Glücksspielsucht => Glücksspielsucht Allgemein => Thema gestartet von: Franc am 02 Januar 2022, 02:06:15

Titel: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: Franc am 02 Januar 2022, 02:06:15
Hallo erstmal zusammen,

Bin neu im Forum und dies ist mein erster Beitrag. Ich möchte euch so kurz es geht meine Geschichte mitteilen und eure Meinung dazu hören. Kurz zu mir. Mein name ist franc und ich bin 25 Jahre alt. Ich habe bereits im jungen alter von 18 Jahren mit dem Zocken angefangen. Damals noch  5 und 10 cent. Kennt ihr bestimmt wenn ihr euch anfangs über 5 euro Bilder dumm und dammlich freut. Ach könnte ich meinem damaligen ich nur sagen, dass er aufhören soll. Vor rund drei Jahren fing ich dann an immer mehr Online Casinos zu spielen statt in die Spielo oder Spielbank zu laufen. Der Höhepunkt meiner Karriere war genau vor 2,5 jahren als ich 15tsd euro innerhalb kurzer Zeit verspielt hatte und in eine Depression gefallen bin. Jeden tag stellte ich mir die Frage warum, warum habe ich das getan. Nachdem ich mir vorgenommen habe es mit meiner Familie zu teilen gib es mir etwas besser. Ich muss dazu sagen, dass es mir sehr schwer gefallen ist zu beichten was ich getan habe. Da ich mir selbst so dumm vorkam und soviele Schuldgefühle hatte. Naja warscheinlich haben viele dasselbe hier erlebt und wissen wovon ich spreche. Nach diesem Höhepunkt habe ich mir selbst versprochen alles sein zu lassen und habe mir geschworen nie wieder zu spielen. Ich habe in dieser zeit einen sehr starken hass gegen allem entwickelt was mit glücksspiel zu tun hatte. Dieser hass hat mir geholfen 2,5 jahre spielfrei zu bleiben. Vor rund 10 monaten habe ich dann von einer guten Freundin, die nichts von meinem damaligen Spielproblem weiß, erzählt bekommen dass sie Tradet(Börse). Sie hat mir gezeigt was sie tut und wieviel Geld im Trading steckt. Anfangs habe ich mich zurück gehalten da ich mir dachte es ist dasselbe wie glücksspiel. Ich meine entweder gehen die Aktien hoch oder runter. Jedoch habe ich nach einer Weile bemerkt, dass es Menschen gibt die an der Börse mit Erfolg Traden, und nicht nur in der Wallstreet sonder auch von Zuhause aus. Ich habe mit meiner Fmilie drüber gesprochen und gefragt ob ich mich wagen soll ans Trading, wegen meiner Spielsucht war ich Skeptisch. Meine Familie hat mir gesagt dass ich es versuchen kann und beobachten soll was ich dabei fühle, und ob es diesselben gefühle wie beim Glücksspiel sind. Einige Zeit später habe ich das getan und bemerkt, dass das Trading eher langweilig ist wenn man es professionell betreibt. Ich hatte keine Anzeichen von diesem Kribbeln beim Zocken. Gewinne oder Verluste lösten keine Emotionen aus. Ich versuchte eher zu verstehen warum ich falsch lag oder richtig lag. Es war also eher wie eine Arbeit für mich als und kein Zocken. Naja ich habe dieses Trading rund 10 Monate lang mehr oder weniger Erfolgreich betrieben. Keine Schulden aufgenommen um an die Börse zu gehen. Keine Personen belogen, und mich nicht in den Finanziellen Ruin getrieben. Wie es das Zocken mit mir getan hat. Dieser Teil ist die Geschichte vor meinem Rückfall. Vor zwei Monaten hatte ich jedoch einen Tag an dem ich mir dachte, du bist doch so lange spielfrei, du hast es unter Kontrolle. Ich habe einen 10er eingezahlt. Das war dann der Beginn eines großen Sturms. Ich habe es geschafft innerhalb einem monat 25k auf den kopf zu stellen. Ich habe 15k Schulden bei der Bank. Ich wache morgens auf und kann nicht mal aus dem Bett kommen. Ich stelle mir dauerhaft die Frage WARUM?. Ich finde keine erklärung wie ich wieder 2,5 jahre zurückkehren konnte und alles nochmal von neu durchleben muss. Ich habe keine Kraft mehr. Ich fühle mich alleine mit meinen Problemen. Ich sehe kein Licht mehr vor dem Tunnel, wie es so schön heißt. Ich befinde mich in einer Depression. Keine Sorge suizid gedanken habe ich keine, da ich weiss ich habe es schonmal raus geschafft und ich werde es wieder schaffen. Was mich nur depressiv macht ist der Gedanke wie ich wieder denselben fehler begehen konnte. Momentan bin ich Spielfrei. Meiner einschätzung nach habe ich kein Problem das spielen sein zulassen auch über einen längeren Zeitraum. Ich weiss dass ich in der Zukunft nicht spielen werden. Mein Problem ist nur wenn ich dann man nach längerer Zeit spiele verliere ich die Komplette Kontrolle. Wie ein Tunnelblick. Ich weiss es hört sich komisch an und ihr stellt euch die Frage, wie kann denn ein spielsüchtiger sagen dass er keine Probleme hat aufzuhören. Aber dies ist bei mir der Fall. Ich vergleiche es damit. Momentan bin ich nüchtern und habe auch keine Probleme nüchtern zu bleiben. Wie ich es schon vorher für 2,5 jahre geschafft habe. Jedoch ist meine Sorge was passiert wenn wieder mehrere spielfreie jahre vergehen und ich wieder in dieses Loch falle. Weil wenn ich einmal drinn bin kann ich so schnell nicht mehr loslassen.

Sorry wenn ich gramatik fehler drinne habe bin halb migrant :)

Eine Frage an euch habe ich noch. Denkt ihr dass ich trotz meiner Sucht ein erfolgreicher Trader bleiben kann oder denkt ihr dass es mich wieder in die spielsucht treibt. Da ich, wie vorher erwähnt, keine anzeichen von emotionen vom zocken beim trading erlebe. Ich habe nicht das Gefühlt dass ich zocke wenn ich an der Börse bin.

Vielen dank fürs Lesen und dass ihr euch die Zeit genommen habt

Mit freunlichen Grüßen
Franc
Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: Wolke 7 am 02 Januar 2022, 05:49:59
Hallo Franc,

ich kann grad nur kurz Antworten, weil ich zur Arbeit muss.......

Trading ist ebenso Zocken und führt zur Sucht . Wir hatten welche in der SHG die das gemacht haben.

Willst du damit deine Schulden wieder begleichen? Warum willst du es machen, wenn es keinen Kick bringt? Wenn du das erste mal damit richtig viel Geld machst,wirst du da im großen Stil weitermachen oder du besorgst dir darüber das Geld für die OC und zockst  dann da.

Deine Familie hat sich anscheinend auch nicht über Spielsucht informiert, sonst hätte sie dir nie geraten es auszuprobieren, denn da hätten alle Alarmglocken läuten müssen.

Was willst du jetzt von uns hören ? Du willst eine Bestätigung, dass es ok ist ?! Kriegst du von mir nicht . Traden führt auch zur Sucht,da du schon spielsüchtig bist,zockst du weiter. Wenn du angeblich einfach aufhören kannst......lass die Finger davon.......

Hast du schon mal überlegt die Spielsucht, die Depression mit einem Therapeuten zu besprechen? Mit ihm die Frage des Warums zu klären?

Herzlich Willkommen hier im Forum ......der Austausch hier wird dir hoffentlich Klarheit bringen und die Augen öffnen.

LG Wolke



Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: Olli am 02 Januar 2022, 08:58:22
Hi und willkommen Franc!

Zitat
Sorry wenn ich gramatik fehler drinne habe bin halb migrant
Sind wir denn nicht alle "Migranten", wenn wir das erste Mal in solch ein Forum kommen? :)
Spaß beiseite ... kümmere Dich nicht um Grammatik ... Du schreibst verständlich und das ist vollkommen genug!

Am Mittwoch haben wir im Online-Meeting einen Jahresabschluss gemacht. Da waren einer, der schon lange dabei ist, und zwei Neue, die wegen Traden in die Gruppe gekommen sind. Auch hier im Forum sind einige, die das Traden zur Suchtausübung nutzen.
Wenn Du also mit Deiner Vorgeschichte fragst, ob Du traden "darfst", dann kann die Antwort, die Du Dir ja nur selbst geben kannst, nur "nein" lauten. "Nein, das ist zu gefährlich!"
Wer traden möchte, der muss sich mit der Materie auseinander setzen. Da gehen Stunden um Stunden ins Land, in denen man sich Wissen aneignet. Wer mit Wissen an eine Sache heran geht, der hat mehr Chancen auf Erfolg. Man übt eine gewisse Kontrolle aus und glaubt an seine Kompetenz.
Für einen Glücksspielsüchtigen ist das das pure Gift! Du brauchst Dich also nicht wundern, dass Du glaubtest Dich im Griff zu haben, als der Gedanke aufkam, es doch noch mal im OC zu versuchen.

Hast Du Dich mal gefragt, wieso Du Dir das Traden überhaupt ausgesucht hast? Hast Du nicht sofort die Nähe zum Glücksspiel verspürt? Du hast ja auch Bedenken gehabt. Also wieso?
Wer tradet, der muss auf das eingesetzte Geld verzichten können. Es dürfen nicht die eigenen Reserven sein, die man jederzeit "im Alltag" abrufen kann. Wenn ich Deine Rechnung verfolge, dann hattest Du lediglich 10.000 € an Reserven.
Manchmal kommt es ja dicke ... was also, wenn das Kapital gebunden ist und auf einmal das Auto schrott ist? Die Waschmaschine den Geist aufgibt, die Heizung ein neues Bauteil verlangt? Was, wenn ausgerechnet dann der Erfolg beim Traden in einen Verlust umschlägt?

Tja, Franc ....

Zitat
ich habe es schonmal raus geschafft und ich werde es wieder schaffen.

Heute antworte ich auf die Frage, ob ich je einen Rückfall gehabt habe, mit einem klaren "nein". Dabei hatte ich in meiner 20-jährigen Karriere doch auch immer wieder spielfreie Phasen ... auch mal längere. Könnte ich denn da nicht die Beendigung der spielfreien Zeit als Rückfall bezeichnen? Damals hätte ich das vielleicht tatsächlich gemacht. Doch heute mit Abstand zum Glücksspiel denke ich mir, dass ich nie den aufrechten Willen hatte das Glücksspiel zu beenden. Es ging mir immer nur um Spielpausen.
Eine Eigenart einer Pause ist es ja nun mal, dass sie einen Anfang und ein Ende hat. Und tief in mir drin frohlockte bereits ein klitzekleiner Teil in mir über den zweiten Teil der Eigenart. Und wieso war ich dann spielfrei? Eigentlich nur wegen dem Druck von aussen. Druck durch die Familie - finanzieller Druck.
Und natürlich hat es mir auch gefallen, mir in dieser Zeit Gutes zu tun. Ich habe einige schöne und teure Reisen machen dürfen in meinem Leben.

Wieso habe ich dann also wieder angefangen? Manche nennen es Überheblichkeit. Andere formulieren es als Bestandteil des Allmachtsgedanken eines Spielers. Fakt ist - weder Du noch ich waren dazu bereit der Sucht auf den Grund zu gehen!
Ich bin zwar mal in eine SHG gegangen, doch nur als Alibifunktion. "Ich mache ja was!" ...
Die Suchtausübung ist nur ein Symptom eines tiefer liegenden Defizites! Der Satz stammt von einem Therapeuten und er geht mir nicht mehr aus dem Sinn.
Wenn ich das eine Defizit oder vielleicht auch mehrere nicht abstelle, dann bleibt es erhalten. Unser Gehirn mag Gewohnheiten, aus denen Automatismen entstehen können. Also ... wenn wir unbewusst auf unser Defizit stoßen, dann macht es das, was es immer gemacht hat. Du suchst Dir ein Hobby aus, was dem Glücksspiel nahe bis gleich kommt (für einen problematischen Spieler) ... Du denkst Dir ... "Och ... nur ein Zehner ..."

Sind Deine Depressionen diagnostiziert worden? Bist Du in Behandlung? Sind sie vielleicht erst nach der Spielsucht aufgetaucht?

Suche bitte eine Suchtberatungsstelle auf und lasse Dir helfen! Nicht, dass Du später auch von einer 20-jährigen Karriere sprichst, wie ich ...
Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: Franc am 02 Januar 2022, 09:01:59
Morgen,

Danke für deine antwort erstmal. Ich kann deinen Gedanken nachvollziehen. Und nein meine Suche ist nicht ein OK von euch oder jemand anderem. Ich möchte nur Gedanken austauachen, da ich mir selber nicht sicher bin ob das Trading mich zum spielen gebracht hat. Wie ich bereits erwähnt habe, empfinde ich keine der beim zocken vorhandenen gefühle beim traden. Aber ich will trotzdem vorsichtig sein. Ich meine ich habe mehrere monate an der Börse gesessen ohne zum OC zu wechseln aber die frage ob es am ende irgendwann wieder zum oc führt kann ich mir noch nicht beantworten.
Zur Frage warum ich es machen will. Ich habe es konstant geschafft mehrere monate profitable zu traden. Es wäre eine große freude meinen lebensunterhalt durchs trading zu finanzieren. Aber soweit bin ich noch nicht. Und nach dem Rückfall habe ich das traden auch sein gelassen da ich mir nicht socher bin und meine Gedanken sammeln muss. Deshalb will ich kein OK von euch, sondern nur einen Gedanken austausch.

 
Danke für deine Antwort
Schönen Tag wünsche ich dir :)
Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: Franc am 02 Januar 2022, 09:18:48
hey olli,

Danke für deine ausführliche Antwort. Jetzt wo ich deinen Beitrag lese und meine Gedanken etwas sammel gebe ich dir Recht, dass die verbindung zum glücksspiel natürlich vorhanden ist. Jedoch stelle och mir da die eine weitere Frage. Als ein spielsüchtiger der in spielphasen keine Kontrolle hat und alle mittel verzockt, wie konnte ich während meiner Trading laufbahn kontrolliert traden. Ich habe ja immerhin mir ziele gesetzt und diese erreicht. Wie habe ich es hinbekommen mehrere monat mit einer einzahlung erfolgreich zu traden und sogar geld auszuzahlen. Ich als spielsüchtiger der sich beim zocken in ocs nichtmal mit 2k gewinn stoppen konnte und alles wieder verbrannt hat. Diese Fragen stelle ich mir trotzdem obwohl ich weiß wie gefährlich eigentlich das traden für einen spielsüchtigen sein kann?

Mit freundlichen Grüßen
franc
Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: Olli am 02 Januar 2022, 09:49:55
Hi noch mal!

Zunächst möchte ich einmal festhalten, dass ich gar nicht bestimmt weiss, ob das Traden für Dich eine Gefahr ist oder nicht.
Doch ich gehe da lieber mal den Weg: Vorsicht ist besser als Nachsicht!

Zitat
Als ein spielsüchtiger der in spielphasen keine Kontrolle hat und alle mittel verzockt, wie konnte ich während meiner Trading laufbahn kontrolliert traden.

Es ist schon einige Jahre her, da gab es die Sendung mit der Psychologin "Kalwass" (oder so ähnlich). Da war die Spielsucht Thema. Um einem Spielsüchtigen seine Problematik aufzuzeigen, wurden zwei Automaten aufgestellt. (Ist ja auch logisch ... die haben Psychologen im Schrank stehen, für den Fall der Fälle ... Pffff ...) Während sich die Psychologin mit der Angehörigen unterhielt, durfte der Spieler seinem Verlangen nachgeben. Ach, was war der hibblig ... freute sich ... schimpfte ... ach, was war das übertrieben und so etwas von weltfremd! Hier wurden lediglich in der Sendung Vorurteile durch den Schauspieler bedient!

Es heisst immer so schön, dass wir im Spiel die Kontrolle verloren haben und sie auch nie wieder finden werden!
Ich unterstreiche die Kernaussage ... keine Frage ...
Doch wir verlieren nicht die komplette Kontrolle über unseren Geist und unseren Körper! Es kann durchaus da auch zu Einschränkungen kommen, z.B. die Körperhygiene, doch das ist nicht die Regel. Wir üben permanent irgendwo eine gewisse Form der Kontrolle aus. Vielleicht hast Du Dir ja unbewusst das Traden ausgesucht, um Dir zu beweisen, dass Du doch Kontrolle über Dich hast? Übt das Traden also eigentlich nur diese Funktion aus?

Handelst Du eher längerfristig? Dann hättest Du Dir intuitiv die hoche Fluktuationsrate genommen, wie sie beim Automatenspiel exististiert und suchtfördernd ist. Du hättest es Dir "einfacher" gemacht beim Traden die Kontrolle zu behalten.
Mit wie viel Risiko tradest Du? Eher gering ... oder? Wieder hättest Du Dir ein suchtförderndes Kriterium genommen.
Du hast Ziele abgesteckt und erreicht .... hört sich auch prima an ... nicht wahr?

Zitat
Jedoch stelle och mir da die eine weitere Frage.

Ich auch ... :) Was hast Du damals wirklich nachhaltig verändert, als Du das erste Mal mit dem Glücksspiel gebrochen hast?
Was hast Du für Dich und Deine Gesundheit getan?

Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: Someone87 am 02 Januar 2022, 10:18:20
Hallo Franc,

Du warst 2,5 Jahre spielfrei, wobei der Hass dich abgehalten hat. Das halte ich prinzipiell nicht für einen guten Weg, da man dann mit dem Glücksspiel immer noch Gefühle verbindet.

Dein Problem liegt meiner Meinung nach im Geld. Kaum warst du "erfolgreich" beim Traden, hattest Geld und schon war scheinbar der Hass, also der Grund fürs deine Spielfreiheit weg.

War das Trading vielleicht nur ein Ersatz für das Glücksspiel? Soviel Werbung wie dafür mittlerweile geschaltet wird, nimmt es sich ja nicht wirklich viel.

Woher kommt dein Drang erfolgreich beim Thema Geld zu sein? Wieso willst du deinen Lebensunterhalt mit Trading bestreiten?
Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: Wolke 7 am 02 Januar 2022, 19:51:53
Hallo Franc,

ich bin Automatenspielerin und bisher haben mich OC nie interessiert. Allerdings würde ich es nie ausprobieren, denn ich bin mir sicher, dass ich da sehr schnell großen Gefallen dran finden würde. 
Ich kann auch bestimmte Gesellschaftsspiele nicht mehr spielen,weil mich diese triggern. Dort kann man mit viel Risiko spielen und das artet aus und ich bekomme Suchtdruck und denke ständig an die Automaten. 

Du hattest deinen Rückfall,nachdem du schon ein paar Monate getradet hast. Macht dich das nicht nachdenklich und skeptisch? Siehst du da keine Verbindung?

LG Wolke

Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: Franc am 03 Januar 2022, 01:21:23
Vielleicht habt ihr recht und ich muss meine einstellung ändern. nach meinem Beitrag im forum habe ich stunden lang drüber nachgedacht und versucht eine Verbindung zu finden. Ich habe eine sache bemerkt. Im traden gibt es eine Hebel Wirkung. Das bedeutet dass man mit mehr geld tradet und einen pfand dafür einsetzt. Ich habe die ersten 4 5 monate mit einem sehr geringen hebel gearbeitet, was mich gehindert hat große gewinne oder große verluste zu erleiden. Ich sehe es ähnlich wie als wäre man gezwungen 5 cent fach zu spielen. Vielleicht hatte ich deshalb keine gefühle oder keinen Kick. Jedoch habe ich einmal diesen Kick erlebt als ich den Hebel auf 500 gestellt habe. Das bedeutet ich hatte die möglichkeit eine position zu öffnen mit dem x500 meines kapitals. An diesem tag kam auch ein kribbeln und nach wenig recherche habe ich gesehen, dass der rückfall 3 tage nach dieser hebel umstellung war. Vielleicht versuche ich mich nur selbst zu belügen um wenigstens die tür TRADING nicht für mich zu schliessen. Vielleicht ist der Gedanke, dass man damit erfolgreich sein KANN und es ERLERNEN kann, nur eine ausrede um dort einen ersatz für mich zu finden. Ich bin mittlerweile schon 1 monat spielfrei. Und werde auch spielfrei bleiben. Aber der Gedanke, dass mich meine Spielsucht daran hindert ein erfolgreicher Trader zu werden stört mich. Und ja ich würde gerne damit meinen lebensunterhalt bestreiten. Da diese routine morgens aufzustehen, mir einen kaffee zu machen, und anschließend am rechner zu recherchieren was in der wirtschaft oder in der politik los ist spaß macht. Anschließend vom pc zu arbeiten.

Was ich mir auch denke ist. Vielleicht war der rückfall nicht unbedingt mit dem trading verbunden. Ich weiss ichschreibe etwas durcheinander, aber so ist auch meine Gedabkenwelt momentan. ich hoffe ihr versteht das :).

Also denkt ihr, dass auch wenn ich 10 monate spielfrei getradet habe, dass der rückfall damit zu tun hat. Und dass ich verurteilt bin Rückfalle zu haben sofern ich nicht mit dem Trading aufhöre?

Zu der frage warum ich mir meinen lebensunterhalt damit finanzieren möchte. Ich war nie die Person die sich mit dem angestellten job zufrieden gegeben hat. Ich habe mehrere versuche in die selbständigkeit gehabt und möchte mehr geld verdienen als im 9 to 5 job. Und diesen Traum habe ich momentan mit dem Trading verbunden. Und habe eine große motivation es zu lernen und zu beherrschen. Das sind meine gedanken zum trading. Ich schreibe viel auf was ich von professionellen tradern höre und versuche wirklich wie ein schüler an der materie zu arbeiten. ich bin auch sonst sehr ehrgeizig was meine ziele angeht. Ich war bis vor dem Rückfall davon überzeugt, dass ich es erlernen werde, weil warum sollte ich dies nicht schaffen. Die personen die es können sind auch nur menschen wie ich. Ich habe viel Zeit in das ganze geopfert, und stehe momentan mit der Frage da ob es mir eventuell nicht gut tut.

Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: Someone87 am 03 Januar 2022, 07:45:23
Hi Franc,

dass du plötzlich mit 500x Hebeln gespielt hast zeigt doch nur, wie du die Spielsucht verlagert hast. Denn nichts anderes ist das.
Bei dem ganzen Derivatezeugs gewinnen nur die Broker. Und es ist im Endeffekt ähnlich wie bei den Glücksspielanbietern.
Ich hab das auch alles hinter mir und dachte auch mal, dass das was ganz anders ist.

Wenn das traden und reich werden so einfach wäre, würde es nicht für uns "kleine Leute" zugelassen sein ;-)

Und du schreibst doch selber, dass du ab dem 500x Hebel den Kick und die Leidenschaft gespürt hast! Genau das war doch der fatale Fehler.
Denkst du wirklich, du würdest den Hebel in Zukunft gering halten und nicht mehr höher gehen?

Im Endeffekt ist es doch so: Wir können es nennen wie wir wollen: Wetten, Zocken, Traden, Krypto. Für uns bleibt es Glücksspiel, a wir uns einfach nicht unter Kontrolle haben.
Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: Olli am 03 Januar 2022, 09:23:43
Hi!

Du redest um Deine Symptome herum ...

Zitat
Was hast Du damals wirklich nachhaltig verändert, als Du das erste Mal mit dem Glücksspiel gebrochen hast?
Was hast Du für Dich und Deine Gesundheit getan?

Beantworte doch mal bitte die Frage! Selbst wenn da jetzt ein "Nichts!" folgt, ist das zunächst mal nicht schlimm.
Das würde dann nur anders aussehen, wenn Du aus dieser jetzigen Erfahrung nichts lernst!

Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: Balduin am 03 Januar 2022, 11:47:54



Also denkt ihr, dass auch wenn ich 10 monate spielfrei getradet habe, dass der rückfall damit zu tun hat. Und dass ich verurteilt bin Rückfalle zu haben sofern ich nicht mit dem Trading aufhöre?



Hey, du kannst gar keinen Rückfall haben, denn du hast ja nie aufgehört mit dem Zocken ;).
Denn traden ist nix anderes als die Beschäftigung mit Gewinnmöglichkeiten und Strategien. Muss ja nicht sein, dass du wieder beim Onlinecasino landest, aber die Sucht verlangt irgendwann wieder nach höheren Einsätzen (vor allen, wenn man davon leben will....) So kannst du dich auch mit traden finanziell ruinieren......
Der einzig zielführende Weg für uns Spielsüchtige ist die Abstinenz.

Die Sucht gaukelt uns viele Sachen vor:
Eine der Dinge, die fast alle am Amfang denken:
"Ich bin anders! Ich kann ja erfolgreich ein zeitlang ohne Entzugserscheinigung kontrolliert spielen".
Diese Gedankengänge dienen nur dazu,  uns eine Hintertür zum Zocken offenzuhalten.

Eine zeitlang kontrolliiiert spielen können auch Süchtige. Nicht jeder haut immer alles sofort wieder ins Glücksspielt.
Aber die Sucht schlägt ohne Abstinenz irgendwann wieder doppelt zu. Genau das ist passiert und wird wieder passieren.

Viele Grüße

Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: Olli am 03 Januar 2022, 12:45:18
Zitat
Ich war nie die Person die sich mit dem angestellten job zufrieden gegeben hat. Ich habe mehrere versuche in die selbständigkeit gehabt und möchte mehr geld verdienen als im 9 to 5 job. Und diesen Traum habe ich momentan mit dem Trading verbunden.

Selbstständig setzt sich zusammen aus "selbst" und das Ganze "ständig". Da gibt es niemals einen "9 to 5 job". Da heisst es auch nach Feierabend Angebote und Rechnungen schreiben. Wochenenden sind tabu, da der Auftraggeber drängt. Gleichzeitig muss man diesem hinterher laufen, damit er seine vereinbarten Abschlagszahlungen tätigt. Der letzte Auftraggeber hat noch gar nicht gezahlt und der Mahnbescheid muss vorbereitet, abgeschickt und der Anwalt muss auch noch für den vorangegangenen Auftraggeber bestellt werden, denn der haspelt sich von vorgetäuschtem Mangel zum Nächsten.

Ganz ehrlich ... bei mehreren Versuchen der Selbstständigkeit scheint das nichts für Dich zu sein. Da liebe ich doch meinen Angestelltenjob, in den ich mich auch einbringen durfte und daher heute auch nicht schlecht verdiene. Wir haben Gleitzeit und Freitag Punkt 12 schalte ich den Rechner aus im Homeoffice. Der AG zahlt in die Zusatzversorgungskasse ein. 30 Tage Urlaub sind auch nicht schlecht. Meine Arbeit macht mir zudem Spaß, weil ich dafür sorge, dass sie mir Spaß macht. Gibt es Neuerungen, arbeite ich mich ein und präsentiere diese.

Kann ich hier irgendwo das "schnelle Geld" machen? Näääää ... will ich auch gar nicht. Wüsste gar nicht, wofür ich es ausgeben sollte ...
In 5 Jahren bin ich mit meinem Hausbaukredit durch und bis dahin habe ich auch noch die Dinge hier erledigt, die ich mir vorgenommen habe.
Ich bin auch im Sport nie der Sprinter, eher der Dauerläufer gewesen. Wieso sollte ich das im Beruf anders machen, wenn ich mich dabei wohl fühle?

Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: Franc am 03 Januar 2022, 22:48:27
Was habe ich nachhaltig verändert? Gute frage.

Wenn ich ehrlich bin fällt mir dazu nicht direkt etwas ein.

Jedoch kann ich beschreiben was ich fühle wenn ich gespielt habe. Wie es vielen hier warscheinlich ging, war es für mich ein Ort an dem alles abgeachaltet wurde. Kein bezug zur zeit kein bezug zu problemen alles wurde ausgeblendet. Es ging in dem moment nur um das spielen. Plus minus und das nächste spiel. Immer weiter. Große gewinne sind als erfolgsmomente immer im kopf geblieben.

Außerdem kann ich noch den tilt zustand beschreiben. Ich nenne es einfach mal tilt, weil in diesem zustand alles egal ist. Dieser Zustand ist bei mir eingetreten nachdem ich den rückfall hatte und anfangs ungefähr 5k verspielt habe. Danach ging es sehr schnell bergab. Wie ich vorher schon beschrieben habe . wie ein tunnelblick. Einsätze wie 5 10 20 euro im oc. was ich mir in keinsterweise leisten kann. Einfach nur Kontrollverlust. Alles ist egal.

Im nachhinein dann das übliche. Wie konnte ich so etwas tun.

Ich denke ihr habt recht bezüglich Trading. Auch wenn ich gerne erfolgreich damit werden will, habe ich es mir zugestanden dass mir das nicht gut tun wird und eventuell sogar wieder zum spielen zurück bringen wird.

Ich danke euch allen für die Zeit die ihr euch genommen habt, mir eure erfahrungen zu berichten und eure Meinung zu dem ganzen mitzuteilen.

Vielen Dank vom Herzen :)
Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: Someone87 am 10 Januar 2022, 07:48:29
Was habe ich nachhaltig verändert? Gute frage.

Wenn ich ehrlich bin fällt mir dazu nicht direkt etwas ein.


Ich schreibe mal hier, da du in einem anderen Thread erwähnt hast, dass deine Schwester für dich einen Kredit aufnehmen soll um DEINE Schulden abzulösen.

Du spielst hier mit dem Feuer. Auch wenn das in eurer Familie üblich ist, sind z.B. Hauskredite etwas völlig anderes als Kredite um Suchtschulden abzulösen.

Und wie du geschrieben hast, hat sich doch gar nicht geändert. Warst du bei einer Suchtberatung? Machst du denn irgendwas, damit sich das ganze nicht in 1-2 Jahren wiederholt?
Das Geld, das Konto etc sind alles zweitrangig, wenn du weiterhin in der Sucht drinnen bleibst.
Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: Franc am 10 Januar 2022, 08:59:07
Ja ich verstehe dich. Aber ich möchte die genaue Lage der Situation hier nicht erwähnen. Was ich aber bereits vorher erwähnt habe ist, dass es momentan WIRKLICH keinen anderen weg gibt aus dieser Situation.
Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: Someone87 am 10 Januar 2022, 09:43:16
Das mag ja sein und wenn es bei euch so ist - dann gut. Trotzdem erwähnst du mit keiner Silbe wie es weitergehen soll, was du tust um wirklich clean zu werden und nicht, wie die letzten Jahre, Suchtverlagerung zu betreiben. Du glaubst doch nicht, dass sich jetzt alles ändert?
Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: Olli am 10 Januar 2022, 09:51:25
Hi!

Ich schreibe auch hier weiter ...


Zitat
Jedoch bleibt mir in meiner Situation keine andere Wahl.

Doch, Natürlich!
Du suchst nur gerade "den einfachsten Weg"! Der ist aber nicht immer der Beste!

Die Glücksspielsucht ist immer nur ein Symtom eines oder mehrerer Defizite. Dieser Satz, den ich schon häufig von Psychologen gehört habe, geht mir einfach nicht mehr aus dem Sinn ... :)

Was ist die logische Konsequenz? Ich muss an meinen Defiziten arbeiten. Um dies zu können, muss ich sie erst einmal entdecken.
Nun, wenn das mal so einfach wäre, dann gäbe es gar keine Sucht. Einmal Scheiße bauen - "Glühbirne!" - Abstellen des Verhaltens ... das ist Wunschdenken. Du musst Dir das erarbeiten. Und wo Arbeit ist, da ist auch Aufwand, Engagement, Hartnäckigkeit, Mühen etc. gefragt.
Kurzum ... diese Arbeit benötigt Zeit! Das Abstellen der Defizite benötigt Zeit! In dieser Zeit aber stehst Du auf wackligen Beinen!
Da ist es egal, wie stark gerade Dein Wille oder Deine Motivation ist. Die kann morgen schon ganz anders aussehen!
Es ist egal, dass Du auf gar keinen Fall Deine Schwester in die Scheisse reiten willst! Es besteht die Gefahr, dass Du es tust!
Du brauchst schlicht und ergreifend eine andere Lösung!
Um es mal vorsichtig "böse" auszudrücken ... sollte Deine Schwester später einen Kredit an der Backe haben, den Du nicht tilgen kannst, dann wird Dir garantiert Vorsatz unterstellt!
Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: Franc am 13 Januar 2022, 15:40:26
so sorry erstmal dass ich so spät antworte.
Erstmal möchte ich noch hinzufügen ab welchen datum ich mittlerweile Spielfrei bin, da ich gemerkt habe dass ich nirgendwo ein Datum genannt habe. 04.12.2021. Bin jetzt länger als einen Monat wieder Spielfrei und habe momentan keine Gedanken oder Verlangen zu spielen. Ich möchte euch kurz mal mitteilen wie ich das empfinde. Weil es immer ähnlichkeiten gibt bei Spielsüchtigen. Jedoch muss ich an der Stelle mal sagen, dass ich es irgendwie so empfinde als wäre es bei mir etwas anders. Versteht das jetzt bitte nicht so als würde ich mich selbst belügen wollen, nein ich will nur ehrlich wiedergeben was ich empfinde. Habe mich schon ehrlich genug mit meinem Problem im Forum geoutet, und mir selbst eingestanden das trading genauso wenig funktioniert wie zocken, von daher denke ich könnt ihr meinen Beitrag auch nachvollziehen.

Ich hattr ja vorher schonmal erwähnt dass ich nicht die größten Probleme habe spielfrei zu werden, worauf mir natürlich geantwortet wurde "dann lass es sein". Macht sinn :). Also kurz zurück zu diesem Thema. Weil es mit der Frage von somewhere anknüpft. Ich habe tatsächlich nicht wie viele andere Spieler mehrmalige versuche gehabt aufzuhören die dann gescheitert sind. Oder so etwas wie entzugserscheinungen oder Spieldrang. Das war auch was ich meinte mit ich habe kein Problem clean zu bleiben. Ich sehe das so, wenn ich es dann einmal bleiben lasse dann kann ich meine Streak "Cleane Phase" auch halten ohne eine schwere Phase durchleben zu müssen. Ich war ja vorher rund 10 monate spielfrei ohne irgendeine Hilfe und hätte es auch genauso weiter halten können, hätte ich nicht den Großen fehler gemacht mit dem Trading zu beginnen. Ich habe viel Zeit damit verbracht, wie ihr euch warscheinlich denken könnt, was das Problem war und was der Trigger war. Ich bin letzendlich zu dem entschluss gekommen, dass Trading wie eine tickende Zeitbombe mich langsam aber sicher ins Zocken zurückgeholt hat. Einen kleinen Lob muss ich mir da trotzdem geben da ich rund 10 monate oder sogar länger getradet habe ohne zu zocken. Also ich konnte es relativ lang trotz einem sehr großen trigger durchhalten. Ich möchte das mitteilen weil ihr mich ja vorher schon gefragt habt wie es nun weitergeht. Die oben genannten Aspekte sind die Gründe, warum ich felsenfest davon überzeugt bin dass ich es ohne Therapie raus schaffe. Ich habe es vorher geschafft 2.5 jahre nicht zu zocken. Trotz "Trading Trigger". Und diesmal werde ich es schaffen komplett davon wegzukommen.

Ich habe versucht eine Lektion aus meinem Rückfall zu ziehen. Ich dachte vor dem Rückfall, dass andere Bereiche in dem man einsätze und Gewinne hat, ja kein Problem wären, da ich ja nur ein Problem mit dem Zocken habe. Falsch. Dieser Rückfall hat mich belehrt, dass jegliche art von einsatz gewinn "ablauf", ein Trigger für mich sein können und langsam mich wieder ins zocken verleiten können. Außerdem habe ich gelernt. Da dies mein erster Richtiger Rückfall war (Weil ich tatsächlich vor 2.5 jahren meinen ersten versuch gemacht habe aufzuhören, welcher auch für 2.5 jahre erfolgreich war), habe ich gemerkt dass ich mich nie damit beschäftigt habe wie ich mit einem eventuellen Rückfall umgehe. Ich habe einen Rückfall nie als Prozess der Heilung gesehen. Nun denke ich jedoch anders. Da ich etwas daraus gelernt habe. Ich habe nach dem rückfall gedacht toll jetzt bist du wieder 2.5 jahre zurück in der selben scheisse, und konnte mir nicht eingestehen wegen 20€ einzahlung dies mit meiner familie zu teilen und zu beichten, dass ich rückfallig geworden bin. Jetzt denke ich mir, hätte ich dies getan wäre es bei dem zwanni geblieben. Ich weiss nun, wenn ich einen rückfall haben sollte, werde ich kein Problem haben dies mit meiner familie zu teilen, und weiter an dem punkt meiner abstinenz weiter zu machen.

Sorry falls ich etwas durcheinander geschrieben habe, aber dies sind meine Gedanken zu meiner jetzigen lage. Und wie ich damit weiterhin umgehen werde.

Ich hoffe ihr nimmt mir jetzt diesen Part nicht übel. Aber ich möchte noch etwas erwähnen. Ich hoffe ich verletze damit niemanden, aber ich habe das gefühl dass jedem gefühlt der selbe Weg empfohlen wird und diesselben taten zugemutet werden. Damit meine ich, dass nicht jeder individuell am selben Punkt ist. Ich weiss mein verhalten war Krank. Aber ich denke mir nachdem ich einige Beiträge gelesen habe, "nicht so krank wie manch anderer". Wie gesagt ich möchte niemanden verletzten, letzendlich sind wir ja alle ein stück weit Krank, und beschäftigen uns mit unserer Krankheit.

Ich habe mich vorher schonmal bedankt, aber möchte dies erneut tun. Es ist nicht selbstverständlich, dass ihr euch die Zeit nimmt und mit sovielen Menschen kommuniziert und ihnen helft aus der Sucht rauszukommen. Auch wenn ich euch nicht persöhnlich kenne, möchte ich euch sagen, dass ich froh bin dass es Menschen wie euch gibt. Die Kommunikstion im Forum hat mir echt gut geholfen, mir einige Lunkte einzugestehen und meine Denkweise an einigen Aspekten zu ändern.

Love to everyone Here :)
Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: Wolke 7 am 13 Januar 2022, 16:24:57
Zitat
Einen kleinen Lob muss ich mir da trotzdem geben da ich rund 10 monate oder sogar länger getradet habe ohne zu zocken

Traden ist zocken......  ;)
Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: Balduin am 13 Januar 2022, 16:48:04
Hey Franc,
das klingt ein bisschen nach Abschluss...
Ist schon eine schnelle Entwicklung bei dir - von starker Niedergeschlagenheit bis zu neuer Hoffnung.
Warum hier in der Regel für alle der gleiche Weg empfohlen wird? Weil es die Rückfallquote positiv beeinflusst!
Mit sich selbst ausmachen heißt für viele: Gar nix machen.... Einige schaffen es auch ohne fremde Hilfe, die Rückfallquote ist aber hoch....

Stell dir mal vor, Jemand zahlt dir 36.000 € dafür, dass du dich aktiv um deine Sucht kümmerst. Das ist so ungefähr der Betrag, den ich in drei Jahren spielfreiheit nicht verzockt habe....

Und auch du hättest wahrscheinlich mehrere 10.000 € mehr auf dem Konto, wärest du z. B. in einer SHG regelmäßig zu Beratung gewesen und hättest da ehrlich über das traden berichtet.

Ich wünsche trotzdem viel Erfolg (und das ist nicht sarkastisch gemeint)
Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: Someone87 am 13 Januar 2022, 19:31:35
Hi Franc,

Da du es immer wieder betont muss ich es wieder sagen:

Das Traden war nur eine Suchtverlagerung. Und zwar so lange, bis du mehr wolltest und dann mit hohen hebeln gezockt hast. Danach ging es ja wieder mit Casino weiter.

Ich wünsche dir natürlich viel Erfolg auf deinem Weg, gehe aber davon aus, dass wir uns wieder hier sehen werden. Du bist natürlich hier jederzeit willkommen.
Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: Olli am 13 Januar 2022, 20:49:47
Es ist so schade, dass immer wieder mitzuerleben ...

Lieber Franc!

Du, wie jeder hier, bist ein Individuum. Daran gibt es nichts zu rütteln. Doch wir bewegen uns in einer Gesellschaft und pflegen so viele viele Normen und auch Werte. Alleine daher haben wir ja gerade so viele Gemeinsamkeiten, auf die wir uns berufen können und die uns zusammenschweissen.

Du brauchst Dich für Nichts entschuldigen, weil Du niemandem Rechenschaft schuldig bist - außer Dir selbst.
Dies gilt aber nicht nur für das Heute, sondern auch für das Morgen. Leider ist Dein Handeln und Dein Tun, wie bei jedem von uns in dieser Phase, durch die Sucht geprägt. Du kannst Dich in einigen Bereichen gerade nicht auf Dich verlassen.
Das Beispiel dafür ist Dein Stolz auf sie angeblich spielfreie Zeit, in der Du aber getradet hast. Das war auch "Zocken" - inclusive Gewöhnungsphase. Du warst also nie clean, hattest lediglich eine Spielpause. Ich möchte Dir aber diese Zeit auch nicht schlecht machen, denn Du hast Kompetenzen gezeigt, die eine wahrhaftige Abstinenz durchaus realistisch erscheinen lassen.
Wenn Du Dich auf Dein Gefühl und Deine Gedanken rund um das Spielen nicht verlassen kannst - damit meine ich auch die Auswirkungen, die bis in das "normale" Leben hinein reichen, wie willst Du sie erkennen und abstellen, wenn Du sie nicht realisierst?

Dafür ist die Suchthilfe da. Sie zeigt Dir nicht etwa auf, wie miserabel Du bist - im Sinne von der Suche nach "Fehlern" bei Dir, sondern es geht dabei um das Erkennen von Möglichkeiten für Dich selbst Dein Leben nach Deinen Zielen und Werten in Teilen neu zu gestalten oder auszuweiten. Die Arbeit in der Suchthilfe bietet eine wahnsinnige Chance!
Ich selbst habe immer gedacht, dass ich mit meinen Problemen alleine wäre. Das bin ich nicht - es sei denn ich entscheide mich dafür.
Das machst Du gerade - aus Angst und aus Scham.
Ja, hier hast Du Dich geoutet. Ganz aus freien Stücken und, wie Du beschreibst, auch ehrlich. Und wieso klappt das nicht Aug in Aug? Wovor hast Du Angst? Du kannst Dich ausdrücken! Du kannst Deine Gedanken zur Tastatur bringen - also klappt das auch im Gespräch!
Ich selbst behaupte von mir, dass ich das besser beim Schreiben kann. Trotzdem mache ich die Seminare und Workshops mit und biete das Webmeeting Samstags an. Ich werfe mich da jedes Mal ins kalte Wasser. Was soll denn so wahnsinnig Großes schief gehen?
Die Leute, die die Workshops und Seminare abhalten, die kennen die eher Schweigsamen, wie mich. Sie unterstützen mich und stellen keinerlei Erwartungen an mich. Ach ... den "Profis" ergeht es nicht anders ... könnte jetzt eine Anekdote aus der Gruppenleiterschulung los lassen ... würde aber zu lange werden.

Kurzum ... ich habe das, was Du da geschrieben hast, Deine Motive, Deine Gründe ... schon so oft gelesen und leider, ja, es wurde schon erwähnt, sieht man sich denn doch oft zwei Mal im Leben, wenn derjenige "Nichts" macht für seine Genesung.
Das soll weder prophetisch klingen, noch eine Androhung sein. Ich will Dir nur sagen: Achte auf Dich und für den Fall der Fälle weisst Du, wo Du uns findest!
Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: Franc am 14 Januar 2022, 10:37:45
Wir werden uns auch wiedersehen. Dies ist kein Abschluss mit dem Forum. Ja ich schließe mit dem Glücksspiel ab aber nicht mit dem Forum. Ich werde sogut ich kann immer mal wieder in Beiträgen meine Kommentare abgeben und versuchen zu helfen sogut es funktioniert. Außerdem kommen alle 6 Monate Updates hier in meinem Beitrag. Ich weiß nicht ob der irgendwann von selbst gelöscht wird. Aber falls nicht, dann sehen wir uns spätestens alle 6 Monate in diesem Beitrag :)
Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: HiddenAddiction am 14 Januar 2022, 11:17:40
Vielleicht noch ein kurzer Gedanke (es ist ja bereits sehr viel aus meiner Sicht richtiges geschrieben worden):

Jede Art der Sucht ist eine Form der Gefühlsregulation. Damit gilt es sich in jedem Einzelfall zu beschäfitgen. Solange Du das Rätsel nicht löst, welche Gefühle Du mit der Sucht regulierst, wird es meines Erachtens schwierig, Dir mit Deiner Abstinenz so sicher zu sein. Die Möglichkeiten, in kritischen Momenten abstinent zu bleiben, können die Symptome der Sucht gut bekämpfen und einen Rückfall zumindestens aufschieben. Für eine nachhaltige Abstinenz bedarf es aus meiner Sicht mehr.

Ich habe meine Situation vor ein paar Jahren genauso bewertet wie Du, weiß aber mittlerweile, dass das ein Trugschluss war und auch bei Dir sein könnte. Ich wünsche Dir natürlich dennoch viel Erfolg!

Diese Sucht ist eine Erkrankung und muss behandelt werden. Bei einer Herzinsuffizienz begibt man sich ja auch in Behandlung und wartet nicht einfach ab, bis der ach so starke Körper das schon von alleine schafft. Getreu dem Motto: Et hätt noch immer jot jejange. Und hier gibt es noch einen wichtigen Unterschied: Bei einer Suchterkrankung können wir aktiv etwas tun, bei vielen anderen Krankheiten leider nicht.
Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: Someone87 am 14 Januar 2022, 11:54:22
Franc, du könntest wenigstens so tun als würden dich die Kommentare und deren Inhalt interessieren....du gehst null auf unsere Fragen oder Aussagen ein...

Da das erneut der Fall ist und ich dies als respektlos gegenüber allen Helfenden hier empfinde, bin ich raus aus deinem Thread.
Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: Olli am 19 Dezember 2022, 19:36:05
Hi Franc!

Ich möchte Dich mal an Dein versprochenes halbjährliches Update erinnern. Du bist schon weit drüber ... :)
Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: Mr.Mystery am 24 Dezember 2022, 13:04:03
Ich glaube hier kommt nichts mehr,
auch ich hab noch 150€ in Krypto die noch 30 Tage gesperrt sind.

Werde es mir definitiv auszahlen und mich für meine Spielfreiheit belohnen.


Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: TheRock am 25 Dezember 2022, 01:41:09
So hier bin ich wieder einmal. Hab meine Login Daten für meinen alten Account verloren und habe keinen Botton gefunden zur Passwortwiederherstellung. Erst einmal möchte ich noch kurz erwähnen, dass ich nicht Franc heiße. Mir ist bewusst, dass ich einen Spitznamen hätte verwenden können aber naja so sind Spieler halt eben. Es wird vieles so verdreht wie es einem passt. Zu erst einmal möchte ich kurz meine Situation Updaten. Ich war zwischen 10-11 Monaten abstinent. Habe mir vorgemacht, dass ich alles im Griff hätte. Was ich jedoch nicht so ganz realisiert habe in dieser Phase war, dass mein Problem sich nicht in Luft aufgelöst hat. Ich habe mir eingeredet und das Problem verdrängt und mich nicht mehr aktiv mit der Sucht befasst, geschweige denn ein Update hier im Forum gemacht. Ich habe einige Dinge entdeckt die ich falsch gemacht habe. Ich habe niemandem außer meiner Familie davon erzählt, weil ich mir gedacht habe, dass es mir so oder so nicht helfen wird. Dabei war es eigentlich nichts anderes als die selbstverarschung die ich betrieben habe. Ich hatte Angst vor den Konsequenzen und ein zu großes Schamgefühl. Ich konnte die Sucht nicht als ein Teil von mir akzeptieren, geschweige denn mich dagegen stellen und anfangen zu kämpfen und versuchen zu verstehen was meine Defizite sind und was ich mit der Sucht kompensiere.  Ich habe ein großes Interesse an der Psyche auch außerhalb dem Bereich der Spielsucht, und habe mir vorgemacht Ich würde sehr selbst reflektiert handeln, jedoch war das einzige was ich getan habe mich zu verstecken und versuchen vor meinem Problem wegzulaufen. Das Verdrängen der Spielsucht fiel mir leichter und Ich habe mich für den Moment besser gefühlt.

Sorry falls ich an einigen Punkten etwas durcheinander schreibe.

Also kurz zu dem Rückfall. Wenn ich das gesamte betrachte sehe ich einen sehr großen Trigger, den ich auch realisiert habe, jedoch habe ich nicht damit gerechnet dass ich irgendwann wieder spielen werde. Deshalb war das für mich nicht so schlimm. Ich habe an dem besagten Tag X, das erste mal nach der Abstinenz gespielt. An diesem Tag wurde ich von Bekannten zum Grillen eingeladen. Es waren 5 Personen dort und keiner von denen wusste, dass ich Spielsüchtig bin und ein Problem mit dem Spielen habe. Ich wollte in dem Moment als die Runde Pokern wollte, nicht der Spielverderber sein und konnte ja auch nicht meine Sucht zu dem Zeitpunkt offen erzählen, deshalb habe ich einfach zugestimmt und mitgespielt. Ich habe in dem Moment all diese Gefühle die ein Spieler verspürt erlebt und versucht, die "Aufregung" während des Pokerns zu verstecken. Nach diesem Tag habe ich mir Gedanken über den Trigger gemacht, und habe auch realisiert wie sehr mich das getriggert hat. Jedoch habe ich nicht damit gerechnet, dass genau dieser Trigger mich zurück zum Spielen bringen wird.

Naja lange Rede kurzer Sinn. Es hat mich tatsächlich ans Spielen zurück gebracht und mir finanziell und Psychisch geschadet. Das Traurige, nicht nur mir sondern auch meiner Familie.

Nach dem Trigger kamen ab und zu Gedanken zum Spielen. Bis es irgendwann so weit war, dass ich in  mit spielen verbracht habe. Einen Aspekt verstehe ich jedoch noch nicht so ganz. Bei dieser Phase der Suchtausübung sind die Verluste insgesamt weniger. Ich möchte es nicht gutheißen, sondern nur verstehen warum. Ich habe auch ohne die "Aufgaben" die ich hätte machen sollen, eine 10 Monatige Abstinenz geschafft, ohne ans Spielen zu denken. Viele beschreiben vor allem die Anfangszeit sehr schwer. Ich habe oft gelesen, dass Suchtdruck und die Gedanken ans Spielen in der Anfangsphase der Abstinenz sehr stark sind. Bei mir ist dies jedoch nicht der Fall. Warum? ich weiß es nicht. Jedoch ist es irgendwo ja was positives denke ich mir??? Ich will damit nicht zeigen, dass es ja "leicht" ist ohne Hilfe aufzuhören, ich versuche nur irgendwo zu verstehen warum gewisse Punkte anders sind als bei "den meisten" Anfängen. Das werde ich auf jeden fall auch in der SHG ansprechen. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass ich nun 13 Tage Spielfrei bin.

Nun komme ich zu dem was ich schon getan habe.

Meine Schwester hat mir sehr viel geholfen zu realisieren, was richtig ist und was nicht. Sie hat sich viel mit dem Thema auseinandergesetzt wegen mir. Ich habe mir durch die Gespräche mit meiner Schwester vorgenommen mit jeder Person mit der ich in Kontakt stehe von diesem Problem zu erzählen. Ich habe an erster Stelle eine die Person ausgewählt bei der das Schamgefühl am größten war, da ich mit einer größeren Enttäuschung der Person gerechnet hätte. Ich habe mir immer Gedacht, dass niemand hinter mir stehen wird wenn ich offen zugebe wie ich diese Menschen belogen und in diese Sache mit reingezogen habe. Deshalb hatte ich vor dem Gespräch den Gedanken "jetzt verlierst du eine Person nach der anderen die du liebst". Nun es kam ganz anders. Ich habe mein Schamgefühl überwunden und trotz dem Gedanken dass diese Menschen mir nun den Rücken kehren werden, mit 100% Transparenz alles eingestanden. Auch wenn ich wusste, dass dies der richtige Weg ist fiel mir dieses Gespräch nicht leicht. Ich habe mich danach sehr gut gefühlt.

Sind noch 11 weitere Personen übrig, denen ich dieses Gespräch und diese Ehrlichkeit Schulde.

Außer der Überwindung von meinem Schamgefühl habe ich mir vorgenommen eine Selbsthilfegruppe zu besuchen. Am kommenden Dienstag ist mein erster Besuch dort :) Ich freue mich schon darauf. Es ist eine sehr gutes Gefühl zu wissen, dass man den richtigen Weg geht. Als ich den Thread eröffnet hatte könnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen eine SHG zu besuchen geschweige denn mit den Personen zu sprechen die ich belogen habe. Ich denke einer der Gründe für meine Freude ist, dass ich nun realisiert habe, dass ich mich permanent selbst verarscht habe und mir Wege offen gelassen habe. Ich habe immer damit geprahlt, dass ich ja aufhören kann und ja so stark bin, obwohl ich eigentlich mein Leben lang immer ein Mensch war der geflohen ist und sehr wenig Verantwortung übernommen hat. Macht ja auch irgendwo Sinn, wenn man nicht stark ist und sich nicht traut die Konsequenzen zu tragen oder sein Schamgefühl zu überwinden, muss man ja irgendeinen Weg finden um sich trotzdem Stark zu fühlen. Bei mir war es die Selbst Verarschung. Außerdem habe ich bei einer Psychotherapie Klinik(ich bin mir nicht sicher ob ich den Namen angeben darf :) ) angerufen und werde am selben Dienstag die offene Sprechstunde besuchen. Ich möchte neben der SHG auch eine Psychotherapie beginnen.

Zu dem Finanziellen

Ich bin gerade dabei, alle meine Schulden aufzulisten um diese einem Schuldnerberater vorzuzeigen. Es sieht momentan nach einer Privatinsolvenz aus. Auch zu dem Punkt hatte ich anfangs schlechte Laune und dachte mir sollte man mich "fallen lassen"??? Ich dachte mir ich gehe doch schon den "richtigen Weg" mit SHG und Therapie. Ich habe mich gefragt, ob mir das nicht noch mehr Schaden würde. Jedoch habe ich auch diesen Gedanken abgeschaltet und bin mir dessen bewusst geworden, dass ich jede Konsequenz selbst tragen muss.

Mich erwartet nun eine Zeit des Kämpfens. Ich habe mir meine Box-Handschuhe angezogen und bin bereit :))

Wenn ich nun im Nachhinein die Antworten von den Menschen lese die ich vorher erhalten habe, sehe ich dass ich definitiv unrecht hatte. Aber irgendwo denke ich mir "so lange eine Person nicht bereit ist Dinge anzugehen bringt der Zwang so oder so nichts". Ich bin nun bereit dafür !!!!


Ich möchte mich auch bei jedem von euch bedanken. Das Forum hat mir sehr sehr viel geholfen. Auch wenn ich am Anfang vom Thread zwar nicht akzeptiert habe was ihr geschrieben habt.





Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: Olli am 25 Dezember 2022, 09:22:18
Hi Franc!

Super, dass Du Dich wieder meldest und schreibst.
Ich weiss, dass Du gerade eine ungemein schwere Zeit durchmachst. Die wird vergehen! Dazu ist Deine Mithilfe von Nöten. Dich kann keiner ändern. Nur Du kannst das! Egal, ob das Deine Schwester ist, die SHG oder der Psychologe.

Ob Du Franc heisst oder Benjamin Blümchen ist doch egal. Du kannst Deinen Realvornamen sagen oder auch nicht. Manchmal gibt der Vorname Auskunft über die Herkunft, manchmal nur über die Vorlieben der Eltern. Wir können uns in real live unsere Vornamen nicht aussuchen - hier im Forum aber sehr wohl. Also ... alles gut ...

An alle Mitleser ... ich bin mit Francs Schwester in Kontakt. Ich schreibe das hier, weil ich selbst der jungen Frau gesagt habe, sie solle immer bei der Wahrheit bleiben - oder anders herum formuliert, sie solle nicht für Franc lügen. Ich habe die Freigabe von ihr ihre Informationen an Franc weiter zu tragen. Das mache ich mit ihm in einem kommenden Meeting. Hier könnte der Eindruck für Franc enstehen, dass ich ihn in einigen Punkten blossstellen wollte. Diesen Eindruck möchte ich nicht erwecken.

Franc ... nur so viel ... Du magst Dich Deiner Schwester vielleicht gerade ausgeliefert fühlen ... hilflos ... schwach ... Ich sehe das anders. Ich sehe Deine große Stärke - Deine Liebe zu ihr. Die erscheint mir gewaltig. Vertraue ihr und vertraue auch ein wenig in das Hilfesystem. Unser Ziel ist es immer nur so zu werden, wie wir selbst sein wollen - wie wir uns selbst sehen wollen.

Und nein, ziehe die Boxhandschuhe ganz schnell wieder aus ... Du hast bisher gekämpft - weil nicht sein durfte, was nicht sein sollte.
Jetzt ist Vertrauen angesagt - auch in Deine eigenen Fähigkeiten. Es ist Geduld gefragt, weil Genesung nun mal nicht mit einem Fingerschnippen geschieht. Es ist Demut gefragt, weil auch Du, wie jeder andere Mensch, Fehler macht und sie sich auch eingestehen sollte. Es gilt Glaubenssätze, die dir schaden, aufzulösen und neue sich entwickeln zu lassen. Es gilt Resilienz aufzubauen an den Stellen, wo sie schwächelt.

Deine Schwester traut Dir das alles zu! Auch sie liebt Dich. Ihr wird nur gerade bewusst, dass sie ihre Liebe zu Dir nicht vor ihr eigenes Wohl stellen darf. Dabei würde nur sie selbst leiden, während Du den Schmerz über das ausgelöste Leid im Spiel ertränkst. Sie muss Dir ganz klare Ansagen machen, was sie sich von Dir wünscht. Auch wenn Du vielleicht meinen solltest, die Pistole auf Deiner Brust zu spüren ... Du hast immer wenigstens zwei Auswahlmöglichkeiten. Die beiden Bekanntesten dürften lauten: Ja und Nein.
Wenn sie etwas von Dir wünscht und Du sagst Nein, dann musst Du auch bereit sein, die Dir bereits benannten Konsequenzen zu tragen.
Sie wird aber nur etwas von Dir wünschen, was zu Deinem Wohle ist. Vielleicht wird es kurzfristig dann erst einmal unangenehm, doch langfristig wird es das Beste für Dich sein.

Ich habe Deiner Schwester auch schon gesagt, dass bereits hier im Thread ersichtlich ist, wie manipulativ Du sein kannst. Leider muss ich Dir gestehen, dass ich das selbst auch war. Das war ja auch logisch ... ich wollte schließlich "mein" Glücksspiel beschützen. Ich hatte nicht viel, was ich da machen konnte. Manipulation kostete nicht viel ... die Überwindung der eigenen inneren Hürden erschien viel teurer.
Im Nachgang kann ich Dir sagen, dass die Manipulation doch sehr teuer war. Nach der Erkenntnis kam nämlich die Scham. Meine geliebten Menschen haben mir das sehr schnell verziehen. Nur ich mir nicht. Das brauchte seine Zeit. Die Überwindung der inneren Hürden wäre deutlich günstiger gekommen.

Schön, dass Du zurück bist! Jetzt bricht eine aufregende, aber auch spannende Zeit für Dich an ...
Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: Wirbelwind am 25 Dezember 2022, 13:37:49
Ich habe oft gelesen, dass Suchtdruck und die Gedanken ans Spielen in der Anfangsphase der Abstinenz sehr stark sind. Bei mir ist dies jedoch nicht der Fall. Warum? ich weiß es nicht.

Warum das bei DIR so ist kann ich Dir nicht sagen, ich kann Dir nur erzählen das es bei mir auch so war und immer noch ist.

Ich denke das ist so ein "unterbewustseinsding", und es gibt Dinge -grade wenn es sich um Emotionen dreht- da schaltet das Gehirn Kognitiv nunmal ab.

Ich bin jetzt irgendwas um die 8 Monate wieder spielFREI und GamingFREI und wenn ich mir ERLAUBE ein bischen BEWUSST hinzuschauen was mit mir im Moment los ist, oh ich kann dir sagen, da wütet ein Sturm in mir ...
Ich bin noch ein wenig am "strukturieren" nachher mein Tagebuch zu schreiben, allerdings ist das wieder so dermaßen viel das ich weder weiß wo ich Anfangen soll und ich weiß das hier einige liebe Menschen mein Tagebuch lesen und möchte diese wiederum nicht überfordern, denn meine Texte zu lesen ist hier und da "manchmal" nicht grad leicht was mich andererseits aber gar nicht intressieren brauch denn es ist MEIN Tagebuch, ICH muss es lesen und verstehen können - wenn überhaupt ....
Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: will am 25 Dezember 2022, 15:50:51
Wenn man seine Konflikte wirklich verstehen versucht und dann nachvollziehen kann, und annimmt wird das Spielen keine Rolle mehr Spielen, zumindest geht es mir so.
Seitdem ich das verstanden habe, das mein Problem auf seelischer Ebene liegt, hat das Spielen für mich keine Relevanz mehr , da es mir nicht hilft und helfen kann.

Wieso man Suchtdruck  hat?  Weil aktive Konflikte vorhanden sind, deswegen.

Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: TheRock am 25 Dezember 2022, 23:48:51
Vielleicht wird es kurzfristig dann erst einmal unangenehm, doch langfristig wird es das Beste für Dich sein.

Ich habe Deiner Schwester auch schon gesagt, dass bereits hier im Thread ersichtlich ist, wie manipulativ Du sein kannst. Leider muss ich Dir gestehen, dass ich das selbst auch war. Das war ja auch logisch ... ich wollte schließlich "mein" Glücksspiel beschützen. Ich hatte nicht viel, was ich da machen konnte. Manipulation kostete nicht viel ... die Überwindung der eigenen inneren Hürden erschien viel teurer.
Im Nachgang kann ich Dir sagen, dass die Manipulation doch sehr teuer war. Nach der Erkenntnis kam nämlich die Scham. Meine geliebten Menschen haben mir das sehr schnell verziehen. Nur ich mir nicht. Das brauchte seine Zeit. Die Überwindung der inneren Hürden wäre deutlich günstiger gekommen.

Schön, dass Du zurück bist! Jetzt bricht eine aufregende, aber auch spannende Zeit für Dich an ...

Hey Olli,

Das wurde mir auch erst mit der Zeit bewusst, dass ich auch in irgendeiner Form manipulativ zu mir selbst war. Das war auch das was ich mit Selbst verarschung meinte. Die überwindung meine inneren Hürden war für mich auch dauerhaft sehr schwer. Deshalb hatte ich erwähnt, dass ich mich mit dem Gedanken alles bei Seite zu schieben und niemandem zu erzählen was los ist für mich angenehmer war. Ich fühle mich nicht gut dabei wenn ich vor diesen Menschen stehe und transparent bin. Jedoch weiß ich trotzdem, dass dies meine Aufgabe ist. Wäre schön gewesen, wenn es mir schon vorher bewusst gewesen wäre. Die überwindung der inneren Hürden wäre aufjedenfall günstiger gekommen, da stimme ich dir zu. Leider konnte ich das vor einem Jahr nicht mir eingestehen.

Ich möchte mich auch nochmal entschuldigen, dass ich vorher nicht auf die Dinge eingegangen bin, was die Personen die mir eigentlich zeigen wollten was das Richtige ist und helfen wollten. Ich wollte und konnte es nicht akzeptieren. Ich wollte halt eben meine Wege nicht schließen. Das war mir selbst aber auch nicht bewusst.

Ich habe nur die "Taten" betrachtet. Ich habe nie den Bezug gesehen oder versucht zu verstehen warum ich Spiele. Das spielen habe ich nicht mit meinem Problemen und seelischen Defiziten in Verbindung gebracht. Das schien mir immer sehr schwer mir selbst das einzugestehen. Es schien mir schwer ehrlich zu mir selbst zu sein. Sagen zu können "ich bin Spielsüchtig". Ich wollte das immer ganz weit weg von mir schieben. "Ich bin doch nicht Krank". "Ich verliere doch nicht meine Kontrolle". "Ich kann das alleine schaffen einfach nicht zu spielen und ich brauche niemanden und keine Hilfe". Das waren einer meiner Gedanken. Jetzt verstehe ich, dass in irgendeiner Forum dass das "Spielen" an sich nicht das einzige Problem ist. So wie Will es beschreibt.

Dieser Prozess hat ne Weile gedauert.

Aber hier bin ich, und ich bin bereit diesen Weg zu gehen :)
Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: TheRock am 25 Dezember 2022, 23:52:43
Ich habe oft gelesen, dass Suchtdruck und die Gedanken ans Spielen in der Anfangsphase der Abstinenz sehr stark sind. Bei mir ist dies jedoch nicht der Fall. Warum? ich weiß es nicht.

Warum das bei DIR so ist kann ich Dir nicht sagen, ich kann Dir nur erzählen das es bei mir auch so war und immer noch ist.

Ich denke das ist so ein "unterbewustseinsding", und es gibt Dinge -grade wenn es sich um Emotionen dreht- da schaltet das Gehirn Kognitiv nunmal ab.

Ich bin jetzt irgendwas um die 8 Monate wieder spielFREI und GamingFREI und wenn ich mir ERLAUBE ein bischen BEWUSST hinzuschauen was mit mir im Moment los ist, oh ich kann dir sagen, da wütet ein Sturm in mir ...
Ich bin noch ein wenig am "strukturieren" nachher mein Tagebuch zu schreiben, allerdings ist das wieder so dermaßen viel das ich weder weiß wo ich Anfangen soll und ich weiß das hier einige liebe Menschen mein Tagebuch lesen und möchte diese wiederum nicht überfordern, denn meine Texte zu lesen ist hier und da "manchmal" nicht grad leicht was mich andererseits aber gar nicht intressieren brauch denn es ist MEIN Tagebuch, ICH muss es lesen und verstehen können - wenn überhaupt ....

Das ist interessant zu lesen, dass das bei dir auch so ist. Es ist in irgendeiner Form eine weitere Motivation für mich. Ich denke mal, dass es bei jedem unterschiedlich ist. Ich hätte großes Interesse daran dein Tagebuch zu lesen, falls das Okay ist. Weil du erwähnt hast dass andere hier im Forum dies tun, habe ich das so wahrgenommen als wäre dein Tagebuch online?
Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: TheRock am 26 Dezember 2022, 00:06:20
Eine weitere Frage habe ich noch. Ich spiele sehr gerne Playstation und bin öfter mit Kollegen Online. Wir spielen ausschließlich Call of Duty. Ich fühle mich nicht davon getriggert, da ich mir denke "es hat doch garkeinen Bezug zum Gamblen". Ich bin mir jedoch auch nicht mehr ganz sicher und denke mir bei vielen Dingen lieber mal nachfragen. Sonst war ich ja immer der "Super intelligente" der ja alles alleine auf die Reihe kriegt, entsprach zwar nie der Realität, war aber leichter so zu denken als so zu handeln :) Kann ein Ego-Shooter in irgendeiner Forum kontraproduktiv in meiner Entwicklung und auf meinem Weg sein?  ???

Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: will am 26 Dezember 2022, 00:17:14
Ich war auch mal ein egoshooter. Alleine der Name EGO shooter sagt es ja schon aus. Wir sind soziale wesen. Diese ganzen Spiele sind stress fürs gehirn, und dienen der Akzeptanzsteigerung. Sind oft spiele für Soldaten. Wenn du Soldat bist macht das sinn, ansonsten kontaproduktiv.
Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: Wirbelwind am 26 Dezember 2022, 00:27:49
Alles kann, nichts muss, liegt an jedem selbst...
Für mich währe es kontraproduktiv da mein Ehrgeiz der beste sein zu müssen im Hyperfokus stehen würde....
Desweiteren wie will schon sagt, EGOshooter...
edit: da kommt doch direkt meine Suchtberaterin umme ecke gerannt im Hirn, NEIN GAMING ist auch nicht besser und "nur" ne verlagerung,....
Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: Wolke 7 am 26 Dezember 2022, 06:12:20
Moin,

Ich kann ,bis auf ein bestimmtes Würfel und Kartenspiel ,alles spielen ,sogar Lotto,das alle triggert mich nicht.
Ist bei jedem verschieden und musst du für dich selbst herausfinden, ob spielen an der Konsole was mit dir macht oder nicht.

LG Wolke

Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: TheRock am 26 Dezember 2022, 23:42:23
Ja gut alles klar. Ich meine ist jetzt nicht ein riesen Verlust nicht mehr Playstation zu spielen. Auf der Liste der Dinge die zu erledigen sind, ist halt Playstation spielen ganz ganz weit unten bzw garnicht vorhanden :)
Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: TheRock am 02 Januar 2023, 02:31:55
Soooo nochmal ein kurzes Update zu meiner jetzigen Situation. Ich habe nun mit mittlerweile 7 Personen gesprochen und "meine hose runtergelassen", wie so schön am Anfang vom Youtube Video gesagt wird. Ich habe noch einige Personen vor mir, jedoch realisiere ich dass ich mich mittlerweile nicht mehr schwer tue über das Thema zu sprechen und die Spielsucht als ein Teil von mir zu sehen. War ein langer Prozess bis zu dieser Denkweise. Ich bin auch tatsächlich positiv überrascht dass keine einzige negative Reaktion kam. Vor den Gesprächen habe ich ja gedacht, dass jede diese Personen negativ reagieren wird und ich sogar diese Menschen verlieren werde. Das gibt mir nochmal mehr Kraft und Energie zu sehen, dass Menschen trotzdem hinter mir stehen. Vor allem meine ältere Schwester die mir sehr geholfen hat zu realisieren, was ich tun muss. Auch ein dank an Olli und dem Forum. Man sieht halt leider nicht wie sehr man den Menschen hilft da die Person ja hinter dem Rechner sitzt. Aber ich denke man kriegt ja teilweise die "Entwicklung" durch das Forum mit.

Ich habe morgen ein Erstgespräch mit einer Suchttherapeutin in meiner Stadt. Die SHG werde ich immer Dienstags besuchen. Ich habe mir vorgenommen beides zu tun. Zu dem Finanziellen habe ich einen Termin mit einem Schuldnerberater, bis dahin soll ich nichts mehr zahlen an Raten wurde mir von ihr mitgeteilt.

Ich wünsche allen im Forum ein Frohes neues Jahr :)
Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: Olli am 02 Januar 2023, 10:31:55
Guten Morgen!

Vielen Dank für das Update!

Es kommt nun eine spannende Zeit auf Dich zu. Das wird Deine Gefühle positiv wie negativ beeinflussen. Du hast in Deinem Leben Automatismen erlernt, die auch mit dem Glücksspiel verknüpft sind. Egal in welche Richtung die Gefühle also gehen, kann und wird es wahrscheinlich auch passieren, dass Verlangen nach Glücksspiel in Dir aufkommt. Hier ist es wichtig, das frühzeitig zu erkennen und sofort gegen zu steuern.
Du sorgst gerade dafür, dass Dir da viele Möglichkeiten offen stehen. Die Therapeutin, die SHG, das Forum, das Meeting - und Deine Freunde und Familie - sie alle werden Dir helfen, dem Verlangen entgegen zu wirken. Aber - Du musst eben aktiv werden. Es kann Dir keiner in den Kopf schauen. Keiner hat eine Glaskugel zuhause mit angeschlossener Sirene und blinkendem Rotlicht: Dem Franc geht es gerade nicht gut - oder zu gut.
Du hast Dir das Glücksspiel antrainiert - nun gilt es diese Automatismen zu durchbrechen - und neue, gesunde, zu etablieren.

Zum Schluss möchte ich noch einen Punkt aufgreifen, von dem ich nicht weiss, ob er Dir bewusst ist. Du hast die letzte Zeit viel Druck erfahren und einige Ängste wurden bewusst in Dir geschürt, um Dich zu bewegen aktiv zu werden.
Dabei geht es nicht darum, Dich zu etwas zu machen, was Du nicht bist. Es geht nicht darum, Dich zu "formen". Niemand will Dir Deine Handlungsfreiheit nehmen.
Ganz im Gegenteil. Deinen Liebsten wollen Dich davor bewahren zu etwas zu werden, von dem Du Dir nur ansatzweise vorstellen kannst, wie negativ das werden kann. Formulieren wie es mal so: Du hast Dich verrannt und nun wünschen sie sich, dass Du wieder Deinen Weg findest.
Dabei stehen Dir alle Möglichkeiten offen - auch die des Glücksspiels.

Aber willst Du das? Du weisst, was dann passiert mit Deiner Familie und Deinen Freunden. Sobald das Verlangen nach dem Glücksspiel an Deine Tür klopft, kommuniziere es sofort. Das wird Dir helfen es wieder los zu werden. Das Verlangen - das Craving, es vergeht nämlich. Das macht es immer. Es wird nur hartnäckig bis penetrant, wenn Du es mit Nahrung fütterst. Kommunizieren nimmt ihm die Nahrung.

Im nächsten Meeting können wir uns ja mal über Skills unterhalten ... die helfen auch ...
Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: TheRock am 02 Januar 2023, 12:03:31
Hey Olli. Ja das ist mir bewusst. Ich habe das jedoch anfangs nicht so aufgenommen bzw wollte es nicht so aufnehmen. Ich habe dies auch mal meiner Schwester mitgeteilt, dass ich halt erst einmal dachte "warum will man mir denn noch mehr schaden?". Dabei habe ich zwar nicht die Intention gehabt zu manipulieren, jedoch war dies das was ich wirklich gefühlt habe. Vielleicht eine Art unterbewusste Manipulation????

Ich beobachte mich teilweise momentan selbst und merke auch einige dieser Automatismen. Eines dieser Automatismen ist beispielsweise für andere Menschen vielleicht gar nicht mal so schlimm bzw garkein Glücksspiel aber ich habe gemerkt dass es irgendwo eine gewisse "Bindung" gibt. Es geht um ein Handyspiel, bei dem man Kugeln in verschiedenen Farben und Zahlen abschießt. Ich habe dieses Handyspiel abends im Bett gespielt für ne halbe Stunde oder auch manchmal etwas länger. Ich habe das auch vorher nie in Verbindung mit dem Glücksspiel gebracht. Jedoch habe ich gemerkt dass auch dieses Spiel eines dieser Automatismen geworden ist. Ich habe dieses Spiel auch gelöscht, aber ich habe mich auch beobachtet wie ich letztens das Handy in der Hand hatte und mir hatte "komisch, normalerweise spielst du das Handy Spiel während du eine Serie schaust". War ganz witzig das so zu beobachten, weil man sich halt eigentlich denkt inwiefern kann denn ein Handyspiel eine Verbindung dazu haben??
Aber ich merke das geht!!

So wie du es beschreibst werde ich glaube ich mir noch einiges an Skills aneignen müssen. Aber ich schätze mich glücklich, dass ich gut aufgestellt bin was Hilfe angeht. Damit ist sowohl die SHG Therapie aber auch das Forum gemeint. Ich hoffe das kommt nicht so rüber als würde ich schleimen, aber ich bin wirklich dankbar auch an die Personen im Forum :)
Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: Wirbelwind am 02 Januar 2023, 20:18:03
Siehste, wie bereits erwähnt klick ich gerne mal auf "alles gelesen" und dabei ist mir doch Tatsächlich dein Update untergegangen  >:( >:(

Schön das du dich gemeldet hast und ich hoffe das es weiterhin so positiv weiter läuft und du dich nicht zu sehr daran gewöhnst denn das Leben besteht unmal aus Höhen und Tiefen  ::)
Wir hatten uns kurz über "gaming" und Handys unterhalten und wie du ja nun dank "kügelchen abschiessen" festgestellt hast ist der Grad dazwischen ziemlich dünn, aufgrund deiner "Vorbelastung" und meiner Erfahrung bitte ich dich, DA sehr genau drauf zu achten und finde einen Weg KOMPLETT von dieser ABLENKUNG los zu kommen ;) Nicht heute, nicht morgen, aber DAS sollte Dein Ziel sein auch wenn der ein oder andere in deinem Umfeld sich hier und da damit beschäftigt.
Meine Suchtberaterin sagte auch mal recht treffend zu mir, es gibt Menschen die KÖNNEN das und nicht jeder muss eine Sucht entwickeln, aber DU bist nicht jeder ;)

Noch eine bitte, ich hab dich als recht offenen jungen Mann kennengelernt, sei in der Shg erstmal etwas zurückhaltender, REAL shg sind ne ganz andere Hausnummer als das Forum oder unsere Onlinemeetings....

Pass auf dich auf und weiter so  :) ;) ;)
Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: Wirbelwind am 02 Januar 2023, 20:19:28
Ach, und ob Du nun schleimst oder nicht, Solange es DIR hilft, mach was DU willst und denk nicht dauend drüber nach was andere denken KÖNNTEN.... ;)
Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: TheRock am 02 Januar 2023, 23:26:05


Noch eine bitte, ich hab dich als recht offenen jungen Mann kennengelernt, sei in der Shg erstmal etwas zurückhaltender, REAL shg sind ne ganz andere Hausnummer als das Forum oder unsere Onlinemeetings....

Pass auf dich auf und weiter so  :) ;) ;)

Diesen Part habe ich nicht ganz verstanden? Ist es nicht ungekehrt besser offen zu sein und transparenz bezüglich dieses thema zu zeigen?
Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: Wirbelwind am 03 Januar 2023, 10:06:38
Dir selbst gegenüber und den Personen gegenüber die Du kennst in Deinem Umfeld selbstverständlich.
Lern die Menschen in der Shg erstmal ein wenig kennen, mehr wollte ich nicht sagen...
Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: TheRock am 04 Januar 2023, 03:04:23
Okay alles klar. Normalerweise Vertraue ich Menachen nicht direkt. Aber jetzt eo du das schreibst merke ich dass ich direktes Vertrauen und transparenz bei den Menschen in der SHG hatte. Ich direkt alle Personen der SHG als Menschen die mir ja "helfen" wollen wahrgenommen. Aber gut dass du den Gedankengang in den Raum wirfst. Ich habe ausgeblendet, dass ja nicht jede Person die eine SHG besucht auch ein guter Mensch ist 😂
Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: Wolke 7 am 04 Januar 2023, 05:41:56
Moin,

In unserer Gruppe wurde  offen über alles geredet. An meinem ersten Tag haben sich alle vorgestellt und eine kurze Zusammenfassung ihrer Geschichte erzählt, dann habe ich von mir erzählt   in den Tagen danach wurden die Gespräche immer intensiver, tiefer und persönlicher.  Jeder ist sich da mit Respekt begegnet und jeder versucht jedem zu helfen und niemand hat was nach außen getragen.  Was in der Gruppe besprochen wird,bleibt in der Gruppe.Jeder Neue wurde herzlich aufgenommen.  Wir waren schon ne coole eingeschworene Gruppe   

Du wirst merken ,wie sie dir hilft. Nicht lügen ,immer offen und ehrlich sein. Merkt die Gruppe sonst sowieso und wird es ansprechen.  Du wirst dich auf die Gruppe freuen ,wirst dich gerne Woche für Woche mit ihnen austauschen.  Ich möchte diese Zeit nicht missen,hat mir persönlich sehr gut getan ,hat meiner Heilung sehr gut getan .

Zitat
Ich habe ausgeblendet, dass ja nicht jede Person die eine SHG besucht auch ein guter Mensch ist 😂

Geh bitte nicht mit dieser Einstellung dahin. Sei offen und vorverurteile nicht,vertrau auf dein Gefühl, aber gib jedem eine Chance.

LG Wolke


Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: TheRock am 04 Januar 2023, 13:07:14
Alles klar ich behalte beide Gedankengänge im hinterkopf. Ich war bisher zweimal in dieser SHG und es hat mir bisher sehr gut gefallen. Ich fühle mich nicht unwohl in der Gruppe und tue mich auch nicht schwer offen zu kommunizieren.
Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: Wirbelwind am 04 Januar 2023, 15:37:12
Ich war bisher zweimal in dieser SHG und es hat mir bisher sehr gut gefallen. Ich fühle mich nicht unwohl in der Gruppe und tue mich auch nicht schwer offen zu kommunizieren.

Mir kam das so an als wenn du das erste mal dahin gehst. Wenn es passt, ist ja gut.

Viele hier sind das "Weiß" im Leben, machen Mut, geben Hoffnung...

ICH bin das "schwarz" hier,

so kennt man mich, und zeige auf das es auch nicht alles so rosig und schön sein kann. Und wie Du schon selbst erkannt hast, NICHT alle Menschen sind gut, und gerade in Shgs sitzen Menschen die gelogen und betrogen haben, die Meister des Manipulierens sind, DAS sollte man in seiner Euphorie nunmal nicht vergessen.

Das schließt selbstverständlich nicht aus das diese Menschen sich ändern können und Ich bin FROH um jeden der hier schreibt das es gut läuft
Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: TheRock am 05 Januar 2023, 01:06:23

die Meister des Manipulierens sind,

Sind wir das nicht alle irgendwo?  ;D
Ja es läuft gut momentan. Ich besuche Dienstags die SHG. Ich habe demnächst das Erstgespräch mit der Suchttherapheutin und ein Gespräch mit dem Schuldnerberater. Ich werde hier ein weiteres Update geben sobald ich dort war :)
Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: TheRock am 11 Januar 2023, 14:44:39
Hallo zusammen,

Nochmal ein kurzer Update von mir.

Ich bin mittlerweile 1 Monat und 2 Tage spielfrei. Wie die Zeit fliegt ;D

Ich möchte auch kurz nochmal klarstellen, dass ich nicht Franc heiße. Das war nur ne Lüge um meine Anonymität zu schützen. Bleiben wir mal bei TheRock, das tut es ja auch ganz gut :)

Die Gespräche habe ich bereits alle hinter mir. Mein gesamten Umfeld ist nun aufgeklärt über meine Situation. Ich bin froh darüber, dass die Reaktionen ganz anders kamen als erwartet. Man unterstützt mich und steht neben mir auf meinem Weg. Und nein die Unterstützung ist nicht Finanziell, diese nehme ich nicht an und will ich auch nicht ;D. Mittlerweile habe ich schon verstanden, dass das keine Hilfe ist.

Ich habe auch mal eine Frage bezüglich SHGs. Ich bin diese Woche das dritte mal dort gewesen. Bei diesem mal war kein einziges Thema der Glücksspielsucht gewidmet. Ist das Normal so? Ich habe noch keine andere SHG bisher besucht und war mir nicht so sicher ob man immer irgendwo auf das Thema Glücksspiel und die Sucht kommt oder ob es auch einfach mal Tage bei euch gab wo das nicht der Fall war?


Ich wünsche euch allen noch einen schönen Abend :)
Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: Olli am 11 Januar 2023, 15:57:24
Hallöchen!

Die Meisten, die in SHGs oder auch hier in das Forum kommen, die erzählen, wie sie angefangen haben, auf welchen Einsätzen gespielt wurde, wie sie diese steigerten und und und ... Ja, es ist wichtig das alles mal raus zu lassen. Es gibt aber einen Punkt, der dafür spricht, sich nicht nur mit der Suchtausübung zu befassen:

Die Glücksspielsucht ist nur ein Symptom eines tiefer liegenden Defizits.

So kann es passieren, dass jemand in die Gruppe kommt und von seinem Stress auf der Arbeit erzählt. Wieso macht er das? Nun, weil er so den inneren Druck ablassen will. Ist bei ihm vielleicht das Problem der Umgang mit Druck? Oder/Und der mit negativen Gefühlen? Wer weiss ... !? Wichtig ist doch erst mal nur, dass es zu funktionieren scheint. Die Beziehungen in der Gruppe aufzubauen und zu halten, sowie gleichzeitig sich an seine Defizite heranzuarbeiten, ist verdammt komplex. Das muss aber nicht alles an einem Tag erledigt werden. Also gönne Dir die Zeit zuzuhören und zu reflektieren.
Wenn ein Thema immer und immer wieder von einer Person eingebracht wird - die Ergebnisse aus dem Meeting aber scheinbar nicht helfen, dann darf ruhig angesprochen werden, dass dies für die Gruppe nicht förderlich ist. Gegebenenfalls sollte sich die Person dann professionelle Hilfe gönnen.

Was war denn der Oberbegriff des Themas? Bitte nur grob schildern, da alles, was in die Gruppe getragen wird ja ausschließlich genau dort bleibt!
Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: TheRock am 11 Januar 2023, 18:17:22
Es gibt eigentlich kein "Oberbegriff" den ich zuordnen könnte. Ich würde mal sagen Gott und die Welt würde das ganze gut zusammenfassen. Also eigentlich sehr allgemein und kein bestimmtes Thema. Es war mir zwar teils beeusst dass über alles gesprochen werden kann aber ich wusste nicht ob solche Tage auch "normal" sind bei denen man halt eher ein kaffekränzchen macht :)
Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: Wolke 7 am 11 Januar 2023, 18:58:16
Die Sucht wird durch Gefühle ausgelöst und geleitet, auch der Druck wird so ausgelöst.  Wir haben in der SHG auch oft über Gefühle gesprochen, teils mit Bildern ,teils mit selbsterstellten Tabellen .
Auch über Stress ,Ängste und Sorgen,Geldmanagement, wie man Türen verschließen kann,wie man sich selbst in der Sucht vernachlässigt hat ,sich gehasst hat.
Wir haben über Rückfälle gesprochen, warum wir meinen, gespielt zu haben,über Suchtdruck,was er mit uns macht ,wie lange er anhält ,über Skills ,über Trigger  und und und .
Wenn jemand ein aktuelles Problem oder ein Wunschthema hatte, wurde auch darüber gesprochen.

Sprich doch mal genau das an ,dass du dich wunderst ,dass so wenig über die Sucht gesprochen wird. Das wird bestimmt interessant.
Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: Wirbelwind am 12 Januar 2023, 07:03:12

Sprich doch mal genau das an ,dass du dich wunderst ,dass so wenig über die Sucht gesprochen wird. Das wird bestimmt interessant.

...das war auch mein erster Gedanke, überwinde DEINE scheu und sprich es an ;) ; aber nicht HIER sondern in der Gruppe
Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: TheRock am 12 Januar 2023, 11:22:10
Alles klar. Ich werde das mal ansprechen wenn das wieder der Fall sein sollte :)
Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: TheRock am 24 April 2023, 14:53:25
Hallo zusammen :)

Ich wollte mich mal nochmal melden und ein kurzes Update geben, da ich in letzter Zeit relativ inaktiv war. Ich bin mittlerweile 4 Monate und 12 Tage Spielfrei.

Ich besuche immer noch jeden Dienstag die SHG und bin mit meiner Gruppe sehr zufrieden. Mittlerweile kenne ich auch alle aus der SHG und fühle mich relativ wohl. Ich würde sogar sagen ich freue mich jedes mal auf die Gruppe, da ich mich nach der Gruppe noch besser fühle. Unabhängig davon ob über die Sucht gesprochen wurde oder nicht. Ich denke mal es ist dieser ''ich tue etwas gegen meine Sucht'' Gedanke der mir ein positives Gefühl gibt.

Übrigens habe ich mich doch für eine stationäre Therapie entschieden und diese auch schon mit meiner Sucht Therapeutin beantragt. Ich merke, dass ich noch relativ viel Redebedarf habe und weiß dass mir eine Stationäre Therapie und das rauskommen aus dem gewohnten Alltag/Umfeld für ne Zeit lang gut tun wird.

Es geht mir momentan sehr gut :)

Wünsche allen einen guten Start in die Woche :)
Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: Olli am 24 April 2023, 15:26:48
Hi Rocky!

Danke Dir für Dein Update ...

Zitat
Ich denke mal es ist dieser ''ich tue etwas gegen meine Sucht'' Gedanke der mir ein positives Gefühl gibt.

Nun, es sind ja nicht bloß die Worte, die hier zählen, sondern vor allem die Taten und der Erfolg (4M-12T). Es ist die Bereitschaft sich zu entwickeln - so, wie Du es für richtig hälst. Es sind Überzeugungen, die kippen und neu durchdacht werden (stationäre Therapie). Es ist so viel, dass ich hier gar nicht alles aufzählen mag.

Zu den Erfolgen gehören aber auch die Resonanzen der beiden Damen, die Dich da begleiten. Sie sind stolz auf Dich! Ist das zu damals nicht um Welten besser?
Was ist mit Deinen Schulden bei Freunden und Familie? Schrumpfen die nicht auch?

Bei dem Weg, den Du da gerade beschreitest, kannst Du bloß sagen: Es läuft! :)
Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: TheRock am 24 April 2023, 16:28:33
Hey Olli  :D

Danke für die tollen Worte.

Ja das stimmt auf jedenfall, es ist um WELTEN besser :) Die Unterstützung die ich von meiner Familie bekommen habe spielt eine sehr große Rolle da stimme ich dir zu. Ich könnte auch nicht sagen ob ich genauso gehandelt hätte, ohne diese Unterstützung(ich denke nicht). Das hat mir sehr sehr viel Kraft gegeben auf meinem Weg.

Ja die Schulden schrumpfen auch, ich bin in Kontakt mit meiner Schuldnerberaterin, die Finanzen machen auch Fortschritte.

Ich habe auch nebenbei mit einem Dopamin Detox angefangen(heißt verzichte auf alles was viel Dopamin auslöst)
Weil ich teilweise auch realisiert habe, dass ich seit dem ich Spielfrei bin immer mehr am Handy war. Seitdem ich mit dem Dopamin Detox angefangen habe, ist die Antriebslosigkeit wesentlich reduziert. Ich überlege sogar dieses Konzept beizubehalten. Heißt , kein Social Media kein Youtube keine Apps die kurzfristig viel Dopamin auslösen. Ich meine einen sonderlich großen Nutzen von Social Media hatte ich sowieso noch nie.

Naja wie du schon sagst ''kippen und neu durchdacht werden''. Ich schaue einfach mal wie sich das auf Dauer auswirkt und man kann dann ja immer noch dran schleifen und etwas experimentieren.



Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: Wirbelwind am 24 April 2023, 16:43:58
Huhu,...

In erster Linie kannst du meiner Meinung nach NICHTS falsch machen wenn du auf diesen ganzen "übertriebenen Medialen Socialkram" verzichtest, die MENSCHEN sind immer noch DA DRAUßEN und nicht im Handy....

Wir sind zwar nur kleine Lichter, aber viele kleine Lichter die diesen ganzen Scheiß "boykotieren" könnten irgendwann mal sehr HELL leuchten,... Hach da bekomm ich Pippie in die Augen, hab ich das nicht schön geschrieben,....  :) :) :) :)

Bleib weiter am Ball, du wirst deinen weg schon gehen ;)

Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: TheRock am 24 April 2023, 17:06:10
Huhu,...

In erster Linie kannst du meiner Meinung nach NICHTS falsch machen wenn du auf diesen ganzen "übertriebenen Medialen Socialkram" verzichtest, die MENSCHEN sind immer noch DA DRAUßEN und nicht im Handy....


Ja genau das  dachte ich mir auch. Dieser ganze ''extreme Konsum'' von jeglicher Art von Social Media oder auch anderen Plattformen bringt die Menschen langsam aber sicher in die Depression habe ich das Gefühl.
Ich denke nicht, dass ich viel verpasse wenn ich das alles komplett weg lasse :)

Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: Olli am 24 April 2023, 20:51:33
Zitat
Hach da bekomm ich Pippie in die Augen, hab ich das nicht schön geschrieben,....  :) :) :) :)

Das war der Angstschweiss vor dem, was ich darauf erwiedern könnte ... Du Leuchte ... (●'◡'●)

Ach ... sorry ... falsches Wort ... Philosoph wollte ich sagen ... Philosoph ... was für ein blöder Ausrutscher ... ¯\_(ツ)_/¯
Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: TheRock am 20 Juli 2023, 21:49:21
Hallo zusammen :)

İch wollte mich nochmal melden und einen kleines Update geben wie es mir geht, da ich die letzte Zeit relativ inaktiv im forum war. İch bin momentan in der stationaren therapie. Die ersten 4 Wochen sind um und mir geht es soweit ganz gut. İch merke wie gut es tut mal wieder einen ordentlichen Rhytmus im Alltag zu haben. İch mittlerweile 7 monate und 1 woche spielfrei und sehr stolz auf diesen Erfolg.

Vielen Dank nochmal für eure Unterstützung

Schönen Abend zusammen :)
Titel: Re: Rückfall nach 2,5 Jahren
Beitrag von: Olli am 20 Juli 2023, 21:54:36
Hi!

Lieben Dank für Dein Update!