Glücksspielsucht => Tagebuch => Thema gestartet von: P-Toni am 17 Juni 2020, 17:34:37

Titel: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 17 Juni 2020, 17:34:37
Ich spiele mittlerweile seit 5 Monaten nicht mehr und gerade eben zitter ich am ganzen Körper. Der Grund ist ein Anruf den ich gerade erhalten habe.
Eine freundliche junge Dame meldete sich und nannte im Begrüßungssatz den Namen des OC für das sie arbeitet.

In dem Moment schrillten alle Alarmglocken bei mir. Meine erste Antwort war: Hallo Verbrecherbande.
Ich wollte die nette Dame gar nicht zu Wort kommen lassen und sagte ihr, dass ich mit ihrem OC nichts zu tun haben will und man mich bitte aus allen Verteilern streichen soll. Die Antwort: Kommen Sie dafür doch bitte in den Live-Chat.
Na klar und dann bietet man mir den mega Bonus an und glaubt mich doch noch ködern zu können. Es macht mich gerade so sauer.
Habe ihr dann höflichst gesagt Sie soll sich gut überlegen ob Sie für diese Verbrecher wirklich arbeiten möchte und habe ihr erklärt, dass das kein Angriff auf Ihre Person ist.
Damit hab ich dann das Gespräch beendet.

Ich bin gerade von mir selbst verblüfft wie schnell meine Abwehrmechanismen in dieser Situation gegriffen haben. Ich bleibe spielfrei und bin stolz auf mich so reagiert zu haben.

Habt ihr vielleicht Tipps wie mich die OC's nicht mehr erreichen können? Bekomme nämlich täglich mehrere Mails in den Spam-Ordner, regelmäßig SMS (ohne Nummer also kann ich sie scheinbar nicht sperren) und anscheinend jz auch Anrufe.

Ich freue mich über jeden Tipp diesbezüglich.
(Und mir ist klar, dass ich meine Mail Adresse ändern kann aber meine Telefonnummer ist eine Wunschnummer und die möchte ich nicht hergeben ;))

LG P-Toni
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Ilona am 17 Juni 2020, 17:55:04
Lieber Toni,

du hast top reagiert!!! Besser geht es nicht! Hat sie eine Telefonnummer hinterlassem? Konntest du die sehen? Schreib bitte ein Gedächtnisprotokoll und zwar so genau wie möglich.

LG Ilona
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 17 Juni 2020, 18:13:54
Die Nummer wurde mir angezeigt und das Gedächtnisprotokoll habe ich bereits mit dem vorherigen Post erledigt.
Ich habe einen Freund, der bei meinem Mobilfunkanbieter arbeitet. Er weiß zum Teil auch von meiner Sucht und ich werde ihn fragen ob er mir da weiterhelfen kann.

Ich bin trotzdem schockiert über den Anruf. Ich weiß leider nicht ob ich mich dort sperren hab lassen oder das Limit auf 1€ gesetzt habe. Eines von beiden wars bestimmt aber ich möchte dennoch nicht auf deren Hompage nachsehen.

Somit hab ich jetzt aber hier mal mein Tagebuch gestartet und das sehe ich positiv. Werde es in unregelmäßigen Abständen weiterführen da ich Angst habe, dass wie schon so oft zuvor, in Vergessenheit gerät, dass ich von all dem soviel Abstand wie nur möglich halten muss. Nur diesmal weiß ich, dass ich suchtkrank bin und mit dem Wissen lass ich mich nicht mehr so einfach in die Falle locken.

LG P-Toni
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 17 Juni 2020, 18:19:57
Und wenn ich schon dabei bin:

Auch das Pokern in freundschaftlichen Runden lasse ich seit Jänner sein. Ich lass mir ausreden einfallen warum ich nicht kommen kann. Ein paar meiner Freunde sind eingeweiht und können es verstehen, nur möchte ich mich nicht allen offenbaren.

Über solche Pokerrunden habe ich lange nachgedacht bin aber zu dem Entschluss gekommen, dass sie die gleichen Mechanismen in mir triggern wie das klassische Glücksspiel. Zwar artete es beim Pokern nie aus wie im OC aber die Gefühle die ich dabei hatte waren oft die gleichen. Reinschieben, All-In und Verlust wieder reinholen qenns nicht läuft.

All das möchte ich nicht mehr auch wenn es dennoch schmerzlich ist nicht dabei zu sein obwohl ich es gerne wäre.

LG P-Toni
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 14 Juli 2020, 09:06:18
Heute sind es ziemlich exakt 6 spielfreie Monate.  Juhu!

War gestern zum ersten mal in einer SHG aber für Mediensucht. Eine lockere Runde in der jeder frei erzählen kann. Ich habe um Gespräch mit den anderen relativ rasch bemerkt welchen Ersatz meine diversen Süchte für mich leisten. Nämlich den etwas verpasst zu haben in der Jugend und mich nicht völlig ausgelebt zu haben, das Streben nach Autonomie und die Abgabe von Verantwortung.

Nach meinem gestrigen Besuch habe ich das Gefühl tausend Mal weiter gekommen zu sein als mit meiner Psychologin. Ich werde wieder hingehen.

Außerdem habe ich vor dem Besuch der SHG mit meiner Freundin über meine Süchte und vorallem über die Spielsucht gesprochen.
Als ich ihr sagte, dass ich spielsüchtig bin und das immer sein werde und ich nur abstinent leben kann sagte sie "ich weiß doch, dass du das bist. Das habe ich schon damals bei deinen Systemsportwetten bemerkt"

Wow, damit hat sie mich überrascht, dennoch kennt sie das ganze Ausmaß noch nicht. Aber es ist ein Anfang mich auch ihr gegenüber zu öffnen.

Sie hat mich gefragt ob ich nur mein Geld verspielt habe. Das hab ich bejaht. Immer nur meines. Nie ihres oder das Angesparte der Kinder. Keine Schulden zum Glück.

Auch Summen wollte sie wissen, habe ihr gesagt, dass das nicht wichtig sei und das hat sie akzeptiert. Aber auch das wird sie irgendwann zur Gänze erfahren, nur noch nicht jetzt. Nach und nach denn ich möchte sie damit nicht schockieren. Sie wird es verstehen und dafür bin ich dankbar.

Auf in die nächsten 6 spielfreien Monate!

LG P-Toni
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Olli am 14 Juli 2020, 09:31:53
Hi P-Toni!

Dein Beitrag zaubert mir ein wohliges Lächeln ins Gesicht.
Es ist doch immer wieder schon zu lesen, wie sich Menschen entwickeln.
Und es macht Spaß zu erfahren, wie sie sich darüber selbst freuen und stolz auf sich sind!
Zu Recht, wie ich finde ... ;)

Danke dafür!

Ich finde es auch gut, dass Du Dich Deiner Freundin gegenüber langsam öffnest.

Zitat
"ich weiß doch, dass du das bist. Das habe ich schon damals bei deinen Systemsportwetten bemerkt"

Mir haben Freunde damals gesagt: Na klar haben wir gemerkt, dass Du spielsüchtig bist. Wir haben Dir aber nichts gesagt, weil wir Dir nicht zu nahe treten wollten.
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 01 September 2020, 20:55:25
Da bin ich wieder.
Ich denke in den letzten Tagen wieder viel an das Glücksspiel und was ich da alles aufgeführt habe und es belastet nach wie vor.

Die Gedanken daran verschwinden nicht und der Reiz zumindest mal in einen Stream zu schauen ist stets da. Aber ich mache es nicht.
Was hätte ich denn schon davon? Genau, gar nix außer, dass sich die Spirale wieder zu drehen anfangen würde.
Das will ich nie wieder!

Mittlerweile habe ich seit fast 8 Monaten nicht mehr gespielt und denke trotzdem noch oft daran. Vielleicht ist das auch gut, denn jedesmal wenn ich ans Spiel denke kommen in mir Gefühle von Wut auf.

Wut auf diese rücksichtslose Industrie die sich am Leid von uns Süchtigen bereichert und immer jüngeres Zielpublikum anvisiert. Wut auf die, die zulassen, dass wir spielen können. Wut auf diese aufgeblasenen, von Süchtigen finanzierten Youtube, Twicht oder was auch immer Kanälen, die uns mit in ihre verdammte Glücksspielwelt genommen haben. Und Wut auf mich, dass ich so lange gebraucht habe zu verstehen das ich ein Süchtiger bin.

Vor ein paar Tagen hatte ich einen Traum in dem ich in einem Casino war. Ich beobachtete aber habe nicht gespielt. Es war als wäre ich tatsächlich dort gewesen und ich hätte eine Feuerprobe bestanden. Die Gefühle im Traum waren die gleichen wie ich sie zur Zeit in der Realität habe. Auch wenn es nur ein Traum war bin ich froh, dass ich nicht gespielt habe. Das bestätigt mich in meiner Einstellung, wenn auch einem Traum vielleicht nicht so viel Bedeutung zugeschrieben werden sollte wie ich das gerade mache.

Meine Einstellung zum Glücksspiel hat sich in den letzten 8 Monaten um 180 Grad gedreht. Habe ich im Dezember letzten Jahres noch im Gespräch mit Freunden die Existenz von Glücksspiel und Glücksspiel-Streamingkanälen verteidigt, so stehe ich heute auf der anderen Seite und das aus tiefster Überzeugung.

Dieses Forum hier hat dazu einiges beigetragen. Immer wenn mich die Gedanken ans Glücksspiel erfassen flüchte ich zu euch, besinne mich wieder darauf suchtkrank zu sein und lese mir all eure Ratschläge und Erfahrungen durch und es hilft.
Dafür möchte ich mich bei euch allen bedanken!

Meine Gruppe habe ich jetzt mehrere Wochen nicht besucht und ich merke, dass ich sie brauche, da sich wieder andere Süchte in mir stärker ausprägen und ich das Gefühl habe, alleine nur schwer etwas dagegen tun zu können. Ich vermisse den Austausch mit anderen, unabhängig davon ob sie Glücksspiel-, Medien-, Drogen- oder anderweitig süchtig sind. Reden hilft!
Nächste Woche gehe ich wieder hin.

Alles Liebe P-Toni
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Olli am 01 September 2020, 21:40:42
Hi P-Toni!

Nur ganz kurz ... der Traum, in dem Du nicht gespielt hast ...
Zum Einen finde ich es ein positives Indiz, dass Du eben nicht gespielt hast. Träume lassen sich zwar mit Übung beeinflussen, doch ich glaube nicht, dass wir von einem solchen reden.
Dieses "Nicht spielen" spiegelt also Deine Grundeinstellung - Deine Werte und Ziele wieder.
Zum Zweiten arbeitet etwas in Dir, was Du eben im Traum unbewusst kompensieren möchtest.
Führst Du eigentlch ein Tagebuch ... so altmodisch mit Papier und Bleistift? Versuche es mal ...
Vielleicht wird Dir auf diese Weise bewusst, was Dich gerade quält, belastet oder vielleicht nur stört.

Danke fürs Update!
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 02 September 2020, 19:39:31
Ein Tagebuch führe ich zZ nicht, habe das aber Anfang des Jahres für ein paar Wochen getan. Vielleicht führe ich es wieder weiter. Mir fehlt nur leider oft die Überwindung, Dinge zu beginnen oder Angefangenes fortzusetzen. Hier mach ichs mir einfach und schiebe das auf meine anderen Süchte auch wenn ich weiß, dass das nicht ganz der Wahrheit entspricht.

Ich bin und war leider immer (sagen wir ab er Pubertät)  ein fauler Hund, der meistens den Weg des geringsten Widerstands gegangen ist, außer in den Dingen die MIR wichtig waren und sind. Leider war das meistens nichts, was mich im Leben vorangebracht hat. Trotz allem denke ich, dass ich ein gutes Leben habe und zum Teil auch Glück hatte um da zu sein wo ich momentan bin. Damit meine ich meine Familie, meinen Beruf und die vielen tollen Menschen die mich im echten Leben als auch hier umgeben.
Ich weiß ich muss an mir arbeiten aber das braucht Zeit. (Übrigens auch eine schöne Ausrede um Dinge aufzuschieben)..

Alles Liebe P-Toni
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 19 September 2020, 14:48:18
Vorgestern wollte ich wieder spielen. Die Gedanken an das Spiel und den Kick den ich dadurch bekommen würde haben in mir eine Welle an Gefühlen losgebrochen, sodass all das Erlernte der letzten 9 Monate für einige Momente, von mir in eine dunkle Ecke geschoben wurde.
Nur 100€ oder vielleicht doch gleich 500€ und wenn's weg ist, ist es so. Und ich nehm nur Cash mit sonst nix, damit ich nicht wieder gefühlt Unsummen nachschieben. Das hab ich mir gedacht. Ich war heiß auf den Rausch und habe ernsthaft mit dem Gedanken gespielt ins Casino zu gehen. Ich kann mich doch nachträglich eh sperren lassen.

Ich habe zZ. Ein paar Beziehungsprobleme, jedoch nichts unlösbares. Das hat mich wieder auf den Fluchtweg Richtung Zocken gebracht. Ich wollte weg sein - alles ausschalten und für ein paar Momente alles um mich herum vergessen. Und trotz dem starken Suchtdruck den ich so bisher nicht verspürt habe, bin ich doch nicht spielen gegangen. Doch ich habe Angst vor mir selber. Angst davor die falsche Entscheidung zu treffen und wieder neu anfangen zu müssen.

Ich habe mit Freunden darüber gesprochen, das hat geholfen. Ich war nicht allein und bei all den kleinen Problemen die ich habe, würde das Spielen nichts verbessern. Es würde alles schlimmer machen. Aber es würde mich auch kurzfristig befreien jedoch mit negativen Langzeitfolgen für meine Suchtbekämpfung.

Einerseits möchte ich spielen, weiß aber mittlerweile zum Glück wie stark die SUCHT in mir steckt, die dieses Verlangen auslöst. Vor einem Jahr hätte ich bestimmt gespielt, ohne groß darüber nachzudenken. Diesmal war es ein Kampf mit mir selbst, den ich so noch nie führen musste.

Ich hatte auch den Gedanken, ach komm geh spielen, ein Rückfall ist doch in Ordnung. Aber nein das ist er nicht, vorallem nicht wenn ich ihn plane, denn genau das habe ich gemacht. Ich habe einen Rückfall geplant um mich dann darauf ausreden zu können falls der Suchtdruck gewinnt und ich spielen gehe...

Vielleicht schreibe ich später etwas mehr dazu aber für den Moment reicht es..

Alles Liebe, P-Toni
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Helga5 am 19 Oktober 2020, 21:51:20
Hallo Toni habe gerade deine Beiträge gelesen.
Wie geht es dir? Ich hoffe du hast durch gehalten!?
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 19 Oktober 2020, 21:57:22
Den Kampf mit dem nicht spielen führe ich jetzt schon seit meinem letzten Eintrag. Mein Drang zu spielen wird immer größer. Mittlerweile sehe ich mir wieder Glückspielstreams an, auch wenn ich weiß, dass mir das in keinster Weise hilft.

Ich war schon auf OC Seiten, habe mich eingeloggt, habe Spiele im Demo-Modus gespielt. Nur eingezahlt hab ich nicht.
Stupides Knopferl-Drücken für noch weniger als nichts...

In den letzten Woche hatte ich mehrere Tage an denen ich geplant hatte zu Spielen und es dann doch nicht getan hab. Dafür hab ich mir als Ersatz dann die Streams reingezogen.. auch heute noch.

Einerseits denke ich es ist besser ich sehe anderen beim Spielen zu als, dass ich selber spiele, andererseits komme ich dadurch auch nicht wieder weg und hab diese Glitzerwelt, die für mein Leben eigentlich keine Bereicherung bringt, ständig in meinen Gedanken.

Wie gesagt, seit Jänner habe ich nicht mehr gespielt aber ich möchte auch kein Geheimnis daraus machen, dass ich es gerne tun würde.

Mir hilft der Gedanke daran, dass ich auf Antworten von Kanzleien warte, denen ich bzgl meiner Verluste geschrieben habe und das Wissen, dass es in meinem Land illegal ist, bei Anbietern aus Malta, Curacao und co. Zu spielen.

Meine Partnerschaftliche Beziehung läuft im Moment nicht so toll und auch meinen Weed-Konsum habe ich seit über einer Woche auf 0 runtergeschraubt, da es sonst in meiner Beziehung noch dunkler als es eh schon ist, aussehen würde.

Im Moment ist das alles sehr viel für mich und ich musste das hier auch mal los werden.

Morgen habe ich einen Termin bei der Suchtberatung, bei dem es hauptsächlich um meinen Weed Konsum gehen soll aber auch um das Spielen. Das macht mir Sorgen, da ich bei der Weed Sache Angst vor möglichen Konsequenzen habe wenn meine Sozialversicherung davon erfährt..

Heute bleibe ich auf jeden Fall spielfrei. Nur für diese 24 Stunden.

Alles Liebe P-Toni
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 19 Oktober 2020, 22:01:09
Hallo Verrueckt, als ich den Beitrag absenden wollte stand da, dass gerade ein neuer Beitrag gepostet wurde. Danke dass du nachfragst :)
Ich denke du kannst aus dem Post gut rauslesen wie es gerade um mich steht.
Muss mich leider kurz halten da ich noch arbeiten bin.

Alle Liebe
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Wolke am 20 Oktober 2020, 02:10:28
Hey,

such dir unbedingt eine SHG ,dieses persönliche darüber sprechen,was der Spieldruck mit dir macht ,befreit und du bekommst Tipps ohne Ende,aber vor allem,hätten die SHG Kollegen ,dass schon viel früher gespürt,dass sich da ein Rückfall anbahnt.

Filme angucken,ist trockenes Spielen,dein Gehirn spielt schon die ganze Zeit. Meld dich bei den OC wieder ab,Sperrsoftware drauf machen ,Online-Banking sperren,wenn Spieldruck kommt,Skills anwenden.
Du warst und bist doch bei einer Psychologin,da müsstest du sowas gelernt haben......wenn du deiner Freundin schon nicht alles erzählst,dann erzähl alles einem Kumpel,dem du vertraust,mit dem du dich zum Quatschen treffen kannst. Iss Chili,wenn Spieldruck kommt und du spielen willst,nimm ein kaltes Bad ,eine kalte Dusche,renn die Treppe rauf und runter,geh ins Sportstudio,hör über Kopfhörer laut Musik,sing und tanz mit,koch ein aufwendiges Essen,mit vorheriger Einkaufsliste,einkaufen gehen,Küche saubermachen,geh spazieren,achte auf Vogelgezwitscher oder jedes Geräusch draußen,puzzle,........

Warum schreibst du hier nicht immer sofort,wenn Druck kommt? Werde aktiv gegen das Spielen,bis jetzt bereitest du alles für deinen Rückfall vor, OC anmelden,Filme gucken,mit Spielgeld spielen, .....komm aus diesem Tunnel wieder raus.......abmelden bzw Sperrsoftware ( Gamban) draufmachen,mit Freundin oder Kumpel reden,Skills anwenden,bei Suchtberatung über alles reden,SHG suchen und wöchentlich hingehen,hier mehr schreiben.......

LG Wolke
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Olli am 20 Oktober 2020, 06:31:10
Hi P-Toni!

Du schreibst, Du hättest nicht gespielt. Doch, das hast Du. Das Einzige, was ja echt schon mal nicht schlecht ist, Du hast nicht um Echtgeld gespielt.
Deinem Oberstübchen ist das schnuppe. Es bedient immer noch das Belohnungssystem Deines Körpers über Glückspiel.
Du hattest eine Gewöhnungsphase beim Glückspiel - nun braucht es eine Gewöhnungsphase um dem wieder fern zu kommen.
Erst dann kommt Dein Endorphin- und Dopaminlevel wieder in den normalen Bereich. Da musst Du nun mal durch und ich verrate Dir was: Du wirst das auch schaffen!
Wieso auch nicht? Du gehst ja schließlich auch ein Wagnis ein, wenn Du den Streamern zuschaust oder um Spielgeld spielst.
Gehe nun das Wagnis ein Dich der Spielfreiheit zu stellen. Und Du wirst sehen, solche Dinge wie die Wahrnehmung des Vogelgezwischers, welches Wolke ansprach, verändert sich.
Diese Geräusche stehen auf einmal für Leben - der Freude am Leben. Das überträgt sich dann auf Dich - denn auch Du lebst und Du spürst die Freude darüber.

Wenn Du wieder spielen planen möchtest ... wenn Du wieder die Streamer anschauen möchtest - wenn Dir das Glückspiel die Gedanken blockiert - dann rede - sofort!
Tief in Dir drin ist ja der ernsthafte Wunsch der Abstinenz. Durch das Reden kommt er wieder in den Vordergrund. Wenn Du hingegen diese Gedanken mit Dir alleine ausmachen möchtest, dann gewinnen sie noch an Macht - mit der Zeit werden sie übermächtig und Du kommst zwangsläufig ins Handeln - hin zum Glückspiel.
Da ist es nur eine Frage der Zeit, bis Deine letzte innere Bastion fällt. Mit den emotionalen Auswirkungen möchtest Du bestimmt konfrontiert werden.
Also rede ... wir sind hier im Forum. Wenn Du magst, dann können wir auch ein Web-Meeting mit Zoom ansetzen. Melde Dich einfach ...

Glaube an Dich und halte daran fest!
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 20 Oktober 2020, 10:51:52
Bin gerade am Weg zur Suchtberatung.

Uhr habt recht, das weiß ich. Es ist nur eine Frage der Zeit bis ich einen tatsächlichen Rückfall erleiden.

Ich habe in den letzten Wiche auf Grund von Beziehungsprobleme nicht zuhause geschlafen. In der Zeit hab ich geraucht was das Zeug hält um bei meiner Rückkehr diese Sucht erstmal den Rücken zu kehren.

Ich habe einen guten Freund der bei der Cartitas arbeitet und habe mit ihm viel über all mögliche Probleme und bewältigungsmöglichkeiten gesprochen. Viel Zeit habe ich dem Thema Glücksspiel gewidmet und die Gespräche haben sehr gut getan.

Seit ich wieder zuhause bin und mir das Weed fehlt Suche ich Ersatz und hab mir das mit den vorher genannten Dingen geholt.
Ich trink auch jz ab und an mal ein Bier oder einen Schnaps alleine. Auch da weiß ich, dass es nicht wirklich hilft sondern sich nur verlagert aber es gibt mir dennoch irgendwie etwas Frieden.
Arbeit hab ich im Moment leider such mehr als genug und auch das Thema belastet.

Olli, dein Angebot bzgl. Eines Webmeeting möchte ich gerne annehmen auch wenn es vielleicht nicht ganz si einfach sein wird einen Termin zu finden, da ich sehr unregelmäßige Arbeitszeiten haben und sonst auch ständig viel um die Ohren hab.
Ich werde wieder öfters ins Forum schreiben.

Ich halte euch am Laufenden. Danke für eure Worte und eure Hilfe!

Alles Liebe P-Toni
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 09 November 2020, 11:49:22
Nächste Woche beginne ich eine stationäre Therapie. Keine leichte Entscheidung aber ich hoffe, dass es im Endeffekt doch etwas gutes für mich hat. Ein wenig fürcht ich mich aber auch das wird vergehen. Jetzt gibts kein zurück mehr. Heute habe ich noch ein Vorgespräch zur Aufnahme.. werde mich vermutlich länger nicht mehr melden.

Alles Liebe!
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 18 November 2020, 17:46:29
Moin, melde mich kurz aus meiner stationären Therapie.

Bin vor ein paar Tagen angekommen, zZ noch auf der Quarantänestation, spätestens nächste Woche beginnen dann diverseste Behandlungen. Alle sind sehr freundlich und ich fühle mich gut umsorgt. Der Austausch mit anderen Menschen tut gut, auch wenn die wenigsten wegen Spielsucht hier sind.

Bei mir ist es ja das Spielen und Marihuana. Doch schon nach den ersten Tagen geht es mir schon um einiges Besser. Vorraussichtlich 8 Wochen dauert mein Aufenthalt, eventuell länger oder kürzer. Das wird im Laufe der nächsten Wochen anhand meiner Fortschritte festgelegt.

Ich hatte vor Beginn, auch wenn die Therapien noch nicht wirklich angefangen haben, mehr Angst gehabt vor dem was auf mich zukommt als jetzt wo ich hier bin. Ich sage sogar, dass es mir bis jetzt ganz gut gefällt.
Es ist wunderbar mal alle Sorgen und Verpflichtungen die man da draußen hat, auf Pause zu stellen.

Da ich wegen Spielsucht hier bin darf ich nur 1 Stunde am Tag mein Smartphone haben aber auch das tut gut und ist gar nicht so schlimm wie ich es mir vorgestellt hab.

Ich habe wieder angefangen zu lesen und schreiben, aber ich weiß auch, dass in den nächsten Wochen ein gutes, vielleicht straffes, Therapieprogramm beginnt. Darauf freu ich mich schon. Die Dinge werden wieder gut!

Und um ehrlich zu sein muss ich euch auch sagen, dass ich letzte Woche noch einmal gespielt habe. Darauf bin ich nicht stolz und es hat sich schleichend angebahnt aber iwie wollte ich es ja auch... nicht das klügste vor einer stationären Therapie aber so ist es leider gewesen.

Nach Möglichkeit werde ich euch wieder berichten.

Alles Liebe!
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 22 November 2020, 18:55:17
Nach 5 Tage  Quarabtäne wurde ich in den Hauottrakt verlegt, es gleicht hier teilweise einem Gefängnis, man lebt in einer Blase..
Bis jetzt hatte ich noch keine Therapiesitzung, weder Gruppe, noch alleine.

Es sind aber viele Menschen hier mit den unterschiedlichsten Suchtproblemen. Die meisten sind überaus freundlich und hilfsbereit. Man versucht die Zeit hier tot zu schlagen. Morgen bekomme ich hoffentlich einen Therapieplan.

Wenn ich meinen "Mit-Insassen" glauben darf, hat man in der Woche vielleicht eine Einzeltherapiestunde. Die Gruppentherapie für Spielsucht soll 2 mal in der Woche stattfinden...
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Wolke am 22 November 2020, 19:54:24
Hey Toni,

ich kenne jemanden aus der ehemaligen Gruppe,der vor 4 Wochen in eine Klinik ist,der musste 1 Woche vorher nen Test machen und zuhause in Quarantäne gehen,damit keine Therapiezeit verloren geht.
Schade,dass es bei dir noch nicht so läuft. Ich hoffe,die Therapie fängt jetzt bei dir richtig an,ansonsten nachfragen,wie es jetzt weitergeht,dass du mehr Einzelstunden möchtest.

LG Wolke
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 26 Dezember 2020, 14:03:09
So, mein stationärer Aufenthalt nähert sich dem Ende und ich kann sagen, dass ich einiges von hier mit nach draußen nehmen werde.

Ich hatte jede Woche 2x Sitzungen in der Spielergruppe, Infoveranstaltungen über Sucht allgemein, ein ausgewogenes Freizeitprogramm mit Tischtennis, Wandern, Fitnesscenter, Physiotherapie und vielem mehr.

Man fühlt sich mit seinen Süchten hier nicht mehr alleine, da man siehts, dass viele Menschen mit verschiedensten Abhängigkeiten gegen ihre Sucht aufstehen und etwas dagegen tun.

Leider nicht alle, einige nutzen die Zeit hier nur um kurze Zeit runterzukommen um dann an ihrem Entlassungstag wieder genau da weiterzumachen wo sie aufgehört haben. Ich zähle mich nicht zu dieser kleinen aber dennoch bestehenden Gruppe dazu.

Die Einzelgespräche waren für mich außerordentlich hilfreich und werde diese bei meinem momentanen klinischen Therapeuten weiterführen. Wie lange weiß ich noch nicht,  aber die Nachbetreuung ist sehr wichtig, da die Rückfallquote in den ersten 3 Monaten nach der Entlassung am höchsten ist. Dennoch stehen meine Chancen, abstinent zu bleiben, sehr gut.

In einer Basisgruppe hat uns die Therapeutin sogar einen Rückfall gewünscht, was sie damit genau gemeint hat weiß ich leider nicht. Vielleicht, damit man sich selbst danach besser versteht. Ich fand diese Aussage dennoch extremst merkwürdig und verwirrend.

Außerdem habe ich gelernt, dass es einen Unterschied zwischen Vorfall und Rückfall gibt. So gesehen hatte ich  bevor ich hier her kam keinen Rück- sondern einen Vorfall, da es eine einmalige Sache war und ich nicht wieder komplett in mein altes Muster abgedriftet bin.

Aber jetzt freue ich mich schon auf mein Zuhause, meine Familie, die Arbeit, einfach auf mein altes neues Leben.
Vor meiner Entlassung habe ich noch ein Angehörigengespräch und ab Jänner beginnt dann auch eine Paartherapie. Also noch viel Arbeit vor mir.
Hier drinnen war es leicht, doch da draußen warten leider noch viele alte Probleme die in den letzten 6 Wochen auf Eis gelegt wurden. Vor denen fürchte ich mich etwas bin aber dennoch optimistisch, dass vieles wieder besser wird.

Alles Liebe,
P-Toni
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Wolke am 26 Dezember 2020, 15:10:35
Hallo PToni,

schön,von dir soviele positive Sachen von der Therapie zu hören,obwohl du Anfangs so gezweifelt hast. Das freut mich sehr. Und du machst ja nicht nur die Nachbehandlung ,sondern auch noch eine Paartherapie. Ich hoffe,ihr schafft das.

Siehst du,du bist KEIN fauler Hund,der allem aus dem Weg geht,wie du dich vor kurzem  selbst beschrieben hast. Du packst es an und räumst in deinem Leben auf und löst deine Probleme. Sehr gut,mach weiter so.

Ich wünsche dir weiterhin alles gute und meld dich immer mal wieder.

LG Wolke
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Olli am 26 Dezember 2020, 17:59:13
Hi P-Toni!

Danke für Dein Feedback ...

Zitat
Leider nicht alle, einige nutzen die Zeit hier nur um kurze Zeit runterzukommen um dann an ihrem Entlassungstag wieder genau da weiterzumachen wo sie aufgehört haben. Ich zähle mich nicht zu dieser kleinen aber dennoch bestehenden Gruppe dazu.

Du wirst sie aber wiederfinden ... in den negativen Klinikbewertungen ... ;)

Zitat
Hier drinnen war es leicht, doch da draußen warten leider noch viele alte Probleme die in den letzten 6 Wochen auf Eis gelegt wurden. Vor denen fürchte ich mich etwas bin aber dennoch optimistisch, dass vieles wieder besser wird.

Mache Dir da nicht zu einen dicken Kopf ... Du wirst die Probleme angehen ... Schritt für Schritt ...
Sie werden sich mit der Zeit auflösen oder es lassen sich Alternativen finden. Schaue dazu ruhig immer wieder mal zurück und schaue, was Du da schon erledigt hast.

Ich wünsche Dir weder einen Vor-, noch einen Rückfall ... ich wünsche Dir heute schon mal einen guten Rutsch! :)

Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 29 Januar 2021, 12:06:25
Ich bin mittlerweile seit einem Monat wieder zuhause und es ist so einiges passiert.
Es gibt positives sowie negative zu berichten.

Zuallererst: ich bin noch immer spielfrei! Mittlerweile seit über einem Jahr (bis auf den Vorfall im November). Das macht mich stolz aber dennoch komme ich noch immer nicht zur Gänze davon los, da ich mir immer noch streams ansehe.

Mit meinem Therapeuten hatte ich bis jetzt nur eine Sitzung und habe ihm davon erzählt. Ich versuche immer noch damit etwas zu kompensieren. Ich denke es liegt auch daran, dass ich kein Marihuana mehr rauche (seit 3 monaten) und mir abends die Ablenkung fehlt.
Leider konnte ich dieses Loch noch nicht füllen.

Da ich in der Therapie regelmäßig im Fitness Studio trainiert habe, wollte ich mein home Fitness Center erweitern und hab bei der Anschaffung gezögert. Mein Therapeut meinte ich soll es sofort machen, was ich dann auch getan hab. Das trainieren hilft etwas aber lastet mich leider nicht ganz aus. Es fehlt noch immer etwas..

Mit meiner Partnerin war ich bei der Paartherapie. Leider verlief es dort nicht ganz so wie ich mir das vorgestellt hatte, wir werden aber dennoch zumindest einen weiteren Termin wahrnehmen.

Grundsätzlich lief es bei uns in den letzten Wochen besser - und zwar um einiges. Bis auf gestern..
Ich hatte meinen vorletzten Dienst bei meinem Zweitjob und bin danach noch etwas mit Kollegen zum Abschluss zusammengeblieben. Es wurde dann doch später als gedacht und ich habe die Anrufe meiner Partnerin erst etwas später gesehen und sie zurückgerufen. Sie war und ist sauer, meint auf mich kann man sich nicht verlassen.

Wir haben uns mittlerweile ausgesprochen aber die stimmungslage ist trotzdem höchst angespannt. Eine Entschuldigung alleine macht halt auch nichts gut, obwohl ich kein grobes vergehen, außer der Zeit wann ich zuhause war, sehe.

Das löst wiederum großen suchtdruck in mir aus. Sie malt alles schwarz/weiß obwohl es dazwischen viele Schattierungen gibt. Vieles lief gut in den letzten Wochen und nun diese Situation. Ihre Emotionen sind stark, ich denke, dass das auch an der Schwangerschaft liegt.

Nach wie vor hab ich auch das Problem mit dem früh schlafen gehen und spät aufstehen. Ich schaffe es nur selten, aber öfters als vor der Therapie, mich rechtzeitig niederzulegen um am nächsten Tag ausgeruht zu sein um meine Partnerin in der früh zu entlasten. Ich arbeite daran, steh mir aber selbst viel zu oft im Weg dabei, weil mir meine Bedürfnisse zu oft zu wichtig sind und ich häufig zuerst an mich als an meine Familie denken. (Es fühlt sich beschissen an das zu schreiben aber es ist leider so) Eben das ist ein starker Faktor für den stand in meiner Beziehung. Ich weiß, dass ich das ändern muss aber es fällt mir schwer. Hoffentlich krieg ich das irgendwann auch noch hin.

Alles Liebe

Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Ilona am 29 Januar 2021, 18:36:31
Lieber P-Toni,

welcome back. Zu deinen Fragen sag ich mal kurz was aus weiblicher Perspektive.

Ich hatte meinen vorletzten Dienst bei meinem Zweitjob und bin danach noch etwas mit Kollegen zum Abschluss zusammengeblieben.

Frauen fehlt oft die Kommunikation. Also anrufen und sagen, es kann etwas später werden. Versetz dich doch mal in ihre Lage. Ich wette sie hatte auch den Gedanken "Hoffentlich zockt er nicht irgendwo?".

und dann noch hierzu:

Ich schaffe es nur selten, aber öfters als vor der Therapie, mich rechtzeitig niederzulegen um am nächsten Tag ausgeruht zu sein um meine Partnerin in der früh zu entlasten.

Ganz ehrlich: Ich wäre auch angesäuert, wenn mein Partner im Bett liegt und ich seinen Anteil Hausarbeit mit erledigen muss. Es ist eigentlich auch egal, ob du dabei ausgeruht bist. Hauptsache du stehst auf und machst was.

Soviel auf die Schnelle! Halt die Ohren steif und sei gegrüßt.

Ilona
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: andreasg am 30 Januar 2021, 18:59:09

Du wirst sie aber wiederfinden ... in den negativen Klinikbewertungen ... ;)

Hallo P. - Toni,
lass Dich von Olli nicht ins Boxhorn jagen!

Ich hatte zwei alternative Therapien, Sommer 2003 und Winter 2008/2009 in zwei Kliniken mit gleichlautenden Therapiekonzepten, und genau mit ähnlichen Anwendungen, wie in Deiner Therapie.

Ich profitiere nach wie vor noch von beoden Therapien, rufe mir immer wieder Situationen von dort auf, schaue sie mir an und frage mich, wie ich Heute damit umgehe, was mich früher umgeworfen hat.

Die Seite klinikbewertungen.de habe ich glaube ich, hier auch schon einmal per Link ins Forum gestellt. Wnn ich mal komisch drauf bin, recherchiere ich nach den Bewertungen der beiden Kliniken. Meine eigenen Bewertungen waren abgestuft, ich habe auch Unangenehmes beim Namen genannt, sonst wäre es Unfug gewesen. Diejenigen aber, die rein negativ bewerten, das sind "die Psychos - im Jargon genannt", Menschen, die leider keinen Boden mehr unter den Füßen spüren.
Also schau nach vorne
und komme gut wieder an.

Liebe Grüße
Andreas
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 15 März 2021, 18:00:23
Und gestern Nacht wieder abgestürzt.. ein Rückfall, kein Vorfall mehr. Heut bin ich sauer auf mich.
Aber ich bin gelassener als noch vor ein paar Jahren. Es fühlt sich trotzdem nicht gut an.
Es ist leider eskaliert. Ganz plötzlich. Hab die Vorzeichen gekonnt ignoriert und schon wars geschehen...
Ich versuche darüber nachzudenken, als man mir in der Therapie gesagt hat "ich wünsche jedem von ihnen einen Rückfall ".
Vielleicht habe ich den gebraucht. Hab alles was mit den OCs in Verbindung ist gekappt.

Hab in den letzten Wochen auch ständig nur an Geld gedacht und wie ich es vermehren kann. Aktien, Kryptos oder sonstiges. Und auf einmal war ich im OC. Konnte es nicht stoppen. Rauf runter rauf runter und mein Herz dabei ständig am Pumpen. Es war der Rausch in dem ich war, der mich nicht aufhören hat lassen.

Naja, ich bin etwas niedergeschlagen aber habe keine riesigen finanziellen Probleme damit herbeigeführt. Trotzdem war es eine stolze Summe die ich da bis in die Morgenstunden verbrannt hab. Schräg war, dass ich diesmal beim nachlegen schon gewusst habe, dass ich alles was ich nachschieß nicht wieder sehen werde. Und trotzdem war es mir egal weil die Gefühle so stark waren.

Ich wünschte ich müsste das hier nicht schreiben aber es ist unveränderbar. Ich muss wieder anfangen meine erlernten skills einzusetzen. Und jetzt soll meine längste spielfrei Phase eingeläutet werden
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 17 März 2021, 15:28:49
Heut zeigen sich die Nachwirkungen von Sonntag nacht.  Mir gehts den ganzen Tag dreckig.
Mir ist schlecht, ich rechne was ich alles mit dem Geld machen hätte können. War im Baumarkt und hab mir nur Preise angesehen und nicht gepackt was ich dafür alles hätte haben können.
Ganz schon beknackt, auch wenn das viele rechnen genau gar nix bringt. Die Sucht hat mich getrieben und ich war ihr völlig ausgeliefert. ich werde wieder aktiver gegen sie vorgehen
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 21 März 2021, 17:24:42
Fast eine Woche ist mittlerweile seit dem Rückfall vergangen. Ich fühl mich nicht mehr so mies, bin aber nach wie vor nachdenklich wie es dazu kommen konnte. Und dabei ist es ganz simpel zu erklären.

Die letzten Wochen hab ich mich viel mit Geld beschäftigt. Zu viel, denn eigentlich ist meine Situation diesbezüglich stabil. Habe letztes Jahr gut verdient und zu meinem Glück ist davon einiges über geblieben. Hatte auch in cryptos investiert und sie Anfang des Jahres nach langem halten mit Profit verkauft. Die sind aber weiter gestiegen und ich hab mich geärgert. Trotz Gewinn.

Also habe ich wieder eine gewisse summe auf eine cryptoplattform überwiesen und auf einen dip gewartet. Der kam nicht und so hab ich nur einen Teil in einen bestimmten coin investiert. Und zwar in einen über dessen Funktion ich nichts wusste. Es war also ein reiner gamble ohne jegliche Info und damit hat es angefangen.

Nachdem ein paar tage nichts passiert ist und ich in den letzten Wochen wieder vermehrt casino streams gesehen habe, kam ich auf crypto casinos und im Handumdrehen saß ich wieder im OC und fing an zu chasen. Eine Einzahlung jagte die nächste.

Die Glücksgefühle wurden bei gewinnen so stark getriggert, dass ich unbedingt weitermachen wollte und bei einem Verlust kam sofort der Gedanke, es wieder zurückholen zu wollen. Dann legte ich nach und wusste schon, dass dabei nichts rauskommen kann. Trotzdem war ich wie gelähmt und konnte es nicht stoppen. Bis die absolute Schmerzgrenze erreicht war.

Ich habe verstanden, dass es sich nicht aus geht, glücksspielabhängig zu sein und gleichzeitig passiv glücksspiel zu konsumieren. Es macht einen wieder weich und die Sucht schleicht sich nach und nach wieder ein. Bis sie einen komplett einnimmt. Leider wollte ich das zuvor nicht glauben. Ich würde eines besseren belehrt.

Hatte ich ein Ziel beim Spielen? Nein!
Hätte ich früher aufhören können? Nein! Denn ich war in diesen Momenten Gefangener meiner Sucht. Kann ich dem vorbeugen? Ja! Indem ich meine Achtsamkeit wieder schule, mich austausche und in meine Gruppe gehe.
Und vorallem alles was in Verbindung zum glücksspiel steht zu kappen. So wie ich es letztes Jahr im Jänner getan hatte. Nur diesmal ohne es wieder zuzulassen und die Gefahr zu unterschätzen.

Ich habe seit letzter Woche aufgehört irgendwelche Kurse zu verfolgen, seien es Aktien, Fonds, gold, silber, cryptos oder was es sonst noch so alles gibt in das man investieren kann und ich merke, dass es mir gut tut. Diese ständige Anspannung ist weg und ich habe nicht mehr das Gefühl etwas zu verpassen. Ich möchte zufriedener sein mit dem was ich habe und mich nicht ständig damit beschäftigen müssen was sein könnte wenn ich etwas anders gemacht hätte.

Werde versuchen es in nächster Zeit dabei zu belassen und falls ich merke, dass sich etwas in mir zusammen braut, ins forum kommen und meine Gedanken niederschreiben.
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 28 März 2021, 11:40:40
Fast 2 Wochen sind vergangen seit dem Absturz und es geht mir gut.
Die Gedanken haben aufgehört sich um das ewige Thema zu drehen uns ich fühle mich freier, da ich mich nicht mehr soviel mit dem Thema Geld befasse.
Nur das nötigste, also Rechnungen und Einkäufe bezahlen. Es tut gut.

Aber es schwirrt die Angst mit, dass das Teufelchen wieder auf einen schwachen Moment wartet. Ich denke nicht, dass dieser allzu bald kommen wird aber ich weiß, er wird kommen und darauf muss ich dieses mal besser vorbereitet sein.

Gedanken an das Glücksspiel hab ich nur mehr selten aber auch das kenne ich schon. Die Gefahr, dass sie sich wieder einschleichen, wird wohl für immer bestehen. Doch damit muss ich zurecht kommen, so wie wir alle.

Meine Abende sind entspannter, ich schaue serien oder Spiele online mit Freunden Videospiele. Glücksspielstreams gibt es für mich nicht mehr, denn sie füttern mich nur an. Das Programm, womit ich es gesehen habe, habe ich bereits gelöscht. Auch wenn ich dadurch andere Inhalte, die nicht glücksspielbezogen sind nicht mehr sehen kann. Das ist es aber wert und ich gewinne. Vorallem wichtige Lebenszeit!

Eine Gambling-Blockier-App habe ich runtergeladen und werde sie jetzt gleich einrichten. Damit ist ein weiterer Schritt gesetzt um mich zu schützen.
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 08 April 2021, 17:45:39
Die Zeit vergeht schnell und mittlerweile liegt mein Ausraster schon 3,5 Wochen zurück. Ich denke kaum bis gar nicht mehr daran aber warte bis in den nächsten Tagen mein Doppeltes kommt. Das gibt mir wieder etwas mehr Ruhe und es fühlt sich an als wär die Sache damit ausgeglichen.

In Wahrheit ist sie es dadurch natürlich nicht, denn was weg ist, ist weg und daran ändert auch kein Doppeltes etwas. Auch wenn der Kontostand wieder aussieht als wäre nichts passiert.

Es wurmt mich, dass mir so ein heftiger Rückfall passiert ist aber es treibt mich an in Zukunft noch vorsichtiger und achtsamer zu sein. Dem Thema Glücksspiel möchte ich keinen Raum mehr geben, nur mehr im Zusammenhang mit der Suchtbekämpfung.

Ich denke viele kennen das, wenn man schaut, dass man 2 Cent günstiger tanken kann oder auf eine Rabattaktion wartet um sich seine Lieblingsschokolade billiger zu holen. Und dann haut man die 100er im OC nur so raus als wäre es monopoly Geld das eh nichts wert ist.
Es ist schockierend zu was einen die Sucht treibt aber keinesfalls überraschend. Ich habe sie unterschätzt, hätte es früher spüren müssen, dass da etwas aufzieht um dann aktiv dagegen etwas zu unternehmen. Getan hab ich das leider nicht. Diesesmal. Doch beim nächsten aufkeimen von spieldruck werde ich sofort dagegensteuern. Ich gehe momentan aktiver gegen die Sucht vor als in den Monaten zuvor, in denen ich mich schon sicher gefühlt habe. Jetzt weiß ich, dass es keine 100 prozentige Sicherheit gibt und mein Weg zur Abstinenz noch lange nicht zu Ende ist, sondern vermutlich erst wenn ich nicht mehr hier bin. Doch das hat zum Glück noch viel Zeit. Bis dahin möchte ich vieles besser machen und es wird auch einiges gelingen. Davon bin ich überzeugt.

Spielfrei seit 25 Tagen

Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 18 April 2021, 13:31:08
Nachdem ich heute mal wieder geschaut hab wie die crypto Kurse stehen, habe ich mich geärgert,  dass ich keine mehr halte und sofort kam der Gedanke auf doch iwie schnell Geld zu machen. Gleichzeitig fühl ich mich schlecht und ir wird übel wenn ich an glücksspiel denke.

Heut ist so ein Tag an dem ich mich einfach mies fühl und mir denk ich hätte gerne mehr Kohle. Obwohl ich sie eigentlich gar nicht brauch. Überhaupt ist mein suchtdrang heute sehr stark. Habe über 3 Wochen auch nicht mehr geraucht und heut denk ich mir "komm gönn dir doch eine".

Weiß grad nichts so recht mit mir anzufangen.
Und dann stört es mich noch, dass seit ende meiner Therapie niemand gefragt hat wie es mir geht. Niemand fragt wie geht's dir ohne spielen, wie geht's dir ohne gras, wie geht's dir denn generell. Hab das auch schon öfters meiner Partnerin gesagt, dass ich mich freuen würde wenn sie mal nachfragt oder die Eltern. Aber ich denke für die ist es keine sache die große Beachtung braucht. Hab doch eh alles locker im Griff.. Aber das tut sie! ICH brauche das.

Meine sozialen Kontakte gehen mir auch ab.
Hab im Moment noch Urlaub, gefühlt viel zu lange, freue mich schon drauf übernächste Woche endlich wieder arbeiten zugehen.

Ich werde auf keinen Fall spielen, vielleicht rauch ich aber später noch eine.

35 Tage spielfrei
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Peter Schmidt am 25 April 2021, 14:00:01
Hi.

Ich mache das jetzt einfach mal:

Wie geht es dir denn so? =)

Schönen Sonntag
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 26 April 2021, 21:13:56
Hallo Peter, mir geht es soweit ganz gut. Auf jeden  Fall besser als nach meinem letzten Beitrag.

Suchtdruck habe ich im Moment keinen. Nur den auf Nikotin - ich habe übrigens keine mehr geraucht und bin mit heute seit einem Monat rauchfrei. Ein kleiner Erfolg für mich!

Ich habe in den letzten Monaten daran gearbeitet meine Süchte nach und nach unter Kontrolle zu bringen. Einiges ist mir gelungen, jedoch nicht alles, wie mein Rückfall zeigt.

Die Dinge haben sich jedoch zu einem großen Teil in eine positive Richtung entwickelt. Dass man nicht alles von heut auf morgen bewältigen kann ist mir klar, darum kann ich mir mittlerweile auch meinen Rückfall verzeihen. Er gehört jetzt zu mir und das ist auch in Ordnung.

"One day at a time" oder "ein Tag zur Zeit" ist im Moment meinMantra. Es lässt mich unaufgeregt meine Probleme angehen ohne dabei Stress auszulösen. Ich werde versuchen, das so weiterzuführen.

Danke Peter fürs nachfragen, das hat gut getan :)
Und jetzt erzähl, wie geht es dir denn?
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Peter Schmidt am 27 April 2021, 11:33:55
Hi =)

Ich denke es geht mir gut, danke.

Einstein sagte mal etwas wie:

Ein Weg um glücklich zu werden ist aufhören zu jammern. Das probiere ich gerade.

Nicht rauchen ist stark, ich denke das werde ich auch angehen, aber nicht zu viel auf einmal.

Gefühlt ist jeder Tag ohne gezocke ein Gewinn. Ich habe echt wenig gespielt. Die wenigen Male taten mir auch nicht gut. Egal ob Gewinn oder was auch immer..

Ich gebe mein bestes um den Mist hinter mir zu lassen, ich hoffe du auch. =)
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Anthrazit80 am 10 Mai 2021, 12:29:38
Hi P-Toni,

starkes und ehrliches Tagebuch.

Die Stelle, wo du meintest, dass du durch einen Konflikt mit deiner Freundin wieder in den Suchtdruck geraten bist, kenne ich!

Das sind aber nur alte Muster und Verhaltensweisen. Immer wenn ich Stress auf der Arbeit hatte oder was mit meiner Frau nicht lief, habe ich auch gespielt. Ich dachte, ich kann diese Probleme lösen, aber falsch: sie wurden dadurch noch schlimmer.

Dieser kleine Teufel und ich - wir haben unsere Grenzen abgesteckt: er ist da und ich bin hier. Weg sein wird er vielleicht nicht, aber ich lasse dem kleinen Drecksack einfach keine Gelegenheit, in meinen Bereich zu kommen. Stattdessen lade ich das Engelchen einfach öfters ein :)

Liebe Grüße, bleib stark und eine spielfreie zeit1
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 14 Mai 2021, 17:02:58
Weg geht dieser Teufel nicht mehr wenn er einmal einen Platz in uns bekommen hat aber wir müssen uns mit ihm arrangieren.

Bin mal wieder hier und weiterhin spielfrei. Das fällt mir soweit nicht schwer und ich schaue auch seit meinem Rückfall keinen Glücksspiel-Content mehr. Aber ich merke wie schon wieder die Gedanken langsam anfangen sich um das Thema Geld zu drehen.

Es stört mich, ich beschäftige mich zu viel damit. Überlege ständig was ich mit meinen paar Euros die ich hab anfangen soll. Am besten wahrscheinlich gar nix, einfach ruhen lassen.

Ich habe Nachwuchs bekommen, es geht sich monatlich alles gut aus und dennoch mach ich mir Sorgen über die Zukunft . Reicht das alles aus? Was ist in ein paar Jahren wenn die Ansprüche höher werden und größere Anschaffungen gemacht werden müssen?Wenn der Platz in der Wohnung nicht mehr reicht?
Noch geht sich das alles aus aber das "was wäre wenn" stimmt mich nachdenklich. Ich denke daher kommen die vielen Gedanken an das liebe Geld.
Wir sind alle zufrieden, haben genug zu essen, ein Dach über dem Kopf, ein stabiles familiäres Netz das uns immer auffangen würde aber in mir ist trotzdem diese Unruhe und die Angst etwas falsch zu machen mit dem Geld das ich/wir haben.

Wieder spielen ist aber auf keinen Fall eine Lösung, das würde genau das Gegenteil bewirken und meine Zukunftsängste nur verstärken. Das brauche ich am allerwenigsten
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Auskuriert1 am 14 Mai 2021, 19:31:59
Weg geht dieser Teufel nicht mehr wenn er einmal einen Platz in uns bekommen hat aber wir müssen uns mit ihm arrangieren.


Wer sagt das?

Vorweg - ich habe über 3 Jahrzehnte gespielt und seitdem ich aufgehört habe (2012) hat es einige Jahre gedauert, bis sich mein limbische System daran gewöhnt hat, das ich was Glücksspiel betrifft den Stecker gezogen habe.
Jeder Rückfall hätte für mich als Konsequenz gehabt, dass die Lampen wieder angefangen hätten zu brennen.
Anders gesagt, ich habe den "Teufel Glücksspiel" ebenso Eiskalt wie ich als Spieler war knallhart ausgehungert - und seit etliche Jahren verschwende ich noch nicht mal ein Gedanke an Glücksspielen!
Und mir fällt wirklich noch nicht mal ein Grund ein warum das nicht auch in Zukunft so bleiben soll.

Klaro muss/sollte man sich anfänglich mit sein Teufelchen arrangieren, allerdings als dauert-zustand wäre mir das viel zu anstrengend gewesen.
Da gab es dann im laufe der Zeit (wenigstens bei mir) eine Abstinenzentscheidung.
Keine Entscheidung nach dem Motto - mach ich mal – sondern ganz bewusst habe ich mich dafür entschieden, niemals wieder auch nur ein Euro in irgendeinen Automaten zu versenken.


Was ich dir mit dem hier oben geschriebenen sagen möchte,
nur Du bestimmst wie lange Du mit dein Teufelchen herumläufst! 
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 14 Mai 2021, 21:08:18
Für mich ist das Teufelchen die Spielsucht und die ist da. Sie geht auch nicht mehr weg. Sie wird bleiben, das ist für mich klar.

Ich weiß jedoch, dass ich mit ihr leben kann, sogar muss. Die Frage ist nur wie viel Platz ich ihr einräume und wie ich sie möglichst klein und still halten kann ohne sie zu vergessen. Sie zu unterschätzen ist mir bereits passiert und das soll nicht mehr vorkommen.
Daher kommt auch meine Abstinenz Entscheidung. Keine Kompromisse mehr, keine Ausnahmen. Loslösen vom Glücksspielsucht in jeglicher Weise.

Auch du wirst erst zum Schluss erfahren ob du sie wirklich aushungern konntest, auch wenn du bereits viele Jahre abstinent lebst, was wirklich großartig ist! Aber denkst du nicht, dass sie noch irgendwo in dir drinnen schlummert, wenn du sie so lange mit dir rumgetragen hast?
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Auskuriert1 am 15 Mai 2021, 11:33:20
 Hallo Toni,

so oder so ähnlich wie Du habe ich einst auch gedacht und ich denke das ist auch völlig normal.

Ich schließe mich da an und finde es auch sehr wichtig was du geschrieben hast - „du solltest diese/deine Sucht nicht zu unterschätzen“.
Allerdings habe ich mich damals gefragt WAS ich nicht unterschätzen sollte, zumal ich sehr von mir selbst überzeugt war -und lapidar gesagt gedacht habe, du machst das schon.

Die Antwort bzw. ungefähr zwei Monate später wurde ich eines besseren belehrt.
Aus heiteren Himmel - und für mich damals noch nicht erklärbar - wahnsinniger Suchtdruck.
Ehrlich gesagt hätte damals nicht wirklich viel gefehlt -und auch nicht wie immer geschrieben wird Minuten oder so, sondern zwei Tage lang -und fast wäre es zum Rückfall gekommen.
Das waren zwei grausame Tage und ich wusste, diesmal ist es gutgegangen, aber was ist wenn es nochmal passiert?

Da gab es auf der einen Seite die Spielsucht an sich, resultierend aus meine persönliche Defizite, allerdings gab es auch etwas in mir was ich nicht oder nur schwer kontrollieren konnte, etwas was diesen Suchtdruck ausgelöst hat.
Und das letzte musste/wollte ich unbedingt verhindern, also habe ich mich gefragt was da in meiner Zentrale vor sich geht.

Habe mir dann damals einige schlaue Bücher gekauft, einige wo haarfein erklärt wurde was sich spezifisch bei einen Spieler im Kopf abspielt.

Um es etwas abzukürzen – jetzt war ich schlauer – und ich wusste ganz genau was da in mein Oberstübchen vor sich geht.
Vor allem wieso und warum und woher der Suchtdruck kommt/kam.
Aber auch das der angerichtete - ich nenne es mal Schaden – nicht von heute auf morgen behoben sein wird. 
Wie lange wusste ich natürlich nicht, aber auf der einen Seite wusste ich so in ungefähr was auf mich zukam (was auch zutraf) und anderseits musste ich - egal was passiert – auf biegen und brechen an mein Ziel Spielfrei - und das ohne Unterbrechung festhalten.

Stand heute:

ich habe in den Jahren in der ich Spielfrei bin sehr viel Scheiße fressen müssen (inkl. Scheidung), ebenso aber auch viele tolle Sachen erlebt.

Und nein Tony …. da schlummert nichts mehr in mir, eventuell ein paar verrottete Synapsen und Erinnerungen.
Aber auch ein Gedanke mit ein festverankerten Platz  „niemals mehr wieder“.
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 03 Juni 2021, 21:20:41
Ich weiß spontan grad gar nicht mehr wie lange ich spielfrei bin. Schätze mal 2-3 Monate. Die Distanz zu meinen Rückfall wird immer größer und das bereitet mir etwas Sorgen.

Vor ein paar Wochen hab ich auf einer alten cryptowallet von mir entdeckt, dass ich da tatsächlich noch was drauf hab. So 0.003 btc aus 2016. Das waren damals so 1-2€ die ich vergessen hatte. Und uff, das Zeug war vor ein paar Wochen knapp einen 100er wert. Und auf einmal poppte in mir der gedanke auf "komm verzocks, ist doch egal was damit passiert"

Für einen Moment hab ich mit dem Gedanken gespielt es zu tun. Hab es aber dann doch gelassen. Darauf bin ich stolz. Der Impuls den ich dabei hatte, hat so viele Gefühle so rasant in mir aufleben lassen, dass ich urplötzlich in absoluter Euphorie war. Die Ernüchterung kam Minuten später als ich merkte was da wieder in mir begonnen hat und das will ich einfach nicht mehr. Ich bleibe abstinent!

Was das Rauchen von Zigaretten betrifft hab ich das leider nicht geschafft. Nach 1,5 monaten wars mit dem Nichtrauchen schon wieder vorbei.. das wurmt mich aber irgendwann bekomm ich auch das hin
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 29 September 2021, 23:39:09
Ich weiß nicht mehr wohin mit mir... ich habe gespielt... viel zu viel.
Manovriere mich da seit Wochen immer tiefer hinein und weiß nicht warum.

Warum bin ich erst jetzt hier? Viel zu spät... Ich kenn mich grad selbst nicht mehr.

Habe über Wochen gespielt, seit August. Klein angefangen und immer weiter gesteigert bis alles "gewonnene" und mehr weg war.

Habe vor 6 Tagen gesagt es geht nicht mehr es ist jz aus. Und trotzdem hab ich heute wieder gespielt. Den Termin zur suchthilfe am Dienstag habe ich abgesagt. Und heute spielte ich schon wieder...

Ich fühl mich grad so machtlos.. alles dreht sich ums Geld und ich kann grad nicht mehr... bin so enttäuscht von mir... warum denn schon wieder? Warum konnte ich bis jetzt noch immer nicht loslassen und in spielfreiheut leben...ich bin nicht wütend sondern einfach nur fertig, als hätte mich ein Zug überfahren..
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Olli am 30 September 2021, 06:37:36
Guten Morgen P-Toni!

Verfalle jetzt nicht in Stagnation. Du warst bereits 2-3 Monate spielfrei! Du weisst also, dass es durchaus funktioniert - dass Du spielfrei sein kannst!

Rufe wieder an ... mache einen neuen Termin. Und wenn Du magst, dann komme am Samstag ins Meeting. Es wäre schön, wenn sich da noch drei oder vier mehr zu aufraffen könnten. Wenn die Gruppe dann aus vier oder fünf Leuten besteht, dann ist sie ein Selbstläufer. Je mehr Erfahrungen da zusammen kommen, um so besser.

Wenn die Abstinenz so einfach wäre, dann gäbe es keine Rückfälle. So vermute ich mal, dass Du Dich ein wenig vernachlässigt hast. Hier geschrieben hast Du ja auch nicht mehr. Es braucht aber nun mal seine Zeit um zu genesen. Wenn wir unachtsam werden, dann schleichen sich auch wieder alte Rituale ein - Handlungen und Gedankenmuster.

Jetzt, P-Toni, ist es wichtig das Ganze zu unterbrechen - nein, zu durchbrechen. Das geht nur, wenn Du aktiv wirst. Also ähnlich Deinem Beitrag hier!
Na los ... mache einen neuen Termin ... heute noch. Du weisst doch, dass es sich lohnt abstinent zu leben!
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Wolke 7 am 30 September 2021, 08:02:58
Guten Morgen P-Toni,

hat dich dieser Rest an Kryptowährung zum Spielen animiert oder gab es einen anderen Grund? Die lockeren Pokerabende mit Freunden,Beziehungsprobleme,Kiffen?

Du warst fast 1 Jahr spielfrei,warst in einer Klinik,in einer SHG,die dir sehr gut tat,wo du aber schnell nicht mehr hingegangen bist.....du hast viel schnell in Gang gesetzt,hast es aber auch schnell schleifen lassen.  Sorry,wenn ich dir das hier jetzt so um die Ohren haue,aber du musst da dran bleiben.....die spielfreie Zeit ist kein Selbstläufer,es ist Arbeit.....Du musst du da dran bleiben,dir selber in den Hi......treten!!

Sprich mit Freunden nochmal da drüber,die können mittreten ;) ,dich unterstützen. 
Denk an den Einbau von Hürden.....OASIS Sperrvertrag,onlinebanking abmelden,eventuell Geldmanagement an Freunde/Freundin/Familie eine zeitlang abgeben,wieder zur SHG gehen.....gehst du noch zu der Therapeutin? Hast du noch Nachsorgetermine von der stationären Therapie ?
Nimm das Angebot von Olaf an,am Online Samstagsmeeting teilzunehmen. 

Rückfälle,auch mehrere davon,sind scheiße,aber sie stärken dich auch,sie zeigen dir,was du nicht willst ,du weißt, was du falsch gemacht hast,wo du achtsamer sein musst,welche offenen Hintertürchen du schließen musst.
Du schaffst es wieder von der Spielsucht wegzukommen !! Aber du musst wieder ins Handeln kommen ,wo ich mir sicher bin,das du das schnell machen wirst ,aber vor allem musst du  auch dran bleiben.

Kopf hoch,das packst du!!

LG Wolke
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 30 September 2021, 09:02:32
Und wie ich mich vernachlässigt hab.. Es ist nicht schön aber der Druck ist groß. Ich arbeite zur Zeit viel mehr als ich möchte und es ist immer irgendetwas zu tun.

Es war einfach nur Flucht aus der Realität. Habe mich gerade eben in den oc's, in denen ich gespielt habe, sperren lassen.

Ich hab mich selbst betrogen, über Wochen aber ich muss dem ein Ende setzten. Die sperre war wieder ein erster Schritt. Es zieht mich grad so runter aber ich weiß auch ,dass es spielfrei geht. Nur hat es mich bis jetzt immer wieder eingeholt. Mal nach einem halben Jahr, dann nach 1 oder 2 Jahren wieder. Und immer wieder und wieder.... ein Muster das ich schon seit Jahren kenn...

Samstag kann ich leider nicht in die online gruppe kommen aber ich werde mir gleich einen termin bei der Suchtberatung ausmachen.
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 30 September 2021, 10:35:03
Ich hab mir jetzt gamban installiert und das funktioniert. Es blockt was es blocken soll. Wollte gleich die Bezahlversion kaufen doch das ging leider nicht. In 7 Tagen läuft der probezeitraum ab, hoffe dass es bis dahin funktioniert, dass ich es kaufen kann.

Termin bei der Suchtberatung steht. Am Montag bin ich dort. Hoffe dass ich wieder los von dem ganzen komm. Die letzten 6 Wochen waren nicht schön. Hab mir wieder einiges verbaut aber bin noch schuldenfrei. Wenn ich aber so weiter mache nicht mehr lange...

Ich hab in den letzten Wochen oft hier ans forum gedacht, war auch online, habe mich aber geweigert etwas zu schreiben. Ein großer Fehler. Ich dachte ich habs im griff. Gar nichts hatte ich im griff aber ich kanns schaffen auch wenn sich im moment alles sehr schwer anfühlt.

Ich fühl mich auch einsam obwohl ich von den wundervollsten Menschen umgeben bin,  vielleicht bin ich auch depressiv. Mein Therapeut meinte einmal ich sei nicht depressiv sondern trage einen melancholischen weltschmerz mit mir rum.. ich möchte endlich, dass es aufhört. Ich bin nicht glücklich obwohl ich alles hab was ich brauche. Aber ich setzte jetzt wieder Schritte in die richtige Richtung, das gibt mir zumindest etwas Aufwind.

Danke für eure Unterstützung!
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Catia am 30 September 2021, 11:53:11
Du bist nicht allein finde mich in vielem wieder👍 ich wünsche dir das du es schaffst und alles wieder in den Griff bekommst.
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 30 September 2021, 12:42:55
Danke, das hoffe ich auch :)

Ich weiß nicht von wo der Spruch ist aber er gefällt mir sehr "am Ende wird alles gut und wenn es noch nicht gut ist, ist es auch noch nicht das ende"

Wie geht es denn dir mit der Spielsucht, bist du stabil?

Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Catia am 30 September 2021, 13:07:41
Nein leider gar nicht stabil😢 aber ich bin genau jetzt wieder bemüht.. Das heisst kontaktiere meine liebe Therapeutin wieder um die ambulante Reha (die schon bewilligt ist) zu starten... gehe nächste Woche das erste mal zu einer SHG und ansonsten kneife ich jetzt die Backen zusammen und try to be positive👍 da stecken wir also im selben Boot.
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Peter Schmidt am 30 September 2021, 19:04:18
Hi =)

Ich habe deine Geschichte verfolgt und kann dir eigentlich nur viel Glück wünschen. Ich würde gerne an der Börse/Kryptos handeln aber mit meiner Spielsucht etc. traue ich mich einfach nicht ran....

Dein Spruch stammt übrigens angeblich von Oscar Wilde, ich kenne ihn und finde ihn auch schön.

Um den Insider mal aufzugreifen( ;)):

Wie geht es dir im Moment?

Ich hoffe es kommt nicht falsch rüber aber es ging schon schlechter oder? Ich denke du willst den Mist nicht mehr und du brauchst es auch nicht.

Auch ein Champion fällt. Er steht nur wieder auf und guckt seinem Gegner wieder in die Augen. Nur nicht liegen bleiben =)
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 02 Oktober 2021, 10:44:59
Dann packen wir das jetzt wieder an Catia. Ich freue mich, dass du wie ich auch wieder Schritte in Richtung Genesung setzt!

Und danke Peter, mir geht es einigermaßen ok.. Es ging schon mal schlechter, was das Spielen betrifft, irgendwie fühlt es sich diesmal anders an als all die anderen male zuvor als ich auch die Nase gefallen bin.

Wenn du dir im Vorhinein schon unsicher bist bzgl handel mit crypots und börse, dann lass es lieber. Der Cryptohandel ist eigentlich ein großes casino. Genauso wie die börse, wenn dir einfaches investieren nicht reicht und du auf hebelprodukte und Optionsscheine gehst. Es ist sehr risikobehaftet und die meisten trader verlieren. So wie bei uns Spielern. Haben hier im forum doch auch genug Leute die mit börsenspekulationen alles und noch mehr verloren haben...

Ich hab die letzten Tage kaum ans spielen gedacht, was aber daran liegt dass ein Freund von mir unerwartet und plötzlich verstorben ist. 30 Jahre jung, Papa von 2 Söhne. Es macht mich unfassbar traurig und meine Gedanken kreisen fast nur um seinen Tod herum.
Es zeigt mir wie unwichtig das Spielen ist, da das Leben von einem Moment auf den anderen vorbei sein kann und ich möchte es nicht bereuen müssen meine wertvolle und begrenzte Zeit mit diesem Müll verbracht zu haben..
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 04 Oktober 2021, 09:48:21
So, ich sitz im Auto und bin vor der Suchtberatung. Bleibe noch kurz sitzen, da ich nicht zu früh da sein möchte. Habe mir gestern noch einige Gedanken zu meiner letzten spielphase gemacht. Werde versuchen diese in den nächsten Tag niederzuschreiben..
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Wolke 7 am 04 Oktober 2021, 10:19:19
Hallo P-Toni,

cool, das du da bist. Ich habe  vorher auch immer ein paar Minuten für mich gebraucht.

Meld dich später mal, wie es war.

LG Wolke
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Olli am 04 Oktober 2021, 11:07:15
Mut ... ;)

Lieber zu früh, als zu spät!

Als ich in einem Workshop mit dem Psychologen Peter Kagerer damals saß, erzählte ich auch, dass ich eine Bahn früher genommen hatte, als eigentlich nötig.
Da meinte er nur, dass doch alles OK wäre. Ich wollte ja nur pünktlich da sein.
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 04 Oktober 2021, 12:28:41
Mittlerweile bin wieder zuhause, habe zum Glück heute frei. Das Gespräch bei der Beratungsstellen hat außerordentlich gut getan. Ich konnte mir alles von der Seele reden und mir wurde aufmerksam zugehört. Der ausstausch war gut und ich fühle mich gerade sehr stark. Insgesamt war ich fast zwei Stunden bei ihr.

Im beratungsraum ist mir ein Bild aufgefallen, es stellte einen jeton dar mit dem wert 100. Dazu der schriftzug des staatlichen casinos. Ich habe nachgefragt, die casinos austria finanzieren diese suchtberatungsstelle. Das Bild hat ein wenig getriggerd. Habe das auch erwähnt und finde es etwas merkwürdig.

Aufjedenfall habe ich die kontaktdaten eines Psychotherapeuten bekommen, dem ich gerade eben bzgl. Eines erstgesprächs geschrieben hab. Langsam läuft alles wieder an. Ich bin optimistisch und möchte auf diesem motivierten aufschwung den ich gerade habe, aufbauen um wirklich spielfrei zu bleiben. Ich bin nun soweit meine Abstinenz zu beginnen.

Olli hatte in einem anderen Beitrag etwas geschrieben von "ehrliche abstinenz entscheidung noch nicht getroffen"... und genau das war es auch bei mir. Ich habe letztes Jahr keine Abstinenz Entscheidung getroffen. Ich wollte noch weiterspielen.
Letztes Jahr war ich hauptsächlich wegen meiner Marihuana Sucht in stationärer Therapie und habe das spielproblem mitgenommen aber nicht als großes Problem anerkannt. Das war ein Fehler. Heute war ich ausschließlich wegen der Spielsucht in Beratung und das ist ein Unterschied zum Vorjahr. Die Dinge werden jetzt hoffentlich wieder besser
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Wolke 7 am 04 Oktober 2021, 12:38:47
Zitat
Im beratungsraum ist mir ein Bild aufgefallen, es stellte einen jeton dar mit dem wert 100. Dazu der schriftzug des staatlichen casinos. Ich habe nachgefragt, die casinos austria finanzieren diese suchtberatungsstelle. Das Bild hat ein wenig getriggerd. Habe das auch erwähnt und finde es etwas merkwürdig.

Das ist allerdings sehr merkwürdig und nicht gut. In meiner Suchtberatungsstelle lag und hing sowas nicht. Das eine Suchtberatung von einem Casino gesponsert wird ,ist schon der Hammer......haben die ein schlechtes Gewissen? Denen,die Abstinent werden möchten,gleich aber wieder zu zeigen ,wo sie zocken gehen können ,ist mehr als fahrlässig.
Was hat denn die Beraterin dazu gesagt?

Hauptsache ,du fühlst dich ansonsten da sehr wohl und hattest ein gutes Gespräch und du kommst mit deiner Arbeit an deiner Genesung weiter!!

LG Wolke
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Olli am 04 Oktober 2021, 15:30:20
Hi!

Zitat
Im beratungsraum ist mir ein Bild aufgefallen, es stellte einen jeton dar mit dem wert 100. Dazu der schriftzug des staatlichen casinos. Ich habe nachgefragt, die casinos austria finanzieren diese suchtberatungsstelle. Das Bild hat ein wenig getriggerd. Habe das auch erwähnt und finde es etwas merkwürdig.

Und genau deshalb bin ich gegen die Bezuschussung solcher Beratungsstellen durch Glücksspielanbieter.
Mich interessiert übrigens auch, was die Beraterin dazu gesagt hat ...

Bereits vor etlichen Jahren hat die Caritas Berlin (Cafe Beispiellos) einen Kooperationsvertrag mit Glücksspielanbietern geschlossen. Die Mitarbeiter von Spielhallen wurden über die Caritas geschult in der Erkennung von Glücksspielsüchtigen. Da kam schon bestimmt ein schönes Sümmchen zusammen.
Was bringt so eine Schulung aber? - Nichts! Denn hier herrscht ein Interessenskonflikt. Die Glücksspielanbieter generieren ihre Einnahmen ja schließlich zu 70 % von Glücksspielsüchtigen. "Testkäufe" in der Vergangenheit haben dann gezeigt, wie wirkungsvoll solche Schulungen sind ... nämlich nur im einstelligen kleinen Prozentbereich.
Die Einzigen, die hier profitieren, sind die Glücksspielanbieter, denn diese gehen mit ihrer "Offenherzigkeit und Güte" hausieren - auch politisch!
Dass das Geld dann ja eigentlich von glücksspielsüchtigen Menschen stammt, das interessiert dann keinen mehr!

Sei´s drum ...

Schön, dass Du wieder auf Deinem Weg bist, P-Toni!
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 04 Oktober 2021, 18:40:42
Sie hat gesagt, dass sie es von den casinos austria bekommen hat, da diese das ganze finanzieren. Dazu hat sie gemeint, dass die teilstaatlichen casinos austria ja dazu verpflichtet sind einen Teil ihrer Einnahmen eben in die suchthilfe zu stecken, genauso wie auch in die sport- und behindertenförderung..
Dennoch hat das Gespräch mit ihr sehr gut getan
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Olli am 04 Oktober 2021, 19:22:14
Hi!

Naja ... dennoch ist es schon blöde solch ein Teil in den Räumlichkeiten aufzuhängen, in denen Personen verkehren, die eine Sucht entwickelt haben und auf diese Weise getriggert werden (können).

Zitat
Dennoch hat das Gespräch mit ihr sehr gut getan

Das freut mich ... :)
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 04 Oktober 2021, 21:02:39
Da bin ich ganz bei dir. Mich hat es ganz schön irritiert das zu sehen.
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 06 Oktober 2021, 18:14:02
Der Bruder meines verstorbenen Freundes hat ein spendenkonto eingerichtet um die Hinterbliebene familie und seine 2 Kinder zu unterstützen.
Ich habe heute auch etwas überwiesen. Einen ordentlichen Betrag den ich aber gut verkraften kann und von dem ich weiß, dass er für einen guten Zweck eingesetzt wird und die Familie etwas davon hat.

Im Vergleich zu den summen die ich in den letzten Wochen verzockt habe ist es aber nahezu lächerlich und es lässt mich mich schlecht fühlen. Hunderte, Tausende Euros für nichts... jedoch hilft der Familie jeder Euro den Sie bekommt

Auch wenn die Umstände merkwürdig sind, denke ich, dass das zu meiner Genesung und einem vernünftigen Umgang mit Geld beiträgt und ich freue mich wenn ich etwas helfen kann. Den Verlust eines geliebten Menschen macht jedoch kein Geld der welt wieder gut. Es kann lediglich in einer schwierigen Situation unterstützen.



Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Wolke 7 am 06 Oktober 2021, 19:23:01
Hallo P-Toni,

gute Idee des Bruders und eine Herzensgute Geste von dir.

Was die Frau deines Freundes aber wahrscheinlich auch braucht , (kommt natürlich auch drauf an,wie vorher euer Verhältnis war und wie lange ihr euch kanntet)das du sie weiterhin besuchst und für sie da bist.

Mein herzliches Beileid nochmal für dich.

LG Wolke
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 09 Oktober 2021, 10:15:00
Gestern habe ich endlich den Rückruf vom Therapeuten bekommen. Ab dem 28.10 beginne ich also eine neue Therapie.
Alles nimmt wieder seinen Lauf und ich freue mich darüber. Spieldruck hab ich keinen aber das war schon immer so nach einer spielphase.

Ich habe auch meinen bankberater angeschrieben und möchte mit ihm über die Überweisungen die ich gemacht habe sprechen. Vieles war über klarna und Kreditkarte und vielleicht gibt es eine Möglichkeit zumindest die Kreditkartenzahlungen zurückzubuchen. Auch wenn das vl bedeutet, dass mir die Karte oder eventuell sogar mein Bankkonto gekündigt wird. Dann müsste ich mir eine neue suchen. Habt ihr Erfahrungen was das rückbuchen von KK Überweisungen betrifft?

Ein bisschen was habe ich hier im forum dazu schon gelesen. Es soll möglich sein aber liegt im Ermessen der Bank? In Österreich ist die rechtslage doch ziemlich eindeutig, alle casino Angebote, ob on oder offline sind illegal, außer die der casinos austria.

Weiß hier jemand mehr oder hat das gar schon selber gemacht?
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 11 Oktober 2021, 15:47:49
Ob das der richtige Weg ist weiß ich gerade nicht. Ich habe dennoch einen Termin mit meinem Bankberater vereinbart um so etwas in Zukunft zu verhindern. Werde die Kreditkarte sperren lassen und vermutlich auch das onlinebanking. Hätte ich mir diese Zugänge schon früher gesperrt wäre es gar nicht soweit gekommen, doch dazu war ich noch nicht bereit ..
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Einervonvielen am 11 Oktober 2021, 18:04:56
Auf jeden Fall online banking sperren. Das hat mir auf lange Sicht zwar nicht geholfen aber es ist eine gute zusätzliche Hürde. Kreditkarte hatte ich nie aber die auf jeden Fall auch
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 13 Oktober 2021, 11:52:01
Die letzte Spielphase ist mittlerweile schon seit knapp zwei Wochen zu Ende. Der Verlust schmerzt noch doch ich muss mir einiger Dinge bewusst werden:

*ich werde nie genug haben wenn ich spiele, kein betrag den ich "gewinne" würde reichen um aufzuhören

*ich schaffe es nicht mich an limits zu halten, alle Vorsätze die ich habe werfe ich im Bruchteil einer Sekunde zur Seite um weiterzuspielen

*am Ende meiner spielphasen ging es mir NIE besser als zum beginn

*ich brauche hilfe und hole mir diese auch

*das Spielen ist für mich nur eine Flucht vor der realität


Zum Ende der letzten Spielphase, welche über Wochen ging, jagte ich nur mehr Verlusten hinterher. Meine Einsätze pro hand in den letzten tagen, waren größer als die ersten Einzahlungen die ich zu Beginn gemacht habe.  Mit der letzten Einzahlung hatte ich soviel gewonnen, dass die 0 gestanden ist und trotzdem spielte ich weiter um einen mittleren vierstelligen betragen innerhalb weniger Minuten zu vernichten.

Ich hab noch ganz schön viel Arbeit vor mir, doch ich gehe es an. Privat kommt dazu, dass ich mehr Miete und Unterhalt zahlen muss. Das setzt mich etwas unter Druck, aber bereitet mir (noch) keinen spieldruck. Es wird sich alles ausgehen. Ich mache mir zu oft Sorgen, dass es das nicht wird obwohl ich für die momentanen Umstände noch ziemlich gut da stehe
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Olli am 13 Oktober 2021, 12:20:48
Hi Toni!

Welches Fazit resultiert denn aus Deiner Aufstellung? Kannst Du es Dir so sagen, dass Du es auch emotional akzeptierst? "Ich bin glücksspielsüchtig!"

Was folgert daraus? Wirst Du je wieder "normal" spielen können? Die Antwort ist "Nein!". Wir hatten das Thema erst in der Gruppenleiterschulung ... wir können nur genesen aber nicht heilen, so die einhellige medizinische Sichtweise.
Macht es da Sinn darüber nachzudenken, dass die Miete und der Unterhalt steigen werden und Du das Geld im Casino "dazuverdienen" kannst?
Aber nein, natürlich nicht. Doch was machen, wenn solche Gedanken aufkommen?
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 13 Oktober 2021, 13:47:40
Natürlich werde ich niemals "normal" spielen können. Ich dachte heuer noch, dass ich das kann, aber nein, es geht nicht denn ich bin glücksspielsucht.
Und Sinn darüber nachzudenken, etwas mit Glücksspiel dazu zuverdienen macht es auch nicht. Das habe ich auch nicht. Nur fürchte ich mich davor, dass sich das ändern könnte und davor mag ich gewappnet sein.
In zwei Wochen habe ich meinen ersten Termin beim neuen Therapeuten. Ich hoffe meine Defizite mit ihm aufarbeiten zu können.
Bis dahin bleibe ich hier im forum aktiv und erinnere mich jeden Tag daran, dass ich glücksspielsüchtig bin.

Es ist mittlerweile einfach schon zu oft passiert, dass ich in eine spielphase gekommen bin, die mich letztendlich nur zurückgeworfen hat. Ich möchte mich endlich wieder an den schönen Dingen des Lebens erfreuen. Doch zukunftsängste halten mich oft zurück und haben mich in der Vergangenheit immer wieder zum spielen verleitet.

Wenn ich nicht spiele habe ich dennoch immer noch fluchtmöglichkeiten. Videospiele und Marihuana. Auch das wird in letzter Zeit wieder mehr aber noch nicht soviel, dass es meinen Alltag bestimmt. Zur Zeit empfinde ich es eher als eine suchtverschiebung, da ich ja jetzt wochenlang unter dem Einfluss von Glücksspiel stand. Es ist natürlich nicht ideal so zu verlagern aber es ist besser als zu spielen
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 17 Oktober 2021, 09:46:02
Wenn ich so nachdenke ist es schon schräg. Ich habe während der letzten Phase schon relativ bald gemerkt, dass ich nicht aufhören kann doch habe trotzdem weitergemacht.

Ich habe ausgezahlt und es wurde mehr, das hat mich nicht aufhören lassen. Ich wollte immer mehr und mehr. Nachdem ich schon eine unfassbar hohe Summe auf dem Konto hatte, dachte ich mir immer wieder "lass es jetzt sein, es ist genug", das hat 2 Tage gereicht und ich hab wieder weitergemacht.

Ich habe mir in der Zwischenzeit Videos über die glücksspielsucht angesehen um mich davon abzubringen. Ich habe mir meinen Google Verlauf angesehen in dem ich eingegeben habe "kann nicht mehr aufhören Blackjack zu spielen"
Das hat mich erschreckt und trotzdem habe ich weitergemacht bis alles und noch mehr weg war. Ich hätte mehrmals mit einem blauen Auge davonkommen können. Doch bin es nicht...
Ich wusste also genau wohin das ganze wieder führt und konnte es dennoch nicht unterbinden. Das zeigt mir wie stark die Sucht ist wenn sie mich wieder einmal eingefangen hat und das möchte ich so nicht mehr.
Ich gebe jetzt mein bestes um davon fern zu bleiben und arbeite an mir
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Einervonvielen am 18 Oktober 2021, 13:25:34
Ich kann mich darin wiederfinden, was du zuletzt geschrieben hast. Es gibt für uns kein aufhören wenn es am schönsten ist. Es würde immer weitergehen. Und das ist eine Falle in die man wieder tritt, dass man denkt, nächstes Mal höre ich rechtzeitig auf. Wir müssen das eingestehen, dass wir das nicht können. Diese Berg und Talbahnfahrt der Emotionen die eigentlich immer mit Resignation oder Wut oder Selbsthass endet. Mit Vorsätzen, mit Versprechungen an sich selbst...
Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Biancale412 am 18 Oktober 2021, 16:48:17
Hallo P-Toni auch mir ist bewusst geworden , dass ich „ wenn das überhaupt „ jemand hat nie mehr spielen darf , da ich da absolut keine Kontrolle habe ! Es wird mich nur weiter in den Ruin treiben !ich finde mich hier auch in vielem wieder !
Seid dem Rückfall gestehe ich mir auch das  erste mal die spielsucht ein , und spreche dieses auch aus , natürlich nur vor mir und meiner Schwester!
Ich wünsche dir weiterhin alles gute
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 19 Oktober 2021, 15:02:49
Das schlimme dabei ist, das wir es wissen und bis zu einem gewissen Punkt einfach nichts dagegen getan haben.

Als ich vor ca 1,5 Jahren hier in das forum kam, hatte ich gerade eine spielphase beendet. Die einzige bis jetzt, die ich mit "profit" verlassen hatte. Seltsamerweise fing hier das umdenken an.

Doch kurz vor meiner stationären Therapie habe ich nochmal gespielt und wieder "gewonnen". Damit dachte ich, dass ich es raus hab. Ich bin soielspchtug und lass es sein. Das ging auch einige monate nach der Therapie gut.

Dann in einer Nacht überkam es mich und ich verzockt vierstellig. Das sollte es gewesen sein, dachte ich. In der Therapie hat man uns dich auch einen Rückfall gewünscht. Ich meinte ich brauchte den und es war gut. Ich hatte eine Nacht gespielt um viel und hab es verloren. Die Wochen danach ging es mir richtig schlecht.

Aber auch da hat es nicht aufgehört. Im August hab ich wieder angefangen. Habe fast täglich gespielt und wollte immer weiter und mehr. Viel ausgezahlt nur um am Ende noch mehr einzufahren.

Ich habe das Gefühl, dass ich damit durch bin. Realisiere, dass ich in keinem Moment kontrolliert spielen konnte. Und es wird wieder  und wieder passieren wenn ich nichts unternehme. Ich habe mich maßlos überschätzt. Alles Fehler die ich bereits mehrfach gemacht habe und von denen ich dachte, dass  sie mir nicht wieder passieren.

Doch sie sind wieder passiert weil ich nicht achtsam war, weil ich die Warnsignale nicht ernst genommen habe. Einfach weil ich dachte, dass ich über dem ganzen drüber steh. Ich weiß ich tu es nicht.

In 8 Tagen habe ich endlich meinen Termin beim neuen Psychologen und ich werde auch hier weiterhin aktiv sein, denn das Vergessen des letzten Verlust kann schneller kommen als ich es möchte und ehe ich mich versehe schnappt die suchtfalle wieder zu und ich bin mittendrin. Das werde ich verhindern
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Wolke 7 am 20 Oktober 2021, 02:38:38
Hallo P-Toni,

jeder Rückfall lässt uns lernen,auch wenn wir gerne darauf verzichten würden. Wir gucken jedesmal genauer hin und können ein Hintertürchen nach dem anderen schließen, wissen ,wo wie Hilfe bekommen und nehmen diese auch mehr und mehr an.

Der Psychologe wird dir in allem hoffentlich weiterhelfen,aber die größte Offenheit deinerseits ist Voraussetzung, auch wenn man bei manchen Themen sehr aufgeregt ist,manche sind unangenehm oder sehr traurig. Aber es wird dir helfen und guttun,auch wenn es manchmal anstrengend wird.

LG Wolke
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 21 Oktober 2021, 18:55:31
Die letzten Tage fühle ich mich schwach und ausgelaugt. Habe kaum Energie. Die Zahlen der verspielten Summen schwirren durch meinen Kopf. Doch verlangen nach dem Spielen habe ich nicht. Nur Wut und eine tiefe Enttäuschung mir selbst gegenüber.

Ich kenn mich gerade kaum selbst und hab das Gefühl mich wieder zu verlieren. Die Suchtverlagerung ist stärker als sie sein sollte. Ich lüge meine Partnerin darüber an und merke wie diese schlechte Laune und Gereiztheit aus mir wieder herauskommt. Ich schlafe wieder länger und komme schwer auf. Das alles hatte ich im Griff bis vor kurzem, doch es ist wieder da.

Manchmal frage ich mich warum man mich überhaupt lieben kann. Ich kann es nicht einmal selbst. Weiß auch nicht ob ich das jemals konnte. Hab vielleicht so getan als ob, doch in Wahrheit war ich mit mir nie im Reinen.

Ich gebe mich erstmal damit zufrieden spielfrei zu sein. Das ist ein kleiner Erfolg. Doch es muss sich mehr ändern, nicht nur das "nicht spielen". Ich muss mich ändern. Doch es fällt mir schwer. Wie oft wollte ich das schon und hab dann nichts getan..viel zu oft
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Olli am 22 Oktober 2021, 06:32:25
Hi P-Toni!

Ich sag´ nur 40 Jahre Rauchen ... bin aber bestimmt noch nicht "trocken", was diese Droge betrifft.
Dazu braucht es noch etwas Zeit. Ich bin derzeit "rauchfrei" und "nikotinfrei". Das reicht mir.
Und das alles nur, weil ich den schon lange erhofften, aber nie selbst umgesetzten, Schubser erhalten habe.
Gestern hat sich ausgerechnet meine ältere Schwester mit mir darüber gefreut. Sie fragte nach und versuchte auch mich zu motivieren weiter zu machen.

Wieso solltest Du nicht auch Deine Suchtverlagerung angehen können? Deine Unzufriedenheit damit ist nicht genug,
Ich schubse Dich jetzt mal ... packe es an ... heute! Ich werde mich gerne mit Dir darüber freuen!

Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 22 Oktober 2021, 17:10:49
Danke Olli für deine Worte und gratuliere zu deiner Rauchfreiheit. Hab diese auch schon öfters angestrebt aber immer nach einer Zeit aufgegeben. Nikotinfrei war ich sowieso die letzten 15 Jahre nicht und nichts fällt mir schwerer als das Rauchen sein zu lassen. Das ist aber zZ nicht mein Hauptproblem.

Ich hab wieder viel über mein Spielverhalten nachgedacht. Hat es mich jemals glücklich gemacht? Nein! Es hat mich nur in einer Traumwelt leben lassen, fernab von allen irdischen Problemen, wobei das ganze dazu geführt hat noch mehr Probleme herbeizuschaffen. Meine Baustelle wurde also nach jedem Spielen größer.

Vielleicht habe ich das aber auch mal gebracht um mir meine Sucht so richtig einzugestehen. Einmal groß gewinnen um dann alles und noch mehr zu verlieren. Ich kann es einfach nicht, kontrolliert spielen. Ich machte mir vor, dass ich es kann. Schließlich hatte ich über Wochen nur gewonnen. Der Suchtteufel hat mich getäuscht und mich glauben lassen, dass ich über mich selbst hinausgewachsen bin und Kontrolle habe.

Doch in dem Moment wo das Verlieren angefangen hat gab es kein Halt mehr. Ich konnte nicht aufhören, ich wollte nicht aufhören. Ich wollte noch mehr von diesen berauschenden Gefühlen. Immer den Verlusten hinterher jagend.

Mit den letzten zwei Einzahlungen, die enorm hoch waren, hatte ich wieder so viel gewonnen, dass gefühlt nichts passiert ist. Aber ich wollte mehr, mehr und noch mehr!
Noch eine Hand hab ich mir gesagt, nach jeder Hand die ich gespielt hab. Bis am Ende nur mehr ein dickes Minus über geblieben ist. Alle Einzahlungsmöglichkeiten waren ausgeschöpft und ich fing an auszunüchtern. Mehr konnte ich nicht ertragen. Warum hat es bloß so lange gedauert es zu akzeptieren...

Schon in den Wochen zuvor versuchte ich immer wieder aufzuhören, mit beträchtlichen "plus" aber der Reiz einfach weiterzumachen, nur noch ein letztes Mal, hat mich nicht aufhören lassen. Ich war wie besessen und werde es immer sein wenn ich spiele. Sobald ich anfang zu verlieren dreh ich komplett durch, kann keine Limits halten und verliere komplett das Gefühl für den Wert des Geldes.

Ich ändere das aber jetzt, ein für alle mal!
Die Last die ich heimlich mit mir herumtrage, seit Jahren, wird mir zu schwer und ich möchte das ganz einfach nicht mehr. Die Schuld, die Selbstvorwürfe und die Scham sind mittlerweile zu groß geworden. Ich möchte wieder glücklich sein und das Spielen würde mich nur noch mehr in das Loch, in dem ich mich zur Zeit befinde, hineinfallen lassen. Das Spielen hat mir noch nie gut getan und wird es auch niemals können.

Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 24 Oktober 2021, 12:21:01
Der Anstoß hat geholfen, zwar nicht sofort aber mit einem Tag Verzögerung. Vielleicht lag es aber auch daran, dass das Suchtmittel ausgegangen ist. Beschaffen könnt ich es jederzeit, werde aber versuchen das zu meiden um wieder etwas klarer im Kopf zu werden und die Gereiztheit zu verlieren. Heute fühle ich mich schon viel besser, frisch und aktiv.

Ich ärgere mich gar nicht so sehr über das Geld, das ich verspielt habe. Es ist mehr die Zeit, die ich verloren habe. Zeit in der ich arbeiten gewesen bin um dieses Geld zu verdienen. Ich hätte genauso gut auch zuhause bei meiner Familie bleiben können und hätte mehr davon gehabt. Es sind nicht nur Stunden sondern Tage, wenn nicht sogar Wochen die ich dadurch verloren habe.
Diese Zeit bekomm ich nicht mehr zurück und das schmerzt, denn das hat meine Familie nicht verdient.

In der letzten Spielphase war ich geistig den ganzen Tag beim selbstzerstörerischen Glücksspiel. Entweder aktiv als Spieler, passiv als Beobachter oder einfach nur in Gedanken an das nächste Spiel. Ich habe Zuhause, in der Arbeit, auf der Toilette, sogar mit meinem Baby am Arm gespielt. Ich konnte einfach nicht nicht spielen. Ich schäme mich dafür. Vorallem wegen dem letzten Punkt.
Da ist ein kleines Wesen, dass ganz viel Liebe und Aufmerksamkeit braucht und ich spiele. Ich kann nur meinen Kopf darüber schütteln. Das darf einfach nicht sein. Kann ich noch tiefer sinken und warum kommt die Erkenntnis darüber so spät?
Ich hoffe, dass meine Kids diese Veranlagung nicht von mir mitbekommen. Das bereitet mir Sorgen.
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Einervonvielen am 24 Oktober 2021, 13:48:06
Dazu kann ich nur sagen, halte dir das immer wieder vor Augen. Ich glaub auch, dass ich da irgendwie genetisch vorbelastet bin aber zudem hatte ich echt eine bescheidene Kindheit mit frühen Verlusten und wenig Selbstwertgefühl.
Wir können jetzt noch Einfluss nehmen auf unsere Kinder... wenn wir weiter spielen, wirkt sich das unweigerlich negativ auf unsere Beziehungen zu Partnerin und Kindern aus.
Deshalb kann ich für meinen Teil nur sagen, dass ich nicht mehr spielen werde und die Zeit mit meinem Kind aktiv erleben will, der Papa sein will, den ich selbst gerne gehabt hätte. Ich verbringe die Zeit die letzten Wochen mit meinem Sohn viel intensiver.
Ich kenne das zum Großteil von mir selbst, dass ich egal wann gespielt habe, auch wenn ich mit meinem Sohn gespielt habe. Auf dem Spielplatz wenn er geschaukelt hat oder selbst beim Uno spielen und dergleichen. Ich komme mir deshalb auch extrem schäbig vor. Aber ich kann es nicht mehr rückgängig machen, aber jetzt und in Zukunft habe ich es in der Hand.
Lass uns unsere Zeit nicht mehr verschenken. Machen wir die Augen auf und sehen, was das Leben uns schönes gegeben hat und versuchen wir das Beste daraus zu machen. Und wenn es herausfordernd und anstrengend ist, sprechen wir darüber oder schreien mal im Auto ganz laut wenn es niemand hört oder laufen einfach bis die Lunge brennt... oder oder oder.
Ich wünsche Dir viel Kraft!
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Olli am 24 Oktober 2021, 15:24:52
Ich möchte hier nur mal betonen: Es reicht für diese Ziele nicht einfach nur das Spielen einzustellen!
Das Glücksspiel als Handlung ist nur ein Symptom eines tiefer liegenden Defizites!
Wer hier nur das Spielen einstellt, überträgt trotzdem mangelnde Erfahrungen an seine Kinder!
Daher ist es wichtig für uns Spieler diese Erfahrungen aufzuholen über SHG, Therapeut und was auch immer.
Erst dann sind wir die Vorbilder, die wie doch eigentlich sein möchten.
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 31 Oktober 2021, 08:47:19
Vorgestern hatte ich meinen ersten Termin beim neuen Psychologen. Das Erstgespräch lief gut und ich fühle mich wohl bei ihm.
Ich sehe diese Therapie als vielleicht letzte Chance meine Defizite zu ergründen und an ihnen zu arbeiten.

Als erste Aufgabe soll ich eine Sehnsuchts-Collage erstellen, mit Bildern, Wünschen oder Sprüchen. Ich werde mir dazu noch etwas überlegen. In knapp zwei Wochen ist der nächste Termin und in diesem Abstand werde ich auch die Therapie fortführen.
Es tut jedenfalls gut, dass ich mir wieder viele Dinge von der Seele sprechen kann.

Gestern habe ich dann auch noch auf meinem alten Handy einen Screenshot von einer Hand BJ gesehen, die ich einmal gespielt hatte. Eine Unsumme die ich da gesetzt hatte und mir wurde richtig schlecht, auch wenn diese Hand "gewonnen" hatte. Mit der Realität hatte das nichts mehr zu tun. Das Gefühl für den Wert des Geldes hatte ich zu diesem Zeitpunkt schon längst verloren.

Nach knapp einem Monat schmerzt es noch immer. Aber gar nicht so sehr der Verlust des Geldes sondern mehr der Verlust der Kontrolle über mich selbst. Doch ich bin guter Dinge, dass ich meine Probleme und Defizite überwinden bzw an ihnen Arbeiten kann, auch wenn der Weg dorthin nicht immer einfach ist und bestimmt auch schwierige Situationen noch auf mich zukommen werden. Ich möchte spielfrei sein und das auch bleiben!
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 06 November 2021, 14:13:41
Weiterhin spielfrei und das im besten Fall bis zum Schluss. Zumindest wünsche ich mir das und arbeite auch daran.
Tage möchte ich nicht mehr zählen. Mein Entschluss abstinent zu sein ist für mich wichtiger als spielfrei Tage zu zählen. In ein paar Jahren möchte ich nur mehr wissen, dass ich 2021 zum Spielen aufgehört habe. Das reicht mir. Da ist es dann egal wie viele Tage es genau sind. Die Entscheidung, spielfrei zu leben, getroffen zu haben werde ich jedoch nicht vergessen.
Jemand anderes motiviert es vielleicht doch mich nicht.

Ich habe auch beschlossen meine Einzahlungen nicht zurückzufordern. Die ständigen Gedanken an das Geld würden mich in meiner Entwicklung zu einem glücklichen, spielfreien Menschen nur zurückwerfen und das möchte ich nicht. Vielleicht brauche ich aber auch das Gefühl des Verlierens, tief eingebrannt in meinem Hirn, um zukünftig nicht erneut in die Suchtfalle zu tappen.

Aus einem Allen Car Seminar hab ich noch folgenden Antwort auf die Frage "Geht es dir besser wenn du deine Sucht ausübst?" aufgeschnappt:

"Nein es geht dir nicht besser, es geht dir nur weniger schlecht"

Ich finde es liegt viel Wahrheit in dieser Antwort. Denn besser ging es mir eigentlich nie bei bzw.  nach der Suchtausübung, egal ob es nun Drogen oder das Glücksspiel waren.

Ich versuche mich ein wenig daran zu orientieren und nutze diese Worte als Motivation.
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Wolke 7 am 07 November 2021, 06:55:44
Zitat
Aus einem Allen Car Seminar hab ich noch folgenden Antwort auf die Frage "Geht es dir besser wenn du deine Sucht ausübst?" aufgeschnappt:

"Nein es geht dir nicht besser, es geht dir nur weniger schlecht"

.....und nach dem Spielen noch schlechter als vorher....

Hallo P-Toni,

ich zähle meine Tage auch nicht,ich hatte anfangs soviele Rückfälle, das ich mir wenigstens den Beginnermonat merken wollte,aber auch da bin ich mir nicht mehr so ganz sicher. Auch wenn ich jetzt einen Monat weniger spielfrei sein sollte,ändert das nichts an meinem guten Gefühl.

Hauptsache Spielfrei,man fühlt sich gut und ausgeglichen,man ist wieder glücklich.

Auf die Rückforderungen zu verzichten,weil der Suchtdruck dann wieder steigt,finde ich sehr gut. Das zeigt,dass dir deine Spielfreiheit sehr wichtig ist und diese Rückforderung und der Stress und die Gedanken daran ,einen Rückfall auslösen können. Respekt  !!

Alles Gute weiterhin für dich.

LG Wolke
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 27 November 2021, 10:49:05
War ein paar Wochen nicht hier. Mir geht's jedenfalls gut. Hab zz viel Stress in der Arbeit gehabt doch jz knapp zwei Wochen frei. Endlich, obwohl ich meiner Arbeit sehr gerne nachgehe. Gedanken ans Spielen hab ich keine, jedoch weiß ich, dass das schnell umschlagen kann.
Bin nach wie vor bei der Therapie und merke, dass es mir gut tut. Nur das Gras hat wieder etwas Überhand bekommen. Ich denke, es ist für mich der Ausgleich zum enormen Arbeitsstress den ich momentan hab.. daran muss ich auch arbeiten
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 28 Dezember 2021, 11:01:10
Ich meld mich mal wieder. Bin nach wie vor clean was das Spielen betrifft und es geht mir gut damit.
An manchen Tagen bekomme ich zwar kurze Flashes von Automatenspielen, die ich mal spielte, aber es löst kein Verlangen aus. Eher ein Unwohlsein. Doch so schnell wie diese Gedanken kommen, so schnell verfliegen sie auch wieder.
Meinen nächsten Therapietermin habe ich im neuen Jahr, da ich den letzten für dieses Jahr vergessen habe zu bestätigen, doch das halte ich aus. Freue mich jedoch schon drauf.

Die letzten Wochen in der Arbeit waren purer Stress, dich jetzt hab ich 2 Wochen frei und genieße den Urlaub.
Ich spiele auch wieder viel Darts. Das macht meinen Kopf frei und ich merke, wie ich mich in den letzten Wochen verbessert habe.
Es macht unheimlich viel Spaß, doch merk ich auch, dass ich etwas mehr als Ausgleich brauche.

Ich wünsche euch allen schonmal einen guten Rutsch ins neue Jahr und Spielfreiheit!
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 17 Januar 2022, 10:15:44
Ich hab gerade das Gefühl, dass sich wieder etwas anbahnt, deswegen bin ich hier.
In den letzten Tagen landen immer mehr OC-Werbemails in meinem Postfach. Das ist etwas merkwürdig, da diese sonst normalerweise im Spam landen und ich sie gar nicht sehe.. Ich werde regelrecht geflutet mit solchen Mails, die direkt gelöscht und die Absender geblockt werden.

Außerdem habe ich am Silvesterabend ein Rubbellos, von meiner Lebensgefährtin, geschenkt bekommen. Hab sie gefragt warum denn und dass ich es eigentlich gar nicht habe möchte, da alles mit allem zusammen hängt. Sie hat es nicht böse gemeint, doch glaub ich, dass sie die Sucht nicht ganz versteht.

Gespielt habe ich jedenfalls nicht und habe das auch nicht vor. Finanziell läuft es ganz ok, auch wenn es gegen Monatsende hin immer etwas knapp wird. Doch es geht sich alles aus. Wir haben ein Dach über dem Kopf und immer etwas zu Essen. Dafür bin ich dankbar.

Aufgrund meiner bereits überstandenen Covid Erkrankung konnte ich in den letzten Wochen meine Therapietermine nicht wahrnehmen, möchte diese aber bald wieder fortsetzen.
Falls der Gedanke zum Spielen kommen sollte melde ich mich wieder. Ich bleibe jedoch wachsam.
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Wolke 7 am 17 Januar 2022, 11:26:39
Hallo P-Toni,

erkläre deiner Lebensgefährtin doch bitte ,was so ein Los in dir auslösen kann,dass Lotto ,Lose, Automaten, Wetten ,Traden,sogar Kniffel und Mau Mau wieder Suchtdruck auslösen kann und somit auch zu Rückfällen führen könnte.

Kannst du deine Mail Adresse nicht komplett ändern,damit du solche Mails gar nicht mehr bekommst?

Wenn es noch lange bis zum nächsten Therapie Termin ist,kannst du einen nicht telefonisch machen? Ich hatte damals auch einige Stunden wegen Corona per Telefon gemacht......ist zwar anders als im Präsenztreffen ,aber wenn der Suchtdruck größer wird ,hilft auch ein Gespräch am Telefon.

LG Wolke
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Anthrazit80 am 17 Januar 2022, 14:01:24
Edit Olli: Vollzitat entfernt

Ich würde aktiv gegen die Versendung Edit Olli: der EMails vorgehen! Schreib die OC an und untersage Ihnen das Versenden von Werbung. Zumindest die OC mit Lizenz aus EU müssen sich daran halten.

Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Olli am 17 Januar 2022, 16:06:33
Wie ist das eigentlich bei Euch so im wahren Leben? Wiederholt Ihr da alles zuerst, was der Vorredner oder der davor geäußert hat, bevor Ihr antwortet?
Alles wortwörtlich? Auch mit eventuell unnützem Ballast?

In der vorangegangenen Nachricht mussten nur die zwei Worte "der EMails" eingefügt werden, damit der Sinn zweifelsfrei verstanden wird! War das so schwer?

Ich habe nichts gegen das Zitieren eines Satzes oder auch mal eines Absatzes. Doch hier hat es sich als Unsitte eingeschlichen, anstelle auf "Antwort" unter dem letzten Beitrag zu clicken, die Schaltfläche "Zitat" zu nutzen, die sich oben rechts in vorhandenen Beiträgen findet.

Ich habe in letzter Zeit mehrfach in den von mir korrigierten Beiträgen darauf hingewiesen! Trotzdem wird weiter gemacht! Woran liegt es? Faulheit? Vergesslichkeit? Provokation? Etwas Anderes?

Wie würdet Ihr reagieren, wenn jemand zu Euch kommt und für die Getränkegläser nicht die angebotenen Untersetzer nutzt? Als Gastgeber kann ich immer schnell mit einem Lappen zur Stelle sein und die Ränder wegwischen, bevor sie antrocknen. Doch ist das die Aufgabe eines Gastgebers? Sollte er sich nicht lieber um das Wohl seiner Gäste kümmern? Mit Ihnen ins Gespräch kommen?

Bin ich hier im Forum stellvertretend für den fags Eure Putzfrau?

Letztens waren, ich glaube, sechs Vollzitate ineinander verschachtelt! ? !

Muss ich nun erst mit Konsequenzen drohen, damit die Volzitatefunktion nicht mehr benutzt wird? Oder geht das auch ohne?


Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Ilona am 17 Januar 2022, 19:57:26
Lieber Olli,
ich könnte dir beim Löschen helfen. Oder: wir machen es so.
Jede/r, der es noch macht muss direkt jedes Mal 5 € für den FAGS spenden.
Gute Idee. Oder?
LG Ilona 
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Someone87 am 17 Januar 2022, 20:48:06
@Oli welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen? Was ist denn so schlimm an Volltextzitaten?
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Ilona am 17 Januar 2022, 22:17:10
Es nervt und stört den Lesefluss ungemein. Ich verstehe Ollis Unmut ganz gut. Bei einigen, die neu sind und sich noch nicht auskennen, ist es wahrscheinlich (technische) Unkenntnis. Das ist ok. Aber alte Hasen sollten das einfach lassen. Olli hat hier genug zu tun. LG Ilona
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Kläger2018 am 18 Januar 2022, 00:02:02
Olli hat das schon so oft gesagt. Vielleicht macht es Sinn, diese Zitate-Funktion komplett auszuschalten und wenn man doch jemanden zitieren muss/will, dann eben manuell? LG Kläger2018
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Olli am 18 Januar 2022, 06:34:05
Hi P-Toni!

Ich hoffe, dass ich mit meinem erhobenen Zeigefinger gestern nicht Deinen Mitteilungsfluss gebremst habe?
Du machst das gerade in meinen Augen nämlich genau richtig. In Dich hinein horchen ... ein wenig Zweifel haben und sofort drüber sprechen. Das ist weit besser als abwarten und Tee trinken. Und wenn das Kind dann im ausgetrockneten Brunnen mit zerschmetterten Knochen liegt, am Besten noch ein paar Felsbrocken oben drauf werfen.
Klingt brutal ... aber machen wir nicht genau das in unserer aktiven Zeit? Wir realisieren das nur nicht - verschließen die Augen.

Wenn wir aber einmal anfangen hinzusehen, dann gibt es eigentlich gar keine andere Wahl mehr als achtsam zu werden - den Schaden nicht noch größer zu machen, als er bereits ist. Und ja, Geld ist nicht alles und beruhigt doch ungemein ... bla bla ...
Schulden sind schlimme Schäden ... aber sie sind trotzdem nicht so wichtig, wie die seelischen Schäden, die wir uns zugefügt haben.

Du bist trotzdem dankbar, schreibst Du. Ein schöner Satz ... geprägt von Demut. Der Wille, das Beste aus dem zu machen, wie es ist.

Danke fürs Teilen!
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Someone87 am 18 Januar 2022, 07:04:02
Es nervt und stört den Lesefluss ungemein.

Ok sehe ich persönlich zwar nicht so und kenne ich auch aus anderen Foren nicht als störend, aber ihr seid die Chefs.
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Ilona am 18 Januar 2022, 09:57:23
Es geht ja nicht darum, dass eine Aussage bzw. ein Satz zitiert wird. Es geht um die Vollzitate. Sie nerven in der Tat und machen zudem keinen Sinn.

LG Ilona
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 20 Januar 2022, 00:18:32
Ja ich horche mittlerweile mehr in mich hinein und das tut gut. Auch, dass ich sofort hier schreibe wenn diese Gedanken auftauchen hilft mir meine Abstinenz zu festigen.

Meine stationäre Therapie ist mittlerweile über 1 Jahr her. Wie die Zeit vergeht.. ein wenig vermisse ich es. Einiges konnte ich mitnehmen, jedoch ärgert es mich, dass ich letztes Jahr Rückfälle hatte.

Ich glaube es sind mittlerweile 4 oder 5 Monate seit dem letzten Rückfall vergangen und in dieser Zeit ist mein Wille abstinent zu bleiben stärker geworden. Jedoch schlummert die Sucht in mir und ich bin mir dessen voll bewusst.

Im Gegensatz zu meiner Spielsucht ist hingegen meine Marihuanasucht wieder voll da. Jeden Abend, fast ausnahmslos. Und das ist ein Problem. Es ist zwar besser als vor einem Jahr aber so möchte ich das eigentlich nicht und ich kann mich nicht überwinden dem ganzen den Rücken zu kehren. Es fällt mir schwer. Bei Zigaretten und anderen Nikotinprodukten ist es genauso.

Ich hab also noch ganz schön viel Arbeit vor mir und schieb sie wieder einmal auf..

In meinem sozialen Umfeld ist es jedoch harmonisch und die Dinge nehmen einen guten Lauf. Das führe ich zum Teil auf die Therapie zurück. Es macht mich etwas stolz und vorallem macht es mich glücklich.

Das ist doch eigentlich eine gute Basis auf der ich weiter aufbauen kann, möchte und werde.

Ich hab jetzt noch überlegt ob ich es für mich aufschreiben soll um damit meinen inneren Schweinehund zu bekämpfen: Du musst wieder mit Sport anfangen und du machst das sofort morgen. Nur ein bisschen zum Beginnen. Es muss gar nicht lange sein. Und wenn du mal im Rhytmus bist, kannst du vielleicht etwas mehr machen aber fang endlich an. Du schaffst das!


Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Olli am 20 Januar 2022, 06:34:16
Prokrastination ... die Tage erst hatte ich davon gesprochen ...
Auch hier bei Dir, lieber Toni, kommt sie voll zur Geltung. :)
Marihuana, sonstige Nikotinprodukte, Sport ... was wohl noch alles?
Das Problem ist gar nicht das Unterlassen oder das Tun ... es ist das Beginnen damit.
Doch weshalb? Die ersten beiden Punkte üben eine Funktion aus. Sie sind trotz der rationalen negativen Beurteilung mit positiven Gefühlen gekoppelt. Beim Sport werden die positiven Eigenschaften rational erwartet, sie sind aber erst einmal mit negativen Gefühlen verbunden, da Sport nun mal Aufwand ist. Zudem leitet der Sport ja eine Veränderung ein. Ich muss mich aus meiner Komfortzone bewegen. Da, wo ich alles kenne, was ich so mache, Wo ich mich auch arrangiert habe mit weniger erfreulichen Dingen. Doch dann ist das eben so ... in der Komfortzone.

Das erinnert mich daran, eine mir selbst gestellte Hausaufgabe endlich zu beenden. Es ist etwas, wo ich mir nicht so sicher bin und mir nur mein Gefühl sagt, dass es richtig ist. Entscheiden darüber muss ich Gott sei Dank nicht alleine.

Meine Schwestern praktizieren die Aufschieberitits auch gerade. Gestern war ich wieder im Elternhaus und habe die schwarze Tonne befüllt. Dabei habe ich Unterlagen gewälzt. Herrje ... Akten ... Mietstreitigkeiten aus dem letzten Jahrtausend, als meine Eltern noch ein Haus vermietet hatten. Eine Akte über einen Kunden, der "aus Prinzip" Handwerkerrechnungen nie ganz bezahlte. Ab in die Tonne damit.
Ich fand auch noch alte Unterlagen von dem einst vermieteten, dann verkauften Haus. Zwei Baugenehmigungen und weiterer Kleinkram. Habe es dem heutigen Mieter in die Hand gedrückt mit der Bitte es weiter zu reichen.
Es ist nicht einfach dort in dem Haus zu sein und zu wissen, dass die Personen, die dieser Immobilie Leben eingehaucht haben, nicht mehr da sind. Doch es hilft ja nichts. Entweder wird das Haus vermietet oder verkauft. Keiner von uns Kindern wird dort einziehen, wir haben unsere eigenen Immobilien. Also bleiben nur diese beiden Möglichkeiten. Die dritte, es leer stehen zu lassen, stünde nicht im Interesse unserer Eltern.
Habe mir auch mal die Unterlagen über die Immobilie mitgenommen. Werde daraus ein kleines Expose erstellen.


Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 20 Januar 2022, 14:18:39
Den ersten Schritt in Richtung mehr Sport machen oder besser gesagt überhaupt Sport zu machen,  hab ich gesetzt. Jetzt heißt es dranbleiben. Ich werde versuchen jeden Tag ein bisschen zu machen. Zuviel auf einmal erzeugt nur Druck und den möchte ich nicht haben. Es wird jeden Tag etwas einfacher werden, der schwierige Teil dabei ist jedoch es täglich zu machen. Aber es wird leichter!
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Helga5 am 20 Januar 2022, 19:45:15
Lieber P-Toni,

Ich treibe seit Oktober 2020 regelmäßig Sport. Der Anfang war auch für mich hart, mittlerweile ist es Gewohnheit und es bereitet mir Freude.
Ein Tipp von mir - das Ziel das du dir setzt JEDEN Tag Sport zu machen ist ziemlich viel, und ich denke mir das es schnell Druck auslöst und zu einem MUSS wird und einem dann schnell der Spaß daran vergeht. 3-4x die Woche ist schon sehr sehr klasse und du wirst damit bald Erfolge erzielen, außerdem braucht dein Körper auch Regenerationsphasen :-)

Was möchtest du denn für Sport treiben? 
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 01 Februar 2022, 23:53:42
Da ist es wieder und ich merke wie es sich anbahnt.
Hab gerade eine schöne Summe Geld zur Verfügung und bekomme demnächst vielleicht sogar noch mehr. Mein Hirn fängt wieder an zu rattern. Ich verfolge Aktien- und Kryptokurse und weiß grad eigentlich nicht was ich da wirklich mach. Von OCs halte ich mich so weit entfernt, wie ich nur kann, befürchte aber irgendeine andere Dummheit mit meinem Geld anzustellen.

Bei mir ist es immer schon so gewesen, dass wenn ich realtiv viel Geld zur Verfügung habe, es mich irrsinig nervös macht. Ich hab Angst vor der Inflation aber auch Angst davor in die falschen Möglichkeiten zu investieren.

Ich überlege, seit bestimmt schon 3 Monaten, ob ich mir einen neuen Laptop kaufen soll und mach es einfach nicht. Obwohl das Geld gut investiert wäre. Im letzten Jahr hab ich noch mehrere Laptops mit nur einer einzigen Hand Blackjack verspielt, doch wenn es darum geht mir etwas Gutes zu tun, zöger ich. Ich versteh mich hier einfach nicht..

Dabei mach ich mir so viele Gedanken. Wie viel möchte ich ausgeben? Vielleicht 400 oder doch 1800? Gebraucht, neu oder doch refurbed, mit Garantie? Brauch ich einen i7 oder reicht sogar ein i5? Leistet die Grafikkarte das, was sie verspricht und ist diese Anschaffung wirklich notwendig?

Ich habe unzählige Leute angeschrieben. Und nach Monaten des Überlegens noch immer keine Entscheidung getroffen. Vermutlich ist sie gar nicht notwendig, schließlich hab ich einen älteren Laptop, der schwerstens bemüht ist, meinen Ansprüchen gerecht zu werden.
Ein Luxusproblem das ich da gerade hab. Das weiß ich.

Jedoch wenn ich spielen würde mit dem Geld wäre es anders. Ich würd es einfach rausballern. Bis zur letzten Münze. Ich würde jedem Verlust nachjagen wollen, mit immer mehr und mehr Geld. Höhere Einsätze, mehr von dem Rausch. Bis nichts mehr übrig ist und mich der Kater wieder einmal mit voller Härte treffen würde.

Und dann erst würde ich anfangen darüber nachzudenken, warum ich es schon wieder getan habe. Wie blöd ich sein muss, dass es schon wieder passiert ist. Man hätte doch so viel mit dem lieben Geld anstellen können. Zum Beispiel einen neuen Laptop kaufen.

Und jetzt?
Jetzt spiel ich nicht. Ich bin spielfrei und möchte das auch bleiben. So lange wie nur möglich, denn es bringt mir absolut nichts Gutes. Selbst in diesem Moment nicht, denn die Sucht zwingt mich dazu, sich mit ihr auseinanderzusetzen. Es wäre doch umso viel besser wenn ich mich nicht mit ihr befassen müsste. Jedoch ist das leider nicht so einfach. Sie ist ein Teil von mir, mit dem ich leben muss. Und das ist ok, denn ich versuche mit ihr zu leben und nicht durch sie.

Während ich hier so viel schreibe, sind auf meinem Handy die Tabs mit den Laptops noch immer offen. Ich kann mich nicht entscheiden und denke dabei, wie unfassbar es eigentlich ist, dass ich beim Spielen gefühlt unendlich viel Kohle verbrennen kann, es aber nicht schaffe mir einmal etwas teures zu kaufen.

Jedenfalls ist mein letzter Therapietermin schon fast 2 Monate her. Mein Therapeut hat mich bereits angerufen, doch ich hab nicht abgehoben und auch nicht zurück gerufen. Das werde ich gleich morgen machen. Es ist an der Zeit. Ich hab das lange genug aufgeschoben und das ist nicht gut. Ich muss wieder mehr an mir arbeiten bevor es mir entgleist und ich die komplette Kontrolle verliere. Denn ich hab gerade das Gefühl, dass ich sie bereits abgebe. Nur mit der Arbeit an mir selbst kann ich hier noch die Kurve kriegen.
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Wolfgang am 02 Februar 2022, 00:10:04
Hallo Toni, das geht mir und vielen anderen hier auch so. Man gönnt sich nichts und achtet z.B. auf paar Cent bei den Spritpreisen, aber beim Zocken fliegen die Hunderter nur so raus. Völlig irre, aber so ist es wirklich.
Lass die Gedanken zu und profitiere von deiner Erfahrung. Genieße die Sicherheit, welche das dir zur Verfügung stehende Geld vermittelt.
Du bist auf einem guten Weg, verlasse ihn nicht!

Wolfgang
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Wolke 7 am 02 Februar 2022, 04:55:23
Zitat
Ich hab wieder viel über mein Spielverhalten nachgedacht. Hat es mich jemals glücklich gemacht? Nein! Es hat mich nur in einer Traumwelt leben lassen, fernab von allen irdischen Problemen, wobei das ganze dazu geführt hat noch mehr Probleme herbeizuschaffen. Meine Baustelle wurde also nach jedem Spielen größer.


Ich habe Zuhause, in der Arbeit, auf der Toilette, sogar mit meinem Baby am Arm gespielt. Ich konnte einfach nicht nicht spielen. Ich schäme mich dafür. Vorallem wegen dem letzten Punkt.

Vorgestern hatte ich meinen ersten Termin beim neuen Psychologen. Das Erstgespräch lief gut und ich fühle mich wohl bei ihm.
Ich sehe diese Therapie als vielleicht letzte Chance meine Defizite zu ergründen und an ihnen zu arbeiten.

Bin nach wie vor bei der Therapie und merke, dass es mir gut tut

Mein Therapeut hat mich bereits angerufen, doch ich hab nicht abgehoben und auch nicht zurück gerufen. Das werde ich gleich morgen machen. Es ist an der Zeit. Ich hab das lange genug aufgeschoben und das ist nicht gut. 

Moin,

warum muss sich dein Therapeut schon wieder bei dir melden? Es ist dein Leben,du willst spielfrei bleiben, vor allem für die Kinder,die Therapie tut dir gut,warum machst du keine Termine aus??

Rede mit deiner Frau wegen des Geldes. Verschieb das Geld auf ein Konto,wo nur sie Zugriff drauf hat.  Wenn auf deinem Konto wieder mehr drauf ist, wieder verschieben.  So mach ich das auch ,damit ich nicht sehe wieviel Geld da ist. Natürlich weiß ich es ,aber wenn ich nicht sehe und ich komme da nicht direkt dran,dann rückt es in den Hintergrund.

Werde aktiv gegen die Sucht und warte nicht bis der Rückfall dich überrollt . Mach sofort einen Termin beim Therapeuten,rede mit deiner Frau verschiebe das Geld,verabrede dich zum Darten,spiel mit den Kindern  und überlege mal,welche Hobbys du noch wieder gerne aufleben lassen möchtest oder was du neu ausprobieren willst.
Marihuana weg (mit Baby im Haus nicht gut),mehr Sport

Bau dir noch mehr Hürden ein, werd aktiv,jetzt!!!

LG Wolke
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 02 Februar 2022, 11:09:00
Meinen Therapeuten hab ich gerade angerufen, hab ihn jedoch nicht erreicht. Werde es später nochmal probieren.

Und nachdem ich so lange darüber nachgedacht hab was ich mit meinem Geld denn machen kann, habe ich gestern mal dem fags etwas gespendet. Ich bin mir sicher hier ist das Geld gut aufgehoben.
Ich nehme mir jetzt vor, immer wenn die Gedanken ans Spielen kommen, eine kleine Summe zu spenden. Es tut mir nicht weh und es wird dadurch vielen Leuten, auch mir, geholfen.
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Olli am 02 Februar 2022, 13:17:48
Löblich ... sehr löblich ...

Für alle, denen es ähnlich ergeht ... oben rechts auf jeder Seite gibt es eine Schaltfläche "Unterstützen Sie unsere Arbeit - Jetzt spenden!"

Wir von Glücksspielfrei e.V. haben nun auch unsere Mitgliedsanträge für natürliche und juristische Personen fertig. Natürliche Personen zahlen mindestens 20 € im Jahr Mitgliedsbeitrag, Juristische das Doppelte. Wenn jemand mehr geben mag, der wird daran nicht gehindert! :)
Wer unsere Arbeit so und vielleicht auch mit Rat und Tat unterstützen möchte, der melde sich gerne bei mir. Ich sende ihm dann umgehend den entsprechenden Antrag per EMail zu.

Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 07 Februar 2022, 10:01:49
Ich hab einen neuen Termin bei meinem Therapeuten bekommen, das ist schon längst überfällig gewesen. Ich freu mich drauf!

Bekomme meine Marihuana Sucht grad nicht in den Griff und merke wie alles mühsamer wird. Außerdem hab ich durch meine Arbeit enormen Stress, ich arbeite mehr als ich darf und vertrete auch demnächst meine Kollegen und mich bei einer Verhandlung.

Es ist gerade einfach zu viel. Zu viel Arbeit, zu viel Stress, zu viel Marihuana, zu viele private Projekte bei denen ich Freunde unterstütze und ich fühl mich ausgelaugt..

Zum Glück hab ich bald Urlaub. Ich bin jedoch froh, dass ich keinen Spieldruck hab. Zumindest noch nicht, jedoch weiß ich, dass dieser sich jederzeit melden kann und bin vorsichtig.
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Olli am 07 Februar 2022, 13:59:41
Hi P-Toni!

Wenn Du Dich überlastet fühlst, dann  nehme Dir eine Auszeit! Weder Dein AG, noch Deine Freunde wollen, dass Du zusammenklappst. Wieso setzt Du Dich also selbst unter Druck?
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 08 Februar 2022, 11:10:35
Hab jetzt mal ein paar Tage frei und versuche meine Zeit, so gut wie möglich, mit der Familie zu verbringen.
Ich merk heute schon, dass der Stress der letzten Tage und Wochen etwas nachlässt, weiß aber dass bald wieder einiges ansteht. Das ist ok, bis dahin bin ich wieder erholt. Vielleicht war ich gestern auch einfach etwas zu dramatisch. Ich entspann jetzt erstmal
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 08 Februar 2022, 11:22:37
Zum Spielen:
Ab und zu seh ich noch Bilder von Automaten Spielen vor mir. Es ist störend aber manches, wie Geräusche oder bestimmte Worte erinnern mich daran. Ich bekomme einen kurzen Flash und fühle mich zurückgesetzt in meine aktive Zeit des Spielens, doch so schnell wie es kommt, vergeht es auch wieder.

Vielleicht ist das gar nicht so schlecht, dass es passiert, denn ich empfinde es als Warnung nicht wieder dorthin zu kommen. Auch die ewige Rechnerei, wie viel ich schon verspielt habe und was ich mir alles darum leisten hätte können, wird weniger.
Ich denke, ich bin fast an dem Punkt angekommen mit den Verlusten endgültig abzuschließen. Rückgängig kann ich es nicht mehr machen, jedoch liegt es an mir, meinen Frieden damit zu finden.

Es gibt dennoch einiges an Ungewissheit und Unsicherheit, was mich vorsichtig sein lässt, damit ich mich nicht selbst über- und die Sucht unterschätze. Ich freu mich jedenfalls spielfrei zu sein, auch wenn ich weiß, dass noch viel Arbeit vor mir liegt.
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 24 Februar 2022, 18:57:44
Es juckt gewaltig in den Fingern.
Hab das Gefühl, dass sich da wieder etwas anbahnt. Ich möchte aber nicht mehr spielen.
Doch es entstehen Gedanken, wie "ach komm, einmal tut schon nicht weh"..

Es macht mich nervös. Angefangen hat es interessanterweise nachdem ich meinen letzten Therapietermin hatte. Merkwürdig. Ich hatte auch Gedanken an die Streams, nur kurz reinschauen. Bisher hab ich es nicht gemacht und das ist gut so.

Aber diese Spirale fängt wieder an mich in sie hineinzuziehen. Mir grausts jetzt schon vor dem möglichen Kater, falls ich Rückfällig werde, was ich unbedingt verhindern möchte.

Hab ein paar große Zahlungen gemacht für Urlaub und mein Hobby, das wirkt bestimmt auch mit rein. Doch mit dem Spielen werd ich am Ende mit nur noch weniger da stehen.. Es macht mich etwas verrückt. Ich mag jz ja nichts falsch machen. Hier zu schreiben ist schon mal richtig.

Bin jetzt auf dem Weg in ein Lokal, in dem ich meine Mannschaft und auch meinen besten Freund treffe. Werd gleich mit ihm darüber sprechen, hoffe das hilft um etwas Druck loszuwerden
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Wolke 7 am 24 Februar 2022, 19:05:27
Hey,

Therapie beendet? Du warst doch noch gar nicht oft da oder ? Ich hatte in der Verhaltenstherapie mit Zusatzstunden über 3 Jahre Therapie......
Oder meinst du ,du hast Druck seit der letzten Stunde?

Kannst du nicht sofort wieder einen machen?

LG Wolke
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 24 Februar 2022, 19:45:15
Da hab ich mich schlecht ausgedrückt, die Therapie dauert natürlich noch an. War bloß auf die letzte Einheit bezogen. Einen nächsten Termin hab ich schon, versuche aber einen früheren zu bekommen.
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 25 Februar 2022, 00:37:31
Das reden heute hat gut getan, ich bin einfach nicht gemacht für geldgeschäfte.. all das tut mir nicht gut und ich muss das abstellen.

Es ist heute auch ein wenig eskaliert, ein Gast hat eine meiner, nicht böse gemeinten Aussagen, falsch verstanden und hat mich attackiert. Ich habe nicht zugeschlagen und versucht zu deeskalieren. Das hat funktioniert,  er wurde vom lokal verwiesen auch wenn ich weiß, dass seine Absichten grundsätzlich gut gemeint waren. Leider war er nicht die hellste leuchte und hat die Situation missinterpretiert.

Mir geht es gut und ich habe mich schon lange nicht so am Leben gefühlt wie heute. Ich weiß nur nicht wie ich das für mich persönlich deuten soll. Das alles hätte auch anders ausgehen können, obwohl ich es nicht darauf angelegt habe. Doch irgendwie finde ich es gut, dass alles so passiert ist.
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 26 März 2022, 15:11:42
Meld mich mal wieder. Bin noch immer frei vom Glücksspiel, doch war ich vor knapp zwei Wochen kurz davor, mir mal wieder einen Stream anzuschauen. Den Namen des Streamers hatte ich schon eingegeben und auf Youtube die Thumbnails gesehen. Dann dachte ich mir, was mach ich denn hier? Hilft es mir? Will ich wieder in diesen Abgrund blicken, der mich mit der Zeit nur tiefer in sich hinein zieht? Nein, natürlich nicht. Ich will das doch gar nicht, oder vielleicht doch noch ein bisschen?

Ich will mich jedenfalls nicht selbst verlieren und ich war kurz davor in alte Muster zu fallen. Doch ich konnte es stoppen. Das ist immerhin ein kleiner Erfolg. Sie holt mich aber immer wieder ein, die Sucht. Manchmal macht sie mir Angst, doch muss ich mich ihr stellen. Geld beschäftigt mich in letzter Zeit wieder viel zu viel und es macht mich etwas krank.

Die Zigaretten werden auch nicht weniger, genauso wie das Gras und meine Mediensucht. Manchmal wünschte ich, ich wäre wieder in der stationären Therapie und weg von allem. Aber das wäre nur kurzfristig. Am Ende des Tages muss ich mein Verhalten, mein Leben, alleine meistern bzw. mit der Hilfe meiner Familie und meiner Freunde.

Zur Zeit bin ich bin frustriert. Die Therapie hilft zwar aber es ist bei weitem nicht genug. Wo ich hinsehe, gibt es nur Arbeit, Arbeit, Arbeit und es wird nicht weniger. Was mach ich den bloß?
Ich bin nicht glücklich und das schon viel zu lange. Es gibt zwar einige Dinge die mir Freude bereiten, doch wenn diese wieder weg sind, legt sich ein Schatten über meine Seele. Mich zu betäuben und aus der Realität zu fliehen ist keine Lösung. Doch was hilft weiß ich leider auch noch nicht..

Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Wolke 7 am 27 März 2022, 14:29:54
Hey,

Zitat
Ich bin nicht glücklich und das schon viel zu lange. Es gibt zwar einige Dinge die mir Freude bereiten, doch wenn diese wieder weg sind, legt sich ein Schatten über meine Seele

Sorge dafür,dass die yachten Dinge öfters kommen und länger bleiben

Zitat
Geld beschäftigt mich in letzter Zeit wieder viel zu viel und es macht mich etwas krank.

Inwiefern beschäftigt es dich mehr?

Zitat
Die Zigaretten werden auch nicht weniger, genauso wie das Gras und meine Mediensucht.


Mediensucht.....TV oder Handy,PC oder alles? Wenn du dir eine bestimmte Zeit dafür vor nimmst? 1h draussen und du kannst 1h ans Handy.......ab 22 Uhr gar kein Handy mehr ,nach dem Abendfilm TV aus und nur noch Musik an. Hast du CDs oder Schallplatten?


YT Zockerfilme sind kacke......ich gucke sie leider auch Zwischendurch.......kurze Sehnsucht nach der Spielzeit,.....Sehnsucht danach wieder so abschalten zu können. Denn so sehe ich auch Arbeit vor mir. Arbeit an mir selbst ,Arbeit an meiner Gesundheit, Arbeit ,weil vieles im Haushalt kaputt geht,viel renoviert und repariert werden muss, viel Arbeit im Haushalt, viel Arbeit auf der Arbeit......manchmal sehe ich da auch keine Ende......ich nehme mir alles in kleinen Schritten vor. 1 Tages Schritte (manchmal  nur 1 Stunden Schritte), dann für 1 Woche und für 2 und 4 Wochen. Ich arbeite alles in kleinen Schritten ab,aber mit Auszeiten für schöne Dinge. Es hört sich jetzt schön an,klappt bei mir aber auch nicht immer so,es gibt auch Rückschritte,aber alles ohne Rückfälle.

Sprich das doch mal alles in deiner Therapie an,was du jetzt hier geschrieben hast. Wie wäre es mit einer ambulanten Therapie? Tagsüber da und nachts zuhause? Dann bist du nicht ganz isoliert und kannst an dir arbeiten und es in deinen Alltag einfließen lassen.

LG Wolke




Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 27 April 2022, 13:16:18
Mir geht's grad ganz schlecht, habe einen massiven Rückfall erlitten.ich konnte einfach nicht anders. Ich konnte nichts mehr machen außer weiterspielen, fühl mich grad so schlecht und verloren
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 27 April 2022, 13:26:40
Ich hab jetzt drei Spieler hotlines angerufen, nirgendwo hebt wer ab. Ich weiß grad nicht wohin mit mir. Es war schlimm.

Mein gamban hatte sich am Handy deaktiviert,  aus einer Einzahlung wurden viele.

Das gleiche Muster wie immer. Mehr nachlegen, höhere Einsätze. Ich Pack mich grad nicht...

Ich schau aufs Handy, zahl ein und spreche laut mit mir, dass ich weiß, dass ich das alles jetzt auch noch verlieren werde und kann nicht aufhören.. Ich konnte einfach nicht. Ich musste weitermachen. Ich bin so verloren. Und dann bemitleide ich mich selbst. Was bin ich bloß für ein Mensch... ein Spieler halt, der sich mal wieder 0 im Griff hat. Unfassbar
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 27 April 2022, 13:42:28
Habe einen Rückruf erhalten und um 16 Uhr einen Termin bei der spielsuchthilfe. Ich bin sehr dankbar dafür, dass sich heute noch wer Zeit für mich nimmt.
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Olli am 27 April 2022, 15:38:42
Hi!

Schicke mir einfach jederzeit eine Mail. Dann, wenn mein Handy nicht gerade ganz tief schläft, gibt genau dieses Laut und ich schaue mach, was da los ist ... So bin ich zumeist recht schnell in meiner Reaktionszeit ...
Wir können dann eine Uhrzeit ausmachen ... ich klinke mich auf der Arbeit aus und wir können über Zoom sprechen.

Bin aber froh, dass Du da noch jemanden gefunden hast, bei dem Du Dein Herz ausschütten kannst.

Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Wirbelwind am 27 April 2022, 17:22:53
halb sechs gleich fast, wie ist der stand der dinge Tomi ?
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 27 April 2022, 17:42:27
Bin gerade nach Hause gekommen, es hat meiner Seele sehr gut getan.

Werde wohl mein geldmanagement abgeben müssen. Hab auch gleich einen weiteren Arzt Termin ausgemacht um die Möglichkeit einer medikamentösen Behandlung, gegen meine impulskontrollstörung, zu besprechen.

Es geht mir schon besser. Weiß aber auch, dass mir das noch lange nachhängen wird. Für heute soll ich mir Ablenkung suchen und die werde ich finden.

Olli dir habe ich eine pn geschickt, weiß nicht ob du das auch als email erhältst?!
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Olli am 27 April 2022, 18:28:37
Hi! ;)

Ich war gerade drüben bei meinem Patenkind ... habe Dir aber auch ne PN gesendet ...

https://gluecksspielsucht-selbsthilfe.de/2022/01/28/herzliche-willkommen-zur-online-selbsthilfegruppe/

Es geht los ... bin aber heute selbst nicht mit dabei!
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Wolke 7 am 27 April 2022, 22:36:38
Hallo P-Toni,

ich  hoffe ,dir geht's etwas besser......

In der Verhaltenstherapie lernt man die Impulskontrollstörung in den Griff zu bekommen, ohne Medikamente, die meist eh nur aufputschend wirken. Du kannst dich auch nicht nur auf eine Pille verlassen und schon ist alles wieder gut.

Der Ausfall der Sperrsoftware war ein Trigger für dich ,wie für andere der Gehaltseingang.Den  OASIS Antrag hattest du ausgefüllt oder? Spielst du bei OC ohne Lizenz? Sperr dein Onlinebanking.  Dann ist es sehr viel umständlicher für dich,was einzuzahlen. 
Wenn du dein Geldmanagement abgibst,musst du für irgendwann später die Geldmanagement Rückgabe in kleinen Schritten planen und üben ,sonst wird das auch ein Trigger und führt zu einem Rückfall. 

Ich wünsche dir eine ruhige Nacht.

LG Wolke
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Wolke 7 am 27 April 2022, 22:50:41
Lies mal deine Beiträge von Februar durch......da bahnte sich alles schon an ,der Ausfall der Software brachte das Fass nur zum Überlaufen,aber es nicht der alleinige Grund....du hast die Therapeutentermine schleifen lassen bzw hast dich gar nicht mehr gemeldet ( Therapeuten haben dich angerufen!!) immer mehr Geld angehäuft und immer Zugriff drauf gehabt,kein Geldmanagement abgegeben oder Geld auf ein anderes Konto festgelegt. 
Marihuana weiter geraucht ,trotz Baby......was ist mit Hobbys,Sport und Familie? Lies dir mal dein  Tagebuch durch. Dafür ist es gedacht. Damit man lernt ,wo man was hätte anders machen können,um den Rückfäll zu verhindern. 

LG Wolke
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Wirbelwind am 28 April 2022, 07:12:18
man kann auch sofort und xsolla und wie die alle heißen sperren, hab ich auch gemacht  :) Xsolla wehrt sich zwar massiv, aber nach n paar emails (und das nur auf englisch) hats funktioniert
Halt den Kopf gerade  :)
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 28 April 2022, 15:35:04
Hey Wolken, ich möchte mich natürlich nicht auf eine Pille verlassen aber zumindest diese Möglichkeit mal besprochen haben.

Ich fühle mich noch immer schlecht, wenn ich an den gestrigen Tag denke und wie schnell mal wieder alles passiert ist. Die Intensivität des Spielens war, glaub ich, noch nie so hoch wie gestern. Ich hab auch laut mit mir gesprochen, dass ich weiß, dass ich nur mehr verliere und habe schwer mit mir gekämpft aufzuhören. Doch ich konnte einfach nicht stoppen.

Ich war bei vollem Bewusstsein und die Nachwirkungen waren mir klar. Doch ich konnte einfach nicht aufhören. Mein innerlich Kampf hat mich gestern zerrissen und hinterlässt deutliche Spuren.

Diese Nüchternheit danach, ist auch schwer zu ertragen, jedoch besser als weiterzumachen. Ach wie oft hab ich das schon gesagt... Ich bin so schwer von mir enttäuscht 😞

Und du hast recht, es war rauszulesen aus meinen Einträgen, dass sich wieder etwas gefährliches anbahnt. Der Schaden ist jetzt da. Finanziell als auch seelisch. Ich kann es gerade schwer verkraften. Es fällt mir nicht leicht etwas positives aus dem ganzen zu ziehen, zumindest noch nicht jetzt. Doch das wird kommen
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 03 Mai 2022, 09:39:03
So, es sind mittlerweile ein paar Tage vergangen und es wird schon besser, auch wenn mein Kopf immer noch ganz schön rattert. Ich war letzten Mittwoch bei der der Suchtberatung und Samstags habe ich das online meeting des Forums wahrgenommen.
Beides hat mir sehr gut getan. Besonders der Austausch am Samstag.

Und vielleicht ist es bei mir tatsächlich so gewesen, dass ich meinen Tiefpunkt noch nicht erreicht hatte. Ich hoffe jedenfalls, dass es das jetzt war. Werde gleich meinen Therapeuten anrufen und einen neuen Termin mit ihm vereinbaren.

Ein wenig verfolgt mich noch der Kampf den ich mit mir beim Spielen das letzte Mal geführt habe. Das mit mir reden und eingestehen, dass ich nicht aufhören kann. Bis es so schlimm geworden ist, das ich körperlich und geistig so erschöpft war, dass ich nicht mehr konnte. Ein Albtraum, den so viele hier kennen und schon durchgemacht haben. Ich wünschte es wäre einfacher, aber das ist wohl die Last die wir als Spieler den Rest unseres Lebens mit uns herumtragen müssen.
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 03 Mai 2022, 10:24:19
Vielleicht war es auch ein Denkfehler von mir der mich zu diesem letzten scheußlichen Rückfall gebracht hatte. Ich dachte nämlich bis vor kurzem noch, dass es mir immer nur ums Geld beim Spielen ging. Das war eine Lüge, die ich mir sehr lange geglaubt hab. Eine Rechtfertigung für das Spielen. Aber es ist einfach nicht wahr. Die Jagd nach diesen extremen Gefühlen hat mich beflügelt und immer tiefer sinken lassen.
Es ist unglaublich wie klar und nüchtern ich diese ganze Situation im Moment betrachten kann..

Warum habe ich den  wieder gespielt? Ich war letzte Woche auf Urlaub und hatte meine Stammdroge, also Graß, nicht dabei. Soweit so gut, im Urlaub habe ich nie etwas dabei und kann damit gut umgehen, dachte ich.

Rückblickend war es bei meinem letzten Urlaub davor genauso. Ich hatte nichts dabei, also hab ich irgendwann angefangen zu spielen. Ich habe also meine Sucht nur verlagert und zwar in ein anderes Extrem. Heute kann ich ganz klar erkennen, dass es hier Zusammenhänge gibt.

Beides tut mir nicht gut, das Spielen jedoch, treibt mich an den Abgrund und ich habe das Gefühl, dass meine Bremsen nicht funktionieren. Dabei habe ich nur nicht fest genug in das Pedal gedrückt, ich wusste ja dass es funktioniert. Nur der Drang diese extremen Gefühle zu spüren hat mich davon abgehalten es zu benutzen, oder zu spät.

Jetzt häng ich hier rum und weiß, dass jede kleine Bewegung mich abstürzen lassen kann. Deswegen mache ich wieder etwas dagegen und hole mir Hilfe, damit ich wieder stabiler dastehe und in die andere Richtung weiterfahren kann, zurück auf meinen ursprünglichen Kurs
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Olli am 03 Mai 2022, 11:09:12
Hi!

Schön, dass Dir das Meeting gut getan hat ... ich war ja auch nicht dabei ...   :o ... neee ... Scherz beiseite ...  :)

Ich möchte Dir nahe legen am Mittwoch in die Online-Gruppe zu kommen (jeder andere Mitleser auch). Wir werden uns über Suchtdruck unterhalten und wie man ihm ein Schnippchen schlagen kann - mit externen und internen Mitteln.
https://gluecksspielsucht-selbsthilfe.de/2022/01/28/herzliche-willkommen-zur-online-selbsthilfegruppe/

Du machst es Dir mit dem Gras aber auch selbst schwer. Obwohl das eine zu den stoffgebundenen, das andere zu den stoffungebundenen Süchten zählt, werden doch die gleichen Gehirnareale bedient. Über Phasen hast Du in der Vergangenheit beides konsummiert. Daher würde ich hier nicht von Suchtverlagerung reden, sondern es als Eins betrachten. Wenn Du aber nun Deine Sucht zum Stillstand bringen möchtest, dann müssen beide Themen angesprochen und bearbeitet werden sonst machst Du es eben nur halb(herzig).

Zitat
Ich dachte nämlich bis vor kurzem noch, dass es mir immer nur ums Geld beim Spielen ging. Das war eine Lüge, die ich mir sehr lange geglaubt hab. Eine Rechtfertigung für das Spielen. Aber es ist einfach nicht wahr. Die Jagd nach diesen extremen Gefühlen hat mich beflügelt und immer tiefer sinken lassen.

Das predige ich doch permanent ...  :D ...
Die Macht dieser falschen Glaubenssätze ist der Wahnsinn ... Wie lange ich selbst gedacht habe selbstbestimmt und frei zu sein, wenn ich der Sucht fröne ... aus heutiger Sicht (fast) gar nicht mehr nachzuvollziehen.
Trotzdem ist es vollkommen legitim sie zu haben. Ich denke sogar, dass jeder welche hat.
Wichtig ist nur Glaubenssätze zu erkennen und sie auf den Prüfstand zu bringen. Dann können wir die Falschen nämlich mit unseren Werten abgleichen und sie ändern.

Zitat
Deswegen mache ich wieder etwas dagegen und hole mir Hilfe, damit ich wieder stabiler dastehe und in die andere Richtung weiterfahren kann, zurück auf meinen ursprünglichen Kurs

#auf die Schulter klopf´# Genau so, mein Freund ...
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 04 Mai 2022, 21:09:08
Als ich deine Antwort gelesen habe, wollte ich dir als erstes sagen "Nein das stimmt nicht, das hängt doch nicht zusammen".. Ich hab einen Tag darüber nachgedacht und denke mittlerweile, dass du vielleicht doch recht hast. Auch wenn ich mir das nicht gerne eingestehe.

Diese Süchte in Ihrer Gesamtheit gehören alle zu mir. Jede einzelne ist ein Teil von mir, der mich schon weit über ein Jahrzehnt begleitet.
Eine ziemlich lange Zeit, im Vergleich zu meinem Alter.

Alles was als Jugendlicher (und auch als Erwachsner) verboten war und ist, hat mich schon immer angezogen. Mal stärker, mal schwächer. Los geworden bin ich bis heute keine einzige Sucht. Mit manchen kann ich besser, mit manchen schlechter umgehen.

Was alle jedoch gemeinsam haben, ist, dass sie in mir einen Zweck erfüllen. Nämlich die Realität zu verlassen. Und für wenige Stunden habe ich das Gefühl, Frieden zu haben. Frieden mit mir selbst, auch wenn dieser nicht real ist.

Ich kann es schwer beschreiben, was in mir vorgeht, ich weiß es zum Teil auch gar nicht, da ich bis heute die Wurzel all dessen noch nicht gefunden habe.
Gefühlt bin ich schon eine Ewigkeit auf der Suche danach.

Es ist jedenfalls so, dass sich die meisten meiner Süchte in meinen jugendlichen Jahren angefangen haben zu entwickeln. Alle in einem Zeitraum von vielleicht 1-2 Jahren.
Von dem her denke ich, dass der Zusammenhang zwischen dem Rauchen und Spielen nicht weit hergeholt ist. Beides ist ein Problem für mich. Mal stärker mal weniger. Jedoch bleibt ein Problem ein Problem, egal wie stark es ausgeprägt ist.

Leider konnte ich heute online nicht teilnehmen, da ich auch familiäre Verantwortung habe, und die Zeit von 19-21 Uhr die intensivste des ganzen Tages ist. Da kann und will ich meine Partnerin nicht alleine lassen. Werde jedoch schauen, dass ich mir für die online Termine Möglichkeiten schaffe, um daran teilzunehmen.
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Olli am 04 Mai 2022, 21:54:40
Hi P-Toni!

Zitat
Als ich deine Antwort gelesen habe, wollte ich dir als erstes sagen "Nein das stimmt nicht, das hängt doch nicht zusammen"..

Und dabei hattest Du sicherlich das Gefühl, dass ich Dir da etwas ganz Wichtiges wegnehmen möchte ... oder?
Wer dachte das in Dir? Wer war derjenige, der später zustimmte?

Zitat
Was alle jedoch gemeinsam haben, ist, dass sie in mir einen Zweck erfüllen. Nämlich die Realität zu verlassen. Und für wenige Stunden habe ich das Gefühl, Frieden zu haben. Frieden mit mir selbst, auch wenn dieser nicht real ist.

Ja, die Suchtausübung übt eine Funktion aus. Sie bedient unsere Emotionen. Aber das sind nun mal nur Illusionen. Sie lösen keine Probleme, sondern schaffen sie.
Mit Deinen Worten hast Du schon mal einen Ansatz. Nun gilt es das auszubauen.

Zitat
Leider konnte ich heute online nicht teilnehmen, da ich auch familiäre Verantwortung habe, und die Zeit von 19-21 Uhr die intensivste des ganzen Tages ist. Da kann und will ich meine Partnerin nicht alleine lassen. Werde jedoch schauen, dass ich mir für die online Termine Möglichkeiten schaffe, um daran teilzunehmen.

Du Schlawiner ... im ersten Teil sagst Du eigentlich, dass alles Andere wichtiger ist als Du und Dein Wohlbefinden! :)
Schaffe Dir also wie angesagt Deine Freiräume. Schon tausenfach geschrieben ... und immer noch wahr ... Du bist der wichtigste Mensch in Deinem Leben!
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 09 Mai 2022, 00:15:33
Ich bin immer wieder überrascht wie schnell die Zeit vergeht. Dieser schlimme Rückfall ist bald zwei Wochen her, doch er verfolgt mich noch immer. Aber ich verliere mich nicht in dem Gedanken an die verlorene Zeit und das verlorene Geld.

Ich konnte in den letzten Tagen viel Kraft aus meinem Familienleben schöpfen und bin dankbar dafür. Es waren so viele schöne Momente dabei. Momente die mehr wert sind als jedes Spiel der Welt.

Auch wenn mich der Rückfall gewaltig zu Boden gestoßen hat, habe ich das Gefühl jetzt stärker zu sein und es fällt mir viel leichter, wieder aufzustehen. Ich mag diese Gedanken, auch wenn ich noch einen Verlustschmerz in mir trage. Das gibt mir etwas Hoffnung und lässt mich wieder etwas positiver in die Zukunft blicken.

Ich habe alle Kanäle die mich zum Glücksspiel führen könnten geschlossen. Außerdem habe ich mich seit dem letzten Rückfall nicht mehr mit Geld beschäftigt und das tut mir richtig gut.

Es ist also ein positiver Anfang und ich möchte weiter machen und an mir arbeiten. Dazu gehört auch mein Suchtproblem mit dem Graß. Ich weiß, dass ich auch hier aktiver werden muss. Hier bin ich noch etwas ausgebremst, aber ich kann das schaffen.
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 18 Mai 2022, 10:07:10
Mir geht es soweit gut, ich bin stabil und habe mich von dem Rückfall erholt. Ich fühle mich besser und beschäftige mich kaum mit dem Thema Geld. Sobald ich das nämlich mache, weiß ich, dass es nicht lange dauern wird bis mich die Sucht wieder in die falsche Richtung leitet.

Ich hab in nächster Zeit viel Arbeit vor mir und hab mir vorgenommen, dass das Geld von dem Zusatzverdienst direkt an die Sparkonten meiner Kinder geht. Mich macht Geld letztendlich eh nur unglücklich. Und die Konten meiner Kinder fasse ich nicht an. Niemals.

Der Rückfall hat mir wieder mal die Augen geöffnet und ich habe erkannt, dass ich noch nicht so weit war. Doch ich möchte es jetzt sein. Für eine spielfreie Zukunft, für meinen Seelenfrieden und für meine Familie. Das ist ein wunderbarer Gedanke und es macht mich glücklich das zu schreiben.

Aber es ist auch Arbeit, doch das stört mich nicht. Ich sehe das positiv und bin guter Dinge
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Olli am 18 Mai 2022, 11:05:53
Hi!

Zitat
Das ist ein wunderbarer Gedanke ...

Und was für einer ... :)

Zitat
Aber es ist auch Arbeit ...

Absolut! Doch wie heißt es so schön treffend: Von Nix kommt nix ...
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Ambivalenzforscher am 21 Mai 2022, 15:33:15
Mir geht es soweit gut, ich bin stabil und habe mich von dem Rückfall erholt. Ich fühle mich besser und beschäftige mich kaum mit dem Thema Geld. Sobald ich das nämlich mache, weiß ich, dass es nicht lange dauern wird bis mich die Sucht wieder in die falsche Richtung leitet.

Ich hab in nächster Zeit viel Arbeit vor mir und hab mir vorgenommen, dass das Geld von dem Zusatzverdienst direkt an die Sparkonten meiner Kinder geht. Mich macht Geld letztendlich eh nur unglücklich. Und die Konten meiner Kinder fasse ich nicht an. Niemals.

Der Rückfall hat mir wieder mal die Augen geöffnet und ich habe erkannt, dass ich noch nicht so weit war. Doch ich möchte es jetzt sein. Für eine spielfreie Zukunft, für meinen Seelenfrieden und für meine Familie. Das ist ein wunderbarer Gedanke und es macht mich glücklich das zu schreiben.

Aber es ist auch Arbeit, doch das stört mich nicht. Ich sehe das positiv und bin guter Dinge

Ich freue mich, dass du diesen Weg gehst. Weiterhin alles Liebe und Mut dabei.
Chris
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 31 Mai 2022, 14:48:04
Meld mich mal wieder.
Bin nach wie vor stabil, jedoch blitzen ab und an die Erinnerungen an das Spielen in mir auf. Das ist nur ganz kurz und verschwindet genauso schnell auch wieder.

Ich halte momentan an meinem Sparplan fest und arbeite dafür ganz fleißig. Sobald ich die Summe die ich mir vorstelle erspart habe  wandert dieses Geld direkt an die Kinder. Ich möchte es gar nicht haben. Es würde mich nur unglücklich machen. Ihnen wird es eines Tages helfen. Das ist ein gutes Ziel.
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Wolke 7 am 31 Mai 2022, 21:13:38
Hey,

bei mir funktioniert das mit mehreren Konten sehr gut. Habe ein Tagesgeldkonto,wo ich drauf spare,um von meinen Krediten später eine größere Summe abbezahlen zu können. Auf dem Tagesgeldkonto sehe ich das Geld nicht .....

Dann gibt's ein Konto,wo alle Rechnungen von abgebucht bzw bezahlt werden und ein Haushaltskonto.....nur das benutze ich,da ist eine übersichtliche Summe drauf,wenn ich sie sehe,stört es mich nicht.

Ist ja schön,wenn du den Kindern was gibt's, aber alles? Leg es dir doch auch ausser Reichweite weg. Aber du hast es dann für die Anschaffung größerer Dinge oder für etwas teurere ,besondere Erlebnisse.......mir würden da einige Sachen einfallen, für die mir aber noch das Geld fehlen.
Da stehen noch so viele Erlebnisse auf meiner Löffelliste.

Es freut mich ,dass du weiterhin spielfrei bist und es dir gut geht. 

LG Wolke
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Ambivalenzforscher am 01 Juni 2022, 00:33:44
Weiter so 👍🏻 👍🏻
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 01 Juni 2022, 20:40:29
Ich habe halt das Gefühl, dass es das einzig richtige ist was ich damit machen kann. Ich selbst bin eher bescheiden und brauch nicht viel.. Am Ende würde es eh nur wieder meinen Kopf vergiften und ich würde mehr haben wollen. Nur um es anzusehen.. erbärmlich. Doch so will ich nicht mehr sein.

So ist es einem Zweck gebunden der mich auch zufrieden macht. Was will ich mehr?

Ich hab ein Dach über meinem Kopf und genügend zu essen. Hier und da gönn ich mir schon noch eine kleine Freude und sei es nur ein Getränk im Kaffeehaus. Das ist auch nicht für jeden selbstverständlich und mir reicht es.

Ich war letzte Woche auch beim Psychologen und habe nach einem langen Gespräch mit ihm Antidepressiva verschrieben bekommen. Nehme diese seit einer Woche und hoffe dadurch die Tage mit schlechter Stimmung, die in letzter Zeit mehr wurden, zu verringern.

Die Dosis ist sehr gering angesetzt und man hat mir auch gesagt, dass es dauern wird, bis eine Veränderung bemerkbar wird. Es kann auch sein, dass ich gar nicht darauf anspreche. Ich werde das in den nächsten Wochen dann sehen.

Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 27 Juni 2022, 11:09:25
Ich meld mich mal wieder.
Mir geht's soweit gut, habe nicht gespielt und verspüre auch keinen Druck.
Bin zur Zeit viel arbeiten und hab auch wieder Freude daran, da ich mittlerweile an ein paar zusätzlichen Projekten arbeite und merke wie ich wert geschätzt werde von Kollegen.

Hier und da ist es mal etwas turbulenter, doch es sind keine Momente die mich zum Spielen treiben würden.

Durch das Arbeiten verbessert sich meine finanzielle Situation, doch es ist noch ein langer Weg bis ich die Verluste mit ehrlicher Arbeit kompensiert habe.

Jetzt blick ich mal in Richtung Urlaub und freu mich schon darauf in ein paar Wochen mit meiner Familie von dem ganzen Trubel wegzukommen und abzuschalten.
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: andreasg am 27 Juni 2022, 11:55:24
Gute Erholung Toni,
und genieße die Zeit mit Deiner Familie .

schöne 24 Stunden
Andreas
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 28 Juli 2022, 16:16:42
Schon wieder ein Monat rum. Bin frisch aus dem Urlaub zurück und erholt. Hab ein paar mal dran gedacht, was ich mit dem Verlorenen alles anstellen hätte können, doch das ist ok. Spieldruck hab ich keinen und mir geht's gut.

Bald fängt eine lange Arbeitsstrecke für mich an. Das wird anstrengend aber es wird sich finanziell lohnen und dann geht sich vl nächstes Jahr noch ein schöner Urlaub mit der Familie aus
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 18 August 2022, 15:00:08
Und die Zeit rennt einfach weiter..

Heute vor 13 Jahren war ich das erste Mal in einem Casino. Dieses hab ich nach 30 Minuten und einigen Euro weniger genauso verlassen, wie ich es betreten habe - alleine.

Es war ein frustrierend Abend und die Scham nachdem ich verloren hab, spüre ich noch heute. Der Unterschied zu jetzt ist, dass ich weiß, dass ich mit dem Spielen ein Problem hab. Doch ich arbeite daran und merke langsam, dass es sich lohnt dem ganzen so fern wie nur möglich zu bleiben.

Ich denke öfters daran, dass ich schon so viel Zeit und Geld durch diesen sinnbefreiten Unsinn verloren habe und bekomme keines von beidem je wieder zurück. Doch ich kann JETZT darüber bestimmen und entscheiden in was ich meine Zeit und mein Geld investiere. Zu wissen, dass man dieses Problem hat macht es einfacher damit umzugehen.

In den letzten Tagen flimmern in meinem Kopf immer wieder Bilder von diversen Spielen und erlebten Situationen auf. Doch sie verschwinden auch wieder schnell. Einerseits habe ich mittlerweile das Gefühl, es triggert ein wenig, andererseits erinnert es mich daran, was ich eben nicht mehr möchte. Jedenfalls komme ich damit gut zurecht und sehe im Moment keine größere Gefahr die mich so schnell in Richtung Rückfall bringt.

Ein Danke nochmal an das Forum und an die Arbeit von jedem einzelnen der hier Hilfe leistet. Das wird viel zu selten gesagt,  daher nocheinmal: DANKE!

Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Olli am 18 August 2022, 16:12:17
Hi P-Toni!

Zitat
In den letzten Tagen flimmern in meinem Kopf immer wieder Bilder von diversen Spielen und erlebten Situationen auf.

Sind diese Gedanken vielleicht gerade ein Indikator, dass es da irgendwo bei Dir ein Problem gibt? Oder Stress? Eine Unzufriedenheit? Irgend was anderes?
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 04 September 2022, 20:49:40
Ich hab lange nachgedacht. Denke es liegt daran, dass ich weiß es kommt bald einiges an Geld herein. War und bin wie gesagt so viel arbeiten wie nie zuvor. Es ist zwar manchmal mühsam, es macht jedoch Spaß, da sich momentan so viele Möglichkeiten ergeben und ich endlich wieder mehr Abwechslung im Berufsleben hab.

Oft war es so, dass wenn ich gewusst habe es kommt eine größere Summe auf mein Konto, dass die Gedanken ans Spielen wieder auftauchen. Schließlich hab ich es ja dann und kann mehr daraus machen... was für eine verkorkste Denkweise. Aber das war mal so, ich will mich bessern und versuche mich mit diesen Gedanken auseinanderzusetzen.

Ich möchte nicht wieder Rückfällig werden! Wenn ich sehe wie viel Zeit ich in ehrliche Arbeit investieren muss um die Summen zu erreichen, die ich in Minuten verspielt habe, wird mir immer noch schlecht und das ist gut so. Es erinnert mich daran wo ich nicht wieder hin möchte.

Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Olli am 05 September 2022, 06:36:36
Moin!

Zitat
Schließlich hab ich es ja dann und kann mehr daraus machen...

Der Gedanke dahinter war ja Dich selbst zu belohnen. Die Richtung war nur verkehrt.
Welche Ziele verbindest Du aber jetzt mit dem Geld? Egal, was es ist, denke darüber nach und mache es Dir bewusst.

Nur Geld zu horten, um es zu haben, macht Dich nicht glücklicher. Ich habe gerade gestern erst zu meinen Schwestern gesagt: Wenn wir nichts Gemeinsames mit dem Geld für den Verkauf des Elternhauses machen, dann werde ich es ausgeben. Ich werde reisen, bis der Arzt kommt.
Ich werde alle Sachen noch machen lassen, die an meinem Häuschen noch gemacht werden müssen. Mir werden noch viele weitere Dinge einfallen, die sowohl in meinem als auch im Sinne meiner Eltern sind.
Wir können nichts mitnehmen, wenn wir einst gehen. Und das Geld für die Erben aufsparen, macht auch keinen Sinn.
Ich habe schon früh zu meinem Vater gesagt, er solle sich von dem Gedanken lösen jedem seiner drei Kinder ein Haus zu hinterlassen.
Zu dem Zeitpunkt war das Elternhaus abbezahlt und das zweite Haus war auf einem guten Weg abbezahlt zu werden.
Er hat dieses zweite Haus später verkauft und hat das Geld in viele Reisen investiert, sowie in sein eigenes Haus.
Wir Kinder, habe ich ihm damals gesagt, können selbst für uns sorgen. Und so ist es auch geschehen!

Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 09 Oktober 2022, 11:30:15
Ich meld mich mal wieder. Nicht weil ich Spieldruck habe sondern weil ich weiß, dass es für mich wichtig ist. Mittlerweile kenne ich mich doch schon ein bisschen.

Ein größerer Geldbetrag wird bald mein Konto erreichen und die Vergangenheit hat mir gezeigt, dass es meistens um diese Zeit herum ist, dass ich wieder zu spielen anfange. Dem komm ich aber diesmal zuvor. Ich beschäftige mich jetzt damit und nicht im Nachhinein, wenn der Schaden angerichtet ist. Das wird mir helfen Abstinenz zu bleiben.

Ab und zu blitzen Gedanken an das Spielen auf, doch sie verschwinden wie so oft recht schnell wieder. Ganz sicher fühle ich mich aber nicht. Schließlich dachte ich schon oft ich wäre über den Berg und hab dann doch wieder gezockt.

Nachdem es die letzten Male extremst eskaliert ist, habe ich das Gefühl, dass wenn ich nochmal einen Rückfall haben sollte, es ganz böse enden wird. Das gilt es zu verhindern und daran zu arbeiten den momentanen Zustand zu erhalten.

Ich arbeite nach wie vor sehr viel, was sich in der Haushaltskasse stark bemerkbar macht. Ich seh aber auch wie viel Zeit und Energie in die Arbeit dafür wandert. Doch das ist es wert  denn es ist ehrlich verdientes Geld, das meiner Familie und mir dabei hilft unser gutes Leben zu führen.

Es heißt doch auch, dass man die Zeit die man gespielt hat nicht mehr zurück bekommt und man sie besser hätte nutzen können. Das ist absolut richtig, doch es ist nicht nur die Zeit beim Spielen die ich verloren habe sondern auch die Zeit, die in Arbeit geflossen ist um das Spielen erst zu ermöglichen. So sind viele Tage die ich nicht zuhause war um zu arbeiten um es anschließend zu verspielen verpufft. Sie waren wertlos und weder meine Familie noch ich hatten etwas davon. Das erfüllt mich mit Scham über mein vergangenes Verhalten.

Doch die Zeiten werden besser, auch wenn momentane Krisen vieles in einem etwas düsteren Licht erscheinen lassen und auch Druck verursachen. Jedoch bin ich davon überzeugt, dass sich die momentanen Gegebenheiten für mich noch weiter verbessern werden, wenn ich an meinem Weg festhalte.

Ich trage noch so viele Gedanken in mir die ich gerne loswerden würde, doch das heb ich mir für ein anderes mal auf, für heute ists genug.
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 17 Dezember 2022, 20:48:05
Jetzt war ich wieder länger nicht hier, daher mal ein Update.

Bin am besten weg ein ganzes Jahr spielfrei zu sein auch wenn es noch ein bisschen bis dahin ist. Ich arbeite dran und sehe es als einen großen Meilenstein den ich erreichen möchte.

Arbeit läuft gut, privat eigentlich auch. Jedoch hab ich einen groben Fehler begangen und weiß nicht wie ich am besten damit umgehen soll. Mit dem Spielen hat es nichts zu tun, soviel sei gesagt. Ich werde mir wieder Hilfe holen um die Gedanken, die mich momentan belasten, richtig einordnen zu können. Verzeiht, dass ich nicht mehr dazu schreib, vielleicht mach ich das noch. Ich weiß es jedoch nicht..


Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Wolke 7 am 17 Dezember 2022, 22:19:05
Hey,

erstmal schön,dass du weiterhin Spielfrei bist.

 Gefühle, die belasten und Kopfkino auslösen ,hab ich momentan auch. Sowas gehört indirekt schon mit zur Sucht. Denn die Stabilität unserer Psyche, unsere Resillienz ,ist sehr wichtig.  Und wenn du merkst ,du brauchst Hilfe ,dann hol sie dir . Das ist sehr gut. Gute Entscheidung von dir !!

Ich wünsche dir schöne ruhige Feiertage.

LG Wolke
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Olli am 19 Dezember 2022, 07:52:37
Hi P-Toni!

Danke für Dein Update!

Menschen machen Fehler ... große, kleine, grobe, feine ...
"Unverzeihbar" sind die allerallerwenigsten.
Du bist auch ein Mensch ... auch Du machst Fehler und das ist OK so.

Es ist echt eine prima Idee Dir da jemanden zum Reden zu organisieren, denn das bringt das eigene Kopfkino wieder zur Raison.
Im Anschluss lässt sich das Problem dann vielleicht ja auch direkt vor Ort ansprechen und bereinigen.

Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 07 Februar 2023, 15:16:43
Wieder gut 1,5 Monate rum seitdem ich das letzte mal da war. Noch immer spielfrei! Bis zu meinem erstesn Jahr spielfrei seit ewigen Zeiten ist es nicht mehr lange. Das werde ich feiern aber erst wenn es so weit ist.

Ich konnte in den letzten knapp 10 Monaten beruflich und finanziell einige Erfolge einfahren. Das nicht Spielen hat dazu wesentlich beigetragen. Endlich sehe ich, was ich alles anstellen kann mit Geld anstatt es im Internet auf dubiosen Seiten verschwinden zu lassen.

Ich habe mir auch endlich einen Laptop gekauft, ohne schlechtem Gewissen, dass das Geld weg ist. Schließlich hab ich dafür ja etwas bekommen und das freut mich.

Bald kommen wieder größere Geldeingänge und ich weiß, dass ich zu dieser Zeit immer am anfälligsten bin/war, deswegen bin ich besonders vorsichtig.

Ich freu mich jedenfalls, es schon so weit geschafft zu haben, auch wenn der Weg immer weiter geht und nie aufhören wird. Aber das ist ok, so bin ich und es ist ein Teil von mir, den ich akzeptieren und mit ihm Leben kann.
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 10 April 2023, 11:27:16
Die Zeit vergeht im Moment unglaublich schnell. In meinem Leben passiert gerade so viel. Ups und Downs in einer fairen Balance.

Beziehung aus, neue Wohnung, Stress mit Arbeit und dennoch neue positive Möglichkeiten die sich auftun.

Doch das Beste ist, ich bin noch immer spielfrei! Ich glaube so knapp 2 Wochen noch, dann hab ich einen Meilenstein erreicht: 1 Jahr spielfrei. Das motiviert mich!

Ich habe meine Finanzen besser im Blick und es geht sich noch alles gut aus, dennoch mache ich mir Sorgen um die Zukunft.

Die neue Wohnsituation ist mit Mehrkosten verbunden, jedoch mit mehr Raum um zu Leben und einem klaren Plan für die Zukunft. Ich hoffe nur, dass mein Arbeitgeber mir da keinen Strich durch die Rechnung macht, aber hier bin ich in mühsamen Gesprächen um mich abzusichern..

So das wars mal wieder von mir. Werde mich wieder melden!

Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Olli am 10 April 2023, 12:07:30
Oh ja, auch mir kommt es vor, als ob die Zeit rennt ...

Hi P-Toni!

Gestern erst meinte meine Schwester, dass sie schon viel Mist erlebt hat. Daraufhin machte ich ihr aber auch noch mal klar, dass aus dem vielen Mist auch viel Gutes erwachsen ist.
Die Mietwohnung im 2. Stock, die sich zerschlagen hatte, da der bisherige Eigentümer baufachliche erhebliche Mängel bei der Renovierung produziert hatte. Wir hatten schon den ganzen Hausstand hochgeschleppt und durften später alles wieder heraus holen. Was folgte, war eine viel größere Wohnung im Hochparterre. Sie war deutlich besser zugeschnitten und wartete zudem noch mit einem großen Balkon auf.
Der MX5, den sie am ersten Tag zu Schrott fuhr und sich herausstellte, dass das Auto geklaut war. Der Verkäufer hat ihr das Auto aber wieder zum gleichen Preis abgekauft und sogar noch An- und Abmeldung bezahlt.
Die Kündigung ihres AG führte zu einer immensen Abfindung, sodass sie ihre Wohnung damit abbezahlen konnte. Dass sie heute deutlich weniger verdient als damals, ist nicht weiter schlimm, da sie ja "mietfrei" wohnt.

Egal was im Leben auch passiert - es bietet uns immer wieder Möglichkeiten. Wir brauchen nur zuzugreifen ...

Schön, dass Du diese Erfahrung auch machen darfst.
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 01 Mai 2023, 00:01:46
Hab zwar irgendwann geschrieben, dass ich die Zeit nicht zähl aber ich weiß, dass ich jetzt schon über 1 Jahr spielfrei bin. Das macht mich glücklich und zufriedener. Dafür gibt es aber andere Baustellen in meinem Leben an denen ich arbeiten sollte oder muss
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Olli am 01 Mai 2023, 07:40:19
Moin!

Und? Was hindert Dich?
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 20 Oktober 2023, 02:02:11
Alles... Ich muss mich mal melden, nach so langer Zeit. Vieles verläuft schief aber es gibt auch Dinge im Leben die sehr gerade und stabil sind. Trotzdem gab es bei mir viel Veränderung. Mehr als jemals.


Das wichtigste zuerst: ich habe wieder gespielt. Nur einmal. Viel verloren (was für eine Überraschung)..

Ich weiß nicht was ich schreiben soll aber ich weiß, dass ich schreiben sollte, zumindest das hier.

Außerdem bin ich sehr enttäuscht von mir, nach knapp 1,5 Jahren spielfrei. Jedoch hasse ich mich gerade nicht so viel wie die ganzen male davor. Ich weiß ja, dass das ein Teil von mir ist. Konnte am Vorabend noch widerstehen, doch nicht am Tag danach und ich war nicht hier. Das hätte mir bestimmt geholfen aber am zweiten Tag hatte dieser Gedanke keinen Wert mehr.. Es ging so schnell.

Ich bin jz nicht ruiniert aber seit jahresanfang getrennt nach 10 jahren, drei  Kinder mit zwei Frauen und hab schon eine wundervolle neue Freundin mit viel verständnis gefunden die ein traum ist.

Ich sollte mich freuen aber steh unter ständiger Spannung. Leider ist es wieder eskaliert mit dem Spielen.
Es waren nur 1,5 h online aber die Zeit hat gereicht um ordentlich Schaden anzurichten..

Manchmal frag ich mich ob ich niemals daraus lerne..
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 20 Oktober 2023, 02:12:24
Irgendwie tuts mir auch leid, dass ich euch das alles umhäng und das obwohl ich eigentlich niemanden von euch wirklich kenne..

Danke jedenfalls, dass ihr zuhört und auch Rat gebt!

Ihr seid wundervoll!
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Olli am 20 Oktober 2023, 06:51:14
Hi P-Toni!

Zitat
Es ging so schnell.

Ich vermute, dass genau das nicht stimmt.

Schaue Dir mal Deine zwei Beiträge selbst noch mal an. Wie negativ ist da Dein Selbstbild?
Klar, der Rückfall hat vieles kaputt gemacht und Du kasteist Dich gerade dafür.
Versuche Dir aber bitte mal bewusst zu machen, wie oft Du negativ über Dich selbst denkst?!

Die Macht der negativen Gedanken ist stark - und sie ist evolutionär! Das Unterbewusstsein steuert sie.
Es ist hilfreich, wenn das brusthohe Kätzchen mit den Reißzähnen wie Säbel erkannt wird, sofort loszulaufen ohne erst das Pro und Kontra abzuwägen. Auch wenn wir hier in unseren Breiten solchen Gefahren nicht mehr ausgesetzt sind, so haben wir diese Fähigkeit doch nicht verloren. Sie hilft uns ja auch weiterhin. Das heranfahrende Auto wird aus den Augenwinkeln gerade noch so wahr genommen und der bereits begonnene Schritt zum Überqueren der Straße wird blitzartig gestoppt und zurück genommen.
Jemand fährt an uns vorbei und wir erkennen die Person, drehen uns um, um zu winken, richten unsere Augen wieder nach vorne und können gerade noch so den Gesichtskontakt mit dem Schilderpfahl vermeiden, der sich uns überraschend in den Weg gestellt hatte.
Doch die negativen Gedanken können auch zu viel werden. Viele Menschen sind mit sich selbst nicht zufrieden. Tag für Tag, Woche für Woche und Jahr für Jahr hängen die ihnen auferlegten Erwartungen aus der Kindheit nach. Es wird nach "immer höher" und "immer weiter" gestrebt, was aber eigentlich gar nicht mehr realistisch ist. Es wird maßlos übertrieben - und der Mensch verfängt sich in diesen negativen Gedanken.

Was hatte sich also vielleicht bei Dir angebahnt? Warst Du mit den Veränderungen überfordert und hast es gar nicht gemerkt?
Rückfälle kommen nie aus heiterem Himmel. Sie haben immer ihren Grund. Und ja, manchmal kann man noch intervenieren und dann wieder ist dieser Punkt überschritten. Da hilft es auch nicht im Nachhinein zu bedauern, hier nicht ins Forum geschrieben zu haben. Auch hier war der point of no return bereits überschritten.

Die negativen Gedanken lassen sich nur besänftigen, indem Du über sie sprichst und sie so auf den Prüfstand bringst. Resonanzen anderer sind da extrem hilfreich.
Nachtrag: Wer negativ über sich selbst denkt, der will sich nichts Gutes tun!

Es ist toll, dass Du eine neue Freundin hast. Vielleicht hilft sie Dir ja eine Zeit lang bei einem Geldmanagement, wie immer Du es für Dich einrichten möchtest?
Der Rückfall sollte bearbeitet werden, damit er nicht noch einmal vorkommt. Dass Du spielfrei Dein Leben bestreiten kannst, hast Du ja umfangreich bewiesen!
 
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Wolfgang am 20 Oktober 2023, 10:44:50
Hallo Toni,

mein eigener Rückfall hat mich eher auf dem Weg zur dauerhaften Abstinenz bestärkt. Der finanzielle Verlust war hierbei nicht entscheident, sondern ich konnte diesem Dreck schlicht und ergreifend nichts mehr abgewinnen.
Mein neues Leben lässt keinen Raum für Langeweile, meine Freiräume weiß ich sinnvoll zu nutzen. Ich habe nichts zu verschenken, außer an mich selbst.

Speichere dieses miese Gefühl des Rückfalls und gehe raus an die frische Luft wenn der Druck zunimmt. Danach lege den gesparten Schein in eine Schatulle und gönne dir was.

Ich wünsche dir alles Gute

LG
Wolfgang
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: andreasg am 20 Oktober 2023, 13:03:47
Hallo P - Toni,

sich selber verlieren - ich habe Heute an meinen Beinahe - Rückfall im August 2000 gedacht. Als ich da im Schnellcafe stand, mit dem 2 DM - Stüxk in der Hand - und nur noch eines tun konnte: weglaufen! Es fühlte sich auch 23 Jahre später so an, als wäre der Kopf leer gewesen, nix mehr drinne, nur noch die Stimme: "hau ab"!

Der Selbsthass findet nicht statt, das ist positiv, aber nicht selbstverständlich. Nichts tun kann ihn wieder wecken. Ich denke an die Deinen. Das geht die Reise zurück zu Dir hin, eben wohl in der Beziehungsebene zu forschen. Das braucht aber Abstinenz. Hast Du Wiedergutmachungen zu leisten? Es zählen ja nicht nur erkennbare finanzielle Schäden, sondern der Wertverlust, den Dine Seele melden kann.

Schreiben ist ein gutes Werkzeug. Was immer auch gerade alles durch den Kopf schießt, schreib es auf. Es lassen sich Antworten finden.

Schön, daß Du wieder dabei , bei uns bist

Andreas
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: P-Toni am 13 November 2023, 23:31:16
aus einmal spielen wurden mehrere Male, der Ausgang wie immer der gleiche.

Ich weiß gar nicht auf was ich zuerst antworten soll.. ""es ging ganz schnell".... was für eine lüge, es ging natürlich nicht schnell. es hat sich angebahnt und ich habe es geonnt ausgeblendet weil ich flüchten wollte. Vor allem vor mir selber. Was hats gebraucht? Ich weiß es nicht..

Ich habe mich nicht mal ins Forum getraut, weil ich mir so schlecht vorkomme. Der finanzielle Verlust schmerzt natürlich ein bisschen, doch was mich überrascht ist meine Gleichgültigkeit dazu. Ich fühle mich nicht so schlecht wie bei den letzten Rückfällen. Es geht irgendwie an mir vorbei. Das Geld ist mir (fast) egal...

Ich weiß, dass ich suchtkrank bin und bin natürlich von mir selbst enttäuscht. Ja es sind viele negative Gedanken die ich habe, vorallem mir selbst gegenüber. Und Olli du hast Recht, negative Gedanken bewirken negatives.

Ich versuche Positives zu finden und darauf aufzubauen. Meine Freundin hilft mir dabei, auch wenn sie diesen Teil und dieses Problem von mir noch nicht kennt. Sie weiß wie ich über mich selbst denke, bestärkt mich jedoch mit Positivem!


Ich bekomme von ihr so viel, was mir in den letzten 7-8 Jahren einfach gefehlt hat, das ist jedoch eine andere Baustelle die kaum hier rein passt. Trotzdem ist das ein Teil von mir der mich bestimmt in meinen Handlungen stark beeinflusst.....


Ich will so viel loswerden aber länger möchte ich gerade hier nicht schreiben. Wenn es das Mittwochs Meeting noch gibt würde ich mich über den Link dazu freuen, ich bin zu blöd den zu finden.

Danke euch
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: Olli am 14 November 2023, 06:44:20
Hi P-Toni!

Das Mittwochsmeeting gibt es nicht mehr. Vielleicht ist hier etwas dabei?: https://gluecksspielsucht-selbsthilfe.de/2019/10/10/selbsthilfe-online/

Tja, würde ich ins Forum schreiben bei einem Rückfall? Ich widme ihm so viel Zeit, motiviere und baue auf. Gebe Erfahrungen weiter. Zeige ich da nicht permanent Stärke und teile sie? Es würde schwer werden, doch ich denke, ich würde es tun. Weil ich eben auch meine sensiblen und verletzlichen Seiten an mir habe. Wie könnte ich da schweigen? Ich würde mich als Heuchler fühlen und das will ich nicht. Diese negativen Gedanken brauche ich nicht mehr. Bliebe also nur der Zeitpunkt, an dem ich mich hier offenbaren würde. Auch bei mir wäre der Rückfall geplant. Ich würde mir die Erlaubnis geben zu spielen und dabei alles ausblenden, was mich von der Erlaubnis wieder wegführen könnte. Die Erlaubnis enthielte also auch gleichzeitig ein Verbot: vorab nicht ins Forum zu gehen und darüber zu schreiben. Erst wenn alles passiert wäre und mir diese Erfahrung wieder vor Augen führt, dass die verheißungsvollen Gedanken vor dem Spiel wieder einmal nur Illusionen gewesen sind, auf die ich hereingefallen bin, würde ich hier schreiben und mich zerfleischen. Denn das wäre wohl emotional die Erwartungshaltung, die ich an die anderen habe. Vielleicht wird es ja weniger schmerzhaft, wenn ich den Anderen die Arbeit schon abnehme?

Ein Rückfall bahnt sich immer an. Das ist aber durchaus positiv zu betrachten, denn es kann mir auffallen. Es muss nicht, doch es kann. Und dann kann ich frühzeitig intervenieren, bevor mir die Klauen der Sucht die Luft abschnüren und ich gefühlt nicht mehr anders kann, als zu spielen. Zu den Zeitpunkten kann ich hier noch schreiben und kann die Sucht wieder auf seinen Platz verweisen - in die hinterste Besenkammer im Oberstübchen.

Genesung, lieber P-Toni ist ein Lernprozess. Oft bekommst Du ne gute Note, dann wieder gibt es ne schlechte. Zumeist passiert es, weil wir nicht geübt haben. Das gerade wichtige Thema ignoriert haben. Der Gründe gibt es da viele ...
Nach der schlechten Note geht es aber weiter. Das tut es immer ... bis zu dem Zeitpunkt, an dem auch ein "für immer spielfrei" endet. Doch bis dahin sind wir es uns selbst schuldig weiter zu lernen!
Titel: Re: Glücksspiel und dazugehörige Gedanken
Beitrag von: andreasg am 18 November 2023, 00:21:04
Hallo P.Toi,

ich wollte hier , inspiriert von Olli, einen Beitrag in Dein Tagebuch schreiben, habe es aber vorgezugen, ihn lieber umständehalber in mein Tagebuch einzupflegen.

Dake, daß ich Deines lesen darf, und viel Erfahrung, Kraft und Hoffnung für Dich und Deine Spielfreiheit
Andreas