Unterstützen Sie unsere Arbeit Jetzt spenden!
Hallo Gast
Online-Selbsthilfegruppen Glücksspielsucht
» Mittwochsgruppe    |    » Samstagsgruppe
     

Sucht, Geschichte, Paypal und Co

  • 167 Antworten
  • 42593 Aufrufe
Re: Sucht, Geschichte, Paypal und Co
« Antwort #30 am: 24 Januar 2019, 14:22:23 »
Aus Langeweile? Alles hat einen tiefsitzenden Grund.

Persönlich für mich kann ich sagen das es nichts mit Langeweile zu tun hatte sondern vielmehr ein Ventil war um dem Druck und Stress zu entfliehen und für einen kurzen Moment, wenn auch sehr teurer, der Realität zu entfliehen aber Langeweile? Nö!
<a href="https://twitter.com/B4Nothing">follow on Twitter</a>

*

Offline Olli

  • *****
  • 6.759
Re: Sucht, Geschichte, Paypal und Co
« Antwort #31 am: 24 Januar 2019, 15:31:41 »
Hi!

Ich hatte heute mittag schon mal einen Beitrag erstellt ... ihn dann aber wieder verworfen.
Letztlich zielte er auch auf die Langeweile ab.

von Gurke:
Zitat
Gegen die Langeweile habe ich mir zeitweise 3 Nebenjobs (offiziell als ehrenamt deklariert - aber wer glaubt wird seelig ;D). Darunter waren 2 socialmedia -jobs - auch bei einem Profifußballverein war ich aktiv. Seit letztem Jahr arbeite ich schwer an meiner Nebenerwerbsselbständigkeit. So lange ich mich in Arbeit retten kann, habe ich keinen Gedanken/Bedarf an irgendwelche Slots....

Ich würde mal sagen, dass Du seit letztem Jahr an einem Burnout arbeitest :)

Oh ja ... ich kenne das noch sehr gut von mir selbst ... Hauptjob, selbstständiger Vater, der Rechnungen, Angebote, Kommunikation mit Anwälten und Gerichten´, die Buchführung gemacht haben wollte - zusätzlich zu den Fliesenarbeiten, mehrere Vereine, wobei ich mich bei einem bis über die Nasenspitze in freiwillige Arbeiten gestürzt hatte, Nebenjobs ...

Aus heutiger Sicht weiss ich gar nicht mehr, wo ich die ganze Zeit her genommen hatte - und doch noch welche fand - mehr als genug - um weiter zu zocken ... puh ...

So stand ich ständig unter Strom (Stress), und bin so der Langeweile entflohen.

Langeweile ... was ist das eigentlich?
Langeweile ist verbunden mit einem negativen Gefühl. Dabei ist es egal, ob es durch Nichtstun entsteht oder durch eine uninteressante Tätigkeit.

Vor einiger Zeit habe ich mal gewickelt und habe dieses Zitat von B. Pascal gefunden, welches ich bisher als am treffensten empdunden habe:

Zitat
Nichts ist so unerträglich für den Menschen, als sich in einer vollkommenen Ruhe zu befinden, ohne Leidenschaft, ohne Geschäfte, ohne Zerstreuung, ohne Beschäftigung. Er wird dann sein Nichts fühlen, seine Preisgegebenheit, seine Unzulänglichkeit, seine Abhängigkeit, seine Ohnmacht, seine Leere. Unaufhörlich wird aus dem Grund seiner Seele der Ennui aufsteigen, die Schwärze, die Traurigkeit, der Kummer, der Verzicht, die Verzweiflung.

Meine Eltern kommen aus der Nachkriegsgeneration. Sie haben den Wirtschaftsaufschwung erlebt und waren auf ihre Weise darauf bedacht etwas zu "schaffen".
Dies haben sie natürlich auch auf uns Kinder transportiert.
Herumliegen - nichts tun - wurde mit Fauheit gleich gesetzt und entsprechend sanktioniert.
Selbst Fleiss reichte da nicht aus - die Maßstäbe wurden stetig höher gesetzt. Ein "Ziel" somit war eigentlich unerreichbar.

Da blieb kaum Zeit sich mal selbst "auszuhalten" - im Nichtstun. Es war nach aussen gesehen ja schon schlecht - also musste es das auch nach Innen sein.

" Er wird dann sein Nichts fühlen, seine Preisgegebenheit, seine Unzulänglichkeit, seine Abhängigkeit, seine Ohnmacht, seine Leere"

Wenn ich die Langeweile aber zur Muße werden lasse, dann kann ich:
... mein Sein fühlen.
... meinen Wert erkennen.
... meine Unzulänglichkeiten akzeptieren.
... meine Stärken erkennen,´.
... mich selbst lieben lernen (auf eine gesunde Art :-) )

Dazu muss aber die antrainierte eigene negative Haltung weg - und das geht wiederum nur mit Übung.

Wenn Du also jetzt, Gurke, Dich mit Ablenkungen vom Spielen fern halten möchtest, dann machst Du das Gleiche wie bisher - veränderst in Dir nichts - nur eben ohne zu spielen.
« Letzte Änderung: 24 Januar 2019, 15:35:18 von Olli »
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Sucht, Geschichte, Paypal und Co
« Antwort #32 am: 24 Januar 2019, 20:40:11 »
Also erstmal sorry wenn sich von der Aussage mit der Langeweile hier ein paar angegriffen fühlen, ich habe nur von meinen Erfahrungen gesprochen. Es ist nun mal so, dass ich absolut keinen anderen Grund finde wieso ich in die Sucht gerutscht bin.
Habe keine körperlichen oder geistigen Beschwerden (bis auf die zockerei), keine wirklichen anderen Sorgen, keine familiären Verluste, Unfälle oder sonstige Geschichten die in meinem Leben passiert sind die man als Auslöser sehen könnte.

Es mag sein, dass Ablenkung nicht die ultimative Heilung ist aber mir hilft es. Ich konnte noch nie, auch nicht als Kleinkind einfach “nichts” machen. Das hat sich bis heute gezogen. Ich schaffe es nichtmal 10 Minuten einfach auf der Couch zu liegen ohne was zu tun, lieber streiche ich mitten in der Nacht das Wohnzimmer (wäre nicht das erste mal). Das nennt sich in Fachkreisen wohl ADS ;)

@Balduin
Die Frage ist wohl eher welche der Süchte die verheerende ist. Lieber spiel ich doch abends 1 2 Stunden am PC Battlefield als mein Leben zu verzocken. Und wieso sollte ich mich auf die Suche nach einem neuen Leben machen ? Ich mag mein Leben :) ich habe einen sicheren Job, eine perfekte Frau und bekomme bald Nachwuchs. Nur die Zockerei muss aufhören.

Apropos nicht spielen... zweiter Tag erfolgreich überstanden. Mir gehts super :) habe ein paar Sachen erledigt die noch nicht hätten sein müssen, meinen Schreibtisch komplett umgekrempelt und bin öfter mal aus dem Büro um mit Angestellten zu quatschten. In der Mittagspause bin ich ins Fitness, abartig wie schnell man seine Kraft verliert. Bin früher Heim da ich dann nichts mehr zu tun hatte (normal hätte ich halt noch 1 2 std gespielt)
« Letzte Änderung: 24 Januar 2019, 20:45:50 von fjudgeeeee »

Re: Sucht, Geschichte, Paypal und Co
« Antwort #33 am: 25 Januar 2019, 09:59:20 »
Hey,
erstmal klasse, dass du dich den Fragen stellst und weiter schreibst
Ich möchte nicht psychologisieren, ich kenne dich ja gar nicht.

Es ist nur so, das "mein Leben ist doch gut, ich muss nur mit dem Zocken aufhören" nicht funktioniert, nicht reicht.

Angegriffen wegen dem Erklärungsmuster "Langeweile" fühlt sich  Niemand. Es stimmt nur für mich und für die meisten nicht.
Wenn ich "neues Leben" geschrieben habe, war das wahrscheinlich übertrieben. Ich, für mich, muss den Teil meines Lebens, den ich mit Glücksspiel verbracht habe mit "Leben" füllen. Spielen ist der absolut bequemste Weg, von sich selbst abzulenken und Glücksgefühle zu bekommen.

Du hast ein paar Dinge geändert. Das ist super, aber die Sucht lauert auf schwache Momente.

Was gibt mir das Glücksspiel, was ich woanders nicht finde? Die große Frage: "Warum gefährde ich mich und meine Familie, wo ich weiß dass ich viel Geld verlieren werde?"
Hast du für dich schon entschieden, dass du nicht mehr spielen willst? (Glücksspiel)

Viele Grüße
« Letzte Änderung: 25 Januar 2019, 10:04:03 von Balduin »

Re: Sucht, Geschichte, Paypal und Co
« Antwort #34 am: 25 Januar 2019, 10:10:21 »
Zitat
Es ist nur so, das "mein Leben ist doch gut, ich muss nur mit dem Zocken aufhören" nicht funktioniert, nicht reicht.

Sehe ich auch so, sich mit anderweitigen Spielen abzulenken ist auch nicht der Bringer. Nur wenn du dir aktive Hilfe suchst. Suchtberatung, Selbsthilfegruppe anstelle von Spielen ist das weitaus produktiver und hilft dir aber dies Entscheidung können wir dir nicht abnehmen.
<a href="https://twitter.com/B4Nothing">follow on Twitter</a>

*

Offline andreasg

  • *****
  • 1.967
Re: Sucht, Geschichte, Paypal und Co
« Antwort #35 am: 25 Januar 2019, 10:21:27 »
Hallo ihr Lieben,

aus Langeweile Spielen zu gehen, kann ich von mir nicht behaupten. "Wie ich ich das blos in diesen Teufelskreis geraten"? - Hier denke ich an die Bratwurstbude. Bratwurst kostete 1,20 DM, 3 Groschen gab es zurück, die landeten im Spielautomaten. Beim Essen ist mir noch nie langweilig geworden, aber wenn aus 3 Goschen plötzlich 6 werden sollten? Da war schon ein Kick, ein Belohnungseffekt von Anfang an bei mir dabei. Dann die Defizite meiner Kindheit, meiner Schulzeit, meiner Libido, meiner Saufzeit, die sich alle im Glauben auf den Gewinn meiner Traumwelt, die des süchtigen Spielers konzentrierten.

Zum Schluß habe ich nur noch gespielt, um (unbewußt) zu verlieren. Das war nicht einfach: 9 Stunden hart im Betrieb gearbeitet, und dann ins Rotlichtviertel, um in 5 Stunden meine 6 Stammhallen abzuklappern, - die Nachwirkungen kennt ihr ja auch...

Da hat Langeweile keinen Raum. Ich würde etwas geben, wenn ich alle meine Bücher, die ungelesen auf dem Nachttisch liegen, einfach nur lesen könnte, so wie ich früher intensiv gelesen habe. Aber mein Gehirn ist ja permanent am rotieren: "was muß ich alles noch erledigen"?. Eben wieder Zoff mit dem Computer: Rechner brummt beim Hochfahren, nach 5 Minuten wird er ruhig, alles abgesaugt, kein Internet verfügbar, verzweifelt die Hotline des Providers angerufen, gleich eine nette Mitarbeiterin am Telefon. Bevor ich mein Anliegen vorbringen konnte, war ich wieder online. Fazit: In Kontakt mit anderen Menschen gehen, dann stimmt die Verbindung wieder, und in einem konstruktiven Gespräch gibt es keine Langeweile.

Liebe Grüße und frohes Schaffen
Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

Re: Sucht, Geschichte, Paypal und Co
« Antwort #36 am: 25 Januar 2019, 11:29:13 »
Hey,
erstmal klasse, dass du dich den Fragen stellst und weiter schreibst
Ich möchte nicht psychologisieren, ich kenne dich ja gar nicht.

Es ist nur so, das "mein Leben ist doch gut, ich muss nur mit dem Zocken aufhören" nicht funktioniert, nicht reicht.

Angegriffen wegen dem Erklärungsmuster "Langeweile" fühlt sich  Niemand. Es stimmt nur für mich und für die meisten nicht.
Wenn ich "neues Leben" geschrieben habe, war das wahrscheinlich übertrieben. Ich, für mich, muss den Teil meines Lebens, den ich mit Glücksspiel verbracht habe mit "Leben" füllen. Spielen ist der absolut bequemste Weg, von sich selbst abzulenken und Glücksgefühle zu bekommen.

Du hast ein paar Dinge geändert. Das ist super, aber die Sucht lauert auf schwache Momente.

Was gibt mir das Glücksspiel, was ich woanders nicht finde? Die große Frage: "Warum gefährde ich mich und meine Familie, wo ich weiß dass ich viel Geld verlieren werde?"
Hast du für dich schon entschieden, dass du nicht mehr spielen willst? (Glücksspiel)

Viele Grüße

Ich habe für mich definit entschieden, dass das Spielen nichts mehr in meinem Leben zu suchen hat. Ich habe die letzen 10 Jahre meines Lebens damit verbracht Geld fürs Spielen aufzutreiben und dieses zu verbrennen. Ehrlich gesagt hat mir das Spielen am ende nichtmal mehr Spaß gemacht, mir ging es nur noch darum den Schaden zu begrenzen (was wohl auch zu Sucht gehört).

Du hast absolut recht ! Es muss einen tieferen Grund für das Spielen geben, den habe ich allerdings leider noch nicht gefunden. Den Teil meines Lebens, den ich mit Spielen verbracht habe ist die Zeit in der Arbeit, in der Ich der Meinung war dass keine wichtigen Aufgaben zu erledigen waren.
Jetzt am dritten Tag ohne Spielen fällt mir jedoch auf, dass zwar keine wirklich wichtigen Aufgaben anliegen, aber doch Arbeit da ist. Zuletzt habe ich die Arbeit des Tages dann am Ende erledigt, natürlich schnell (man will ja auch mal fertig werden) aber nicht besonders akkurat, was eigentlich absolut nicht meinen Ansprüchen entspricht.
Ich hasse es, wenn Aufgaben nicht richtig erledigt werden, bei mir und bei den Angestellten, ersteres ist wohl in der Sucht unter gegangen.

Es fühlt sich gut an
1. Nicht zu spielen -ich denke es hilft mir sehr, dass das Geld der letzen 2 Monate wieder auf meinem Konto ist. So muss ich mir keine Gedanken darum machen, wie ich die Miete, Telefon, Auto, Kreditkarten usw. zahlen soll-
2. Meine Arbeit so zu erledigen, wie ich das für richtig halte
3. Meinem Vater und meiner Schwester Arbeiten abzunehmen -Ich bin hier zwar der IT- und Personalmensch aber das heißt ja nicht, dass man nicht auch andere Sachen erledigen kann-

Wie Andreas schon beschrieben hat ist die Versuchung aus ein paar Euro ein paar Hunderter zu machen immer noch im Kopf, allerdings nicht im entferntesten so schlimm, da wie gesagt ja das Geld auch so reicht.
« Letzte Änderung: 25 Januar 2019, 11:31:03 von fjudgeeeee »

*

Offline taro

  • *****
  • 726
Re: Sucht, Geschichte, Paypal und Co
« Antwort #37 am: 25 Januar 2019, 11:38:58 »
Definitiv hast Du das entschieden.
Hab ich auch mal gemacht, das Problem war nur  ich hatte überhaupt nix mehr zu sagen, der Spieler in mir hatte schon lange das Komando übernommen.
Ist bei Dir sicher anders, da bin ich sicher...
« Letzte Änderung: 25 Januar 2019, 11:42:00 von taro »

Re: Sucht, Geschichte, Paypal und Co
« Antwort #38 am: 25 Januar 2019, 12:10:51 »
@fj....
Es ist nicht die Antwort, die zwingend wichtig ist. Bei den meisten gibt es keinen "krassen" Auslöser, wie Krankheit, Scheidung, Arbeitslosigkeit oder Todesfälle.

Für mich ist es wichtig, sich die Fragen zu stellen. Vielleicht kommst du dem Ganzen im Austausch mit anderen näher, vielleicht in einem Beratungsgespräch.

Die Suchtveranlagung steckt in uns. Auch schon im kleinen Kind. Das beginnt nicht erst mit 17.

Ich erlebe immer wieder folgende Situationen bei meinen Patenkindern (Jungs) die sehr viel am PC spielen.
Sie dürfen eine Stunde am Tag mit Medien verbringen, am Wochenende mehr.

Sie quengeln, sie zürnen, sie schreien, sie lügen, sie geben ihr Geld aus. Alles für die "Belohnung": Das nächste Level!
Der Sport wird vernachlässigt, man musst sie phasenweise aus dem Haus zwingen.
Kannst du kontrolliert Konsole spielen? Z. B. dir ein Zeitlimit setzen?

Bei mir ist es die Glotze, die mich ablenkt, zulange und zuviel Quatsch. Auch daran muss ich noch arbeiten.


Re: Sucht, Geschichte, Paypal und Co
« Antwort #39 am: 25 Januar 2019, 12:12:33 »
Definitiv hast Du das entschieden.
Hab ich auch mal gemacht, das Problem war nur  ich hatte überhaupt nix mehr zu sagen, der Spieler in mir hatte schon lange das Komando übernommen.
Ist bei Dir sicher anders, da bin ich sicher...

Ich verstehe auf jeden Fall wieso sich Olli immer wieder mit dir anlegt, ziemlich provokante Art ;)
So wie ich wegen meiner Aussage mit der Langeweile drauf verwiesen wurde nicht von mir auf andere zu schließen, bitte ich dich nun um das selbe.
Klar mag es sein, dass sich das schon einige inklusive dir und mir, vorgenommen haben und dabei gescheitert sind. Aber in Verbindung mit dem Chargeback, ist das zumindest für mich die Chance die sich mir nie Geboten hat. Ich war nie in der Lage zu sagen, wenn ich jetzt aufhöre hab ich zwar viel Geld verloren aber ich komme über die Runden. Ich habe kein Problem damit kein Geld zu haben. Ein Aufhören hätte unweigerlich das Resultat gehabt, die nächsten paar Monate damit zu verbringen Schuldner zu vertrösten und andere um Geld zu beten um mich aus meiner Lage zu befreien.
Nachdem meine Situation nun mal einzig und allein meine Schuld ist und ich damit niemand anderen belasten will, kam das nie in Frage -schlimmer Kreislauf-

Die jetztige Situation ist jedoch eine völlig andere, und mir bietet sich die Gelegenheit mein Leben umzukrempeln. Wenn ich diese Chance vermassle würde ich mir das nie verzeihen und damit könnte ich auf Dauer nicht leben.
Meine Ansprüche an mich selbst sind wie schon beschrieben sehr hoch und die Blöße, eine einmalige Chance den von mir angerichteten Schaden zu begrenzen in den Wind zu schießen, gebe ich mir sicher nicht.

Re: Sucht, Geschichte, Paypal und Co
« Antwort #40 am: 25 Januar 2019, 12:19:55 »
@fj....
Es ist nicht die Antwort, die zwingend wichtig ist. Bei den meisten gibt es keinen "krassen" Auslöser, wie Krankheit, Scheidung, Arbeitslosigkeit oder Todesfälle.

Für mich ist es wichtig, sich die Fragen zu stellen. Vielleicht kommst du dem Ganzen im Austausch mit anderen näher, vielleicht in einem Beratungsgespräch.

Die Suchtveranlagung steckt in uns. Auch schon im kleinen Kind. Das beginnt nicht erst mit 17.

Ich erlebe immer wieder folgende Situationen bei meinen Patenkindern (Jungs) die sehr viel am PC spielen.
Sie dürfen eine Stunde am Tag mit Medien verbringen, am Wochenende mehr.

Sie quengeln, sie zürnen, sie schreien, sie lügen, sie geben ihr Geld aus. Alles für die "Belohnung": Das nächste Level!
Der Sport wird vernachlässigt, man musst sie phasenweise aus dem Haus zwingen.
Kannst du kontrolliert Konsole spielen? Z. B. dir ein Zeitlimit setzen?

Bei mir ist es die Glotze, die mich ablenkt, zulange und zuviel Quatsch. Auch daran muss ich noch arbeiten.

Die Suchtveranlagung steckt auf jeden Fall in mir sonst wäre es nicht so weit gekommen. Allerdings wirklich nur aufs Glücksspiel beschränkt.
Ich habe absolut kein Problem damit zum Beispiel das spielen am PC zeitlich zu begrenzen. Normales Fernsehen gucke ich zum Beispiel überhaupt nicht, ich schaue ausschließlich auf Streaming Diensten und auch wirklich nur was mich Interessiert, außer meine Frau übernimmt das Zepter dann muss ich mir wohl oder übel ein paar Folgen Grace und Frankie oder son Rotz angucken :D Oder ich gehe halt dann mit dem Hund oder räume die Bude auf.

Wahrscheinlich hast du Recht und ich sollte mich mit anderen Austauschen, was ich zum Teil ja auch hier mache, ich würde es trotzdem gerne selbst Versuchen. -Dummer Stolz-
« Letzte Änderung: 25 Januar 2019, 12:25:27 von fjudgeeeee »

*

Offline taro

  • *****
  • 726
Re: Sucht, Geschichte, Paypal und Co
« Antwort #41 am: 25 Januar 2019, 12:25:33 »
Wie schön  Du verstehst Olli, da wird er sich sicher freuen.

Chargeback ist Deine Chance fürs Leben, das wieder rum wird der Olli verstehen, da schließt sich dann der Kreis.

Ich muss das überhaupt nicht verstehen, ich wünsche Dir von ganzem Herzen das alle Deine Träume in Erfüllung gehen. (keine Ironie)

Re: Sucht, Geschichte, Paypal und Co
« Antwort #42 am: 25 Januar 2019, 12:31:12 »
Zitat
Wahrscheinlich hast du Recht und ich sollte mich mit anderen Austauschen, was ich zum Teil ja auch hier mache, ich würde es trotzdem gerne selbst Versuchen. -Dummer Stolz-

Das Forum hier alleine wird dir leider nicht wirklich komplett helfen. Am Anfang sicherlich aber hier stellst du dich niemanden und versteckst dich vor der Realität. Mit einer Suchtberatung und SHG ist man weitaus besser bedient da man realen Menschen gegenübersteht aber dazu muss man auch bereit sein sofern man wirklich was verändern möchte.

So bist du nach wie vor in deinem Trott/Alltag aber gravierende Veränderungen willst du nicht zulassen und so besteht kein Erfolg auf Heilung.
<a href="https://twitter.com/B4Nothing">follow on Twitter</a>

Re: Sucht, Geschichte, Paypal und Co
« Antwort #43 am: 25 Januar 2019, 13:16:33 »
Definitiv hast Du das entschieden.
Hab ich auch mal gemacht, das Problem war nur  ich hatte überhaupt nix mehr zu sagen, der Spieler in mir hatte schon lange das Komando übernommen.
Ist bei Dir sicher anders, da bin ich sicher...

Ich verstehe auf jeden Fall wieso sich Olli immer wieder mit dir anlegt, ziemlich provokante Art ;)
Ironie ist bestimmt nicht gut, wenn man will, dass Jemand etwas ernstnimmt. Aber Taro beschreibt die Realität, vor der wir immer wieder im Laufe unserer "Spielerkarriere" gestanden haben. Wie oft wollten wir stark sein und den ganzen Scheiß lassen. Wie klar war es uns, dass Weiterspielen keine finanziellen Probleme löst, sondern alles nur verschärft, Eine paar Tage war ich vielleicht stolz und stark und dann habe ich wieder gespielt. Der "Innere Spieler" hat entschieden und nicht der Teil in mir, der mich schützen will. Er hatte Kontrolle über mein Handeln und will diese Kontrolle unbedingt zurück. Er wird kommen, auch bei dir.

Du sagst, du kannst damit nicht leben, wenn du diese Chance verspielst. Das finde ich ziemlich streng. Es gibt die Geschichten von den stolzen Spielern (ich gehöre auch dazu), die dann wieder anfingen und sich regelrecht gehasst haben, ihre Frauen verlassen haben, damit sie diese nicht weiter belügen.

Vielleicht bist du eine Ausnahme, aber vor dem Rückfall kommen die Gedanken und Pläne. Ein Rückfall wird geplant, die Schutzsysteme werden ausgehebelt.

Ich bin  dafür verantwortlich, mir die HIlfe zu suchen, die ich brauche. Ich bin süchtig und kann nie wieder kontrolliert spielen.

Re: Sucht, Geschichte, Paypal und Co
« Antwort #44 am: 25 Januar 2019, 13:24:59 »
Hab keine Ahnung von Battlefield.

Meine Zeit war Pacman, Space Invaders und Flippern - da hab ich damals mein Geld versenkt.


 

Wir danken dem AOK Bundesverband für die Finanzierung des technischen Updates dieses Forums