@Andreas:
Dein Text ist wie ein innerer Monolog in Bildern – voller Geschichte, Orte, Gerüche. Du beschreibst ein Leben, das nicht vergessen will, aber auch keins, das dich heute noch steuert. Das hat Kraft. Nur: Sehnsucht bleibt kein Treibstoff. Sie ist ein Echo. Entscheidend ist, was du heute siehst, wenn du in der Gegenwart stehst – nicht, was mal geglänzt hat.
@Roy1234:
Du beschreibst nüchtern, was viele hoffen: Dass mit der Zeit nichts mehr zieht. Kein innerer Reflex, kein „nur mal kurz schauen“. Bei dir klingt das nicht nach Kampf, sondern nach Haltung. Und genau das ist die Richtung, die ich meine. Wenn kein Reiz mehr da ist, braucht’s keinen Widerstand mehr. Dann bist du raus – nicht, weil du dich zwingst, sondern weil es dir einfach egal ist.
@Rubbel:
Deine Antwort hat Schwere – verständlich. Es geht bei dir nicht mehr um Spielsucht, sondern um Lebenswunden. Die Sucht war Auslöser, nicht Zentrum. Dass du heute trotzdem funktionierst, zeigt, dass du mehr verarbeitet hast als viele je begreifen werden.
Aber: Für manche heißt Freiheit eben „Abstand“. Für andere bleibt es ein inneres Mahnmal. Beides legitim. Nur darf man nicht so tun, als gäbe es nur einen Weg.
@Olli:
Wichtiger Hinweis: Ich hab bewusst verallgemeinert – weil es nicht um mich ging. Ich bin draußen. Kein Drang, kein Thema. Aber viele, die mich kontaktieren, sind mitten drin. Und ich will ihnen zeigen, dass es mehr gibt als nur „durchhalten“.
Was du über das Diskutieren mit dem inneren Anteil sagst, ist genau richtig – wer diskutiert, verliert. Wer das Ding aber mal angesehen und entkoppelt hat, merkt: Es war nie ein Feind, es war nur eine schwache Version von sich selbst.
@Ilona:
Dein Vergleich mit dem Rauchen bringt es auf den Punkt. Erst stört’s, dann ist’s lästig, dann ist’s tot. Du bist 30 Jahre weg – weil das Thema keinen Platz mehr in deinem System hat. Und das ist der Zustand, den ich meine: kein Trigger, kein Reiz, keine Anstrengung.
Das hat nichts mit Glück zu tun. Es ist Konsequenz. Und die kann man bewusst wählen.
Fazit:
Ein Satz kam mir dabei in den Sinn:
Um die Person zu werden, die du sein möchtest, musst du die alte Version von dir sterben lassen.
Solange noch ein Teil in dir an der Illusion hängt – an Nervenkitzel, Hoffnung, Flucht – bleibt das Thema lebendig.
Der Ausstieg beginnt nicht mit Kontrolle. Er beginnt mit Klarheit:
Das bin ich nicht mehr. Und ich will auch nicht zurück.
Dann braucht’s keine Disziplin mehr. Kein „Ich darf nicht“.
Sondern: Es interessiert mich nicht mehr.
Das ist kein Kampf, sondern ein Schnitt.
Eure Ansichten haben mir geholfen, vielen Dank!
Für weitere Perspektiven bin ich natürlich immer offen.
LG
OG