Glücksspielsucht => Fragen & Hilfe => Thema gestartet von: Realitätssuche am 14 Mai 2010, 11:36:36

Titel: Folgen, Möglichkeiten & Rat für die Zukunft
Beitrag von: Realitätssuche am 14 Mai 2010, 11:36:36
Hallo alle zusammen,

mein Name ist Sascha und bin grad 23 Jahre alt. Ich habe nun schon mehr als 2 Jahre mit einem SPielproblem zu kämpfen, bin mir allerdings erst in den letzten Wochen darüber klar geworden, in welche Art von Sumpf ich dort hineingeraten bin.


Ausgangssituation


Zunächst dachte ich, dass mir ein Solcher Fehler oder sogar (ich wage es kaum zu schreiben) eine Sucht nie zu nahme kämen. Man stammt aus gut sittuiertem Haus, hat Geld, Unternehmer mit steilstart nach oben und und und, also eigentlich immer alles unter Kontrolle, viel mehr lenke ich normal alles was um mich herum geschieht und jetzt hatte ich etwas gar nicht unter Kontrolle?
Es ist/ war sehr schwer für mich soetwas nachzuvollziehen und vorallem einzusehen.

Ich bin; so denke ich zumindest, auf bestem Wege mich selbst zu therapieren und konnte mein unverantwortliches Verhalten und Spielen auf ... naja, nennen wir es mal bewusstseinsverändernde Mittel zurückverfolgen und dies nun erfolgreich seit 1 Monat ausmerzen.

Ich habe nur Interesse, Lust und Spaß am Spiel in den Abendstunden unter Einfluss dieser zuvor genannten Mittel. Dabei ging es mir nie um das eld an sich, welches zu gewinnen war, sondern viel mehr um die Tatsache einen weiteren Erfolg zu verspüren. Bei jeder Menge Druck im Job und einem evtl. nicht so toll gelaufenem Tag, war das Spielen ab und an ein optimales Netz mein seelisches Wohlbefinden aufzufangen und mich wieder zu stärken.

Ich sehe mich persönlich momentan keiner Gefahr bzgl. des Spielens ausgesetzt, ich habe nun 4 Wochen keine "Mittel" und Spiele angefasst und nicht eine Sekunde das Bedürfnis danach gehabt oder mit dem Gedanken gespielt, dass mir irgendetwas fehlte. Nichtmal dann, als ich bei anderen daneben Stand.


Hauptproblem

Ein viel größeres Problem was mir auf der Seele brennt, ist dass ich meine Partnerin mit in den Sumpf gerissen habe und diese Süchte bei ihr ähnlich wie bei mir zum Vorchein kamen, Sie allerdings angeblich nun auch seit 4 Wochen nicht mehr spielt.


So, damit komme ich zum ersten Teil meiner frage:

Was schlagt ihr mir vor, welche präventieven Maßnahmen ich zu meiner Person, sowie zu der meiner Freundin ergreifen sollte?
Gibt es ggf für den PC sogar sowas wie Casinoblocker oderso?!


Der zweite Teil meiner Frage bezieht sich auf die finanzielle Seite. Sowohl Sie als auch ich haben über diverse eWallets etc. Einzahlungen vorgenommen. Darunter folgende:

Neteller: Giropay/ Sofortüberweisung/ Kreditkarte
Clickandbuy: Lastschrift
bei den Casinos direkt: Giropay/ Sofortüberweisung/ Kreditkarte/ Paysafe



Nun überlege ich natürlich wie ich das Geld bestmöglich zurückerhalte. Lastschriften habe ich bereits alle zurückbuchen lassen, Kreditkartenbuchungen werde ich heute stornieren lassen. Von Clickandbuy habe ich schon Post erhalten, werde diese aber bis zu einem gerichtlichen Mahnverfahren ignorieren, es kam nämlich noch nichts per Rückschein o.ä.

Habe ich IRGENDWELCHE Möglichkeiten bei Neteller, Sofortüberweisung und Giropay die Gelder zurückzuerhalten?! Paysafe habe ich schon abgeschrieben.


Ich bin über jeden Tipp dankbar! Priorität hat allerdings der Schutz meiner Partnerin für mich!



Edit1:

Nachdem ich gerade so ein paar andere Posts durchgelesen habe, möchte ich etwas hinzufügen:

Für den Fall erfolgreicher Tipps zu der Hilfe meiner Partnerin und ggf. der Rückerstattung des verspielten Geldes, will ich die Hälfte der dadurch erlangen Gelder an eine Stiftung für Spielsüchtige oder diesem Forum spenden.


Lieben Gruß und vielen Dank,

Sascha
Titel: Re: Folgen, Möglichkeiten & Rat für die Zukunft
Beitrag von: Claus am 14 Mai 2010, 12:36:16
Hallo Sascha,
mich würde mal interessieren, ob du mit dem Spielen dauerhaft aufhören willst, oder lediglich dein Geld zurück haben möchtest das du verspielt hast?

Wenn das zutrifft das du nach Spiel-Abstinenz strebst, dann betrachte deine/eure Verluste als Lehrgeld und schreib es ab.
Meiner Erfahrung nach sind süchtige Spieler "Schlechte Verlierer" und wollen ihr verlorenes Geld zurückgewinnen bzw. "Zurückbuchen" lassen, aber ich denke selbst wenn du das Geld bekommst wird es dich nicht "Zufrieden" machen.
Titel: Re: Folgen, Möglichkeiten & Rat für die Zukunft
Beitrag von: Realitätssuche am 14 Mai 2010, 14:46:21
Hallo,

ich will definitiev NIE MEHR in die Gelüste des Glückspiels kommen. Ich habe auch, obwohl ich nie ein Casino besuchte, mich vorsorglich überall Sperren lassen ... man weiß ja nie.

Es ist tatsächlich so, dass ich nicht verlieren kann, es ärgert mich zu "Tode" und ich bin mir bewusst, dass mich ein Zurückerlangen des Geldes nicht zufriedenstellen wird. Allerdings beschlichtigt mich die Vorstellung ein Teil des Geldes aus dem Schlund der Suchtindustrie herausgenommen zu haben.


Aber wie schon erwähnt das ist erstmal sekundär. Ich muss zunächst irgendwelche Maßnahmen ergreifen, dass ich meine Partnerin schützen kann, auch für den Fall dass wir uns irgendwann trennen sollten, will ich nicht mit dem Gedanken dort stehen, ggf. den Erfolg ihrer Zukunft auf dem Gewissen zu haben, bzw. an dem hoffentlich nicht eintretenden Misserfolg eine Teilschuld zu haben.


Gruß Sascha
Titel: Re: Folgen, Möglichkeiten & Rat für die Zukunft
Beitrag von: anonym am 14 Mai 2010, 18:12:38
Hallo Sascha,

ich weiß nicht ob du meinen Beitrag gelesen hast bezgl. Chargeback Kreditkarte - seitdem ich das Geld wieder habe und ich in Beratungsstellen aktiv bin, fühle ich mich sehr viel besser und die Schuldgefühle sind weniger. Hätte ich keine Rückbuchung gemacht, wäre ich noch nicht soweit wie ich jetzt bin, sondern hätte immer die finanziellen Sorgen im Hinterkopf und mit diesen Sorgen, zumindest ist es bei mir so, fangen Menschen (wieder) zu spielen an.

LG
Titel: Re: Folgen, Möglichkeiten & Rat für die Zukunft
Beitrag von: Realitätssuche am 15 Mai 2010, 08:12:53
Hallo,

ja ich habe deinen Post gelesen, das ist auch der Grund warum die den "Edit" geschrieben habe. Ich sehe vollkommen gleich ... nur mir geht und ging es beim Spiel an sich auch NIE um das Geld, sondern eher um die mit den Effekten verbundenen Gefühle und zur Zeit ist der "Effekt" dass ich "ETWAS" verloren habe und ich durch eine "AKTION" mir die "REAKTION" verschaffe, die das Gefühl des Verlorenen etwas lindert.
Wenn ich Menschen in der Stadt oderso im Winter z.B. eine Jacke schenke, oder einen Pulli, dann habe ich zwar etwas "verloren", zugleich aber auch gewonnen. (das Beispiel stimmt wirklich, mache ich ab und an im Winter)


Edit:

Leider habe für Gruppen o.ä. definitiev keine Zeit, des sei denn, diese wären zwischen 20 und 22Uhr, den Rest des Tages arbeite und schlafe ich :\ DAS ist meine Selbsttherapie *g* (nur Spaß)
Titel: Re: Folgen, Möglichkeiten & Rat für die Zukunft
Beitrag von: Mike am 16 Mai 2010, 00:22:56
Hallo,

beim Spielen geht es IMMER ums Geld. Habe sehr lange gebraucht bis ich das verstanden habe. Die Suchtbefriedigung steht an erster Stelle, wird aber erst recht spät erkannt, leider. Das Geld tritt aber meist erst dann in den Vordergrund, wenn es knapp wird o. keins mehr vorhanden ist.......


Dann kommt die Geldbeschaffung an die "FRONT". Sollte es jetzt die Möglichkeit geben sich das Geld von der Mafia zurück zu holen, so ist das sicher in Ordnung u. rechtens. Oft wird aber die Sucht dadurch "überspielt". Es entwickelt sich eine ungeheure Energie. Jetzt wird es recht spannend...wer gewinnt diese Spiel???

Sobald diese Schlacht geschlagen ist, tritt die Sucht wieder in den Vordergrund. Eine Selbsttäuschung liegt so etwas von nah.

Geld zurück, gewonnen!!! Gegner weg, zufrieden. Gefühl super gut. Wenigstens die ersten größen Geldsorgen sind vorbei........................Zufriedenheit...........Wohlgefühl........Einsicht.......Belohnung.......Zuspruch......Sicherheit.......................AAAAAAA.......erst jetzt beginnt die wichtigste Zeit....

ein erster Gedanke dazu. Vorsicht, selbst erfahrene Therapeuten lassen sich "gerne" von Gefühlausbrüchen leiten. Sind ja auch nur Menschen.

Gruß

Mike
Titel: Re: Folgen, Möglichkeiten & Rat für die Zukunft
Beitrag von: Olli am 18 Mai 2010, 10:57:13
Hallo Sascha!

Willkommen in "unserer Mitte"!!

Weisst Du, was mir am Besten gefällt an Dir?
Du bist HIER!

Diese Tatsache steht im Gegensatz zu Deiner - ich darf es mal so formulieren, ja? - ÜBERHEBLICHKEIT ! (Daran "leiden" aber viele von uns #grins#)

Du hast kein "Spielproblem" - Du bist krank - Du bist spielsüchtig - Du bist ein pathologischer Spieler.
Benutze bitte nicht die didaktischen Mittel der Verharmlosung - der Verniedlichung.
Was denkst und verspürst Du, wenn Du diese Worte liest?
Sind sie unangenehm? Richtet sich in Dir eine Blockade auf?

Du brauchst hier keine Stärke zu beweisen, denn eines ist Dir doch bereits klar geworden:
Du bist schwach.
Du bist kein Übermensch.
Du machst Fehler in Deinem Leben.
Du bist eben ein stinknormaler ... Mensch!

Dieser Sascha hat sich in seinem bisherigen Leben vergessen.
Du hast als Unternehmer Erfolg (das gönne ich Dir von Herzen) - aber Du hast ihn Dir teuer erkauft.
Für all den Stress - für all den Druck, den Ärger mit Kunden etc. hattest Du kein Ventil.
DAS hast Du erst im Spiel gefunden und Du bist darüber süchtig geworden.

Hattest Du Dich (ich rede nicht vom Umfeld) also wirklich unter Kontrolle?
Ich behaupte einmal - nein.
Du hast Dir nach altbekannter Manier eine Fassade aufgebaut, an die nicht nur Dein Umfeld glaubt, sondern auch Du selber.
Ja, Du hast es erkannt - dafür meinen allergrößten Respekt - nach solch relativ kurzer aktiver Zeit ... Daumen rauf.
Aber hast Du auch den vollen Umfang erkannt? - Nein, NOCH nicht! #zwinker#

"Selbsttherapie" - tse tse tse - ewig die selber Leier ...
Sascha - lass es bitte - es hat bei mir nicht funktioniert, bei vielen Freunden aus SHG und SHF´s auch nicht.
Der Weg in die Sucht und die Sucht selber hat uns Scheuklappen aufgesetzt - viele Dinge an uns sehen wir eben nicht.
Natürlich kommen wir bei einer Selbsttherapie zu einigen Erkenntnissen - aber sind sie wirklich richtig, wenn wir gar kein vollen Sichtfeld haben?
Das kann zu Fehlinterpretationen Deinerseits führen - mit erheblichen fatalen Konsequenzen.
Besser ist da schon Dein Vorschlag, eine SHG zu besuchen - vieeeeel besser.
Hat Ilona nicht auch eine Adressenliste? - Wenn Du mir Deinen Heimatort mailst oder PN´st, suche ich Dir was raus.
Komme mir aber bitte nicht wieder mit "keine Zeit" - das ist ne Schutzbehauptung - ne Ausrede!
Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg!
Meine SHG trifft sich zudem z.B. erst um 20:00 Uhr.

In solch einer SHG bist Du einer von vielen - Du bist unter Gleichgesinnten.
Angst oder Scham brauchst Du dort nicht zu verspüren.
Du wirst dort Verständnis vorfinden - und jede Menge Erfahrungen erfolgreich abstinenter und auch nasser Spieler, die ihre Scheuklappen bereits abgelegt haben oder dabei sind, sie abzulegen.

war das Spielen ab und an ein optimales Netz mein seelisches Wohlbefinden aufzufangen und mich wieder zu stärken.

Satzteil 1 ist der Sinn einer Suchtausübung.
Satzteil 2 sehe ich als Selbsttäuschung an.
Deine "Probleme" waren damit nämlich nicht aus der Welt - Du hast sie schlichtweg verdrängt.
Deine Gefühle während des Spielens hatten den Zweck, Endorphine auszustoßen um Dir ein Wohlbefinden zu vermitteln.

Wozu nutzt Du sonst die "bewusstseinsverändernden Mittel"?
Du weisst, dass es Mehrfachsüchte gibt?
Jetzt wird Du wahrscheinlich denken: Neh - damit habe ich ja kein Problem ...
Dann werde ich Dir sagen: Doch, denn Du nimmst sie ...
Dabei ist es egal, ob Du sie nur einmal im Monat zu Dir nimmst, einmal die Woche - oder wie bei Deinem Spielverhalten - nur in den "Abendstunden".
Du übst die Sucht aus.

Ich sehe mich persönlich momentan keiner Gefahr bzgl. des Spielens ausgesetzt, ich habe nun 4 Wochen keine "Mittel" und Spiele angefasst und nicht eine Sekunde das Bedürfnis danach gehabt oder mit dem Gedanken gespielt, dass mir irgendetwas fehlte. Nichtmal dann, als ich bei anderen daneben Stand.

Der letzte Teil war Absicht - oder? #schmunzel#
1. "momentan keine Gefahr" -> Überheblichkeit!
ICH bin süchtig - meine Sucht begleitet mich mein Leben lang - ich bin IMMER in Gefahr!
Ich bin immer nur einen Schritt vom Abgrund entfernt!
Diese Erkenntnis ist schwer - sie hat etwas mit Demut zu tun - mit der berüchtigten Kapitulation!
2. "vier Wochen"
ICH habe teilweise Monate und Jahre nicht gespielt - aber es waren letztlich nur Spielpausen. So sind bei mir unterm Strich 20 Jahre Suchtausübung vergangen.
Du kannst nicht sagen, was morgen sein wird - das kann NIEMAND! - auch Du nicht.
Ein "nie mehr" passt dort nicht hinein, nicht wahr?
Aber ein "heute" kann funktionieren:
"Ich erlaube mir, heute nicht zu spielen!"
3. "als ich daneben stand"
Ist Dir nicht bewusst geworden, dass Du mitgefiebert hast?
Sind nicht die gleichen Gefühle hochgekommen als wenn Du selber gespielt hättest?
Auch zuschauen ist zocken - Du hast die Sucht ausgeübt ... Dein Monat Abstinenz, auf die Du so stolz bist, war gar kein Erfolg ...

Sascha - so hart es auch klingt - Dein Hauptproblem bist Du selber.
DU hast den aufrichtigen Willen nicht mehr zu spielen.
Das ist gut, das ist klasse ... es ist ein Anfang - nicht mehr.
Es gibt von den GA die berühmten 12 Schritte.
Sie bauen auf auf jahrzehntelanger Erfahrung von Gruppen aus aller Welt.
Anderen zu helfen ist erst der 12. Schritt.
Du brauchst Deine ganze Kraft für Dich selber.
Du kannst ihr als gutes Beispiel voran gehen, sie motivieren, sie versuchen in die vermeintlich richtige Richtung zu lenken - mehr nicht.
Die Entscheidung, nicht mehr zu spielen liegt bei ihr.
Du sprichst sogar von potentieller Trennung.
Daraus schließe ich, dass sie noch nicht bereit ist - richtig?
Wo wird Deine Energie also verpuffen? - Im Nirwana ...
Eine Teilschuld? - No, Sir!
Du hast ihr wohl das Spiel gezeigt, doch SIE ganz alleine hätte intervenieren können.
SIE hat sich anders entschieden und SIE alleine entscheidet auch heute, ob sie ihre Sucht weiterhin ausübt.

Die erste präventive Maßnahme hast Du bereits ergriffen.
Du bist hier, um Dich mit uns auszutauschen.
Die Zweite wäre eine SHG mit regelmäßigem Besuch.
Du kannst Suchtberatungsstellen aufsuchen und Du kannst auch eine ambulante oder stationäre Therapie machen.
Zudem gibt es noch Motivationsgruppen und vieles Mehr.
Es gibt verschiedene Softwareangebote.
Mir ist vom Namen her bekannt Gamblock und TXNoGam 1.0

Chargeback:
Da bist Du schon auf dem richtigen Weg.

So - ich hoffe, Du nimmst mir das Wort "Überheblichkeit" nicht allzu übel ...

Gute 24 h
Olaf
Titel: Re: Folgen, Möglichkeiten & Rat für die Zukunft
Beitrag von: taube am 06 Juni 2010, 10:34:00
Hallo Olaf,

habe Deinen Bericht gelesen und fand i. gut.
Ich hatte einige Jahre i. Casinos gespielt und damals (meine zwei Kinder waren noch klein)mich damit finanziell ü. Wasser gehalten. Die Kinder waren natürlich nicht alleine zu Hause! Jedenfalls wäre ich mit d. Arbeitslosengeld usw. nicht über die Runden gekommen.
Vor ca. 9 Jh. besuchte ich letztmalig ein Casino. Meine Glückssträhne war beendet u. ich
hatte einfach kein Geld mehr dafür, zumal ich meine laufenden Zahlungen (Miete u. dgl. mehr) immer bezahlt habe. Eines Tages erzählte mir eine Freundin, dass es in München eine Spielothek (neu eröffnet) gibt, die sie mir zeigen möchte. Ich war natürlich sehr neu-
gierig und ging mit ihr dort hin. So fing das ganze Theater wieder an. Dazu kam, dass
mein langjähriger Freund einen schweren Unfall hatte und seither in einer geschlossenen
Abt. im Pflegeheim untergebracht ist. Ich bekam immer öfter das Bedürfnis abzuschalten!
Ich fühlte mich alleine, meine Kinder hatten keine Zeit. Ich versuchte vergebens mit mir
ins Klare zu kommen, also ging ich laufend in diese Spielotheken. Gewann, verlor - wie
üblich! Das Spiel "Brock of Ra" (o. ä.?) hat es mir besonders angetan. In letzter Zeit,
meistens um d. 1. d. M. rum, kann man beobachten, dass die Leute nur ausgenommen werden. Man muss erst mal 50-60 Eur rein werfen, bis ein Freispiel kommt. Ich frage mich schon lange, ob man diese Automaten so einstellen kann, dass sie keinen Gewinn auszahlt? Es wäre wirklich an der Zeit, dass alles überprüft wird. Diese ganzen Spielotheken gehören geschlossen.     
Titel: Re: Folgen, Möglichkeiten & Rat für die Zukunft
Beitrag von: Olli am 07 Juni 2010, 15:22:45
Hi Taube!

Dankeschön.

In München gibt es Selbsthilfegruppen.

1. Fachstelle in Muenchen bietetet neues Gruppenangebot fuer pathologische
Gluecksspieler an

Die Psychosoziale Beratungs- und Behandlungsstelle des Blauen Kreuz, bietet
ab dem 18.02.2010 eine Informations- und Motivationsgruppe fuer
pathologische Gluecksspieler an.

Die Gruppentreffen finden Donnerstags von 17.30-19.00 Uhr in den
Raeumlichkeiten der Aussenstelle Muenchen Ost statt. Voraussetzung fuer die
Teilnahme ist ein Vor- bzw. ein Beratungsgespraech.

Interessierte koennen sich bei Fr. Christa Balint (Dipl.-Soz.paed., FH und
Suchttherapeutin, VDR) anmelden.

Gruppenleiterin/Anmeldung bei:

Christa Balint Tel. 089/45 46 98 51

E-Mail: c.balint@blaueskreuz-muenchen.de

PSBB Blaues Kreuz

Aussenstelle Ost

Berg-am-Laim-Str. 131

81673 Muenchen

2. Caritas Fachambulanz für junge Suchtkranke
Ansprechperson: Frau Andrea Huber, Dipl.-Sozialpädagogin (FH)
Adresse: Dachauer Str. 29
80335 München
Telefon: 089-545832-0
E-Mail: andrea-huber@caritasmuenchen.de
Web-Adresse: http://www.caritas-suchtambulanz-junge-muenchen.de
Zusatzinformationen
Treffen: Donnerstag 18-19.30 Uhr

3. Freitags 19:30-21:30 Raum G 6
(Jeden 1. Freitag/Monat offenes Meeting)

c/o Selbsthilfezentrum
Westendstr. 68
80339 München
Meeting:
Freitags 19:30-21:30 Raum G 6
(Jeden 1. Freitag/Monat offenes Meeting)

0151-50923732 GA-Kontakttelefon
Email: muenchen@anonyme-spieler.org
Internet: http://www.anonyme-spieler-muenchen.de.vu/

Ein Freund sagt Dir - gehe mal hin ... Na? Neugierig? #zwinker#

Aus Deinem Post geht nicht hervor, welches Ziel Du nun vor Augen hast.
Möchtest Du spielfrei werden?
Möchtest Du lernen, mit Dir ins Reine zu kommen?
Möchtest Du lernen Deinen Leidensdruck abzubauen und ein "normales" und zufriedenes Leben zu leben?

Na klar - nicht wahr? Wer will das nicht?
Jedoch - was bist Du bereit dafür zu tun?
Bist Du auch bereit dafür Opfer zu bringen?

Gute 24 h
Olaf
Titel: Re: Folgen, Möglichkeiten & Rat für die Zukunft
Beitrag von: tt11 am 10 Juni 2010, 08:54:19
Hallo,
mir geht es fast genauso wie Realitätssuche, bin auch genauso vorgegangen.Ich Spiele seit Februar nicht mehr und werde es auch nicht mehr tun!!
Ich mache mir nun aber Sorgen wegen Chargeback bei ClickandBuy.
Habe von denen nun 3Mahnungen bzw.von Inkasso Infoscore erhalten. Gestern dan ein Brief von einem Anwalt mit der aufforderung das Geld 2700€ bis zukm 20.06.10 zu bezahlen sonst sofortiger Mahnbescheid.
Was soll ich tun, ich kann nicht bezahlen, soll ich mit dem Anwalt in Kontakt tretten?
Titel: Re: Folgen, Möglichkeiten & Rat für die Zukunft
Beitrag von: anonym am 10 Juni 2010, 09:30:46
Hallo,

ich habe nach dem Chargeback das Geld (auch) wieder abgeben müssen. Trotz der super Hilfe von meinem Anwalt und mehreren Schreiben von Ilona - sieht trotzdem nicht sehr rosig aus, dass ich das Geld wieder bekomme.

@tom: Am Besten wäre es, wenn du die Sache einem Anwalt vorlegst und er dich in der Situation vor Ort beraten kann. So ein Beratungsgespräch ist nicht sehr teuer - dafür weißt du am Ende was zu tun ist und hast dir vielleicht eine Menge Geld und jede Menge ärger erspart. Das sind meine Erfahrungen bisher bezgl. Chargeback.

LG,
anonym
Titel: Re: Folgen, Möglichkeiten & Rat für die Zukunft
Beitrag von: tt11 am 10 Juni 2010, 09:38:59
Hallo anonym,
hattest du auch mit Clickandbuy zu tun?Hast du einen Mahnbescheid bekommen?

Gruß
Tom
Titel: Re: Folgen, Möglichkeiten & Rat für die Zukunft
Beitrag von: anonym am 10 Juni 2010, 12:00:57
Hi Tom,

nein, leider beides nicht. Meine Buchungen waren per Kreditkarte. Deshalb mein Rat, das ganze einem Anwalt vorzulegen - mit ClickandBuy würde ich persönlich etwas vorsichtiger umgehen und den Mahnbescheid wahrscheinlich Beachtung schenken.

Hast du einen Anwalt, an dem du dich kostengünstig wenden kannst?

LG
Titel: Re: Folgen, Möglichkeiten & Rat für die Zukunft
Beitrag von: tt11 am 10 Juni 2010, 12:17:27
hallo,
nein habe ich leider nicht!
Titel: Re: Folgen, Möglichkeiten & Rat für die Zukunft
Beitrag von: anonym am 10 Juni 2010, 13:19:16
Hi Tom,

ich könnte dir eine Adresse von einem Anwalt in meiner Umgebung geben. Über die Kosten kann ich dir leider auch nichts genaues sagen - denke so ein Beratungsgespräch je nach Dauer zwischen 30 und 80 Euro.

LG
Titel: Re: Folgen, Möglichkeiten & Rat für die Zukunft
Beitrag von: Ilona am 12 Juni 2010, 17:48:02
Hallo zusammen,

habe gerade eine Quelle imm Internet gefunden, die unsere Auffassung bestätigt (allerdings erst auf Nachfrage).

Nochmal kurz zusammengefasst:
1. Forderungen von Onlinecasinos verstoßen gegen ein gesetzliches Verbot (Verbot von Internetglücksspielen)
2. Fordrungen, die gegen ein gesetzliches Verbot verstoßen, sind nichtig und können nicht eingezogen werden.

http://www.frag-einen-anwalt.de/Kann-ein-Online-Poker-Anbieter-nach-R%C3%BCcklastschrift-Forderungen-in-D-durchsetzen-__f22471.html

Titel: Re: Folgen, Möglichkeiten & Rat für die Zukunft
Beitrag von: Pünktchen am 13 Juni 2010, 23:12:52
Hallo,

ich denke, Du kannst es ruhig auf einen Mahnbescheid ankommen lassen. Wichtig ist allerdings, dass Du in der dafür vorgesehenen Frist Widerspruch einlegst.
Es ist eigentlich ganz einfach:

Läßt Du die Frist ohne Widerspruch einzulegen verstreichen, gilt der Mahnbescheid als anerkannt. Das heißt, der Gläubiger kann einen Titel erwirken, der 30 Jahre gültig ist.

Legst Du innerhalb der Frist Widerspruch ein, muss der Gläubiger, welcher den Mahnbescheid veranlasst hat, vor Gericht klagen.

Wenn er es nicht tut, gilt die Schuld als nichtig.

Klagt er, dann hast Du ziemlich gute Karten, weil die Argumentation von Ilona's Recherche dann vom Gericht zugrunde gelegt werden wird.

Also keine Panik! Aber tue etwas für Dich, damit Dir das nicht noch einmal passiert.

Alles Gute

Pünktchen
Titel: Re: Folgen, Möglichkeiten & Rat für die Zukunft
Beitrag von: tt11 am 30 Juni 2010, 17:44:34
Hallo,
es ist so weit, ich habe einen Mahnbescheid bekommen!!
Die sind sich ja ihrer Sache ziemlich sicher!
Titel: Re: Folgen, Möglichkeiten & Rat für die Zukunft
Beitrag von: Chris am 01 Juli 2010, 11:12:53
Hi,

gestatte mir die Nachfrage:
Mit Mahnbescheid, meinst Du den (i.d.R.) blauen Brief vom Gericht ?!

Gruß

Chris
Titel: Re: Folgen, Möglichkeiten & Rat für die Zukunft
Beitrag von: Ilona am 01 Juli 2010, 12:14:46
Hallo tom,

teil mir doch bitte mal kurz -per mail oder PN - mit aus welchem - Bundesland und vielleicht sogar welcher Stadt du kommst.

Vielleicht kann ich dir eine Unterstützung organisieren. Ich kann aber nix versprechen

viele Grüße, Ilona
Titel: Re: Folgen, Möglichkeiten & Rat für die Zukunft
Beitrag von: Ilona am 01 Juli 2010, 12:16:22
Hi Chris,

schön, dass du wieder aus der Versenkung aufgetaucht bist. Habe dich schon vermisst. Warst du verreist....????

Lg Ilona
Titel: Re: Folgen, Möglichkeiten & Rat für die Zukunft
Beitrag von: tt11 am 01 Juli 2010, 13:41:58
Hallo chris,
ja ich meine den richtigen Mahnbescheid, in Gelb früher waren die glaube ich blau (die Umschläge).

Gruß
Tom

Titel: Re: Folgen, Möglichkeiten & Rat für die Zukunft
Beitrag von: Pünktchen am 02 Juli 2010, 09:37:49
Moin,

kurz mal einige weitere Informationen in Sachen Mahnbescheid.

Theoretisch kann ich zum Gericht gehen und gegen jeden hier einen Mahnbescheid veranlassen. Ich behaupte dort z. B., Ilona schulde mir 10.000,00 €. Das Gericht prüft
zunächst nicht, ob meine Forderung gerechtfertigt ist oder nicht. Der Mahnbescheid wird also erlassen. Wenn Ilona ihn bekommt, wird sie natürlich sofort Widerspruch einreichen und ich wäre schön doof, wenn ich dann beim Gericht auf Prozess bestehen würde, weil in diesem Fall muss ich den Mahnbescheid belegen - was ich ja nun mal nicht kann - und käme im Gegenzug in den Genuss einer Klage wegen Betrugs.

Reicht Ilona allerdings innerhalb der vorgesehenen Frist keinen Widerspruch ein, dann gilt dieser Mahnbescheid als von ihr anerkannt. Ich könnte einen Titel darauf beantragen, der 30 Jahre gilt und dann einen Gerichtsvollzieher mit der Vollstreckung beauftragen. Mit anderen Worten, ich habe alle "Gerechtigkeit" auf meiner Seite!

Liebe Ilona, ich hoffe, Du verzeihst mir, dass ich Dich jetzt als Beispiel missbraucht habe, aber mir fiel gerade keine neutralere Person ein. :-[

Allen hier ein wunderschönes Wochenende mit spannenden Fussballspielen und anderen gesunden Aktivitäten und natürlich wie immer

gute 24 Stunden

Marlies
Titel: Re: Folgen, Möglichkeiten & Rat für die Zukunft
Beitrag von: Chris am 05 Juli 2010, 18:44:11
Hi Ilona,

ach, ich hatte einfach nichts zu sagen  ;D

Aber schön das wenigstens eine mich vermisst.

Gruß

Chris

Titel: Re: Folgen, Möglichkeiten & Rat für die Zukunft
Beitrag von: tt11 am 15 Juli 2010, 18:57:50
Hallo,
es gibt Neuigkeiten.Nachdem ich dem Gerichtlichen Mahnbescheid wiedersprochen habe, ist jetzt nach 14Tagen ein Schreiben von dem Rechtsanwalt gekommen.
Darin werde ich aufgefordert den Widerspruch ihm gegenüber zu begründen.
Weiterhin ist ein Vodruck dabei in dem ich den Wiederspruch gegen den Mahnbescheid zurück nehme.
Was soll ich davon halten?

Titel: Re: Folgen, Möglichkeiten & Rat für die Zukunft
Beitrag von: Ilona am 16 Juli 2010, 00:28:35
Schreib mir bitte ne Mail, damit mir das im Alltagsgeschäft nicht untergeht. Ich erkundige mich bei einem Rechtsanwalt. Ich glaube, du solltest nix erklären. Es ist an denen, dich zu verklagen. Aber ich erkundige mich noch bei einem Fachmann.

LG Ilona
Titel: Re: Folgen, Möglichkeiten & Rat für die Zukunft
Beitrag von: Mike am 16 Juli 2010, 01:38:02
Hi,

bin kein Anwalt. Aber einen Widerspruch brauch man, meiner Ansicht nach, nicht zu  erklären o. zu begründen. Der Anspruchsteller "Kläger" muß seinen Anspruch o. die Forderungen begründen.

Das ist nur ein billiger Versuch Dich zu verunsicherun o. zusätzliche Informationen von Dir zu bekommen. Ganz ruhig bleiben.

Ein Gedanke!

*Sollte solche Forderungen in Deutschland rechtlich begründet sein, dann würde das Glücksspiel-Monopol nicht mehr aufrecht zu erhalten sein.

Mike
Titel: Re: Folgen, Möglichkeiten & Rat für die Zukunft
Beitrag von: Ilona am 16 Juli 2010, 13:26:15
Keine Panik! Du musst den Widerspruch nur gegenüber dem Gericht begründen, nachdem die Gegenseite Klage eingereicht hat und ihre Forderung begründet hat. Mal abwarten, ob die das tun!

LG Ilona
Titel: Re: Folgen, Möglichkeiten & Rat für die Zukunft
Beitrag von: Borowski am 16 Juli 2010, 17:49:49
Hallo,
aus eigener Erfahrung kann ich sagen. dass ich einen Widerspruch gegen einen Mahnbescheid nicht begründen muss. Erst wenn eine Klage erfolgt muss ich meine Sache erläutern.

cu
Titel: Re: Folgen, Möglichkeiten & Rat für die Zukunft
Beitrag von: Sievers am 18 Juli 2010, 20:01:05
Wenn ein gerichtlicher Mahnbescheid kommt, empfiehlt sich die Einschaltung eines Anwalts.
Dessen Kosten muß die Gegenseite tragen, wenn es um nicht einklagbare Spielschulden geht.
Titel: Re: Folgen, Möglichkeiten & Rat für die Zukunft
Beitrag von: Apocalypsus am 08 April 2012, 18:42:19
Abend :)

habe momentan das selbe Problem.
Ist es nun zu einer Verhandlung gekommen, oder
ist ein anderer Fall mittlerweile bekannt,
indem es zu einer Verhandlung gekommen ist?

Grüße Apo
Titel: Re: Folgen, Möglichkeiten & Rat für die Zukunft
Beitrag von: dragobert am 14 April 2012, 22:06:37
Hallo,

habe ähnliches Problem und mich würde das auch sehr interessieren.

Man liest leider immer nur bis max. dem gerichtlichen Mahnbescheid, danach liest man nie wieder was von den Betroffenen und weiß dann gar nicht ob es zur Verhandlung gekommen ist oder nicht.
Titel: Re: Folgen, Möglichkeiten & Rat für die Zukunft
Beitrag von: Ilona am 14 April 2012, 23:23:08
Nach meiner Information gibt es bisher keine Klage. Falls jemandem anderes bekannt ist, bitte unbedingt bei uns melden.

LG Ilona