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ich habs geschafft die spielhalle hat mich wieder

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ich habs geschafft die spielhalle hat mich wieder
« am: 17 Oktober 2007, 13:02:52 »
naja so stolz wie es oben erscheint bin ich nicht wirklich. aber ich dachte mir ich berichte euch mal von meinen "erfolgserlebnissen".
nachdem die spielhallen  2 oder 3 kein geld mehr von mir bekommen haben hatte es mich mal wieder gereizt hinzugehen. erst warens es nur 30 € worüber ich mir noch nicht den kopf zerbrochen habe beim 3. mal hab ich 2€ rein und erst mal 200 € rausgeholt. was für ein "erfolgserlebniss". und wie solls nicht anders sein hab ich mir gedacht als ich merkte der automat will nicht mehr ausspucken warum hol ich die 200 € nicht raus und versuch mein glück an nem andern automaten vielleicht spuckt der ja noch ein wenig aus. natürlich war dann alles weg. und den rest was ich noch mitgebracht hatte war auch noch weg.

momentan  hab ich insgesamt wieder 500-600€ verzockt was fast mein ganzes monatsgehalt ist .
mittlerweile habe ich mir gedacht ich sollte mal wieder etwas dagegen tun. habe mir auf meinem konto einrichten lassen das ich max. 50 € am tag und 150 € in der woche abholen kann damit ich nicht zu viel verzocken kann.3 tage später wurde mir ein teil von meinem lohn(150€) per post. was ich damit gemacht habe werd ich euch wohl nicht schildern brauchen. ich dachte mir was solls nur 50€ nur bin ich am schluss dann mit 10€ raus. da dachte ich mir naja nicht ganz so wild(obwohl ich mich trotzdem sehr geärgert hatte)die tage kommt mein lohn. war wohl nix als ich auf der bank war um nachzuschauen musste ich feststellen mein konto ist gepfändet und die karte wurde eingezogen :-\. so jetzt sitz ich mal wieder da mit ein paar € und warte auf mein geld damit ich das mit meiner pfändung regeln kann.
ich bin jetzt zum entschluss gekommen wieder in die shg zu gehen, bevor ich mal wieder ganz am boden bin. leider war ich nur einmal als es mir richtig mies ging. da es mich ein wenig aufgebaut hatte und ich die zockerei im griff(ich hatte ne zeitlang gar nicht mehr gezockt). hattte und mich mit andern dingen beschäftigt hatte. war wohl ein fehler.

ich habe mittlerweile festgestellt ich gehe nicht zum gewinnen in die spielhalle da ich ja mehr reingeworfen habe als ich jemals gewinnen kann sondern um den schaden zu begrenzen. nur leider ist das nicht mehr möglich hoffe das ich das endlich auch begreifen werde.

naja jetzt kann ich sagen die shg hat mich wieder.

wünsche uns allen viel glück bei der bekämfung unsrer  "leidenschaft".
gruß rebbbe



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Marzipine

Re: ich habs geschafft die spielhalle hat mich wieder
« Antwort #1 am: 17 Oktober 2007, 14:00:38 »
Hallo rebbe,
sorry aber Dein Bericht ist gut für mich, natürlich seeeehr schlecht für Dich. Wenn ich so etwas lese, weiß ich warum ich nie wieder in eine Spielbank will!!!
Bemängeln möchte ich Dein letztes Wort, natürlich für mich persönlich, vielleicht sehen andere Forumsteilnehmer das genauso wie Du "Leidenschaft". Für mich ist die Spielerei keine Leidenschaft sondern "Sucht und Krankheit". Unter Leidenschaft verstehe ich etwas gaaaaaaanz anderes.
Ich hoffe für Dich, dass Du wieder spielfrei wirst. Du weißt ja, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Sehe die Zockerei als sehr gefährlich und bedrohlich an, sie macht Dir keine Freunde. Alles Gute
Martina

Re: ich habs geschafft die spielhalle hat mich wieder
« Antwort #2 am: 17 Oktober 2007, 14:49:09 »
Hallo Rebbe, hallo Martina!
Rebbe, ich glaube Du kannst nur von der Spielsucht loskommen, wenn Du begreifst, dass Du spielst um zu verlieren. Du spielst also nicht um zu gewinnen.

Zu Martina: Du schreibst am Schluss, dass die "Leidenschaft" eine unglückliche Wortwahl ist. Ich finde das Gegenteil ist der Fall. Leidenschaft ist eine Zusammensetzung aus Leiden und schaffen. Du hast doch sicherlich schon den Spruch gehört:
Eifersucht ist eine Leidenschaft,von dem, der mit Eifer sucht was Leiden schafft.

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Offline Jörn

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Re: ich habs geschafft die spielhalle hat mich wieder
« Antwort #3 am: 18 Oktober 2007, 23:40:55 »
Für mich das Spielen auch eine Leidenschaft gewesen. Eine zeitlang glaubte ich noch dran Spaß gefunden zu haben. Aber Gott sei dank brauche ich das Leid mir heute nicht mehr anzuschaffen, weil der Stillstand mir wieder mehr Möglichkeiten bietet, als es mich zerstören zu wollen. Aus Spaß wurde Ernst. Anstelle finanzieller Aufschwung (was am Anfang der Fall war) kam der große materielle Untergang (fast Obdachlosigkeit). Nun ja, ich jammere heute nicht mehr den Geld hinter her, was ich verspielt hatte. Es ist mehr der moralische Schaden an den teilweise ich heute noch daran zu knabbern habe.
"Alte Türen werden sich schließen - neue Türen werden sich auftun - ich muss nur diese neue Türen nacheinander öffnen..."

*

Marzipine

Re: ich habs geschafft die spielhalle hat mich wieder
« Antwort #4 am: 19 Oktober 2007, 08:31:22 »
Hallo howie1111,
ganz deutlich habe ich geschrieben, dass ich persönlich unter "Leidenschaft" etwas anderes sehe. Was Du oder Andere unter dem Wort sehen, bleibt jedem überlassen. Ich möchte bitte nicht belehrt werden über meine Anschauungen vom "Zocken"oder "Leidenschaft". Ich bleibe bei meiner Meinung  ;). Leidenschaft ist für mich was positives und Zocken Sucht, Krankheit, kaputte Psyche!
LG Martina

Re: ich habs geschafft die spielhalle hat mich wieder
« Antwort #5 am: 27 November 2007, 19:05:21 »
Hallo Rebbe,

ich kann dir da eine Glücksspieltherapie empfehlen. Ich habe vom 24.07.07 - 13.11.07 eine solche Therapie gemacht und denke, dass ich nun glücksspielfrei leben kann. Ich fühle mich
sicher, aber zu sicher sollte ich mich auch nicht fühlen. Jedenfalls hat mir diese Therapie jede Menge gebracht. Aufklärung über das Glücksspiel, die Sucht und viele Erkenntnisse über mich selbst konnte ich sammeln. Ich weiß ja nicht, ob du schon eine solche Therapie hinter
dir hast oder ob du dir Hilfe bisher nur in einer SHG gesucht hast.

Viele Grüße
Fender

Re: ich habs geschafft die spielhalle hat mich wieder
« Antwort #6 am: 29 November 2007, 09:43:07 »
Wenn ich heute inne kneipe gehe und eine Verarschungsmaschiene sehe schmeiß ich noch hin und wieder Geld rein, was aber eher selten geworden ist. Neulich habe ich 5 euro reingeschmissen und 10 euro gewonnen, ich habe dann als die sonderspiele zu ende waren die knete rausgedrückt und damit mein Bier bezahlt. Ich glaube was ich dank eines guten freundes der auch mal zocker war verstanden habe, expleziet zu den geldautomaten.

   -1 Der Automatenaufsteller kommt nicht vom Caritas oder Roten Kreuz

   -2 Der Automatenaufsteller hatHohekosten,Personal,Steuern,                                    Strohm,                 Reperaturen etc etc etc!!!!

   -3 Die Automaten haben ein Program wo ganz klarr festgelegt ist wieviel er rausschmeißen muß!!! Auf gut Deutsch der Verlierer ist immer der Spieler, und der Gewinner ist immer der Aufsteller!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
   -4 Es ist also egal ob man manchmal Gewinnt, denn als Zocker geht man sowieso so gut wie nie mit vollen Taschen nach Hause und wenn doch dann ist es nur eine frage der Zeit wann man wieder mit leeren Händen da steht!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Das soll es aber auch erstmal sein in dem sinne

Gruß Patcha

Re: ich habs geschafft die spielhalle hat mich wieder
« Antwort #7 am: 29 November 2007, 10:04:47 »
Hi Rebbe

Wenn ich heute inne kneipe gehe und eine Verarschungsmaschiene sehe schmeiß ich noch hin und wieder Geld rein, was aber eher selten geworden ist. Neulich habe ich 5 euro reingeschmissen und 10 euro gewonnen, ich habe dann als die sonderspiele zu ende waren die knete rausgedrückt und damit mein Bier bezahlt. Ich glaube was ich dank eines guten freundes der auch mal zocker war verstanden habe, expleziet zu den geldautomaten.

   -1 Der Automatenaufsteller kommt nicht vom Caritas oder Roten Kreuz oder sonnst einer  hilfsorganisation!!!!!!!!!

   -2 Der Automatenaufsteller hat Hohe kosten ,Personal, Steuern, Strohm,              Reperaturen etc etc etc, vollglich muß er sein investiertes auch wieder rausbekommen und noch gewinn machen, und bei allen faktoren die du gerade gelesen hast frag dich bitte selbst wie groß deine chance ist zu gewinnen ???
[/tt]!!!!

   -3 Die Automaten haben ein Program wo ganz klarr festgelegt ist wieviel er rausschmeißen muß!!! Auf gut Deutsch der Verlierer ist immer der Spieler, und der Gewinner ist immer der Aufsteller[/!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
   
   -4 Es ist also egal ob man manchmal Gewinnt, denn als Zocker geht man sowieso so gut wie nie mit vollen Taschen nach Hause und wenn doch dann ist es nur eine frage der Zeit wann man wieder mit leeren Händen da steht!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Ich hoffe das was ich schrieb, das es nicht als belehrend ankamm?? Es sollte auch lediglich nur ein hinweiß sein auf meine lebenserfahrung mit den VERARSCHUNGSMASCHIENEN

REBBE DU UND VIELE ANDERE MENSCHEN WERDEN ES SCHAFFEN ICH DENKE MEINE EIGENE  BEQUEMLICHKEIT UND STÄNDIGEN SELBSTAUSREDEN SIND WIE STEINE DIE MAN SICH SELBER IN DEN WEG LEGT   

Gruß Patcha

*

Marzipine

Re: ich habs geschafft die spielhalle hat mich wieder
« Antwort #8 am: 29 November 2007, 14:25:59 »
Hallo Patcha,
nun lese ich Dein Thema immer wieder und finde nicht den Durchblick. Bitte hilf mir, was willst Du eigentlich sagen?  :-[ mit dem was Du hier mitteilst!
Marzipine

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Offline Jörn

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Re: ich habs geschafft die spielhalle hat mich wieder
« Antwort #9 am: 29 November 2007, 22:16:05 »
@ Patcha

Ich denke, was du in deinen einzelnen Punkten aufgelistet hast, ist jeden von uns klar. Ich denke, dass rebbe80 ihm klar geworden ist bzw. ihm klar wird, dass er an einer unheilbaren Krankheit (wie andere und ich auch) leidet.

Die Spielsucht ist wie ein Krebsgeschwür, wenn es uns packt, packt es uns in härtesten Fall körperlich, geistig und seelisch wieder voll ein, wie ein Streukrebs.

Mir vollkommen klar, das die SGH eine Lebensaufgabe sein wird, auch wenn es Tage dazwischen gibt, wo ich nichts mitnehmen kann, aber sie erinnert mich immer daran, das ich  ein Teil dieser Leidensgemeinschaft bin, und keiner besser und schlechterer Zocker gewesen war/bin, auch wenn ich seit längerer Zeit nicht mehr spiele.
« Letzte Änderung: 29 November 2007, 22:18:35 von Jörn »
"Alte Türen werden sich schließen - neue Türen werden sich auftun - ich muss nur diese neue Türen nacheinander öffnen..."

Re: ich habs geschafft die spielhalle hat mich wieder
« Antwort #10 am: 02 Dezember 2007, 13:52:50 »
hi Jörn

Ich würde für mein Teil nicht sagen, das die Sucht wie ein Krebsgeschwür ist!

Ich bin nun aber auch kein Arzt, wobei ich mir sicher bin das dieses Suchtverhalten sich

auf dauer genauso wie stress Negativ auf den Körper auswirkt.

Ich glaube und ich hofe das ich niemanden zu nahe trete wenn ich sage das sich hinter

der Sucht auch ne art Bequemlichkeit verbirgt im sinne "Leiden ist leichter als

handeln"!!!!!

Ich habe mal gelesen, wobei ich mich im moment nicht drann erinnere wer das gesagt hat

"Es gibt zwei gründe etwas zu tun oder zu lassen. Der erste Grund ist ein Guter und der zweite oft der Wahre"

Ich hoffe das ich mit den Sprüchen nicht altklug wirke denn es ist auch nicht mein Ziel,

wohl aber möchte ich dadurch mein heutigen Umgang beschreiben wenn ich das bedürfniss

mir mache wieder zocken zu wollen und mir mein Suchtverhalten bewußt wird.

gruß

Patcha 

Re: ich habs geschafft die spielhalle hat mich wieder
« Antwort #11 am: 02 Dezember 2007, 16:19:07 »
Hallo Patcha,
ich glaube nicht, daß Du damit jemandem zu nahe trittst. Vielleicht fühlt sich jemand pikiert, aber so ist es halt mit unbequemen Wahrheiten immer. Meiner Meinung nach triffst du den Nagel genau auf den Kopf. Ich war auch lange Jahre zu bequem um etwas gegen die Sucht zu unternehmen, und brauchte die Hilfe meiner Frau dafür. Heute bin ich Ihr unendlich dankbar, daß sie mich dazu gebracht hat den Kampf aufzunehmen.
Ich kann nur jedem empfehlen sich beraten zu lassen, sei es in einer Selbsthilfegruppe oder auch in richtigen Therapien. Ich habe das Glück gehabt an einer Therapie teilnehmen zu dürfen. Die 6 Mon. sind zwar jetzt fast abgelaufen, aber ich glaube dass ich auch die Verlängerung vom Kostenträger bewilligt bekomme.
Viele Grüße und schöne 24 Stunden
Borowski

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Offline Jörn

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Re: ich habs geschafft die spielhalle hat mich wieder
« Antwort #12 am: 02 Dezember 2007, 18:39:25 »
Fakt ist doch, die Spielsucht eine Krankheit ist. Entweder ich schaffe es mich von dieser Gewohnheit zu trennen oder gar nicht. Es gibt da kein Raum für ein bisschen zocken mehr.

Herzlichen Glückwunsch an die Mitmenschen, die es nach zwei Jahren erkannt haben, das sie ein Spielproblem haben und dagegen angehen können.

Ebenso sind mir Fälle bekannt, dass es bedarf ganz am Boden liegen zu kommen, um dann seiner Sache bewusst wird, dass nun gehandelt werden muss. Und da gibt es zwei/drei  Möglichkeiten, entweder man schafft es wieder aufzustehen oder man steigt ganz aus, so dass manche sogar zwei Meter unter der Erde inzwischen liegen. Mal davon ganz zu schweigen, dass es auch Kandidaten gibt, die noch ein Plätzchen auf Parkbank gefunden haben und sich der nächsten Sucht annehmen.

Sicherlich kein guter Vergleich mit den Krebs, gebe ich zu, aber wie sieht es nach der Therapie/Kur/Entwöhnungskur aus ? Jede/r, der zur Zeit in solcher Maßnahme steckt muss den/derjenigen voll bewusst sein, dass das kein Zuckerschlecken ist/war, wenn man wieder voll im Alltag verabschiedet wird/wurde.

Die Konflikt- bzw. Problembewältigung fangen es doch erst Recht an nach dem die Maßnamen abgeschlossen sind/waren. Es bedarf jeden Tag ein Handeln. Jedes Handeln und Tun bewirkt eine Konsequenz.

Sicherlich – den Krebs kann ich besiegen und heilen, aber die Spielsucht (Sucht allgemein) nicht. Davon abgesehen, das der moralische Aspekt bei manchen auf der Strecke bleibt.

Gute24 und Lg (zum ersten Advent)
Jörn
"Alte Türen werden sich schließen - neue Türen werden sich auftun - ich muss nur diese neue Türen nacheinander öffnen..."

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Offline andreasg

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Re: ich habs geschafft die spielhalle hat mich wieder
« Antwort #13 am: 06 Dezember 2007, 00:07:49 »
Hallo ihr Lieben,
auch ich habe einmal den Vergleich gebraucht:
Spielsucht - Krebs.
Ich weiß daß die Diagnistik der Krankheiten verstänlich zweierlei sind.

Das Wesen der tödlich verlaufenden Krankheit aber ist gleich und die Chance der jeweils Betroffenen ihre Heilungschance auf expliziet den heutigen Tag zu konzentrieren.

Schöne 24 Stunden
Andreas
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