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« Letzter Beitrag von andreasg am Heute um 10:03:39 »
... habe ich mir mal Gedanken gemacht, über meinen Beitrag im Tread "Verluste..." . Sollte ich den Löscschen, weil blöde, oder mir erlauben, meine Eselei stehen zu lassen. Tief in den Analen des Forums , Rubrik "Plauderecke" habe ich vor Jahren meine Lebensgeschichte eingebracht. Teil meines Lebens bin ich als engagierter Fußballfan aufgetreten. Das war ein Ort für mich, meine Gefühle wahr zu nehmen, und meine Emotionen auszuleben. In dieser Zeit (1969 - 1984) , die ich im Fanblock verbrachte, habe ich locker einen Tankwagen leergesoffen. Gegenüber Menschen, also auch generischen Fans bin ich nie aggressviv aufgetreten. im Jahr 1984 wurde der Fanblock von Neonazis unterwandert, und ich habe ihn "mit einem "blauen Auge" verlassen.
Seit 1982 tummelte ich mir mehr in Spielhallen, als in Kneipen, und ich bin ins exessive Automatenspiel gefallen, daß ich Ende Juni 1990 mit Hilfe meiner Selbsthilfegruppe stoppen konnte.
Später bin ich nur noch ins Stadion gegangen, wenn Gruppenfreunde dabei waren. .Eine Zeit mit unglaublichen Tiefen, aber auch schönen Erlebnissen, die mich auch beeinfußt hat, eben ach einmal für meine Ideale dazustehen.
Die Nacht über dachte ich, wo ist das Engagement , die mitreißende Leidenschaft, sich am Genesungsprogramm, (hier für spielsüchtige Menschen) zu beteiligen? Ich bin kein Facharzt, ich bin kein Rechtsanwalt, ich bin nur ein Betroffener, der Dank Kliniken und SHG's einige 24 Stunden spielfrei lebt, und mit 69 Jahren noch Ziele hat. Das heißt, als Spieler liege ich mit meinem Geldverhalten quer. Also brauche ich kompetente Menschen, die mir bei der Kontoführung helfen. Ich bin hier bei einer Bank - die den Weg frei macht - richtig, und suche den Kontakt mit dem Haus, gerade bei Online - Banking in meinen Sozialen Ängsten.
Es geht mir darum Emotionen und Verstand in eine gangbare Ordnung zu bringen. Gleich will ich los, ich bin Heute verantwortlich für das Kirchencafé in meiner Gemeinde, - ja ich weiß - Glaubensgegensätze führen zu Kritik, manchmal zu schweren Aueinandersetzungen , zu Ressertiments, eben zu Vorurteilen. Und doch - es ist mein Genesungsweg. Auch in meiner Gemeinde ist eine Seniorin, die Rechtspopulistische Parolen äußert, gegenüber geflüchteten Manschen. Auch diese Dame hat ihre Geschichte, und sie mußte sich mit meinen Emotionen auseinander setzen,, und das ist gut so. Heute wird die Frau wahrscheinlich ins Kirchencafé kommen, eine Tasse starken Kaffee trinken, und wird einfach durch mich durchgucken, als wäre ich nicht existent. So intensiv beherrscht sie das, daß es mir unheimlich ist, und widerspricht meinen Erfahrungen in der Konfrontationstherapie. Wenn das ihre Art ist, mit Konflikten umzugegen, dann lasse ich sie einfach los, und schenke ihr die Freiheit. Sie belastet ja nur mein Überego, den ewigen Wunsch - gesehen, wahr genommen - beachtet - ernst genommen werden, und das geschieht ja immer wieder, wenn ich meine Erfahrung, Kraft und Hoffnung in der Selbsthilfegruppe teilen kann..
Ich weiß , was jetzt gerade wichtig ist...
In Alter Liebe