Hallo!
Mich berührt Deine Offenheit sehr und ich merke immer wieder, daß das Verhalten von süchtigen Spielern und unseren Angehörigen, sich ständig wiederholt.
Ich bin mittlerweile acht Jahre mit meiner Freundin zusammen-wir hatten auch Zeiten der Trennung, sogar örtlich, aber wir gehören wohl zusammen.Und genau die gleiche Geschichte wie Du könnte Sie auch über uns erzählen.
Sicher ist es schön für mich, wenn sie für mich da ist und mir auch hilft, in einem Rahmen der sie nicht selbst dazu bringt sich selbst aufzugeben, weil sie mich doch so liebt und mich nicht verlieren will.
Sie hat gelernt ihre Grenzen zu setzen und sie auch dementsprechend umzusetzen.
Nur so kann ich lernen, wo meine Eigenverantwortung anfängt und aufhört.Sie muß sich abgrenzen und schützen, sonst geht sie mit unter.Ein langer Weg!
Wenn sie das tut, merke ich, das ich abrutsche und kann handeln.
Es gibt viele Möglichkeiten mich zuzumachen:Drogen,Alkohol,Spielen,zu viel Fernsehen,Internet,viel arbeiten(Workoholik),aber bin ich in der Lage zu genießen, bin ich in der Lage nicht immer hinter etwas herzueilen, bin ich in der Lage es geschehen zu lassen wie es kommt,oder muß ich immer die Brechstange benutzen,brauch ich immer einen Kick,brauche ich immer Bestätigung was für ein toller ich bin, kann ich mich zurücklehenen und zufrieden sein, oder will ich immer mehr, immer höher?
Wenn ich eines in meinen Therapien gelernt habe, dann ist es:Das ich mich verändern muß, daß ich meine Verhaltensweisen ändern muß, daß ich meinen Freundeskreis ändern muß,ect., um nicht immer in die gleichen Löcher zu fallen.
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, wenn ich mich jahrelang immer gleich bewege, immer in die gleiche Richtung gehe, bin ich kaum in der Lage ohne Hilfe, dieses zu erkennen, geschweige denn zu ändern.
Mir hat mal ein Pastor gesagt:Ihr Spieler meint Gott zu sein
Vor allen Dingen meinte ich, alles allein zu können.
Es mag ja sein, daß ich viele Fähigkeiten besitze, aber kontrolliert spielen kann ich nicht.
Wenn Dein Freund sich bei aktiven Spielern wohl fühlt, warum meint er sich bei nicht aktiven Spielern, nicht wohl zu fühlen?
Was unterscheiden wohl die einen von den Anderen?
Wie sorgt er für sich?
Schade,daß er nicht so aktiv ist wie Du!
Ich glaube,Du bist auf dem richtigen Weg, Du merkst,das Du zu wenig weißt - bei Ihm bezweifle ich das im Moment sehr.
Was sagt Deine innere Stimme?
Du bist doch im Moment genauso verunsichert, wie meine Freundin, die ich Jahre lang betrogen habe, zumindest hat sie sich oft genug betrogen gefühlt.
Im Moment kann sie damit besser umgehen.Sie hat sich und Ihre Zukunft, jahrelang,wegen mir vernachlässigt.
Jetzt merkt sie,daß sie ihren eigenen Arsch retten muß und das tut sie auch.
Gut so!
Ich möchte Dich nicht schockieren, versteh mich bitte nicht falsch.
Laß es Dir gut gehen!
Alles Liebe! TomTom