Chargeback, Probleme mit Glücksspiel- und Finanzdienstanbietern => Eigene Erfahrungen => Thema gestartet von: Carmen86 am 01 September 2020, 08:30:16

Titel: Paragraphen gegen Online Casinos
Beitrag von: Carmen86 am 01 September 2020, 08:30:16
Hallo ihr lieben,
ich habe endlich eine Antwort von dem Anwalt eines Casinos zurück bekommen und darin wurde gesagt, meine Anwältin hätte wohl ein vorgefertigtes Schreiben gegen Zahlungsdienstleister verwendet. Die Anwälte sind aus dem Grund überhaupt nicht auf das Casino eingegangen, sondern nur darauf welche Klagen es bereits gegen Zahlungsdienstleister gab und wie die entschieden haben. Ich bin so enttäuscht, dass nicht mal Stellung bezogen wurde. Ich wüsste gerne auf welcher Grundlage welcher Paragraphen eure Anwälte ein Schreiben aufgesetzt haben.

Viele Grüße Caro
Titel: Re: Paragraphen gegen Online Casinos
Beitrag von: Born4Nothing am 01 September 2020, 08:47:20
Was haben denn die Anwälte in dem Schreiben genau geschrieben? Ohne Details zu kennen ist es kaum möglich dazu etwas zu sagen...
Titel: Re: Paragraphen gegen Online Casinos
Beitrag von: eichhörnchen am 01 September 2020, 09:16:12
Ach Caro,

das tut mir Leid, so eine scheisse aber auch.
Ich kann Dir nix sagen, wenn Schreiben zu Casinos rausgehen, um welche Paragraphen es sich da handelt.
Bei mir sind ausschließlich Zahlungsdienstleister angeschrieben worden, wo übrigends heute die Frist abläuft.
Aber Du warst doch bei Frau Dr. Ober, oder?
Eigentlich weiss sie doch, was sie tut und ist fit.
LG Andrea

Titel: Re: Paragraphen gegen Online Casinos
Beitrag von: BePoMeng am 01 September 2020, 09:28:07
Sorry, aber alleine schon, dass du dich hier meldne musst und nachfragen musst unter welchen Paragraphen man die Klage gegen ein OC bekräftigen kann, zeigt doch das deine Anwältin, mit verlaub, unfähig ist?

Warum hast du nicht zu den bekannten Kanzleien wie Lenne und CLLB Kontakt aufgenommen? Die haben sich schon jahrelang damit beschäftigt.

Mir tut es gerade Leid für dich. :-\
Titel: Re: Paragraphen gegen Online Casinos
Beitrag von: eichhörnchen am 01 September 2020, 10:21:02
Bepomeg, Deine Antwort ist unqualifiziert.
Frau Dr. Ober ist eine fitte Anwältin. Sie wird schon ihre Gründe gehabt haben, dass Sie das Casino anschreibt.

Titel: Re: Paragraphen gegen Online Casinos
Beitrag von: Carmen86 am 01 September 2020, 10:29:39
Ich möchte meine Anwältin hier nun überhaupt nicht kritisieren. das war nicht meine Intention. Ich möchte nur eure Meinung wissen und nach euren Erfahrungen fragen.
Ich sende euch hier einen Teil der Antwort des Casinos:
[...]
Sie fordern in Ihrem Schreiben vom 21. Juli 2020 für Ihre Mandantschaft x einen Betrag
—   in Höhe von EUR 7.941,00. Diesen Betrag will Ihre Mandantschaft in einem nicht näher genannten Zeitraum für Glücksspiele gezahlt haben.

Eingangs sei darauf hingewiesen, dass Ihre Mandantin nach eigener Auffassung offenbar an illegalem Glücksspiel teilgenommen haben will. Ein solches Verhalten kann grundsätzlich gemäß § 285 StGB strafbar sein. Wir gehen davon aus, dass Sie Ihre Mandantin entsprechend darauf hingewiesen haben. Uns sind bereits mehrere Fälle bekannt, in denen die Staatsanwaltschaft entsprechend gegen Spieler ermittelt. Im Falle einer Klage - wie Sie sie androhen -, besteht daher die akute Gefahr, dass der (Zivil-
)Richter den Sachverhalt zunächst der Staatsanwaltschaft vorlegt.

Nach unserer Auffassung ist das Verhalten Ihrer Mandantin jedoch schon aufgrund der Unionsrechts- und Verfassungswidrigkeit des Glücksspielstaatsvertrags nicht strafbewehrt. Ein Strafverfahren gegen Ihre Mandantin wegen Teilnahme an illegalem Glücksspiel ist aber dennoch nicht auszuschließen.

Ihre weiteren Ausführungen zu etwaigen Erstattungsansprüchen gegen unsere Mandantin sind inhaltlich nicht nachvollziehbar. Bei lhrem Schreiben vom 21. Juli 2020 handelt es sich offenbar um ein vorformuliertes Muster, welches Sie ohne konkreten Bezug zum vorliegenden Fall an unsere Mandantin gesendet haben. Ihr Schreiben richtet sich offensichtlich an mit Glücksspielanbietern kooperierende Zahlungsdienstleister. Derartige Zahlungsdienstleistungen bietet unsere Mandantin aber gar nicht an.

Wie Ihnen bekannt sein dürfte, hat im Übrigen die weit überwiegende Mehrheit der deutschen Gerichte derartige Klagen von Spielern auf Rückerstattung ihrer Spieleinsätze abgewiesen (AG Berlin, Urteil vom 7. Dezember 2016, Az. 17 C 203/16; LG Berlin, Beschluss vom 19. Juni 2017, Az. 4 S 1/17; LG München, Urteil vom 28 Februar 2018, Az. 27 0 11716/17; OLG München, Beschluss vom 6. Februar 2019, Az. 19 U 793/18; LG München, Urteil vom 22. August 2019, Az. 10 0 2339/18; LG Düsseldorf,
Urteil vom 10. Oktober 2019, Az. 8 0 398/18; LG Wuppertal, Urteil vom 30. Oktober 2019, Az. 3 0 3g4/18; LG Duisburg, Urteil vom 18. Februar 2019, Az. 2 0 31/15; OLG Düsseldorf, Beschluss vom 3. Januar 2020, Az. 16 U 88/19).

Aus den vorgenannten Gründen weisen wir sämtliche geltend gemachten Ansprüche ausdrücklich zurück und geben Ihnen Gelegenheit bis zum

4. September 2020

zu bestätigen, dass keinerlei Ansprüche gegen unsere Mandantin bestehen.

Sollten wir bis dahin nichts mehr von Ihnen hören, werden wir unserer Mandantin empfehlen, das Nichtbestehen der Ansprüche gerichtlich feststellen zu lassen. Dies kann mit erheblichen Kosten für Ihre Mandantin verbunden sein.
Titel: Re: Paragraphen gegen Online Casinos
Beitrag von: Born4Nothing am 01 September 2020, 10:35:21
Das ist immer der Standardtext den die Anwälte hinplappern vor allem aber die Drohung "werden wir unserer Mandantin....das Nichtbestehen der Ansprüche gerichtlich feststellen lassen"

Alle mir bekannten Schreiben kommen mit diesen Texten um die Ecke was für wie ein Musterschreiben der OC aussieht und wohl von allen Anwälten genutzt wird; man sollte die Anwälte darauf ansprechen^^

Das will ich sehen, dass man verbotene Aktivitäten, trotz klarem Verbot durch den Glückspielstaatsvertrag sowie die Leitsatzentscheidung vom BGH, hinsichtlich der Strafbarkeit und diversen Urteilen das es nicht mit EU-Recht vereinbart ist, einklagen will. Selbst bet@home musste eine Schlappe hinnehmen und das Angebot wurde als unzulässig eingestuft. --> https://www.anwalt-leverkusen.de/aktuelles/detail/ovg-berlin-brandenburg-bestaetigt-online-casinoangebot-von-bet-at-home-unzulaessig.html

Warum sollte das mit anderen OC anders sein...

Alles nur heiße Luft und eine Einschüchterungstaktik - mehr aber auch nicht.

Titel: Re: Paragraphen gegen Online Casinos
Beitrag von: Carmen86 am 01 September 2020, 10:41:27
Du klagst aber doch gegen einen Zahlungsdienstleister oder @Born? Ist dies auch die Standardantwort bei einer Aufforderung gegen ein Casino? Ich frage mich halt, ob meine Anwältin da vielleicht wirklich etwas durcheinander gebracht hat und man nochmal ein erneutes Schreiben aufsetzen müsste.
Titel: Re: Paragraphen gegen Online Casinos
Beitrag von: Born4Nothing am 01 September 2020, 10:50:13
Das ist die Antwort wenn man sich an ein OC, mit der Rückforderung der Zahlungen, wendet - immer das Selbe Geplapper egal ob mit der Hilfe eines RA oder ohne!

Die Schreiben sind immer gleich - man will das gerichtlich feststellen lassen usw. versucht nur die Person (ohne RA) zu verunsichern und eben das geforderte Schreiben abzugeben damit das OC aus der Sache raus ist

Und die Panik und Verunsicherung stand dir ja ins Gesicht geschrieben - brauchst dich davon nicht beeindrucken zu lassen - dein RA tut das sicherlich auch nicht^^

Das weitaus wichtigere Urteil des LG Ulm, das mit Abstand Beste Urteil was der Anfang vom Ende sein könnte, wenn das vom OLG Stuttgart bestätigt wird, wurde im Schreiben nicht erwähnt, warum wohl...

Alle suchen für sich das passende raus und argumentieren damit dann rum. Letztendlich geht der Weg nur über die Klage!

Weiterhin würde es auch nicht mehr weiter versuchen und sofort Klage beim LG - wo auch immer du wohnst - einreichen - nur so ist denen beizukommen!
Titel: Re: Paragraphen gegen Online Casinos
Beitrag von: Carmen86 am 01 September 2020, 13:08:18
Hier im Forum hatte doch neulich jemand einen Antrag auf PKH ohne einen Anwalt gestellt. Wer war das nochmal? Finde den Beitrag leider nicht.
Titel: Re: Paragraphen gegen Online Casinos
Beitrag von: Born4Nothing am 01 September 2020, 14:10:33
Find es auch nimmer aber das macht doch alles der RA - man muss nur noch die Unterlagen beisteuern. Werde ich auch so in Anspruch nehmen und durch meinen RA machen lassen.
Titel: Re: Paragraphen gegen Online Casinos
Beitrag von: Carmen86 am 01 September 2020, 14:26:34
Ich habe einen Rechtsanwalt gefragt und der wollte dafür jetzt 1024 Euro, nur um den Antrag zu stellen 🤔 Wenn der Antrag nicht durchgeht bin ich die dann los..
Titel: Re: Paragraphen gegen Online Casinos
Beitrag von: Born4Nothing am 01 September 2020, 14:52:52
Dazu kann ich leider nicht wirklich was sagen - kenne den Ablauf nicht aber ich werde das sicherlich demnächst auch in Erfahrung bringen müssen. Allerdings muss ich abwarten - hab gerade keinen Nerv mich damit zu befassen.

https://www.anwalt.de/rechtstipps/prozesskostenhilfe-wenn-das-geld-fuer-gericht-und-anwalt-fehlt_006058.html
Titel: Re: Paragraphen gegen Online Casinos
Beitrag von: Kläger2019 am 01 September 2020, 14:57:26
Hier im Forum hatte doch neulich jemand einen Antrag auf PKH ohne einen Anwalt gestellt. Wer war das nochmal? Finde den Beitrag leider nicht.

Ich war das. Ich habe das Thema gelöscht bereits. Ich möchte nicht, dass die Beklagten Anbieter Insiderwissen bekommen.

Ich habe PKH eigenständig beantragt, weil die Beantragung des PKH an sich eine Dienstleistung für den Anwalt stellt. Das bedeutet wenn ich Prozesskostenhilfe mit einem Rechtsanwalt beantragt hätte und dieser vom Gericht zurückgewiesen werden würde müsste ich für die Dienstleistung des Rechtsanwalts bezahlen. Daher habe ich mit dem Rechtsanwalt vereinbart dass ich den Prozesskostenhilfeantrag selber stelle und bei Bewilligung mich bei dem Anwalt melde und dann gemeinsam gegen den Anbieter Klage erheben.
Titel: Re: Paragraphen gegen Online Casinos
Beitrag von: BePoMeng am 01 September 2020, 15:22:48
Carmen hatte es zum Anfang etwas unvorteilhaft für ihre Anwältin formuliert.

Wäre es wirklich so gewesen, dass nur z.B. das allseits bekannte "Reckmann"-Schreiben nur umformuliert hingeschickt wurde, ist meine Aussage berechtigt.

Mit den neuen Erkenntnissen nehme ich die Behauptung natürlich zurück, es handelte sich nur um ein Standard Schreiben des OC RA.

Bepomeg, Deine Antwort ist unqualifiziert.
Frau Dr. Ober ist eine fitte Anwältin. Sie wird schon ihre Gründe gehabt haben, dass Sie das Casino anschreibt.
Titel: Re: Paragraphen gegen Online Casinos
Beitrag von: Carmen86 am 01 September 2020, 15:39:03
Und der Antrag wurde bewilligt? @Kläger2019
Titel: Re: Paragraphen gegen Online Casinos
Beitrag von: Kläger2019 am 01 September 2020, 15:51:59
Noch nicht. Der Gegenseite wurde eine Frist zur Stellungnahme gegeben die jetzt letzte Woche verstrichen ist. Die Akte geht also wieder an den Richter so dass er dann entscheidet ob es bewilligt wird oder nicht.
Titel: Re: Paragraphen gegen Online Casinos
Beitrag von: Born4Nothing am 01 September 2020, 16:11:27
Nun kannst du also nur noch auf einen gescheiten Richter hoffen der das alles nicht nur überfliegt wie in München meist der Fall...was ich schon ziemlich arm finde das dat OC nicht mal dazu Stellung nimmt - egal in welcher Form auch immer.
Titel: Re: Paragraphen gegen Online Casinos
Beitrag von: Kläger2019 am 01 September 2020, 20:29:21
Nun kannst du also nur noch auf einen gescheiten Richter hoffen der das alles nicht nur überfliegt wie in München meist der Fall...was ich schon ziemlich arm finde das dat OC nicht mal dazu Stellung nimmt - egal in welcher Form auch immer.

Ja, das verstehe ich auch nicht. Auf einen gescheiten Richter hoffe ich auch.
Titel: Re: Paragraphen gegen Online Casinos
Beitrag von: Born4Nothing am 02 September 2020, 09:08:11
Wobei das eigentlich klar sein sollte denn ein OC darf in Deutschland (mit Ausnahme von SH), egal woher auch immer aus dem Ausland, kein Glücksspiel anbieten - jeder Richter muss das ohne Probleme erkennen!
Titel: Re: Paragraphen gegen Online Casinos
Beitrag von: Born4Nothing am 02 September 2020, 09:41:29
Die Lizenz in SH setzte ich bei der Aussage schon voraus^^

Wer keine in SH besitzt --> verboten
Titel: Re: Paragraphen gegen Online Casinos
Beitrag von: Olli am 02 September 2020, 14:31:47
Und bei den Lizenzen, die SH verteilt hat, ist fraglich, ob diese überhaupt ihre Gültigkeit haben!

Rein formal können bereits abgelaufene Lizenzen nämlich nicht durch Verwaltungsakt verlängert werden! (frei nach Frau Dr. RA Ober)
Titel: Re: Paragraphen gegen Online Casinos
Beitrag von: Dennis47 am 03 September 2020, 05:28:00
Ich habe in einen mich persönlich betreffenden Verfahren auf mein ausführliches Schreiben mal die Antwort erhalten. das man mein
Ich möchte meine Anwältin hier nun überhaupt nicht kritisieren. das war nicht meine Intention. Ich möchte nur eure Meinung wissen und nach euren Erfahrungen fragen.
Ich sende euch hier einen Teil der Antwort des Casinos:
[...]
Ihre weiteren Ausführungen zu etwaigen Erstattungsansprüchen gegen unsere Mandantin sind inhaltlich nicht nachvollziehbar. Bei lhrem Schreiben vom 21. Juli 2020 handelt es sich offenbar um ein vorformuliertes Muster, welches Sie ohne konkreten Bezug zum vorliegenden Fall an unsere Mandantin gesendet haben. Ihr Schreiben richtet sich offensichtlich an mit Glücksspielanbietern kooperierende Zahlungsdienstleister. Derartige Zahlungsdienstleistungen bietet unsere Mandantin aber gar nicht an.

Mich würde mal interessieren was dein Rechtsbeistand genau in dem Schreiben formuliert hat. Hinsichtlich der Begründung, woraus sich immerhin deine Erstattung-Forderung ergeben hat. Ich kann mir nicht vorstellen, das ein Rechtsanwalt da "falsch" argumentiert. Forderungen gegen ein Zahlungsdienstleister - bzw gegen ein Online Casino, sind schon deutlich unterschiedlich voneinander zu betrachten.
Titel: Re: Paragraphen gegen Online Casinos
Beitrag von: Carmen86 am 03 September 2020, 07:43:10
Danke Dennis, dass du nochmal danach fragst.

Hier ist der Ausschnitt der Forderung:
[....] Bei dem vorliegenden Glücksspiel handelt es sich um illegales Online-Glücksspiel. Nach § 4 Absatz 1 S. 1 und Abs. 4 Glückspielstaatsvertrag ist das Veranstalten und Vermitteln öffentlicher Glücksspiele im Internet verboten. Ebenso ist auch jegliche Mitwirkung an Zahlungen im Zusammenhang mit Online-Glücksspielen verboten (§ 4 Abs. 1 GlüStV).
[...]
Diese Zahlungen sind wegen des Verstoßes des zugrundeliegenden Vertrages gegen das vorstehend dargelegte Verbot nichtig gemäß § 134 BGB und damit ohne Rechtsgrund vorgenommen.

Daraus resultieren Rückforderungsmöglichkeiten unseres Mandanten Ihnen gegenüber als Glücksspielanbieter gemäß §§ 812, 814 und 817 BGB.
[...]



Titel: Re: Paragraphen gegen Online Casinos
Beitrag von: Born4Nothing am 03 September 2020, 08:29:19
Hätte da noch viel weiter mit der Leitsatzentscheidung vom BGH sowie des BVG und dem Urteil hinsichtlich EU-Recht argumentiert.
Titel: Re: Paragraphen gegen Online Casinos
Beitrag von: Bastian0307 am 03 September 2020, 12:12:07
Born Anwälte werden wohl nich ihr ganzen Pulver auf die Spatzen verschießen. Ich finds immer von Vorteil noch was in der Rückhand zu haben um die Schellen schlußendlich zum Sieg (ggf.) zu verteilen.
Titel: Re: Paragraphen gegen Online Casinos
Beitrag von: Born4Nothing am 03 September 2020, 12:19:37
Warum sollte ich etwas, das schon feststeht und den Fakten entspricht bzw. beschieden wurde,  vorenthalten!? - der andere Seite ist das doch längst bekannt und ich sehe da keinen Sinn darin...

Alle Fakten auf den Tisch und fertig. Das was bei Gericht eingebracht wurde ist eingebracht und sollte auch bei der Klageerhebung schon eingebracht sein! Dieses rum Geplänkel mag ich nicht - bringt auch nichts und zieht alles nur unnötig in die Länge weil alles was man später einbringt auch noch zusätzlich zum Fall geprüft werden muss....

Titel: Re: Paragraphen gegen Online Casinos
Beitrag von: Bastian0307 am 03 September 2020, 12:31:33
Ja schon klar, aber was machst du wenn die Fakten geprüft worden sind und die Gegenseite nochmal nen dicken Hammer auf den Tisch wirft und die Richter ins Grübeln bringt, du jedoch kein Ass mehr im Ärmel hast?

Klar versteh ich deine Aussage, ich würde es sogar auch so machen jedoch weis man nie.
Titel: Re: Paragraphen gegen Online Casinos
Beitrag von: Born4Nothing am 03 September 2020, 13:25:49
Wenn ich alles in der Klageschrift einbringe, was anführen ist und hier akribisch den Nachweis mit demensprechenden Urteilen auch belegen kann so würde, wie hier geschehen, keine "Scheiße" von der Gegenseite zurück kommen denn dann gehen den die Argumente aus denn gegen die Fakten haben die nichts vorzutragen. Was ist wohl das Beste Argument was für den Gewinn der Klage spricht? Richtig: unwiderlegbare Tatsachen!

Außerdem hat jede Seite die sogenannte Prozessförderungspflicht.  Danach haben beide Parteien die Pflicht, konstruktiv daran mitzuwirken, dass der laufende Rechtsstreit möglichst zügig erledigt werden kann. Und wenn du kurz vor dem Ende mit neuen Urteilen oder anderweiten Beweisen kommst dann kann die Gegenseite wenn die Beweismittel zu spät vorgelegt werden und diese bestreitet und erfolgreich die Verspätung rügt, § 296 Zivilprozessordnung (ZPO) durch Nachlässigkeit  durch sowas gewinnen und da ist es auch irrelevant ob du im Recht bist. So ist das eben.

Und hier war auch ein Fall wo das Urteil vom LG Ulm (wenn auch nicht rechtskräftig) keinerlei Beachtung gefunden hatte weil es eben zu spät eingebracht wurde. Wir sind hier ja schließlich nicht bei einer Fernsehserie wie Law & Order wo man noch kurz vor Schluss den Vorschlaghammer auspackt, ist im TV gut anzusehen hat aber im echten Leben nichts zu suchen^^
Titel: Re: Paragraphen gegen Online Casinos
Beitrag von: jensgoldberg am 03 September 2020, 15:53:29
Kann sowieso die Urteile aus München zugunsten der OCs nicht nachvollziehen. Die Richter sind bestens informiert über die Lage, wenn sie gegen Nutzer entscheiden, hat es wohl mit Käuflichkeit zu tun, denn das Gesetz sagt, dass es verboten und illegal ist.
Titel: Re: Paragraphen gegen Online Casinos
Beitrag von: Kläger2018 am 03 September 2020, 16:28:32
Urteile zugunsten OCs????????
Titel: Re: Paragraphen gegen Online Casinos
Beitrag von: jensgoldberg am 03 September 2020, 16:50:27
Muss korrigieren, Urteile zugunsten Zahlungsdienstleister.
Titel: Re: Paragraphen gegen Online Casinos
Beitrag von: Bastian0307 am 03 September 2020, 19:30:59
Da läuft aber hier jemand auf Messers schneide  :P
Titel: Re: Paragraphen gegen Online Casinos
Beitrag von: Ilona am 03 September 2020, 19:49:13
Kann sowieso die Urteile aus München zugunsten der OCs nicht nachvollziehen. Die Richter sind bestens informiert über die Lage, wenn sie gegen Nutzer entscheiden, hat es wohl mit Käuflichkeit zu tun, denn das Gesetz sagt, dass es verboten und illegal ist.

So einfach ist das nicht. Dein Weltbild ist in diesem Punkt zu sehr schwarz/weiß. Juristerei ist eine sehr komplexe Angelegenheit und nicht alles, was einem nicht gefällt, ist gekauft. Wir befinden uns aktuell in einer Phase der Rechtsfindung, die noch nicht abgeschlossen ist. Also: Cool down.

LG Ilona
Titel: Re: Paragraphen gegen Online Casinos
Beitrag von: Born4Nothing am 04 September 2020, 09:33:35
Muss hier auch zustimmen. Nur weil ein anderes Urteil gefällt wurde als man selber gerne hätte, auch wenn ärgerlich, ist es doch ziemlich plump und unüberlegt zu sagen das hier jemand gekauft wurde...
Titel: Re: Paragraphen gegen Online Casinos
Beitrag von: jensgoldberg am 04 September 2020, 18:13:55
Sagt das Gesetz nicht aus, dass die Mitwirkung an illegaler Aktivität strafbar ist? Wenn die Gesetzeslage so definiert wird, so dass jeder die Verantwortung von sich weißt und damit noch durchkommt, dann läuft in der Juristerei etwas verkehrt.

Als Nutzer hat man auch eine Verantwortung zu tragen aber wenn alle trotz klarer Gesetzeslage durchkommen und die Gelder einstecken, während der Nutzer mit leeren Händen da steht trotz juristischen Schritten, dann werde ich ganz bestimmt so denken.

Kanzlei gewinnt, Länder gewinnen durch "Auge zu drücken", Casinos gewinnen. Nach so vielen Jahren wird ein wenig Druck ausgeübt, was den Nutzern kaum was bringt. Was für ein Bild soll ich mir sonst bilden?
Titel: Re: Paragraphen gegen Online Casinos
Beitrag von: Born4Nothing am 04 September 2020, 18:44:02
Tja, ja tut es aber es gibt immer auch eine andere Ansicht oder Interpretation...deswegen gibt es auch 3 Instanzen um alles penibel durchzukauen.

Persönlich bin ich da ganz bei dir und auch ich verstehe die Argumentation aus München in keiner Weise!