Weiß leider nicht wie man ein neues Thema eröffnet auf der Seite, schreibe mal kurz meine Geschichte. Tut mir leid fürs einmischen
Gefangen im Teufelskreis – Mein Kampf gegen die Spielsucht”
Vor etwa sieben oder acht Jahren begann alles. Es fing harmlos an – ein kleiner Einsatz, ein schneller Nervenkitzel. Doch was als Unterhaltung begann, entwickelte sich bald zu einer Sucht, die mein Leben vollständig übernahm.
Der Einstieg in die Sucht
Die Versuchung war überall: Influencer, die große Gewinne feierten, Werbung, die Glücksspiel als harmlosen Spaß darstellte, und die falsche Hoffnung, mit einem einzigen Einsatz mein Leben ändern zu können. Doch statt des erhofften Reichtums holte mich die Realität ein – in Form von Schulden, Scham und dem Verlust von Vertrauen.
Verrat an der Familie – Lügen und Diebstahl
Um meine Spielsucht zu finanzieren, griff ich zu den schlimmsten Mitteln. Ich habe meine Familie belogen und betrogen, um an Geld zu kommen. Meine Schwester, die für mich wie eine zweite Mutter ist, habe ich um 600 Euro gebracht. Und das, obwohl sie selbst nach einem schweren Autounfall enorme finanzielle Schwierigkeiten hatte. Trotz Strafen und Ausgaben hat sie immer versucht, stark zu bleiben. Doch ich habe sie enttäuscht und hintergangen, weil die Sucht stärker war als mein Gewissen.
Am schlimmsten war jedoch das, was ich meiner Mutter angetan habe. Sie hat nie viel gehabt, hat aber immer alles für mich getan. Doch das hat mich nicht davon abgehalten, sie um Tausende Euro zu bestehlen – immer wieder. Ich wusste, dass sie kaum über die Runden kam und dass sie oft selbst Dinge verkaufen musste, um Geld zu haben. Aber ich habe all das ignoriert. Jedes Mal, wenn ich ihr Geld stahl, versprach ich mir selbst, dass dies das letzte Mal sein würde. Doch die Sucht ließ mich nicht los, und so endete das Geld jedes Mal an Spielautomaten, in Blackjack oder bei anderen Glücksspielen.
Schulden, Kriminalität und Kontrollverlust
Meine Gier nach Geld, um weiterzuspielen, trieb mich in eine Spirale der Selbstzerstörung. Ich nahm Kredite auf, kaufte teure Dinge wie die neuesten iPhones oder eine PlayStation 5 auf Raten, nur um sie direkt mit Verlust weiterzuverkaufen. Mit jedem Schritt wuchs mein Schuldenberg – heute beläuft er sich auf etwa 15.000 bis 20.000 Euro.
Doch das war nicht das Ende. Ich begann, kriminell zu werden, um an Bargeld zu kommen. Ich brach Schlösser auf und stahl Geld, ohne darüber nachzudenken, welche Konsequenzen das haben könnte. Es war, als ob mein gesamtes moralisches Urteilsvermögen ausgeschaltet war. Selbst mein Lohn – manchmal über 1.300 Euro – verschwand oft noch am selben Tag vollständig im Casino. Insgesamt habe ich über 35.000 Euro verspielt – ein Betrag, der mein Leben in Trümmer gelegt hat.
Der unaufhörliche Drang
Die Spielsucht hat nicht nur meine Finanzen und meine Beziehungen zerstört, sondern auch meinen Geist. Selbst kleine Gewinne, wie zuletzt 1.280 Euro, machen die Situation nicht besser. Sie verstärken nur den Drang, weiterzuspielen. Es fühlt sich an, als ob jede Sekunde meines Lebens ein Kampf ist – entweder ich gewinne, oder die Sucht gewinnt. Und meistens gewinnt die Sucht.
Ich habe alles versucht: Ich habe Sperr-Software wie Gamban verwendet, Limits auf meine Konten gesetzt und mich bei meinen Finanzen unterstützen lassen. Aber die Wahrheit ist, dass ich immer wieder Wege finde, diese Schutzmaßnahmen zu umgehen. Die Sucht ist wie eine Stimme in meinem Kopf, die mich ständig antreibt, weiterzumachen.
Ein Wendepunkt?
Ich arbeite derzeit mit einer Stiftung zusammen, die mir hilft, meine Finanzen zu regulieren und ein Insolvenzverfahren einzuleiten. Mein Betreuer überweist mir wöchentlich einen kleinen Betrag, mit dem ich meinen Alltag bestreiten soll. Doch auch hier habe ich bereits gelogen, um zusätzliches Geld zu bekommen – nur, um es erneut zu verspielen.
Wenn ich diese Zusammenarbeit noch einmal missbrauche, wird sie beendet. Das wäre für mich ein schwerer Rückschlag. Deshalb habe ich mich dazu entschieden, am Montag meinem Betreuer alles zu beichten. Ich weiß, dass dies ein entscheidender Schritt sein könnte – entweder in Richtung Heilung oder in einen weiteren Absturz.
Hoffnung und Angst
Ich bin erst 25 Jahre alt, doch die Last meiner Fehler und Entscheidungen fühlt sich an, als hätte ich ein ganzes Leben hinter mir. Ich habe Therapien gemacht, lebe mit Diagnosen wie Depressionen, Angststörungen und einer Sozialphobie und versuche, mit all dem klarzukommen. Doch der ständige Drang zu spielen ist immer da – stärker als jede andere Sucht, die ich kenne.
Ich weiß, dass ich kämpfen muss. Für meine Familie, die mich trotz allem unterstützt, und für mich selbst. Ich hoffe, dass ich irgendwann ein Leben führen kann, in dem das Glücksspiel keine Rolle mehr spielt. Aber der Weg dorthin ist schwer, und ich weiß, dass ich ihn nicht allein gehen kann.
Diese Geschichte ist mein erster Schritt, Verantwortung zu übernehmen und andere wissen zu lassen, dass sie nicht allein sind. Spielsucht zerstört Leben – aber vielleicht gibt es noch einen Weg zurück. Gehe nun schon seit einigen Wochen zur einer Suchtberatungstelle habe bis jetzt 3 Rückfälle mit kleinen Einsätzen gehabt aber das Forum gibt mir sehr viel Kraft es hinter mir zu lassen.