Glücksspielsucht => Tagebuch => Thema gestartet von: Somewhere87 am 05 August 2019, 21:32:49

Titel: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 05 August 2019, 21:32:49
Hallo zusammen,

Ich habe mich hier angemeldet um meine Geschichte zu erzählen und mal ein wenig Ballast abzuwerfen.

Zu mir: Männlich, 31 Jahre alt und verheiratet.
Spielsüchtig seit ca 4-5 Jahren. Angefangen damals mit Automaten in der Spielothek und dann irgendwann online. Spielotheken habe ich seit 2 Jahren keine mehr betreten, da man sich in Hessen komplett sperren lassen kann und ich mittlerweile auch null Interesse mehr an den Buden habe.

Mein großes Problem sind die online Casinos und online Sportwetten. Ich muss mir einfach eingestehen, dass ich online einfach keine Kontrolle über mein Spiel habe. Egal wieviel ich gewann, ich verlor wieder alles.

Wie sieht's bei mir finanziell aus? Ich verdiene ganz ok und habe auch keinerlei Schulden. D.h. nie Kredit fürs Spielen aufgenommen o.ä.. allerdings verspiele ich immer mein ganzes Geld für den Monat. Sobald ich mal 600 Euro zur freuen Verfügung habe kommt der Gedanke:"ach ein Fuffi tut nicht weh." Natürlich bleibt es nie dabei. Mal ein Monat Spielfrei ist auch schon durchaus passiert, bis ich das ganze gesparte Geld sehe...

Komischerweise kann ich aber aufhören wenn ich weiß, dass ich bis zum nächsten Gehalt noch Betrag x benötige. Sprich: Ich geh auch nicht ins Minus. Dann hör ich auf mit dem Spielen und hab auch keine großen Gedanken mehr daran.

Neben den Casinos spiele ich ab und an für 10 Euro mit meiner Frau Lotto und mal mit einem Kollegen eine Oddset Sportwette. Klingt jetzt vll unglaubwürdig, aber bei den beiden Glücksspielen hab ich null Druck. Also ich würde niemals mehr als 10 Euro für eine Wette ausgeben oder fürs Lotto. Gab auch Wochen da habe ich gar nicht getippt oder bin nach Ansicht der Spiele wieder raus aus dem Kiosk. (In Sportwettenbüros gehe ich übrigens nicht. Hat mich noch nie interessiert)Da sitze ich auch nicht wie gekloppt vorm Live Ticker etc.

Nur online brennen mir da die Sicherungen durch. Da schieß ich Geld nach mit der Hoffnung "jetzt muss was kommen".

Was habe ich bisher unternommen? Betblocker installiert, mich an allen Casinos sperren lassen in denen ich angemeldet bin,Caritas angeschrieben, allerdings bieten die hier keine Spielsuchtberatung an :-( meine Frau weiß über alles Bescheid, allerdings glaube ich, dass sie die Sucht nicht richtig einschätzt. Schwer zu beschreiben... D.h. wenn ich mal Suchtdruck habe, mein Hirn aussetzt und ich mir eine Paysafecard holen will, ist das für sie ok und bei mir geht der Teufelskreis los (das soll bitte nicht als Vorwurf verstanden werden.).

Ich habe einfach noch keinen Weg gefunden dem Druck in dem einen Moment nicht nachzugeben. Mir ist bewusst, dass Geld meine Droge ist. Aber eine richtige Lösung habe ich einfach noch nicht gefunden um mit dem online Müll aufzuhören:-(

Beim Stöbern ist mir Ollis Satz im Gedächtnis geblieben: "...hast du dir schon jemals wirklich vorgenommen abstinent zu sein?" Und ehrlich? Nein habe ich nie so direkt.

Was ich auch hilfreich empfinde, ist das Gestern-Heute-Morgen.

Ich musste mir das einfach mal von der Seele schreiben und hoffe auf konstruktive Kritik, Anmerkungen etc.

Liebe Grüße

Spielfrei: Seit 2 Tagen.
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: amTiefpunkt am 06 August 2019, 11:31:16
Hi somewhere,

Kritik gibts erstmal keine von mir! :-)

Du schätzt deine Situation sehr gut relational ein, noch bist du nicht so weit in der Klemme, wie es so mancher ist. Keine Schulden, allerdings wird auf lange Sicht wohl nicht so bleiben, also gut, dass versuchst zu handeln. Noch verspielst du "nur" das zur Verfügung stehende Geld, aber das kann sich schnell ändern! Am Anfang habe ich auch nur den Überschuss verspielt, aber irgendwann kommt der Punkt, wo dies nicht mehr ausreicht!
Zitat
meine Frau weiß über alles Bescheid, allerdings glaube ich, dass sie die Sucht nicht richtig einschätzt. Schwer zu beschreiben... D.h. wenn ich mal Suchtdruck habe, mein Hirn aussetzt und ich mir eine Paysafecard holen will, ist das für sie ok und bei mir geht der Teufelskreis los (das soll bitte nicht als Vorwurf verstanden werden.).
Hier gilt es meiner Einschätzung nach, anzusetzen. Lass dir keine offenen Türchen, du musst deine Frau ins Boot holen, sie aufklären, wie deine Lage wirklich ist. Am besten einen Termin bei einer Beratungsstelle ausmachen und zusammen hingehen, hab ich mit meiner Frau damals auch gemacht. Zudem schauen, dass du keine Möglichkeit hast, an Geld zu kommen, also am Besten deine Frau verwaltet dein Geld für dich. Klingst erstmal nach einem tiefen Einschnitt und demütigend, aber solange du es nicht im Griff hast, ist das die bessere Wahl. Meine Frau hatte meine Geldangelegenheiten 5 Jahre bei sich, erst dann habe ich wieder eien EC Karte genommen. Sie muss bescheid wissen, dass du mit überschüssigem Geld, Kontrollverluste erlangst, das Geld bei dir nicht mehr sicher ist. Im Endeffekt wird es befreiend für dich sein, glaube mir.
Spielsperren und abgabe der Geldverwaltung alleine werden jedoch dein Problem nicht lösen! Du musst lernen mit deiner Sucht zu leben ohne sie auszuüben, jeden Tag deines Lebens, Tag für Tag, nicht einfach, aber machbar. Finde deinen Weg, anfangs am besten mit Gleichgesinnten innerhalb einer SHG, das wird dir Halt geben, mit der Zeit wirst du lernen mit deiner Sucht umzugehen, es haben schon viele vor dir geschafft, aber das heißt auch, sich immerfort damit auseinanderzusetzen und an sich zu arbeiten. Deine Frau und etweige Kinder wollen keinen Spielen Ehehmann/Vater und du selbst willst ja auch gewisse Ziele im Leben erreichen....
Pack es an, es lohnt sich!!

aT
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 06 August 2019, 20:36:47
Vielen Dank für deine Worte. Ich werde die nächsten Tage mit meiner Frau sprechen. Bisher gab es ja schon eine Art Kontrolle von ihr, allerdings war das nicht zielführend, wie sich zeigte. Ich mache mir selbst Gedanken wie ausgeprägt ich diese Kontrolle gerne hätte, da ich selber am besten weiß wie ich doch wieder an Geld komme.

Zwecks Suchtberatung habe ich mir schon die passende Nummer herausgesucht und rufe dort die Woche noch an. Eine SHG wäre für mich übrigens auch eine Option. Im Internet habe ich nur leider keine in meiner Nähe finden können. Da hoffe ich auf die Suchtberatung.

Was mir wirklich fehlt ist ein richtiger Ansprechpartner beim Suchtdruck, der sich meine Gedanken anhört und bei dem ich mich auch mal auskotzen kann oder der mich wieder etwas auf den Boden bringt.

Viele Grüße

Spielfrei seit 3 Tagen.

Ich werde parallel noch im Tagebuch Thread Posten.
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: amTiefpunkt am 07 August 2019, 08:26:01
Zitat
Ich werde die nächsten Tage mit meiner Frau sprechen.
So schnell wie möglich! Es geht darum, dass sie momentane Situation versteht, richtig einschätzen kann!
Zitat
Ich mache mir selbst Gedanken wie ausgeprägt ich diese Kontrolle gerne hätte
Vollumfänglich! Sonst lässt du dir selbst lücken (für den Notfall) :-)
Zitat
Zwecks Suchtberatung habe ich mir schon die passende Nummer herausgesucht und rufe dort die Woche noch an
Heute wäre ein guter Zeitpunkt!
Zitat
Eine SHG wäre für mich übrigens auch eine Option. Im Internet habe ich nur leider keine in meiner Nähe finden können.
Eine Liste der GA-Gruppen gibt es hier:
https://www.anonyme-spieler.org/index.php/meetings-menuitem
Zitat
Was mir wirklich fehlt ist ein richtiger Ansprechpartner beim Suchtdruck, der sich meine Gedanken anhört und bei dem ich mich auch mal auskotzen kann oder der mich wieder etwas auf den Boden bringt.
Jo, das könnte jemand aus der SHG Gruppe sein, ein Familienmitglied oder ein guter Freund! Öffne dich und lege Probleme offen auf den Tisch, dann kann  dir geholfen werden!

aT

Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Ilona am 07 August 2019, 08:49:19
Weitere Adressen von Selbsthilfegruppen findest du hier http://www.gluecksspielsucht.de/adr/index.php?cmd=suchen

LG Ilona
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 08 August 2019, 10:45:54
Guten Morgen zusammen.

Den Termin bei der Suchtberatung habe ich am 20.08. Leider konnte mir vorher kein Termin gegeben werden.

Werde heute oder morgen mit meiner Frau sprechen.

Um nicht unnötig doppelt zu schreiben, geht's in Zukunft im Tagebuch weiter:

https://www.forum-gluecksspielsucht.de/forum/index.php?topic=3963.0
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 04 August 2020, 08:46:57
1 Jahr nichts geschrieben und 1 Jahr ging es auf und ab.

Mal Wochen nicht gespielt und dann doch wieder langsam und schleichend angefangen. Kam unverhofft zu etwas Geld und wo das hin ging, kann sich jeder denken.

Letzte Woche ist die Bombe geplatzt, meine Frau hat es (erneut) herausgefunden, Pistole auf die Brust gesetzt, ich hatte einen kleinen Nervenzusammenbruch, aber auch die Erkenntnis, dass ich es alleine bzw. mit nur ein paar Einschränkungen nicht hinbekomme. D.h. Ich kümmere mich um einen Platz bei der stationären Therapie. Dadurch nehme ich mir leider die Möglichkeit in Zukunft meine sichere Verbeamtung bekommen zu können, aber es gibt einfach Dinge die Wichtiger sind.

Im Nachhinein habe ich mir die Jahre einfach nur was vorgelogen und hätte diesen Schritt schon viel früher gehen müssen.
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: wombelero am 05 August 2020, 17:50:57
Danke dass du offen bist. Diese und andere Geschichten sind ein Ansporn für mich, nicht nachzulassen. Und wie schnell man wieder ins alte Muster zurückfallen kann, wenns halt mal nicht so läuft und man lieber den einfacheren Weg geht und die Sucht-Droge konsumiert. Also, Hürden einbauen, keine Hintertüren offen lassen.

Aber umfallen kann man immer, jeder von uns, aufstehen ist wichtig. Also steh auf, hol dir die Hilfe die du brauchst und mach weiter. Schritt für Schritt. Viel Erfolg dabei!
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 06 August 2020, 21:52:11
Bringt ja nichts hier irgendwen oder auch mich anzulügen. Hab's oft genug selbst probiert, aber es bringt mir einfach nichts.

Bin aktuell fast am viel zitierten Tiefpunkt. Kurz davor meine Frau und Kind zu verlieren und das ist es mir einfach nicht wert.

Kann mir jemand sagen, ob eine stationäre Therapie irgendeine Auswirkung auf mein weiteres Leben hat? Also irgendwas in Richtung Rente, Versicherung etc?
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Balduin am 06 August 2020, 22:02:12
Hey,
Einfluss hat das nur auf eine berufsunfähigkeitsversicherung oder eine krankenhaustagegeldversicherung. Da musst du Vorerkrankungen angeben und hast sonst keinen Anspruch auf Leistung.
Viele Grüße
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Olli am 07 August 2020, 02:49:02
Zitat
Kann mir jemand sagen, ob eine stationäre Therapie irgendeine Auswirkung auf mein weiteres Leben hat?

Na, hoffentlich! :)

Es gibt natürlich Berufszweige, wo es negative Auswirkungen haben kann. So haben wir hier jemanden, der seinen Beamtenstatus, da er noch auf Probe ist, verliert, wenn er eine Stationäre beantragt.
Doch solche Ziele lassen sich auch ändern. Ja, es ist einfacher gesagt, als getan, doch in meinen Augen ist die Gesundheit wichtiger.
Gerade in jüngeren Jahren ist es einfacher sich beruflich neu zu orientieren. Sollte die Therapie anschlagen, ist es diese Mühe allemal wert.

Zumeist bezahlt die Rentenversicherung solch eine stationäre Therapie. Hier geht es ja gerade darum, Dich auch für den Arbeitsmarkt weiter zu wappnen.
Deinen Rentenversicherungsanspruch verlierst Du dadurch natürlich nicht.
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 07 August 2020, 07:59:12
Danke für eure Antworten!

Also beruflich ändert sich eigentlich für mich nichts, außer, dass ich nicht Verbeamtet werden. Was zwar schade, aber kein Weltuntergang ist.

Kann mir jemand sagen, wie das mit der stationären Therapie abläuft? Gerne auch verlinken, da es die Frage hier sicherlich schon gab!
Darf man sich eine Klinik aussuchen? Evtl. sogar den Wunschstarttermin? Wieviele Wochen beträgt die Therapie? Meinem Arbeitgeber muss ich den Grund ja sicherlich nicht nennen?
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Olli am 07 August 2020, 09:05:14
Hi!

Ach ja, Du warst das ... :)

Zunächst einmal ist es ja noch nicht sicher, ob Du eine Stationäre machen "musst", um zur Ruhe zu kommen.
In der Vergangenheit gabe es auch User, die die Therapie ambulant gemacht und die Kosten selbst getragen haben.
Dadurch kam die Verbeamtung gar nicht in Gefahr.

Ja, Du kannst versuchen Dir eine Klinik auszusuchen. Kannst Deine Wünsche äußern. Ob dann dort aber zeitnah ein Platz frei ist, das steht auf einem anderen Blatt.

Auch auf den Termin hast Du einen gewissen Einfluss - es hängt aber eben auch davon ab, ob ein Platz frei ist.

Die Zeitdauer differiert. Sie hängt logischerweise auch davon ab, wie lange Du benötigst und wie Deine Prognose aussieht.
Das kann von 6 Wochen über 8 oder 12 gehen. Bei Bedarf kann die Therapie während der Laufzeit verlängert werden.

Normalerweise musst Du als Angestellter Deinem Arbeitgeber nichts sagen, doch als Beamter auf Probe bist Du meines Wissens nach verpflichtet ihn zu informieren.

Tja, wie läuft eine stationäre Therapie ab ... wie ich das mitbekommen habe, unterscheidet sich das immer im Detail je Klinik.
Einige veröffentlichen ein grobes Programm auf ihren Homepages. Hast Du eine Wunschklinik, kannst Du ja gerne dort auf derren Seite mal stöbern

Ich habe ja schon einige Workshops auf den Jahrestagungen von fags mitgemacht. Da war nichts dabei, vor dem Du Angst haben müsstest.
Im Gegenteil - es war immer spannend. Spannend sich selbst zu beobachten - und die anderen Teilnehmer auch. Aber auch die anschließenden Gespräche über die Übungen und die Reaktionen haben mir gefallen.
Ja natürlich ist das alles neu und hat ja irgendwo immer etwas "mit mir" zu tun - ich stehe dann im Mittelpunkt. Wer eher introvertiert ist, dem mag das zunächst unangenehm erscheinen.
Doch das löst sich ganz schnell auf.

Es gibt natürlich Strukturen und Regeln. Es gibt einen vorgegebenen Tagesablauf. Es darf natürlich bei Ausgang nicht gespielt oder gesoffen werden.
Wer hier auf Krawall aus ist, der mag direkt zuhause bleiben, damit ein Anderer seinen Platz einnehmen kann.
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 09 August 2020, 23:25:04
Danke für deine ausführliche Antwort.

Bei mir spielt allerdings leider noch eine Depression mit rein. Ich war vor einigen Jahren bei einem Therapeuten und es ging wirklich steil Berg auf. Denke aber, dass mein grundlegendes Problem tiefer liegt und sich schon verfestigt hat

Darum würde natürlich eine Klinik die beides behandelt sehr praktisch sein.
Mir wurde dafür die Fachklinik Hochsauerland empfohlen.
Ich habe einfach das Gefühl, dass grundlegend etwas nicht "stimmt".

Allerdings kann ich nicht beurteilen, ob die Depressionen durch die Spielsucht kamen oder ob das Zocken nur ein Symptom etwas tiefergehendes ist. Wobei ich mittlerweile zu zweiten tendiere.
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Olli am 10 August 2020, 06:32:19
Guten Morgen!

Zitat
Allerdings kann ich nicht beurteilen, ob die Depressionen durch die Spielsucht kamen oder ob das Zocken nur ein Symptom etwas tiefergehendes ist. Wobei ich mittlerweile zu zweiten tendiere.

Das Beurteilen ist etwas, was Du beruhigt den Fachleuten überlassen darfst. Dafür sind sie ja da.
Umso wichtiger ist natürlich, dass die Depressionen bekannt sind, damit sie parallel behandelt werden können.

Wie geht es Dir denn jetzt, wo es in Richtung Therapie geht?
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 10 August 2020, 07:37:08
Guten Morgen.

Morgen ist ja erstmal Besprechung mit der Beraterin in der Fachstelle. Dort war ich bereits letztes Jahr, als ich aufhören wollte. War aber nur 2 mal da und dachte, ich bekomme es hin. Ich werde morgen mit ihr reden und dann schauen wir, was wir machen.

Ehrlich gesagt bin ich etwas nervös/aufgeregt. Ein wenig schleicht sich auch dieser suchtgetriebene Gedanke ein "ach eigentlich brauchst du das doch nicht" und "das schaffst du diesmal wirklich allein". Ich weiß aber, dass ich professionelle Hilfe brauche. Und ich hab Angst, dass die Therapie nicht "wirkt". Dass das dauerhafte Ergebnis zum Großteil an mir liegt, ist mir durchaus bewusst.

Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Olli am 10 August 2020, 08:24:23
Hi!

Zitat
Dass das dauerhafte Ergebnis zum Großteil an mir liegt, ist mir durchaus bewusst.

Damit sagst Du, dass Du Dir die Therapie nicht zutraust ...

Sei Dir bitte bewusst, dass Angst immer übertreibt. Daher lasse alles auf Dich zukommen. Dabei wird auch die Angst wieder verschwinden.
Rom wurde ja auch nicht an einem Tag erbaut. So wirst Du in der Therapie auch langsam an Deine Baustellen geleitet und begleitet.

Du kannst Dich auch beruhigen, indem Du Dir sagst: Schlimmer als der status quo kann es nicht mehr werden. Die Therapie gibt mir eine Chance auf Besserung.
Und wenn Du jetzt bedenkst, dass Du ja garantiert irgend etwas für Dich daraus mit nimmst, ist ja schon eine Besserung eingetreten ... :)

Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 14 August 2020, 10:38:09
Mal ein Update: War nun bei der Suchtberatung und es gibt 25 Minuten von mir eine Klinik für eine ambulante Therapie.
Ich denke für mich ist aktuell eine ambulante Maßnahme besser als eine stationäre. Dies hat div Gründe.

Ansonsten bin ich seit einer Woche spielfrei, aber der Druck ist immer mal wieder da.
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Wolke am 14 August 2020, 11:04:38
Nimm die Chance wahr und mach das. Nimm jede Hilfe ,die du kriegen kannst.

LG Wolke
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 25 August 2020, 07:57:22
Guten Morgen zusammen.

Nächste Woche gibt es in der Klinik einen Info Abend zu dem ich mich angemeldet habe, um die Klinik mal kennen zulernen.

Ansonsten weiterhin komplett spielfrei und habe es aktuell auch gut im Griff. Nehme aktuell noch an einem online Selbsthilfeprogramm der Salus Kliniken Teil, um die Wartezeit bis zur Therpaie zu verkürzen. sämtliche Zugänge zu Geld sind aktuell weg bzw werden täglich überwacht, was es mir auch unmöglich macht, irgendwie unbemerkt einzuzahlen. Das hält mich u.a. auch davon ab bzw. hab ich keinerlei Druck, da ich weiß, dass ich es eh nicht kann.
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Marieclaire am 25 August 2020, 08:02:29
Hallo, was war der Punkt an dem du beschlossen hast das du nicht mehr Spielen möchtest, bzw. Gab es einen Anlass?
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 25 August 2020, 08:06:50
Eigentlich will ich schon wirklich lange nicht mehr spielen. Mehr als ein paar Monate Abstinenz habe ich nicht geschafft. Dieses Jahr ist es ziemlich eskaliert und dann hat es meine Frau mitbekommen und mich vor die Wahl gestellt: Entweder ich hole mir Hilfe oder sie und mein Kind sind weg. Da gabs dann nicht viel zu überlegen und so hart es sich anhört: Es war die Wahl die ich gebraucht habe.

Es wird oft davon erzählt, dass ein Spieler nur am absoluten Tiefpunkt wirklich merkt, dass er Hilfe braucht. Und das war er bei mir.

Das "Problem" die Jahre vorher war auch, dass mir jeder immer finanziell etwas geholfen hat. Z.b. das Konto ausgeglichen. Was im Nachhinein aber sehr fatal war und nicht geholfen hat. Jetzt ist das aber alles anders und ich will auch selber für meine Fehler gerade stehen.
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 26 August 2020, 18:05:43
Ich spiele nun seit etwa zwei Wochen nicht mehr.

Gibt es eigentlich Entzugserscheinungen beim Aufhören? Über das Zocken an sich denke ich aktiv aktuell sehr wenig nach. Habe aber seit 3 Tagen sehr starke Einschlafschwierigkeiten.
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 02 September 2020, 09:08:44
Hier mal ein kurzes Update:

War jetzt ganz überrascht, dass ich schon über 1 Monat nicht mehr gespielt habe. Das ging ja flott und wirklich komplett ohne Suchtdruck. Bzw. 2-3 mal ein wenig, aber alles im Rahmen. Bin selber positiv überrascht :-)

Heute Abend schaue ich mir die Klinik für die ambulante/stationäre Therapie an. Ist so ein Kennenlerntag.

Wobei ich aktuell wieder den Gedanken habe, dass ich es ja auch alleine (mit SHG) schaffen könnte, da die letzten 4-5 Wochen wirklich problemlos liefen....Aber ich kenne es ja. Ist nicht das erste Mal, dass ich paar Wochen spielfrei bin.
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 02 September 2020, 21:58:23
Da es wohl keinen weiter interessiert und ich mit mir selber schreibe mein vorerst letzter Beitrag über mich.

War heute bei dem Infoabend. War wirklich sehr aufschlussreich und spannend. Auch interessant zu sehen, welche Bandbreite von Menschen dort sind und man nicht allein ist.

Habe für mich beschlossen, es jetzt mit der ambulanten Therapie durchziehen. Ich hoffe den tieferen Grund für meine Spielsucht zu finden.
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Wolke am 02 September 2020, 22:42:13
Hallo Somewhere,

finde ich gut,dass du dich für eine Therapie entschieden hast und du es.nicht zum xten mal alleine versuchen möchtest. Denn je mehr Rückfälle man ,desto größer weden die Zweifel und der Frust und dann zockt man noch extremer.

Die Hintergründe der Sucht spielen eine sehr große Rolle und wenn man diese kennt und bearbeitet,kostet das sehr viel Kraft und Ausdauer und es kommen Gefühle hoch und man lernt sich selbst völlig neu kennen.  Zeitgleich bearbeitet man auch die Spielsucht,dass wird auch nicht einfach,aber man schließt ein Hintertürchen nach dem anderen und wendet sich immer mehr von der Sucht ab. Ich trauer der Sucht manchmal noch nach,aber der Gedanke kommt nur kurz,dann besinne ich mich wieder und arbeite weiter an mir. Das bedeutet mehr Arbeit ,aber sehr viel mehr Lebensqualität und -freude. Es lohnt sich ,du machst das alles für dich!

Ich wünsche dir viel Kraft für diesen Weg,würde mich aber auch freuen ,wenn du uns an deinem Weg weiter teilhaben lässt.

LG Wolke
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Olli am 03 September 2020, 06:33:03
Genial Somewhere! :)

Dir reicht es einfach nicht mehr, nur hier zu schreiben! Stattdessen gehst Du nun in die Offensive im realen Leben!

Übrigens: Manchmal lese ich auch nur mit und genieße die positiven Ausstrahlungen in den Beiträgen. Wundere Dich also nicht, wenn Du mal keine Antworten erhälst. Deine Beiträge werden gelesen.
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 03 September 2020, 14:01:52
Vielen Dank euch beiden!

@Olli, das weiß ich zu schätzen. Aber halt so gar keine Reaktion auf z.B. meine Frage nach den Entzugserscheinungen fand ich ehrlich gesagt etwas "doof". Wenn ich das weiß, schreibe ich gerne weiter.

Sind jetzt echt schon über 5 Wochen, die ich nicht mehr spiele. Was hat geholfen? Einmal natürlich, dass ich keinen online Banking Zugang und keine EC-Kart mehr habe. Könnt eich trotzdem irgendwie an Geld zum Spielen kommen? Klar, es gibt IMMER Möglichkeiten. Will ich aktuell spielen? Nein! Habe ich aktuell oft Gedanken daran? Überhaupt nicht!

Was hat mir geholfen? Struktur in meinen Alltag zu bringen. Dazu habe ich mir eine App heruntergeladen, die ich jeden Abend mit Aufgaben des nächsten Tages befülle und diese abarbeite. Ich nehme mir nicht zuviel vor, aber 2-3 Dinge, die ich erledigen muss/will. Das hilft mir total.

Ansonsten habe ich mir ein neues Instrument gekauft, welches ich mir selber beibringen will.
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Wolke am 03 September 2020, 20:45:52
Hey,

um deine Frage mit den Entzugserscheinungen zu beantworten. Ich hatte Suchtdruck,der Drang zum Zocken steigerte sich schnell und stark und blieb einige Stunden. Du isst Salzstangen und Chips,du bekommst immer mehr Durst,die Flasche Wasser steht auf dem Tisch,aber du darfst nicht trinken,denn das Wasser steht fürs Spielen,für den Automaten. Da ist es schwer,auf andere Gedanken zu kommen.

Ich habe leider immer noch an Ein und Durchschlafprobleme,schlafe selten mehr als 5 Stunden,habe aber nur noch selten Suchtdruck,obwohl ich auch noch immer vom Spielen träume. Der schlechte Schlaf hat sich über die Jahre so eingenistet und damit werde  ich vielleicht immer Leben müssen,man gewöhnt sich an alles. Glücklich bin ich damit nicht,könnte es nur mit Tabletten ändern,aber die will ich nicht immer nehmen. Besser weniger Schlaf,als zocken gehen.

Ich würde deinen schlechten Schlaf nicht unbedingt als Entzugserscheinung sehen,sondern es ist dem, durch das Zocken, veränderten Lebensstil zuzuordnen. Ich habe nach der Arbeit gezockt ,bis die Hallen schlossen,also teilweise 9-10 h am Stück,danach konnte man nicht schlafen,dann ne Stunde weggedöst und zack,klingelte der Wecker und wieder ab zur Arbeit. Wenn man das über Jahre so macht,ist es schwer wieder in einen anderen Rhythmus zu kommen.

Ich hoffe,bei dir ist das anders und dein Körper  gewöhnt sich mit dem Spielabstand auch wieder an mehr Schlaf,du bist ja noch jung.
Power dich beim Sport  mal richtig aus,vielleicht klappt's dann auch was besser mit dem Einschlafen.

LG Wolke
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: wombelero am 03 September 2020, 21:06:20
Da es wohl keinen weiter interessiert und ich mit mir selber schreibe mein vorerst letzter Beitrag über mich.

War heute bei dem Infoabend. War wirklich sehr aufschlussreich und spannend. Auch interessant zu sehen, welche Bandbreite von Menschen dort sind und man nicht allein ist.

Habe für mich beschlossen, es jetzt mit der ambulanten Therapie durchziehen. Ich hoffe den tieferen Grund für meine Spielsucht zu finden.

Komm schon, selbstmitleid steht niemandem. Nein, bitte bleib dabei und poste regelmässig. Deine Fortschritte machen anderen Mut. Sieh mal wieviel Aufrufe ein Eintrag jeweils hat, auch wenn wenige Leute antworten. Ein Erfolgserlebnis von dir kann vielen Leuten helfen, von denen du nie etwas weisst.

Auch Rückschläge können unbekannte Leser anspornen, es besser zu machen. Ich bin in derselben Situation, aber habe mir und meiner Partnerin versprochen, regelmässig hier zu lesen und meine Beiträge zu machen. Kein Ahnung ob es jemand interessiert, motiviert oder "abtörnt". Wenn es aber nur 1 Person helfen kann, und mir auch, dann hat es sich geloht.

Also, bleib dran, mach deine einträge hier und bleib stark.
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 08 September 2020, 12:37:25
So, ich melde mich mal wieder.

Heute habe ich einen Termin bei der Suchtberatung zwecks Sozialbericht und weiterem Vorgehen.

Mir geht es ansonsten wirklich gut. 6 Wochen nicht gespielt und Suchtdruck und Gedanken tendieren gen Null.
Täglich fülle ich https://www.selbsthilfegluecksspiel.de/ aus und verschaffe mir so Routine. Durch meine bereits genannte App strukturiere ich nun meine Tage durch. Das hilft mir extrem, mich auf andere Dinge zu konzentrieren.

Apropos konzentrieren: Durch die 6 Wochen Abstinenz merke ich, wie ich wesentlich konzentrierter bin. Ich kann viel länger bei einer Aufgabe bleiben, ohne dass ich innerlich nervös werde oder mit den Gedanken abschweife. Ich kann viel besser Zusammenhänge erkennen und meine Arbeitsleistung hat sich in dieser Zeit wesentlich gebessert. Das macht mir selber auch viel mehr Freude.

Wie erwähnt, strukturiere ich nun meine Tage durch. Manchmal hab ich natürlich auch nicht soviel zu tun, dass 24 Stunden komplett abgedeckt sind. Darum habe ich neulich auf Youtube mit Yoga angefangen. Kein Scherz :-) . Es tut meinem geschundenen Nacken und Rücken extrem gut. Meine Frau hat mich zwar komisch angeguckt, aber sie wirds schon verkraften ;-)
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: eichhörnchen am 08 September 2020, 12:45:29
Hi,
danke für den Link.
Ich suche so was, ist ja wunderbar.
Ich melde mich gleich an, hab jeden Tag Aufgaben, genau das brauche ich.
Danke dafür.
Ich gucke, ob es was für mich ist.
LG
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 08 September 2020, 12:48:02
Hi, schön, dass ich dir helfen konnte.

Die App mit der ich meinen Tag strukturiere ist aber eine Andere.

Diese Selbsthilfe mache ich noch nebenbei.
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: eichhörnchen am 08 September 2020, 12:54:54
Und um was für eine ap handelt es sich?
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 08 September 2020, 13:11:12
Ich benutze die App "Todoist". Kostet zwar etwas, aber ist für mich perfekt. Muss sich zwar etwas einarbeiten, aber danach läuft es echt geschmeidig.

Hier ein Code, um ein paar Monate kostenlos zu testen:

code: J4187D3EMA
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 10 September 2020, 13:13:26
Dienstag war ich bei der Suchtberatung. Wir haben lange und viel gesprochen. Vorallem darüber, wie wir mit der aktuellen Situation weiter umgehen und was für mich das Beste ist.

Leider wechselt meine Betreuerin dort, mit der ich mich sehr gut verstanden habe. Wie die Neue ist, wird sich noch zeigen.
Der Plan sieht aktuell so aus, dass wir vorerst bis Ende des Jahres wöchentliche Treffen vereinbaren, ich "Hausaufgaben" bekomme, um mich mehr mit mir selbst und dem Thema Sucht zu beschäftigen. Am Ende des Jahres schauen wir dann, welche Therapieform für mich geeignet ist.

Hintergrund ist der, dass ich mich aktuell (seit 6 Wochen spielfrei) wirklich gut fühle und keinerlei Suchtdruck verspüre. Mir ist durchaus bewusst, dass sich dieser Zustand sehr schnell ändern kann. Aus diesem Grund haben wir aber immer die Möglichkeit den Antrag auf ambulante Therapie sofort zu stellen.

Ich hoffe das klingt nicht wie ein "vor sich hin schieben". Ich bin mir der Krankheit bewusst. Auch weiß ich, dass irgendwann wieder der extrem starke Spieldruck kommen wird.
Ich fühle mich aber durch die Gespräche mit meiner Frau und den regelmäßigen Terminen bei der Beratung aktuell gut abgesichert.  Die Therapie ist auch nicht aus der Welt. Ich werde aber nun 3 Monate in Elternzeit gehen und will mich ehrlich gesagt auch gerne komplett auf mein Kind konzentrieren können.

Wünsch euch allen einen schönen Resttag.
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Wolke am 10 September 2020, 13:21:08
Zitat
Ich werde aber nun 3 Monate in Elternzeit gehen und will mich ehrlich gesagt auch gerne komplett auf mein Kind konzentrieren können.

Das ist dein Grund,dein Ziel aufzuhöhren......Damit es dir gut geht und du für dein Kind,deine kleine Familie da sein kannst. Guck dir ein Foto deiner Familie an,wenn du kurz davor stehst zu zocken.

Ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute. Genieß die Elternzeit.

LG Wolke
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 20 September 2020, 21:57:22
Hi Wolke.

Danke erstmal für deine Worte mit denen du Recht hast.

Kurzes Update: Befinde mich aktuell in einem tollen Urlaub mit meiner Familie. Spieldruck und Spielgedanken bei 0.

D.h. seit rund 8 Wochen spielfrei. Konto erholt sich und ich mich auch :-)
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 29 September 2020, 22:35:20
Hallo zusammen.

Kurzes Update, da ich das hier nicht einreißen lassen will:

Da ich nicht genau weiß, seit wann ich spielfrei bin, habe ich für mich den 01.08.2020 festgelegt. Dies bedeutet heute: 60 Tage spielfrei!

Die letzten Tage war 1-2 mal Druck da, der aber auch schnell wieder weg war.
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 14 Oktober 2020, 13:33:57
Hallo zusammen. Spielfrei seit 74 Tagen.

Gestern wieder bei der Beratung gewesen und neue Blickwinkel auf mein Suchtverhalten kennengelernt, welche mir vorher nie bewusst waren.

Wichtigster Punkt: Warum zocke ich? Es war wohl immer nur der schnelle Nervenkitzel, der schnelle Kick, die schnelle Bestätigung. Alles musste sofort und schnell da sein.

Woran machten wir das fest?
Es gibt Glücksspiele, z.B. Lotto oder staatliche Fußballwetten, die ich ab und an für einen geringen Betrag spiele. Hier dauert es, bis das Ergebnis feststeht. Manchmal vergesse ich auch, dass ich gespielt habe oder spiele auch mal Wochen gar nicht. Hier habe ich seit Jahren einen geringen Betrag den ich setze und ich käme nie auf den Gedanken mehr zu investieren. Außerdem ist das Bargeld dort wirklich "real" und keine Zahl im Display.

Bei online Casinos oder Wetten war das Ergebnis immer sehr schnell da und genau das triggerte mich sehr stark. Denn ich wollte mir da ja nur kurz einen Kick abholen. Spaß war es nie.

Meine Beraterin meinte, dass es erstmal kein Problem ist, dass ich dies ab und an tue. Wo es problematisch werden kann, ist im Gewinnfall. Nämlich dann, wenn ich plötzlich mehr Geld als üblich zur Verfügung habe. Diesen Punkt hatte ich nie in Betracht gezogen und werde darauf jetzt natürlich achten.

Ansonsten keinerlei Druck bei mir. Momentan habe ich eh genug in der Elternzeit zu tun;-)

Viele Grüße

P.S. kann man den Thread evtl. zu Tagebuch verschieben?
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Wolke am 15 Oktober 2020, 00:25:54
Zitat
Meine Beraterin meinte, dass es erstmal kein Problem ist, dass ich dies ab und an tue. Wo es problematisch werden kann, ist im Gewinnfall. Nämlich dann, wenn ich plötzlich mehr Geld als üblich zur Verfügung habe.

Ich habe mich mal gefragt,ob wir alle noch spielen würden,wenn wir Millionäre wären......
Ich fürchte,ich ja. Denn dann würde ich mich wahrscheinlich nicht als Spielsüchtige fühlen,das Gute der Spielsucht würde überwiegen,auch wenn ich verliere. Denn die Sucht löst dann keinen Leidensdruck aus,denn sie macht was sie soll:Gut tun,ablenken.,schlechte Gefühle und Gedanken    neutralisieren .

Ich hoffe,diese Gedanken zu diesem Thema waren jetzt nicht zu düster für dich.

LG Wolke
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 15 Oktober 2020, 08:58:19
Zitat
Meine Beraterin meinte, dass es erstmal kein Problem ist, dass ich dies ab und an tue. Wo es problematisch werden kann, ist im Gewinnfall. Nämlich dann, wenn ich plötzlich mehr Geld als üblich zur Verfügung habe.

Ich habe mich mal gefragt,ob wir alle noch spielen würden,wenn wir Millionäre wären......
Ich fürchte,ich ja. Denn dann würde ich mich wahrscheinlich nicht als Spielsüchtige fühlen,das Gute der Spielsucht würde überwiegen,auch wenn ich verliere. Denn die Sucht löst dann keinen Leidensdruck aus,denn sie macht was sie soll:Gut tun,ablenken.,schlechte Gefühle und Gedanken    neutralisieren .

Ich hoffe,diese Gedanken zu diesem Thema waren jetzt nicht zu düster für dich.

LG Wolke

Hallo Wolke. Danke für deinen Input.
Beim Gespräch kamen wir auch zu dem Punkt, was mich am Spielen reizt und ob ich wegen dem verlorenen Geld zocke...
Ich habe mittlerweile akzeptiert, dass mein Geld weg ist. Und auch, dass ich egal wieviel Geld ich hätte: Ich würde es verspielen.

Aktuell gibt es einen Fall in einem Schweizer Casino. Dort hat jemand 1,5 Mio Euro verspielt. Meine Frau war bei dieser Nachricht völlig schockiert. Und ich? Dachte nur: Kann ich voll und ganz nachvollziehen.
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 31 Oktober 2020, 17:50:54
Hallo zusammen.

Tag 91 und weiterhin spielfrei.
Aber ich bin ehrlich: Aktuell ist es sehr, sehr hart für mich. Nach dem euphorischen Start und dem neu gestalten meines Alltags bin ich schleichend in alte Muster gefallen.

Der Gedanke "ach komm. Mal online 10 Euro wetten " ist aktuell stark da und ich glaube, ich plane unterbewusst seit ein paar Tagen einen Rückfall. Bisher davon hat mich abgehalten hat mich der Gedanke, dass meine Frau es auf dem Konto sieht.

Einerseits wirken die Schutzmechanismen, andererseits sollte es eigentlich nicht der einzige Grund sein nicht zu zocken.

Dienstag hab ich meinen nächsten Beratungstermin.

Viele Grüße
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Olli am 31 Oktober 2020, 18:10:55
Hi!

Zitat
Einerseits wirken die Schutzmechanismen, andererseits sollte es eigentlich nicht der einzige Grund sein nicht zu zocken.

Richtig, Dein Grund beinhaltet etwas, was Du nicht möchtest. Formuliere Dir Deine Gründe positiv. Schreibe Dir auf, was Du Dir wünschst!

Mir gefällt hier sehr, dass Du Deine Gedanken äußerst, bevor "es" passiert ist - der Rückfall. Du achtest also wieder auf Dich.
Hast Du mit Deiner Frau gesprochen, dass Du gerade von Suchtdruck geplagt wirst?

Kannst Du eventuell eroieren, warum Du den Suchtdruck verspürst? Du weisst ja ... Symptom und Defizit ...
Hattest Du Ärger auf der Arbeit? Mit Freunden? Deiner Frau? Gab es irgend etwas, was Dich belastet?
Oder hast Du Deine Strukturen im Alltag geändert sodass sich Langeweile eingeschlichen hat?

Ich habe meinen Suchtdruck irgendwann als Freund angenommen, nicht als Feind. Ein Freund in mir drin, den ich reden lassen kann, ohne ihm böse zu sein, egal, was er von mir wollte.
Wenn ich begann ihn wahr zu nehmen, trat ich innerlich einen Schritt von ihm zurück. Begann wahrhaftig zu grinsen. "Lasse ihn reden! Mir ist absolut klar, was er möchte. Doch ich brauche ihm nicht nachgeben!" Und dann dachte ich daran, was ich schon erreicht habe. Möchte ich das wirklich unterbrechen? Wie habe ich mich gefühlt, als ich das letzte Mal gespielt habe - vor Allem danach! War es das wirklich wert?
Was habe ich danach getan? Hat es mir gefallen? Hatte es Auswirkungen auf Andere gehabt? Möchte ich wieder so sein? Wie möchte ich mich denn sehen?

Bleibe standhaft!

Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Wolke am 31 Oktober 2020, 18:39:14
Hey Somewhere,

den körperlichen und seelischen Schmerz direkt nach dem Spielen musst du dir vorstellen,vielleicht fühlst du ihn sogar.
Bei mir tat der Brustkorb weh,unregelmäßiger Herzschlag,ich hatte das Gefühl ,ich bekomme  keine Luft mehr und wenn ich ein wenig vor Erschöpfung ein wenig wegdöste, schreckte ich kurz danach hoch,weil ich das Gefühl hatte,ich atme nicht mehr. Also schlief ich so gut wie gar nicht mehr.
Jetzt bin ich nachts auch wach und schlafe immer noch sehr wenig,aber es tut nicht mehr körperlich weh,auch wenn mehr Schlaf gesünder wäre. Hat sich  leider so verfestigt,aber egal,ich bin spielfrei.

Wenn du ähnliche körperliche Schmerzen nach dem Zocken hattest,möchtest du sie wahrscheinlich auch nicht wieder erleben müssen.

Such ,wie Olaf schon geschrieben hat,nach Veränderungen,die den Spielgedanken bei dir wieder mehr zulassen. Ärger,Stress,Langeweile oder auch weil du was besonderes Gutes gemacht hast und dich dafür belohnen möchtest.

Wende Skills an,rede mit deiner Frau,schreib hier ohne Ende oder ruf bei der Telefonseelsorge auch mitten in der Nacht an,mach alles,was dich vom Zocken abhält.

LG Wolke
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 31 Oktober 2020, 19:58:35

Mir gefällt hier sehr, dass Du Deine Gedanken äußerst, bevor "es" passiert ist - der Rückfall. Du achtest also wieder auf Dich.
Hast Du mit Deiner Frau gesprochen, dass Du gerade von Suchtdruck geplagt wirst?

Kannst Du eventuell eroieren, warum Du den Suchtdruck verspürst? Du weisst ja ... Symptom und Defizit ...
Hattest Du Ärger auf der Arbeit? Mit Freunden? Deiner Frau? Gab es irgend etwas, was Dich belastet?
Oder hast Du Deine Strukturen im Alltag geändert sodass sich Langeweile eingeschlichen hat?

Hi Olli und Danke für deine Nachricht.

Um ehrlich zu sein konnte ich nur vor dem Rückfall hier schreiben, da die Schutzmechanismen gegriffen haben. Sonst hätte ich mich wahrscheinlich danach erst gemeldet.

Aktuell bin ich in Elternzeit und gewöhne unser Kind in der Kita ein. D.h. ich habe morgens meist 4 Stunden für mich, die ich aktuell sehr schwer füllen kann, obwohl ich Zeit habe. Ich gammel auf der Couch und spiele am Handy.
Ich hatte schon immer Probleme etwas längerfristig durchzuziehen. Z.B. wollte ich aktuell viel mehr Sport machen und meine Ernährung umstellen. Sport scheitert an mir, Ernährung an meiner Frau, die das null mitmachen und unterstützen will.

Dadurch und durch ein paar andere Sachen fühle ich mich aktuell von ihr nicht erst genommen. Es heißt ja immer, man soll auf sich achten und gutes für sich tun. Fällt mir unter den Voraussetzungen etwas schwer.

Das könnte sich evtl ein Knackpunkt sein.

@Wolke auch Danke für deine Antwort. Ich möchte mich aber nicht weiter an die seelischen Schmerzen und die unruhigen Nächte zurück erinnern. Ich will nach vorne sehen und das negative hinter mir lassen.

Ich achte aber in Zukunft wieder mehr auf mich :-)

Liebe Grüße
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Wolke am 01 November 2020, 02:45:16
Zitat
Ich möchte mich aber nicht weiter an die seelischen Schmerzen und die unruhigen Nächte zurück erinnern. Ich will nach vorne sehen und das negative hinter mir lassen.

Hey,

da sollst du ja auch nur dran denken,kurz bevor du was einzahlen solltest,also als Mahnung.....ansonsten immer nach vorne blicken.

Zitat
Sport scheitert an mir, Ernährung an meiner Frau, die das null mitmachen und unterstützen will.

Du könntest aber für dich selber kochen,dass du zumindest die warmen Mahlzeiten änderst und mit neuen Lebensmitteln was ausprobierst. Damit könntest du die 4 Stunden am Vormittag füllen. Für dich einkaufen,kochen und portionsweise für dich selbst  einfrieren,vielleicht bekommst du mit bestimmten Rezepten auch deine Frau überzeugt,wenn du ihr ein Tellerchen davon da hinstellst.

So hast du was zu tun,spielst nicht am Handy und machst was für dich und deine gesunde Ernährung.

LG Wolke
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Ilona am 01 November 2020, 08:43:48
Du schreibst „Dadurch und durch ein paar andere Sachen fühle ich mich aktuell von ihr nicht erst genommen. Es heißt ja immer, man soll auf sich achten und gutes für sich tun. Fällt mir unter den Voraussetzungen etwas schwer.

Das könnte evtl ein Knackpunkt sein.“

Du sprichst hier was superwichtiges an. Wer sich in einen (therapeutischen) Veränderungsprozess begibt und in einer Beziehung lebt, sollte möglichst dafür sorgen, dass der Partner in irgendeiner Art einbezogen ist. Man muss wieder neu lernen sich auszutauschen, eigene Interessen mitzuteilen, miteinander zu reden, gucken wo jeder Freiräume braucht oder konkrete Unterstützung. Sollte es in deiner Suchtberatungsstelle keine Möglichkeit für Paargespräche geben, käme die Onlineberatung der LK Glück NRW infrage (siehe Link oben). Wir bieten als einzige Stelle auch Online-Mediation an. Das könnte was für euch sein. Beim Lesen deiner Beiträge ergeben sich für mich mehrere „Baustellen“, die sich lohnen würden, mal anzupacken. Du bist auf einem sehr guten Weg, tu was dafür, dass du nicht davon abkommst.
Alles Gute
Ilona
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 01 November 2020, 12:34:47
Du schreibst „Dadurch und durch ein paar andere Sachen fühle ich mich aktuell von ihr nicht erst genommen. Es heißt ja immer, man soll auf sich achten und gutes für sich tun. Fällt mir unter den Voraussetzungen etwas schwer.

Das könnte evtl ein Knackpunkt sein.“

Du sprichst hier was superwichtiges an. Wer sich in einen (therapeutischen) Veränderungsprozess begibt und in einer Beziehung lebt, sollte möglichst dafür sorgen, dass der Partner in irgendeiner Art einbezogen ist. Man muss wieder neu lernen sich auszutauschen, eigene Interessen mitzuteilen, miteinander zu reden, gucken wo jeder Freiräume braucht oder konkrete Unterstützung. Sollte es in deiner Suchtberatungsstelle keine Möglichkeit für Paargespräche geben, käme die Onlineberatung der LK Glück NRW infrage (siehe Link oben). Wir bieten als einzige Stelle auch Online-Mediation an. Das könnte was für euch sein. Beim Lesen deiner Beiträge ergeben sich für mich mehrere „Baustellen“, die sich lohnen würden, mal anzupacken. Du bist auf einem sehr guten Weg, tu was dafür, dass du nicht davon abkommst.
Alles Gute
Ilona

Hallo Ilona und danke für das Angebot.

Ich würde Dienstag mal fragen ob die dort Paargespräche anbieten. Ansonsten würde ich sehr gerne euer Angebot annehmen:-)

Welche Baustellen konntest du denn identifizieren? Du kannst das hier gerne öffentlich schreiben bzw auch privat. Ganz wie du willst. Du als Außenstehende hast dort einen viel objektivieren und geschulten Blick drauf als ich.

@Wolke. Das ist an sich keine schlechte Idee und ich werde mir mal Gedanken darum machen.

Ich hab nur schon immer das Problem etwas wirklich durchzuziehen sobald die Anfangseuphorie vorbei ist ...

Viele Grüße
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Wolke am 01 November 2020, 13:21:59
Zitat
Ich hab nur schon immer das Problem etwas wirklich durchzuziehen sobald die Anfangseuphorie vorbei ist ...

Mahlzeit,

dann mach kleinere Schritte,fang mit einfachen Rezepten an,koche in größeren Mengen ,damit du Mahlzeiten einfrieren kannst. Dann kannst du dir einfach was aus der Truhe holen und in der Mikrowelle aufwärmen,wenn du mal keine Lust oder Zeit zum Kochen hast.

Ich koche auch öfters 2-3 verschiedene Gerichte auf einmal und friere das dann ein und etwas bleibt für die nächsten 2 Tage im Kühlschrank. Wenn ich Bock aufs Kochen habe,nutze ich das so aus und arbeite vor.

Mach auch kleine Schritte bei anderen Dingen,damit du Sachen durchziehst. Ein Schritt,bis etwas in Fleisch und Blut übergegangen ist,dann den nächsten Schritt. Viele kleine Schritte sind nicht so anstrengend oder beängstigend und plötzlich merkst du,wie groß deine Fortschritte sind und wie weit du gekommen bist.

LG Wolke


Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 10 November 2020, 20:04:32
Hallo zusammen.

Tag 101 spielfrei.

Letzte Woche hatte ich wieder Gespräch bei der Beratungsstelle. Sind ein gutes Stück weiter gekommen und freue mich schon auf das nächste Gespräch in einer Woche.

Suchtdruck ist mal mehr mal weniger vorhanden. Aber noch im annehmbaren Rahmen.

Was ich aber ehrlich zugeben muss: Das Wetten, vor allem live Wetten während ich das Spiel schaue, vermisse ich aktuell doch schon sehr. Automaten oder online Casinos gehen mir momentan am Popo vorbei und wenn ich dran denke habe ich da null Interesse dran.

Ich hab schon immer gerne mal gezockt. Schon als Jugendlicher. Nie über meine Verhältnisse und immer aus Spaß und alles im Rahmen. Und dieses ab und an mal wetten ... Ja ich bin ehrlich: Ich vermisse es aktuell.

Und es ärgert mich einfach unglaublich, dass ich das wohl nie mehr machen kann.
Also dieses wirklich nur mal aus Spaß etc

Ich weiß, dass diese Gedanken nicht so toll sind. So sieht es allerdings aktuell aus.

Das werde ich nächste Woche mal bei der Beratung ansprechen.

Euch weiterhin alles Gute.
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 29 November 2020, 00:21:04
Hallo zusammen.

Leider ist es dann doch passiert. Ich hatte einen kurzen Rückfall. Der finanzielle Schaden ist nur zweistellig. Ich wollte mir einfach beweisen, dass ich diszipliniert wetten kann. Aber ich kann es einfach nicht.

Jetzt die Frage, woran es gelegen hat:

Ich habe meine anfängliche Routine einfach schleifen lassen und bin nach mehr als 3 Monaten wieder komplett in alte Muster gefallen. Davor warnte mich auch meine Beraterin.

Was sind nun die nächsten Schritte?
- Tag 0 startet heute
- Wieder an meinen Routinen arbeiten
- Die Hintertürchen schließen, bei denen ich nicht mal wusste, dass ich sie habe.
- Gespräch mit meiner Frau
- Alle Glücksspiele sein lassen. Egal ob online oder offline.
- Tages- und Wochenziele stecken.

Und ja ich ärgere mich natürlich. Andererseits bin ich auch stolz auf die mehr als 3 Monate die ich gepackt habe.
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Helga5 am 29 November 2020, 00:47:29
Ich kann dir leider nicht richtig helfen oder Ratschläge geben - stehe selbst noch ganz am Anfang.

Aber ich finde deine Einstellung toll das du trotz deines Rückfalls das positive siehst - denn JA du bist 3 Monate Spielfrei gewesen das ist eine tolle Leistung. Knüpfe da weiter an du bist nämlich stark und du wirst das schaffen!

Mir gefällt dieser Spruch sehr gut.

Gott, gib mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Wolke am 29 November 2020, 02:51:46
Zitat
Ja ich bin ehrlich: Ich vermisse es aktuell.

Und es ärgert mich einfach unglaublich, dass ich das wohl nie mehr machen kann.
Also dieses wirklich nur mal aus Spaß etc

Ich weiß, dass diese Gedanken nicht so toll sind.

Zitat
Ich wollte mir einfach beweisen, dass ich diszipliniert wetten kann. Aber ich kann es einfach nicht.

Wie oft sind deine Beratungsgespräche? Eine wöchentliche SHG wäre besser,denn da hätten die anderen durch deine Erzählungen sofort wahrgenommen,dass sich da ein Rückfall anbahnt. Geh in eine SHG,wenn du dich von deiner Frau nicht ernstgenommen fühlst oder besser noch,nimm.sie mit zu einem Beratungsgespräch,dass sie dich und deine Gefühle und deinen Wunsch der Spielfreiheit ernst nimmt.

Du fängst bei Tag 0 an,aber nicht bei 0. Du nimmst deine bisherigen Erfahrungen mit und weißt ,woran du weiter arbeiten musst. Du wirst noch viele Hintertürchen schließen müssen......welche sind dir selbst jetzt aufgefallen?

Bleib stark und gesund

LG Wolke
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Olli am 29 November 2020, 08:04:22
Hi Somewhere!

Wie gehen wir mit einem Rückfall um?
Die erst Entscheidung hast Du bereits getroffen - Du möchtest weiter an Deiner Abstinenz arbeiten.
Das ist nicht selbstverständlich. Der ein oder andere stille Mitleser wird bestätigen können, dass wir uns auch entscheiden können, erst einmal im Glückspiel zu verweilen.
Das kann Tage dauern, Wochen, Monate oder auch Jahre.
Nun, Du hast Dich, wie ich finde, schnell entschieden. Du weisst, was Dir eigentlich wichtig ist.

Als Nächstes geht es nun daran, den Rückfall aufzuarbeiten, so lange die Erinnerungen daran noch frisch sind.
Ja, Du ärgerst Dich sicherlich über Dich. Das ist OK, darf aber nicht dazu führen, dass Du Dich dieser Erinnerungen verwehrst.
Viele unserer Mitstreiter schämen sich sogar so sehr darüber zu reden, bis sie erneut an ihrem individuellen Tiefpunkt ankommen.
Der muss aber gar nicht sein. denn die Scham ist unter uns nicht angebracht. Ich stelle sogar mal die Hypothese in den Raum: Wer sich schämt, dem fehlt Krankheitseinsicht.
Oh ... ich habe mich viel zu viele Jahre geschämt ... ;)

Nun möchte ich zwei Zitate von Dir kombinieren:

Zitat
Ja ich bin ehrlich: Ich vermisse es aktuell.

Und es ärgert mich einfach unglaublich, dass ich das wohl nie mehr machen kann.
Also dieses wirklich nur mal aus Spaß etc

Ich weiß, dass diese Gedanken nicht so toll sind.

Zitat
Davor warnte mich auch meine Beraterin.

Es ist also durchaus "normal" dass wir uns ärgern ein wenig Selbstbestimmtheit aufzugeben, die wir in der Sucht meinen zu erkennen.
Es ist normal, dass wir uns beweisen möchten, dass wir sie noch haben.
Und es ist normal, dass wir Nostalgie empfinden, wenn wir an das Glückspiel zurück denken - uns an den anfänglichen Spaß erinnern und alles Andere so gut wie ausblenden.

Doch es ist auch vollkommen normal, dass da unsere Sucht aus uns spricht und nicht etwa der gesunde Part in uns.
Der würde uns nämlich sofort auf die Unlogik in diesen Gedanken hinweisen.
Verfüge ich denn nicht über Selbstbestimmtheit, wenn ich mich gegen das Spielen entscheide?
Wieso muss ich mir etwas beweisen, was schon längst bewiesen ist? Wir alle fangen einmal "klein" an mit dem Spielen. Da macht es noch so richtig Spaß.
Dann kommt aber eine Gewöhnungsphase, die uns den Spaß bereits versaut. Daher steigern wir nicht nur die Einsatzhöhe, sondern auch die in das Glückspiel investierte Zeit.
Dann beginnt die Problemzeit. Woher nehme ich das Geld? Nehme ich einen Kredit auf? Wie verheimliche, wo ich war oder wieso ich nicht mit auf Reisen gehen kann? Die Liste ist genau so individuell, wie lang.
Wir können nicht zurück an den Anfang. Der Wunsch jedes Spielers kann nicht erfüllt werden. Wenn überhaupt, geht dies nur eine Zeit lang gut, und dann wird exzessiver gezockt als vorher. Warum ist aber doch auch klar. In der Gewöhnungsphase verschieben wir fast unmerklich unsere Grenzen. Überschreiten hier eine und mal dort eine und ziehen den Schlagbaum wie eine Klette hinter uns her. So nach dem Motto: Et hät ja immer noch jood jejange ... (Es ist immer noch gut gegangen.)
Wenn wir uns entscheiden abstinent zu werden, dann braucht es Arbeit und Zeit diese Grenzeinrichtungen wieder an ihren alten Platz zu ziehen.
Klar können wir uns an die allererste Position stellen und behaupten zu wissen, was richtig und was falsch ist. Doch diese inneren Schranken, die uns aufhalten sollen, die sind immer noch außer Sichtweite.
Dann frage ich mich auch immer - und glaube mir, da habe ich schon die heftigsten Diskussionen geführt - wieso "muss" ich mir beweisen, dass ich kontrolliert spielen kann?
Ausgerechnet in diesem einen Thema? Gibt uns das "Leben" nicht so viele Alternativen, wo wir uns beweisen können ohne einer Sucht nachzulaufen?
Was passiert denn da mit uns, wenn ich "loslasse"? Geht da etwa die Welt unter? Ja, die Suchtwelt! Doch die Gesunde, die geht auf! Das ist doch genau unser Ziel der angestrebten Abstinenz.

Ich finde es gut, dass Du hier schreibst vom Rückfall! Ich finde es weiterhin gut, dass Du Deine Anstengungen - Deine Ziele - weiter verfolgen möchtest.
Bleibe am Ball und alles wird gut!
Auch ein Rückfall ist eine Erfahrung, aus der wir Lerninhalte schöpfen dürfen.
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 29 November 2020, 10:30:12
Hallo ihr Drei und danke für eure Antworten.

@Verrueckt: Danke für deine lieben Worte. Ich verfolge deinen Thread aufmerksam und wünsche dir alles Gute.

@Wolke Die Gespräche sind meist alle 2 Wochen. Dies gibt mir die Zeit das Besprochene zu verarbeiten und meine Gefühle orden zu können.
Mit der SHG hast du Recht. Ich bespreche das weitere Vorgehen mit meiner Beraterin. Hintertürchen werde ich in Zeiten des Internets nie komplett schließen können. Es wird mir immer etwas einfallen.

@Oli: Danke für deinen sehr konstruktiven. Vorallem der Satz: "Warum muss ich mir beweisen, dass ich kontrolliert spielen kann?" Gepaart mit, dass es schon lange bewiesen ist, dass es nicht geht, haben mich zum Nachdenken gebracht.
Und bei der Frage nach dem Warum: Gute Frage. Ich habe keinen blassen Schimmer warum ich es beweisen will. Ich könnte meine Energie in wesentlich besseres stecken. Ich könnte mir z.B. beweisen, dass ich regelmäßig Sport machen kann oder endlich mit dem Rauchen aufhören.

Nachtrag: umso mehr ich über "Warum muss ich mir beweisen, dass ich kontrolliert spielen kann" nachdenke, umso mehr komme ich zur Erkenntnis, dass die Antwort darauf mich zum eigentlichen Grund meiner Sucht führt.

Vielen lieben Dank euch.
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Olli am 29 November 2020, 11:07:27
:)

Du bist gut so, wie Du bist!

Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 29 November 2020, 12:26:19
:)

Du bist gut so, wie Du bist!

Danke :-)
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 02 Dezember 2020, 22:23:50
Hallo zusammen. Ich hoffe es geht euch allen gut!

Knapp 4 Tage spielfrei. Aktuell geht es mir allerdings nicht ganz so gut. Ich nenne es mal depressive Verstimmung.
Kann das durch meine Therapie vor 3 Jahren ganz gut einordnen und rede viel mit meiner Frau.

Der zweite bzw aktuelle Lockdown setzt mir doch mehr zu als ich dachte. Die sozialen Kontakte sind nahe 0, kein wöchentliche Treffen und Spiele im Sportverein. Ja es fehlt mir echt extrem.
Den ersten Lockdown habe ich gut verkraftet.

Suchtdruck aktuell nicht vorhanden.

Euch alles Gute.
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 04 Dezember 2020, 14:44:49
Hallo zusammen.

Ein kleines positives Ereignis:

Mein Konto ist nun wieder ausgeglichen und durch Prämien sogar im Plus. Dazu ist mein Notgroschen aktuell wieder auf rund 2.000 Euro angewachsen.

Ziemlich schnell, ziemlich viel Geld, wenn man nicht großartig spielt.

Und es beruhigt einfach ungemein und tut gut.
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Helga5 am 04 Dezember 2020, 18:26:50
Halli Hallo,

Schön von dir zu hören und noch schöner das es so positive Nachrichten zu berichten gibt.

Bezüglich depressiver Verstimmung...mir geht es so ähnlich wie dir.

Ich bin gerne in Gesellschaft und auch mein Sport mit meinen Teamkolleginnen fehlt mir unheimlich. Mir fehlt es spontan einen Ausflug machen zu können. In dieser Jahreszeit bin ich normalerweise gerne mit den Kindern im Hallenbad. Das ewige zu Hause sitzen wird langsam einfach langweilig und mir gehen auch oft schon die Ideen aus 🤪 ich hoffe das diese Pandemie schnell wieder abhaut und alles wieder "normal" wird.

Glg aus Oberösterreich
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 05 Dezember 2020, 12:40:00
Hallo Helga.

Danke für deine Worte.

Ich wünsche dir und deiner Familie ein schönes Wochenende 
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 12 Dezember 2020, 23:31:57
Hallo zusammen.

Ich dachte ich melde mich mal wieder.

Diese Woche hatte ich wieder Beratungsgespräch. Leider verlässt meine aktuelle Beraterin die Einrichtung und meine Neue war zur Übergabe mit dabei. Mit meiner aktuellen Beraterin hatte ich sofort eine gute Verbindung und wir konnten sehr gut reden. Leider passt das mit der Neuen nicht wirklich...

Rein menschlich ist sie ok. Aber der Gesprächsfluss kommt leider gar nicht zu Stande und ich fühle mich nicht so wirklich wohl bei ihr. Trotzdem gebe ich der Sache natürlich noch eine Chance. Bin aber nicht sehr optimistisch, dass das klappt...

Weiter wollte ich mal Fragen, wie ihr euch nach der Abgabe eurer Finanzen gefühlt habt? Meine Frau hat seit August meine EC Karte und so langsam fühle ich mich ehrlich gesagt etwas wie ein kleines Kind,, dass sich für alle Ausgaben rechtfertigen muss und nach der EC Karte fragen muss, wenn ich sie mal wirklich brauche. Ich hasse diese Einschränkung der Selbstständigkeit bzw macht die mir langsam schon zu schaffen.

Viele Grüße
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Wolke am 13 Dezember 2020, 02:15:10
Hallo Somewhere,

ich wurde nach einiger Zeit wütend und genervt,nachdem ich meine Finanzen abgegeben habe. Deswegen haben wir das mit den Gutscheinkarten gemacht.

Gutscheinkarten von Drogeriemärkten, Lebensmittelläden,Tankstellen,Lieblingscafe,Kino,usw.......große “ gemischte Geschäfte“ wie Müller und real haben auch viele andere Dinge zum Kaufen,womit man sich auch mal selber eine Freude machen kann z. B. eine LP oder CD oder auch Klamotten oder auch Weihnachtsgeschenke.

Die Gutscheinkarten haben wir mit 100€ zusammen aufgeladen gekauft und ich konnte sie in den Läden wie eine EC Karte nutzen. So musste ich nicht ständig nach Bargeld fragen und es musste auch niemand mitgehen.

Ich fühlte mich wieder freier,konnte ungefragt was kaufen,tanken,einen Kaffee trinken gehen und brauchte kein Bargeld dafür. Ich fühlte mich wieder wie ein.Mensch.

1 Jahr später habe ich ein extra Konto bekommen. Da wurde anfangs ganz wenig drauf überwiesen,später steigerte sich das. Mit diesem Konto und der EC Karte lernte ich wieder den Umgang mit dem Geld und wie ich es mir einteile. Ich habe das mit diesem extra Konto beibehalten,obwohl ich auch meine richtige EC Karte und meine Kontogewalt wieder habe. Ich komme damit super zurecht,fühle mich wohl,schätze das Geld wieder und bin sogar sparsamer geworden.

Deine neue Beraterin ist vielleicht was anders zu dir ,wenn ihr zwei alleine seid. Gib ihr eine Chance und ansonsten spreche es offen an. So kann sie auch an sich selbst arbeiten und besser werden.

LG Wolke

Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Olli am 13 Dezember 2020, 07:16:16
Hi Somewhere!

Wenn Du keine Verbindung zur neuen Beraterin aufbauen kannst, dann scheue Dich nicht es auszusprechen.
Wie lange hat es denn gedauert, bis Du zu der Ersten diese gute aufbauen konntest?
Gebe Dir und der Neuen erst einmal eine Chance und wenn es dann doch nicht klappt, dann sage es.
Das wird gerne gesehen, Du brauchst Dir also keine Gedanken darüber machen, dass sie sich verletzt fühlen würde.
Es geht ja schließlich primär darum, dass Dir geholfen wird.

Zum Geldmanagement: Mache Dir klar, dass es immer nur temporär sein muss. Du wirst mit der Zeit wieder mehr und mehr Verantwortung übernehmen.
Sprecht Ihr denn über Eure Einnahmen und Ausgaben? Plant Ihr? Führt Ihr ein gemeinsames Haushaltsbuch?

Vielleicht ist es ja an der Zeit ein wenig Lockerungen einzuführen? Vereinbart doch einen Platz, wo Du Dich bedienen kannst mir Bargeld. Sagen wir einmal nur als Zahl 20 €.
Deine Frau füllt dann die Stelle immer wieder mit Bargeld auf. So musst Du nicht "Bitte! Bitte!" sagen und Deine Frau weiss trotzdem Bescheid.
Der Nachteil dabei ist, dass Ihr so das Reden vernachlässigt - was sich aber ja wieder kompensieren lässt, wenn Ihr Euch regelmäßig zusammen setzt und über die Finanzen sprecht.
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 13 Dezember 2020, 13:06:05
Hallo ihr Beiden und danke für die Antworten.

Natürlich gebe ich der neuen Beraterin eine Chance bzw will ich mir ja selber die Chance geben, weiterhin regelmäßig das Angebot anzunehmen. Mit der alten Betreuerin hatte ich sofort ein gutes Verhältnis. Quasi ab Tag 1. Das hat natürlich zum offenen Gespräch beigetragen.

Zum Thema Geldmanagement: Das mit den Gutscheinen klingt zwar interessant, ist aber nichts für uns. Da würde ich mich auch nicht wohlfühlen.
Wir sprechen natürlich über unsere Ein- und Ausgaben. Ich spare auch einen relativ großen Teil meines Gehalts bzw haben wir ab Januar ein Konto auf das wir Geld einzahlen um Eigenkapital für ein Haus zu sparen.

Da meine Frau Zugriff auf mein Konto hat und bei Umsätzen sofort informiert wird, werden wir wohl damit anfangen,  dass ich meine EC Karte zurück bekomme.

Edit: Habe mich mit meiner Frau ausgesprochen. Wir werden die aktuellen Regelungen bzgl. Geldmanagement so weiter führen. Ist besser so :-)
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Olli am 13 Dezember 2020, 14:37:56
:)
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 22 Dezember 2020, 11:49:23
Hey zusammen,

ich hoffe es geht allen gut!

Mein aktueller Stand ist leider nicht ganz erfreulich, denn das Wetten hat sich wieder leise eingeschlichen :-(
Im Gegensatz zu meiner Hochphase nur kleine Beträge, dafür wieder regelmäßig. Finanziell alles im Rahmen, aber ist ja nur eine Frage der Zeit, bis es eskaliert.
Dazu kommt natürlich der psychische Teil, denn man beschäftigt sich viel zu sehr damit.

Ich bin auch momentan irgendwie ein wenig hilflos und etwas verloren, da ich nicht wirklich weiß, warum es aktuell wieder mehr wird.
Mir fehlt so ein wenig die Motivation, die Abstinenz weiter durchzuziehen. Es ist nicht so, dass ich nicht nicht spielen will. Aber so der richtige "Kick" wie Anfang August fehlt mir irgendwie.
Lust zu spielen hab ich andererseits auch nicht, da ich so realistisch bin, um zu Wissen wie das endet.

Irgendwie gerade etwas schwierig.

Euch allen schöne Feiertage!
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Helga5 am 22 Dezember 2020, 12:21:09
Hi Somewhere,

Schade das dir die Motivation fehlt. Du bist doch schon so weit gekommen!

Hast du mit deiner Frau schon darüber gesprochen?

Glg
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 22 Dezember 2020, 12:44:13
Hi Helga,

mache ich heute noch. Habe ihr versprochen ehrlich zu sein, darum wird das noch erledigt.

Ich kann das gar nicht so richtig beschreiben wie die Situation aktuell ist. Ich fühle mich eigentlich gut, beim Blick auf meine Konten freue ich mich, ich habe mir kleinere Projekte geholt die ich mache und eigentlich hab ich auch gar keine Lust zu wetten. Mache es aber, auch wenns wesentlich weniger ist als früher, trotzdem. Obwohl ich weiß, dass ich es nicht brauche und es mir, vorallem psychisch, nicht gut tut.

Hoffe das ist aktuell nur eine Phase und die geht mit viel Arbeit an mir vorbei :-)

Lieb, dass du immer wieder schreibst :-)
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Olli am 22 Dezember 2020, 13:58:49
Hi Somewhere!

Vielleicht liegt es ja am Zeitrahmen? Langfristig gibt Dir der Blick auf´s Konto ein wohliges Gefühl. Aber kurzfristig? Da schlägt bei Dir das Wetten an, nicht wahr?

Bieten Dir da Deine kleinen Projekte eine wohltuende Alternative?

Du scheinst mehrere Hintertürchen offen zu haben. Wie wäre es denn, wenn Du diese wieder verschließt?
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 22 Dezember 2020, 14:44:04
Hi Olli!

Das mit dem Zeitrahmen kann durchaus sein. In der Beratungsstelle haben wir rausgearbeitet, dass es bei mir der schnelle "Kick" ist, den ich durch das Wetten suche.
Darum sind Lotto oder staatliche Wetten kein Problem, sondern wirklich das schnelle online Wetten. Mein Hirn will den schnellen Kick. Langfristigkeit rückt da eher in den Hintergrund.

Die Projekte sind teilweise schnell abgeschlossen bzw. wenn ich eines starte, bin ich da auch 100% dahinter, bis das fertig ist und funktioniert.

Eigentlich hatte ich den Großteil der Hintertürchen geschlossen, aber ja, es haben sich aktuell 1-2 Neue geöffnet. Man wird ja kreativ ;-)
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Wolke am 22 Dezember 2020, 16:05:09
Hey,

du brauchst unbedingt ein neues Hobby,welches Actionreich und schnell ist und Spaß macht. Du brauchst ein Hobby,welches Ort und Personenunabhängig ist.

Woran hast du Spaß?

LG Wolke
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 22 Dezember 2020, 17:20:23
Hey,

du brauchst unbedingt ein neues Hobby,welches Actionreich und schnell ist und Spaß macht. Du brauchst ein Hobby,welches Ort und Personenunabhängig ist.

Woran hast du Spaß?

LG Wolke

Ein Personen- und Ortsunabhängiges, actionreiches, schnelles, spaßig Hobby? Klingt wie die eierlegende Wollmilchsau :-D

Aber Spaß beiseite. Ich spiele Gitarre und Bass, mache außerhalb des Lockdowns Teamsport (Der seit März weggefallen ist und ja es macht mir dann mehr zu schaffen als ich dachte).
Ansonsten bin ich relativ Technikbegeistert und würde in die Richtung gerne mal mehr machen, z.B. einen kleinen Roboter programmieren.
Sonst spiele ich noch gerne alte Konsolenspiele auf dem Super Nintendo ;-)
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Wolke am 22 Dezember 2020, 19:03:01
Ja,der Lockdown verhindert leider viele gute Hobbys und das frustet. Der Mannschaftssport macht nicht nur Spaß,sondern auch das Treffen von Freunden und das Bierchen oder das Essen danach ist gut für die Seele.

Alte Konsolespiele machen auch Spaß. Als ich noch meinen PC hatte,habe ich immer gerne Flipperspiele gespielt.

Was hindert dich daran,mal nach so Techniksachen im Netz zu gucken ,dich zu informieren und eventuell was zu bestellen? Im Lockdown hast du auch Zeit nen großen Roboter zu bauen.

LG Wolke
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 05 Januar 2021, 17:35:43
Hey zusammen,

Ich hoffe ihr seid gut ins neue Jahr gekommen:-)

Zuerst: ich hatte wieder einen kleinen Rückfall. Nicht schön, aber diesmal habe ich schon nach kurzer Zeit "Stopp" gesagt und habe das Spielen beendet. Ich war nicht wie früher dauerhaft in "Wahn", sondern irgendwann wieder Herr meiner Sinne und darauf bin ich stolz.

Auch war ich wieder bei der Beratung. Es lief wesentlich besser als letztes Mal und wir konnten einiges aufarbeiten. Ich muss das alles erstmal sacken lassen und verarbeiten bzw jetzt weiter an mir arbeiten.
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 11 Januar 2021, 18:38:12
Hallo zusammen.

Ich hoffe es geht euch gut.
Bei mir ist soweit alles in Ordnung!

Nach meinem letzten kleinen Rückfall hat sich bei mir ein kleiner Schalter umgelegt. Ich habe begriffen, wirklich innerlich gegriffen, dass ich nicht gewinnen kann. Dass die Buchmacher schlauer sind. Dass ich keine Wettereignisse "vorhersagen" kann. Es sind zuviele Variablen, zuviele Ungewissheiten, zuviele Zufälle. Das wusste ich natürlich schon immer, aber wirklich begriffen hat mein Gehirn das erst jetzt.

Ich werte das mal als nächsten kleinen Schritt in Richtung Freiheit.

Viele Grüße
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Olli am 12 Januar 2021, 08:14:40
Hi Somewhere!

Ist das nicht der helle Wahnsinn? Das Wissen zu besitzen, es aber nicht nutzen zu können - und dann "begreifst" Du es - machst es Dir, wie ich immer sage, auf einmal "bewusst"?
So schwer das Loslassen auch bisher immer war - damit passiert es - es erscheint auf einmal so "einfach".
Einher geht es mit einer Entscheidung, die vorher eher gezwungen war und nun doch freiwillig aus Dir heraus kommt - die Entscheidung zur Abstinenz.

Eine kleine Randnotiz: Du hattest wohl keinen Rückfall, sondern einen Vorfall. Er unterscheidet sich, da Du ihn freiwillig und nach kurzer Zeit wieder stoppen konntest.
Er ist also ein Resultat Deiner Entwicklung, die Du gerade durch machst.
Mich freut es immer wieder, wenn ich eine solche begleiten darf. Dafür danke ich Dir!

Dein Stolz auf Dich ist berechtigt und ich gönne ihn Dir!
Trotzdem bleibst Du aber auch auf dem Teppich. Auch das gefällt mir. Leider durfte ich nämlich im Laufe der Jahre immer wieder erleben, wie aus der Freude Euphorie wurde und dann Überheblichkeit, Risikobereitschaft ... wo das dann hingeführt hat, kannst Du Dir ja denken.

Bleibe am Ball und erlebe noch viele solcher Momente des "Begreifens"! Es kommen nämlich noch welche ... versprochen ... ;)
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Balduin am 12 Januar 2021, 09:56:54
Hey,
das "Begreifen", das man nicht Spielergebnisse vorhersagen kann ist sicher ein wichtiger Schritt.

Für mich war das "Begreifen", das ich keine Kontrolle habe noch viel wichtiger.
Und das "Begreifen", dass ich der Sucht nicht ausgeliefert bin.
Und das ich verzichten muss, auf Spannung und Glücksgefühle, die vor und nach Gewinnen kamen, weil ich für jede Spannung und für jedes Glücksgefühl unendlich viel bezahlen muss:
Geld, Verschuldung, Lügen und Verlust der Selbstachtung.

Viel Erfolg weiterhin
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 12 Januar 2021, 13:31:51
Hey danke euch Beiden für die Worte.

Ja Olli, es war mir rational schon immer klar, dass man auf Dauer nicht gewinnen kann. Nur wirklich wahrhaben wollte ich es nie. Bzw. habe ich es nie verinnerlicht.

Dieser Moment, als die Wetten verloren waren, war anders als davor. Ich verspürte keine Leere, keinen Druck erneut einzuzahlen, keine Scham, keinen Hass, keine Gefühle die ich vorher verspürte.
Nein, nur pure Ernüchterung und die Erkenntnis, dass ich keine Kontrolle über das Ergebnis der Spiele habe. Man kann sich stundenlang damit beschäftigen, man kann nur auf den Favoriten setzen, man kann Statistiken wälzen und doch kommt alles anders.

Meine Frau sagte gestern zu mir: "Ja das sag ich dir seit Monaten und das ist doch auch völlig klar" und ich sagte "Ja dir als Aussenstehende :-)"

Ich werde die anhaltende Euphorie weiter nutzen, meinen Alltag Stück für Stück umgestalten und weiter berichten.
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 20 Januar 2021, 11:17:11
Hallo zusammen,

leider hielt die Euphorie nicht so lange wie gewünscht. Ich denke trotzdem, dass ich auf einem guten Weg bin.

Gestern hatte ich wieder ein Beratungsgespräch und ich bin froh, dass ich hingegangen bin. Ich komme aktuell sehr gut mit meiner neuen Beraterin klar und wir fangen aktuell an tiefer zu graben.
Was heißt das nun?

Aktuell fehlt es mir an intrinsischer Motivation komplett mit dem Wetten aufzuhören. Ich weiß nur nicht warum das plötzlich kam.
Es ist aktuell so, dass ich zwar weiß, dass was ich tue nicht gut ist, verspüre aber innendrin keine große Abneigung bzw. sehe aktuell kein Problem, wenn ich mal wette.
Es ist eine Art innere Zerrissenheit, die sich bei mir abspielt. Finanziell ist alles im Rahmen, die Einsätze sind im Vergleich zu vor einem Jahr sehr niedrig und ich kann von selbst, nach einer gewissen Zeit, wieder aufhören.

Was sind also die nächsten Schritte? Ich geh mit meiner Beraterin ein paar Dinge durch, die mich innerlich zum Zocken motivieren und wir schauen woher diese kommen.
Weiterhin werde ich in einer Woche wahrscheinlich eine SHG besuchen, um mir dort ein wenig Input zu holen. Dies hat mir meine Beraterin empfohlen, da man dort meine Gefühle zu allem besser verstehen bzw beurteilen kann. Ich hoffe dort verschiedene Sichtweisen und Denkanstöße zu bekommen.

Meine Frau weiß übrigens über das alles Bescheid. Wir reden dort sehr offen.

Viele Grüße euch

Mir fällt es aktuell auch schwer mit dem Gedanken zu leben, nie mehr wetten zu können. Mir fällt das loslassen, was ich vor einiger Zeit noch bejaht hätte, sehr schwer.
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Ilona am 20 Januar 2021, 17:24:36
Womit hast du den kleinen "Zockerteufel" in dir gefüttert, dass er dir so in die Parade fährt? hast du eine Idee?

LG Ilona
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 20 Januar 2021, 18:54:32
Womit hast du den kleinen "Zockerteufel" in dir gefüttert, dass er dir so in die Parade fährt? hast du eine Idee?

LG Ilona

Hi Ilona.

Ich denke, da es aktuell finanziell sehr gut aussieht ist dieser Gedanke:"Ach das kann ich mir leisten/das macht doch nichts" einfach sehr präsent. Vorher war der Gedanke da, das Konto auszugleichen und etwas zu sparen.

Ob noch mehr dahinter steckt muss ich noch herausfinden.

Liebe Grüße
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Olli am 21 Januar 2021, 06:35:28
Guten Morgen Somewhere!

Es ist schon komisch, wie wir uns immer wieder arrangieren können - zugunsten der Sucht.

Balduin hatte aufgezählt, was er alles bezahlen muss, wenn er dem Glückspiel nachgibt:
Geld, Verschuldung, Lügen und Verlust der Selbstachtung. Es fehlte noch Lebenszeit.

Geld und Verschuldung sind geritzt. Das Konto ist derzeit ausgeglichen und die aktuellen Spielsessions kannst Du stoppen, bevor es richtig teuer wird.
Lügen brauchst Du auch nicht mehr, da Deine Frau Bescheid weiss und Du aufrichtig mit Ihr sprichst.
Kommen wir zur Selbstachtung. Naja, die großen Probleme sind behoben und Du scheinst die "Kontrolle" über Dein Spielverhalten wiedererlangt zu haben.
Tja ... und die Lebenszeit ? Man gönnt sich ja sonst nichts ... richtig?

Wo stecken die Fehler?

Genesung ist eine Entdeckungsreise in das eigene Ich. Wenn wir wüssten, wo wir lang laufen müssten, dann wäre es gar keine Endeckungsreise.
Also folgen wir auch einmal einem Flussarm, der im Nirwana endet. Dann gehen wir wieder zurück und folgen weiter dem Hauptarm des Flusses um zu schauen, wo er uns hinführt.
Es ist da schon gut, dass Du in einem soliden Boot (Beratung) fährst und nun auch noch ein Rettungsboot (SHG) mitnimmst.
Beide sind je mit einem Kompass ausgestattet, der Dir die Richtung weisen kann. Ob Du ihr folgst, liegt in Deiner Entscheidung.

Ich danke für Dein Update.
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 21 Januar 2021, 08:51:55
Hi Olli und danke für deine Worte.

Mit dieser Entdeckungsreise hast du Recht. Auch eine Sache, warum ich die Beratung mache bzw mittlerweile gerne hingehe. Es werden die richtigen Fragen gestellt, ich stelle selber die richtigen Fragen und komme, gefühlt, Stück für Stück weiter in Richtung "mich selbst entdecken". Auch weiß ich, dass diese Reise noch lange nicht vorbei ist.
Meine Beraterin ist der Ansicht, dass "da noch irgendwas (in mir)" ist, was wohl raus will. Wenn ich nur wüsste was, wäre das schonmal ein großer Schritt :-D Aber wir arbeiten daran.

Und ja, irgendwie gehört wohl zu dieser Entdeckungsreise auch das Zocken. Es begleitet einen und ich will es ehrlich gesagt gar nicht verteufeln, denn es ist nur ein Ventil für irgendetwas anderes, was noch auf seine Entdeckung wartet. Würde es das Zocken nicht geben, würde ich es halt mit etwas anderem kompensieren.

Danke für deine Worte!
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 31 Januar 2021, 12:32:04
Hallo zusammen. Hoffe es geht allen gut!

Bin seit 11 Tagen spielfrei und das ohne Suchtdruck oder Gedanken dran. Warum? Keine Ahnung. Denke es ist der regelmäßige Besuch der Beratungsstelle, der innerlich etwas bewirkt.

SHG war ich aktuell noch nicht. Privat hat sich diese Woche spontan einiges ergeben, was Vorrang hatte. Ich gehe aber hin. Das habe ich mir und meiner Frau versprochen.

Ansonsten ist alles prima bei mir und ich fühle mich aktuell einfach sehr wohl.
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Helga5 am 02 Februar 2021, 20:57:12
Hi Somewhere87,

Super, das sind tolle Nachrichten. Ich freue mich für dich...weiter so !!!!!

Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 12 Februar 2021, 20:04:34
Hallo zusammen.

Ich hoffe es geht euch gut.

Bei mir ist soweit alles gut. Hatte leider einen kleineren Ausrutscher, ist aber auch wieder abgehakt und analysiert. In der ganzen Zeit habe ich den Gedanken und dem Druck in diversen Situationen aber stand gehalten.

Ich denke, dass ich dem großen Ganzen schon näher komme.

Ich hatte die Tage auch ein tolles Gespräch mit jemandem und man hat sich mal so richtig ausgekotzt 😅 Dabei gemerkt, dass man mit deinen Gedanken und Gefühlen nicht alleine ist. Das hat echt gut getan.

Wünsche euch alles Gute.
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Helga5 am 13 Februar 2021, 19:11:05
Hi Somewhere87,

Schön das es dir soweit gut geht- das hört man gerne.
Du wirst es schaffen das spielen komplett sein zu lassen, du arbeitest ja an dir.

Mir geht es zurzeit auch gut habe aktuell keine  Gedanken an das Glücksspiel, so kann es sein.
Und ja, manchmal braucht man jemanden bei dem man sich auskotzen kann, Ich kann das gut verstehen  :)

Schönen Abend euch allen

Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 13 Februar 2021, 20:22:12
Hi Helga,

Schön von dir zu hören und  natürlich auch von dir zu hören, dass es dir gut geht. Freut mich 🙂
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 22 Februar 2021, 07:54:20
Guten Morgen zusammen,

wie gehts euch?

Bei mir ist alles gut :-) Habe nicht mehr gespielt und wieder viel Struktur in meinen Alltag gebracht.
Sprich Sport oder mal wieder Konsolenspiele, Musik machen etc.

Auch habe ich viel mit meiner Frau über Dinge gesprochen, die mir seit längerem nicht passen und wir beide arbeiten an einer Lösung.

Übrigens: In 3 Wochen ist Home Office Jubiläum. D.h. ich sitze seit knapp 12 Monaten schon daheim. Ziemlich anstrengend, vor allem mit Kleinkind.
Ich hoffe daher bald mal wieder auf "normale" Zeiten und ein geregeltes Sozialleben, was mir echt total fehlt.

Liebe Grüße an Alle
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Helga5 am 22 Februar 2021, 14:15:08
Das ist toll. Sport ist Balsam für die Seele. Ich muss mich darauf wohl auch noch mehr konzentrieren als ich es eh schon tue.

Toll das du mit deiner Frau Dinge besprochen hast und ihr daran arbeiten - durch solche offenen Gespräche kann sich wieder viele einpendeln.

Das mit dem Sozialleben macht mir auch total zu schaffen. Kein Verein, kein gemütliches Essen in einem Lokal, keine Geburtstagsfeiern ... ich hoffe auch das wird bald wieder.

Mach weiter so !!! :)
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 22 Februar 2021, 14:28:53
Das ist toll. Sport ist Balsam für die Seele. Ich muss mich darauf wohl auch noch mehr konzentrieren als ich es eh schon tue.

Toll das du mit deiner Frau Dinge besprochen hast und ihr daran arbeiten - durch solche offenen Gespräche kann sich wieder viele einpendeln.

Das mit dem Sozialleben macht mir auch total zu schaffen. Kein Verein, kein gemütliches Essen in einem Lokal, keine Geburtstagsfeiern ... ich hoffe auch das wird bald wieder.

Mach weiter so !!! :)

Danke für deinen lieben Worte :-) höre gerne von dir.

Na dann ran an den Speck und ab zum Sporteln :-D
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 24 Februar 2021, 11:12:09
Hallo zusammen,

heute mal keinen Statusbericht, sondern ein Spruch, den ich gelesen habe und der mich nicht loslässt.
Es ging in einer Diskussion darum, dass einer Geld hat, was er gerne für etwas ausgeben wollte. U.a. kam das Thema auf hochriskanten Aktienhandel.
Die Antwort darauf fand ich toll: "Ich habe das mal gemacht und es lief auch gut. Es ist aber nicht mein Ding. Ich will schönen Hobbies nachgehen."

Und ja, auch ich will schönen Hobbies nachgehen. Zocken ist KEIN schönes Hobby.

Das soll mein neuer Leitspruch werden: Ich will schönen Hobbies nachgehen
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 27 Februar 2021, 23:00:52
Kleines Update.

Nach langem hin und her habe ich mich heute in der nationalen Sperrdatenbank OASIS eingetragen.

Auch, wenn das nicht vor allem schützt, ist das für mich ein großer Schritt.
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Helga5 am 27 Februar 2021, 23:03:06
Sehr tolle Sache. Ich muss mich erkundigen ob es das auch in Österreich gibt. Oder weiß das vielleicht zufällig jemand? Wäre interessant.
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Olli am 28 Februar 2021, 06:42:41
Guten Morgen!

Zitat
Nach langem hin und her habe ich mich heute in der nationalen Sperrdatenbank OASIS eingetragen.

Und die Entwicklung geht weiter ... :)

Cool ... :)
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 02 März 2021, 22:35:08
Hey.

4 Tage schon gesperrt und mir geht es prima. Ich bereue nichts, denn ich hab ja nichts verloren.

Natürlich mache ich mir auch weiterhin Gedanken um mich und nachdem ich eben in einem anderen Post etwas aus meiner Beratungsstelle schrieb, will ich das hier nochmal verewigen.

Ich wurde gefragt, was wohl meine Tochter sagen würde, wenn sie mich online Casinos spielen sehen würde.
Meine Antwort:"oh tolle bunte Bildchen"

Aber das hat meine Tochter ja gar nicht gesagt, sondern es waren meine Worte in meinen Gedanken. Eigentlich hat das mein inneres Kind zu mir gesagt. Es freute sich endlich mal ganz in Ruhe mit bunten Bildern spielen zu können.

Das ist etwas, wo ich Ansetze.

Ich bin nämlich der Meinung, dass Suchtverhalten bzw prinzipiell unsere ganzen Sehnsüchte, Ängste etc aus unbefriedigten Bedürfnissen aus unserer Kindheit resultieren, da uns dieser Lebensabschnitt am meisten prägt.
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Olli am 03 März 2021, 05:32:37
Hi Somewhere!

So sehe ich das auch! Nur haben Kinder keine Alternativen. Sie übernehmen das, was ihnen vorgelebt wird, ungefragt.
Wir vergessen nur zu gerne, dass wir als Erwachsene aber sehr wohl die Wahl haben zu hinterfragen und ggf. auch neue Erfahrungen zu sammeln, die bisher gefehlt haben!

Und? Habe ich nicht zu viel versprochen? Es macht doch Spaß - oder nicht? Diese  Entdeckungsreise in das eigene Ich? :)

Ich habe zumindest den Eindruck, dass Du Dich sehr wohl dabei fühlst!
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 03 März 2021, 15:50:27
Hi Olli,

ja es macht spaß, ist aber teilweise emotional schon hart muss ich sagen.

Ich habe mir das Hörbuch "Das Kind in dir muss Heimat finden" geholt und werde das nun die Tage durcharbeiten. Schon beim ersten Anhören bin ich emotional sehr mitgenommen.
Irgendwie glaube ich, dass da noch etwas ist. Irgendwas.

Das meinte meine Beraterin auch. Sie glaubt auch, dass da noch irgendwas tief in mir ist.
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 06 März 2021, 11:25:18
Hallo zusammen.

Etwas mehr als eine Woche nachdem ich die Sperre eingetragen habe. Und mir geht's prima. Ein einziges Mal kurzen Gedanken gehabt. Das wars.

Sport mache ich regelmäßig und werde auch so klarer im Kopf.

Lustige Geschichte: Nachdem ich nun keine Sportwetten mehr mache, merke ich, dass ich kaum mehr Interesse an Fußball habe. Es langweilt mich.

Euch ein schönes Wochenende.
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Helga5 am 06 März 2021, 13:49:32
Schön das es dir so gut geht!

Du arbeitest ja auch fleißig an dir  :)
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: NW am 06 März 2021, 13:55:46
Mit dem inneren Kind hatte ich mich auch mal nen bisschen beschäftigt ne Zeit lang, ist sehr interessant. Vielleicht werde ich mir dieses Hörbuch auch mal zulegen 🤔
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 06 März 2021, 14:02:38
Mit dem inneren Kind hatte ich mich auch mal nen bisschen beschäftigt ne Zeit lang, ist sehr interessant. Vielleicht werde ich mir dieses Hörbuch auch mal zulegen 🤔

Mach das. Es kann jedenfalls nicht schaden 😀

@Helga danke für die lieben Worte.
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 08 März 2021, 09:47:32
Hallo zusammen,

über das Wochenende habe ich mir etwas Gedanken zu dem Thema Sportwetten und den Mythen gemacht, die einem Spieler vorgelebt werden.
Wenn gewollt, kann ich das gerne auch in einem separaten Post veröffentlichen:

"Durch Wetten werden die Spiele spannender/werden Spiele, die ich so nicht geschaut hätte, spannender": Zeitweise bin ich diesem Mythos auch erlegen. Mittlerweile denke ich mir: "Warum um Himmelswillen soll ich meine Zeit (und Geld) damit verschwenden etwas zu schauen, was mich eigentlich nicht interessiert? Ich kann in dieser Zeit Dinge tun, die mir wirklich Spaß machen.

"Es gibt aber Profis, die durch Wetten ihren Lebensunterhalt bestreiten": Mag sein. Aber das ist, wenn überhaupt, eine geringe Anzahl von Leuten. Und wenn diese ihr Einkommen durch Sportwetten erzielen, muss dies übrigens ganz normal versteuert werden. Weiterhin werden diese "Profis" so schnell limitiert, dass es eigentlich (auf legalem Wege) nicht möglich ist, ein gutes Einkommen zu erzielen. Damit soll den restlichen 99% suggeriert werden, dass man dadurch gutes Geld verdienen kann.

"Sportwetten sind kein Glücksspiel, da man die Liga/die Teams gut kennt": Sportwetten sind Glücksspiel, denn ich kann den Ausgang nicht beeinflussen. Selbst die Top Teams gewinnen teilweise nur 60% ihrer Spiele. Es ist nicht einschätzbar, ob der Schiedsrichter Elfmeter pfeift, wie viele Ecken es gibt, ob ein Tor zurück genommen wird oder man 3 mal den Pfosten trifft. Die Industrie dahinter will einem einreden, dass man dies Einschätzen kann. Die Tabakindustrie will uns ja zeigen, dass Rauchen nichts schlimmes ist :-)

"Ich habe mehr Ahnung als die Buchmacher" Nein, hat man nicht.

Das waren meine ersten Gedanken. Vielleicht findet sich ja der ein oder andere wieder. Für weitere Mythen bin ich offen.
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Balduin am 08 März 2021, 12:50:40
Hey,

danke für deine Mühe.
Mit solchen Überlegungen ist man aber noch nah am Spiel. Diskussion mit sich selbst oder mit anderen sind gefährlich. Vielleicht bringt der innere Spieler oder auch ein anderer mal ein gutes Argument (oder eins, was man für gut hält) und führt einen zurück in den Abgrund.

"Ich bin süchtig und kann nie wieder kontrolliert spielen und deshalb sage ich: Nein! zu jeder Art von Spiel um Geld oder Punkte" - dann sind alle anderen Fragen egal.

Viele Grüße
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 08 März 2021, 12:59:06
Hallo Balduin,

das sehe ich ehrlich gesagt anders.

Ich gehe ja mit mir in Diskussion um meine Glaubenssätze, die ich über die Jahre aufgebaut habe und mir durch Werbung/Bekannte und Anbieter eingetrichtert wurden, zu widerlegen und zu hinterfragen.
Sobald ich das getan und diese verinnerlicht habe, kann es ein Stück weiter weg von der Sucht gehen.

Wenn ich nur sage: "Ich bin süchtig und kann nie wieder kontrolliert spielen..." stimmt das auf der einen Seite, auf der anderen Seite muss ich meine Sucht und die falschen Glaubenssätze doch hinterfragen und mir im Grundsatz klar werden, was eigentlich Sache ist.

Viele Grüße
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Olli am 08 März 2021, 13:27:42
Hi Somewhere!

Ich finde es super, dass Du Deine Glaubenssätze und hoffentlich auch -systeme hinterfragst.
Es wäre auch prima, wenn Du diese Begriffe aus Deiner Sicht erklären würdest bis hin zur Auflösung. Schätze, dass die Wenigsten wissen, was das eigentlich ist.
Kannst das Ganze ja mal mit ein paar (ruhig auch harmlosen) Beispielen aus Deinem Leben spicken.
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 08 März 2021, 13:48:04
Hi Somewhere!

Ich finde es super, dass Du Deine Glaubenssätze und hoffentlich auch -systeme hinterfragst.
Es wäre auch prima, wenn Du diese Begriffe aus Deiner Sicht erklären würdest bis hin zur Auflösung. Schätze, dass die Wenigsten wissen, was das eigentlich ist.
Kannst das Ganze ja mal mit ein paar (ruhig auch harmlosen) Beispielen aus Deinem Leben spicken.

Hi Oli,

irgendwie ging ich von aus, dass viele Wissen, was Glaubenssätze sind. Aber natürlich kann ich das gerne erklären :-)

Glaubenssätze bestimmen mich. Meine Werte, mein Handeln, mein Denken.
Ein Glaubenssatz kann sein: "Ich fühle mich nur gut, wenn es meinem Partner/in gut geht" oder "Im Job erfolgreich sein, ist mein höchstes Ziel und gibt Anerkennung"

Aufs Zocken übertragen ist es z.B.: "Das Wetten auf das Spiel gibt dem Spiel den nötigen Kick" oder "Ich wette auf Spiele, die ich uninteressant finde, um sie interessant zu machen". Oder auch "Wenn ich etwas erledigt habe, darf ich Zocken gehen".

Diese Glaubenssätze und Denkmuster hat man sich als Zocker antrainiert und dies wurde auch von der Werbung und anderen Zockern immer wieder bestätigt. Ich versuche nun, meine Glaubenssätze, die mit dem Zocken zu tun haben, zu hinterfragen.

Alte Glaubenssätze: "Das Wetten auf das Spiel gibt dem Spiel den nötigen Kick" oder "Ich wette auf Spiele, die ich uninteressant finde, um sie interessant zu machen"
Neue Glaubenssätze: "Entweder ich finde ein Spiel interessant oder nicht. Wenn nicht, mache ich etwas, das mir Spaß macht

Alter Glaubenssatz: "Wenn ich etwas erledigt habe, darf ich Zocken gehen".
Neuer Glaubenssatz: "Wenn ich etwas erledigt habe, gönne ich mir Schokolade/Sport/einen Film/etwas, was mir wirklich Spaß macht und Freude bringt"
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Balduin am 08 März 2021, 13:58:14
Hallo Balduin,

das sehe ich ehrlich gesagt anders.

Ich gehe ja mit mir in Diskussion um meine Glaubenssätze, die ich über die Jahre aufgebaut habe und mir durch Werbung/Bekannte und Anbieter eingetrichtert wurden, zu widerlegen und zu hinterfragen.
Sobald ich das getan und diese verinnerlicht habe, kann es ein Stück weiter weg von der Sucht gehen.


Ich wollte nur auf eine Gefahr hinweisen: Die Werbung, der innere Spieler, andere Süchtige sind gut darin uns zu täuschen und sobald ich mit denen diskutiere, bin ich in Gefahr (wie willst du z. B. widerlegen, dass du mit der richtigen Info nicht vielleicht doch schlauer bist, als die Buchmacher?
Ein klares NEIN am Beginn jeder Diskussion ist der beste Schutz.
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: taro am 08 März 2021, 14:02:28
Selbst wenn es Spiele gibt, bei denen ich sicher gewinne , habe ich als Spieler ein Problem. Ich spiele so lange und erhöhe die Einsätze bis alles weg ist.

Das glaube ich nicht nur, ich habe es selbst erfahren.

Taro
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 08 März 2021, 14:07:01
Hallo Balduin,

das sehe ich ehrlich gesagt anders.

Ich gehe ja mit mir in Diskussion um meine Glaubenssätze, die ich über die Jahre aufgebaut habe und mir durch Werbung/Bekannte und Anbieter eingetrichtert wurden, zu widerlegen und zu hinterfragen.
Sobald ich das getan und diese verinnerlicht habe, kann es ein Stück weiter weg von der Sucht gehen.


Ich wollte nur auf eine Gefahr hinweisen: Die Werbung, der innere Spieler, andere Süchtige sind gut darin uns zu täuschen und sobald ich mit denen diskutiere, bin ich in Gefahr (wie willst du z. B. widerlegen, dass du mit der richtigen Info nicht vielleicht doch schlauer bist, als die Buchmacher?
Ein klares NEIN am Beginn jeder Diskussion ist der beste Schutz.

Hi Balduin,

danke für deinen Input. Ich nehme das natürlich auch auf und bin über verschiedene Sichtweisen dankbar.

Ich will gar nicht mit anderen Diskutieren. Man wird über kurz oder lang mit diesem Thema Sportwetten konfrontiert. Es zocken einige im Bekanntenkreis (Sollen sie machen) und das Thema kommt einfach ab und an auf. Das ist ok für mich, so lange es nicht all zu einnehmend ist. Nur genau dafür muss ich ja meine Glaubenssätze ändern und die Neuen stärken. Damit ich nicht Darauf "hereinfalle".

Zum Thema: "Schlauer als der Buchmacher" = Wieso sollte ich das plötzlich sein? Es geht nicht. Man ist nie schlauer als der, der das Spiel anbietet. Seien es Hütchenspieler auf den Brücken Londons oder Betreiber von Spielbanken. Wären die Spieler alle so viel schlauer, würde es keine Anbieter geben. TV Werbung und Sponsoring ist sehr teuer, das muss ja irgendwer bezahlen.

Das klare "NEIN" steht natürlich trotzdem fest dort, wo es hingehört!

Aber nochmal danke für deinen Input und ich werde natürlich weiter auf mich achten :-)
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Balduin am 08 März 2021, 14:37:47
Ich war selbst eine zeitlang "schlauer" als der Spielhallenbetreiber. Habe in einem Jahr ca. 20.000 € plus gemacht. Gebracht hat es mir gar nix. Alles wieder weg und Schulden obendrein.

Warum sollte ich nicht zu den 1 % gehören, die beim Pokern oder bei Sportwessen Plus machen? Das flüstert mir der innere Spieler ins Ohr.

Beim Rewe gibt's ab und zu Lose umsonst. Wär doch blöd das abzulehnen - verlieren kann man nicht. Ich lehne sie seit meiner Abstinenz ab (Taro hatte mich damals dieses Beispiel gebracht). Diese Lose führen mich schlimmstenfalls wieder näher an die Gefühlswelt eines Spielers.

Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 08 März 2021, 14:56:42
Warum sollte ich nicht zu den 1 % gehören, die beim Pokern oder bei Sportwessen Plus machen? Das flüstert mir der innere Spieler ins Ohr.

Das ist ja genau der Punkt, um den es mir geht.

Mein alter Zockerglaubenssatz war :"Warum sollte ich denn nicht zu den 1% gehören?"
Mein neuer Glaubenssatz: "Ich kann den Buchmacher nicht schlagen" oder "Ich will gar nicht zu den 1% gehören, ich will gar nicht mehr spielen"

Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: NW am 08 März 2021, 15:14:21
Ich war selbst eine zeitlang "schlauer" als der Spielhallenbetreiber. Habe in einem Jahr ca. 20.000 € plus gemacht. Gebracht hat es mir gar nix. Alles wieder weg und Schulden obendrein.

Warum sollte ich nicht zu den 1 % gehören, die beim Pokern oder bei Sportwessen Plus machen? Das flüstert mir der innere Spieler ins Ohr.

Beim Rewe gibt's ab und zu Lose umsonst. Wär doch blöd das abzulehnen - verlieren kann man nicht. Ich lehne sie seit meiner Abstinenz ab (Taro hatte mich damals dieses Beispiel gebracht). Diese Lose führen mich schlimmstenfalls wieder näher an die Gefühlswelt eines Spielers.

Schlauer als der Betreiber warst Du damit sicher dennoch nicht, die Auszahlungsquote geht ohnehin raus, der Betreiber macht seinen Gewinn immer.
Dann warst höchstens schlauer wie die anderen Spieler, bzw zur richtigen Zeit am richtigen Gerät oder irgendwie so.. 🤔

Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Ilona am 08 März 2021, 15:59:35
Hallo zusammen,

mir gefallen die "Glaubenssätze oder Mythen" von Somewhere ganz gut. Sie greifen bekannte Denkmuster auf und erläutern sie. Ich würde sie aber eher zur Aufklärung oder Prävention nutzen, nicht in der Beratung oder Behandlung für bereits betroffene Zocker. Man könnte hieraus einen eigenen Thread machen, wie ursprünglich von Somnewhere angeregt.

LG Ilona
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Ilona am 08 März 2021, 19:57:06
Somewhere, sag Bescheid, falls wir das Thema abtrennen sollen.
LG Ilona
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 08 März 2021, 19:58:18
Somewhere, sag Bescheid, falls wir das Thema abtrennen sollen.
LG Ilona

Wenn das gewünscht ist und auch von anderen genutzt wird: sehr gerne.
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Olli am 08 März 2021, 20:52:13
Hi!

Die nächsten wenigstens 2 Tage habe ich keine Zeit, doch danach möchte ich mal etwas zusammentragen zum Thema Glaubenssätze.
Es wird wohl ein längerer Beitrag werden ... :)

Wenn Du magst, dann hefte ich die Beiträge aus diesem Thread dann hinter meinen, räume ein wenig auf und wir können das dann besprechen.
Es wird aber wenigstens bis zum WE dauern, bis das soweit ist.
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 08 März 2021, 21:12:16
Ja klar, mach nur:-)
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 12 März 2021, 13:58:03
Hallo zusammen, Ich hoffe es geht allen gut!

Mir geht es aktuell prima. Meine Gedanken werden klarer und so langsam fühle ich mich auch im hier und jetzt wieder angekommen. Das ist mir während meiner extremen Zockerphasen total abhanden gekommen.

Durch Videos von anderen Süchten habe ich neue Denkanstöße für mich gefunden, die besser zu mir und zur Abstinenz passen.

Euch allen ein schönes Wochenende!
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 18 März 2021, 14:38:41
Hi zusammen,

kurzes Lebenszeichen: Alles prima bei mir. Keinerlei Zwischenfälle o.ä.

Hoffe euch gehts auch gut!

Viele Grüße
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Helga5 am 18 März 2021, 15:30:14
Schön das es dir gut geht :-)
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Somewhere87 am 25 März 2021, 20:15:10
Hi zusammen.

Eine entspannte Woche ist vergangen.

Ich hatte das schon in einem anderen Thread geschrieben: Ich lebe immer mehr im hier und jetzt. Aktive Zocker leben in der Vergangenheit oder in der Zukunft, aber nie im heute und jetzt.

Glaubenssatz, den ich überdacht habe (dieser wird aktuell oft im Zusammenhang mit dem neuen Glücksspielvertrag genannt):"Die Bevölkerung hat einen natürlichen Spieltrieb und darum ist Glücksspiel ok!"

Neuer Glaubenssatz:"Ja jeder hat einen Spieltrieb. Damit wurde aber eher die gemütliche Brettspielrunde oder das Würfeln um das nächste Bier gemeint und kein programmiertes Scheinglücksspiel".

Viele Grüße
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Olli am 26 März 2021, 05:46:17
Moin!

Meine Gedanken zum Begriff "Spielen".
Bei uns im Deutschen ist er ein Oberbegriff, bzw. wird zweckentfremdet.
Um dies zu verdeutlichen, ziehen wir einmal die Englische Sprache zu Rate.
Hier wird unterschieden zwischen „to play“ und „to gamble“.
Das Erste ist das klassische Spielen, das Zweite ist das „Glückspielen“.
Ein Zwischending ist das „Gaming“, welches sich leider auch immer mehr verbreitet.
Gemeint sind damit kostenlose Spiele (z.B. Monster Busters oder Candy Crush auf bekannten Plattformen), für die man zusätzliche Leben, Werkzeuge, Eigenschaften usw. käuflich erwerben kann - aber nicht muss.
Außerdem enthalten sie soziale Komponenten – so kann man z.B. Freunde auf den Plattformen um „Leben“ oder dergleichen bitten.
Doch was ist überhaupt ein Spiel?
Dazu gibt es im Netz die unterschiedlichsten Definitionen zu finden.

Herr Poehl hat sich dieser Frage gestellt und sich auf seiner Homepage mit der Thematik befasst.
Er ist zu folgendem Resumé gekommen:
Zitat
Ein Spiel ist eine interaktive freiwillige Tätigkeit, die im „Hier und Jetzt“ stattfindet, deren Ausführung oder Ausgang aber keine reale Bedeutung/Konsequenz für das „Hier und Jetzt“ hat.
Die Bedeutungslosigkeit des Ausgangs für das „Hier und Jetzt“ schließt nicht aus, dass die durch das Spiel gewonnenen Erfahrungen reale Bedeutungen und Konsequenzen in der Zukunft haben können.
Die Interaktion kann dabei mit einem realen oder einem nicht realen Mitspieler, der nur in den Vorstellungen oder virtuell im Computer existent ist, stattfinden.
Dipl.- Biologe Henning Poehl
http://www.spieleautorentagung.de/definitionen/eine-kritische-auseinandersetzung-mit-dem-begriff-spiel


Zitat
Herr Dr. Tobias Heyer von der Universität Bremen umschreibt das Spielen für mich treffender jedoch so:
Spielen:
Es dient dem Aufbau emotionaler, kommunikativer, sozialer, kognitiver und motorischer Kernkompetenzen.
Es fördert die Persönlichkeitsentwicklung und leistet einen wesentlichen Beitrag für das kindliche Lernen.
Es ist zudem zweckfrei.
Zitate entnommen seiner Präsentation für das Seminar der LK Glück
Treffen denn diese Eigenschaften auch auf das Glückspielen zu?
Dazu müssen wir uns erst einmal mit dem Begriff des Glückspiels auseinander setzen.
Zitat
In Deutschland führt § 3 Abs. 1 (GlüStV) aus:
Ein Glücksspiel liegt vor, wenn im Rahmen eines Spiels für den Erwerb einer Gewinnchance ein Entgelt verlangt wird und die Entscheidung über den Gewinn ganz oder überwiegend vom Zufall abhängt. Die Entscheidung über den Gewinn hängt in jedem Fall vom Zufall ab, wenn dafür der ungewisse Eintritt oder Ausgang zukünftiger Ereignisse maßgeblich ist. Auch Wetten gegen Entgelt auf den Eintritt oder Ausgang eines zukünftigen Ereignisses sind Glücksspiele.
Wir haben also drei entscheidende Kriterien:
Die Gewinnerwartung
Ein Einsatz / Endgeld
Der Ausgang ist ganz oder überwiegend vom Zufall abhängig.

Hier lese ich nichts von Kernkompetenzen.
Im Gegenteil – wer sich mit der Glückspielsucht befasst, der erkennt schnell, dass die Mängel in den Kernkompetenzen gefördert werden.

Nun mag der liebe Pokerspieler wieder laut aufschreien und auf Psychologie und Mathematik und dergleichen verweisen.
Da gab es aber am 12.02.2015 dieses Urteil des VG Karlsruhe, dass dieses Spiel sehr wohl als Glückspiel einzuordnen ist, wenn die bereits zitierten Kriterien aus dem GlüStV erfüllt sind.

Es gab noch viele weitere Ausführungen im Urteil, wer mag, der kann es sich ja mal anschauen.

Zitat
„Bei den Varianten "Texas Hold'em" und "Omaha Holdem" handelt es sich um Glücksspiel i.S.v. § 3 Abs. 1 Satz 1 GlüStV. Die Gewinnentscheidung hängt auch dann, wenn es nicht zu einem "Showdown" und damit nicht zu einer Gewinn-entscheidung anhand der zufällig erhaltenen Karten kommt, von dem ungewissen Verhalten der Mitspieler und damit ebenfalls vom Zufall ab. …“
https://openjur.de/u/764212.html
Das Glückspiel verfolgt nur einen Spielanreiz: Geldgewinne erzielen.

Zudem ist es ein demeritorisches Gut. Es schädigt nicht nut den Einzelnen, sondern auch die Gesellschaft, in der es existiert.
Die private Nachfrage übersteigt das gesellschaftlich gewünschte Maß, wobei das Angebot die Nachfrage bestimmt und nicht wie sonst umgekehrt.

Es ist also deutlich zu unterscheiden, was ein Spiel und was ein Glückspiel ist. Eine Gleichstellung ist sowohl per Definitionen als auch über die Eigenschaften ausgeschlossen.

Im alten GlüStV hätte man solche Definitionen beachten müssen, wenn vom natürlichen Spieltrieb des Menschen geredet wird.
Auch der Zufall in der Definition des Glückspiels ist in meinen Augen unpassend:

Zitat
Zufall Definition

Unter Zufall wird im allgemeinen Sprachgebrauch ein seltenes oder nur schwer vorhersagbares Ereignis verstanden.

In der Wissenschaft wird Zufall als ein Ereignis definiert, bei dem die Einflussfaktoren entweder nicht bekannt sind oder nicht gemessen werden. Das klassische Beispiel für ein zufälliges Ereignis ist die gewürfelte Augenzahl beim Spiel. Mit der Wahrscheinlichkeitsrechnung wird die Häufigkeit vergleichbarer Zufallsereignisse gemessen.

Im Recht bedeutet Zufall ein Ereignis, das nicht auf ein vorsätzliches oder fahrlässiges Verhalten zurückzuführen ist. Für den Zufall stellt das deutsche Rechtssystem gewisse Haftungsregeln auf.
https://definition-online.de/zufall/
Bereits im ersten Satz frage ich mich nämlich: Für wen ist das Ereignis selten und nur schwer vorhersehbar?
Die heutigen Onlineglückspiele sind allesamt programmiert - sie folgen einem Schema, welches über Programmiertechniken radomisiert ist.
Für den Entwickler lässt sich also der "Zufall" beeinflussen und dies, wie wir alle wissen, einseitig. Damit ist das Ereignis kein Zufall mehr, ohne dass wir uns überhaupt erst den Begriff aus der Sicht des Gebrauchers anschauen. Ein wahrer Zufall ereignet sich unabhängig vom Betrachter - er ist nicht relativistisch.

Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Helga5 am 19 Oktober 2021, 22:02:49
Hi Somewhere,

Schön das du im Forum zurück bist - jedoch wären natürlich bessere Nachrichten schöner gewesen.

Toll das du wieder aktiv geworden bist und dir gleich einen Termin ausgemacht hast!

Wie kam es zu deinem Rückfall? Hast du Ideen?
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Wolke 7 am 20 Oktober 2021, 02:00:02
Hallo Somewhere,

mittlerweile gibt es den OASIS Sperrvertrag......einmal abgeschickt und du bist bei allen OC und Casinos und Spielhallen gesperrt. Würde das nicht ein großes Hintertürchen schließen und enormen Druck von dir nehmen?

War es ein einmaliger Rückfall oder hast du über längere Zeit gespielt? Wie hast du dich danach gefühlt?

Tag strukturieren ist gut,aber nicht zu straff. Lass dir kleine Inseln nur für dich. Langeweile musst du jetzt noch nicht aushalten können,das kommt erst später,aber ich habe zur Entspannung, zum Abschalten,geführte Meditationen gehört. Gibt im Netz ganz viele,musst die passende für dich finden....auch von der Stimme her passen. Ich habe mit Wärmeübungen angefangen und mache jetzt noch verschiedene Fantasiereisen. Wenn du für dich die richtige Reise und auch den Leser  gefunden hast ,denkst du echt ,du bist da,man lässt sich voll drauf ein. Die dauern zwischen 20 und 50 min. Danach fühlt man sich sehr gut und entspannt. Ich setz mir dann Kopfhörer auf und leg mich in den Sessel,wenn dann noch die Sonne scheint und ich die Wärme spüre  perfekt.

Suchtberatung ist sehr gut. Gibt es auch eine Gruppe bei dir in der Nähe ? Oder online Meetings,sei es hier samstags mit Olli oder mittwochs mit den anderen 2 ?!
Mit Leidensgenossen reden ist nochmal sehr viel besser als schreiben. Man sieht und hört viel mehr neben den gesprochenen Sätzen, als wenn man nur Texte liest.

LG Wolke

Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Wolke 7 am 22 Oktober 2021, 19:30:08
Zitat
Während wir anderen das Spiel genossen und gut gelaunt waren, haben die Beiden nur auf ihr Handy geschaut mit der Hoffnung, dass ihre Wette aufgeht.
Körperlich da, gedanklich weg.

Erschreckend zu sehen,wie man selber in der Zeit der Suchtausübung auf andere wirkt oder? Gefühllose Körperhüllen........

Ohne Sucht und Zwang kann man das Leben einfach genießen......man lebt intensiver, bewußter.

LG Wolke
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Helga5 am 02 November 2021, 20:56:30
Hi Somewhere,

toll das deine Sportsaison wieder los geht. Bei Sport bekommt man den Kopf frei, und eine tolle Ablenkung ist es obendrauf  :)

In welche Musikrichtung nimmst du denn da Lieder auf? Rock oder eher Ruhiger   ;)

Liebe Grüße
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Olli am 01 Dezember 2021, 15:08:24
Cool ... :)
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Future am 17 Dezember 2021, 20:43:20
Prima somewhere!! Freut mich!!!
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Future am 17 Dezember 2021, 20:48:10
Bin seit über 2 Jahren glücksspiel frei. Wenn ich nun sehe was ich in der Zeit gespart habe... Einiges, was ich nun sinnvoll nutzen kann! Könnte ne Weltreise machen, oder, oder... Und nicht der mafia aus Malta zahlte, damit sie noch mehr anhäuft.
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Helga5 am 02 Januar 2022, 00:06:47
Dann können wir ja gemeinsam an dem Ziel arbeiten 2022 komplett spielFREI zu bleiben :-)

Wünsche dir auch ein wunderbares, gesundes und glückliches 2022!
Titel: Re: Meine Vorstellung und aktuelle Situation
Beitrag von: Wolke 7 am 09 Januar 2022, 09:02:44
Hallo Somewhere

Zitat
Diesmal lasse ich die Gedanken aber aktiv zu und schiebe sie nicht weg.

Das kann ich noch nicht lange,ich musste immer aktiv dagegen vorgehen. Für mich war es besser ,ich höre,sehe und spüre diese Gedanken gar nicht. Denn auch wenn sie im Hintergrund waren,ich konnte sie hören,da war mir vollkommene Stille lieber.
Cool,dass das bei dir so früh funktioniert.


Zitat
Eigentlich da es IMMER eine Möglichkeit gibt

Erkennst du eine Möglichkeit? Kannst du diese weitere Hintertür selbst oder mit Hilfe deiner Frau schließen? So entmachtest du auch die Spielgedanken bzw du nimmst sie nach und nach auseinander.

LG Wolke