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Er weiß es, aber will keine "fremde" Hilfe

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Re: Er weiß es, aber will keine "fremde" Hilfe
« Antwort #15 am: 12 März 2018, 10:44:25 »
Guten Morgen Alice,

ob Bedingung oder Drohung, falsch verstehen oder nicht.


Ich warte nun auf erstmal ab und gehe selber zu einem Beratungsgespräch für Angehörige.
Weil eins weiß ich ganz sicher. Ich werde nicht die Füße stillhalten und gar nichts tun. Das ist für mich unmöglich!

Du scheinst eine Kämpferin / Macherin zu sein was grundsätzlich sehr positiv ist. Ich wünsche dir einen schnellstmöglichen Termin in einer Beratungsstelle für Angehörige und hoffe dass du danach in der Lage bist deine eingesetzte Energie der Situation angebracht optimal steuern kannst.   


Das Problem bei ihm ist das sein Ego zu groß ist um sich Hilfe zu holen. Das sagt er selber.
Ich erhoffe mir von einem Gespräch (wozu ich ihn nicht zwinge, weil er könnte genauso gut nein sagen) dass es das Eis bricht und er lernt mit anderen darüber zu reden.
Er will etwas dagegen tun, nur am liebsten ohne sich jemand anderem zu offenbaren.

Auch wir können nur subjektiv beurteilen und niemand weiß was in einem Spieler wirklich vorgeht, da jeder Fall etwas anders gelagert ist.

Ich weiß aber aus meinem eigenen Werdegang das mein Ego der größte Feind war. Dieses Ego, weiterein die Rolle des Starken zu spielen, eröffnete Wege der Suchtverlagerung und fand perfide Möglichkeiten um mein ganzes Umfeld zu manipulieren. Auch all die Drohungen, Bedingungen meiner letztendlich hilflos daneben stehenden Ehefrau änderten nichts daran.

Wenn ich dir nun sage dass dies niemals böswillig war und mich selbst aufgefressen hat mag es sich wie eine Ausrede anhören. Letztendlich trieb mich dieses Ego in eine Art Doppelleben und beraubte mich der Möglichkeit offen mit meinem Partner zu reden. Das zerreißt einen und die Macht der Fremdsteuerung wird immer größer.

Wie gesagt, ich möchte den Teufel nicht an die Wand malen und kann nur aus meiner Sicht schreiben.

Vielleicht entpuppt sich die von dir geschilderte Situation ja auch als einmalige, kurze Episode und ihr könnt dann weiterhin eine glückliche Partnerschaft auf Augenhöhe und frei von jeglichen Bedingungen führen.     

Ich wünsche dir alles Glück der Welt und hoffe dass du einen Weg findest deine positive Energie immer richtig für dich einzusetzen.

Eine schöne Woche

Ultima_Ratio           
Die perfide Sucht und ultima ratio ... (Letzter Ausweg ... ?)

*

Offline Olli

  • *****
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Re: Er weiß es, aber will keine "fremde" Hilfe
« Antwort #16 am: 12 März 2018, 11:54:08 »
Hi Alice!

Zitat
Das Problem bei ihm ist das sein Ego zu groß ist um sich Hilfe zu holen. Das sagt er selber.

Wenn ich jetzt sehe, wie er langsam einlenkt, dann kann ich zu dem großen Ego nur sagen, dass dahinter oftmals eine verletzliche Seele steckt, die das Ego zu verstecken sucht.

Durch Deine Zuwendungen und Liebe - aber auch Deiner Abgrenzung zu seinem Fehlverhalten - kannst Du ihn in großem Umfang unterstützen.

Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Er weiß es, aber will keine "fremde" Hilfe
« Antwort #17 am: 29 März 2018, 11:04:41 »
Hello,

ich wollte mal ein Update hier rein posten.
Also im Moment läuft es meines Erachtens ganz gut.

Er hat mir alle seine Konto- und PayPal-Daten gegeben, sodass ich jeder Zeit auf sein Konto schauen kann.
Wenn er etwas von seinem Konto abhebt, erklärt er mir genau wofür und versucht auch soweit wie möglich die Bongs aufzubewahren.
Gestern hat er einen Finanzplan gemacht, um seine Schulden zu begleichen. Den hat er mir gezeigt und erklärt.

Wir reden viel über das Thema und sind auch in der Lage ab und zu einen Scherz darüber zumachen. (Also es ist nicht mehr nur mit Streit, Tränen und Wut verbunden.)
Er sagt, ihm ist zum ersten mal wirklich bewusst geworden, was er eigentlich durch das spielen zu verlieren hat. Nämlich mich.
Er nennt das Spielen Aussetzer, wenn er beispielsweise Stress hat. Letzten Sonntag hatte er ein paar Probleme und hat mir erzählt, dass er wahrscheinlich vorher dann in die Spielhalle gefahren wäre. Nur den Druck dorthin zu gehen hatte er dieses mal nicht.
Allgemein sagt er, hat er im Moment kein Bedürfnis zu spielen.

Trotzdem möchte ich, dass er im April auf jeden fall zu der Suchtberatung geht.

Ich habe viel im Internet recherchiert über das Thema, und ich glaube, dass er sich in der 2. Phase der Spielsucht befindet.
Er hat zwar schon Schulden deswegen gemacht, hat aber scheinbar noch gewisse Kontrolle darüber.

Ist halt die Frage, ob man in der Phase, wenn man es begriffen hat wie unglaublich dämlich das ist, noch recht leicht aussteigen kann oder doch eine Therapie in Anspruch nehmen muss. Vielleicht wird das die Suchtberatung ergeben.

Ich jedenfalls bin grade recht guter Dinge, bleibe aber trotzdem wachsam und halte meine Hoffnungen klein.

LG
Alice

Re: Er weiß es, aber will keine "fremde" Hilfe
« Antwort #18 am: 30 März 2018, 10:19:01 »
Hello,

ich wollte mal ein Update hier rein posten.
Also im Moment läuft es meines Erachtens ganz gut.

Er hat mir alle seine Konto- und PayPal-Daten gegeben, sodass ich jeder Zeit auf sein Konto schauen kann.
Wenn er etwas von seinem Konto abhebt, erklärt er mir genau wofür und versucht auch soweit wie möglich die Bongs aufzubewahren.
Gestern hat er einen Finanzplan gemacht, um seine Schulden zu begleichen. Den hat er mir gezeigt und erklärt.

Wir reden viel über das Thema und sind auch in der Lage ab und zu einen Scherz darüber zumachen. (Also es ist nicht mehr nur mit Streit, Tränen und Wut verbunden.)
Er sagt, ihm ist zum ersten mal wirklich bewusst geworden, was er eigentlich durch das spielen zu verlieren hat. Nämlich mich.
Er nennt das Spielen Aussetzer, wenn er beispielsweise Stress hat. Letzten Sonntag hatte er ein paar Probleme und hat mir erzählt, dass er wahrscheinlich vorher dann in die Spielhalle gefahren wäre. Nur den Druck dorthin zu gehen hatte er dieses mal nicht.
Allgemein sagt er, hat er im Moment kein Bedürfnis zu spielen.

Trotzdem möchte ich, dass er im April auf jeden fall zu der Suchtberatung geht.

Ich habe viel im Internet recherchiert über das Thema, und ich glaube, dass er sich in der 2. Phase der Spielsucht befindet.
Er hat zwar schon Schulden deswegen gemacht, hat aber scheinbar noch gewisse Kontrolle darüber.

Ist halt die Frage, ob man in der Phase, wenn man es begriffen hat wie unglaublich dämlich das ist, noch recht leicht aussteigen kann oder doch eine Therapie in Anspruch nehmen muss. Vielleicht wird das die Suchtberatung ergeben.

Ich jedenfalls bin grade recht guter Dinge, bleibe aber trotzdem wachsam und halte meine Hoffnungen klein.

LG
Alice


Ach Alice, du hast keine Ahnung welche Tricks Spieler auf Lager haben.. aber gut,woher auch. Dennoch triefen deine Beiträge nur vor Naivität und dem Wunsch das alles gut wird der dir nur das positive zeigt und das negative ausblendet.

*

Offline Ilona

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    • Fachverband Glücksspielsucht e.V.
Re: Er weiß es, aber will keine "fremde" Hilfe
« Antwort #19 am: 30 März 2018, 13:06:03 »
Hallo Alice,
nimm die Antwort von Broketard/ Degen nicht zu ernst. Die Mitglieder dieses Forums sind mehrheitlich freundlich und einfühlsam. Die Ruppigen haben in der Regel noch schwer an ihren eigenen Päckchen zu tragen.

Du erlebst derzeit etwas sehr typisches. Dein Freund versichert dir, dass er aktuell nicht ans Spielen denkt und auch keinen Druck verspürt. Das wird wahrscheinlich auch so sein. Er ist erleichtert, dass er nicht mehr soviel lügen muss. Und er hat deutlich bemerkt (gefühlt) was du ihm bedeutest. Das ist eine sehr gute Basis für weitere Schritte. Denn er hat es selbst gesagt: Das Zocken hatte für ihn die Funktion der Entspannung in Stresssituationen.  Solche Situationen wird es aber immer wieder geben: im Beruf, in der Herkunftsfamilie, im Freundeskreis, in der Beziehung etc. Manche spielen auch, wenn die positiven Stress erleben, wenn es ihnen besonders gut geht.
Vor all diesen Situstionen kann man sich nicht schützen. Wichtig wäre jetzt, einen neuen Umgang mit Stress zu erlernen und einzuüben. Ein Umgang, der nicht selbstschädlich ist. Daher würde ich in so einer Situation immer raten, am Ball zu bleiben und sich mit sich und der Situation auseinanderzusetzen.  Nach der Devise: von nix kommt nix!
Alles Gute und viele Grüße
Ilona
Juristische Beratung: Kanzlei Kraft, Geil und Kollegen / Bielefeld http://www.kguk.de/
Ansprechpartnerinn: Dr. Iris Ober und Juliane Brauckmann  (Fachanwältinnen für Bankenrecht)  Terminanfragen: 0521-529930
Weitere Infos  hier: https://www.forum-gluecksspielsucht.de/forum/index.php?topic=3737.0

Re: Er weiß es, aber will keine "fremde" Hilfe
« Antwort #20 am: 30 März 2018, 16:33:33 »
2. Erkläre mir die "Zockerehre".

Sehr gerne.
Es geht darum für seine Handlungen die Verantwortung zu übernehmen, und dies mit Würde und Anstand ...


Ach Alice, du hast keine Ahnung welche Tricks Spieler auf Lager haben.. aber gut,woher auch. Dennoch triefen deine Beiträge nur vor Naivität und dem Wunsch das alles gut wird der dir nur das positive zeigt und das negative ausblendet.

Deine Erklärung aus dem Thema Sportwetten passt auch gut an dieser Stelle Broketard (Degen).

Wer mit Würde und Anstand die Verantwortung für sich übernimmt der erkennt auch seine eigene Lebenseinstellung zum jeweiligen Zeitpunkt.

Da du momentan ganz offensichtlich in einer sehr negativen Grundeinstellung zu dir selbst stehst solltest du auch deine Verantwortung gegenüber anderen kennen.

Anstatt deine Energie darauf zu verwenden andere zu demotivieren solltest du deinen eigenen Worten folgen.

Richtig gelebt, umgesetzt würde dies ergeben dass du bei eigener Hilflosigkeit deine momentan negativen Erwartungen an dich selbst für dich behalten würdest und nicht auf andere überträgst.

Wenn du jetzt noch erkennst dass deine Worte an Alice deiner eigenen Einstellung entsprechen dann weißt du woran du heute noch bei dir anfangen müsstest. 

   
Die perfide Sucht und ultima ratio ... (Letzter Ausweg ... ?)

Re: Er weiß es, aber will keine "fremde" Hilfe
« Antwort #21 am: 04 April 2018, 22:16:45 »
2. Erkläre mir die "Zockerehre".

Sehr gerne.
Es geht darum für seine Handlungen die Verantwortung zu übernehmen, und dies mit Würde und Anstand ...


Ach Alice, du hast keine Ahnung welche Tricks Spieler auf Lager haben.. aber gut,woher auch. Dennoch triefen deine Beiträge nur vor Naivität und dem Wunsch das alles gut wird der dir nur das positive zeigt und das negative ausblendet.

Deine Erklärung aus dem Thema Sportwetten passt auch gut an dieser Stelle Broketard (Degen).

Wer mit Würde und Anstand die Verantwortung für sich übernimmt der erkennt auch seine eigene Lebenseinstellung zum jeweiligen Zeitpunkt.

Da du momentan ganz offensichtlich in einer sehr negativen Grundeinstellung zu dir selbst stehst solltest du auch deine Verantwortung gegenüber anderen kennen.

Anstatt deine Energie darauf zu verwenden andere zu demotivieren solltest du deinen eigenen Worten folgen.

Richtig gelebt, umgesetzt würde dies ergeben dass du bei eigener Hilflosigkeit deine momentan negativen Erwartungen an dich selbst für dich behalten würdest und nicht auf andere überträgst.

Wenn du jetzt noch erkennst dass deine Worte an Alice deiner eigenen Einstellung entsprechen dann weißt du woran du heute noch bei dir anfangen müsstest. 

   

Hmm,nur weil ich Klartext rede und ein naives Schäfchen warne, habe ich eine negative Grundeinstellung und Probleme mit mir selbst?

*

Offline Ilona

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    • Fachverband Glücksspielsucht e.V.
Re: Er weiß es, aber will keine "fremde" Hilfe
« Antwort #22 am: 04 April 2018, 23:08:18 »
„Naives Schäfchen“ geht gar nicht. Reiß dich zusammen oder such dir ein anderes Forum. Aber hier ist erstmal eine Entschuldigung fällig! Und zwar subito!
Ilona
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Weitere Infos  hier: https://www.forum-gluecksspielsucht.de/forum/index.php?topic=3737.0

 

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