-Client und klickst pünktlich um 19 Uhr auf den Link in meiner Signatur. Du entscheidest selbst, ob Du die Kamera einschaltest oder nicht.