Glücksspielsucht => Tagebuch => Thema gestartet von: will am 15 September 2022, 12:34:50

Titel: Mein Schaaaatz
Beitrag von: will am 15 September 2022, 12:34:50
Ich lehne "Mein Schatz" ab.

Was "mir blüht", wenn ich mich auf das Spiel einlasse, habe ich erfahren und wenn ich mich weiter auf "Saurons Spiel" einlasse, mir nicht bewusst werde was ich tue, erfahre ich, wie ich zu einem Gollum werde. Ein heruntergekommener, einsames etwas, welches sich selbst nicht mehr im Spiegel anschauen kann.

Ich werde mir immer wieder bewusst, dass ich das Spiel nicht brauche. Wieso auch.
Titel: Re: Mein Schaaaatz
Beitrag von: will am 18 September 2022, 17:41:02
Ich bin, wie im guten sowie im schlechtem, der Gebieter über mein Schicksal … und dass mein Umfeld und meine Reaktionen auf das Leben ich selbst gestalte. Das bedeutet im Klartext, dass ich mir bewusst mache dass ich stark bin. Und dass das die Wahrheit ist.
Daher existieren auch keine Zweifel.
Ich kann nicht schwach und gleichzeitig stark sein
Titel: Re: Mein Schaaaatz
Beitrag von: will am 20 September 2022, 20:53:01
Fokus, bewusst werden.
Titel: Re: Mein Schaaaatz
Beitrag von: will am 27 September 2022, 12:38:25
Ich weiß dass ich selbst Verantwortlich bin und mache mir das wieder bewusst. Ich entscheide selbst über mein Schicksal im guten wie im schlechtem.
Titel: Re: Mein Schaaaatz
Beitrag von: Anthrazit80 am 13 November 2022, 22:11:35
Hi Will!

Wie geht es dir? Du hast ja länger nichts mehr geschrieben. Bist du weiter auf dem Weg?

LG
Titel: Re: Mein Schaaaatz
Beitrag von: will am 20 November 2022, 14:42:39
Hi Will!

Wie geht es dir? Du hast ja länger nichts mehr geschrieben. Bist du weiter auf dem Weg?

LG

Hi, danke Dir.  Ich bin weiterhin aktiv was das Thema betrifft und mir geht es deswegen auch gut.


Es gelingt mir aber nicht immer, auf der Hut zu sein da ich das Dunkle manchmal unterschätze.

Ich sehe mich  als "Lehrling",  war aber noch vor kurzem ein niemand bezogen auf diese Ebene...

Das Dunkle ist da, ich akzeptiere es, aber ich kämpfe damit nicht mehr. Weil ich es vor allem nicht besiegen kann, da es übermächtig ist. Diese Erkenntnis hilft mir zwar nicht immer, aber sie hat mit verändert.
Was  auch neu ist, und was mir hilft, ich kommuniziere (Fragestellungen vor allem) mit dem dunklem. Dadurch erhalte ich Antworten die mir manchmal helfen.

In diesem Sinne wünsche ich Dir/Euch auch die Hilfe die ihr euch selbst geben könnt, auf welchem Weg auch immer.









Titel: Re: Mein Schaaaatz
Beitrag von: will am 21 November 2022, 21:18:33
Lass ich mich von meinem Ego lenken, also bin ein Materialist? Ein kalter ahriman. Zweifelsohne, nüchtern und selbstkritisch muss ich sagen, wenn ich spielte war ich ahriman. EIn egoistischer materialist. Ein kalter habgieriger....Aber auch ohne Spiel drehten sich die Gedanken um Materielles. Nicht um Menschen, um Beziehungen, um Liebe, Gesellschaft, Hilfsbereitschaft, Offenheit.

Diese Begriffe haben im egoistischen Materialismus nichts verloren.

Ich mach mir aber keine Vorwürfe, da es für mich das normalste war so zu sein. Ein egoist, ein habgieriger egoist. Das war für mich immer normal.

Meine Gedanken drehten sich um Geld. In einer materilisitsch geprägten umgebung wo der 'stärkste" egoistischste Manager wird. Wo der der die größte Summe gewinnt am meisten gelobt wird. Hast du was bist du was, geld regiert die Welt...

Ich habe mich verändert indem ich mensch wurde. Mensch werden heißt eben auch kein egoist zu sein, hilfsbereit zu sein und liebe zu geben und empfangen können. Ein egoistischer Materialist kann das nicht. Ein habgierieger noch weniger.

Früher habe ich das alles nicht verstanden. Es sind Naturgestze. Man kann kein Mörder sein und Menschen lieben. Ich war emotional ein Killer. Eine Marionette Ahrimans. EIn Satanist.

Ich mache mir nichts vor. Ahriman ist allgegenwärtig. Man findet ihn wenn man ihn sucht. Und gegen ihn kann man nicht gewinnen, also leg ich mich mit ihm erst gar nicht an. Er ist der König der Finsternis.

Das heißt nicht dass ich ihn fürchte.

Wenn ich meinen Weg bewusst gehe hat Ahriman keinen Zugang. Und das hilft mir.
Titel: Re: Mein Schaaaatz
Beitrag von: will am 22 November 2022, 21:07:10
"Die moderne Rezeption des Ägyptisch-Hethitischen Friedensvertrages beruht vornehmlich auf
dem älteren Narrativ zu seiner historischen Bedeutung. Prominent ist vor allem die Ausstellung
einer Kopie des Vertrages am Eingang zum Raum des Weltsicherheitsrats, UN-Hauptgebäude in
New York.
Eine in Hieroglyphen geschriebene ägyptische Version ist durch zwei Inschriften überliefert. Eine
davon fand sich an der westlichen Außenwand des Cachette-Hofes im Tempel des Amun von
Karnak...."

"Zitat:
Der Hethitologe Trevor R. Bryce verwies etwa darauf, dass der Vertrag einer Welt entstamme,
in welcher Krieg der Normalfall war und dass der Vertrag deshalb auch nicht auf der Idee einer
Welt in Frieden und Harmonie beruhe, sondern als opportunes und eigennütziges strategisches
Bündnis zweier Herrscher anzusehen sei. Das könne nicht das Ideal sein, auf welches sich die
Vereinten Nationen berufen. Zitat Ende.

Und doch tun sie es, die UN identifiziert sich selbst, und zwar mehrfach mit dem Königskult des
Amun (Herrscher) und bestätigen damit ebenfalls, dass ihre „Friedensverträge“ lediglich Bündnisse unter
Herrschern des Systems sind...."

Achso. Die Herrscher meinen also, dass die Welt nicht in Frieden und Harmonie leben kann und Krieg der Alltag sei.

Die Herrscher können in wirklichkeit keine Harmonie vertragen und brauchen die Schlachtfelder könnte man auch einfach sagen...

Wieso ich das hier Posten möchte?

Ich vergleiche Glücksspiel mit Krieg. Und zwar deshalb, weil beides zerstörerisch ist.

Beides ist zutiefst egoistisch und zerstörerisch.

Ich denke es hat nie einen echten Frieden gegeben und wird es unter diesen Bedingungen auch nie geben, solange es Herrscher gibt, welche untergebene brauchen. Denn es ist ein Widerspruch in sich.

Ich erkenne auch noch ein weiteres "Schlachtfeld" der Herrscher, neben dem Krieg und Glücksspiel. Ego Shooter. Das war auch mal ein Hobby/Zeitvertreib von mir. Nein es war kein Hobby oder Fun, es war genauso stressig wie Glücksspiel und gehört für mich auch in diese Klasse der Zerstörung. Und der Name Ego Shooter bringt das niedere dunkle auch noch auf den Punkt.
Ich lebte also in einer egoistischen Herrscherwelt...ohne es zu ahnen.







 
Titel: Re: Mein Schaaaatz
Beitrag von: will am 24 November 2022, 19:00:05
“The sad truth is that man's real life consists of a complex of inexorable opposites—day and night, birth and death, happiness and misery, good and evil. We are not even sure that one will prevail against the other, that good will overcome evil, or joy defeat pain. Life is a battleground. It always has been and always will be; and if it were not so, existence would come to an end.”
C.G. Jung, Man and His Symbols

Ja, berühmte psychologen meinen, dass das Leben auf einem Schlachtfeld ausgetragen wird.

Der hier geht sogar soweit dass er meint, dass das Leben ohne Schlachtfelder  nicht möglich wäre. Die Menschen würden sofort aussterben, denn der Kern des Menschen sei Kampf. Gut, diesen PSYCHOlogen hätte ich nach dieser Aussage nicht mehr aufgesucht. Und dann hätte ich ihn auch noch beleidigt.----> Psychopath.

Das ganze gibt mir wieder mehr zum Nachdenken. Und auch hiervon werde ich was positive rausziehen können, da ich mich damit beschäftige.









Titel: Re: Mein Schaaaatz
Beitrag von: Wirbelwind am 25 November 2022, 07:33:48
Bichtsdestotrotz hat er damit recht  ::)
Titel: Re: Mein Schaaaatz
Beitrag von: will am 26 November 2022, 15:46:17
Da ich mich etwas mit der Herrscher-Welt beschäftige um zu verstehen, und auch tiefer eintauche, verstehe ich wieso bei der Glücksspielbranche Symbole wie die Sonne oder Pharaonen vorkommen. Bei einigen Wettanbietern oder der Automatenindustrie ist das fast überall zu finden.
Aber auch bei Aktienunternehmen finden sich symboliken, wie sonnen, Augen oder Kreuze ("Sonnen"kreuze welche die Römer von den Ägyptern übernommen haben für ihren Königskult). Es ist immer das gleiche.
Oder das niemals untergehende "Sonnen"reich (Das britische Imperium) kennt man ja auch. Geht auch wieder auf die Ägypter (Pharaonischer Königskult) zurück.

Noch heute allgegenwärtig, wieso ist das so, weil die Form wie regiert wird, uralt ist. Es ist der Königskult der agypter mit seinen Symbolen.

Mich wundert gar nichts mehr. Ich habe das nicht verstanden, und unterbewusst fand ich das ganze sehr mysteriös/anziehend und verführerisch.  Jetzt weiß ich es.

Es ist wichtig für mich zu verstehen, dass ich den Königskult unbewusst lebte, und nun aber, da ich ihn verstehe, ablehne, natürlich gibt es auch vorteile wie Geld und Macht in diesem Königskult, aber der Preis dafür ist erschreckend.
Titel: Re: Mein Schaaaatz
Beitrag von: will am 26 November 2022, 18:07:54
Horus (auch Horos, Hor) war ein Hauptgott in der frühen Mythologie des Alten Ägypten. Ursprünglich ein Himmelsgott, war er außerdem Königsgott, zugleich auch Kriegsgott, ein Welten- oder Lichtgott und Beschützer der Kinder. Im Mittleren Reich wird Horus als Gottheit des ersten und elften oberägyptischen Gaues (Ta-seti und Seth-Tier-Gau) aufgeführt, in der griechisch-römischen Zeit dagegen als Gott des 16. oberägyptischen und 14. unterägyptischen Gaues.[1] Meist wurde er als Falke dargestellt.

Man könnte auch statt Falke, Adler sagen wie er auch bei der deutschen Flagge, oder bspw der polnischen Flagge noch heute vorkommt.

Die ganzen Symbole sind kein Zufall und repräsentieren den Königskult.

Mir öffnet sich gerade ein ganz anderer Blick auf verschiedenste Bereiche,

Jedenfalls sind die Symbole auch in der virtuellen bildschirm welt vorhanden. Es ist eine Paralellwelt die suggeriert, komm, du kannst hier der König werden, der Sonnengott wie es die Menschen nachahmen. Betritt das Schlachtfeld und werde auch Du, also Ich König.

Wer will kein König sein? Noch gestern wollte ich König sein. Ein gefühlloser psychopath. Denn so war ich unterwegs, auf den verschiedensten Schlachtfeldern. Virtuell, real (Sportwetten), unternehmerisch (Börse).

Die Welt ist ganz genau nach den Prinzipien der alten agypter aufgebaut. Ich darf glücklich sein, dass man mich keine Steine schleppen lässt, oder aber einsperrt, gar exekutiert weil ich Ketzer bin. Es hat sich aus dieser Sicht einiges verbessert.

Oh ja die Schlachtfelder muss ich kennen, wenn ich sie betrete. Diese werde ich jedenfalls meiden, da ich hier nichts verloren habe. Niemand auf diesen Schlachtfeldern etwas verloren!
Titel: Re: Mein Schaaaatz
Beitrag von: will am 19 Dezember 2022, 20:37:43
Es sind die Konflikte und Ereignisse im Leben die einen Krankheiten bringen. Das Gehirn kommt mit der überfordernden Situation nicht klar, und es schaltet um bzw. erfindet eine Lösung um weiterleben (überleben) zu können.
Wir Menschen sind "Überlebensmaschinen".

Meine Krankheit kann ich heilen indem ich meine Konflikte mir bewusst mache, also die  überwältigenden Situation(en) in meinem Leben, mit denen ich nicht klar gekommen bin,...die mich unerwartet und "wie ein Blitz" getroffen haben und ich so Überlebensstrategien gefunden habe- bspws das "Glücksspiel"

Ich kenne meinen Konflikt(e) und die Ursache(n), wenn ich mich darauf fokussiere, sodass diese für mich keine Gefahr mehr darstellen.
 
Es kommen Situationen im Leben vor, die diesen Konflikt aktivieren (Erinnerungen).
Wenn der Konflikt oder die Konflikte nicht gelöst sind, wird man "krank" bleiben und oder noch kränker werden.

Der plötzliche Tod eines nahen Menschen ist ein größerer Konflikt, als bspws das hintergangen werden usw...

Wichtig ist dass ich meine Konflikte kenne, nicht verdränge, sie dadurch verarbeiten kann und dann gut sein lassen kann, da sie keine Bedrohung mehr für mich sind.

Ich verstehe es nun, danke.





Titel: Re: Mein Schaaaatz
Beitrag von: Olli am 20 Dezember 2022, 07:57:13
Hat eigentlich irgendwer mitbekommen, wie sich Will, die Raupe, erst verpuppt hat und dann als Schmetterling geschlüpft ist?
Titel: Re: Mein Schaaaatz
Beitrag von: will am 20 Dezember 2022, 10:45:19
Hi Olli, ich habe "die Krankheit" nicht verstanden. Außerdem dachte ich, man geht zum Arzt und der heilt einen. Selbst die sog. Ärzte von der Klinik, haben es mir nicht erklärt, wie das ganze abläuft. Ich wusste zwar, dass mit mir was nicht stimmt, stimmen kann, aber konnte es nicht aussprechen bzw. musste ich meine Notlösung aufrechterhalten um weiterleben zu können. In der Klinik damals, hatte der Psychologe mir erklärt wie behandelt wird (Nach Freud) und das wars dann aber auch schon. Nach Freud heißt man spricht sich aus und dadurch erkennt man sein Problem oder so ähnlich, also die  Couch Geschichte. Hätte ich vorher Freud studieren sollen, bevor ich zur Klinik gehe?

Ich war damals noch lange nicht soweit einfach über meine Konflikte zu reden. Ja sie waren ja auch gar keine Konflikte, ich habe sie perfekt verdrängt und mit der Notlösung gut gelebt (überlebt), bis heute.

Danke











Titel: Re: Mein Schaaaatz
Beitrag von: will am 27 Dezember 2022, 19:23:13
Die Blume der Liebe
Die Blume der Liebe ist von jeher die Rose.
Trotz ihrer Dornen wird sie geliebt.
Wie die Dornen der Rose zu manchen Zeiten
kann auch die Liebe Schmerzen bereiten.
Und doch – wie schön, dass es sie gibt.
(Anita Menger)

Nicht nur schön dass es sie gibt, nein, sie ist für ein Menschen,  FÜR MICH  lebesnotwendig und durch NICHTS ZU ERSETZEN.
Titel: Re: Mein Schaaaatz
Beitrag von: will am 28 Dezember 2022, 13:24:09
Wieso gab es in meinem Leben "Rückfälle"? Ich habe meine Krankheit nicht verstanden.

Ich war auch ignorant gewesen.
Also war ich  beides, ignorant, also wollte es nicht wissen und habs nicht verstanden.

Heute verstehe ich meine Krankheit. Den Auslöser. Es gibt keinen Grund  "Rückfällig" zu werden.

Titel: Re: Mein Schaaaatz
Beitrag von: Wolke 7 am 28 Dezember 2022, 16:25:47
Hallo Will,

bei jedem ist die Ausgangssituation etwas anders. Auch wenn man selbst vorher weiß, was die Sucht auslöst oder es erst später mit professioneller Hilfe aufarbeiten kann ,geht es leider nicht mit einem "Schnipps" und schon ist man spielfrei. Die Sucht ist am Anfang ein ganz großer Freund ,der einem hilft alle anderen Probleme und Sorgen zu verdrängen.  Mir hat die Sucht erst gut getan,später geschadet, der Leidensdruck war groß mit vielen neuen Problemen und die alten kamen wieder hinzu ,die man mit der Sucht "im Griff" hatte.

Auch als ich wusste, die Sucht hilft dir nicht und schon Hilfe in Anspruch nahm und selbst nicht mehr wollte,hatte ich noch Rückfälle.

Alle Hilfen zusammen brachten mir die Spielfreiheit ,den größten Anteil hatte die Verhaltenstherapie. Und ich bin echt dankbar dafür ,die richtige Therapeutin für mich gefunden zu haben. 

LG Wolke
Titel: Re: Mein Schaaaatz
Beitrag von: will am 28 Dezember 2022, 17:36:24
Hi, Wolke 7
ich wünsch dir tiefes Verständnis für deine Krankheit, damit auch Du spielfrei sein kannst, da du ja behauptest, dass das nicht so einfach ist.

Was bei mir nicht einfach war zu erkennen und zu verstehen. Ich glaube die meisten Süchtigen verstehen ihre Krankheit selbst nicht. Es ist ja auch nicht einfach dies sich einzugestehen. Es ist nicht einfach, dass jemand zu einem sagt mit dir stimmt was nicht, wenn man es selbst nicht weiß.

"Schnipps" und schon ist man spielfrei

Um da Konkret drauf zu antworten, und Dir meine Krankheit zu erklären.
Durch das Spielen konnte ich den Verlust von geliebten Menschen kompensieren.

Erst als ich eben das verstanden habe, konnte ich mit dem Spielen aufhören. Und zwar nicht nur so, ja ich hör auf, sondern aus der Tiefe heraus. Ich weiß nun, dass das Spielen mir meine geliebten Menschen nicht zurückholen kann. Daher macht es für mich KEINEN SINN  mehr weiterzuspielen.

Natürlich hat jeder Mensch andere Konflikte.
Aber jeder dieser Süchtigen hat eine "tiefe Verletzung (en), die mit dem Spielen verdrängt wird. Das ist meine Meinung, und das soll mir mal ein Süchtiger widerlegen.
Titel: Re: Mein Schaaaatz
Beitrag von: Wolke 7 am 28 Dezember 2022, 18:08:04
Zitat
Durch das Spielen konnte ich den Verlust von geliebten Menschen kompensieren.

Ich konnte damit verdrängen, dass jemand gestorben ist. Musste mich nicht mit der Trauer beschäftigen,mit meinen eigenen Gefühlen.
Ich wusste von Anfang an,dass die Spielsucht keine Toten erwecken kann ,aber das Spielen half mir dabei ,nicht daran zu denken ,dass dieser geliebte Mensch plötzlich tot ist.

Ich bin seit 5 Jahren spielfrei, aber ich muss ehrlich zugeben, dass auch andere Probleme und Sorgen bei mir manchmal Suchtdruck auslösen.....Früher war ich Stressresistenter....Jetzt entfachen einige Probleme und Sorgen ein Dauerfeuerwerk im Kopf,um das loszuwerden, würde ich manchmal gerne zocken gehen.  Dann wär Ruhe im Kopf.
Die Schlaflosigkeit ist leider geblieben, das bringt mich oft aus dem Rhythmus.  Muss die Tiefpunkte am Tag überwinden.

Ich finde es super,dass du ,so wie es sich anhört,schnell aufhören konntest . Ich wollte mein Hirn einfach nur weiter betäuben,damit andere Dinge keinen Platz hatten.

Zitat
Aber jeder dieser Süchtigen hat eine "tiefe Verletzung (en), die mit dem Spielen verdrängt wird. Das ist meine Meinung, und das soll mir mal ein Süchtiger widerlegen.

Die Krankheit ist ja kein Wettbewerb, wo man anderen was beweisen muss. Ich glaube auch ,dass das bei den Meisten zutrifft  ,aber es gibt auch ein paar wenige, die mit dem Zocken just for fun angefangen haben oder um mehr Geld für Freizeitvergnügen zu haben.
Zu meiner aktiven Zeit waren viele junge Männer zocken. Oft waren die Freundinnen dabei . Saßen gelangweilt daneben, drängten darauf ,schnell wieder zu gehen. Später saßen sie selber vorm Automaten.  Ließen sich erst alles vom Freund erklären, später zockten sie alleine ,waren auch in unterschiedlichen Räumen unterwegs.....wenn die Risikoleiter bis nach oben gedrückt wurde oder es ein Vollbild gab ,wurde der Freund angerufen. Der kam dann schnell rüber um zu gucken.
Hinter diesem Schicksal der "Spielerfrauen" ,die selber zu Zockern wurden ,steht keine tiefe Verletzung.Sie haben das Problem ihrer Freunde unterschätzt ,nicht gesehen und fanden es dann selbst cool. Vielleicht haben sie mit der Beerdigung der Beziehung auch damit aufgehört, ich weiß es nicht,aber ich hoffe es für sie.

LG Wolke

Titel: Re: Mein Schaaaatz
Beitrag von: will am 28 Dezember 2022, 18:33:37
Jetzt entfachen einige Probleme und Sorgen ein Dauerfeuerwerk im Kopf,um das loszuwerden, würde ich manchmal gerne zocken gehen.  Dann wär Ruhe im Kopf.
Die Schlaflosigkeit ist leider geblieben, das bringt mich oft aus dem Rhythmus.  Muss die Tiefpunkte am Tag überwinden.

Das Leben ist ein Geschenk und wir sind hier um glücklich zu sein und normal zu sein. Ich kann mir nicht vorstellen dass ich jemals wieder zocken werde eben aus dem genannten Grund.

Und wie auch Du sagst, die Toten kommen nicht wieder zurück.

Ich glaub auch umso länger das ganze geht, umso tiefer sitzt es. Mit 14 hatte ich zwei "schläge" die mir den Boden unter den Füßen gezogen haben... Ich hab natürlich mit 14 nicht gespielt, aber war schon damals nicht mehr "normal"...

Ich schätze so richtig süchtig war ich 11 Jahre.

Es braucht Zeit um das ganze auch im Kopf hinter sich zu lassen. Es geht ja nicht nur darum dass man kein Geld fürs Spielen ausgibt, sondern auch wie man im Kopf "beinander" ist.

Du tust ja schon einiges. Und wie es schön heißt geteiltes leid ist halbes leid. :)

Der Kopf hat immer was zu melden, aber ich entscheide letztlich was ich tu und was ich sein lass. Ich lasse es sein, weil es absolut nichts bringt.

Titel: Re: Mein Schaaaatz
Beitrag von: will am 06 Januar 2023, 14:34:21
"Mein Tagebuch".

Es wurde begonnen, da hab ich das mit dem Glücksspiel (Krankenspiel) nicht verstanden und habe auch meine Krankheit nicht verstanden. Ich hatte nicht verstanden, dass meine Krankheit nichts mit "dem Spielen" zutun hat, sondern mit meiner persönlichen Lebensgeschichte, mit meinen persönlichen Konflikten in meinem Leben.

Ich weiß heute, dass das Glücksspiel (Krankenspiel) reiner Betrug ist, und das nicht weil ich öfter verloren habe als gewonnen (Es gibt Momente, da kann man sehr wohl gewinnen, sogar beim Manipuliertem Krankenspielspiel kann man gewinnen), also, weil ich Zehntausende von Euros verloren habe, sondern weil es generell so ist, dass Glücksspiele (Krankenspiele) nur deswegen existieren, um die Masse (Kranke) ab zu zocken. Leider wird dies viel zu selten kommuniziert, dass Glücksspiele (Krankenspiele) nur dafür da sind, um neben Geldwäsche auch kranke Menschen ab zu zocken, denn es ist mittlerweile kein Geheimnis mehr, dass nur kranke Menschen am Glücksspiel, also Krankenspiel teilnehmen.

Heute verstehe ich auch meine Krankheit, und weiß die Ursachen und wie ich mich Verhalten zu habe. Selbst wenn ich in meinem Leben weitere Konflikte erleben werde (Was niemand ausschließen kann), kann ich nicht mehr zurück zum Glücksspiel (Krankenspiel) zurück kehren, da es mir nichts bringt.

Wenn ich nur meine Sorgen und Probleme vergessen könnte und auch das viele Geld, was versprochen wird, im Krankenspiel, all meine Probleme und Sorgen auflösen lassen könnte, so würde ich weiter am Krankenspiel festhalten. Ich kann daran nicht mehr festhalten, weil es nicht so ist. Es kann mich nur noch noch Kränker machen.
Es gibt Menschen, die meinen man kann mit dem Krankenspiel seine Sorgen und Probleme vergessen usw... aber in Wirklichkeit ist das nicht so. Die Sorgen und Probleme kommen gesetzesmäßig in voller Härte zurück.

Ich wünsche all jenen, welche mit ihrer Sucht zu kämpfen und noch nicht so weit sind, einfach nur die Einsicht, an zu erkennen, dass das Krankenspiel, nichts kann, außer einem das Geld aus der Tasche zu ziehen, und noch zusätzliche Sorgen und Probleme verursacht, als man eh schon, ohne dem Krankenspiel hat.

Das Tagebuch endet hiermit für mich, weil das Krankenspiel beendet ist. Ich habe hierfür lange Zeit gebraucht. Ich war ignorant, ich habe das mit meiner Krankheit nicht verstanden und ich habe nicht verstanden, dass nicht das Krankenspiel (Ob legal, Illegal, manipuliert, Zufall) mein wahres Problem ist und war, sondern meine persönliche Lebensgeschichte mit deren Konflikten.

NUR KRANKE SPIELEN. Ich nicht mehr.



Titel: Re: Mein Schaaaatz
Beitrag von: Wirbelwind am 06 Januar 2023, 15:22:54
Ich denke du bist ein Paradebeispiel dafür das es ein Unterschied macht zwischem KOGNITIVEM DENKEN und EMOTIONALEN FÜHLEN.
Meiner Meinung nach redest du dir etwas ein, aber wenn es DIR hilft ist das vollkommen OK.

Ich denke genau DAS ist das Problem was ICH in reelen Shgs oft habe bzw in Gruppen grundsätzlich.

Ich höre sie sprechen, stabil, selbstsicher, selbstüberzeugt,... Schau ich in deren Augen sehe ich etwas ganz anderes,...

Kein angriff oder vorwurf, gott bewahre, ganz im gegenteil, wie so oft...
Titel: Re: Mein Schaaaatz
Beitrag von: andreasg am 06 Januar 2023, 15:34:35
Die Blume der Liebe ist die Lilie,
sie hat keine Dornen.

Lie Lilie auf dem Felde ist die Pflanze, die und der umfassenden Sammlung von Glaubenssätzen genannt und wertgeschäätzt wird.
Titel: Re: Mein Schaaaatz
Beitrag von: Wolke 7 am 06 Januar 2023, 19:25:57
Zitat
dass nicht das Krankenspiel (Ob legal, Illegal, manipuliert, Zufall) mein wahres Problem ist und war, sondern meine persönliche Lebensgeschichte mit deren Konflikten.

Das stimmt !!!

Will ,ich hoffe ,das nur dein Tagebuch endet,du hier aber noch etwas aktiv bleibst. Obwohl ich auch verstehen kann,wenn man etwas mehr Abstand zu dem ganzen Thema braucht. Ich nehme mir da auch immer mal wieder Auszeiten, wenn ich das brauche. 
Ea ist schön das du spielfrei bist ,du weißt woran es liegt und du dadurch alles unter Kontrolle hast. Ein spielfreies Leben ist wieder ein Leben !

LG Wolke
Titel: Re: Mein Schaaaatz
Beitrag von: will am 07 Januar 2023, 21:36:47
Die Blume der Liebe ist die Lilie,
sie hat keine Dornen.

Die Dornen an der Rose hatten mich aufgespießt und ich bin an den Einstichen und Verletzungen erkrankt.

Du darfst aber die Lilie bevorzugen. Da sie keine Dornen hat macht sie ja auch attraktiver und ungefährlicher zugleich ;)

@Wirbelwind ich danke Dir, ich weiß Du meinst es gut, weil ich es fühle ;) @Wolke ich wünsch Dir auch alles Gute! Danke auch an Olli, der versucht, die Leute abzuholen, dort wo sie sind, auch wenn dies oft nicht möglich ist, aus Gründen der Ignoranz/mangelnder Einsicht usw. ich denke er macht das, was er kann.

Danke an allen die hier ihre Geschichten teilen, denn nur so, kann man andere vor gleichen Fehlen bewahren.

Ich beende hiermit das Tagebuch. Sollte ich unbedingt etwas loswerden müssen oder wollen, gehts weiter mit einem Eintrag. Aktuell sehe ich keinen Grund und Bedarf.