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Er tut es immer wieder...

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Offline Silke

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Re: Er tut es immer wieder...
« Antwort #60 am: 31 Januar 2007, 18:41:01 »
Hallo Harry,

Du sagst, der 1. Schritt muß vom Angehörigen kommen? Somit läge ja die Verantwortung beim Angehörigen. Nur dieser hat ja nicht die Sucht (zumindest nicht diese...) Das kann ich so nicht akzeptieren, auch wenn ich schon verstehe, was Du meinst. Dennoch kann nicht der Angehörige sozusagen den Schwarzen Peter zugeschoben bekommen, weil er diese "Spiel" so lange mitgenmacht hat. Klar, sind die meisten Angehörigen in dieser Spirale gefangen und sind co-abhängig (Lit: "Die Sucht, gebraucht zu werden") und spielen mit. Nur auch sie können sich, genau wie der Süchtige selbst, oft nicht ohne Hilfe von außen aus diesem Teufelskreis befreien. Insofern (Hilfe holen!) machen die meisten Angehörigen ja schon irgendwie den 1. Schritt. Meist ist bis dahin aber schon sehr viel passiert. Aber den Angehörigen die Verantwortung des 1. Schrittes überhelfen - NEIN Harry.

Liebe Grüße
Silke

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Offline Mavrole

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  • Am Ende des Tunnels gibt es immer ein Licht!
Re: Er tut es immer wieder...
« Antwort #61 am: 31 Januar 2007, 19:01:27 »
Hi Silke.

Danke. Du hast ziemlich genau den Nagel auf den Kopf getroffen. So habe ich es gemeint.


Mavrole
Wenn das Leben Dir ein Citrone schenkt, dann mach Limonade draus!!!!

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Offline Harry

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Re: Er tut es immer wieder...
« Antwort #62 am: 31 Januar 2007, 19:28:22 »
Hallo Silke,
ich will doch den Angehörigen nicht die Verantwortung zu schieben. Nur wenn mir meine Frau damals nicht gesagt hätte sie macht so nicht weiter würde ich wahrscheinlich heute noch saufen. Das ist es was ich mit meine. Ich will dem Angehörigen die Rolle des Arztes geben der dem Kranken auch erst mal sagen muss dass er krank ist bevor sich was ändert.
Aber es ist immer das gleiche. Immer erst mal das schlimmste annehmen. Was ich in den Foren nicht verstehe warum kann man nicht erst mal nachfragen wie das gemeint ist. Und wenn der Arzt dem Patienten sehr spät sagt das er krank ist um bei dem BEispiel zu bleiben kann es eben zu spät sein.
Wir sitzen doch im selben Boot Silke dann sollten wir auch zusammen rudern.

Liebe Grüße
Harry

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Offline Silke

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Re: Er tut es immer wieder...
« Antwort #63 am: 31 Januar 2007, 21:20:52 »
Hallo Harry,

ja, da hast DU Recht, dass es in den Foren immer wieder zu Missverständnissen kommt. Bei dieser Art von Kommunikation bleibt das nicht aus.
So, wie Du es jetzt nochmal erklärt hast, ist es für mich eher annehmbar! Ganz sicher geht (nach Deinen Worten) dann tatsächlich meist der Angehörige (wer auch immer das ist ---> Partner/in, Eltern/Chef/Kollegen ...) den ersten Schritt, indem er zeigt, daß hier Schluß ist, keine Frage. ABER trotzdem wird dieser "Prozess" in der Regel lange dauern. Die meisten Angehörigen können gemäß meiner Erfahrung sehr viel einstecken, aushalten ... dann ist es eben durchaus auch mal zu spät - für beide Seiten! Und die vielen negativen Gefühle, mit deren Umgang ja bekanntermaßen gerade Spieler so ihre Probleme haben, gehören unweigerlich zu einer Sucht dazu - auch auf beiden Seiten.
So, Harry, hab ich Dich jetzt richtig verstanden?

@ mavrole! Wie sieht es bei Dir aus? Wie lief es heute?

Liebe Grüße
Silke

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Offline Harry

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Re: Er tut es immer wieder...
« Antwort #64 am: 01 Februar 2007, 07:09:21 »
Hallo Silke,
das ist es ja was ich damit sagen will. Die ANgehörigen sollen nicht soviel einstecken aushalten sondern früher stop sagen. Dann wächst da auch kein Hass. Warum muss man denn immer so lange mitmachen in dem schlimmen Spiel. Warum nicht bei Zeiten schluss sagen. Auch Ilona hat hier in einem Beitrag mal geschrieben dass der Süchtige selber zur Beratungsstelle gehen muss. Wenn meine Frau damals nicht mitgegangen wäre weiss ich nicht ob ich jemals in die EEntziehungskur gegangen wäre. Erst dort in der Zeit bei mir nach genau 4 1/2 Monaten hat es klick bei mir gemacht.
Ich halte auch nichts von ambulanten Therapien. Wo ich das größte Problem sehe ist dass im Moment nicht genügend süchtige Spieler auf Therapie sind (vor allem z.B. auch rückfällige) und deswegen häufig mit Alkoholikern gemischt wird. Am meisten haben mir die Gespräche mit andern Patienten gebracht die mir spät Nachts im Rauchraum erzählt haben wie bei ihnen der Rückfall passiert ist und wie die Auswirkungen waren. Wenn wir da beide allein in dem Raum waren, da hat jeder ganz auf gemavht sich ganz so gezeigt wie er wirklich ist. Viele spielen doch ihr Leben lang eine Rolle, bei den Gesprächen Nachts nicht.
Das ist es auch was ich gerne möchte hier in den verschiedenen Foren. Einen Austausch von Erfahrungen. Was ich gar nicht verstehen kann, warum hier die Leute wo sie anonym sind Angst haben sich zu öffnen. Was soll denn passieren.
Aber ich habe inzwischen auch verstanden, dass das hier und in andern Foren nicht geht. Wobei es hier noch immer am Besten ist.
Nur habe ich doch meine Süchte ein schwarz weiss Denken und weiss nicht ob ich da einen Kompromis machen kann und will. Ich weiss nicht ob ich es aktzeptieren will dass zwischen den Partnern ein Graben ist, dass von Schuld gesprochen wird, dass die Liebe tot ist.
Kurz, ich weiss nicht ob ich überhaupt noch weiter machen will, oder ob ich nicht die Augen schliesse ob so viel Missverständnisse. Die gibt es doch eigentlich nur wenn der eine beim andern das schlechte sieht und nicht das gute.
Ich werde einige Tage darüber nachdenken, mal sehen was rauskommt. Das geht jetzt nicht gegen dich Silke das ist allgemein der Beitrag hat sich in mir verselbständigt.

Lieben Gruß
Harry

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Offline Silke

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Re: Er tut es immer wieder...
« Antwort #65 am: 01 Februar 2007, 07:48:22 »
Hallo Harry,

okay, denke mal in Ruhe nach.

Viele Grüße
Silke

 

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