Guten Tag, ich bin ebenfalls neu hier und auch ich habe ein Spielproblem. Bei mir sind es jetzt nicht die ganz hohen Schulden, aber ich habe auch viel weniger als die meisten somit sind die Schulden, die ich habe schon genug. Ich war auch schon bei einer Selbsthilfegruppe. Die mir aber nichts gebracht hat. Vor 7 Wochen ging ich zur Diakonie für einen 12 wöchigen auffenthalt in eine Klinik für Spielsüchtige, allerdings warte ich da noch auf Antowrten und zustimmung der Krankenkasse. Naja wir sitzen alle in einem Boot und auch ich habe so ein Gefühl, dass ich da nicht mehr rauskomme. Wäre auch toll wenn mich einige Leute hier mal anschreiben, für einen Austausch. LG Erdi

Hi Erdi!

Dankeschön ;-)

Ich bin Olaf, süchtiger Spieler und seit etlichen 24 h abstinent!

ich habe ein Spielproblem

Das Wort "Problem" kann man in verschiedensten Zusammenhängen nutzen.

So gibt es die "Problematische Spielsucht", die eben im Alltagsleben immer mehr und mehr Probleme schafft.
Da gehen soziale Verbindungen zugrunde, die Schulden steigen und steigen und der GV klingelt an der Tür ...

Der Begriff bezieht sich also nicht auf die Sucht als solche, sondern lediglich auf die Auswirkungen derselben.

Wenn mir heute jemand sagt, "Ich habe ein Problem", dann assoziiere ich automatisch ein "lösbares Problem".
Ein Problem, welches sich aber lösen lässt, ist irgendwann nicht mehr existent - es ist weg.

Die Spielsucht lässt sich zwar behandeln, doch, so sie diagnostiziert ist, wird Dich auch Dein Leben lang begleiten.
Sie wird in Dir schlummern und nur darauf warten einen schwachen Moment oder eine schwache Phase bei Dir zu entdecken, um mit geballter Kraft erneut auszubrechen.

Von daher - meine persönliche Meinung - empfinde ich es immer als bedenklich und auch als Warnzeichen, wenn jemand von seinem Spielproblem redet.

Oftmals zeugt diese Ausdrucksweise von der fehlenden Akzeptanz der eigenen Sucht.

Sollte dies bei Dir der Fall sein - nicht schlimm - was nicht ist, das kann ja noch werden. 

Sollte es also zutreffen, dann stellt sich mir die Frage, wieso Du bisher schon so einiges unternommen hast?
Bekommst Du Druck durch Freundin oder Eltern?
Wie alt bist Du?

Ich war auch schon bei einer Selbsthilfegruppe. Die mir aber nichts gebracht hat.

War auch hier die fehlende Akzeptanz der Sucht beteiligt?

Was hat Dich gestört?
Was hast Du nicht verstanden?
Wie oft warst Du dort?

LG
Olaf

Guten Tag, nett das du antwortest. Ich bin von alleine darauf gekommen, dass ich Hilfe brauche. Momentan ist die Lage nicht wirklich rosig. Ich geh hin und wieder trotzdem rein. Ich warte auf die Zusage der Krankenkasse, leider lässt die sich soo viel Zeit, dass ich immer und immer wieder ins Casino gehe. Ich bin so langsam mit meinem Latein am Ende. Mit der Selbsthilfegruppe habe ich nichts mehr am Hut. Denn die bringt bei mir auch nichts. Ich weiß, dass ich da nicht reingehen darf, da brauch ich keinen der mir sagt, dass das schlecht ist. Übringens Glückwunsch jeder Tag ist ein gewonnener Tag. Ich war auch 7 Wochen nicht drin. Jetzt ist es aber wieder anders.  Ich komm da erstmal nicht von los.

Hi Erdi!

Nun, es geht nicht darum, dass man Dir sagt, Du sollst da nicht mehr rein gehen.

Es geht u.a. um die Frage, wieso Du überhaupt dort rein gehst!

Und genau da sehe ich gerade Dein Manko.

Daher auch meine Frage, ob Du verstanden hast, was dort geschieht.

Diese Frage können wir also mit nein beantworten.

Das macht aber nichts Erdi, da ergeht es Dir wie fast allen.

Du erhoffst Dir unwahrscheinlich viel von der stationären Therapie.

Nun, sie ist keine Wunderpille!

Auch dort ist von Dir Eigeninitiative gefordert.

Auch dort wirst Du Gruppensitzungen haben - geleitet und nicht geleitet.

Als Nachsorge nach der Therapie wird Dir eine SHG empfohlen werden.

Wahrscheinlich wirst Du nun meckern, wieso der Olaf einfach nicht akzeptiert, dass Du mit der SHG nichts am Hut haben willst ...

Was ist wirklich passiert?
Hat man Dich verletzt?
Fühltest Du Dich unverstanden?

leider lässt die sich soo viel Zeit, dass ich immer und immer wieder ins Casino gehe.

Die böse Krankenkasse ... ob die die Verzögerung mit Absicht schaffen, damit DU in die Halle musst?

Mein Freund - Du hast noch keine Abstinenzentscheidung getroffen.
Diese kann nur aus Dir selbst hervorgehen.
Das Problem - wie macht man das?
Dabei hilft Dir die SHG!

Gehe hin und höre zu!
Wenn Du Fragen hast, dann frage.
Wenn Dich etwas stört, dann spreche es aus.
Nehme das für Dich aus der Gruppe, was Du meinst gebrauchen zu können - den Rest lege erst einmal an Seite - vielleicht nutzt es Dir später ja doch noch.

Es gibt manchmal das Problem, dass die alten Hasen vergessen haben, wie es ist, wenn man die ersten Male in die Gruppe geht.
Da wird sofort alles auf einmal herausposaunt und der Neue ist damit vollkommen überfordert.
Genesung ist ein Entwicklungsprozess, der seine Zeit braucht!
Gönne Dir diese Zeit in der SHG!

Ich war in meiner Zeit in der SHG eher der Zuhörer.
Auch Du scheinst mir eher von der ruhigen Sorte zu sein.

Um was für eine Art SHG handelt es sich?

Guten Abend, scheinbar führen wir jetzt jeden Tag eine kleine Diskussion. Finde ich schön. Ich denke ich habe schon das richtige Bild einer solchen Selbsthilfegruppe war da ja nicht nur einmal. Heute kamen wieder schlechte Nachrichten wegen meiner Finanziellen Mittel. Es wird immer schlimmer. Aufgeben ist aber nicht. Ich bin darein gekommen, da komme ich wieder raus. Mitlerweile sind meine Schulden drastisch in die Höhe gestiegen. Wenn man doch nur dieses Problem nicht hätte. Naja das bringt eine solche Sucht eben mit sich. Die Krankenkasse hat sich immer noch nicht gemeldet. Ich verstehe deine Aussage allerdings nicht. Ich habe nie gesagt, dass die das mit Absicht machen. Ich möchte aber almälich mal in die Therapie und das, dass kein Zuckerschlecken wird ist mir durchaus bewusst. Ich will diese Therapie aber umbedingt machen und das man da eigen initiative beweisen muss ist auch klar, sowie ehrlich sein und offen sprechen. Naja wir werden sehen was noch so kommt. Zurzeit sind es alles nur schlechte Nachrichten. Es wird aber auch wieder besser. Übrigens, wenn du mal lust hast kann man sich auch mal Telefonisch verständigen. Sag mir einfach bescheid. Lg Erdi

Hi Erdi!

Finde ich schön. Ich denke ich habe schon das richtige Bild einer solchen Selbsthilfegruppe war da ja nicht nur einmal.

Du ... es gibt immer wieder Fälle, in denen die Chemie untereinander nicht funktioniert ... der Klient lieber Einzel nimmt, weil es sich dann wohler fühlt ... und und und ...

Aber - ganz klare Sache für mich momentan: Du weichst aus!

Wie oft warst Du dort und was hat Dich gestört?

Übrigens, wenn du mal lust hast kann man sich auch mal Telefonisch verständigen. Sag mir einfach bescheid.

Lieben Dank für das Angebot. Ich telefoniere aber bereits viel mit Forenfreunden und mache so eine Art Fernbetreuung mit einer Person.
Bevor es mir selbst zu viel wird, schiebe ich dem lieber einen Riegel vor.
Schließlich habe ich ja auch noch ein Berufs- und Privatleben ... ;-)

Außerdem gibt es hier viele Mitleser, die sich irgendwann sicherlich mal trauen, Dir auch etwas zu schreiben ;-)

Ich habe nie gesagt, dass die das mit Absicht machen.

Ist ok #schmunzel# Du hattest das so schön formuliert, dass ich einfach nicht anders konnte ... 

Du musst Dich in Geduld üben.
Eine Therapie kostet Geld - und da zieren sich die KK gerne.
Vielleicht haben sie sich auch mit dem Rentenversicherungsträger in Verbindung gesetzt und knobeln nun aus, wer bezahlen muss.

Es kann auch durchaus sein, dass Du erst eine Ablehnung bekommst und Widerspruch einlegen musst. Bereite Dich innerlich also schon mal vor, dass so etwas passieren KÖNNTE!
Es muss aber nicht ... also nicht jetzt schon aufregen ...

Ist die Therapie genehmigt, wirst Du auch erst wieder auf einen freien Platz warten müssen.
Das KANN schnell gehen - das KANN aber auch wieder ein halbes Jahr dauern.

Die Frage ist also, was machst Du bis dahin?

Leider gibst Du ja nicht viel von Dir preis.
Hast Du jemanden in Deinem sozialen Umfeld, der mit Dir ein Geldmanagement machen kann?

Hi Erdi,

falls du gern mal mit jemandem deine Situaton am Telefon besprechen möchtest, kannst du gern die Hotline anrufen 0800 0776611. Du erreichst sie werktags zwischen 10 und 16 Uhr. Der Anruf ist kostenfrei und auf Wunsch anonym.

LG Ilona