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Das Leben verspielt

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Offline kc_

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Das Leben verspielt
« am: 26 Februar 2019, 09:19:22 »
Hallo zusammen,

ich habe mich vor einer Woche in diesem Forum angemeldet, habe diverse Beiträge gelesen und so auch geschafft, mich in dieser Woche vorm Spielen fernzuhalten.

Ich bin 36, verheiratet, habe einen guten Job - aber leider spielsüchtig!. Angefangen hat das Ganze vor 5 Jahren. Ich ging mit Freunden immer wieder in die Spielbank und habe Roulette gespielt. Das Roulettespiel hat mich so begeistert, dass ich im Internet nach Casinos geschaut habe und mich bei ein paar angemeldet habe. Ich habe am Anfang sehr viel Geld gewonnen - ca. 70.000 Euro. Das hat bei mir Gier ausgelöst und ich wollte immer mehr Geld gewinnen. Habe angefangen von einem luxuriösen Auto, von einem großen Haus zu träumen.....

Dann traf die Verlustphase ein. Ich verlor binnen eines Jahres meinen gesamten Gewinn (70.000) und mein Ersparnis (15.000). Ich nahm Kredit bei einer Bank auf (20.000) und verlor diesen binnen eines Monats. Ich war ruiniert, zerstört. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass sowas mir passieren wird. Denn ich war immer ein fleißiger...

Ich erzählte meiner Frau von meiner Spielsucht. Sie stand zu mir...hat mich unterstützt. Wir wollte gemeinsam ein neues Leben anfangen.

Doch ich konnte es nicht akzeptieren, dass ich verloren habe. Ich wollte alles wieder zurückgewinnen. Ich habe dann angefangen heimlich zu spielen. Ich habe heimlich meinen bestehenden Kredit aufgestockt (+10.000) und habe diesen auch binnen 2 Monaten verzockt.

Ich ging in Depression. Ich konnte nicht mehr klar denken. Habe angefangen mit meinem Gehalt zu spielen und weiß nicht wie oft ich mein Gehalt verspielt habe. Ich war so verrückt, dass ich sogar das Gehalt und das Ersparnis von meiner Frau verspielt habe....Ich habe von meinen Eltern Geld ausgeliehen und verspielt......Das ging so die nächsten 4 Jahre weiter. Ich gewann ein paar Mal und verlor öfters....Ich habe durch Lügen irgendwie geschafft, meine Spielsucht von meiner Frau zu verheimlichen. Sie ist so naiv gewesen, dass sie an alle meine Lügen geglaubt hat. Ich hatte immer wieder versucht aufzuhören, aber jeder Versuch scheiterte......Ich fühlte mich innerlich schei.....

Die Kredite haben sich gehäuft und Dispo wurde immer wieder aufgebraucht....Die Familie von meiner Frau und von mir wusste, dass es uns finanziell nicht gut geht. Ich habe mir immer irgendwas einfallen lassen und irgendwelche blöden Lügen erzählt....

Letztes Jahr bekamen wir von meinen und von Eltern meiner Frau eine finanzielle Unterstützung (insgesamt 15000). Ich habe gesagt, dass ich dieses Mal das Geld nicht verspiele und damit versuche, meine Existenz zu retten. Der Drang nach Spielen war so groß, dass ich das Geld fürs Spielen eingesetzt habe. Ich habe daraus einen Gewinn gemacht (20000 Euro). Das Ende könnt ihr raten....ich verlor meinen Gewinn und die finanzielle Unterstützung unserer Eltern innerhalb von 3 Monaten.

Zusammengefasst - ich habe aufgrund meiner Sucht und meiner Gier sehr viel Geld in den letzten 5 Jahren verloren (schätze 100.000 Euro). Ich wünschte, ich könnte die letzten 5 Jahre irgendwie rückgängig machen.

Wenn ich es schaffe, spielfrei zu bleiben, könnte ich meine Kredite in den nächsten 6 Jahren abbezahlen.

Was ich alles gegen meine Spielsucht in letzter Woche unternommen habe:
- mich hier angemeldet und Beiträge von anderen gelesen
- meine Frau eingeweiht. Ich habe ihr erzählt, dass ich immer noch Verlangen nach Spielen habe und es mir schwer fällt, aufzuhören (Sie weiß aber von meinem Verlust noch nicht)
- Einen Termin bei der Beratungsstelle Caritas ausgemacht

Was ich als nächstes vorhabe:
- die TAN-Liste an meine Frau geben, so dass ich selbst keine Einzahlungen mehr tätigen kann.
- Termine bei der Beratungsstelle regelmäßig besuchen

Eins ist sicher - ich möchte raus aus dieser Sucht. Ich möchte keine Lügen mehr erzählen. Ich möchte keine Kredite mehr aufnehmen. Ich möchte keine schlaflose Nächte mehr haben. Ich möchte "normal" wie alle anderen leben...
« Letzte Änderung: 26 Februar 2019, 09:23:47 von kc_ »

Re: Das Leben verspielt
« Antwort #1 am: 26 Februar 2019, 09:50:55 »
Hallo kc,

schön das du hier bist und deine Geschichte erzählt hast. Genau das ist der erste große Schritt zum Neuanfang. :-)

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Offline taro

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Re: Das Leben verspielt
« Antwort #2 am: 26 Februar 2019, 10:07:41 »
Moin kc,

Deine Geschichte entspricht ziemlich genau meiner. Einziger Unterschied, ich war alleine und habe mir allerlei illegaler und legaler Möglichkeiten gesucht mir die Massen an Geld zu besorgen die ich benötigte. Mein Selbstmord war schon fest eingeplant.
Zu der Zeit traute ich mich dann eine SHG von GA zu besuchen.

Das war der Start in ein neues, in mein aufregendes Leben.

Viel Erfolg
Taro

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Offline kc_

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Re: Das Leben verspielt
« Antwort #3 am: 04 März 2019, 17:02:05 »
Ich hab heute nach 2 Wochen spielfreie Zeit Rückfall gehabt. Hatte vor 2 Wochen einen Kredit in Höhe von 5000 Euro aufgenommen und heute habe ich dieses Geld verzockt. Ich war so entschlossen, nie wieder zu spielen. Aber heute konnte ich den Spieldrang nicht wehren...

Ich hasse mich...
« Letzte Änderung: 04 März 2019, 17:09:35 von kc_ »

Re: Das Leben verspielt
« Antwort #4 am: 04 März 2019, 17:38:50 »
Wolltest du die Bankdaten nicht deiner Frau geben?

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Offline andreasg

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Re: Das Leben verspielt
« Antwort #5 am: 04 März 2019, 17:41:32 »
Hallo KC,

mein Gedanke nach dem Lesen Deiner Geschichte: Stationäre Therapie... Da ist viel auf die Familie, die Familien bezogen, da gehen Vertrauen und Gelder den Bach herunter.
In einer Klinik bist Du erst einmal vom Spielgeschehen entfernt, auch wenn Deine Frau die TAN verwaltet, aber Du gibst die Verantwortung ab, genau wie mit den Darlehen?

In einer Klinik lernst Du Dich wieder neu selber kennen. Solange der Groll in Dir tobbt, wird das zwanghafte Spielen schwerlich Ruhe finden.


Die Hotline 0800 0776611 ist ein probates Mittel,
und wenn Du direkt Gleichermaßen Betroffene suchst, der nächtliegende Weg führt in eine Selbsthilfegruppe.

Fühle Dich einfach Willkommen.

schöne 24 Stunden
Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

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Offline kc_

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Re: Das Leben verspielt
« Antwort #6 am: 04 März 2019, 19:57:26 »
Ich wollte nach dem der Kreditbetrag eingegangen ist, die TAN-Liste bzw. die App-Berechtigung an meine Frau geben. Ich weiß es nicht, warum ich das nicht gemacht habe....

Ich habe am 15.03 einen Termin bei der Beratungsstelle...

Bei der SHG habe ich auch angerufen. Aufgrund der sehr geringen Anzahl der Teilnehmer findet die SHG bei uns in der Nähe nur einmal im Monat statt...

Stationäre Therapie ist wohl eine gute Idee, aber soweit ich weiß, geht so eine Therapie über 8-10 Wochen...ich kann nicht so lange auf der Arbeit fehlen...und wenn dann, was sage ich bloß dem Arbeitgeber?




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Offline kc_

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Re: Das Leben verspielt
« Antwort #7 am: 04 März 2019, 21:43:23 »
Mein Tag 1 beginnt heute...ich WERDE spielfrei bleiben.

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Offline taro

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Re: Das Leben verspielt
« Antwort #8 am: 04 März 2019, 22:56:04 »
Ich wollte nach dem der Kreditbetrag eingegangen ist, die TAN-Liste bzw. die App-Berechtigung an meine Frau geben. Ich weiß es nicht, warum ich das nicht gemacht habe....
Ich hab da ja so eine Vermutung warum Du das nicht gemacht hast, Du wolltest es genau so....
Ich habe am 15.03 einen Termin bei der Beratungsstelle...

Bei der SHG habe ich auch angerufen. Aufgrund der sehr geringen Anzahl der Teilnehmer findet die SHG bei uns in der Nähe nur einmal im Monat statt...
Wenn Du verlässlich regelmässig kommst, ist ja nun vielleicht ein wöchentliches Meeting möglich, wie weit ist den die nächst Gruppe weg?
Stationäre Therapie ist wohl eine gute Idee, aber soweit ich weiß, geht so eine Therapie über 8-10 Wochen...ich kann nicht so lange auf der Arbeit fehlen...und wenn dann, was sage ich bloß dem Arbeitgeber?
Das einfachste, Du bist krank, wenn Du aufgrund Deines Verhältnisses zum Chef meinst Ihn etwas mehr schuldig zu sein, sagst Du, Du musst 8-10 Wochen in die Klinik, Dein Leben wieder auf die Reihe bekommen...
Die Alternative ist, Du verzockst Dein Leben, der letzte Rückfall hat alleine ein Monatslohn gekostet, was sind da 10 Wochen für ein neues Leben?

Los Arsch hoch und bewegen.

Taro

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Offline Olli

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Re: Das Leben verspielt
« Antwort #9 am: 05 März 2019, 06:48:44 »
Hi KC!

Du brauchst Dich nicht hassen ...

Was Du hier erlebt hast, ist ein häufiger Vorgang bei Spielern.
Es ist ein Prozess, den wir wohl erst einmal durchleben müssen, damit wir anschließend das Richtige tun.

Ja, tief in Dir drin hast Du wohl spielen wollen.
Nun beende es und lasse Dich nicht auf weitere Geldbeschaffungsmaßnahmen ein.
Auf die Art und Weise habe ich damals einen Bausparvertrag ausgezahlt und dann einen Kredit aufgenommen.
Insgesamt belief sich die Summe auf 22.000 DM.

Du hast nun Deinen Termin bei der Beratungsstelle. Der 15. ist nicht mehr lange hin.
Ob Du stationär oder ambulant oder überhaupt eine Therapie machst, wird mit Dir dort in einigen Gesprächen erörtert werden.
Es wird auf Deine individuellen Rahmenbedingungen und Wünsche eingegangen.

Der Job - mal Hand aufs Herz - ist sowas von zweitrangig.
Dabei heißt das ja noch lange nicht, dass Du ihn verlieren wirst.
Wenn Du krank bist, dann bist Du eben krank. Mehr braucht Dein AG gar nicht zu erfahren.
Und wenn im Rahmen einer potentiellen stationären Therapie sogar noch eine Verlängerung in Betracht gezogen wird, dann nehme auch das mit.
Denn es geht dabei um Dich - um Deine Gesundheit - um Dein künftiges Leben.

Auch wenn die SHG nur einmal im Monat stattfindet, so gehe auch dort hin.
Du brauchst Input, so viel Du nur bekommen kannst.

Die Welt dreht sich weiter - Selbsthass verändert daran nichts.
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

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Offline kc_

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Re: Das Leben verspielt
« Antwort #10 am: 05 März 2019, 15:13:12 »
@Olli
Du hast recht, irgendwo tief in mir wollte ich spielen. Ich muss das Geldmanagement neu lernen. Sobald ich den Kreditbetrag aufs Konto sah, wollte ich spielen. Wie kann ich nur das machen?

Ich werde bei meinem Beratungstermin die ambulante bzw. die stationäre Therapie ansprechen...

All meine Freunde/Bekannte bauen Häuschen...und ich verzocke das Geld...

Ich fühle mich richtig krank. Werde ich überhaupt wieder gesund?

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Offline andreasg

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Re: Das Leben verspielt
« Antwort #11 am: 05 März 2019, 15:48:41 »
Ja, wenn Du daran glaubst, und bereit bist, an Dir etwas zu ändern!

Hallo KC,

ich habe mich such unersetzlich bei meiner Arbeitsstelle gehalten. Aber ich habe meinrm Chef von meiner Krankheit offen erzählt, nachdem ich eine Akuteinweisung in die Klinik erhalten habe.Nach 7 Wochen war ich zurück, hab d7e Hand aufgehalten,  und der Chef gab mir eine Gehaltserhöhung!

Wie gesagt :Arsch hoch und auf die Beine!

schöne 24 Stunden Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

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Offline Olli

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Re: Das Leben verspielt
« Antwort #12 am: 06 März 2019, 06:26:58 »
Hi KC!

Zitat
All meine Freunde/Bekannte bauen Häuschen...und ich verzocke das Geld...

Ich fühle mich richtig krank. Werde ich überhaupt wieder gesund?

Immer nur einen Schritt nach dem Anderen.

Solche Gedanken hatte ich auch - und heute lebe ich abstinent und habe ein Häuschen.
Also ... Kopf hoch ... wenn ich das schaffen konnte, schaffst Du das erst recht.

Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Das Leben verspielt
« Antwort #13 am: 08 März 2019, 20:47:38 »
Hallo Alle,

darf ich mich in dieses Gespräch mit einklinken?
Ich habe mich soeben wieder im Forum angemeldet. Ich war vor vielen Jahren schon mal dabei und habe es dann irgendwann sein lassen, weil ich mich überschätzt hatte....

Kann es sein, dass Du "AndreasG" schon seit vielen Jahren dabei bist? Ich war glaube ich damals als "superkulli" angemeldet. (bin mir aber nicht mehr sicher)

Ich bin 53 J. alt und spiele seit meinem ca. 18. Lebensjahr.
So wirklich aufgehört habe ich leider nie und immer wenn ich die Schulden mal wieder auf ein erträgliches Maß heruntergezahlt hatte, fingen sie irgendwann wieder an, stetig zu steigen.

Mittlerweile sind sie wieder sehr hoch, aber da ich alleinstehend bin und einen guten Job habe (den ich zum Glück durch das Spielen nie vernachlässigt habe) könnte ich die Schulden (ca. 100.000) im Laufe einiger Jahre abzahlen. Aber das klappt natürlich nur, wenn ich es endlich schaffe, abstinent zu sein/bleiben.

Der Hauptgrund warum ich mich allerdings wieder mit dem Thema beschäftige ist der, dass ich mal wieder eine Beziehung in den Sand gesetzt habe. Nicht aufgrund der Schulden und des Spielverhaltens, sondern aufgrund meiner Persönlichkeits-Entwicklung im Laufe der letzten 30 Jahre. (schwer Gefühle aushalten können, teilweise "infantiles Streitverhalten" (ich nenne es jetzt mal so), so wie einige andere Dinge, an denen ich arbeiten will/muss)

Vor ca. 5 Jahren war ich auf Kur (Berus), aber auch das hat mir anscheinend nur bedingt geholfen. Aber ich sollte hier nicht als Maßstab gelten. Ich werde mir die Unterlagen auch nochmal wieder herausholen und sicherlich wieder einige hilfreiche Anregungen finden.
Ich habe eigentlich nur gute Erinnerungen an meine Zeit hier und ich hoffe, dass dies in Zukunft weiterhin bzw. wieder so sein wird.

"KC" - Du weißt das Du nicht alleine bist und hier sind viele Menschen, die Dir helfen können und wollen.

Ich habe z.B. vor ca. 6-7 Jahren mal ein Buch über mein Leben geschrieben - mein Leben als Spieler. Dies hat mir etwas geholfen, die Entwicklung aufzuarbeiten etc. - vielleicht ein Tipp, wenn Du gerne am Computer schreibst.

Nach meiner Kur habe ich bei allen "richtigen Freunden" mein Coming-out gemacht - auch das hat mir damals geholfen.

Mittlerweile ist das Problem einfach so, dass ich früher in Spielhallen an mehreren Automaten gespielt habe und seit ein paar Jahren nur noch im Internet. Brauche keinen Fuß mehr vor die Tür zu setzen und kapsele mich noch mehr von der Umwelt ab.

Ich werde mir jetzt auch wieder einen Verhaltenstherapeuten suchen, einfach, um gegen die Sucht und für mich als Mensch etwas zu unternehmen.

Ich freue mich, wieder von Euch zu hören.

Gruß
Canadensis

Re: Das Leben verspielt
« Antwort #14 am: 08 März 2019, 23:36:28 »
Hallo Alle,

darf ich mich in dieses Gespräch mit einklinken?
Ich habe mich soeben wieder im Forum angemeldet. Ich war vor vielen Jahren schon mal dabei und habe es dann irgendwann sein lassen, weil ich mich überschätzt hatte....

Kann es sein, dass Du "AndreasG" schon seit vielen Jahren dabei bist? Ich war glaube ich damals als "superkulli" angemeldet. (bin mir aber nicht mehr sicher)

Ich bin 53 J. alt und spiele seit meinem ca. 18. Lebensjahr.
So wirklich aufgehört habe ich leider nie und immer wenn ich die Schulden mal wieder auf ein erträgliches Maß heruntergezahlt hatte, fingen sie irgendwann wieder an, stetig zu steigen.

Mittlerweile sind sie wieder sehr hoch, aber da ich alleinstehend bin und einen guten Job habe (den ich zum Glück durch das Spielen nie vernachlässigt habe) könnte ich die Schulden (ca. 100.000) im Laufe einiger Jahre abzahlen. Aber das klappt natürlich nur, wenn ich es endlich schaffe, abstinent zu sein/bleiben.

Der Hauptgrund warum ich mich allerdings wieder mit dem Thema beschäftige ist der, dass ich mal wieder eine Beziehung in den Sand gesetzt habe. Nicht aufgrund der Schulden und des Spielverhaltens, sondern aufgrund meiner Persönlichkeits-Entwicklung im Laufe der letzten 30 Jahre. (schwer Gefühle aushalten können, teilweise "infantiles Streitverhalten" (ich nenne es jetzt mal so), so wie einige andere Dinge, an denen ich arbeiten will/muss)

Vor ca. 5 Jahren war ich auf Kur (Berus), aber auch das hat mir anscheinend nur bedingt geholfen. Aber ich sollte hier nicht als Maßstab gelten. Ich werde mir die Unterlagen auch nochmal wieder herausholen und sicherlich wieder einige hilfreiche Anregungen finden.
Ich habe eigentlich nur gute Erinnerungen an meine Zeit hier und ich hoffe, dass dies in Zukunft weiterhin bzw. wieder so sein wird.

"KC" - Du weißt das Du nicht alleine bist und hier sind viele Menschen, die Dir helfen können und wollen.

Ich habe z.B. vor ca. 6-7 Jahren mal ein Buch über mein Leben geschrieben - mein Leben als Spieler. Dies hat mir etwas geholfen, die Entwicklung aufzuarbeiten etc. - vielleicht ein Tipp, wenn Du gerne am Computer schreibst.

Nach meiner Kur habe ich bei allen "richtigen Freunden" mein Coming-out gemacht - auch das hat mir damals geholfen.

Mittlerweile ist das Problem einfach so, dass ich früher in Spielhallen an mehreren Automaten gespielt habe und seit ein paar Jahren nur noch im Internet. Brauche keinen Fuß mehr vor die Tür zu setzen und kapsele mich noch mehr von der Umwelt ab.

Ich werde mir jetzt auch wieder einen Verhaltenstherapeuten suchen, einfach, um gegen die Sucht und für mich als Mensch etwas zu unternehmen.

Ich freue mich, wieder von Euch zu hören.

Gruß
Canadensis

Hallo. Ist zwar scheiße gelaufen alles. Aber schon morgen könnte dein Leben schöner sein. Ohne das Spiel mit dem Glück. Ich bin zuversichtlich, dass es nicht zu spät ist. Das Leben wird wieder so viel bunter
ist spielfrei

 

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