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Online-Selbsthilfegruppen Glücksspielsucht
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Nichtöffentliche Anhörung zur Neuregulierung des Glücksspielwesens am 19.2.in D

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Offline Ilona

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Hallo zusammen,

wir haben hier ja schon mehrfach darüber debattiert. Es liegt ein Entwurf zur Neuregulierung des Glücksspielwesens vor. Hier ein Artikel aus der SZ dazu: https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/online-gluecksspiel-deutschland-1.4767094

Inzwischen wurde eine Verbändeanhörung gestartet. Bis zum letzten Freitagt konnten diverse Verbände schriftliche Stellungnhamen einreichen. Der Fachverband Glücksspielsucht hat sich auch beteiligt. Verbände, die eine schriftliche Stellungnahme abgegeben haben, haben gestern Abend eine Einladung zu einer mündlichen Anhörung erhalten. Diese nichtöffentliche Anhörung findet am 19.2.2020 von 9.00 - 16.30 Uhr in der Staatskanzlei in Düsseldorf statt. Für den FAGS nehme ich teil. Ich darf ca 6 Minuten sprechen. Falls ihr mir was Konstruktives mit auf den Weg geben wollt: Her damit!

LG Ilona
Juristische Beratung: Kanzlei Kraft, Geil und Kollegen / Bielefeld http://www.kguk.de/
Ansprechpartnerinn: Dr. Iris Ober und Juliane Brauckmann  (Fachanwältinnen für Bankenrecht)  Terminanfragen: 0521-529930
Weitere Infos  hier: https://www.forum-gluecksspielsucht.de/forum/index.php?topic=3737.0

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Offline Ilona

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PRESSEMITTEILUNG

Der Betroffenenbeirat Bayern Stimme der SpielerInnen mit klaren Forderungen an die Neuregulierung des Glücksspielwesens in Deutschland

München, 14.02.2020: Der Betroffenenbeirat Bayern Stimme der SpielerInnen positioniert sich am 19. Februar 2020 anlässlich einer Verbändeanhörung in Düsseldorf vor der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen auf dem Horionplatz 1 in Düsseldorf zum geplanten Glücksspiel-neuregulierungsstaatsvertrag (GlüNeuRStV) mit eindeutigen Forderungen. Um seine Forderungen nach einer erheblichen Verbesserung des Spieler- und Jugendschutzes zu verstärken, wird der Betroffenenbeirat eine Demonstration in Form eines Zwergenaufstands proben. Mit rund 90 Gartenzwergen, die auf Protestschildern eindeutige Botschaften kundtun, sind Mitglieder des Beirats von 09:00 bis 17:00 Uhr vor Ort.
Natürlich stehen sie Passantinnen und Passanten sowie Vertreterinnen und Vertretern der Medien Rede und Antwort. Denn: Alle Mitglieder des Betroffenenbeirats haben lange Leidenswege, verursacht durch Glücksspielsucht, hinter sich und wissen, wovon sie reden. Kurt-Willi Sirrenberg, einer der Sprecher des Betroffenenbeirats: „Glücksspielsucht vernichtet ganze Existenzen und zerstört Familien.“

Die Forderungen des Beirats sind eindeutig formuliert:
•   Generelles Werbeverbot für Glücksspiele, das die Dachmarkenwerbung der Anbieter miteinbezieht
•   Die Abschaffung von Glücksspielangeboten in öffentlichen Räumen, die nicht ausschließlich dafür vorgesehen sind (z.B. Gast- oder Raststätten)
•   Die Abschaffung von Lokalitäten mit Glücksspielangeboten in Wohngegenden und Innenstädten
•   Die Einführung einer personenbezogenen Spielerkarte glücksspielübergreifend (online und terrestrisch)
•   Ein Einzahlungslimit pro Monat, das online und terrestrisch gilt und deutlich unter den momentan vorgesehenen 1.000 Euro Verlustlimit liegt
•   Kein zeitgleiches paralleles Glücksspiel (online und terrestrisch) bei unterschiedlichen Anbietern und Spielgeräten ermöglichen
•   Verbot von Live-Wetten
•   Die Einführung eines ganzheitlichen glücksspielartübergreifenden Sperrsystems (online und terrestrisch) in Deutschland mit einer Mindestsperrzeit von zwölf Monaten
•   Die Einführung eines neu entwickelten Sozialkonzeptes, unabhängig, aber mit einer Mitwirkungspflicht von Betreibern
•   Die Einführung einer Schadens-Ausgleichs-Abgabe und somit Beteiligung der Glücksspielindustrie an den von ihr verursachten sozialwirtschaftlichen Kosten
Der Betroffenenbeirat lädt alle Interessierten und Medienvertreter herzlich ein, die Zwergen-Demo zu besuchen, Bericht zu erstatten und Kontakt mit den Anwesenden des Beirats aufzunehmen.

Ansprechpartner vor Ort sind: Franz Chalupar, Peter Kratzer, Kurt-Willi Sirrenberg, Rudolf Adlhardt, Christian Hummel, Friedrich Heilmann

Über den Betroffenenbeirat Bayern Stimme der SpielerInnen
Der Betroffenenbeirat Bayern Stimme der SpielerInnen wurde Ende Januar 2018 in München gegründet. Im Rahmen eines bayernweit ausgeschriebenen Gründungstreffens haben sich zwölf von einer Glücksspielsucht betroffene Männer und Frauen mit Unterstützung der Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern (LSG) zu einem selbstständigen Gremium organisiert. Der Beirat ist jedoch nicht nur für direkt Betroffene, sondern auch für Angehörige von Menschen mit einer Glücksspielproblematik offen.
Die Mitglieder des Betroffenenbeirats treffen sich mehrmals im Jahr und sind über Telefon und E-Mail sowohl untereinander als auch mit der LSG vernetzt. Der Beirat bringt sich nicht nur in die Arbeit der LSG ein, er tauscht sich auch zu Themen wie Prävention, Spieler- und Jugendschutz, Werbebeschränkungen, Glücksspielrecht und dessen Umsetzung aus und bezieht bei Bedarf auch (öffentlich) Stellung. Er vernetzt sich außerdem mit Beratungs- und Behandlungsstellen und tritt mit den bayerischen Ordnungsbehörden und der Lokalpolitik in Kontakt.
Ein wichtiges Ziel des Betroffenenbeirats ist es, dass Glücksspielsucht von der Öffentlichkeit verstärkt als gesellschaftliches Problem und nicht nur als Problematik der direkt Betroffenen und ihrer Angehörigen wahrgenommen wird. Neben dem Spieler- und Jugendschutz soll sich auch die Versorgung von betroffenen Spielerinnen und Spielern verbessern.

Kontakt über die Sprecherin und die Sprecher des Betroffenenbeirats:
• Silvia Forchhammer   Tel.: 0157 55 70 92 40      E-Mail: forchhammer.silvia@gmail.com
• Kurt-Willi Sirrenberg   Tel.: 0157 76 41 80 48      E-Mail: kw.sirrenberg@gmail.com
• Peter Kratzer      Tel.: 0174 9 41 54 31      E-Mail: kratzer.ingrid@gmail.com

Homepage: www.lsgbayern.de/wir-ueber-uns/betroffenenbeirat.html
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Offline Ilona

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Hartmut ist von der schnellen Sorte. Er hat den Aufruf zum Zwergenaufstand schon im Blog gepostet.
https://gluecksspielsucht-selbsthilfe.de/
Wer von euch kommt auch?

LG Ilona
« Letzte Änderung: 14 Februar 2020, 14:27:15 von Ilona »
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Bastian0307

Wenn's nich soweit weg wäre:/

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Offline Olli

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Hi Ilona!

1000 € - Einzahlungslimit

Der durchschnittliche Netto-Verdienst in Deutschland beläuft sich auf kanpp über 1.800 €.
Die monatlichen Ausgaben für Wohnen, Energie und Wohnungsinstandhaltung der Haushalte in Deutschland insgesamt lagen im Schnitt bei etwa 900 €.
Da die Renten immer weiter sinken werden, sind wir schon vor Jahren aufgefordert worden selbst für eine Altersabsicherung zu sorgen.
Ich selbst zahle derzeit 300 € / Monat in eine Lebensversicherung ein. Der Durchschnitt sollte sich geschätzt bei 150 bis 200 € bewegen.
(Ob jetzt tatsächlich vorgesorgt wird, ist für diese Liste unerheblich - es ist ja politisch gewollt vorzusorgen.)
Kosten für Lebensmittel belaufen sich auf ca. 350 €.
Damit verbleiben im optimistischen Fall 400 €.
Hiervon müssen aber auch noch Versicherungen bezahlt werden. Die Fahrtkosten zur Arbeit, Kleidung, kleinere Konsumgüter ebenso.
Unterm Strich verbleiben also im Monat vielleicht 100 € - 0 € im Portemonnaie des Verbrauchers.
Ob ein Einzahlungslimit von 100 € da noch einen Sinn zur Aquise von Steuereinnahmen ergibt?

Schwarzmarkt regulieren
Für mich ist dieses Argument der reinste Hohn.
Der Schwarzmarkt wird nicht unterbunden. So weit ich weiss, sieht der neue GlüStV hierfür auch nichts vor, wie z.B. Sperrung unerlaubter Glückspielangebote durch die Internet-Provider.
Gerade durch das Einzahlungslimit werden Glückspielsüchtige auf den schwarzen Markt gedrängt.
Eine Lizenzvergabe sollte abhängig gemacht werden von dem Wohlverhalten der Anbieter.
Wer sich bisher auf dem deutschen Markt getummelt hat, hat vorsätzlich die hiesigen Gesetze sowie die Rechtsprechungen bis zum EuGH mißachtet.
Diese Unternehmen, incl. ihrer Dachfirmen, dürften keinerlei Lizenzen erhalten.
Da auch die SH-lizensierten Firmen ihre Dienste bundesweit beworben und angeboten haben, sollte sie es auch treffen.

Zudem darfst Du gerne vorschlagen die osteuropäischen Einbruchskolonnen doch bitte zu legalisieren, damit hier Steuereinnahmen generiert werden können.
Weitere Beispiele finden sich schnell ...

bundesweite Sperrdatei
Hier ist mir noch nicht klar, ob Bundes- und Länderrecht in einer Sperrdatei abgebildet werden.
Wenn ja, dann prima, wenn nein, dann bringt die 1.000 € - Deckelung nicht wirklich etwas für den Spielerschutz.

Sportwetten und Automatenspiele
Wieso wird hier unterschieden? Wieso läuft nicht alles unter Glückspiel.
Wenn sich jemand ein neues Glückspielgengre ausdenkt - muß dann wieder ein Jahrzehnt gewartet werden, bis der Gesetzgeber reagiert?

Roulette und Blackjack. Für diese sollen nur staatlich konzessionierte Unternehmen wie etwa Spielbanken Erlaubnisse erhalten, wobei die Bundesländer dabei weitgehend selbst über die Details der Regeln entscheiden können.
Da wird also wieder Ländern, wie SH, Tür und Tor geöffnet?

Zitat
Werbung für die sodann legalen Online-Angebote soll grundsätzlich erlaubt werden
Und damit wird das Glückspiel im Netz gesellschaftsfähig? Glückspiel ist ein demiretorisches Gut und sollte auch als solches betrachtet werden!
Also: generelles Verbot für Glückspiel jeglicher Art!
In einem Aufwasch würden dann auch die Anbieter von Wetten auf Lotterien aus unseren Blickfeldern verschwinden.
Ob gewollt oder nicht - mit erlaubter Werbung Lizensierter würde gleichzeitig auch der Schwarzmarkt beworben.

Steuereinnahmen
Wie die Geschichte beweist, hat SH damals 40 Millionen € an Steuereinnahmen erhofft, 4 Millionen waren es tatsächlich nur.
Weiterhin hat SH spekuliert, dass sich die Glückspielanbieter in SH auch ansiedeln. Dies ist jedoch überhaupt nicht geschehen.
Die erhofften Werbeeinnahmen durch Gewerbe-, sowie Lohnsteuer sind ausgeblieben.
Bundesweit wird sich durch den neuen GlüStV daran auch nichts ändern - unser kleines D ist alles Andere als ein Steuerparadies.
Vielleicht hast Du ja Zahlen, was pro Jahr für die Behandlung von Glückspielsüchtigen in SH ausgegeben wurde?
Ist das Ergebnis bei einer Gegenrechnung vielleicht schon eine rote Zahl?

Zitat
Regulierung
Ich verstehe unter diesem Begriff ein Eingreifen der Legislative bei Mißständen. Diese Regulierug soll den Ist-Zustand verbessern.
Nun frage ich mich, welche Mißstände die Landesregierungen wirklich sehen.
Ich sehe den Mißstand, dass sich die Zahl der Glückspielsüchtigen deutlich erhöht hat. In SHGs und SHFs, also meinem Wirkungsgrat, werden seit 2006 die Onlinespieler immer mehr.
Dies wird sich mit einer Öffnung des Marktes immens noch weiter steigern.
Wer wird also einen Vorteil - eine Verbesserung durch die Regulierung, erfahren?
Dies sind ausschließlich die Unternehmen, die diese Dienste anbieten! Auf dem Rücken unserer Bevölkerung!

Wären wir in der Schule und die Politiker würden mir den Entwurf zur Benotung vorlegen, so hieße es bei mir schlicht: 6 - setzen!
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

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Offline Ilona

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Danke Olli,

was ich noch ergänzend fragen möchte: Es ist vorgesehen, eine spielformübergreifende Sperre einzurichten, was ja gut ist. Weitere Änderungen sind, dass man sich auch nur für 3 Monate sperren lassen kann. Die "Normalzeit" liegt bei einem Jahr. Aufgehoben werden soll die Sperre auf Antrag, ohne Prüfung. Bisher muss man darlegen, dass der Grund für die Sperre nicht mehr vorliegt. 1 Jahr ist aus meiner Sicht für einen Glücksspielsüchtigen zu kurz, da ist oft die Behandlung noich nicht beendigt. Gefestigt ist man da auch noch nict. Was sagt ihr dazu?
Und wer kommt alles zum Zwergenaufstand!

LG Ilona
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Offline Olli

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Hi Ilona!

Die "spielformübergreifende Sperre" - gilt die denn auch für Spielhallen?

Ganz ehrlich ... komme mir vor wie bei Händel und Gretel. Die Verbände fordern bereits seit Jahren eine gesetzliche Regelung für jedes Bundesland, wie es Hessen vorgemacht hat. Gerade NRW mit der Besetzung, wie sie jetzt zur "Liberalisierung" herangetreten sind, haben sich dagegen verwehrt.
Jetzt werden die Menschen in den Glückspielwald geschickt und es werden ihnen ein paar Brotkrumen in die Hand gedrückt, damit sie wieder aus dem Wald herausfinden.
Die spielformübergreifende Sperre ist schon super - aber auch Verars...e sondergleichen.

Ich stimme Dir zu - eine 3-monatige Sperre ist nicht das Gelbe vom Ei.
Diese Frist kommt alleine den Glückspielanbietern zugute.
Wer sich einmal sperrt, oder gesperrt wird, der hat nun mal zumindest ein Problem.
Wäre es nicht sogar gravierend, bräuchte er die Sperre nicht.
Ist er aber glückspielsüchtig, so bringt auch ein Jahr nichts.
Ist der Glückspielsüchtige willig und erfolgreich in der Abstinenz, so benötigt er die Dienstleistung nicht mehr und die Sperre kann ruhig dauerhaft bleiben.
Ist er weniger stabil und trotzdem willig, wird ihm eine dauerhafte Sperre weiterhin hilfreich sein.
Ist er dagegen nicht therapierbar, so ist eine dauerhafte Sperre zumindest ein Selbstschutz und ein Schutz derer, für die er aufkommen muss, für die gängigsten Glückspielvarianten.
Ich plädiere daher für eine lebenslange Sperre, die bisher wie viele Jahre tatsächlich waren? 7?
Und ja, ich bin für eine fachmännische Begutachtung zur Aufhebung der Sperre.

An dem Tag habe ich mehrere Termine - kann also nicht zum Zwergenaufstand.
Du kannst aber gerne Kurt und Silvia einen schönen Gruß ausrichten ... :)
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
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Offline Ilona

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Danke für die differenzierte Begründung Olli! Es wäre hilfreich, wenn die Politik nicht nur mit den Automatenjungs  sprechen würde. Die Spezialisten sitzen hier. Und die, die von dem Ganzen profitieren, bestimmen die Regeln des Spielerschutzes. Voll absurd!
Zur Sperre: Bis 2008 war sie quasi lebenslang, wurde aber aus Datenschutzgründen nach 7 Jahren gelöscht, was aus meiner Sicht ok war. Nach 7 Jahre hat man sich schon stabilisiert und kommt nicht mehr so schnell auf die Idee, die Sperre aufzuheben. Wir haben jetzt fünf Jahre gefordert. Quasi als Kompromiss.
Ich stelle unsere Stellungnahme in Kürze hier ein.
LG Ilona

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Offline Ilona

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Danke Norddeutsch,
ja, das ist ein anschaulicher Bericht aus dem Zockerleben. Sag mal, die Anbieter, bei denen du die Sperren ruckzuck aufheben konntest, haben die eine Lizenz in SH? Dann sollte die Glücksspielaufsicht das wissen. Aber aktuell hast du Gamban? Oder? Hilft dir das? Ich hatte den Eindruck, dass sich bei dir was bewegt.
LG Ilona
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Offline Olli

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Heute morgen aus CSI-NY, für mich zweckentfremdet:

Die Versuchung klingelt an Deiner Tür Sturm (Pendant Glückspiel),
doch die Chance klopft nur einmal ... (Pendant: Spielersperre).
Gute 24 h
Olaf


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Moin Ilona, ich komme aus schleswig holstein und bin hier seit knapp einem Jahr stiller mitleser.

Frage die hohen Herren doch mal ob Sie noch ein Gewissen haben?

Entweder machen Sie nichts, und wenn Sie was machen hilft das in keinster Weise dem Süchtigen sondern dem Staat.

Ich spiele seit vielen Jahren sportwetten und man hat keine Chance auszusteigen wenn das Gesetz da nicht einen riegel vorschiebt. Was sie nicht machen werden da sie ja die Steuergelder kassieren wollen. Wenn ich was illegales mache werde ich bestraft. Andersrum herum im Milliarden Markt wird es geduldet...

Ich habe schon ambulante Rehas gemacht, saß zwischen Alkoholikern, bin raus auf den Flur und hab mit dem Handy fussball gezockt. Interessiert niemand Hauptsache die tagesklinik bekommt jeden Tag 110 € für mich damit sie kostendeckend arbeiten. Tolle Hilfe.

Ich sperre bei mobilebet mein Konto auf meinem Wunsch. Permanent, lebenslang wegen spielsucht da ich zig mal mehr verspiele als mir regulär im Monat zur Verfügung steht. 50.000 hat mobilebet da schon, bestätigt mir die lebenslange selbstsperre, am gleichen Tag ein Konto bei comeon eröffnet, bis ich da mein Konto lebenslang wegen spielsucht geschlossen habe hatten die auch gute 50.000 Euro. Aber ist eigentlich ein und der selbe Laden. Aber wen interessiert es.

Betathome. Ein Jahr 15000-20000 € verzockt, auch da Notbremse, Email an betathome  seit Jahren spielsüchtig, verspiele haus  und Hof, mittlerweile vorbestraft da sachen verkauft die mir nicht gehörten usw... Bitte permanente lebenslange sperre wegen spielsucht. Konto wird gesperrt, nach einem halben Jahr schreibe ich hey darf ich bei euch? Bekomme ich per Email zeitgleich ein Zettel Name und Anschrift drauf, dann stehen da drei Sätze von betathome das damit die aus allem raus sind. Ich unterschreibe das. Zack kann es wieder los gehen. Wenn wieder 10.000 weg sind ziehe ich KN Verzweiflung die nächste Notbremse, spielsucht lebenslange kontosperre, konto wird gesperrt. Nach ein paar Monaten Hallo hier bin ich wieder. Dieser Zettel komm prompt per Email, unterschreiben weiter geht's. So geht schon ganz viele Jahre.

Lasse ich mich bei einer ganzen Reihe lebenslang sperren, kommt ein Monat später 100 Neukunden Boni, haben die schnell den nächsten Laden mit einem anderem Laden aufgemacht.

Lege ich mein handy zur Seite, ob RTL oder egal welcher Sender... Werbung zum süchtig machen. Was soll ich tun? In den  Keller gehen gehen und mich verstecken?

Bin ich ehrlich will wirklich aufhören gehe zur Bank  und sage hey gestern wieder 20 x 100 Euro über skrill mit sofort klarna eingezahlt das dürft ihr gar nicht das ist illegales Glücksspiel (so habe ich bei bettson immer eingezahlt) dann sagt die sparkasse nichts, Tschüß und nächsten tag kommt die Konto Kündigung. Aber bereichert haben die sich die ganzen Jahre an den Transaktionen genauso wie skrill und wie sie alle heißen.

Daher müsste man die hohen Herren mal fragen ob sie noch ein gewissen haben. Unser einer ist hilflos solange die das nicht per Gesetz verbieten mit hohen Strafen, und dieses müsste für finanz Dienst leister auch gelten. Alle verdienen an diesem Milliarden Modell mit, vom Staat über Anbieter, Banken alle. Das ist so absurd anscheinend haben die alle kein gewissen. Sorry liebe Ilona müsste gerade mal raus.

Es ist wirklich erstaunlich, das ganze krumme System bis ins Detail analysiert....
.....und trotzdem der Drang zu stark das sein zu lassen.

Um so mehr ich hier lese, desto mehr macht mir das ganze Thema angst.
« Letzte Änderung: 14 Februar 2020, 17:46:08 von In5omnia »

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Hanibal79

@ Norddeutsch In der Schweiz haben wir ein sehr strenges Glücksspielgesetz und trotzdem gibt es Spieler, die ihr ganzes Vermögen verspielten und Schulden angehäuft haben. Trotz den strengen Gesetzen. Ein fast bezahltes Einfamilienhaus mit einem grossen Grundstück sollte doch wirklich eine Motivation sein, selber eine Veränderung herbeizuführen zu wollen. Ein qualitativ hochstehendes Beratungsangebot gibt es ja auch in Deutschland. Persönlich kann ich nur alles Gute und viel Glück wünschen.

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Wolke

Hallo Norddeutsch,

nicht warten ,bis sich Gesetze ändern,du musst dein Verhalten ändern. Fang an und hör auf zu jammern. Such nicht die Schuld bei den anderen.

Jegliche Kontogewalt an jemanden abgeben,online banking sperren,alle Geräte (PC ,Handy,Tablet) sperren. Du bekommst auch kein Bargeld mehr,nur Gutscheinkarten von Lebensmittelläden,Cafes,Kino,Drogeriemärkten usw.
Dann ab zur Caritas ,in eine SHG,die dir auch bei einer stationären Therapie helfen und bei deinen Schulden. Eine Verhaltenstherpie kann ich dir auch nur empfehlen.

Rückfälle haben wir alle,aber mit jeder längeren spielfreien Zeit verändern wir uns aber. Also macht man nach einem Rückschritt weiter (auch wenn es 10 Rückschritte sind) und dann schafft man es auch.

Hör auf die Banken,die OC,die Wettbüros,die Werbung für deine  Spielsucht verantwortlich zu machen. Fang an zu handeln und hol dir dein Leben zurück,du möchtest doch in deinem Haus mit dem schönen großen Garten bleiben oder nicht?

Tritt der Sucht in den Hintern,hol dir Hilfe,du schaffst das.

Alles Liebe
Wolke


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Offline Ilona

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    • Fachverband Glücksspielsucht e.V.
@Norddeutsch
Kleiner Tipp: Mach doch mal einen eigenen Thread auf und versuch zu beschreiben, was genau dein aktuelles Anliegen ist und wo genau du dir Unterstützung  wünscht. Ich teile deine Auffassung zum Spielerschutz. Wenn das Kind aber schon im Brunnen liegt, nützt der höchste Zaun nichts. Damit will ich sagen, für Präventionsmaßnahmen ist es bei dir zu spät. Jetzt ist mehr gefragt (Behandlung, Selbsthilfegruppe etc.). Mach dich auf den Weg. Du wärest nicht der erste, der es schafft! Alles Gute!

Zur Anhörung:
Habt ihr noch Anregungen? Ideen! Kommt jemand zum Zwergenaufstand der bayrischen Spieler nach Düsseldorf?
LG Ilona
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Offline andreasg

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Hallo Ilona, hallo ihr Lieben,

ich bin ja abhängig von Gelddpielautomaten,
bin 29 Jahre abstinent vom selbstzerstörerischen Glücksspiel.

Ich wohne in Hannover,  und bin öfters in Hamburg.
Einen Einblick in die Spielstätten habe ich nicht mehr, und das Geschehen des Spielbetriebs.

Mir ist deutlich aufgefallen,  daß in letzter Zeit es mehr Spielhallen gibt, gerade in Wohngebieten und Geschäftvierteln, in denen Menschen mit Migrationshintergrund leben. Ein Sportwettgeschäft in Hannover steht unter polizeilier Beobachtung,  weil dieses Lokal ein Treffpunkt für Kleindealer ist,  (die HAZ berichtet fortlaufend )  . Sportwettgeschäfte zeigen Werbung von Sporttreibenden,  meist in Aktion, Eine "freudige Werbung" ist extern neutral betrachtet nicht auszumachen .Das Ausufern von Sportwettgeschäften in die Innenstadt soll lt Glücksspielstaatsvertrag von 2017 unterbunden werden, gegen dad Sträuben aus der FDP,  Die Grünen haben in der Region Hannover eibe Erhöhung der Automatensteuer, (bitte um Entschuldigung,  wrnn ich es nicht ausdefinieren kann) angeregt, die wohl auch beschlossen wurde, mit dem Ziel, mehr Prävention und Schutz vor den Auswirkungen der Spielsucht zu erreichen. Soll ich mal Frau Kuhnt von der nls Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen kontaktieren,  was da wirklich passiert, oder kann mir die Konsequenz der Anhörung Antwort geben?

Ich plane, mich an die Kargah Hsnnover zu wenden, weil ja auch Menschen mit Flüchtlingshintergrund betroffen sind, also, idt eine monatlich fixierte Grenze von 1000€ völlig aus der Luft gegriffen .

Sport und Nachrichtensrnder senden in den Werbepausen ungeniert freudige Glückssielwerbung.
Im Gegensatz zum Medikamrnt bei nächtlichem Harndrang fehlen mir in der Werbung bei ersterem zwei Hinweise: Spielen schont nicht die Sexualfunktion, und es gibt keinen schwarz geränderten Hinweis auf Risiken und Nebenwirkungen.  Spielsucht ist eine tödlich verlaufende Krankheit.

Liebe Grüße
Andreas

 8)
« Letzte Änderung: 16 Februar 2020, 19:46:06 von andreasg »
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

 

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