Glücksspielsucht => Glücksspielsucht Allgemein => Thema gestartet von: Andre16122020 am 10 November 2020, 03:46:25

Titel: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: Andre16122020 am 10 November 2020, 03:46:25
Hallo zusammen,

Lange lese ich hier mit im Forum und möchte heute einfach mal hallo und danke sagen.
Es gibt hier viele sehr interessante Geschichten, weshalb ich mich entschlossen habe mich nun auch hier anzumelden.

Nun einmal zu mir, ich bin 26 Jahre alt und Spielsüchtig seit ich 18 bin.
Der Werdegang meiner Spielsucht ist wie bei vielen.

Alter: 18 - 1.mal zocken
Alter: 20 - in die ersten Schulden rein.
Alter: 22 - realisiert, dass man ein Problem hat
Alter: 24 - Privatinsolvenz und erste Schritte was zu unternehmen
Alter: 26 - Rückfall und einfach keine Lust mehr.

Wie ihr sehen könnt an meiner "Spieler - Biografie" habe ich schon vor 2 Jahren das erste mal in Foren viel gelesen und versucht selbstständig davon weg zu kommen.
Das selbstständig "von der Sucht wegzukommen" hat nicht so gefruchtet.
Auch Hilfe habe ich mir geholt und hatte sehr viele Einzelsitzungen. Es half auch knapp 1 Jahr nicht zu spielen.
Das gelernte habe ich immer umgesetzt und es auch eingesetzt (Impulse kontrollieren / Tag sinnvoll füllen usw)

Nun vor c.a 14 Tagen hatte ich mein Rückfall. Einmal hatte ich einen Tag nicht sinnvoll gefüllt (war ein Samstag..Fußballwetten) und direkt packte mich der Teufel.
Wie ein Zombie fing ich an einzuzahlen.
Seit dem saß ich eigentlich nur noch vor dem Computer und füllte täglich sehr viele Scheine aus.

Heute habe ich es zusammen gerechnet, es waren knapp 1000€ an Einzahlungen in der kurzen Zeit.
Auch wenn ich 1400€ gewonnen habe fühle ich mich elend.
Es macht mir einfach kein Spaß mehr. Und die +-14 Tage sehe ich als sehr verschwendete Zeit.
 Ich fühle mich sehr unwohl damit, die Impulse sind nicht mehr wie früher.
Vielleicht ist das ein gutes Zeichen. Ich konnte Konsequent das Geld raus nehmen, obwohl am Abend noch ein spannendes Spiel lief.

Nun habe ich mir vorgenommen, dass der 10.11.20 ein besonderer Tag sein soll. Der Tag an dem ich die Uhr auf 0 setze und meine Abstinenz von vorn beginne.

Vielen Dank nochmal an alle, die hier ihre Geschichte im Forum erzählen.
Viele der Geschichten finde ich ganz spannend und kann mich gut rein versetzen.

Schönen Dienstag  :)

Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: Olli am 10 November 2020, 06:35:16
Guten Morgen Andre!

Herzlich willkommen!

Zunächst möchte ich einmal betonen, dass Du eben nicht bei 0 wieder anfängst. Du hast die Einzelsitzungen damals mitgemacht und Du hast Dich dabei garantiert auch entwickelt.
Denn immerhin warst Du ja ein Jahr spielfrei. Du weisst, wie es geht ...

Auf den ersten Blick scheinst Du aber etwas Achtsamkeitstraining zu benötigen:

Zitat
Nun vor c.a 14 Tagen hatte ich mein Rückfall. Einmal hatte ich einen Tag nicht sinnvoll gefüllt (war ein Samstag..Fußballwetten) und direkt packte mich der Teufel.
Wie ein Zombie fing ich an einzuzahlen.
Seit dem saß ich eigentlich nur noch vor dem Computer und füllte täglich sehr viele Scheine aus.

Dies lese ich immer wieder mal: Auf einmal packte mich der Teufel - Aus heiterem Himmel - Es durchfuhr mich wie ein Blitz ...
Nein, das stimmt so nicht ganz. Rückfälle kommen nicht von Jetzt auf Gleich. Im Gegenteil - sie bahnen sich an - über einen längeren Zeitraum.
Die Frage ist dann eben nur, ob wir das selbst auch erkennen. Ist da irgendwo eine Unzufriedenheit, die sich eingeschlichen hat? (s. meinen Beitrag von Gestern in einem Parallelthread.)
Gab es irgendwo Stress? Was denkst Du könnte der Auslöser gewesen sein?

Wie ein Zombie ... war das wirklich so? Zombies sind ja bekanntlich tot - hast Du Dich aber nicht eher lebendig gefühlt im Rückfall? Eine Woche lang?
So als hättest Du eine Wüste durchquert und bist ständig ständig den Verheissungen der Fata Morgana gefolgt? Und als Du eine Oase gefunden hast, Dich unbändig an dem köstlichen Wasser der Quelle gelabt hast? Und nun, nachdem Du nicht mehr durstig bist, dämmert Dir so lansam, wieso Du Bauchweh hast und Dir, ich darf es mal so ausdrücken, zum Kotzen ist?

Um mal wieder zur Realität zurück zu kommen: Du hast schlicht einen Mangel kompensiert. Die Frage ist nur welchen, damit es in Zukunft nicht mehr passiert!

Schön zu sehen, dass Du den Kopf aber nicht in den Sand steckst!
Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: Andre16122020 am 12 November 2020, 03:27:57
Vielen Dank für deine Worte Olli.

Ein Mangel kompensiert hört sich ganz gut an. Ich denke das war es.
Vor dem 2. "Teil - Lockdown" hatte ich Beschäftigung.

Ich denke der Samstag war einfach ein Tag der mich kalt erwischt hat.
Wetter = Mies.
Beschäftigung = 0.
und dann kam die Idee mit der Sportwette.

Ob sich das schon vorher angedeutet hat, kann ich nicht sagen. Mir selbst (Bewusst) ist es zumindest nicht aufgefallen.
Heute Nacht hat es sich jedoch angedeutet (nein ich hab nicht gespielt).
Als ich es gemerkt habe, dass ein Impuls in mir wach wird bin ich schnell kalt duschen gegangen um nachzudenken.

Nun hab ich mir c.a 1 Stunde hier im Forum Geschichten durchgelesen und der Impuls ist weg.
Wird ein harter Weg wieder die Impulse abzuschwächen, aber das kommt davon, wenn man nach so langer Pause dem Hirn wieder Futter gibt.

Ich kannte mal jemanden der Drogensüchtig war.
Die Person war eine Zeit clean.. Nun... irgendwann haben sie doch es mal wieder "probiert" und ist dem ganzen verfallen.

Im Kopf habe ich schon einige Lösungen, falls es mich auf einmal wieder akut dazu leitet.
z.B Sport bei Spiel/Wettdruck.. Nachdenken, Schreiben... usw

Hat jemand vielleicht noch gute Tipps die schnell umzusetzen sind um den akuten Spieldruck kurzfristig zu entkommen.
Langfristig hab ich schon ein Konzept. Das kurzfristige darf mich nur nicht fangen.
Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: Wolke am 12 November 2020, 05:17:43
Hallo Andre,

Skills für akuten.Suchtdruck lernt man.z. b in.einer SHG,Caritas bietet das an,auch mit Einzelgesprächen.
Onlinebanking sperren,Sperrsoftware für OC auf alle Geräte manchen,einen.guten Freund einweihen,mit ihm darüber reden ihm die EC Karte gebe ,so dass er dir nur Taschengeld geben kann. Eine Verhaltenstherapie machen..
Schreiben und Nachdenken halten dich nicht vom Spielen ab,dass ist dann so,als wenn du einen Waldbrand mit einer Gießkanne löschen möchtest.

Du musst schon.mehr an.dir arbeiten,um an den eigentlichen.Grund des Zockens  zu kommen und deine Verhaltens und Denkweise zu verändern . Und das macht man am Besten mit professioneller Hilfe.

LG Wolke
Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: Olli am 12 November 2020, 05:35:57
Hi Andre!

Wie wäre es denn, wenn Du Dir jetzt noch einmal eine Auffrischung besorgst?
Das Kind ist ja nun mal bereits im Brunnen und nun gilt es es auch wieder heraus zu holen.
Nur eben selbst gesichert, überlegt, mit Köpfchen und System?

Zitat
Wetter = Mies.
Beschäftigung = 0.

Das ist nicht viel - oder? So etwas rinnert mich immer an die rote Ampel, von der ich abhängig machte, ob ich spielen ging oder nicht ... ;)
Das ist das, was ich aber meinte, die Vorbereitungen waren alle schon getroffen - unbewusst - und dann braucht es nur einen Tropfen, um das Fass zum Überlaufen zu bringen.

Was haben Dir die Sitzungen denn damals eigentlich gebracht? Wie hast Du sie erlebt? Rational - emotional?
Was war es, dass Du dadurch Abstand zum Glückspiel aktiv finden konntest?
Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: Andre16122020 am 20 November 2020, 13:15:27
10 Tage. Ein kleiner Meilenstein ist geschafft.
Die Zeit habe ich genutzt um mir Gedanken über mein Rückfall zu machen.
Ich denke es war die Langeweile und zusätzlicher Stress der das Benzin im Feuer war.

Die Rote Ampel von der Olli schrieb ist ganz interessant.
Es gibt viele Anreize nicht zu Spielen.

Geld, welches man nun über hat.
Zeit, die man nun über hat.
Gedanken, die man nun über hat.

Ich mache mir aktuell sorgen vor diesem Wochenende.
Es sind ein paar interessante Fußballspiele und ehrlichgesagt rattert mein Kopf schon ein wenig.

Ich möchte nicht von vorn beginnen und bin nun ganz traurig im inneren,
dass mein Kopf schon wieder an dieses Fußballwochenende denkt.
Doppelt so traurig währe ich, wenn ich wirklich nochmal setze.
Denn dann gebe ich mein Hirn den Stoff den es auf keinen Fall bekommen soll.

Es fällt mir wirklich schwer dieses Wochenende sinnvoll zu füllen.
Ich habe im Internet nach damals meinem Lieblingsspiel "World of Warcraft" geschaut.
Da steht am Dienstag ein neues Addon zur Verfügung, welches ich mir schon mal vorbestellt habe.
Das habe ich mir geholt um die "Lockdown - Zeit" für mich sinnvoll zu füllen.
Früher hat das ganze ganz gut geklappt. Langeweile? keiner hat Zeit?
Gut, dann spiel ich eine Runde WoW mit Online-Freunden.
Auch wenn dies wie eine "Ersatz-Droge" wirkt, es ist so denke ich keine.
Man unternimmt mit "Online-Freunden" etwas und macht Aufgaben.
Ich denke hier Spielt die Zeit die man in dieser virtuellen Welt verbringt eine Rolle.
Diese kann ich mir gut einteilen.
Jedoch ist die Veröffentlichung des "Addons" erst Dienstag.

WIE SOLL ICH NUR DIESES WOCHENENDE ÜBERSTEHEN  :'(

Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: Olli am 20 November 2020, 14:10:08
Hi!

Wie? Na mach doch in meinem Thread mit ... über Werte, Normen und Rollen.
Das Ganze in Worte zu fassen, braucht schon etwas Zeit - Zeit, die Du in Dich investierst!

Bezüglich WoW mahne ich eindringlich zur Vorsicht! Dieses Spiel fällt in die Kathegorie Social Gaming und ist dafür gemacht in andere Galaxien einzutauchen. Gerade das solltest Du in Hinblick auf Dein Gambling-Problem aber gerade nicht machen.
Wenn Du Dich im Netz einmal mit den Gefahren von WoW auseinander setzt, dann verstreicht sicherlich auch vieeeeeeeeeeeeeel Zeit ... ;)

Zum Schluss eine kleine Randnotiz: 10 Tage? Wie wäre es mit 10 * 24 Stunden? 10 Erfolgserlebnisse hintereinander! 10 Mal das Ziel des Tages erreicht! 10 Motivationen auch den nächsten Tag zu überstehen! Nur den Einen! Das Heute!
Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: Andre16122020 am 27 Dezember 2020, 10:29:42
Leider hatte ich am 16.12.2020 einen Rückfall.

Es war diesmal ganz anders als sonst.
Mich überkam ein Impuls und ich habe Sportwetten gemacht.
Ich sagte mir: komm 50€ probieren.

Komischerweise blieb es bei den 50€, als die weg waren hatte ich keine Lust mehr nachzuschießen (obwohl Konto gut gefüllt ist).
Innerlich empfinde ich immer mehr Abneigung gegen mein Verhalten und das Glücksspiel.
Ich denke das ist ein sehr guter Ansatz.

Seit dem 16.12 hatte ich auch keine Impulse mehr, die sonst immer und immer wieder kamen.
Ich hoffe das war der finale Rückfall, ich hab echt keine Lust mehr auf das Glücksspiel.
Mir macht es kein Spaß mehr, bei der Einzahlung vom 16.12 empfand ich gar kein Spaß / richtigen Kick wie früher.
Und das lag nicht am geringen Betrag, sondern an der Emotionalen - Ebene.

Außerdem weckte der Moment der Einzahlung viele Erinnerungen.
- Wieso machst du das?
- Was bringt es dir?
- Erinnerst du dich, wie es sonst immer geendet hat?

Ich fühle mich gut.
Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: Wolke am 27 Dezember 2020, 11:45:37
Hallo Andre,

eine solche Veränderung/ Ablehnung gegen die Automaten hatte ich nie,aber diese Veränderung bringt dich von der Spiel/Wettsucht weg. Und es ist sehr gut,dass du das auch bemerkst und drüber nachdenkst,was das für ein Scheiss ist.....aber arbeite weiter aktiv an dir,verlass dich nicht auf das momentane negative Gefühl.

Hintertürchen schließen,mit jemanden über den Rückfall sprechen,am besten privat und in einer Gruppe oder bei Einzelsitzungen,dort lernst du dem Impuls beim Entstehen zu widerstehen,ihm was entgegenzusetzen.

Bleib stark ,du gehst den richtigen Weg.....

LG Wolke
Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: Olli am 27 Dezember 2020, 13:15:09
Hi Andre!

Mache Dir wegen dem Vorfall keinen Kopf ... Wenn es denn so kommen musste, damit Du Deine Abneigung gegen diese Form des Glückspieles realisierst, nun, dann ist es eben so.

Skeptisch bin ich aber immer noch - und zwar wegen WoW. Hast Du es wieder angefangen? Nimmt es jetzt den Raum ein, der da frei geworden ist - oder sogar mehr?

Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: himmelsstuermer am 27 Dezember 2020, 19:03:31
Hallo manchmal schaffe ich es vernünftig zu sein und kann die Gewinne behalten, dann gibt es aber Tage wo ich mich nicht beherrschen kann. Dann verzocke ich alles auf Null. Dabei merkt man doch das man heute kein Glück hat und nicht mehr geht.
Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: Olli am 27 Dezember 2020, 19:09:36
Hi Himmelsstürmer!

Magst Du nicht auch einmal einen eigenen Thread für Dich eröffnen? Dort werde ich Dir dann wegen dem hier:

Zitat
Hallo manchmal schaffe ich es vernünftig zu sein und kann die Gewinne behalten, dann gibt es aber Tage wo ich mich nicht beherrschen kann. Dann verzocke ich alles auf Null. Dabei merkt man doch das man heute kein Glück hat und nicht mehr geht.

... folgende Aufgabe stellen: Finde den Grundsatzfehler in diesem Gedankengang!

Sollte er anders gemeint sein: Was wäre die Konsequenz aus diesen Erfahrungen?
Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: Andre16122020 am 27 Dezember 2020, 20:05:36
Bezüglich World of Warcraft da hält sich meine Spielzeit in grenzen.
Meiner Meinung nach ist das echt ein netter "Lückenfüller", wenn man manchmal echt langeweile hat.
Das was ich an world of warcraft liebe ist, dass es kein Lootboxsystem wie bei z.B Fifa,Counterstrike usw usw gibt.

"Kisten die man für Echtgeld öffnen muss bei den der Zufall über das Glück bestimmt"
- quasi Glücksspiel für Kinder, aber triggert.

Solche Spiele kommen für mich nicht in frage und ich meide die aus innerer Überzeugung heraus.

Ich habe diesen Rückfall analysiert und mir fiel auf, dass es ein für mich positiver Rückfall war.
Klar kann man bei ein Rückfall nicht von etwas positiven sprechen, aber mir selbst fiel da was auf.

Meine Emotionsebene gegenüber dem Glücksspiel läuft gegen 0.
An Impulsen muss ich noch arbeiten, ich denke da bin ich aber auf einem sehr guten weg.
Der Spaßfaktor beim Glücksspiel ist komplett weg.
Um alte Verluste trauere ich nicht, diese sind abgeschrieben.

Ich werde mich hier irgendwann im neuen Jahr noch mal äußern, ob die innere Stabilität weiterhin anhält.
Gehe jedoch davon aus, dass es sehr gut klappt mit meiner aktuellen umsetzung und aufarbeitung.

Zusätzliche Hilfe?
Aktuell denke ich, dass ich auf einem SEHR guten Weg bin.
Und das sage ich aus ehrlichem Herz, ohne mich selbst oder euch zu "bescheißen".
Ich fühle mich gut und stabil, deshalb denke ich, dass ich keine zusätzliche Hilfe in anspruch nehmen werde.

Sollte es jedoch zu einem erneuten Rückfall kommen, werde ich meine aktuelle aufarbeitungsstrategie nochmals überdenken müssen und eventuell doch Hilfe ich anspruch nehmen. Jedoch arbeite ich schon so lange an mir selbst, dass es denke ich langsam mal schluss ist mit den gezocke.

Angenehmen Urlaub
Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: Wolke am 27 Dezember 2020, 20:33:09
Zitat
Sollte es jedoch zu einem erneuten Rückfall kommen, werde ich meine aktuelle aufarbeitungsstrategie nochmals überdenken müssen und eventuell doch Hilfe ich anspruch nehmen.

Warum erst danach,warum nicht vorher,wenn du merkst,da baut sich Druck auf und ein Rückfall bahnt sich an? Der kommt nicht plötzlich,du wirst ihn vorher spüren.

LG
Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: Olli am 27 Dezember 2020, 20:43:29
Da möchte ich in Teilen wiedersprechen!

Guten Abend!

Zitat
du wirst ihn vorher spüren.

Da Andre ja keine Hilfe annehmen möchte, könnte es durchaus sein, dass er die Vorzeichen nicht erkennt.

Hi Andre!

Jemand aus diesem Forum schreibt immer:

Wenn es Dir schlecht geht, dann gehe in die SHG.
Wenn es Dir gut geht, dann renne in die SHG.

Du kannst hier "SHG" ruhig auch durch Beratungsstelle o.Ä. austauschen.

Wieso erst "zocken" und den Rückfall geschehen lassen, bevor Du Dir Hilfe suchst?
Ich schätze, dass Du gerade jetzt viel aufnahmefähiger bist als nach einem Rückfall.
Dazu kommt noch Deine Motivation und viele andere Dinge.

Was denkst Du, wieso ich noch hier im Forum bin? Es gibt jeden Tag Neues zu lernen! Auch mit 53 Jahren und über 14 Jahren Abstinenz.

Komme gut ins neue Jahr und halte die Ohren steif!
Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: Andre16122020 am 02 Januar 2021, 02:18:29
Ich kann das mit der SHG schon verstehen, aber wie funktioniert das ganze in Covid - Zeiten?
Aktuell meide ich Kontakte zu anderen Menschen. Ich bin es satt dauerhaft irgendwo mit einer Maske rumzulaufen.
Arbeiten erledige ich via Homeoffice, Einkäufe online.
Wie funktionieren aktuell SHG - Sitzungen?


Mein 2. Punkt: Aktuell bastel ich mir eine "Notfallkarte - Rückfallgefahr".
Punkte die ich aktuell habe sind unter anderen:

- Verlasse sofort die Situation
- Warte 15 Minuten und entscheide dann
- Trinke ein großes nichtalkoholisches Getränk
- Denke vorraus: wie geht es mir in 30 Minuten falls ich jetzt rückfällig bin?
- Rufe einen Freund/Familienmitglied an der dich unterstützt.
- Denk dran, der Impuls ist gleich vorbei, warte noch!
- Erinnere dich an das letzte mal, willst du dich schon wieder Elend und Enttäuscht fühlen?

Falls jemand noch tipps für den Akuten Impuls hat bzw für die Karte bin ich sehr dankbar.
Zum Punkt warum ich mich gut und stabil fühle:
Bei meinem Rückfall hab ich mich nicht wohl gefühlt. Schon beim Platzieren der Wette war mir elend und ich empfand kein Spaß.
Vorher war das abgeben der Wette ein Moment der viel Euphorie und zufriedenheit in mir auslöste.
Da es schon so einige Rückfälle waren und mir von Rückfall zu Rückfall immer mehr die Lust auf das Wetten verging.
Deshalb schrieb ich dass ich mich Stabil  und gut fühle.

Ich bin zwar offen für eine SHG, aber der Meinung, dass diese mir Wohl nicht viel helfen wird.
Offen zum ausprobieren bin ich jedoch trotzdem.
Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: Einervon_vielen am 02 Januar 2021, 11:55:50
Also was mir immer geholfen hat bislang war mir einfach mal meine Kontoauszüge in den momenten anzuschauen und den genauen schuldenstand den ich hatte. Bei mir hat es jedes mal dazu geführt, dass ich daraufhin das selbe Gefühl hatte wie das erste mal wenn man die Verluste sieht weswegen ich die wetten dann nicht abgeschlossen habe. Es hat mir jedesmal gezeigt das egal was die Sucht dir versucht einzureden, du nur verlieren wirst.
Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: Wolke am 02 Januar 2021, 13:11:12
Hallo Andre,

ich war in einer SHG der Caritas.  Das ist keine reine Spielergruppe,sondern sie wird therapeutisch begleitet.

Die Gruppe trifft sich im harten Lockdown nicht,sondern es wird telefonisch Kontakt gehalten  oder ,wenn alle einverstanden sind ,per Videokonferenz die Gruppe abgehalten. Der harte Lockdown,wird wahrscheinlich noch bis Februar verlängert,aber danach geht's wahrscheinlich wieder los. Bevor du zur Gruppe gehst,hast du bei der Caritas eh noch ein Einzelgespräch mit deinem Bezugstherapeuten ,also könntest du jetzt schon mal anrufen und dann erklären sie dir ,wie es weitergeht und du bekommst einen Termin. Vielleicht findet dieses Erstgespräch auch telefonisch statt.

In Coronazeiten findet die Gruppe in großen Räumen statt,wo man Abstand halten kann. Es wird gelüftet. Wo der Inzidenzwert noch niedrig war,mit Abstand und ohne Maske, wenn man saß,bei höherem Wert,mit Abstand und mit Maske.

Aber einer Anmeldung ,bei welcher Gruppe auch immer,steht nix im Wege,damit du direkt starten kannst,wenn der harte Lockdown vorbei ist.

LG Wolke
Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: Andre16122020 am 16 Januar 2021, 14:26:16
1 Monat.
Es geht mir gut.
Danke an das Forum und die Teilnehmer und ein Danke an mich selbst.
Ich bin stark, ich brauche es nicht.

In diesem Monat hatte ich zwischenzeitlich mal Impulse, die ich jedoch ganz schnell beseitigen konnte.
Eine "Rückfallkarte" hat mir auch geholfen.
Gerade das aus der Situation gehen war dabei hilfreich.
Der Punkt: "Denke vorraus: wie geht es mir in 30 Minuten falls ich jetzt rückfällig bin?" - War auch SUPER!

Nun geht es weiter. Ich fühle mich so gut wie lange nicht mehr.
Ich halte euch auf dem laufenden!  ;) :)
Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: Andre16122020 am 31 Januar 2021, 21:25:32
46 Tage bzw 1,5 Monate.

Ich habe mir vorgenommen jeden Monat ein kleinen Text zu schreiben hier im Forum.
Wie es mir geht, wie der stand der Dinge ist usw.

Heute habe ich mich sehr mies gefühlt, weshalb ich heute schon an den Text dachte.
Es ist ein Tag wie jeder andere, nur langsam bin ich innerlich echt platt.
Ich fühle mich echt stabil was die Gücksspielproblematik angeht, jedoch bin ich innerlich momentan sehr leer.

Es ist nicht möglich eine Party zu veranstalten, Frisörbesuch fällt aus, Schwimmen und Fitness hat zu.
ICH BIN ES SATT. Seit ende Oktober ist es mir nicht einmal möglich ein Restaurantbesuch zu machen, da alles dicht ist.
Innerlich vereinsame ich, soziales und Arbeit findet nur online statt.
Das ganze sieht für mich mehr und mehr nach einer leichten Depression aus.

Deshalb habe ich beschlossen diesen Lockdown ab jetzt zu "ignorieren".
Lyncht mich dafür, dass es egoistisch ist, aber ICH BRAUCHE SOZIALE KONTAKTE in meiner SITUATION!
Ich werde mich ausgiebig mit Leuten verabreden die das gleiche denken und das Leben versuchen so zu leben wie vor Covid.
Unterschwellig weiß ich dass viele so denken nur keiner spricht es aus!
Und der der es ausspricht wird in eine Schublade zusammen mit Nazis, Querdenkern usw gepackt.

.... FRUST! ......

Die Glücksspielproblematik habe ich aktuell recht gut im griff.

Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: Olli am 01 Februar 2021, 06:52:30
Hi!

Wieso denn gleich auf die Pauke hauen? Hat das nicht den Anschein von "Alles oder nichts" oder "All in"?
Wir dürfen uns doch mit einer Person treffen. Also nutze diese Möglichkeit. Trefft Euch mit Mehreren, wo Ihr die Abstandsregeln einhalten könnt - irgendwo auf einem Platz - macht eine Waldwanderung ... irgend so etwas in die Richtung.
Ich verstehe Deinen Frust. Auch ich möchte wieder meine Freunde treffen und meinem Dartsport nachgehen. Auch mich nerven die Beschränkungen.
Aber was hilft es uns insgesamt, wenn sich keiner an den Lockdown hält? Ich sehe eine riesige Insolvenzwelle auf uns zukommen. Soll die noch größer werden? Schaue Dir an, was gerade in Portugal los ist. Auf uns hoch gerechnet hätten wir einen Inzidenzwert von ca. 1.500. Also mir macht diese Zahl Angst. Überdenke also bitte noch mal, was gerade machbar ist.
Ich hole mir übrigens Sonntags mein Essen aus einem Restaurant. So bekomme ich mal was Anderes auf den Teller. Ich gönne es mir einfach ...

So ... nun aber zum Thema Schreiben im Forum. Ich finde es super, dass Du uns hier auf dem Laufenden hälst.
Ich möchte Dir aber eine kleine Hausaufgabe stellen. Einfach nur für Dich und wenn Du magst, dann teile es auch mit uns:

Was bewegt Dich dazu die Updates zu schreiben? Was motiviert Dich dazu? Was bekommst Du dafür zurück? Was macht das Alles mit Dir?

Klingt doch interessant? Oder? Nimm Dir für Deine Antwort bitte viel Zeit!  :)
Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: Ilona am 01 Februar 2021, 15:26:53
Hallo Andre,

diese Notfallkarte https://www.gluecksspielsucht-nrw.de/kampagnen/notfallpass_spieler.pdf kannst du dir (z.B. fürs Portemonnaie) hier  bestellen https://www.gluecksspielsucht-nrw.de/materialien.php?cmd=kampagne
 

LG Ilona

Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: andreasg am 01 Februar 2021, 17:27:13
Hallo André,

Selbsthilfegruppen finden per Online - Meeting oder als Telefonkonferenzen statt! Ist nicht das, was Präsenzmeetings leisten können, die Körpersprache, Nähe - Distanz, Hände reichen, Umarmungen fehlen. Mir fällt auf, daß ich dazu neige, in Telefonkonferenzen mich ablenke, z.B. im Fernsehen einen Eisenbahnfilm (Hobby) mir anzuschauen.  DAs Zoom - Meeting hier hat wohl zuletzt vor dem 10. Januar stattgefunden? Ich bin in der Gemeinschaft Anonyme Spieler (GA), und wir haben die Online und Telefonmeetings. (Gehe auf "Übersicht und die Leiste links runter, dort ist der Link installiert).

Warten bis der Spieldruck aufhört? Gut daß die Spielstätten geschlossen sind, somst würde es zu Erfrierungen an den Füßen kommen, aber Du liegst richtig: so schnell wie möglich - weg von den Spielstätten!

Einmal 9 Werkzeuge mit denen ich mich beschäftige:

1. Haushaltsplan erstellen, (Excel Tabelle) Saldi Kontostand, Einnahmen, Feste Ausgaben, Lebenshaltungskosten, Sport, Hobby, Kultur - was bleibt noch zum Spielen, wie kann das Geld stattdessen eingesetzt werden?
2. Einen Freund turnusmäßig anrufen, der Sein Problem - Spielsucht anrufen, vor allem, wenn es Dir gut geht, und Du Fortschritte an Dir entdeckst,
3. Selbsthilfegruppen, wie beschrieben;
4. Literatur über Spielsucht lesen, gibt es auch in unserer Gemeinschaft;
5.Kontakte, , einfach "meine Mitteilungen" s.o. betätigen.
6.Schreiben, schreiben, schreiben, siehe Rubrik "Tagebuch, oder handschriftlich zur Nacht;,
7.Aktionsplan Struktur = den Tagesablauf im Vorfeld so strukturieren, daß keine Leerzeiten für den Blick auf Spielausübung entstehen;
8. Anonymität: das ist das größte Geheimnis, und das Werkzeug, das Vertrauen gibt: Teile Dich nur in diesem Thema Menschen mit, denen Du vertrauen kannst, und vertraue denen, die Dich in der Krankheit - Spielsucht annehmen, und das was Du erlebst als Geschenk des Herzens bewahren kannst.,
9. Tue etwas, was anderen Betroffenen Spielsüchtigen hilft, eine Basis, ein Forum zu bieten, wo sie Hilfe erfahren können. Im Präsenzmeeting ist das der Schlüsseldienst und das Kaffeekochen, hier ist es Beiträge zu lesen und zu schreiben. Für überflüssiges Spielgeld hilft es allerdings auch, den Button oben rechts zu betätigen, kann ich auch bestätigen... 8)

Liebe Grüße und schöne 24 Stunden
Andreas
Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: Andre16122020 am 04 Februar 2021, 01:47:04
50 Tage ist es her.  >:( Und ich fühle mich heute SUPER!  :)

Hallo an alle,

@olli

Zu dem Punkt mit der Insolvenzwelle. Viele Unternehmen waren bereits vor Corona sogenannte "Zombieunternehmen".
Dazu empfehle ich den Kanal von dem Herren Florian Homm auf Youtube.
Bereits lange vor Covid hat er gepredigt, dass uns eine riesen Insolvenzwelle wegen Zombieunternehmen erwartet.
Aktuell versuche ich viel auf Informationsmedien wie Fernsehen zu verzichten.
Mir kommen die Zahlen schon seit längerem komisch vor.
Mittlerweile kenne ich mehrere Leute die mit dem Virus infiziert waren.
Mir wurde berichtet, dass es sich wie eine Grippe anfühlt, nur etwas schlimmer.
Ja auch die Grippe verschleppt jährlich zehntausende Menschen und der Übertragungsweg ist nahezu gleich.
Das dieses aktuelle Virus ein gefundenes fressen für die Medien und die Politik ist, liegt da auf der Hand.
Auch die Inzidenzwerte von "50" bzw "35" auf 100.000 Menschen sind für mich eher ein Witz.
Wenn 100k = 100% sind, sind 1000 = 1% naja und was dann 50 sind kann man einfach ausrechnen. 1/20 von 1%.

Am Anfang der Pandemie hieß es noch wie müssen die Kurve flach halten.
Nun hat man das Gefühl man solle sich garnicht anstecken.
Die Intensivbetten sind zum aktuellen Zeitpunkt nicht mal ansatzweise ausgelastet.
UND WAS WENN man selbst dieses Virus haben möchte, damit der Körper wie bei einer Grippe sich dagegen Imunisieren kann?
Aber ich hab nun mal das Gefühl, dass die Leute mit verschlossenen Augen durch das leben laufen und ja und amen zu allem sagen.
Wie bleibt die Mentalität das ganze mal logisch zu hinterfragen, bevor man in die Nazischublade gesteckt wird (Aus Mediensicht)?


Nun ja, ich schweife zu sehr ab vom eigentlichen Thema.

Was bewegt Dich dazu die Updates zu schreiben? Was motiviert Dich dazu? Was bekommst Du dafür zurück? Was macht das Alles mit Dir?

Ich denke für mich ist es wichtig wenn andere meine Geschichte kennen.
Oft wenn man neu in einem Forum ist liest man sich die Geschichten der anderen durch.
Auch bei mir war das der Fall. Ich habe lange mitgelesen, bevor ich mich hier angemeldet habe.
Diese Geschichten und Meilensteine der anderen können eine Motivation für ein selbst und die anderen sein Spielfrei zu bleiben.
Meine Eigenmotivation dahinter ist folgende:
Es tut gut seine Texte nach einer bestimmten Zeit nochmal zu lesen um die Gedanken die im Moment der Verfassung vorgegangen sind aufzufrischen.
Man macht sich nochmal Kopf, man beschäftigt sich mit Problematiken und man analysiert seine eigenen Lösungsansätze.
Dafür bekommt man von anderen Forum-Teilnehmern viele Rückmeldungen und Verbesserungsvorschläge.
Ob man diese für sich selbst umsetzt ist in erster Linie egal, wichtig ist dass man sich Gedanken über Lösungsansetze macht.
Dabei kann man dann abwägen, ob es für ein selbst sinnvoll oder sinnlos ist.
Ich denke das ist der richtige Weg um aus der Problematik raus zu kommen.
Selbsthilfegruppen und Therapien sind sicherlich für viele Sinnvoll, aber man muss selbst auch realisieren das man Jahre des Lebens scheiße gebaut hat.
Dies kann man in den Gruppen und Therapien aufarbeiten, jedoch kann man das ganze auch selbst aufarbeiten.
Großen Spaß macht es wenn man den Erfolg der anderen sieht und sich selbst denkt: BLEIB DRAN, BLEIB STARK, ARBEITE AN DIR.
Wie ich bereits schon ein mal schrieb "Andre 26, KEINE LUST MEHR". Mir selbst ist die Lust am Glücksspiel vergangen.
Es macht einfach kein Spaß mehr jedes mal abgebrannt da zu stehen und mit 2 - 3€ am Tag auszukommen, obwohl man hart für das Geld arbeitet.
Im Kopf muss es da einfach "klick" machen und dann kann man an seiner Problematik arbeiten.
Die Spielsucht hat mich so stark im finanziellen zurück geworfen, darauf hat man auf Dauer einfach keine Lust mehr.
Meine Privatinsolvenz geht noch gute 3 Jahre. Danach bin ich auf 0, soll es nochmal von vorne losgehen?
Jeden Tag Briefe von Inkasso, Gericht, Vorladung zur Vermögensauskunft und das alles wegen dummen Glücksspiel?

Wie du siehst sind in meinem Kopf viele Gedanken mit den ich mich dauerhaft beschäftige.
Das ganze ist für mich ein Indiz auf Dauer Stabil zu bleiben.

@ILONA

Vielen Dank für die Karte, ich nenne sie immer ein Rettungsanker im letzten Moment.
Die Karte tut gut und weckt viele Gedanken wenn mal ein Impuls da ist.

@AndreaSG

Sehr nett von dir, dass du mir die 9 Werkzeuge zugeschickt hast.
Eine ähnliche Strukturierung hatte ich auch im Kopf. Deine ist jedoch ausführlicher und ich gehe für mich gerne auf diese ein.
Ich habe sie mir alle ausgedruckt und Arbeite dran.


Zusammenfassung:
Auch wenn einige mich vielleicht für so ein Covid-Idioten halten könnten, ich hinterfrage nur für mich selbst die aktuellen Maßnahmen.
Und es ist aktuell einfach zu viel und zu lange. Man könnte sagen es sei gemecker, aber langsam greift das ganze die Psyche von vielen stark an.
Auf der einen Seite verstehe ich die Argumentation der Menschen die Sterben in Krankenhäusern.
Auf der anderen Seite muss ich für mich selbst auch abwägen, dass es so nicht weiter geht ohne bleibende Psychische Schäden.
Diese Woche war schön, ich war bereits am Montag Döner essen mit 2 bekannten.
Dienstag war ich draußen mit Kollegen.
Heute hatte ich Besuch von meinen Eltern (nach 3 Monaten mal wieder).
Morgen sind auch treffen mit sozialen Kontakten geplant.
Und Freitag oder Samstag will ich mal wieder Party machen.
ES REICHT..!.!.!
Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: Katerstrophe am 04 Februar 2021, 09:07:34
Die Pandemie fordert vieles von uns ab, leider auch solche Beiträge lesen zu müssen. Das ist wirklich schwer erträglich.
Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: Born4Nothing am 04 Februar 2021, 11:08:10
Zitat
Zusammenfassung: …

Schön zu sehen wie die Corona Bestimmungen, die zur Eindämmung der Pandemie beitragen sollen, durch ein solch rücksichtsloses und egoistisches Verhalten, ignoriert werden und sich aber vor allem auch andere, damit gefährdet und das mit Vorsatz.... ::) :-X



Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: SalamiSaurus am 04 Februar 2021, 11:26:32
Ich hatte es selber und das war nicht mal ansatzweise so schlimm.
Insgesamt hatten wir bei meiner Arbeitsstelle eine Infiziertenqoute von über 10 Prozent. Kein einziger schwerer Verlauf.

Fahrt eure Panikpropeller wieder ein und denkt mal ein wenig eigenständig.
Den ganzen Eiertanz den wir hier aufführen, machen wir für lebensältere Menschen und dennoch sterben die meisten Menschen in Alters und Pflegeheimen.
Da könnte der gesunde Mensch ja schon mal zum nachdenken gelangen, ob das alles so Sinn macht.
Scheinbar aber nicht... ;)

André, ich verstehe das voll und ganz und immer mehr Menschen schließen sich dem an. Als ob Solidarität eine Einbahnstraße wäre...
Es ist KEIN Killervirus...
Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: Born4Nothing am 04 Februar 2021, 12:02:28
Hatte es nicht - wenn doch dann hab ich nichts bemerkt aber ich kenne Personen die es hatten und wo es nur ein leichter Schnupfen war aber ich kannte auch jemanden der es hatte und daran gestorben ist. Risikogruppe.

Hätten wir nichts getan und man hätte es einfach "laufen lassen" wären sicherlich weitaus mehr Menschen daran gestorben, unser Gesundheitssystem wäre massiv überlastet und man hätte viele nicht mehr retten können die man eigentlich hätte retten können - man muss nur mal nach Portugal und die dortigen Zustände betrachten.

Der Lauf der Natur ist Evolution. Gleiches gilt für alles und auch für Viren. Je länger man einen Virus, sich in jedem Lebewesen ausbreiten lässt so hat selbiger Zeit zu mutieren und je länger man diese Zeit gewährt desto wahrscheinlicher wird es, das irgendwann einen Mutation auftaucht und man wirklich einen Killervirus hat vor dem niemand mehr gefeit ist -siehe Candida auris…

Böse Zungen behaupten: Natürliche Auslese - Mutter Natur wehrt sich gegen den Virus Mensch der sich und alles zerstört...^^


Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: SalamiSaurus am 04 Februar 2021, 12:24:46
Nach dieser These können wir uns ja alles sparen, denn ausrotten können wir es nicht (mehr). Also von daher...

Ich wollte auch keine Grundsatzdiskussion führen, schließlich geht es hier ja um Sucht.

Aber Menschen zu verurteilen, weil sie ihre Grundrechte einfordern, mit dem Finger auf sie zu zeigen weil sie müde sind, das geht mir zu weit.

Ihr wehrt euch ja auch, zu Recht, als verrückte abgestempelt zu werden, weil ihr es mit dem Geldmitteleinsatz beim spielen übertrieben habt. Für große Teile der Bevölkerung ist das nicht nachvollziehbar und verrückt.

Hier fordert ihr ja auch, zu Recht, Solidarität.
Nichts anderes ist das hier in diesem Fall. Weniger Verurteilungen und mehr Akzeptanz füreinander würden helfen.

Risikogruppenschutz ist selbstverständlich, menschliche Bedürfnisse nach Nähe und Kontakt auch. Übrigens auch in Risikogruppen.

Eine Art Standgericht oder Coronainquisition sind wohl eher nicht der Schlüssel.
Die Gesellschaft ist hochgradig polarisiert, in vielen Bereichen.
Lasst wenigstens hier davon ab.
Wir sind auch müde vom Homeschooling, vom Arbeitsplatzverlust meiner Frau (Gastronomie) und von der Vereinsamung der Kinder. Das findet aber kaum Beachtung. Alle bringen halt Opfer. Aber dieser virtuellen Anklage gegen Andre widerspreche ich!

Bleibt gesund
Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: andreasg am 04 Februar 2021, 17:35:41
Hallo SalamiSaurus,

ich bin Heute Vormittag in der feinen Gegend spazieren gewesen, in der Straße, in der unser Herr Ministerpräsident wohnt. Vielleicht würde ich mich gerne mit ihm unterhalten, womöglich nicht über das Wetter, oder den Fußballverein, von dem wir beide treue Fans sind...Ich habe ihn ja nur einmal leibhaftig gesehen, in der VHS, zur Einführung der Wahlhelfer. Ich war lange Wahlhelfer, und in dem Rahmen Wahlleiter. So hatte ich eine verantwortliche ehrenamtliche Position, die eben dem Wohle des Staates dient.
Worüber sollte ich mich mit dem Landesvater unterhalten? Den Glücksspielstaatsvertrag, das gehört ja hierher? Oder das Thema, warum seine Autofirma Milliarden € Verlust einfängt, an den Dieselmotoren etwa?. Ich kann nur Position zu Dingen einnehmen, die ich persönlich einschätzen kann, also: Ich bin Spieler und süchtig, ich fahre kein Automobil.
Ich bin Herzrisikopatient und bekomme im Sommer eine Spritze, welchen Sommer, und was bewirkt diese? Ich habe noch keinen Termin, bin bei der Auslosung, wer durch die Telefonhotline Durchkommt nicht angetreten.
Ich bleibe aber meistens Zuhause, meide große Ansammlungen, oder Zusammenkünfte von Personen aus mehreren Haushalten, (denke an eine Pokerrunde im Hinterzimmer), wasche mir die Hände, desinftekziere sie, wo immer es geht. ich schiebe Einkaufswagen, auch wenn ich nur ein Päckchen Schnittbrot brauche, fahre aber als mein Hobby gerne Eisenbahn, und das abgespeckt, und setze gerade in Öffies den Mund - Nasen - Schutz , (FFP2 Maske) auf. Habe Heute meine Gutscheine bekommen.

Im Prinzip tue ich das, weil ich Pflichttreue im Öffentlichen Raum gelernt habe; die Bundesrepublik hat ja von April 1973 - Juni 1974 keinen Verteidigungsfall gehabt, als ich , und die Kameraden treulich das Vaterland verteidigt haben.

Ende 1960 Jahre bin ich auf die Straße, habe gegen den Krieg demonstriert, habe Schlagstock und Tränengas zu spüren bekommen, Ausdruck der Staatsmacht, oder Ohnmacht, weil es einfacher ist, etwas durchzuknüppeln, als anzunehmen.
Als ich in die Selbsthilfegruppe kam, mußte ich es lernen, mich zurück zu nehmen, meine nun aufquellenden Gefühle, die ich unter der Scheinwelt des Spielens versteckt habe, neu zu bewerten, und neu aufzubauen.
In meiner gesundheitlichen Verfassung hilft es mir nur, die Ruhe zu bewahren, und das anzunehmen, was mir meine Ärzte und Therapeuten anraten, und es sind reichlich Mediziner und Fachkräfte um mich bemüht. Wenn ich mich an ein Regelwerk halten will, darf ich nicht behaupten, alles wäre Brainstorming und entspräche einem Staatssystem, das von Oligarchen gelenkt wird.
Zum Glück haben wir eine Meinungsfreiheit, und es steht gut zu Gesichte, über diese Themen, die so unverständlich sind, kontrovers zu diskutieren. 

Mein Psychologe ich Rechtspopulist, Querdenker, und wie ich geschasster ehemaliger Anhänger einer ehemals Sozialdemokratischen Partei. Der Groll über die Jahre 2000 - 2009, in der ich mit dem Mute der Verzweiflung darum gekämpft habe, mich wieder in  das Berufsleben zu integrieren, und eine "Arbeiterpartei" verbietet das den Langzeitarbeitslosen, und denunziert diese, bis auf den heutigen Tag. Das hat mich staatsverdrossen gemacht, ich habe nur deshalb das Rauchen aufgegeben, weil ich dem Finanzminister die Tabaksteuer nicht gegönnt habe, nur deshalb! Ich lass den Therapeuten reden, nehme mir mit was mir hilft, und das übrige lasse ich stehen. Ich übe so, mich abzugrenzen.und darauf baue ich meine eigene Meinung. Dadurch kommt die Therapiestunde in Bewegung, und das hilft mir aus meinen Sozialen Ängsten und der Depression.
Nach Behandlung meines Nierenkarzinoms im Sommer 2012 konnte ich endlich mit der Staatsverdrossenheit runterfahren, sonst wäre ich nicht Wahlhelfer geworden. runterfahren, und wurde dankbar, den Krebs überlebt zu haben. Es führt zu nicht, Staatsverdrossenheit ohne eigene Erfahrungen, ohne den Mut, gangbare Wege aufzuzeigen, das führt ins Nirwana, aber ohne Begrüßung von der reizenden Freya...

Ja, das wäre ein Thema, für mich mit dem Regierungschef: Wege aus der Depression, und Neue Wege einsehen und diese auch zu gehen.

schöne 24 Stunden
Andreas
Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: Ilona am 04 Februar 2021, 18:44:52
Lieber Andreas,

ich bewundere dich ein bisschen für deine Gelassenheit gegenüber einem rechtspopulistischem Querdenker als Therapeuten. Dass du es hinkriegst seine Aussagen zu differenzieren, erfordert viel Übung und Gleichmut. Ich könnte das weder als Klientin noch als Beraterin.

LG Ilona
Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: Katerstrophe am 04 Februar 2021, 19:38:46
nur zur Einordnung, der vom User Andre 26 angepriesene YouTube-Kanal wird von einem Betrüger geführt, der nur deswegen nicht in Haft sitzt, weil Deutschland eigene Staatsbürger nicht in die Schweiz bzw. die USA ausliefert.
https://de.wikipedia.org/wiki/Florian_Homm
(Ich würde Herr Homm gerne dazu in Zürich befragen, aber dieses Treffen wird leider sicher nicht stattfinden.)

Unsere freie demokratische Grundordnung bringt es mit sich, so einen verblendeten Unsinn im Rahmen der Meinungsfreiheit tolerieren zu müssen (und im Falle einer Infektion natürlich auch behandeln zu müssen), aber ich finde, dass sollte in einem so seriösen Forum nicht ohne Widerspruch passieren. Das Verhalten des Users André 26 offenbart leider völlige Unkenntnis unserer komplexen und interdependenten Gesellschaft und ist in Bezug auf den Umgang mit der Pandemie in meinen Augen asozial und kontraproduktiv. Zum Glück ist es nur eine Minderheit, die so verantwortungslos agiert; andererseits ist es ihm anzurechnen, dass er hier so offen schreibt; vielleicht ahnt er ja auch, dass das eigentlich nicht in Ordnung ist. NEIN; ES IST NICHT IN ORDNUNG!
Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: Andre16122020 am 16 Februar 2021, 00:04:46
2 MONATE

Wow, wie die Zeit vergeht!
Vielen Dank für die Rückmeldungen und Meinungen.
Heute fühle ich mich gut, immerhin ist heute mein Monatstag.

Ich kann alle verstehen die eine andere Meinung haben und finde das toll mitzulesen.
Viel Argumentieren bringt jedoch nichts, denn an aktueller Situation können wir alle nichts ändern.
Erst hieß es wir retten Weihnachten, dann Silvester, Okay, Januar müsst ihr noch durch.. dann Februar.... und nun März.
Vermehrt Umfragen zeigen das immer mehr Leute so denken wie ich.
Gastronomen gehen pleite, in unserer Innenstadt sind von c.a 50 Läden bereits 17 Leergeräumt (zur Vermietung)
Ich habe nachgezählt beim gestrigen Spaziergang.
Und die Politik, ah komm erst 50 Inzidenz, nun 35er?
Ostern können wir wahrscheinlich auch vergessen.

Das Querdenken als Beleidigung nun benutzt wird finde ich jedoch etwas seltsam.
Aktuell findet das Sterben offenbar nur noch durch eine Sache statt.
Wir werden gedrillt uns von einander zu entfernen.
Wo ist die Mentalität hin, von der meine Eltern mir erzählten als sie damals die Mauer zum fall gebracht haben?
Natürlich könnte man das Argument in beide Richtungen verwenden.
Warum hast du nicht die Mentalität zuhause auf dem Arsch sitzen zu bleiben?
Jedoch genug ist genug. Ende Oktober war ich das letzte mal schön essen in einem Restaurant.
Das will ich wiederholen, ich möchte wieder lächeln.
Ich möchte wieder meine Freunde treffen, mit den etwas unternehmen.
Und dabei nähe spüren und nicht ein 2 Meter Abstand und Maske.
Die Kinder lachen nicht mehr. Kinder werden depressiv.

Die Langzeitfolgen des Lockdowns werden aus finanzieller und emotionaler Sicht schlimmer, als das Virus selbst.
Da frage ich mich, warum sehen das so wenige hier?

Ich würde gerne hier im Thread gerne wieder zum eigentlichen Thema kommen.

Die letzten 2 Monate haben mir viel im Leben gezeigt.
Ich habe grundlegende Dinge aus meiner Vergangenheit nochmals für mich aufarbeitet.
Aktuell fühle ich mich ganz gut und stabil wie ich schon schrieb.
Impulse kommen kaum noch, jedoch wie schon jemand hier sagte ist gerade jetzt die höchste Vorsicht geboten.
Da ich schon mehrere Rückfälle hatte, habe ich diese  für mich analysiert.
Ich denke ich bin aktuell auf einem guten Weg.

Euch allen nochmals ein riesen DANK für all die Worte.
Jedes einzelne habe ich durchgelesen und mir meine eigenen Gedanken dazu gemacht.
Grade die Liste von @andreasg ist ein sehr gutes Mittel um gut voran zu kommen.
Olli´s Worte sind sehr Weise und jedes mal wenn er was schreibt lese ich mit.
Und Ilona, danke nochmals für die Karte, ein Super Werkzeug.

Update folgt wenn mir was auf dem herzen Liegt oder in 1 Monat zum 3. Monatstag.

Grüsse



 





Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: Born4Nothing am 16 Februar 2021, 08:54:11
Zitat
Wo ist die Mentalität hin, von der meine Eltern mir erzählten als sie damals die Mauer zum fall gebracht haben?

Dieser Vergleich mit einem physischen Gegenstand, den man anfassen kann und auch nicht weitere Leben gefährdet hinkt mehr als nur gewaltig. Corona ist ein Virus den man weder anfassen, sehen, riechen oder schmecken kann. Ein kleiner fieser Winzling den man sich überall einfangen und auch unbewusst verbreiten kann mit verehrenden Konsequenzen, was letztendlich den Tot zur Folge haben kann.

Sicherlich betrifft es die "Alten" am häufigsten aber haben wir "Jungen" nicht die Verantwortung auch unsere "Alten" zu schützen!?  Böse Zungen behaupten es ist eine "natürliche Selektion" würde die Kosten für Betreuung und Pflege deutlich senken...

Wer nun meint, es geht ihn nichts an, spielt ein gefährliches Spiel und spielt mit seinem Leben aber vor allem mit dem Leben der anderen. Ein Glücksspiel denn wie sich der Virus auf den eigenen Körper auswirkt kann man nicht wissen. Entweder es geht gut oder eben nicht.

Corona ist wie die Spielsucht - man denkt nicht daran und spielt alles herunter - erst wenn es zu spät ist wacht man auf. Der einzige Unterschied besteht jedoch darin, das bei Corona die Möglichkeit besteht das du in wenigen Tagen hops gehen kannst und in beiden Situationen benötigt man die von dir angesprochene Mentalität und Stärke um dagegenhalten zu können damit sich alles zum Besten wendet!
Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: andreasg am 16 Februar 2021, 10:09:36
Hallo André,

ich finde es alles sehr interessant, was ich lese, und ich bin ja selber bei einem Thema:

"Ich will hier raus"!!!

Das Eingeperrt sein, in der eigenen Wohnung ist grausam. In 50 Minuten kommt die Haushälterin, wenn sie sich nicht in Schnee - und Eismatsch unsanft auf den -- setzt.
"Ja, bei uns werden keine Fußwege und Radwege, keine Fahrbahnübergänge geräumt, die Senioren sollen doch mit ihren Rollatoren zuhause bleiben, und die Vergabe des Impfstoffs geht hierzulande viel zu schleppend voran, auch ist nicht sicher, ob das Zeug die Alten nicht vorab umbringt"...
Die Gedanken im Kopf rumoren , stärker als zuvor, die Tage ziehen sich so dahin, und die Nächte sind schlaflos.
Nur die Querdenker trotzen dem allen. Sie erzählen ihre Ansichten, und immer weniger hören hin.
Bei uns hat sich mal eine Querdenkerin mit der von den Nazis ermordeten Sofie Scholl verglichen, das ging bundesweit durch die Nachrichten, weil ihre Rede von einem Ordner gestört wurde. Also können Störungen auch konstruktiv sein.
Bei unserem Verkehrsbetrieb kommt es zu Ausfällen im Stadtbahnverkehr. Da sind Betonplatten durch Einwirkungen des Frostes hochgekommen, und blockieren die Schienen.
"Schuld hat die Regionsverwaltung und deren selbstherrlicher Verkehrsdezernent", - Stop Andreas!!! Der ÖPNV ist eine Institution, die ich als Hobby nutze, und ich lese und beschäftige mich ausführlich damit. Nun habe ich Kontakt mit Menschen, die sich mit der Beschaffenheit von Beton auskennen, also Bauingenieure. Und wenn  ich mir da eine eigene Meinung zusammen konstruiere, dann gehe ich in eine Überheblichkeit, die meinem Suchtprofil entspricht.
Mein Therapeut ist womöglich Rechtspopulist, und das heißt: Grenzen setzen! Genau das ist mein Therapieziel. Ich muß nicht mit allen Menschen lieb Kind sein, zumal ich ja "geprügeltes Kind" bin, also eine Aussöhnung mit meinem "Inneren Kind" mir wünsche.
Dazu brauche ich eine neue innere Stärke. Die lässt sich nicht in skurrilen Fantasien erleben, sondern durch Arbeit an mir. Wenn mein Therapeut mir erzählt, daß der Wattestab in der Nase die Schleimhaut schädigt, und das Schädelbasissystem angreift, habe ich doch die Möglichkeit, mit meinem Hausarzt darüber zu sprechen, wenn der nächste Corona Test ansteht.. In der Mundhöhle hatte ich keine Beschwerden. Also erst einmal hinhören, und dann schauen, wer ist meine höchste Vertrauensperson.
So komme ich gut durch die Pandemie. Ach ja, immer etwas zum Thema im Wartezimmer bereit haben, denn in der Arztpraxis habe ich die Vertrauensbasis.

Liebe Grüße
Andreas
Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: Olli am 16 Februar 2021, 11:38:01
Hatte ich die Anekdote hier schon irgendwo geschrieben? Egal ...

Letztes Jahr kam mein ehemaliger Chef zu mir, da er unsere Vermessungen bescheinigt, also unterschreibt. Wir kamen auch auf das Thema Corona und ich sagte:
Irgendwie sind die Auswirkungen gar nicht wirklich greifbar. Ich höre zwar viel, doch in meinem Umfeld ist niemand erkrankt.

Da meinte er ... Also in meinem Umfeld schon. Eine junge Frau. Sie hat es schwer erwischt und sie liegt auf Intensiv.

Das war Mitte letzten Jahres, als die Infektionszahlen im Keller waren.


Der Vater meines Schwagers leidet an einer schweren Lungenkrankheit, die die Sauerstoffaufnahme verhindert. Mit jedem Atemzug ringt er förmlich nach Luft.
Der Toilettengang wird zum Marathon, auf dem er mehrfach Pausen einlegen muss. Wahrscheinlich durch die fehlende Bewegung hat er seit einiger Zeit offene Beine, die Pflegekraft bekommt das nicht in den Griff.
Letzte Woche hat er versucht sich mit einem Messer die Pulsadern aufzuschneiden. Er hat aber nicht "getroffen". Er hat eine Patientenverfügung, die Wiederbelebungen etc. ausschließt. Er wollte zunächst auch nicht ins Krankenhaus. Jetzt liegt er aber drin und anscheinend kann man sein Leiden ein wenig mildern.
Er lebt zusammen mit seiner Frau in einer Mietwohnung. Die Frau traut sich nicht aus dem Haus, da sie ihren Mann nicht mit dem Virus anstecken möchte. Sie sind Gefangene ihrer vier Wände.
Er hat zwei Kinder und 5 Enkel. Besuch, wenn man es denn so nennen mag, bekommt erlediglich von meinem Schwager, denn er kauft für sie ein.
Meine Nichten wollen nur allzugerne zu ihrem Opa - doch sie dürfen ja nicht. Letzte Woche, noch vor dem Vorfall sprach ich mit einer Nichte darüber.
Sie wollte ihrem Opa einen Brief schreiben um ihn aufzumuntern und wenigstens auf diese Art ein wenig Nähe zu ihm zu suchen und ihm ihre Liebe zu schenken.

Ja, ich sagte es schon ... auch ich möchte wieder meine Freunde treffen. Doch ich habe Kontakt zu meiner Schwester und ihrer Fanilie - es sind meine einzigen Kontakte derzeit und sie sind auch selten. Einmal die Woche gehe ich einkaufen und wahre die gebotenen Abstände. Und trotzdem ... kann ich denn garantieren, dass ich mich nicht doch irgendwo anstecke? Heute bin ich im Büro. Wie viele Türklinken ich heute schon angefasst habe, Akten, die ich von Kollegen erhalten habe.
Was, wenn ich mich nun infiziere und die Familie meiner Schwester anstecke - bei allen verläuft die Krankheit fast unmerklich und mein Schwager steckt dann seinen Vater an?

Wie viel Leid würde ich verursachen? Erst recht, wenn ich nicht nur trotz Vorsicht ansteckend würde, sondern sogar aus purem Eigennutz alle Vorsicht in den Wind geschlagen hätte? Für eine Party? Für einen Restaurantbesuch? Für einen kurzen Moment der Freude und des Genusses?
Ich würde meines Lebens nicht mehr froh werden ...

Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: Somewhere87 am 16 Februar 2021, 11:39:47
Hallo Andre,

schade, dass du dich vom einen Extrem ins andere stürzt.
Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: Katerstrophe am 16 Februar 2021, 19:27:32
Hallo André,

Du solltest Dir mal über einen Mechanismus Gedanken machen: nämlich den, die Schuld bei den anderen zu suchen. Klar verlangt uns diese Pandemie alles ab, ich bin selbständig und habe auch mit den Folgen der Pandemie zu kämpfen. Aber das bringt mich nicht dazu, mit dem Finger auf andere zu zeigen, sondern ich versuche, dieser Jahrhundertkatastrophe das Beste abzugewinnen. Es klingt paradox, aber Corona kann auch eine Chance sein. Kreativ werden, Ideen ventilieren, Dinge ordnen u.v.a.m. Ich kann von mir sagen, dass ich den Spielteufel "besiegt" habe, aber ich weiß, wie mächtig der Gegner sein kann... Vielleicht solltest Du Dir als erstes mal Gedanken um Deine eigene Verantwortung machen, Du wirst erstaunt sein, was da alles zu bergen ist.
Ich bin Optimist und der Kopf ist ja bekanntlich rund, um das Denken zu ändern. Wünsche Dir jedenfalls viel Erkenntnisgewinn.
Besten Gruß

Katerstrophe
Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: Andre16122020 am 16 März 2021, 02:46:26
3 Monate  :)

Wow wie die Zeit vergeht! Schon ganze 3 Monate in den ich nicht ein Cent dem Wetten / Glücksspiel gewidmet habe.
Wie meine Ansichten bezüglich aktueller Situation sind habe ich schon ausführlich geschildert,
deshalb widme ich meinen 3. Monatstag - Beitrag nicht weiter dem Thema.

Was habe ich für tolle dinge in den letzten Wochen unternommen.
Ich war unterwegs, habe Freunde getroffen und diesen meine Glücksspiel - Karriere geschildert.
Keiner hätte erwartet, dass sowas einem wie mir passieren kann.
Immerhin bin ich einigermaßen gut gebildet und hinterfrage eigentlich jedes Thama.
Bzw ich gucke mir Themen gerne von 2 Seiten an.
Nun, da sieht man, das jeder der Glücksspielsucht in die Arme fallen kann.

In diesem Monat habe ich mich vermehrt mit dem Thema "Freizeit ausfüllen" beschäftigt.
Während meiner Glücksspielsucht kamen oft diese Tage an den ich langeweile hatte.
Das Gehirn hat diese Tage gerne mal mit dem zusätzlichen Glückshormonschub verknüpft den man beim Spielen (manchmal) hat.
Ich entdeckte in diesem Monat einige neue Dinge.
Mir fiel auf, dass es Spaß macht Podcasts zu hören.
Vorlesungen von Professoren sich anzugucken die über die Sucht als solche Unterrichten.
Viel meiner Freizeit habe ich damit in diesem Monat verbracht.

Um dem Glücksspiel fern zu bleiben habe ich gelernt, dass man einen inneren Hass dafür entwickeln muss.
Das kombiniert mit der Realität, das man im Endeffekt sich und seine Familie ruiniert hilft schon ganz gut.
Dem Impuls wenn er mal kommt nicht nachgeben ihm sich klar machen, das man stärker ist.
Die Impulse hatte ich diesen Monat nur einen gehabt.
Da lief eine Werbung im TV und mein Hirn sprang direkt drauf an.
Ich erklärte meinem Hirn, dass es falsch sei auf diese Manipulation anzuspringen.
Ein paar Tage später lief die gleiche Werbung, mein Hirn wusste sofort, dass es kein Impuls rauschickt.

Nun ich bedanke mich sehr für die zahlreichen Beiträge hier und wünsche euch allen eine angenehme Woche.
Wir sehen uns in 1 Monat, an meinem 4. Monatstag.

Grüsse
Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: Olli am 16 März 2021, 06:19:32
Hi Andre!

Danke für Dein doch wirklich positiv klingendes Feedback über Deine Entwicklung.

Zitat
Mir fiel auf, dass es Spaß macht Podcasts zu hören.

Mir auch ... ;)
Ich glaube, man merkt es aber kaum an meinen Beiträgen ... :)
Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: Andre16122020 am 29 März 2021, 03:57:50
Ich habe heute das Bedürfnis zu schreiben.

Heute war ein schöner Tag (so dachte ich). Die Sonne war da, ein traumhafter Sonntag.
Jedoch passierte heute etwas ganz komisches.

Wie aus dem nichts schossen mir heute c.a 5 oder 6 mal Impulse durch den Kopf.
Es war ganz komisch, da diese in letzter Zeit ganz wenig wurden.
Viele der Worte hier im Forum haben mir zu denken gegeben...
......und ich habe meine Kontakte auf ein Minimum gesenkt.
Ich habe mich massiv in den letzten Wochen eingeschränkt.
Ich ging nicht mehr raus und fühlte mich damit nicht so gut.

Nun stellst du lieber Leser dir die Frage, hat er gespielt?
Zum Glück nein, mittlerweile sind es knapp 3,5 Monate Spielfreiheit.
Meine Schutzmechanismen haben gewirkt und das macht mich ganz stolz.
Jedoch hat es sich heute nicht angenehm angefühlt diese anzuwenden.

Ich schaute heute seit langem mal wieder Nachrichten und am Ende der Nachrichten kam Sport.
Sie brabbelte etwas vom Deutschlandspiel und mein Kopf sagte aus dem nichts zu mir selbst:
" Wie wohl die Quote auf Deutschland  ist "
Ich machte sofort den Fernseher aus und ging kalt duschen.
Nun im laufe des Tages folgten vermehrt gleiche / ähnliche Impulse.

Die Frage die ich mir stellte war, wieso auf einmal so stark?
Stehe ich vor einem Rückfall?
Ich darf kein Rückfall zulassen sagte ich mir!
Du arbeitest so stark an der Problematik, ein Rückfall währe Sinnlos!
Willst du so enden wie jedes mal? Nein? Okay, dann lass den Gedanken!
Vielleicht tut mir das einschränken der Kontakte nicht gut.

Nun hab ich meine Spielerkarte raus geholt und gleich für nachher ein Termin mit einer Vertrauensperson.
Ich werde aus Selbstschutz mal wieder meine Finanzen abgeben, da ich diese Impulse mal in Ruhe aufarbeiten muss.

Die allgemeine Pandemie-Situation zieht sich viel zu lange. Ich bin einfach nur noch Müde  :'(

Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: endlichdurchziehen am 29 März 2021, 12:53:28
Hi Andre,

diese Impulse, die du beschreibst, kenne ich selbst sehr gut. Bei mir hat dieses "schauen nach der Quote" aber oft gar nicht den Hintergrund, dass man direkt einen Schein fertig machen will.

Manchmal interessiert es mich einfach ob die Buchmacher meiner Meinung sind was den Ausgang eines Sportevents angeht. Natürlich lauert hier eine große Gefahr, dass eine vermeintlich "gute Quote" einen verleitet. Dass du kalt duschen gegangen bist und dich abgewendet hast ist ein gutes Zeichen. Du bist stärker als diese Sucht, mach weiter so. :-)

Ich bin aktuell seit 13 Monaten auf der Reise der Selbstheilung. Es gab Rückschläge, aber ich lerne Stück für Stück wieder zu mir zu finden. Schmeiß deine 3,5 Monate nicht weg für ein lächerliches Fußballspiel. Die Pandemie nervt uns alle. Kannst du dir irgendein anderes Hobby suchen bei dem du dir die Zeit vertreiben kannst? Ich habe festgestellt, dass kreative Dinge jeglicher Art mich so auslasten können, dass gar keine Gedanken mehr verbleiben um an irgendein Spiel oder Casino zu denken.

Grüße an dich  ;)
Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: Andre16122020 am 16 April 2021, 14:19:08
4 Monate - Nach Abstinenzentscheidung

Nun sind heute tatsächlich 4 Monate her, als ich Beschloss ein spielfreies Leben zu führen.
Ich versuche es nicht zu beschönigen,  aber vor einer c.a 2 Wochen da hat es mich in den Fingern gejuckt  :-\
Dieses dauerhafte zuhause sitzen nervt halt einfach nur noch und macht mich sehr fertig.

Einige Tage nach mein Beitrag vom 29.03 wurden die Impulse immer schlimmer.
Alle Schutzmechanismen die ich mir über die Zeit aufgebaut habe versagten und ich zahlte 10€ bei einem Buchmacher ein.
Mein Kopf war tagelang "unglücklich und traurig". Ich sagte ihm wenn du zockst und dein gesamtes Geld verballerst, bist du noch unglücklicher!

Ich erinnere mich, als ich versuchte das Rauchen sein zu lassen.
Es war eine Qual. Man hat kein Sinn mehr im Leben gesehen und ich fing innerhalb kürzester Zeit wieder an zu rauchen.
Zwischendurch muss mal halt eine Zigarette sein.
Jedoch habe ich gelernt, dass man nicht im 5 Minuten - Takt rauchen sollte.
Dies setze ich seit Jahren nun um, mehr als 10 Zigaretten am Tag gönne ich mir nicht!
Früher waren es 2 - 3 Schachteln.

Nun es blieb bei den 10€, da ich einfach mir mehr erhofft habe.
Ich dachte, dass mich eine kleine Wette wieder glücklicher macht, das Problem ist jedoch tiefer verankert.
Denken tue ich momentan, ob kontrolliertes Spielen was für mich ist.
Jedoch lese ich lange hier mit und merke immer wieder, dass es bei den meisten scheitert.
Denn ein Kontrollverlust kommt schneller als man denkt.
Aber dann kommt der Gedankengang:
Bei Zigaretten hast du es doch auch geschafft "kontrollierter" zu Rauchen und nicht aus dem Impuls heraus.

Und dann greifen wieder die Schutzmechanismen:
- Das redest du dir nur ein um zu zocken.
- Mach mal was anderes, lese ein Buch oder Beweg dich etwas, statt dir Kopf zu machen ob du jetzt was einzahlst.


Nun ich habe es vor 2 Wochen nach den 10€ sein lassen und seit dem Arbeite ich wieder mehr an mir selbst.
Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: andreasg am 16 April 2021, 18:32:14
Hallo Andrè,

jeder spielfreie Tag ist ein Geschenk an das Leben:

Der Alkoholiker läßt sein "erstes Glas" Heute stehen,
Der Spieler, lässt die erste Münze in der Tasche,

Zwei, dreimal im Jahr trinke ich ein Glas guten Wein, nur zu besonderen Anlässen, bei einem guten Essen in Gemeinschaft,
deshalb bin ich kein Alkoholiker, obwohl ich früher schon meinen Tankwagen leergesoffen habe:

wenn ich je wieder eine Zigarette in den Mund nehme, qualme ich wie ein von mir geliebte Dampflok,
ich erspare es einmal , mein Innenleben aus der Sichtweise der Inneren Medizin hier einzustellen,
aber mit 17 Jahren Rauchabstinenz bin ich eigentlich schon wieder auf dem Status eines Nichtrauchers,
und manchmal, 1/10 sek. lang, kommt das Rauchgedächtnis wieder... aber Beta - Blocker tun ja auch im Hals weh.

Das Spielen - hat mich - Eisenbahnfan - zum Bahndamm geführt, und um einen Suizid zu entkommen, bin ich weiter Spielen gegangen, bis ich meine Selbsthilfegruppe fand.
Dort konnte ich "das kontrollierte Spielen" nicht durchziehen, jeder kleine Ausrutscher hat mir Qualen bereitet: Verlustängste, Abwertungen, Selbstzerwürfnisse,
Ich habe mir irgendwann eingeredet,  mich nach einem Rückfall zu suizidieren, das ist weit weg,
und nur so konnte ich stabil spielfrei werden.

Die Krankheit Spielsucht kann ich nicht kontrollieren. Sie ist tückisch, bösartig, hinterlistig und tödlich.

Ich arbeite gerade in der Corona - Pandemie wieder an meinem Essverhalten, an meinen Kostvorgaben.
Mit dem Essen kann ich nun mal nicht aufhören, aber auch dort gibt es Menschen, mit denen ich es üben kann, gute Mahlzeiten zu essen, und sonst nichts.
Da habe ich noch viel zu tun.

Ich wünsche Dir viel Erfolg bei der Arbeit an Dir selbst, es ist die schwerste Arbeit, und es lohnt sich.

Liebe Grüße und schöne 24 Stunden
Andreas
Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: Andre16122020 am 20 April 2021, 23:18:48
Danke für deine Worte,
Diese geben mir viel zu denken.

Oft denke ich an diese Eisenbahnfahrt die man hat, sobald ein Impuls eintritt und einem sagt "zahle ein".

1. Zahle ein - ist schon nichts dabei
2. Eingezahlt - Gefühl gut
3. Wette ausgesucht, Schein sehr selbstsicher und gefühlsvoll voller Euphorie abgeschickt.
4. Wette entwickelt sich gegen dich, unsicherheit über die Entscheidung eingezahlt zu haben macht sich bemerkbar.
5. 2 Minuten vor Spielende - einem Fehlen 2 Tore/Schein ist nun tot - WUT über sich selbst!
6. Spiel zu Ende, man realisiert, dass man nachschießen musst um weiter zu Spielen. - Enttäuschung


Das Spielen ist eine Plage und es hat jedes mal das gleiche Manoskript.

Impuls - Vorfreude - Motivation - Euphorie - Unsicherheit - WUT - Enttäuschung

Problematisch bei der Geschichte ist, wenn man manchmal etwas gewinnt.
Dann ändert es sich auf:

Impuls - Vorfreude - Motivation - Euphorie - Euphorie - Euphorie - Impuls - Vorfreude - Euphorie - Unsicherheit - WUT - Enttäuschung.

Alles in einem verliert man auf lange Sicht, die Quoten sind halt so kalkuliert und da sitzen sicherlich Psychologen dahinter.

Ich würde gerne bis zu mein nächsten Beitrag von euch wissen, ob es bei euch die selbe "Achterbahnfahrt" war als ihr gespielt habt?
Oder hab ich da gerade in der Schnelligkeit beim Schreiben etwas vergessen?

Gelernt habe ich immer und immer wieder, die Spielfreie Zeit dafür zu nutzen an sich selbst zu Arbeiten.
Rückfälle zu analysieren und während oder kurz nach einem "Rückfall / Konsum" sich Notizen zu machen was man selbst Empfindet während es passiert.

Nur so kann man langfristig erfolgreich sein und an sich arbeiten.
Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: andreasg am 22 April 2021, 18:26:39
Hallo André,

ich habe mich in letzter Zeit öfters gefragt, wie es wäre, Sportwetten auf Mein' Lieblingsverein zu setzten. Eines wüßte ich: niemals -  um nichts in der Welt würde ich eine Wette gegen die Jungs setzten, das gebietet einfach der Stolz, das Understatement, zwar Fan keines Eliteclubs zu sein, eher etwas bodenständig, aber mit Herzen. Sonntag hieß das Ergebnis: 3:1, 'mal wieder gewonnen, mal wieder Geld zurück - gewinnen, und dann bin ich in der, in meiner Spielsucht. Mit "Geld zurück zu gewinnen", habe ich morgens so manche Arbeitsstunde geschwänzt, (der Zug hatte leider Verspätung) - so die Ausrede. Hast du schon einmal deine Arbeit versäumt, um Spielen gehen zu können; eine von 20 Fragen der Anonymen - Spieler (GA) zu jeder Frage habe ich eine Geschichte aus meinem Leben. Ja, ich wollte natürlich auch verlorenes Geld schnellstmöglich zurück gewinnen. Die Antwort, im Tunnel des Lebens betrachtet, und wieder an das Licht gebracht sagt mir deutlich: Ich stehe nicht alleine da, weil ich es niemals geschafft habe, verlorenes Geld zurück zu gewinnen.

Als Judendlicher bin ich in die Frittenbude gegangen: 1,20 DM für die Bratwurst, 1,50 DM hingelegt, die 3 Groschen, Stück für Stück in den Automaten geworfen. Wenn 4 oder 8 Groschen rauskamen, hat es Spaß gemacht, wenn es 10 Groschen, also 1 Mark war, habe ich mich wie der King gefühlt. auch daß ich als 15 jähriger schon über 1,85 groß und stabil gebaut war, also als 18 jähriger durchging, hat mich angetörnt. Das Spielen wurde zu meinem Lebensinhalt, ich ging so oft wie möglich in die Spielhalle, später auch in Kneipen, nur beim Saufen haben wir Fußballfans lieber geknobelt und geflippert, immer um Bier und Schnaps.

Ich weiß nicht mehr, wie meine Erwartungen waren, wenn ich die Spielhalle betrat. Ich habe in Erinnerung, daß nach einem sehr stressigen Arbeitstag im Hochsommer, von 8:00 - 20: 00 ohne Pause, ich eine Taxe zur Firma bestellte, damit zum Rotlichtviertel fuhr,  unbeachtet der hohen Taxikosten, die lächerlich in der Position zum Spielverlust waren, und später das Zocken als anstrengender empfunden habe, als das Getriebe im Büro war.
Mein letzer Traum an das Spielen, den ich in Erinnerung habe, handelte davon, vom Spielen ausgebrannt, müde, verletzt vom hohen Geldverlust, es endlich geschafft habe, die Halle zu verlassen, lediglich 20 DM hatte ich noch übrig gelassen. Vor der Spielhalle war ein riesiger gepflasteter Platz, und weit gegenüber auf der anderen Seite befand sich eine Spielhalle. Ich fing an zu laufen, um dahin zu kommen, dann wachte ich auf, schweißgebadet.

Irgendwann kommt im Fernsehen ein Spielautomat ins Bild, oft auf Videos in der Präventionsarbeit, schon ist der Trigger bei mir. Ich habe Heute noch das Zucken , den Rhythmus im rechten Daumen, wenn ich die Risikotaste drückte, 30 Jahre später. Und wenn die Leiter nach oben stieg, war dieses Glücksgefühl so mächtig, wahrscheinlich der Erfolg, etwas geschafft zu haben, was ich im Beruf nicht bekommen habe, von der Liebe einmal völlig zu schweigen.

Liebe Grüße
Andreas
Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: Andre16122020 am 12 Mai 2021, 23:20:17
Ich glaub ich schaff es aktuell nicht allein sauber zu bleiben.

Bin OASIS gesperrt bei Tipico. Nun konnt ich mich vor c.a 2 Wochen bei einem anderen Anbieter anmelden.
Dort habe ich nun auch OASIS sperre eingeleitet.
Offenbar funktioniert deren System nicht, denn ich kann mich trotzdem überall anmelden.
Aber das ist ein anderes Thema. Trotzdem schade, wie der Spielerschutz hierzulande greift.

Nun hab es wieder geschafft. Alle Schutzmechanismen ausgesetzt und Fußballwetten gemacht.
100 Plus 100 Minus 100 Plus 200 Minus usw usw... am Ende war ich laut Bank nun bei -500€ bevor mein Kopf sich eingeschaltet hat.

Er sagte mir, zahle nochmal etwas ein, die nächste Wette klappt bestimmt.
Auf einmal so ein Klick Moment: - Du Hund, was machst du da eigentlich wieder?
Willst du wieder bei paar Tausend € im Minus und unvorstellbaren Depressionen landen?
LASS ES BLEIBEN, sagte mein Gehirn!
Ich klickte wie schon vor vielen Wochen auf diese OASIS Sperre.

Nun das ich éin pathologischer Spieler bin war mir schon vorher klar.
Man kann über die vergossene Milch nun weinen oder Aufwischen und den kack nun mal lassen.

Morgen Früh werde ich bei der Drogenberatung bei uns in der Stadt anrufen.
Wie ich im ersten Satz schon schrieb:

Ich schaffe es nicht allein!

Meine Ideen und Ansätze mögen zwar richtig sein, aber ich glaub ich brauch doch etwas Hilfe von außen.

Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: Olli am 13 Mai 2021, 08:47:07
Hi Andrè!

Ich finde, das ist eine gute Idee ...
Wo es Dich hinführt, das wirst Du sehen. Doch es ist bestimmt immer noch besser, als dieses Hin und Her.
Es ist schon komisch, wie immer Eines zum Anderen führt, bis der Leidensdruck zu stark wird.
Dabei nicht gerade hilfreich in dieser Historie sind die Gedanken: Einen Versuch starte ich noch alleine ...
Das ist nicht nötig. Und es zeugt auch nicht von Stärke. Die zeigt man, wenn man sich Hilfe sucht - frühzeitig.
Wir Menschen sind nun mal nicht "perfekt". Es gibt dort draussen nicht einen, der sich dies zuschreiben könnte.
Wir haben Fehler - wir machen Fehler ... was soll´s?
Wir haben die Fähigkeit zu lernen - um Fehler nicht zu wiederholen.

Mir wurde eingetrichtert: Wenn Du handwerklich etwas nicht kannst, dann stelle Fragen.
Was unterscheidet denn ein Handwerk von der Psyche? Wieso sollte ich, wenn ich dort nicht weiter komme, nicht auch Fragen stellen?
In den Workshops, die ich im Laufe der Jahre gemacht habe, stelllte sich immer Eines heraus: Alles, was Du brauchst, das steckt bereits in Dir!
Mit den Antworten auf meine Fragen werden diese Sachen aber erst greifbar - begreifbar. Sie bekommen ein Gewand.

Rufe an, mache einen Termin und sei stolz auf Dich und diese Entscheidung!

Der Suchtdruck und die dazu gehörenden Gedanken werden nicht gleich ausgemerzt sein. Sie werden Dich noch eine ganze Weile begleiten.
Aber weisst Du, was da hilft? Reden! Rede in Deinem Umfeld, schreibe im Forum, rufe die Hotline an ... mache was in dem Moment, wo der Suchtdruck beginnt. Du hast, wenn ich das mal interpretieren darf, bei Beginn des Suchtdrucks nichts gemacht. Was passiert, ist klassisch. Du hast ihnen freien Lauf gelassen. Das Ende ist dann vorprogrammiert - Du hast keine Chance mehr.
Stimmst Du mir hier zu? Es ist aber falsch - Du hast immer eine Chance zu intervenieren - jederzeit! Im Grunde hast Du es ja selbst gemacht.
Nun geht es nur darum achtsamer zu werden, um eben so früh es eben geht, dem Ganzen einen Riegel vorzuschieben. Je eher, desdo "einfacher".

Du bekommst das auch hin ... mit ein wenig Anleitung ...
Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: Andre16122020 am 08 Juni 2021, 02:19:07
Nun ist schon fast 1 Monat seit mein letzten "Vorfall" vergangen.
Ich selbst habe diese Zeit genutzt um mich etwas mehr um mich zu kümmern.
Nach so langer Zeit im Lockdown sah ich sie "die Chance".

Ich erlaubte mir eine Woche Urlaub. Weit weg von zuhause. Um genau zu sein im Ausland.
Zunächst dachte ich es ist eine schlechte Idee, aber dann entschied ich einfach zu Buchen..
In der Woche ging mir meist durch den Kopf, schau mal wie viel Sonne, schau mal wie viele Menschen.
Wieso spielst du eigentlich, dein Leben ist doch PERFEKT!

Ich bin Sohn einer Alkoholikerin, mir ist oft aufgefallen, dass Kinder von Alkoholikern nie selbst Alkoholiker werden.
Mir schmeckt das Zeug einfach nicht. Wenn ich an die Abstürze von ihr denke, wird mir bei jedem Schluck Alkohol einfach unangenehm.
 Zwischendurch mal ein Bier zum Fußball geht jedoch schon.
Oft denke ich mir, dass mir die Veranlagung zur Sucht irgendwo mitgegeben wurde in meiner Kindheit.
Das es die Spielsucht wurde, hätte ich niemals gedacht.

Nun berichte ich seit knapp 7 Monaten hier über mein Leben, ich denke der eine oder andere liest gerne mit.
Ich bin so dankbar, dass ich hier meine Gedanken niederschreiben kann.

Aktuell bin ich in einer "Angst - Stimmung".
In wenigen Tagen beginnt die EM und meine Finger jucken schon nach den Quoten zu schauen.
Genau das dachte ich mir vor wenigen Minuten, schau mal die Quoten, vielleicht ist etwas dabei... sagte mein Gehirn.
Ich sagte: NEIN, das machst du jetzt nicht, schreib lieber deine Gedanken ins Forum und leg dich danach etwas schlafen, morgen ist ein arbeitsreicher Tag.

Ich wünschte nur, es würde eine Tablette geben. Die man sich einschmeißt und der Glücksspielteufel verschwindet aus dem Gehirn.
Nun bleibt uns nur die  harte Arbeit an uns selbst... Rückfälle vermeiden.... und stark sein...

Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: Olli am 08 Juni 2021, 09:12:13
Hi Andre!

Genau so soll es sein ... Suchtgedanken tauchen auf ... alles nieder schreiben - sofort!

Zitat
Ich wünschte nur, es würde eine Tablette geben. Die man sich einschmeißt und der Glücksspielteufel verschwindet aus dem Gehirn.

Und wo bleibt da der Spaß? Der, von dem Du da gerade berichtet hast?
Die Wahrnehmung verändert sich mit zunehmender Spielfreiheit und der Arbeit an sich selbst.
Wann hast Du das letzte Mal die Sonnenstrahlen auf Deinem Körper bewusst wahr genommen und sie genossen? Den blauen Himmel, den Strand, das Meer?
Hast Du die Wellen beobachtet? Wie sie auf den Strand treffen und wie sie sich wieder ins Meer zurück ziehen, um von der nächsten Welle überspült zu werden?
Wie war das mit den Menschen? Hast Du sie beobachtet? Was sie machten, wie sie sich eventuell fühlten?
Was hast Du dabei gefühlt?

Ja klar, Deine Angst ist berechtigt. Die Versuchung steht schon Gewehr bei Fuß. Doch Du hast Dir nun etwas geschaffen, an dem Du Dich geistig festhalten kannst.
Nimmt das nicht auch ein wenig die Angst? Du weisst, dass Du spielfrei sein kannst. Also vertraue dieser Fähigkeit.
Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: andreasg am 08 Juni 2021, 09:45:51
Hallo André,

ich freue mich schon auf: Dänemark - Finnland, das Eröffnungsspiel der EM! Im Ausland war ich in zwei Stadien: dem Hivodovre - Stadion in Kopenhagen, und an der Ainsfield - Road in London, hier im Lande habe ich so manches Stadion von innen gesehen, allerdings nur in den "alten Bundesländern" und West - Berlin.

Neulich dachte ich: ich muß an die Docklands, natürlich in London, die Familie meiner Schwester lebt in Nor - Ost - England, im Reich der Herzogin .. Meine Sehnsucht liegt weiter höher, mal mit der Eisenbahn über die Firth of Forth Bridge fahren , und später an einem See - oder Meeresenge baden gehen, na ja, eben etwas skurril .

Wichtig ist es, sich Ziele zu setzen, und sich zu engagieren, sie auch zu erreichen. Das wird vielleicht nicht auf Anhieb funktionieren, aber in kleinen Schritten, fernab von der Begierde des Perfektionismus.

Ja, sollte ich Schottland je erreichen, darf ein Glas Malt - Whisky nicht fehlen, aber eben ein Glas, nicht mehr! Meinen letzten Vollrausch vom Alkohol hatte ich 1984? Ich weiß nur noch: Knobelrunde in der Kneipe, dann besoffen in die Spielhalle, zuerst haben die Automaten gekotzt, später dann ich selber. Der Kater hat mich vom Saufen ferngehalten, aber maßgeblich die Spielsucht angetrieben.

Meine Mutter stammt aus einer Familie, in der  Größenwahn obligatorisch war. Sie wurde in einem "goldenen Käfig" gehalten, und sie bekam Essstörungen, die ich auch habe, und sie wurde nach meiner Einschätzung Romanzensüchtig. Nach der Scheidung meiner Eltern, ich war 11 Jahre alt, mußte ich den Ersatzehemann spielen, und später den Guten Papa für meine Mutter. Mein Vater hat mich in der Zeit meiner psychischen Probleme verstoßen. Bitte entschuldige, ich bin seit 1991 in Therapien, für die lange Ausführung.

Ich hatte keine andere Wahl, als spielsüchtig zu werden, das habe ich in der Therapiestunde gehört. Es hat mir nicht wehgetan, nur als der Doc. sagte, ich soll froh sein, keine eigenen Kinder zu haben, aufgrund der Gen - Belastung, da wurde ich sehr traurig.

Den Bogen zu spannen, daß es rund wird, - ich bin sowohl in der Spielsucht - Selbsthilfe wie auch in der Esssucht - Selbsthilfe in ungeleiteten (Anonymen Gemeinschaften) unterwegs und das gibt mir, auch wenn manches beschwerlich ist, weiter Hoffnung für ein zufriedenes Leben.

So hoffe ich, daß noch weitere Monate Spielfreiheit, immer einen Tag zur Zeit - Dich begleiten mögen.

Liebe Grüße und schöne 24 Stunden
Andreas
Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: Andre16122020 am 11 Juni 2021, 05:03:40
Heute mal vielleicht etwas anderes, ich möchte einen meiner Gedankengänge eingehen (während eines Rückfalls).
Nachdem ich im Dezember 2020 beschlossen habe 2021 nicht mehr zu spielen, fand offenbar eine "Suchtverlagerung" statt.
Ich habe gearbeitet wie ein Berserker, teilweise 80 - 100 Stunden die Woche.
In den ersten Monaten des Jahres 2021 konnte ich meine Restschulden zurückzahlen und mir eine nette 5 stellige Summe zur Seite packen.
Nun brach die Auftragslage etwas ein, sodass ich wieder viel mehr Zeit für mich hatte.

_________ Es folgt ein Auszug aus meinen Gedankengängen während einen meiner Rückfälle: ________________

Wie spät haben wir es? 14 Uhr, super Feierabend.
Irgendwie ist mir Langeweilig, normalerweise bin ich doch meist bis 20 oder 22 Uhr am arbeiten.
Nun was solls, wir haben Mittwoch, das Wetter ist Super. Ich schau mal was in der Zeitung so steht.
Wie bitte? Wir haben schon wieder Champions League Halbfinale?
Echt schon lange her, dass ich Fußball geschaut habe.
Wow, wie wohl die Quote auf Chealsea ist.
Nein, das Interessiert dich doch nicht. Lass den Gedanken sein.
Schau lieber etwas Fernsehen. Du hast so hart gearbeitet in den letzten Monaten, entspann dich etwas.
Im Fernsehen reden die auch von diesen Fußballspiel, ah komm, ich schau jetzt mal nach der Quote.
Chealsea kommt ins Finale? hmmm interessant, davon gehe ich auch aus.
Nun muss ich nur noch ein Buchmacher finden bei den ich nicht gesperrt bin.
STOP AUFHÖREN! Du hast dir in den letzten Monaten so viel Rücklagen aufgebaut, willst du alles verlieren?
Ja, die paar € tun dir nicht weh.
MIST! ich kann mich kaum wo anmelden, diese OASIS scheint zu funktionieren.
Bei Google sollte ich doch ein Buchmacher finden.
Ah siehe da, hier klappt die Anmeldung. Super. Nun Einzahlen und Schein wegschicken und das Abendspiel genießen.

.....Stunden vergehen.....
Junge, was hast du da gemacht. All diese Versprechungen mit dir selbst und trotzdem ignorierst du diese.
Egal, immerhin hat Chealsea gewonnen und ich hatte Spaß beim Fußballgucken.
Ou schau an, in wenigen Minuten beginnt Basketball, vielleicht auch hier ein Schein machen, immerhin habe ich gut abgeräumt beim Chealsea Spiel.
MIST! ich wusste es, wieder verloren. Immerhin bleibt es jetzt bei den 50€.

.... nächster Morgen .... (zur Arbeit verschlafen)
Meine Güte, was habe ich da gestern angestellt!
Ich bin auf den besten weg wieder ins alte Muster zu rutschen.
Meine Strategie war doch perfekt, warum bekam ich diesen Rückfall.
Naja immerhin blieb es bei den 50€.
WAS REDEST DU DA EIGENTLICH? Der Betrag ist hier irrelevant!
Ob 50, 500 oder 5000... Rückfall ist Rückfall....
Ich hoffe das verankert sich nicht in mein Gehirn, immerhin hab ich ihm wieder Futter gegeben nach so langer Abstinenz.
Sollte ich mir vielleicht doch wieder Hilfe holen? Den Rückfall selbst analysieren oder lieber es ignorieren?
Nein auf keinen Fall ignorieren, denn dann wird es noch schlimmer.
Was ist denn das? Ouh meine Rückfallkarte.
Scheiße, hätte ich die gestern nur zur Hand gehabt. Regel 1: Gehe aus der Situation.
Aber ich ging doch aus der Situation. Ich klappte die Zeitung zu und ging zum Fernseher.
Offenbar wurde ich in der neuen Situation wieder mit Fußball konfrontiert.
Ach Mensch, was machst du da nur.
Ich schau mal in das Forum. Vielleicht gibt es wieder was neues von den Mitgliedern oder Angehörigen.
Anschließend gehe ich meine Strategie nochmals durch, ja so mach ich es.

_________ ENDE DES GEDANKENGANGS ______________

Nun, viele hier haben Sicherlich gleiches / ähnliches während ihrer Abstinenz erlebt.
Man besiegt Probleme, baut sich wieder etwas auf... und aus dem nichts schleicht sich das Glücksspiel an ein ran.
Heute wollte ich euch an einem meiner Gedankengänge während meines letzten Rückfalls teilhaben.
Das meiste ich sehr detailliert, da ich diesen Rückfall mehrmals analysiert habe und vieles zu Papier niedergeschrieben habe.
Oft sind es die kleinen Fallen im Leben, die einen Rückfall hervorrufen.
Dank diesen Rückfall habe ich gelernt, dass ich viel mehr auf meine Freizeit eingehen muss.
Sinnvolle Beschäftigung ist hier das Stichwort.

Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: Olli am 11 Juni 2021, 05:34:42
Moin!

Schau mal hier: https://www.youtube.com/watch?v=L0jgctCFI7I
Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: Andre16122020 am 11 Juni 2021, 23:37:22
Moin!

Schau mal hier: https://www.youtube.com/watch?v=L0jgctCFI7I

Sehr inspirierend, regt zum Nachdenken an.... vielen Dank.

Ich hab gelesen, dass im ARD am Montag Abend eine Doku über Fußballwetten kommt (Staatsvertrag usw).
In dieser sollen die Gefahren erläutert werden.

Bin gespannt.
Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: Dennis47 am 12 Juni 2021, 04:40:42
Moin!

Schau mal hier: https://www.youtube.com/watch?v=L0jgctCFI7I

Sehr inspirierend, regt zum Nachdenken an.... vielen Dank.

Ich hab gelesen, dass im ARD am Montag Abend eine Doku über Fußballwetten kommt (Staatsvertrag usw).
In dieser sollen die Gefahren erläutert werden.

Bin gespannt.

Doku hin, Doku her, der Staatsvertrag zum Glücksspiel ist ohnehin im digitalen Zeitalter wirkungslos geworden. Man hat zwar noch Kontrolle über die nationalen physisch besuchbaren Casinos, aber alles was online aus Malta (geringfügig auch aus Gibraltar u.a.) verfügbar ist, wird so oder so im Zuge der nationalen Regulierungsversuche keinen sinnlich ursprünglich gewünschten Effekt haben.
Zumindest was den Schutzgedanken angeht, vielleicht geht es im neuen Staatsvertrag auch nur um finanzielle steuerrechtlichen Interessen.

Ich kann deine Aussagen gut nachvollziehen, manchmal ist man einfach irrational: Ich selber habe u.a. damals über 12 Monate juristisch gekämpft, soviel Energie und Zeit investiert; - jedoch am Ende den zugesprochenen schadensersatzpflichtigen Erfolg(das eingezahlte Geld) wiederholt in jene Glücksspielbranche versemmelt, wo Ich ihn zuvor über entsprechende Zahlungsdienstleister zurück erkämpft habe.

Lass dich für Online Banking sperren. Keine Zahlungen mehr über Klarna, Trustly oder Skrill ermöglichen ist eines der Schlüssel, die mir zumindest erfahrungsgemäß geholfen haben
Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: andreasg am 12 Juni 2021, 09:58:54
Ach ja, "the rabbish blues"!, mein Schwager ist kein Fan von Chelsea, und "the rabbish Sky-blues" klingt auch nicht viel besser! Vielleicht ist ihm "the blue Army" eher Sympatisch, aber er ist Fan der " red devils" .
Was aber "the blues" und the "red daviels" vereint ist, daß beide in einem Eropapokal - rs Champions - Leage - Finale auf spektakuläre Art und Wese, meine "Lieblings - Hass - Mannschaft" von "fröhlich Urständ feiern" auf den Boden der Tatsachen zurück gebracht haben. Und dort in der "Lieblings - Hass - Mannschaft" hat einmal einer der bekanntesten Zocker unseres Landes mitgewirkt, unter anderem hat er einen Werbeboten für einen Sportwettanbieter großgemacht, so läuft eben das Geschäft.
Und ob in Leichester sich Scheichs und Oligarchen die Tür in die Hand drücken, ich hoffe nicht!
Bei meim Lieblingsverein sitzt der Stifter der Hartz IV Gesetzgebung im Vorstand. Merke: man kann auch aus politischer Doktrin bettelarm werden, und muß vorher nicht das Geld in den Gully schmeißen! Nun habe ich durch Häusliche Pflege ein wenig Verwöhnaroma bekommen, lese mich durch die Paragragrafen, spreche mit der Pflegeleitung, nur weil ich Angst habe,  Geld in die Hand zu bekommen. In Sachen "geld wegschmeißen" habe ich ja auch meine Karriere durchlebt, und genau diese Gedanken, lieber Andr'e sind mir durch den Kopf geschossen, als ich vor 11 Jahren mit einem 2 DM Stück in der Hand in der Kaffeestube stand, und den nicht - besetzten - Automaten ansah. Was sind zwei DM = 1E, dafür kriegst nicht mal 'nen Becher Kaffee mehr, also, wozu aufregen. Aber ich weiß, und habe es leider wieder gehört: nur das erste Spiel bietet den Kick, die nachfolgenden bieten nur noch Frustration. .

Ich weiß, ich brauche jetzt(!) Hilfe, um meine Lebenssituation umzudenken und daran zu arbeiten, und da müssen auch alte Ressertiments weggeräumt werden, um Beziehungen neu zu definieren. Das kann diese geschilderten Kopfkinos zum Stillstand bringen. Ja, ich werde mir Spiele der EM anschauen, im Fernsehen, natürlich.
Die Botschaft aber ist und bleibt: "Ich will nur bei meinen Roten Jungs sein - und das nächste Saison auch in Bremen wieder. Vielleicht sehe ich dort den Kai, es würde mich freuen.

In Alter Liebe
Andreas
Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: himmelsstuermer am 13 Juni 2021, 21:02:42
das ist wohl wahr, leider merkt man beim Zocken nicht wie viel Geld man gerade verspielt. ???
Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: Andre16122020 am 16 Juni 2021, 03:23:11
das ist wohl wahr, leider merkt man beim Zocken nicht wie viel Geld man gerade verspielt. ???

Es ist knapp 1 Jahr her seit mein "Großen" Rückfall. - Es folgten einige kleine Rückfälle aus den ich viel gelernt habe.
Dein Text hat mich dazu bewegt meine Transaktionen anhand von Kontoauszügen mal durchzugehen.

Ich danke dir für die Worte, diese erleuchten mich nochmals.
Auf stolze 4.603€ kam ich bei meinen Rechnungen vor c.a 1 Jahr.
Es macht kein Sinn bei Lebensmittel, Kleidung oder Benzin auf die Cent zu gucken wenn man auf die Summen schaut,
die man bei Sportwetten / Glücksspiel gelassen hat.

Ich selbst müsste auf lockere 100 - 120 Tausend kommen.
Glücksspiel ist sinnlos.
Leider merkt man das erst sehr spät.
Weshalb ich Glücksspiel mit Heroin gleichstellen würde. (habe selber nie Hero genommen, aber von den was man so liest und hört).

Nun hab ich mir so viele Gedanken gemacht und die Spielfreie Zeit ist einfach genial.
Während man Spielt ist man in einem Kreislauf:
- Erspartes ausgeben - Schein geht nicht rein - Mehr Erspartes ausgeben - Schein geht nicht rein
- Stress - Gehalt nehmen - Schein geht nicht rein - (klar zwischendurch geht mal was rein)
 - Jedoch: Geht was rein, wird der gewinn für ein weiteren Schein verwendet.
- Schulden - usw usw die meisten kennen es ja.

Ich würde sagen, mit dieser Einsicht habe ich mich momentan sehr gut unter Kontrolle.

Spielfreies Leben = Entspanntes und finanziell gutes Leben ohne Stress.
Spieler = Auf jeden Cent gucken bei Lebensmitteln, Benzin usw und nur Stress.

Deshalb gilt: Denkt an eure Rückfälle. Erinnert ihr euch wie mies ihr euch Gefühlt habt wenn das Geld weg war?

Ich denke vorerst war das für ne Zeit einer meiner letzten Beiträge in diesem Thread.
Ihr habt mir alle super geholfen, vor allem Andreas und Olli, danke dafür.

Gerne Berichte ich hier in einigen Monaten wie es mir geht und solange Teile ich meine Gedanken mit anderen in deren Beiträgen.

Angenehme Zeit  ;)
Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: Andre16122020 am 07 Juli 2021, 00:55:03
Hallo, ich bins, nochmals...  ;)

Ich bin nochmals meine Strategie durchgegangen.
Mir fiel dabei auch, dass diese einige Lücken bzw "Hintertürchen" hat / haben könnte.
Diese potenziellen Lücken konnte ich schließen.

Ich besitze kein Online - Banking mehr, gottseitdank war meine Bank echt hilfreich,
 nachdem ich meinen Bankberater über meine "Spielerkarriere" berichtet habe.
Bei Paysafe bin ich mit meinen Daten durch und alle potenziellen Zahlungsströhme bin ich durchgegangen.
Es gibt einfach keine Möglichkeit wie ich selbst wenn ich wollen würde einzahlen könnte.
Da alle meine Bekannten mittlerweile wissen, dass ich ein Pathologischer Glücksspieler bin / war,
würde ich selbst über die  kein Geld einzahlen können.
Nachdem ich mit diesen Sperren durch war, verspürte ich eine innere Ruhe, fast schon Entspannung und Entlastung.
Bei Lokalen Buchmachern und Spielhallen bin ich gesperrt.
Im Kopf habe ich dauerhaft nachgedacht, ob es beim Rückfall eine Möglichkeit gäbe zu zocken, ich fand keine mehr.

Auch wenn ich es ungern zugebe, das letzte Jahr hat mich viel Kraft gekostet.
Zwischendurch ist da dieser unerträgliche Druck im Kopf.
Gerade weil es Finanziell echt super bei mir aktuell aussieht.
Weshalb ich bereits nächste Woche ein Termin in der Glücksspielhilfe habe.
Diesen werde ich selbstverständlich wahrnehmen.

Eventuell bekomme ich da noch den einen oder anderen Tipp mit auf den weiteren Weg um auch weiterhin Spielfrei zu bleiben.



Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: Andre16122020 am 20 Juli 2021, 04:04:12
Es geht vorwärts.
Ich bin weiterhin spielfrei.
Nun selbst wenn ich wollen würde, mein Kopf weiß genau es gibt keine Einzahlungsmöglichkeit und keine Hintertürchen.

Letztens beim Einkaufen bekam ich an der Kasse da mein Einkaufswert über 100€ lag so ein Rubbellos, große gewinne wie: Auto, Einkaufsgutscheine usw.
Da mich Lotto und Rubbellose nie getriggert und interessiert haben, habe ich diesen Freigerubbelt ohne Hintergedanken.
Tatsächlich, 10€ Einkaufsgutschein für den nächsten Einkauf.
Mein Kopf erschreckte sich in diesem Moment, ---- > WAS HAST DU DAS EIGENTLICH GETAN?
Ich entsorgte diesen Einkaufsgutschein umgehend.

Dies zeigte mir, dass es viele kleine Fallen im Leben gibt, auf die man achten muss.
An sich war es nichts Weltbewegendes ich hatte über 100€ Einkaufswert und zum Kassenbon gab die Dame an der Kasse mir ohne Nachzufragen dieses Rubbellos.
Beim Freirubbeln hab ich mir nicht einmal was gedacht.
Als ich den Gewinn sah, realisierte ich eigentlich erst, was die eventuellen Folgen dieser Handlung sein könnten.

Mein Kopf sagte im ersten Moment, wenn du diesen Gutschein einlöst beim nächsten Einkauf könnte dies falsche Signale an dein Gehirn senden.
Wenn du diesen Gutschein verschenkst, ebenfalls.
Ich entschied mich diesen 10€-Gutschein zu entsorgen. -
Wenn ich das jemanden erzähle der meine Geschichte nicht kennt, der würde sicherlich sagen "du bist ein Esel".
Jedoch denke ich selbst, dass ich alles richtig gemacht habe in dieser Situation.
Gefahr realisiert und mit der potenziellen Gefahr gut umgegangen.


Nun ansonsten verlaufen die Wochen recht ruhig, ich arbeite viel.
Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: Wolfgang am 20 Juli 2021, 06:33:47
Hallo Andre,

da ist es ja fast schon Glück, dass du kein Auto gewonnen hast ;)
Mit Rubbellosen und solchem Zeug habe ich auch nichts am Hut. Aber man wird fast täglich in verschiedenster Form mit solchen oder ähnlichen Dingen konfrontiert.
Ich hätte den Gutschein an der Tafel verschenkt. Ist ein schönes Gefühl, jemanden helfen zu können.

Alles Gute weiterhin

Wolfgang
Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: andreasg am 20 Juli 2021, 08:38:35
Hallo André,

schön, daß Du wieder da bist!

Es ist nun ein Jahr her, da bekam ich eine Email von Payback, die auf eine Lotterie hinwiesen. Ich war so in dem Element, Punkte zu sammeln, daß ich das auch - ohne nachzudenken - anklickte. Wenig später lief die Payback - App nicht mehr, und dann wurden mir 1.300 Punkte abgezogen. Im Support habe ich später gelesen, daß es sich um eine Plishing - Mail gehandelt haben muß. Das was mich nervt, ist natürlich darauf reingefallen zu sein, nicht so der Verlust der Punkte, vielmehr die Tatsache, jemand hat in mein System eingegriffen. Ich fühlte mich verletzt dadurch!

Später hat ein Freund sich meines Rechners angenommen, ich haben denselben später zur Reparatur gebracht, ich schätze den Aufwand auf 150 €. Aber der Zugewinn ist der, mehr Obhut walten zu lassen, nichts mehr anzuklicken, was mir befremdlich ist, und Payback ferner als reines Rabattmarkensystem zu betrachten. Alle Gewinnangebote landen jetzt direkt im Trash.

Ich kenne es von mir, an der Kasse hektisch zu werden, eben dann, wenn viel Betrieb und lange Schlange vor mir ist. Darunter leidet meine Impulssteuerung. Was immer das auch aullöst, ich bin nicht alleine damit, andrere kennen das auch. Wie gut, daß nunmehr der Pflegedienst mir Hilfe beim Einkaufen gibt, also Kartoffeln und Bittergetränke werden gebracht, das erleichtert, aber es liegt ja an den Strickmustern. Fazit kann nur heißen, sich in 'Ruhe an der Kasse zu sammeln, und in Beziehung mit sich selber , Nebenleuten und KassiererIn zu gehen.

Liebe Grüße
Andreas
Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: Balduin am 20 Juli 2021, 10:47:42
Gut gemacht Andre.
Du hättest auch zur Kasse zurückgehen, das Los zurückgeben und die Bitte äußern doch Kunden nicht ungefragt Lose auszuhändigen.
Die Verknüpfung von  Glückspiel - Gewinn oder Verlust - für uns beides negativ hat gut funktioniert.

@ Wolfgang - helfen ist ein gutes Gefühl, ist es aber mit Glücksspiel verknüpft, ist es trotzdem für uns das falsche Signal an das Hirn.
Beim nächsten mal nimmt man das Los wieder an und ist in freudiger Erwartung, ob man nicht wieder helfen kann....

Ist vielleicht etwas übertrieben von mir, aber ich habe mir mehr als die Hälfte meines Lebens damit ruiniert. Risiken gehe ich nicht mehr ein.

@ Andreas - eine gute Geschichte - danke fürs Teilen.
Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: Andre16122020 am 04 November 2021, 00:37:21
Guten Tag zusammen,

Wow schon viele Monate her, als ich hier das letzte mal schrieb.
Nun was gibt es neues?

Eigentlich nicht viel.

Ich bin in Therapie und in einer Selbsthilfegruppe.
Von Rückfällen hab ich mich gut erholt und es geht mir nach so vielen Jahren endlich wieder SUPER!  :)

Wie geht es euch?
Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: Wolke 7 am 05 November 2021, 00:11:46
Hallo Andre,

es freut mir sehr zu hören,das es dir gut geht.

Konntest du in der Therapie und SHG deine Gedankengänge von deinem letzten Rückfall aufdröseln und besser verstehen? Die kleinen Zeichen  vor einem Rückfall besser deuten?

Mir persönlich geht's eigentlich ganz gut. Nur der Schlafmangel aus der Zockerzeit bleibt irgendwie,deswegen bin ich auch hier wieder so spät unterwegs. 

LG Wolke

Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: Olli am 05 November 2021, 06:17:14
Hi Andre!

Zitat
Nun was gibt es neues? - Eigentlich nicht viel.

Zitat
es geht mir nach so vielen Jahren endlich wieder SUPER! 

Das ist doch ne Menge! :)
Da freue ich mich gleich mal mit Dir! :)

Danke der Nachfrage - mir geht es auch prima ... fast vier Wochen bin ich nun glimmstengelfrei ... wie die Zeit vergeht ... ;)
Titel: Re: Andre - 26 - Keine Lust mehr.
Beitrag von: andreasg am 05 November 2021, 09:23:00
Hallo Andr'e,

schön, daß Du Dich meldest:

Spielfreiheit - ist Super! Das Gefühl dazu auch.

Mir geht es auch besser, noch nicht super, ich komme besser in meine Struktur, die Depression lässt nach, der Schlaf pendelt sich wieder beruhigend ein.

Liebe Grüße
Andreas