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Online-Selbsthilfegruppen Glücksspielsucht
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Mein Tagebuch Goldfield

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Re: Mein Tagebuch
« Antwort #90 am: 23 Februar 2018, 16:07:44 »
Hallo Goldfield!
Herzlichen Glückwunsch. Vor allem, dass du nach dem Rückschlag so schnell wieder auf die Beine gekommen bist.
Auch ich habe bei meinen ersten (auch längeren Versuchen) Abstinenzen auf eine Therapie verzichtet. Durch die regelmäßigen Besuche bei der Gruppe habe ich es letztendlich erst geschafft, dauerhaft spielfrei zu bleiben. Deshalb mein Tipp: Geh am Montag zur Sprechstunde, schau es dir an (auch die Gruppe). Du hast nichts zu verlieren, im Gegenteil: Wenn du dich darauf einlässt, kannst du nur gewinnen.
Ich drücke dir die Daumen für deinen weiteren Weg, ich werde mit großer Neugierde mitlesen und mitkommentieren :)

Re: Mein Tagebuch
« Antwort #91 am: 24 Februar 2018, 11:22:17 »
12 Tage spielfrei

Schönen Dank Harvey. Auf die Beine gekommen? Naja. Im Januar wurde ich mit jedem Tag euphorischer und war mir sicher, das mir mein momentaner Wille genug Kraft gibt, es zu schaffen. Mein Rückfall hat mir diese Illusion genommen. Da ist etwas in mir, das stärker ist als ich und ich stelle mich Tag für Tag neu diesem Kampf. Ich hatte im Kopf begonnen meine neuen Reichtümer zu verplanen und auszugeben- alles Quark. Das mache ich dann, wenn es so weit ist.

Die Beratungsstelle stellt sich leider tot. Montag war ich persönlich da - geschlossen. Ich hab mehrfach angerufen und keinen erreicht. Ich versuche es jetzt mal per Mail.

Vor vielen Jahren war ich mal im Außendienst tätig. Ich kannte jede Spielhölle an der Autobahn oder Raststätten mit Spielautomaten und auf dem Weg nach Hause war natürlich immer Stau. Ein typisches Muster war: Rein in die Raststätte und erst einmal Currywurst, Pommes, Mayo bestellen. Dann mit dem Mahl zu den Spielautomaten. Und da saß ich dann stundenlang. Wenn ich etwas gewann, war es immer eine Herausforderung die 2-Euro-Stücke irgendwo zu wechseln, oft kam ich mit prall gefüllten Anzugtaschen zum Auto zurück und versuchte dann in der folgenden Woche irgendwie unauffällig das Hartgeld auszugeben. Durch drei mal Currywurst-Pommes die Woche wurde ich auch immer dicker. Das änderte sich aber schlagartig, als ich dann ein letztes Mal aus einem „dicken“ Stau nach Hause kam und mir meine Frau eröffnete, künftig ohne mich weiterleben zu wollen. Da hab ich dann 2 Monate lang eigentlich nur geraucht und ratzfatz 15 Kilo verloren...

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Offline Ilona

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Re: Mein Tagebuch
« Antwort #92 am: 24 Februar 2018, 15:18:04 »
Hier findest du Adressen von Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen.
LG Ilona

http://www.gluecksspielsucht.de/adr/index.php
Juristische Beratung: Kanzlei Kraft, Geil und Kollegen / Bielefeld http://www.kguk.de/
Ansprechpartnerinn: Dr. Iris Ober und Juliane Brauckmann  (Fachanwältinnen für Bankenrecht)  Terminanfragen: 0521-529930
Weitere Infos  hier: https://www.forum-gluecksspielsucht.de/forum/index.php?topic=3737.0

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Offline Olli

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Re: Mein Tagebuch
« Antwort #93 am: 24 Februar 2018, 16:01:22 »
Hi Goldfield!

Zitat
Im Januar wurde ich mit jedem Tag euphorischer und war mir sicher, das mir mein momentaner Wille genug Kraft gibt, es zu schaffen. Mein Rückfall hat mir diese Illusion genommen. Da ist etwas in mir, das stärker ist als ich und ich stelle mich Tag für Tag neu diesem Kampf. Ich hatte im Kopf begonnen meine neuen Reichtümer zu verplanen und auszugeben- alles Quark. Das mache ich dann, wenn es so weit ist.

Das ist ein wirklich schöner Absatz mit einer ebenso schönen Erkenntnis.

Der Wille ... was ist das eigentlich?
Gelten wir Spieler nicht generell als willensstark?
Wieso funktioniert der "eiserne" Wille dann nicht auch auf dem Genesungsweg?

Der Wille ist (in Kurzform) das Begehren von Wünschen, die auf ein vages Gefühl bis hin zu einer festen Überzeugung verbunden ist, in seinem Wollen frei zu sein.

Ich selbst habe das Spielen aber ja immer mit der Tatsache für mich verknüpft, dass ich durch das Spielen meine Freiheit lebe.
So habe ich meinen Willen zum Spielen genutzt.

Ein Wille ist aber nicht einfach da ... es bedarf zunächst einer Willensfindung und einer Willenserklärung/-entscheidung bevor es an die Umsetzung geht.
Da ich schon mit dem Eintritt in das Teenageralter alle Grundlagen für mein späteres Spielen geschaffen hatte, musste also etwas gewaltiges her, was auf meinem Genesungsweg dem Spielen erfolgreich entgegen stehen konnte.
Bei mir war das ein langer Prozess über Jahre in meiner aktiven Zeit.
Da ich Euch hier zu mir damals mit einem gewaltigen Vorsprung versehen sehe, überfällt es mich immer wieder einmal auch mehr von Euch zu verlangen ... :-)
Nun, es hat mich mehr und mehr geärgert, dass ich lügen musste, um mein Spielen zu verheimlichen.
In meiner Umgebung wurde geheiratet und Kinder erblickten das Licht der Welt, während ich meine Zeit in dunklen Höhlen verbrachte.
Einige schafften sich Eigentum an, während ich auf 11 m² bei meinen Eltern wohnte, was ja auch wieder meine so arg ersehnte Freiheit einschränkte.
Ich wurde beschuldigt meine Eltern bestohlen zu haben, obwohl ich es gar nicht war.

Viele Staubkörnchen sammelten sich so zu kleinen und größeren Gesteinsklumpen, bis die Abstinenzgravitation :-) wirksam wurde und sich ein Planetisimal bildete.
Von nun an saugte ich die kleineren Gesteinsklumpen der SHG und der SHFs auf und ich gewinne auch heute noch an Masse dazu.

Ob ich ohne die SHG damals spielfrei geblieben wäre ... ich weiss es nicht.
Ich habe aber wie gesagt viel für mich daraus heraus nehmen können, um meine Willensentscheidung zu festigen.

Von daher kann ich nur jedem raten, sich darüber bewusst zu werden, wieso man eigentlich spielfrei werden möchte.
Es einfach zu sagen und damit nur die negativen finanziellen Aspekte ausblenden zu wollen, reicht da m.E. absolut nicht aus.
Sobald ein Schuldendruck weg ist, wäre damit ja auch der Abstinenzgrund weg.

Also gilt es sich zu fragen, welche Werte ich leben möchte und wie ich sie ggf. erreichen kann (z.B. nicht Lügen -> gelebte Aufrichtigkeit)
Welche Ziele kann ich für mich definieren - in kleinen Dosen - und wie kann ich sie erreichen. (z.B: Einholen von Informationen -> SHG)

Hier steht bisher nirgendwo etwas von Kampf, womit ich zu Deinem Zitat zurück komme.
Er wird auch weiterhin gar nicht benötigt.
Wenn das Suchtteufelchen uns packt, dann gibt es allgemeine und persönliche Strategien, wie ich ihm begegnen kann ohne zu kämpfen. (z.B. Abstinenzkarte im Portemonnaie, ein Abstinenzkalender, eine Telefonliste, der Link zum Forum in den Favoriten ... das Wechseln der Staßenseite ...)

Wie die Gravitation im Universum über den Radius zunimmt, beeinflusst auch die Nähe zum Spiel unser Abstinenzverhalten.
Schaffen wir es einen realen und geistigen Abstand zum Spielen zu schaffen, dann haben wir es auch einfacher seiner Gravitation entgegen zu wirken.

So ... genug Geschwollenes geredet ... :-)
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Mein Tagebuch
« Antwort #94 am: 26 Februar 2018, 19:59:02 »
14 Tage spielfrei

Olaf, Du hast Recht, Geldnot darf nicht der einzige Motivator sein und ist er bei mir auch nicht. Meine Spielsucht hat mir eine Gleichgültigkeit gegenüber den kleinen Freuden des Lebens beschert. Das möchte ich gerne wiederhaben: Freunde empfinden, wenn ich Freunde wiedersehe oder einfach wenn die Sonne scheint.

Ilona, Danke für die Liste - die Beratungsstelle meiner Wahl, ist da enthalten und ich werde weiter beharrlich versuchen, einen Kontakt herzustellen.

Auch diese Woche will ich das Wochenende schadlos erreichen und bin mir sehr sicher, dass ich das schaffe...

*

Offline Olli

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Re: Mein Tagebuch
« Antwort #95 am: 27 Februar 2018, 08:45:45 »
Hi Goldfield!

Zitat
:-\Meine Spielsucht hat mir eine Gleichgültigkeit gegenüber den kleinen Freuden des Lebens beschert.

Ja, das bringt die Sucht nun mal so mit sich. Uns beherrscht da immer das Extreme.
Ich beschreibe meine Intention damals zu spielen immer mit den Worten: Ich wollte mich überhaupt fühlen.
Bei mir war es also nicht anders.

Zitat
Das möchte ich gerne wiederhaben: Freunde empfinden, wenn ich Freunde wiedersehe oder einfach wenn die Sonne scheint.

Diese gigantischen Kleinigkeiten ... :-)
Andreas hat auch hier im Forum mal einen Thread eröffnen: Leben in vollen Zügen.
Der Thread ist sehr lesenswert ...

Du beschreibst hier ein klares und schönes Ziel.
Wie könntest Du es erreichen?
Was könntest Du tun, um Dich vielleicht erst einmal nur zu nähern?

Da gibt es sicherlich eine Menge Möglichkeiten, die für Dich machbar sind ... oder nicht?

Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Mein Tagebuch
« Antwort #96 am: 01 März 2018, 10:01:53 »
17 Tage spielfrei

17 ! Und der Spieler setzt alles auf eine Zahl auf den höchsten Sieg und auf die tiefste Qual. Er setzt alles auf die 17 und 17 fällt - und mit einem Streich hat er das füfunddreißigfache Geld...

Ich streiche die 17 aus meinem Kalender, wie Fluggesellschaften die 13. Reihe und Hotels den 13. Stock !

Re: Mein Tagebuch
« Antwort #97 am: 04 März 2018, 11:01:57 »
20 Tage spielfrei

Sein Spiel einzuschränken, ist für einen Spielsüchtigen wie ein bisschen schwanger sein, das geht nicht. Ich hatte mir mal selbst auferlegt, die ec-Karte beim Gang in die Spielhölle zu Hause zu lassen und nur Bargeld mitzunehmen. Als dann der erste Hunni verspielt war, bin ich dann 10 Minuten nach Hause gegangen, um die Karte zu holen, dann 10 Minuten zum Geldautomaten, wieder zurück nach Hause, um die Karte dort wieder zu deponieren und dann zurück zur Spielhalle. Da ich dort Stammgast war, hatte die nette Aufsicht inzwischen bereits 100 Euro in „meine“ Automaten eingezahlt, so dass ich sofort weiterspielen konnte. Diesen paradoxen und völlig hirnrissigen Vorgang habe ich an manchen Abenden 4 oder 5 mal wiederholt....

Re: Mein Tagebuch
« Antwort #98 am: 05 März 2018, 16:43:06 »
Gestern ist es passiert - nach 5 Wochen Standhaftigkeit bin ich in mein altes Muster zurückgefallen. Alleine in einem Hotelzimmer hab ich meinen Arbeits-Laptop missbraucht, der nicht geschützt ist. Das war für mich immer ein Tabu. Hab mich bei so einem Drecksteil registriert und 100 Euro per PayPal eingezahlt und nochmal und nochmal und bis tief in die Nacht gezockt.
Bis sehr traurig....

Hallo Goldfield,

nachdem du schon wieder bei über 20 spielfreien Tagen angekommen bist hast du doch eindeutig bewiesen wie ernst dir das Ganze ist.
Hinfallen ist das eine und kann jedem passieren, danach aber nicht wieder Alles hinzuschmeißen und im liegen unterzugehen ist schon was ganz anderes.

Vielleicht solltest du in diesem Zusammenhang noch mal über PP nachdenken. Wenn diese Option nicht mehr zur Verfügung steht, ist auch das Risiko bei den OC's minimiert.

Gruß

U_R
Die perfide Sucht und ultima ratio ... (Letzter Ausweg ... ?)

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Zero80

Re: Mein Tagebuch
« Antwort #99 am: 05 März 2018, 17:05:55 »
20 Tage spielfrei

Sein Spiel einzuschränken, ist für einen Spielsüchtigen wie ein bisschen schwanger sein, das geht nicht. Ich hatte mir mal selbst auferlegt, die ec-Karte beim Gang in die Spielhölle zu Hause zu lassen und nur Bargeld mitzunehmen. Als dann der erste Hunni verspielt war, bin ich dann 10 Minuten nach Hause gegangen, um die Karte zu holen, dann 10 Minuten zum Geldautomaten, wieder zurück nach Hause, um die Karte dort wieder zu deponieren und dann zurück zur Spielhalle. Da ich dort Stammgast war, hatte die nette Aufsicht inzwischen bereits 100 Euro in „meine“ Automaten eingezahlt, so dass ich sofort weiterspielen konnte. Diesen paradoxen und völlig hirnrissigen Vorgang habe ich an manchen Abenden 4 oder 5 mal wiederholt....


Ich erinnere mich daran meine EC Karte am 4. als das kto wiedermal leer und der Lohn verspielt war mal in
der Mitte durchgebrochen zu haben um den Monat drauf gezwungen zu sein zum Schalter zu gehen.

Als der 30. gekommen war dachte ich mal wieder ich würde es schaffen ohne alles zu verballern und hab die
karte mit tesa wieder zusammengeklebt und funktionierte wunderbar... das war aber damals vor 10 Jahren
noch.

Geld holen fahren kenne ich auch, meine letzten 4000 hatte ich bei meiner Mutter in meinem alten zimmer
gebunkert. Spielo is von dort 6 km. Erstmal mit 100 hin, zur mutter wieder 100 zurück. Geld weg wieder
hin 200 geholt, danach 3 oder 400 usw. Teilweise auch 5-6 mal am abend und dabei noch mim Motorrad gefahren
wie ein irrer nachts  ::)
Hatte anfangs immer Glück und am ende immer wieder tausend rausgeholt und somit noch bisschen im plus
4-5 mal. Das geld wieder dort gebunkert und beim nächsten mal dann wieder das selbe. Bis alles weg war hab
ich bestimmt 100€ sprit verfahren auf diesen 6km :D

Wie geht's dir denn so ? Heute scheint die Sonne, hoffe das freut dich auch wieder etwas.. war gerade
mim hund 2 std im wald und war einfach hammer, hoffe es wird langsam mal frühling :)
« Letzte Änderung: 05 März 2018, 17:07:52 von Neue Werte »

Re: Mein Tagebuch
« Antwort #100 am: 06 März 2018, 07:13:38 »
22 Tage spielfrei

@U_R, NW: Danke für Eure Nachrichten !

Ich habe mich gegen ein Chargeback entschieden, über die Gründe kann und will ich mich hier nicht näher äußern.

Mir gehts ganz gut. Mein Beruf nimmt mich im Moment sehr in Anspruch, es macht aber Spaß und es bleibt wenig Zeit für andere Dinge. Spaziergänge mit dem Hund gehören auch zu meinen Highlights. Ans Spielen denke ich im Moment immer nur dann, wenn ich in diesem Tagebuch lese oder schreibe oder wenn sich ein Online-Casino-Spam in meinen E-Mails oder bei FB verirrt hat. Meine finanzielle Last ist nach wie vor hoch, aber unter Kontrolle, was mich wieder ruhiger schlafen lässt.

Re: Mein Tagebuch
« Antwort #101 am: 09 März 2018, 07:15:46 »
26 Tage spielfrei

Natürlich denke ich häufig darüber nach, wieviel Geld mich meine Zockerkarriere gekostet hat: Einen Porsche gewiss, vielleicht auch eine Eigentumswohnung. Auch erinnern mich diverse Sachen mit denen ich mich nach großen Gewinnen belohnt habe an das Spielen und an das dann empfundene Hochgefühl.

Heute will ich aber einmal eine andere Rechnung aufmachen: 26 Tage ohne Spiel, sagen wir 2x 4 Stunden Spiel pro Woche - macht in 26 Tagen etwa 30 Stunden gewonnene Zeit. Das entspricht etwa 15 Kinobesuchen, 15 mal essen gehen, 30 Spaziergängen....

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Offline Olli

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Re: Mein Tagebuch
« Antwort #102 am: 09 März 2018, 09:00:27 »
So ist es richtig ...  ;)

Auch ich könnte mir jetzt in den Allerwertesten beißen, wenn ich bedenke, dass mein Häuschen schon doppelt hätte bezahlt sein können.
Doch was bringt mir dieser Gedanke außer Selbstzerfleischung ... nichts.

Also konzentriere ich mich auf das Jetzt.
Heute wohne ich in meinen eigenen vier Wänden und bin dort mein eigener Herr.
10 der ursprünglichen 24 Jahre Schuldentilgung sind bald erreicht.
Nachdem ich in den ersten beiden Jahren die jährlichen Sonderzahlungen ausgelassen hatte (alles ist etwas teurer geworden als gedacht und meine Kredithöhe war mehr als blauäugig), habe ich das mittlerweile nachgeholt und noch ein paar wenige Tausender mehr eingezahlt.
Schaffe ich dies in den nächsten Jahren auch, wird die Gesamtlaufzeit sich um einiges verkürzen.

Auch wenn es sich vielleicht blöde anhört - ich habe damals eine Gegenleistung erhalten.
Meine Langeweile wurde bedient. Ich durfte meine damals eingeschränkte Gefühlspalette ausleben.
Ohne das Spielen hätte ich mich wohl nie dermaßen mit mir und anderen Menschen beschäftigt.

Somit pfeife ich heute auf das verspielte Geld. Mir geht es gut, was will ich mehr.
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

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Offline andreasg

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Re: Mein Tagebuch
« Antwort #103 am: 09 März 2018, 09:40:14 »
Hallo Goldfield,

26x24h= so geht meine Zeitrechnung. Das andauernde Denken und innere und äußere Einflüsse meiner Spielsucht haben mir viel Lebensqualität gekostet.
Deine positiven Sanktionen sind wunderbar! Essen gehen wäre für mich Heute eine davon.

und nicht mehr dem edlen Rennpferd nachjagen, das ich dem Spielhallenbetreiber ins Gestüt gestelt habe.

Liebe Grüsse und schöne 24 Stunden
Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

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Zero80

Re: Mein Tagebuch
« Antwort #104 am: 09 März 2018, 09:47:53 »
Bei mir wäre es wohl auch nen haus gewesen wenn ich die Jahre zusammenrechne. Juckt
mich aber irgendwie auch nicht wirklich das Geld obwohl ich kein haus habe wie olli....

Sehe das genauso, zwar nicht direkt als Gegenleistung, dass is nämlich ne scheiß Rechnung  :P
Aber als ,,Lebensstil" , keine Ahnung kann man das so sagen ? Da ichs teilweise nicht mehr kontrollieren
konnte vielleicht doch nicht, aber dennoch, weg ist ohnehin weg, wichtig ist die Zukunft und geld war
irgendwie sowieso noch nie wichtig für mich und materielle dinge oder Statussymbole erst recht nicht,
 daher um so verwunderlicher das ich da reingerutscht bin..




 

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