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Online-Selbsthilfegruppen Glücksspielsucht
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Plauderecke / Re: Kraut und Rüben - querfeldein
« Letzter Beitrag von Olli am Heute um 11:53:44 »
So ... die Brötchen liegen auf der Arbeitsplatte, die Beine auf der Couch ... Wie Sonntags als neue "Gewohnheit" üblich, hole ich die Brötchen mit dem Rad und schaue dann, wohin mich die Räder rollen.
Heute ist "Rund um Köln" und so wurde ich an der Einmündung zur Hauptstraße schon aufgehalten und durfte wohl eigentlich nicht auf der Straße fahren. So habe ich die paar Meter bis zur Bank und dann bis zur Bäckerei auf dem Gehweg hinter mich gebracht.
Die beiden Damen von der Bäckerei standen vor der Tür ... die Kundschaft kam ja nicht mit dem Auto zu ihnen ...
Nun hatte ich ja an der ersten Kreuzung erfahren, dass die Radler bald eintreffen sollten. Also wartete ich mit den Bäckereifachverkäuferinnen auf dem Gehweg. Tja ... das dauerte mir aber zu lange und so fuhr ich eben vorsichtig auf dem Gehweg weiter. An der große Kreuzung fuhr ich dann in Richtung Grundschulen und dem Hallenbad.
Drei Schulen teilen sich ein Gelände. Die Gemeinschaftsgrundschule, auf der ich war, die katholische Grundschule und die damalige Sonderschule. Hinter der katholischen Grundschule war einst ein Ascheplatz mit Laufbahn drumrum. Heute stehen auf dem Gelände eine Menge Einfamilienhäuser auf engstem Raume. Ein schmaler Fußweg schlängelt sich heute zwischen den Grundstücken her. Hier irgendwo musste der Alumast gestanden haben, an dem man einen Ball aufhängen und Kopfbälle üben konnte. Über bereits bekannte Trassen kam ich dann wieder an der Hauptverkehrsstraße raus und ich entschied, den Rennfahrern entgegen zu fahren. Es dauerte nicht lange, da kam der erste Schwung an mir vorbeigerauscht. Wie viele waren es? 30? 40? Weiter in Richtung Köln fahrend fuhr noch so mancher Einzelkämpfer und ganze Heerschaaren von Radfahrern vorbei. Auf den ersten Blick schien niemand von denen wie ich ein EBike zu fahren. Umso erstaunlicher war die Geschwindigkeit, mit der sie an mir vorbei rauschten und das Geräusch der Räder auf dem Asphalt. An der nächsten Kreuzung fuhr ich geradeaus, während der nächste Schwung gerade wieder um die Ecke kam.
Kurz hinter dem Imprägnierwerk fuhr ich rechts wieder in den Wald. Letzte Woche erst war ich hier wieder zur höchsten Stelle Kölns geradelt. Dieses Mal wollte ich aber nicht so weit fahren und bog dann Richtung Tretbecken ab. Bald darauf erreichte ich es und wählte einen der 4 Wege, die ich die letzte Zeit noch nicht gefahren war. Da wurde ich aber ganz schön durchgeschüttelt.
5 Minuten später war ich wieder aus dem Wald heraus und winkte einem erneuten Tross an Radfahrern zu. Wie viele Sportler sind da in Summe an mir vorbei gefahren? Und wie viele hatte ich durch meine "Umwege" verpasst?
Bis dato hatte ich aber nur ein einziges Begleitfahrzeug gesehen ... komisch.
Auf dem alten Bahndamm bin ich dann erneut mit 26.4 km/h in Richtung Heimat geschossen. Es sei aber gesagt, dass der Motor bei 25 km/h abschaltet ... Dementsprechend "warm" fühlt sich gerade meine Beinmuskulatur an.
Trotzdem ... wenn ich nicht gemerkt hätte, dass das Wetter langsam umschlägt, wäre ich wohl trotzdem noch einige Kilometer gefahren.
 
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Angehörige / Re: Partnerschaft auf Augenhöhe
« Letzter Beitrag von Rubbel am Heute um 10:37:58 »
Guten Morgen ...

über ihn und sein Verhalten zu reden und zu befinden, ersetzt nicht, MIT ihm zu reden.
Und war da nicht was mit 'auf Augenhöhe'?
Was ist denn, wenn er es nicht schafft, spielfrei zu bleiben, oder wenn er rückfällig wird, während Du gerade schwanger bist oder Ihr schon ein Kind habt?
Du hast hier sicherlich gelesen, dass Spielsucht nur zum Stillstand gebracht werden kann, aber nicht 'verschwindet'?
Wenn Du das mal überlegst, kommen Dir vielleicht auch neue, bislang ungedachte Ideen zum derzeitigen Verhalten?
Die können breit gestreut sein, diese neuen Ideen. Achtsamer sein zum Beispiel. Achtsam Dir und ihm und einander gegenüber, achtsam, ohne zu werten, zu 'kontrollieren', das ist ja klar. Momentan kämpft er seinen und Du Deinen Kampf, dazwischen hätte ein Kind gerade nicht die besten Chancen auf benötigte Aufmerksamkeit und Zuwendung über die Körperpflege hinaus - wenn die elterlichen Köpfe voll sind mit Zerwürfnissen, Zweifeln und mehr oder weniger geäußerten Vorhaltungen. Naja - oder es wird auf's Kind übertrieben projiziert.
Erst einmal zusammenfinden als Paar, wäre von Vorteil ;) Und miteinander reden zu lernen, Offenheit zu pflegen und eine 'eigene Sprache' miteinander zu lernen, nicht nur verbal. Oder halt alleine mit einem Kind leben - das wäre eine Entscheidung, eine Konsequenz, die dem Kind besser täte als Eltern, zwei Erwachsene, die einander kaum 'kennen'. Ein Heilmittel jedenfalls oder ein Zaubertrank sind Kinder nicht.
Vielleicht wäre das noch mal ein Thema für Euch, wenn Ihr miteinander sprecht - bei Auslassung des Themas 'Spielsucht', denn die ist schnell auch Anlass in einem Gespräch, die Verantwortungswaage nur auf einer Seite zu belasten.

Gruß, R
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Angehörige / Re: Partnerschaft auf Augenhöhe
« Letzter Beitrag von freiheitsliebe am Heute um 10:06:25 »
Danke Oli, du drückst sehr gut aus, was da in mir vorgeht. Und es ist so schwierig nicht in dieses "Parallele Denken" aus Ausreden, und eigener Realität reingezogen zu werden, die sich mein Freund erschaffen hat um seine Sucht zu rechtfertigen und alles was er nicht dagegen tut...
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Angehörige / Re: Partnerschaft auf Augenhöhe
« Letzter Beitrag von Wolke 7 am Heute um 07:25:43 »
Zitat
Ich glaube dass die eigentliche (therapeutische) Arbeit ja erst in der Abstinenz beginnt,

Nein ,in einer Verhaltenstherapie z. B. nicht. Da ist es egal ,ob du noch ganz in der Sucht steckst oder einen Rückfall hattest.  Es wird an deinen aktuellen Problemen gearbeitet.  Ein Abbruch der Therapie gibt es da nicht.

LG Wolke
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Angehörige / Re: Partnerschaft auf Augenhöhe
« Letzter Beitrag von Olli am Heute um 06:42:51 »
Hallo meine Liebe!

Nun, selbstveständlich hast Du das Recht wütend zu werden und auch auf Distanz zu gehen. Auch Du hast Deine Ziele für Dein Leben, die MIT aktiver Sucht einfach nicht erreichbar sind. Doch Du bist nicht die Person, die darauf Einfluss hat ... Dadurch macht ein Scheitern seinerseits Dich hilflos, weil Du eben machtlos erscheinst.

Sein Verhalten findet sich auch in der Selbsthilfe wieder. Da braucht es Gespräche, damit die eigenen Vorteile hervorgekehrt werden, damit der Spieler sich dem Partner öffnet. Hier spielen z.B. eine Rolle: Aufbau des Selbstwertes durch ein Gespräch. So würdest Du ihm dankbar sein, dass er Dir Vertrauen schenkt. Du würdest ihn bestärken in seinem Handeln und ihm die Scham nehmen. Die Bindung zwischen Euch würde verstärkt.
Viele Spieler möchten ihrem Partner und sich selbst erst etwas vorweisen, bevor sie sich öffnen. Da es hier aber immer wieder zur Rückfällen kommt, kommt es dann nie dazu.
Wenn wir etwas verändern möchten, dann müssen wir neue Wege beschreiten. Diese Wege müssen wir aber erst als Routine etablieren, damit sie irgendwann zur Gewohnheit werden ... zum Selbstläufer. Das ist am Anfang anstrengend. Es braucht viel geistige Energie, die dabei beansrucht wird. Erst mit der Zeit wird es leichter.

Und ja ... so lange Hintertürchen nicht verschlossen sind, wird es auch noch offene geben, durch die jeder nach Belieben ein und aus gehen kann. Den Meisten ist dies aber gar nicht bewusst. Für sie steht z.B. die eigene Scham im Fokus.

Gerade gestern erst hatten wir genau dieses Thema im Meeting gehabt. Der Freund hat sich selbst nun Aufgaben gestellt, die er MIT der Freundin GEMEINSAM besprechen möchte. Veränderung geschieht nicht einfach so ... da muss es jemanden geben, der die Veränderung in Kraft setzt und auch am Laufen! Das kann hier nur der Spieler selbst sein.

Hast Du nun vielleicht Gewissensbisse wegen Deines Verhaltens? - Das brauchst Du nicht! Es ist Dein Recht zu sagen: Wenn ich die einzige sein soll, die sich bewegt, dann ist das zum Scheitern verurteilt! Mich macht es wütend, dass Du Deine Haltung nicht aufgibst und nicht JEDE Chance nutzt, um zu gesunden. Was ist so schlimm daran eine App zu installieren? Durch Deine Weigerung zeigst Du mir, dass das Spielen Dir wichtiger ist, als ich ... Du willst das selbst vielleicht gar nicht ... aber Du triffst genau diese Entscheidung jedes Mal, wenn Du ein Hintertürchen erblickst und es nicht verschließt!
Das macht mich wütend und DAS lasse ich nicht auf mit sitzen! Das hat nun Konsequenzen!
Im Moment kannst Du die einfach aussitzen ... doch irgendwann wirst Du alleine dort sitzen, denn dann bin ich weg! Ist es das, was Du willst? Soll ich gehen?
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Angehörige / Re: Partnerschaft auf Augenhöhe
« Letzter Beitrag von freiheitsliebe am Heute um 05:43:29 »
Danke euch für die Antworten. Ich verstehe schon, dass ICH vielleicht nicht die Richtige bin, darüber zu reden aber er möchte eben generell mit niemandem darüber reden wenn er Suchtdruck hat, und das komplett mit sich ausmachen... Das finde ich eben problematisch. Ich bin nicht gegangen um ihm Schuldgefühle zu machen, sondern für mich, weil ich den Abstand dringend brauchte. In meinem Kopf hat sich alles gedreht, nachdem er mir davon erzählt hat. Wir haben auch vor, Familie zu gründen, das macht es nicht leichter, aber das weiter aufzuschieben ist auch keine Option. Wir werden nachher nochmal in Ruhe reden. ich finde den Rückfall an sich gar nicht so schlimm, schlimmer finde ich, dass er daraus keine Konsequenzen zieht, seinen Umgang mit Suchtdruck nicht verändern will, immer noch keine Sperrsoftware hat, sprich, sich immer noch Wege zum Spielen offenhält. Aber es stimmt, ich muss mich immer wieder darauf besinnen, dass ich keine Einfluss habe auf die Sucht, auch wenn er die Beziehung als großen Motivator für sich beschreibt, auch weil er sich Familie wünscht und da mittlerweile altersmäßig auch etwas unter Druck ist.
@Tal, dass die Therapie abgebrochen wird, kann ich schon verstehen. Ich glaube dass die eigentliche (therapeutische) Arbeit ja erst in der Abstinenz beginnt, und wenn immer wieder zum Suchtmittel gegriffen wird um unangenehme Gefühle zu betäuben, bringt die Arbeit nix, oder kann sogar die Sucht verstärken. Dann wäre eben wieder shg, Beratung etc. angesagt...
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Angehörige / Re: Partnerschaft auf Augenhöhe
« Letzter Beitrag von never8gain am Heute um 00:00:21 »
Ich weiß, Angehörige sollten bei sowas nicht vorwürfig werden, aber das wurde ich.

Das ist exakt so n Schema F ding was es meiner Meinung nach überhaupt nicht gibt - bzw geben sollte. DU hast doch alles Recht der Welt ihm zu sagen das du Traurig, enttäuscht wütend oder sonstwas bist...

Nachdem es hier mächtig gescheppert hat nach viel hin und her nach Jahren fing meine Frau bitterlich an zu weinen mit den Worten "Ich weiß überhaupt nicht mehr was richtig oder falsch ist"

Sie hat sich "hinter meinem Rücken" so viel über alles mögliche informiert bzgl. meiner Diagnosen die ich so habe und auch die Sucht betreffend das SIE dabei total in den Hintergrund geraten ist und nur noch damit beschäftigt war,
MIR alles recht zu machen damit mich bloß nichts noch mehr belastet als es das alles eh schon tut.

Die GRUNDlage einer jeden Beziehung oder Ehe ist meiner Meinung nach ABSOLUTE Ehrlichkeit und da gehört es nunmal auch dazu einem Spieler -oder auch anderen- etwas zu sagen was Ihm nunmal nicht schmeckt, das ist völlig Legitim !!!

Meine Frau ist absolut Harmonie bedürftig - ich bin "gerne" mal hin und wieder streitsüchtig - treffen wir uns in der Mitte dann passt es :)
DAS macht es aus zwischen uns seit 15 Jahren, wir sind in JEDER Hinsicht absolut gegensätzlich, nach nun 10 Jahren GEMEINSAMEN Kampf gegen - oder mit- all meinen Dämonen ist endlich mal Licht am Ende des Tunnels zu erahnen...

Was den Suchtdruck angeht, schwierig. Da ich es selbst heute oft noch gar nicht richtig merke macht es das um so schwieriger meiner Frau zu sagen. Wenn ich es denn mal merke und sage "oh mist schatz suchtdruck" seh ich in ihren Augen diese Angst - auch nicht schön, und da frag ich mich selbst manchmal - sagst du es ihr oder behälst du es für Dich...
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Angehörige / Re: Partnerschaft auf Augenhöhe
« Letzter Beitrag von andreasg am Gestern um 23:03:52 »
Hallo Freiheitsliebe,

da ist etwas in Arbeit, und das wuhlt auf. Es braucht Distanz, damit die verängstigte Seele sich von den Fesseln der Aggression lösen kann. Einem Spieler zu sagen: "wenn du ein Spielproblem hast, dann hör doch einfach auf, z.B. Geld in den Automaten zu werfen, auf Sportereignisse zu setzen, oder Dich online in fragwürdige Casinos einzuwählen"! Es funktioiert einfach nicht auf Befehl. Spielsucht ist eine Krankheit, die eben Menschen befallen kann, und diese Krankheit braucht viel Zeit, um zum Stillstand gebracht zu werden.
Ich habe im August 1989 den Weg in die Selbsthilfegruppe gefunden, ich habe trotzdem weitergespilt. Aber dann kamen Tage, an denen ich nicht gespielt habe. Irgendwann war ich eine Woche spielfrei geblieben. Ich saß in der Gruppe, ich habe Tränen der Erleichterung vergossen. Dann wieder weiter gespielt, einen Monat spielfrei, Rückfall, die Scham, die Angst, alles nahm bitter zu, aber ich lernte auch in der spielfreien Zeit, mein Leben wieder aufzunehmen, mich wieder wie ein Mensch zu verhalten. wieder Geld in der Tasche zu haben. Dann, nach 10 Monaten Selbsthilfegruppe die Kapitulation, die panische Angst, das mein Leben lang auszuhaltn.  Nach 10 Jahren der Spielabstinenz ging mein langjähriger Arbeitgeber in Insolvenz. Seh schwerer belastender Spieldruck, mit viel  viel Glück dem entronnen ... Die einzige Gewissheit, die ich habe ist, ich kann Heute spielfrei bleiben, einen Tag zur Zeit.
"Wohlwollend in den Arxch treten" - Gestern war ich in einem Online - Treffen. . Eine Teilnehmerin zog dort über eine andere Teilnehmerin des Treffens her. Dieses habe ich in einer Wortmeldung konfrontiert. Ich hatte Angst, mein Gefühl zu benennen, suchte nach Ausreden, Ausflüchten, besann mich auf meine Art und Weise zu manipulieren, eben das nicht eingestehen können, meiner eigenen Befindlichkeit und meiner Bedürfnisse. Und trotzdem habe ich die Konfrontation ausgesprochen. Niemand ist über mich hergefallen, niemand hat mich gelobt, oder auch angegriffen. Die konfrontierte Person blieb ruhig, und erfreulicherweise bis zum Ende des Meetings, die angegriffene Person stabilisierte sich. In der Klinik habe ich die "konstruktive Konfrontation" gelernt, und im Patientenkommite auch angewendet. Das hilft mir selbst, bei mir zu bleiben, meine Gefühle, die unter der Maske von Groll und Angst schlummern wahrzunehmen, mich selber zu erkennen, und mir einen neuen Weg für meine Genesung weisen.

Spielsüchte Menschen neigen zur Ungeduld, wir wollen blitzschnell, daß lle Probleme auf einmal gelöst werden, und dann wird sich endlich Ruhe einfinden. Aber genau das ist für mich eine Scheinwelt. Was ich gelernt habe, einfach einmal eine Pause machen, sich auf das Wesentliche zu besinnen, das tun, was am wichtigsten, am dringensten ist.
Das wichtigste ist für mich die Wiedergutmachung. Den Schaden, den ich in meinem Leben angerichtet habe wiedergutzumachen, nicht mit leeren Worten, sondern mit Kompetenz, die sich im Vertrauen finden lässt.

Schau einmal nach, ich denke, Du bist schon auf einem Guten Weg.

schöne 24 Stunden
Andreas
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Angehörige / Re: Partnerschaft auf Augenhöhe
« Letzter Beitrag von TAL am Gestern um 23:03:41 »
Hallo Freiheitsliebe,

ich habe nie verstanden, warum ein Rückfall in vielen Fällen das sofortige Therapieende bedeutet. Das ist meiner Meinung nach sehr kontraproduktiv.
Aber nun gut, man muß nicht alles verstehen.

Natürlich will er da selbst 'mit klarkommen', ich denke, das geht oder ging uns allen mal so - mir definitiv. Nur funktioniert das leider nicht so wirklich gut. Eine Diskussion mit mir selbst kann ich nicht gewinnen, denn ich kenne ja alle 'Argumente' - und weiß eben auch, wie ich sie 'relativieren' kann.

Daß er nicht mit dir gesprochen hat, als er merkte, daß es, wie du es nennst, in ihm 'brodelt', ist in meinen Augen jetzt aber trotzdem nichts, was man ihm vorwerfen könnte. Ein Partner würde bei mir auch ziemlich weit unten auf der Liste der Ansprechpersonen stehen, wenn es darum geht, über sowas zu sprechen.
Es geht da eher darum, daß er auch mit niemandem sonst darüber gesprochen hat. Das ist definitiv 'grob fahrlässig', um es mal milde auszudrücken.

Das mit dem Abstand war nicht die schlechteste Entscheidung. Ich hoffe, du schaffst es jetzt, etwas zur Ruhe zu kommen.
Wenn er es wirklich will, dann wird er es schaffen - und in Zukunft auch alles dafür tun.
Und wenn nicht, dann kannst du eh nichts tun, außer dich selbst zu schützen.

-edit-
Hab zu lange gebraucht, Rubbel war schneller.
Denn den Teil, wo ich mich dazu geäußert habe, hatte ich dann doch wieder gelöscht.
Aber ja, genau darum hätte ich es dir auch nicht gesagt.
Selbst ich würde das zu Hause nicht ansprechen, und wir sind um einiges länger zusammen.
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Angehörige / Re: Partnerschaft auf Augenhöhe
« Letzter Beitrag von Rubbel am Gestern um 22:42:06 »
Kannste haben :)
Was willst Du denn erreichen damit, dass Du einen Rückfall von ihm zum Anlass nimmst, ihm Deine große Enttäuschung und Gekränktheit zu zeigen und ihm mit Deiner 'Nacht woanders' wahrscheinlich Schuldgefühle eintrichterst? Wie lange seid Ihr zusammen jetzt? Kaum 2-3 Monate? Und er soll Dir jetzt immer sagen, wann er Suchtdruck hat? An seiner Stelle wäre ich sicher genervt ... und Du kämst mir vor wie eine Gouvernante oder Mutter. Klar muss er das doch letztlich mit sich selbst ausmachen ... vielleicht ist ihm auch alles zu eng? Oder etwas, was er nicht aussprechen kann, quält ihn?
WAS wäre denn Dein Wunsch, wenn Du mal ganz tief in Dich hinein horchst? Ich meine ... willst Du ihm abverlangen, Dir stets zu spiegeln, dass Du ihm wichtiger als andere bist?
Rückfälle sind völlig normal. Dass er davon erzählt hat, finde ich ... ist ein gutes Zeichen. Alle Verantwortung liegt bei ihm. Auch für die Therapie. Du hast kaum bis keinen Einfluss darauf - das solltest Du Dir für die nächste Zeit einfach klar machen.
(Klingt vllt. schroff für Dich, ist aber so. Dir zuliebe wird er nicht aufhören. Wenn, dann hört er sich selbst und einem besseren Leben zuliebe auf.)
Gruß R
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