Glücksspielsucht => Glücksspielsucht Allgemein => Thema gestartet von: Android123 am 09 Februar 2023, 17:38:24

Titel: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Android123 am 09 Februar 2023, 17:38:24
Hallo zusammen,

ich habe mich gestern meiner Freundin als erste Person überhaupt anvertraut und ihr meine Spielsucht gestanden. Ich habe aktuell circa 75.000 Euro Schulden. Den Abbau seh ich eigentlich relativ gelassen entgegen, da ich relativ gut verdiene, in Zukunft öfters befördert werde und jetzt auch noch einen Minijob aufnehme. Allerdings funktioniert das nur, wenn ich endlich diese blöde Sache überwinde! Ich habe am nächsten Mittwoch einen Termin bei der Suchtberatung. Diese wird mich sicherlich aufklären. Allerdings wollte ich vorab schon mal fragen, ob jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat. Ich will eine ambulante Therapie machen. Wer bezahlt die Kosten? Ich muss sagen, ich bin Beamter und deshalb privat versichert. Zahlt dass dann auch die private Krankenversicherung? Vielleicht kann mir jemand jetzt schon weiterhelfen. Danke bereits vorab!

Viele Grüße und schönen Abend :)
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Ilona am 09 Februar 2023, 19:09:08
Hallo Kalle,

das ist tricky bei privat Versicherten. Mehrheitlich werden die Kosten für Suchtbehandlungen leider nicht übernommen. Ein möglicher Ausweg ist, eine stationäre Therapie in einer psychosomatischen Klinik zu machen, die auch ein Angebot für Glücksspielsüchtige (z.B. Fachklinik Münchwies, Schweriner See oder Johannesbad Fachklinik Bad Fredeburg) hat und dort mit einer anderen Diagnose vorstellig zu werden. Da bei Glücksspielsucht sehr häufig z.B. auch Depressionen diagnostiziert werden, wäre das möglich. Besprich das mit der Kollegin / dem Kollegen. Ansonsten musst du gucken, ob die Beratungsstelle ein Beratungsangebot hat, das nicht abgerechnet wird. Oder es gibt dort eine andere Möglichkeit. Manche zahken die Therapie dann auch selbst. Alles Gute.

LG Ilona
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Android123 am 09 Februar 2023, 19:51:14
Danke Dir Ilona für die schnelle Antwort. Weißt du von welchen Beträgen man bei einer ambulanten Therapie spricht?
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Ilona am 09 Februar 2023, 21:34:32
Guck erstmal, ob die Stelle zu der du gehst, überhaupt ein Angebot für ambulante Rehabilitation hat. Oder ob für dich eher eine stationäre Therapie in Frage kommt. Alles step by step.
LG Ilona
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: flute8- am 09 Februar 2023, 23:46:38
Die private KV zahlt in der Regel, jedoch stellt sich die Beihilfe quer. Die Glücksspiel Anlaufstellen rechnen es als ambulante Reha ab, wobei die Beihilfe ambulante Reha nur für einige Sitzungen übernimmt. Die Beihilfe übernimmt nur, wenn du eine Psychotherapie machst. 5 Sitzungen werden ohne Antrag erstattet, danach nur mit Anmeldung.
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: flute8- am 09 Februar 2023, 23:48:20
Wenn du finanziell gut aufgestellt bist, könntest du halt die Hälfte der Kosten selber übernehmen. Glaube das es nicht mehr als 150 oder 250€ im Monat sind.

Lässt dir die eine Hälfte halt nur bei der privaten KV erstatten.
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Android123 am 10 Februar 2023, 06:05:30
Perfekt, danke Euch! Nochmal eine kurze, eventuell blöde Frage, weil es bestimmt von Fall zu Fall unterschiedlich ist, aber wielange dauert eine ambulante Therapie durchschnittlich? 6 Monate? 2 Jahre?
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Wirbelwind am 10 Februar 2023, 06:08:03
Münchwies mit ner "einweisung" in die Psychosomatik als KASSENpatient rd 5000 euro für 5 wochen, stand ähm,...CA vor 5 Jahren...
Angaben ohne Gewähr...
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: HiddenAddiction am 10 Februar 2023, 08:29:35
Bezüglich der privaten Krankenversicherung musst Du mal in Deinen Vertrag schauen bzw. bei der Krankenversicherung anfragen. Einige zahlen nichts, andere zahlen nur für eine definierte Anzahl an Sitzungen/Jahr. Wenn Du Beamter bist: Bist Du beihilfeberechtigt? Die Beihilfen der Länder und des Bundes zahlen Psychotherapie (nach einem Genehmigungsverfahren) in der Regel problemlos.
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Android123 am 10 Februar 2023, 10:05:19
Genau, ich bin beihilfeberechtigt. Weißt du wie das Genehmigungsverfahren abläuft? Bzw. was ich dafür tun muss?
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: HiddenAddiction am 10 Februar 2023, 13:07:20
Zunächst gibt es meines Wissens bis zu fünf probatorische Sitzungen, in denen Ihr schaut, ob es zwischenmenschlich und vom Therapieansatz her passt. Die Beantragung der Psychotherapie läuft dann über die Ärztin/den Arzt selbst. Hierzu wird regelmäßig ein Konsiliarbericht Deiner Hausarztpraxis benötigt. Hierbei geht es vornehmlich darum, dass organische Ursachen für psychische Probleme ausgeschlossen werden soll und die Psychotherapie tatsächlich erforderlich ist.

Alle Berichte werden dann anonymisiert an eine Gutachterin/einen Gutachter (extern) gesandt; von dort erfolgt die Empfehlung über die Notwendigkeit der Psychotherapie im beantragten Umfang. Kurzum: Es klingt kompliziert als es ist und ganz wichtig: Es lohnt sich!
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Wirbelwind am 10 Februar 2023, 14:43:28
ach war ja amblualnt, ich war bei Reha.

Privat nimmt meine Therapeutin 100 euro die stunde...
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Android123 am 10 Februar 2023, 15:01:01
Wielange bist du schon in Therapie?
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Wirbelwind am 10 Februar 2023, 15:25:27
wer ist "du" ? meinste mich als letzten ?
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Android123 am 11 Februar 2023, 09:00:04
Ja!
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Ilona am 11 Februar 2023, 10:26:26
Lieber Kalle,
der Begriff Therapie wird inzwischen für verschiedene Angebote, die wiederum verschiedene Kostenträger haben, benutzt. Dazu zählen sowohl ambulante als auch stationäre Angebote. Daher hatte ich dir geraten, erstmal vor Ort in der Suchtberatung zu eruieren, welches Angebot für dich infrage kommt bzw. dir empfohlen wird.
LG Ilona
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Wirbelwind am 11 Februar 2023, 11:20:39
Jepp, da hat Ilona Recht, und dann gibt es noch den Unterschied ob Kasse oder Privat, oder ggfls. Renträger

Es gibt mehrere Möglichkeiten da musst DU schon konkretisieren was du möchtest.

"rein" Spielsuchtmässig bin ich an die Tür angebunden, dort geh ich ca. einmal im Monat kostenfrei hin - seit über 5 Jahren...

Reha war ich 2 mal in Münchwies - als Kassenpatient - was unrelevant ist da DAS vom Rententräger bezahlt wurde.

Meine Verhaltenstheapie -nun die 2te- bezahlt meine Krankenkasse, derzeit seit knapp 1,5 Jahren
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Android123 am 11 Februar 2023, 18:04:29
Danke für die Antwort!

@Ilona: mir ist schon klar, dass ich den Termin am Mittwoch abwarten muss. Ich wollte nur mal vorfühlen, was so auf mich zukommen kann. Also bitte Ball flachhalten! Danke!
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: norb.001 am 11 Februar 2023, 18:39:44
Hallo Kalle

Menschen wie Ilona und viele Andere hier opfern Ihre Freizeit um uns zu Helfen.

Da sind Anworten wie........ Ball flachhalten....... einfach nur geschmacklos.
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Android123 am 11 Februar 2023, 22:09:57
Schön und gut. Thema bitte schließen, danke!
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Android123 am 18 Februar 2023, 10:00:41
Guten Morgen zusammen, ich habe ne kurze Frage. Ich war diese Woche bei der Erstberatung. Diese empfohl mir erstmal ne 8wöchige Orientierungsphase mit einem wöchentlichen Treffen durchzumachen. Danach kann ich entscheiden wie ich weitermachen will...Entweder ambulante, stationnäre Therapie oder nur ne SHG regelmäßig besuchen. Jetzt die Frage: die Orientierungsphase ist mit anderen Süchtigen (Alkohol, Drogen, etc.). Dort verstehe ich dass die Dame mir nen Verzicht auf Alkohol empfiehlt. Ich bin kein Alkoholiker. Ich trinke vielleicht 3-4 mal im Monat, am WE halt. Die Dame meinte, dass ich beim Besuch in der anschließenden SHG auch Abstinent sein soll...Habt ihr da Erfahrungen?
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Olli am 18 Februar 2023, 10:16:44
Hi Kalle!

Was genau ist Deine Frage? Siehst Du ein Problem darin abstinent zu sein, um die Gruppe besuchen zu können?



Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Android123 am 18 Februar 2023, 10:23:51
Ja, Abstinet auf Alkohl bezogen! Aufs Spielen ist es ja selbstverständlich
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: will am 18 Februar 2023, 10:52:39
Bei mir damals in der Suchtklinik (Sechswöchige Therapie) wurde schon am Empfang also am ersten Tag gleich bevor irgendwas besprochen wurde erstmal ein Alkoholtest verlangt. Während der Therapie war Alkoholverbot, auch an Wochenenden. Ich hatte mich einmal nicht daran gehalten. Hatte an einem Wochenende an der Dorffeier teilgenommen. Natürlich habe ich da zur Musik und Feier auch 2 Bier getrunken.

Aber die Ärzte usw wollen das nicht.

Musst durch :DDD
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: will am 18 Februar 2023, 11:01:06
Also während Besprechungen usw. ist es ja logisch dass man nüchtern ist, das ist nicht die Frage denke ich.

Musst halt sagen Du trinkst nur Kaffe und  ab und an mal Wein. Wenns dann fragen gibt, sagst einfach Ärzte machen das auch.
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Olli am 18 Februar 2023, 11:07:48
Nun ja, was würdest Du sagen, wenn Du in der Gruppe sitzt und jemand berichtet nebenbei und unbedacht vom letzten OC- oder Spielhallenbesuch?
Oder jemand erzählt von der Tüte am Wochenende, der letzten Nadel am Bahnhofs Zoo und Du berichtest von der Wochenendfeier, bei der es tierisch abgegangen ist?

Auch wenn die Gruppe aus Menschen mit unterschiedlichen Suchtproblematiken kommen  ... Viele Spieler z.B. sind polytox. So wird gerne Tabak oder Marihuana geraucht, sowie Alkohol konsummiert. Auch bei den anderen Süchten gibt es Querverbindungen.

Es geht also bei der Bitte um gegenseitige Rücksichtnahme und auch Respekt.

Mittlerweile setzt sich in der Medizin die Meinung durch, dass es z.B. keine Suchtverlagerung gibt. Diese These wurde Anfang des 20. Jahrhunderts aufgestellt und scheint überholt zu sein. Man spricht heute eher allgemein von der Sucht, die behandelt gehört.
Versucht vielleicht Deine Sucht sich zu schützen mit Deiner Frage? Wenn schon nicht spielen, dann doch wenigstens saufen?
Diese These ist vielleicht auch mal ein paar Überlegungen wert ... nicht wahr?

Dann trinkst Du eben ein paar Wochen mal keinen Alkohol. Davon geht die Welt nicht unter.

Zitat
Musst halt sagen Du trinkst nur Kaffe und  ab und an mal Wein. Wenns dann fragen gibt, sagst einfach Ärzte machen das auch.

Echt jetzt?  ::)
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Android123 am 18 Februar 2023, 11:16:06
Ich glaube Du verstehst mich nicht richtig Olli. Ich habe kein Problem damit während der Orientierungsphase bzw. auch dann während der Therapie keinen Alkohol zu trinken. Mir geht es nur darum, dass nach der Orientierungsphase bzw. bei Besuchen der SHG auch dieses "Alkoholverbot" besteht. Ich bin ein grundsätzlich ehrlicher Mensch. Klar würde es keiner merken, wenn ich am WE was trinke und unter der Woche in die SHG gehe, aber das Gewissen beisst dann doch n bisschen. Deswegen die Frage:

Gibt es SHG für Spielsüchtige (keine Alkohol oder Drogenabhängige!) bei denen es dieses Alkoholverbot gibt oder nicht gibt? Ist das normal? Das ist meine Frage!

Gruß und schönes Wochenende :)
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: will am 18 Februar 2023, 11:22:24
Wenn schon nicht spielen, dann doch wenigstens saufen?
Hi Olli, also ich kann da nur für mich sprechen. Ich hatte in meinem Leben nur einmal Probleme mit dem Alkohol. Das ging über paar Tage und maximal wenigen Wochen. Der Grund war weil die Freundinn mich verlassen hatte.
Beim Spielen hingegen habe ich IMMER keine Kontrolle.

 Beim Trinken ist es bei mir so, dass ich nicht zum Vollrausch komme, weil es mir nach dem 2. Bier schon nicht mehr schmeckt. Wein oder andere Alkohol schmeckt mir auch nicht. Vielleicht würde es mir aber schmecken, wenn ich das über einen längeren Zeitraum machen würde. Mache ich nur nicht. Also Sucht ist gleich Sucht, ist bei mir nicht so. Ich bin nicht der Trinker sondern der Zocker.

Zum Thema Kaffee. Kaffee ist eine Droge Punkt und fertig. Genauso ist es mit Wein. Aber nicht wenige Menschen und eben auch Ärzte trinken Kaffee und Wein. Und es kann ja auch jeder das trinken und tun was er will, solange er sein Leben unter Kontrolle hat und keine Kontrollverluste abliefert.

Wenn Ärzte also von ihren Patienten volle Abstinenz verlangen, dann sollten sie ihren Kaffee mal in ihrem Büro trinken und nicht in der öffentlichkeit. Denn sonst kann ich so einen Arzt nicht ernstnehmen.

Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Android123 am 18 Februar 2023, 12:59:24
@Norddeutsch endlich mal einer der meine Sorgen bzw. Ängste versteht. Danke für den Post!
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Wirbelwind am 18 Februar 2023, 14:13:42
In Münchwies gillt generelles Alkoholverbot für jeden und dort werden permanent Stichproben gemacht.

Ich lese hier viel "ich" habe damit kein Problem, ich dies ich das und eines meiner Problem was ICH so oft mit anderen habe,
WAS ist mit denen die ein Problem damit haben ? Ist es zu viel verlangt darauf rücksicht zu nehmen ?

Desweiteren ist die Schwelle zur Verlagerung hauchdünn ob man das nun hören will oder nicht aber DAS ist nunmal so, alles eine Frage der Zeit....

Therapeutisch gesehen ist es natürlich ziemlich kagge wenn man als einziger Spieler "nur mit Alkis und Drogies" zusammen hockt, aber letzendes ist es das gleiche es geht um Sucht und Verdrängung.

Ich selbst mache da auch ein Unterschied, Alkohol "gibt" mir was ganz anderes als zocken - dennoch bleibt Sucht sucht....
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Olli am 18 Februar 2023, 16:12:55
Hi Kalle!

Zitat
Ich glaube Du verstehst mich nicht richtig Olli.

Stimmt ... deshalb hatte ich ja nachgefragt ... ;) Daher ... danke für die näheren Erläuterungen.

Nun, in normalen SHGs gibt es solche Einschränkungen nicht, da kann ich Dich beruhigen. Ob das bei therapeutisch geleiteten Gruppen auch so ist, kann ich nur vermuten.

Zitat
Wenn Ärzte also von ihren Patienten volle Abstinenz verlangen, dann sollten sie ihren Kaffee mal in ihrem Büro trinken und nicht in der öffentlichkeit. Denn sonst kann ich so einen Arzt nicht ernstnehmen.

@Will: Äpfel und Birnen ... und am Thema vorbei ...
Wenn ich das mal äußern darf ... total schräg diese Einstellung ... ¯\_(ツ)_/¯

Zitat
Ich halte es für nicht besonders hilfreich da gemischt zu sitzen, also Alkohol, spielen und Drogen zb.

Wenn ich das mit dem Film lese, Norddeutsch, dann denke ich, dass die Leiterin ihre Truppe nicht im Griff hatte. Es muss auf jeden in der Gruppe eingegangen werden. Und wenn da jemand einen Film zum Thema machen möchte, dann sollte diesem Wunsch auch entsprochen werden.
Das nicht im Alleingang mit der Leiterin, sondern mit der ganzen Gruppe.
Tatsächlich sind die Hilfsangebote je nach Standort unterschiedlich stark vorhanden. So gibt es Regionen, wo es keine reine Spielergruppen gibt. Stattdessen besuchen die Spieler die Gruppen der Alkoholiker. Ich kenne einige Leute, die da vollauf mit zufrieden sind.
Es geht ja gerade bei der Genesung NICHT um die Suchtausübung ansich, sondern um das Symptom (die Symptome), welches dahinter steckt. Und da sind wir dann ganz schnell bei den Gemeinsamkeiten, die eben nichts mit Alkohol, Wetten oder Kaffee zu tun haben ... ;)

Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Ilona am 18 Februar 2023, 16:57:30
@Kalle
Erste Wahl ist natürlich immer ein spezifisches Angebot nur für Glücksspielsüchtige. Stationär ist das inzwischen Standard. Bezogen auf Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen kommt es immer ein bisschen drauf an, wo man wohnt. Da muss man dann abwägen: gehe ich zu einer Stelle mit gemischten Angebot oder fahre ich etwas länger, um an einem speziellen Angebot für Glücksspielsüchtige teilzunehmen? Hast du denn mal recherchiert, wo das in deinem Fall wäre?
Alles Gute!
LG Ilona
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Olli am 18 Februar 2023, 18:54:37
@Norddeutsch

Zitat
Ich war damals noch nicht soweit.

Ich finde es super, dass Du das heute so mir nichts Dir nichts sagen kannst!
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: will am 18 Februar 2023, 20:19:44
#will
Aus welchem Grund sollte sie sich da verstecken?

Ich war in einer Suchtklinik wo Ärzte mir Alkohol verboten haben. Und zwar auch am Wochenende und obwohl ich kein Problem mit dem Alkohol hatte. Also nochmal Suchtklinik und die Ärzte dort haben Kaffee geschlürft. Wahrscheinlich so wie es die meisten tun, ohne darüber nach zu denken. Kaffeesüchtge Ärzte verbieten anderen Alkohol in ihrer Freizeit zu trinken. Klar am Thema vorbei.

Leider habe ich keine gute Erfahrungen mit Ärzten gemacht. Also in der Suchtklinik. Klar man wollte den Patienten helfen (mir). Doch wenn ich mir die Sache rückblickend genauer anschaue, konnte mir niemand helfen, außer ich mir selbst. Und nicht mal das konnten die Ärzte vermitteln. Das war erst ne sechs.

Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: will am 18 Februar 2023, 20:29:46
Ich halte daher absolut nichts von solchen Therapien. Es mag sein, dass der ein oder andere gute Erfahrungen gemacht hat und sein Leben  durch die Therapie verändert wurde. Bei mir war es nicht der Fall.

Ich denke da sind SHGs oder einzelne Stunden beim Psychologen in der Nähe viel besser als solche Massenanlaufstellen in der Klinik.
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Android123 am 19 Februar 2023, 09:06:52
Also ich weiß jetzt garnicht wie ich mein "Problem" erklären soll. Mir geht es nicht um den Alkoholkonsum während der Orientierungsphase bzw. während der Therapie, mir geht es um die Zeit danach. Um die Zeit in der SHG. Ich denke, ich werde die SHG für eine lange Zeit brauchen und da gings mir eben um diese Zeit.

@Ilona: Ja, ich habe mich schon umgeschaut. In circa 30 Minuten mit der Bahn ist eine SHG nur für Spielsüchtige. Ich tendiere stark dahin. Wenn das 49 Euroticket mal kommt, nehme ich die Zeit gerne in Kauf :-)

Viele Grüße und habt nen schönen Sonntag!
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Android123 am 19 Februar 2023, 09:09:59
Die Gründe für das "Aufhören" sind eigentlich recht simpel. Ich werde nächsten Monat 30, zocke seit meinem 18. Lebensjahr. Ich habe quasi 12 Jahre Lebenszeit für das Zocken verballert. Mir geht es in erster Linie klar um das Geld, aber gleich knapp dahinter kommt die Lebenszeit. Die einfach weg ist. Die vielleicht besten Jahre. Einfach verballert. Deswegen habe ich mich meiner Lebensgefährtin anvertraut. Schwerer Schritt. Der Freundeskreis und die Familie müssen auch noch davon erfahren, nochmal ein verdammt schwerer Schritt...ich weiß aber noch nicht, wann ich mich auch dort oute...
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Ilona am 19 Februar 2023, 09:57:00
Ja, man verzockt Zeit, Geld und Vertrauen. Wer das ansatzweise begriffen hat, der ist auf einem sehr guten Weg. Das begreift man aber oft erst, wenn man sich damit auseinandergesetzt hat, was einem selbst im Leben wichtig ist. Welche Werte einem wichtig sind, wie man sie verfolgt und welchen Sinn man im eigenen Leben sieht.
LG Ilona
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Olli am 19 Februar 2023, 10:14:13
Moin!

Noch mal ... normale SHG - keine Beschränkungen ...

Die gibt es nur, wenn Du sie Dir selbst auferlegst:

Zitat
Wenn das 49 Euroticket mal kommt, nehme ich die Zeit gerne in Kauf :-)

Wenn es nicht kommt, dann wirst Du also nichts für Deine Genesung tun? Das klingt jetzt nicht so dolle - oder? Also ... ohne "wenn" und "aber" ... den Genesungsweg beschreiten.
Genau so, wie Du es mit Deiner Offenbarung gemacht hast und noch vorhast. Das war und wird noch mal emotional total anstrengend sein - aber es wird sich auch für Dich lohnen.

Das Geld, da möchte ich Dir gerne mal einen Hinweis geben, das ist schnuppe. Ich habe gestern im Meeting noch mal grob überschlagen und meine Verluste, im Laufe der 2 Jahrzehnte, hätten ausgereicht, mein Häuschen komplett bar zu bezahlen. Aber ich konnte damals nicht mit Geld umgehen. Mein Schwager, ebenfalls Spieler, sagte mal, wenn die Automaten mit Gurkenscheiben betrieben würden, dann hätte er permanent Stangengurken gekauft.
Ich sage, ich habe mir damals eine Dienstleistung erkauft und ich habe sie erhalten.

Jedoch vollkommen korrekt ist die vergeudete Lebenszeit! Als Erkenntnis und als Motivation es im Jetzt besser zu machen, ist das vollkommen OK.
Verfalle aber bitte nicht in so eine Art Trauer ... "was ich damit alles hätte machen können" oder "Die Anderen haben ein Haus, ein Auto, ein Boot ... und ICH?"
Wenn Deine Gedanken in diese Richtung gehen sollten, dann würge sie ab. Damit lebst Du wieder in der Vergangenheit und eben nicht im Heute. Sie malträtieren Deinen Selbstwert und rauben Dir so Deine Kraft an Deiner Genesung zu arbeiten.

Ein weiterer Punkt ... wer wurde alles durch Dein Verhalten verletzt? Wem wurde geschadet?
Da denken immer sofort alle an die Liebsten. Das ist ja auch ok, doch was ist da mit Dir? Wie sehr hast Du Dich selbst verletzt und ist Dir dieser Umstand überhaupt bewusst?

Nun denn ... Gestern war Gestern und Heute ist Heute!


Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Ilona am 19 Februar 2023, 10:36:53
Ja, jeder Mensch ist anders. Und die Wege aus der Sucht sind verschieden. Manche brauchen länger, manche machen Umwege, einige finden das Ziel auch nie (manchmal auch, weil sie es nicht konkret genug formulieren), einige wollen auch gar nicht und andere sind etwas schneller. Manche würden nie nach dem Weg fragen, andere tun das und profitieren auch davon.
LG Ilona
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Android123 am 19 Februar 2023, 11:06:28
@Norddeutsch: was soll ich sonst für Argumente vorbringen? Dass es mir nach dem Zocken, bzw. nach dem Verlieren, enlendich schlecht ging? Dass ich nicht mehr schlafen konnte? Dass das einfach alles aufhören soll? Also ich finde deine Kritik n bisschen unangebracht. Aber jeder darf schreiben was er will :)

@Olli: "wenn das 49 Euroticket kommt" war darauf bezogen, dass ich trotz der Entfernung keine Ausgaben hätte, da ich bereits mit dem Zug auf Arbeit fahre. Stand heute gehe ich sicher in die SHG nach der Orientierungsphase. Oder meint ihr ich sollte schon während der Orientierungsphase damit anfangen? Auch hier benötige ich hilfreiche Antworten, da ich noch nie in einer solchen Situation war.
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Olli am 19 Februar 2023, 11:42:22
Hi Kalle!

Zur Antwort an Norddeutsch: Ja! Das ist wichtig! Das ist das, was Du fühlst und was Dich jetzt antreibt!
Was steckt dahinter, dass Du Dich so mies gefühlt hast? War es das verlorene Geld? Mitnichten! Es waren Deine Werte, gegen die Du verstoßen hast.
All das, was Du jetzt machst, das machst Du, um das wieder gerade zu rücken - Dich wieder an Deine Werte und auch Ziele zu halten!

Zur Frage an meine Person: Ich antworte mal etwas anders, als Du es jetzt erwartest. Alles, was Du brauchst, um zu genesen, das steckt bereits in Dir. Es braucht nur hervorgeholt werden - von Dir - mit Unterstützung von Anderen. Das soll heißen: Versuche es gleichzeitig und wenn Dir das zu viel ist, dann konzentriere Dich auf eines. Dein Leben geht weiter - Deine Verpflichtungen gehen weiter. Da wo das nicht ausgeübte Glücksspiel Lücken reisst, werden andere alltägliche Dinge Raum einnehmen. Ein Teil davon wird erst einmal die Suchthilfe sein.
Du hast jetzt über ein Jahrzehnt dem Glücksspiel gewidmet ... da musst Du nicht gleich Rom an einem Tag erbauen. Habe Geduld mit Dir und deiner Genesung.
Wie wäre es, wenn Du ein Tagebuch schreibst? Das muss nicht hier im Forum sein. Mache das zuhause am Rechner. Notiere Dir dabei 5 Dinge täglich, die Dir gut getan haben, Dir Freude bereitet haben oder oder oder ... Denke dabei aber bitte klein. Du musst nicht mehrfach täglich die Welt retten. Als Beispiel soll hier mal gelten, dass Dir jemand beim Einstieg in die Bahn den Vortritt gelassen hat. Du setzt damit dem selbstzerstörerischen Einfluss des Gücksspiels einen Gegenpart.
Das Tagebuch selbst kannst Du in Zukunft nutzen, um zurück zu blicken auf die Zeit, die jetzt vor Dir liegt. Dann wirst Du wahrscheinlich erst die Veränderungen spüren, die Du selbst auslösen wirst. Sie erscheinen im Einzelnen immer so unbedeutend. Doch in der Summer bewegen sie Berge!

Wir lesen uns ...

Nachtrag: Norddeutsch war schneller ... ;)
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: flute8- am 19 Februar 2023, 11:57:24
Die Beihilfe zahlt nur, wenn es sich um eine Psychotherapie handelt. Die Mehrheit der Therapeuten für Glücksspielsucht rechnen aber als
Ambulante Reha. Also musst du entweder einen Therapeuten finden, der das als Psychotherapie abrechnen oder du zahlst die 50% selber.
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Android123 am 20 Februar 2023, 16:37:47
Hab heute mit der SHG telefoniert. Nur Spieler, keine anderen Süchtigen und nur 30 Minuten mit dem Zug entfernt, Perfekt! Ich werde mich auf alle Fälle dort blicken lassen! In diesem Sinne, wieder mal übern Schatten gesprungen und nen schönen Abend! :)
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Olli am 20 Februar 2023, 17:41:50
Als Kinder haben wir Gummitwist gespielt - heute springen wir über unseren Schatten ... :)

Prima, dass Du angerufen hast!
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Android123 am 22 Februar 2023, 15:51:53
Hi Olli, danke für deine Rückmeldungen!

Ich muss sagen, das Forum ist in den letzten Tagen realiv ruhig oder?
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Olli am 22 Februar 2023, 16:37:08
Hi Kalle!

Das kommt immer wieder mal vor. Zudem ist heute Aschermittwoch. Da haben bestimmt einige ordentlich Karneval gefeiert. :)
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Android123 am 28 Februar 2023, 14:20:10
Am Donnerstag diese Woche startet meine achtwöchtige Orientierungsphase. Ich habe n bisschen Schiss vor dem was auf mich zukommt. Wahrscheinlich ist die Angst völlig unbegründet und ich lache im Nachhinein darüber aber trotzdem die Frage: auf was kann ich mich so in etwa einstellen? Die Orientierungsphase werde ich mit anderen Süchtigen (Alkohol und Drogen) verbringen. Ich bin der einzigste Spielsüchtige. Davor habe ich eigentlich am meisten Schiss...
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Ilona am 28 Februar 2023, 14:40:53
Lieber Kalle,
das geht den meisten so. Ist ja auch eine völlig neue Situation. Nach der ersten Sitzung wird ein großer Teil der Ängste aber schon verschwunden sein. Du wirst feststellen, dass es viele Gemeinsamkeiten und viele Unterschiede zwischen den verschiedenen Suchtformen gibt. Hast du im Bekanntenkreis gar keine Suchtkranken? Also solche, die dazu stehen?
LG Ilona
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Android123 am 28 Februar 2023, 14:48:23
Hi Ilona,

nein, leider (oder zum Glück) nicht. Ich lass es auf mich zukommen und werde berichten :)

Aber deine Antwort nimmt mir schon n bisschen die Angst. Die SHG im Anschluss werde ich aber wie bereits oben geschrieben woanders besuchen weil ich Stand heute denke, dass mir das mit nur Spielsüchtigen mehr bringt als mit anderen Süchtigen..
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Olli am 28 Februar 2023, 16:00:15
Hi Kalle!

Ich habe ja nie eine Therapie gemacht. Doch ich habe mich immer wieder mal auf Schulungen angemeldet. Die Meisten waren eher Vorträge. Dann aber hatte ich mir 3 Tage bei einem Psychologen gegönnt ... und es war ein Workshop! Hui ... das kannte ich so noch nicht und ich war doch eher zurückhaltend.
Aber bereits nach einem Tag taute ich langsam auf und traute mich aktiver teilzunehmen.
Den Psychologen hatte ich dann später an einem kompletten Wochenende in der Gruppenleiterschulung. Auch hier wieder war es ein Workshop.
Wir, die Gruppe, haben sogar mal ein Rollenspiel zu einem meiner Themen gemacht, was mir allerdings nicht so wirklich gefallen hatte, da die Probanten ihren eigenen Teil haben einfließen lassen. Peter, der Psychologe, hatte das an meiner Reaktion auch mitbekommen und so hatten wir es an dem Punkt dann auch beendet.

Wenn ich die Online-Gruppe leite, dann habe ich immer den Wunsch, dass permanent etwas geschieht. Dazu meinte er sinngemäß, dass er in seiner Anfangszeit genau vor dem gleichen Problem gesstanden hat. Es ist aber vollkommen ok, wenn mal absolute Ruhe einkehrt und jeder seinen eigenen Gedanken nachgehen kann.
Und ja, er hatte Recht! In meiner damaligen SHG gab es immer wieder mal Phasen der Ruhe. Ich selbst habe sie genutzt, um über das gerade gehörte nachzudenken.

Er hat mir also eigentlich etwas gesagt, was ich schon wusste! Lediglich "be"wusst war es mir nicht. Na klar wirst Du dort viele neue Sachen im Laufe der Zeit lernen. Das Meiste wird aber eher die "Bewusst"machungung ausmachen. Davor brauchst Du aber nicht nervös werden.
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Android123 am 28 Februar 2023, 16:10:05
Besten Dank Olli für die Antwort. Wo findet man solche Schulungen bzw Workshops? Ist glaube ich in Zukunft hilfreich für mich.
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Olli am 01 März 2023, 06:32:08
Guten Morgen!

Glücksspielfrei e.V. bietet gerade Schulungen an. Hier werden künftig auch die Gruppenleiterschulungen stattfinden.
Der FAGS richtet immer gegen Anfang Dezember seine Jahrestagungen aus. Hier gibt es am ersten Tag in Präsenz immer Workshops, aus denen man sich einen aussuchen kann.
Dann gibt es noch die Landeskoordinierungsstellen oder Landesfachstellen. Die aus NRW richten Schulungen in Köln, Dortmund, Münster etc. aus.
Arne hat mich jetzt erst wieder angeschrieben, dass die neuen Seminare online sind:
https://www.gluecksspielsucht-nrw.de/seminare/
Dann bin ich auch über die DHS schon mal zu einem Onlinetreffen der Selbsthilfegruppen in NRW gekommen. Auch hier gab es Workshops in kleinen Gruppen.
Die GA machen jedes Jahr ein Treffen, wo es Arbeitsmeetings gibt. Da war ich aber noch nie.
Dann müsst Ihr mal schauen, ob diverse Verbände, wie das blaue Kreuz z.B. Kurse anbietet ...

Das Spektrum ist also groß - man muss es nur finden.
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Ilona am 01 März 2023, 10:00:16
Wir bearbeiten gerade unsere Homepage www.gluecksspielsucht.de Da gibt es demnächst eine Rubrik Termine.
LG Ilona
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Wirbelwind am 01 März 2023, 10:05:07

Arne hat mich jetzt erst wieder angeschrieben, dass die neuen Seminare online sind:
https://www.gluecksspielsucht-nrw.de/seminare/


und deswegen lese ich alles... wäre besser in Termine aufgehoben...
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Android123 am 02 März 2023, 20:05:29
So, heute war der 1. Termin.

Ich bin irgendwie glücklich und zufrieden dass ich dort war. Ich war zwar der einzigste Spieler, aber dennoch hat mir das Treffen doch viel gebracht. Oft hab ich mich bei anderen Suchtkranken (Alkohol und Drogen) wieder erkannt. Ich freue mich auf die nächsten 7 Termine.

Viele Grüße und schönen Abend!
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Ilona am 02 März 2023, 20:15:09
Siehste! War gar nicht so schlimm. Im Gegenteil. Ist doch gut, dass du dich getraut hast. 👍
LG Ilona
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Olli am 02 März 2023, 22:03:31
Hi Kalle!

👍
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Android123 am 09 März 2023, 19:50:33
So, 2. Termin vorbei. Sehr hilfreich! Kann ich nur jedem empfehlen! Habe davor nicht gedacht, dass die Termine mir so helfen! Viele Grüße und ne schöne Woche :)
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Ilona am 10 März 2023, 07:43:10
Lieber Kalle,

danke, dass du deine positive Erfahrung hier mitteilst. Das könnte auch anderen helfen, die ähnliche Bedenken hatten wie du vor dem ersten Besuch einer Gruppentherapie. Kann man ja auch gut verstehen. Ist ja für die meisten auch erstmal eine fremde Welt. Alles Gute weiterhin!
LG Ilona
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Android123 am 10 März 2023, 08:26:52
Hallo Ilona,

Danke Dir! Ich habe mir vorgenommen hier ab und an zu berichten, schon allein um von dem momentanen Hauptthema in diesem Forum Chargeback ein bisschen abzulenken.

Viele Grüße!
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Android123 am 17 März 2023, 07:22:17
So, gestern war der 3. Abend von 8 an dem ich an der Orientierungsphase teilgenommen habe. Diese Teilnahme hilft mir sehr und ich muss sagen, ich freue mich schon auf nächsten Donnerstag. Anschließend habe ich den Besuch in einer SHG für Spieler geplant. Allerdings habe ich Angst vor mir selber, Angst vor einem Rückfall. Ich glaube, das ist normal, oder? Meine Frage ist nur: wielange hat das bei Euch gedauert? Wielange war die Angst da, immer? Oder kommt man an einen gewissen Punkt an dem man sagt: Ok, jetzt überwiegt eher der Stolz oder das Erfolgsgefühl es geschafft zu haben. Ich hoffe ich habe mich verständlich ausgedrückt und freue mich auf Eure Antworten.
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Olli am 17 März 2023, 08:44:54
Guten Morgen!

Angst hält uns evolutionär davon ab uns in Gefahr zu bringen. Ängste sind aber auch antrainiert. Ich habe gerade ein YT-Video vor Augen, wo ein kleines Kind, es kann gerade laufen, im Zoo an einer großen Fensterfront steht. Dahinter ... ein Tiger ... er schaut das Kind interessiert an ... setzt zum Sprung an und wird durch die Scheibe abgehalten sich auf das Kind zu stürzen und es zu zerreißen. Das Kind steht immer noch neugierig hinter der Scheibe ...

Die Frage bei Dir, Kalle, ist nicht, wie lange es gedauert hat, bis die Angst verschwunden ist, sondern was Du tun kannst, um Dein Selbstvertrauen in Dich wieder so zu steigern, dass die Angst verschwindet und daraus routinierte Achtsamkeit wird.

Auch hier wieder äußere ich gerne erneut: Habe Geduld mit Dir ... das wird schon ... !

Du arbeitest an Dir und entwickelst Dich daduch immer weiter vom Glücksspiel weg. Deine Angst ist Dir ein Freund, der Dich davon abhält, wieder zurück zu gehen. (Stichwort: Perspektivwechsel)

Thematisiere das ruhig mal am nächsten Donnerstag ... würde mich interessieren, welche Schlüsse Du dann aus den Antworten ziehst.
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Android123 am 03 April 2023, 08:44:19
Guten Morgen Olli,

ich woillte mich mal wieder melden. Ich habe deinen Vorschlag noch nicht thematiserien können, da die eineinviertel Stunden Gruppe immer so schnell vorbei gehen. Aber die Gruppe macht echt Bock und ich bereue keinen einzigen Schritte, den ich in den letzten zwei Monaten getan habe. Auf den Tag genau heute bin ich zwei Monate spielfrei. Kein einzigster Cent ist verzockt worden. Ich finde das absolut meeeeega! Gefühlt seit 12 Jahren der längste Zeitraum ohne zu zocken. Ich werde auf jeden Fall weitermachen und mich ab und an hier melden. Achja, mein bester Freund weiß nun auch über meine Sucht Bescheid. Nun sind es schon zwei nahe Personen...also es wird (hoffentlich) :)

Bis dahin, bleibt  gesund und viele Grüße!
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Ilona am 03 April 2023, 09:04:12
Danke für deine Rückmeldung Kalle! Weiterhin alles Gute für dich!!!
LG Ilona
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Olli am 03 April 2023, 09:50:17
Hi Kalle!

Vielen Dank für Deine Rückmeldung!

Ach ... Du glaubst gar nicht, wie sehr ich gerade Deine Freunde und Deinen Stolz genieße ... fühle mich gerade in meine vergleichbare Phase zurückversetzt.

Mache weiter ... es lohnt sich, wie Du siehst ... :)
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Android123 am 05 April 2023, 19:56:07
Nabend zusammen, ich hatte heute mein Zwischengespräch während der Orientierungsphase. Ist irgendwie nicht so gelaufen wie ich wollte. Es geht um den allgemeinen Alkoholkonsum. Ich trinke, nicht jeden Tag, aber doch 3-4 mal im Monat. Meistens am Wochende, meistens zum Fussballschauen oder mit Freunden. Genau dieser Alkoholkosum wird mir jetzt zum Verhängnis. Denn genau deswegen darf ich nicht in die anschließende SHG (weil ja auch Alkohol- und Drogenahhängige mit drin sind). Jetzt meine Frage: Seid ihr alle trocken? Oder trinkt ihr ab und an auch mal n Bier? Gilt das Alkholverbot auch bei SHGs nur für Spieler?

Danke für Eure Antworten bereits vorab!
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Wolke 7 am 05 April 2023, 20:35:13
Hallo Kalle  ,

für reine Spielsucht SHGs gilt das nicht. Du solltest natürlich nicht angetrunken oder mit ner Fahne zur SHG gehen, aber wenn du Sonntags was trinkst und Dienstag ist die SHG ,kannst du natürlich dahin gehen.

Ich habe mal im TV von einer Alkohol SHG einen Bericht gesehen.....die mussten vorher pusten und der Wert musst 0,0 sein, ob du 4 Tage vorher was getrunken hast, war da egal.  Hauptsache in diesen 1,5 h hattest du 0 Promille.

Vielleicht hat diese SHG schlechte Erfahrungen gemacht ,dass sie so drastische Regeln haben.

Ich habe ein ähnliches Trinkverhalten wie du und fühle mich damit gut.

In unserer SHG hatten wir einen Spielsüchtigen der auch Cannabis nahm.....man konnte sehen, daß er Druck hatte oder vorher was geraucht hat, aber er durfte bleiben,er brauchte Hilfe und hatte 2 Suchtprobleme.

LG Wolke

Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Wirbelwind am 06 April 2023, 07:55:25
für reine Spielsucht SHGs gilt das nicht.

Das ist so nicht richtig meine Liebe, komt auf die Shg an ;)
Ich hät jetzt fast geschrieben es gibt auch spießige Shgs die sagen man muss von allem abstinent sein, kommt auf die Leute an...
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Wolke 7 am 06 April 2023, 08:13:37



Für MEINE SHG galt das nicht.

So ist es besser ausgedrückt

LG Wolke
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Ilona am 06 April 2023, 08:45:02
Für die meisten SHG für Spieler gilt das nicht. Erwartet wird in der Regel, dass man an dem Tag nichts trinkt und nüchtern erscheint, was ja bei Licht betrachtet, auch selbstverständlich ist.
LG Ilona
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Android123 am 06 April 2023, 12:03:42
Das ist klar, aber ich finde es irgendwie n bisschen übertrieben, dass ich jetzt deswegen nicht in die SHGs darf, aber dann geh ich halt in die andere. Hauptsache die Raucher stehen vor der Tür und rauchen vor und nach den SHGs dauerhaft...ist ja kein Suchtmittel :)
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Ilona am 06 April 2023, 12:36:34
Wolltest du nicht sowieso in eine reine Spielergruppe? Dann jetzt halt ein bisschen früher.
LG Ilona
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Android123 am 06 April 2023, 12:40:35
Ja, eigentlich schon. Aber bin ja jetzt in der Orientierungsphase und da sind zwei Exalkis drin, die halt auch in der anderen SHG sind. Mit denen komme ich eigentlich ganz gut klar, bzw sind mir sympathisch. Deswegen wollte ich mal die SHG ausprobieren, aber wenn nicht möglich, dann nicht möglich.
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Android123 am 02 Mai 2023, 10:09:47
So Freunde der Nacht,

morgen bin ich ein Vierteljahr spielfrei. Wahnsinn! Im Januar irgendwie noch unvorstellbar gewesen, eine sooo lange Zeit nicht zu zocken. Heute ist es mir irgendwie unvorstellbar wieder zu zocken. Am kommenden Montag gehe ich dann zum ersten Mal in eine SHG nur für Spieler und bin gespannt was mich erwartet.

Achja, zum Thema OASIS:
Um meine Schulden schneller zu tilgen, arbeite ich jetzt nebenberuflich in einer Tankstelle. In dieser sind zwei Spielautomaten aufgestellt. Um dort spielen zu können, muss man sich mit seinem Ausweis ausweisen. Ich habe immer gedacht, es geht nur um den Nachweis, dass man 18 Jahre alt ist, aber neulich wollte ein Kunde spielen, hat sich bei mir beschwert, dass es nicht geht und siehe da, er konnte keinen Code generieren, da er bei OASIS gesperrt ist! Sehr gute Kontrollmöglichkeit! Hoffe diese Ausweispflicht ist auch in Spielos Pflicht!

Gruß und habt nen schönen Tag!
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Olli am 02 Mai 2023, 12:08:54
Hi Kalle!

Eigentlich unnötig es Dir zu sagen ... dennoch: Bitte schaue nicht beim Spielen Anderer zu, wenn mal nichts zu tun ist.

Ansonsten: Schon wieder ein Erfolgserlebnis ... ein Vierteljahr! ... was ist denn hier los im Forum ... ;)

Zitat
Im Januar irgendwie noch unvorstellbar gewesen, eine sooo lange Zeit nicht zu zocken. Heute ist es mir irgendwie unvorstellbar wieder zu zocken.

Genau so erging es mir auch und auch heute ergeht es mir immer noch so. Die Abstinenz war so lange unvorstellbar, bis wir mit ihr begonnen haben! Deshalb sage ich ja immer: Das Schwerste ist das Beginnen!
Beim zweiten Satz ziehe ich mal ein Jaaaaaaaaaaaaa in die Länge. Denn hier muss ich aufpassen, dass ich nicht übermütig werde, oder leichtsinnig - vielleicht sogar arrogant, waghalsig ... oder mich ein Schicksalsschlag aus der Bahn wirft. Es gibt da ein Zitat, was mich immer wieder zur Raison rufen kann, wenn alles Andere versagt: Ich werde mein Leben lang nur einen Schritt vom nächsten Spiel entfernt sein! Es reicht eine falsche Entscheidung!



Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Android123 am 31 Mai 2023, 13:21:26
Guten Tag zusammen,

ich wollte mich wieder mal melden, da wieder ein Monat vorbei ist, in dem ich keinen Cent verzockt habe. Nun schon fast vier Monate spielfrei :)

In diesem Sinne, bleibt spielfrei und gesund :)
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Olli am 31 Mai 2023, 17:10:14
👌
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Ilona am 31 Mai 2023, 21:33:39
Lieber Kalle,
das liest sich gut. Danke, dass du uns auf dem Laufenden hältst. Wir freuen uns mit dir!!!
LG Ilona
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Android123 am 14 Juni 2023, 07:17:06
Guten Morgen Ilona und Olli,

ich besuche seit Mai eine SHG in meiner Nähe. Allerdings habe ich ja auch des öfteren bereits von Euren Onlinemeetings mitbekommen. Diese finden ja, meiner Meinung nach, immer Samstags von 19-21 Uhr statt, oder? Da ich noch im "Weggehalter" bin, ist das eine denkbar schlechte Zeit. Wisst Ihr von anderen Gruppen, die sich auch online treffen, nur zu einer anderen Zeit?

Besten Dank für Eure Antworten bereits vorab!
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Wolke 7 am 14 Juni 2023, 21:56:09
Hallo Kalle ,

es gab hier auch immer eine mittwochs online Gruppe, bin mir aber nicht ganz sicher ,ob die noch besteht.

Guck mal hier....Kevin von Glücklich süchtig leitet auch eine online Selbsthilfegruppe. Vielleicht ist die was für dich. Die ist Mittwoch Abend.

Wie geht's dir sonst so ?

LG Wolke

 https://gluecklichsuechtig.de/online-selbsthilfegruppe/


LG Wolke
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: SuchtkrankerMensch am 15 Juni 2023, 06:31:07
Hallo Kalle ,

es gab hier auch immer eine mittwochs online Gruppe


Die gibt es schon "länger" nicht, mehr, die ist aufgelöst.

*Anmerkung: Wurde bereits "erwähnt" oben den Link mal zu entfernen für Mittwochs....
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Olli am 15 Juni 2023, 08:00:31
Wurde intern diskutiert ... der Link bleibt ...
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Android123 am 05 Juli 2023, 11:18:53
So, Montag waren es schon fünf spielfreie Monate! Hätte mir vor sechs Monaten jemand erzählt, wie leicht es sein kann, spielfrei zu sein beziehungsweise auch zu bleiben, ich hätte ihn für dumm erklärt. Aber es kann klappen! Besuche seit Anfang Mai eine SHG und fühle mich nun nach den ersten Treffen auch immer wohler! Der Schuldenberg wird mit kleinen Schritten auch immer kleiner und ich merke, dass ich auch mal wieder mehr Geld zur Verfügung haben kann...jahrelang war es komplett umgekehrt! Ich melde mich im nächsten Monat wieder, wenn ich dann hoffentlich ein ganzes halbes Jahr spielfrei bin. In diesem Sinne, viele Grüße und bleibt gesund!
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Olli am 05 Juli 2023, 11:48:33
Zitat
ich hätte ihn für dumm erklärt

Aua, aua, aua ... das tut weh ... ;)
Der Rest Deines Beitrages legt sich aber wie Balsam um die klaffende Wunde ... :)

Hi Kalle!

Du spricht ein so wichtiges Thema an, dass ich dafür einfach mal Danke sagen muss!
Ich hoffe, dass es viele, auch stille Mitlesende, erreicht.

Der Garant für Erfolg ist TUN!

Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Wolke 7 am 05 Juli 2023, 12:34:46
Hallo Kalle ,

es freut mich sehr ,dass von dir zu hören. Ich sag es immer wieder,  eine Gruppe tut gut !! Die Menschen wachsen da einem richtig ans Herz.

Weiter so ,du machst das sehr gut. Bin stolz auf dich und du bist hoffentlich auch stolz auf dich selber. Du hast sehr viel geschafft!

LG Wolke
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Rubbel am 05 Juli 2023, 13:44:51
Hallo 'Kalle',
unbekannterweise ... aber von Herzen:
Auch von mir große Gratulation zur erreichten Spielfreiheit!!
Ich weiß noch, dass ich damals auch nicht fassen konnte, dass es gar nicht wirklich schwer ist.
Und so wünsche ich Dir voller Zuversicht auch weiterhin Stärke und Gelassenheit.

Viele Grüße
Rubbel
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Android123 am 17 Juli 2023, 15:27:03
So, ich melde mich mal wieder mit einer Frage, die mich bereits das ganze WE beschäftigt hat und ich bisher noch keine Antwort darauf gefunden habe. Die Frage ist simpel, dennoch schwer zu beantworten: Wo fängt Glücksspiel an?

Auslöser für diese Frage war, die Frage eines Kollegen, ob ich kommende Saison wieder bei unserem alljährlichen Bundesligatippspiel mittippe. Einsatz sind knapp 20 Euro (nagelt mich nicht fest, glaube mit Mannschaftswertung knapp 25 Euro). Jetzt empfinde ich dies zwar als Glücksspiel, ja, aber nicht im herkömmlichen Sinne. Glücksspiel im herkömmlichen Sinne löst bei mir Glückshormone (bspw. wenn mal wieder eine Wette durchgegangen ist) oder auch schlechte Stimmung (bspw. wenn mal wieder alles verloren ist...wie immer!). Im Tippspiel ist dann eher der gesellschaftliche Gedanken vorhanden. Man tauscht sich aus, man unterhält sich wieviel Punkte man am letzten Spieltag gemacht hat. Ich weiß nicht, ob ich da ein bisschen blauäugig bin, aber ich empfinde die Teilnahme weder als Rückfall in alte Zeiten, noch als Gefahr in alte Zeiten zurückzufallen.

Der nächste Gedanken war: gegen Ende der letzten Saison habe ich mal wieder einen Stadionausflug in einem Bus begangen. Bustippspiel , 2 Euro Einsatz, Gewinner bekommt alles. Ich habe garnicht darüber nachgedacht, was meine Sucht betrifft. Mir ist das jetzt erst eingefallen (die Busfahrt war im April), aber eigentlich war dies ja auch Glücksspiel. Ist das aber ein Rückfall? Ich habe nicht das Gefühl.

Nächster Gedanken: Manchmal spielen wir im Wirtshaus Bierkopf (abgewandelte Form von Schafkopf, man spielt nicht alleine sondern zu zweit gegen zwei andere Personen). Pro Satz gehts dann um eine Maß Bier oder um 2 Euro, machen wir spontan aus. Ist das dann auch als Rückfall zu werten!?

Ich habe mir wie oben genannt schon viele Gedanken darüber gemacht, bin aber noch zu keinem Ergebnis gekommen. Ich werde dies in meiner SHG ansprechen, möchte aber von Euch auch Meinungen.

Vielen Dank vorab und viele Grüße!
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Rubbel am 17 Juli 2023, 16:05:17
Hi! :)
Für mich - wenn ich Deine Fragen lese - sind das alles Glücksspiele, das Kartenspiel etwas weniger, aber doch auch schon eigentlich.
Was anderes wäre
Schachspiel
Quiz
Kreuzworträtsel evtl.
jegliche Geschicklichkeitsspiele
- und alles andere, wo es eher um Intellekt oder Intelligenz geht oder um handwerkliche Fähigkeiten o.ä. Spiele, die Du oben angeführt hast und die zum Ziel haben, aus Zufall einen Gewinn zu erlangen, sind für mich Glücksspiele, von denen ich Dir abraten würde. Das Kartenspiel bildet für mich eine kleine Ausnahme, weil mit Intelligenz ... ich geh jetzt von Skat, Doppelkopf usw. aus, auch aus nicht so gutem Blatt ein Spiel möglich ist.
Eure Absicht, Bundesligatipps miteinander abzugeben, könntet Ihr auch einfach als Spaß in der Form ansehen, dass jede/r 20 Euro für Getränke und Essen dazugibt. Der Gewinner könnte dann was Besonderes bekommen wie eine Praline oder so - aber kein Geld.
Aber ich gespannt, was die Anderen hier dazu meinen ...
Viele Grüße derweil,
Rubbel
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Wolke 7 am 17 Juli 2023, 17:32:00
Hallo Kalle,

es kommt drauf an ,welches Spiel welche Gefühle in dir auslöst. 

Ich spiele mittlerweile wieder zwischendurch Lotto.  Das macht mir überhaupt nix aus. Allerdings kann ich ein bestimmtes Würfelspiel nicht spielen. Das triggert mich.

Ich hatte nie was mit Sportwetten zu tun, aber ich tippe auch mit Freunden.  Bei uns geht es allerdings nicht um Geld. Wer zum Saisonende Letzter ist, muss für alle anderen kochen. Ist ne nette Runde von 14 Leuten und der Nachmittag/Abend ,wo wir dann alle zusammen essen,macht wirklich Spaß. 

Löst ein Spiel in dir Stress aus oder auch vor allem Ehrgeiz, dann solltest du die Finger davon lassen.....ich könnte nix mit Automaten machen.....hätte ein Freund einen Automaten als Sammlerstück im Keller und ich könnte da einfach ohne Geld Freispiele zocken , würde ich das nie machen,denn dann wäre ich wieder Ruckzuck drauf.

Gefühle,wie Ehrgeiz, Ärger und Risikobereitschaft, Häufigkeit,werden die Abstände kürzer......das sind alles so Warnzeichen, die auch ein harmloses Spiel gefährlich machen können oder gar zu einem Rückfall führen. 

Beobachte dich mal, wenn du beim nä Mal um ne Maß Bier spielst.....

LG Wolke

Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Olli am 17 Juli 2023, 18:16:47
Hi Kalle!

Grundsätzlich ist ein Glücksspiel etwas, wo Du einen Einsatz tätigen musst. Ob der vor oder nach dem Spiel gegeben werden muss, ist irrelevant. Dann muss die einzelne Wette mit von einem Ereignis verknüft sein, welches überwiegend vom Zufall abhängt.

Ob etwas unter das Glücksspiel fällt oder nicht, sagt Dir ein ganz spezielles Meßgerät. Es ist Dein Ohr, welches in Dich hineinhorcht und nach Deinen Gefühlen Ausschau hält.

Vielleicht ist es Dir bisher ja gar nicht aufgefallen, dass doch so einige Gefühle identisch sind denen, die Du während der Suchtausübung verspürt hast.

So habe ich irgendwann das Darten um ein Getränk und auch das Knoblen um Getränke eingestellt. All die Gefühle, die Wolke schon aufgezählt hat, brachten mich in den Zustand, der mich heute an die Suchtausübung erinnert.

Du musst nicht mittippen, das mache ich im Büro auch nicht. Mitreden kannst Du aber trotzdem.

Für mich stellt sich die Frage, wo das Problem wäre, wenn Du verzichtest?
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Android123 am 18 Juli 2023, 09:46:25
Besten Dank für Eure raschen und hilfreichen Antworten.

Ich werde mir weiter Gedanken darüber machen und hoffentlich irgendwann die Antwort auf meine Frage für MICH finden. Ich werde in Zukunft auch achtsamer sein und versuchen keine unbewussten Einsätze (wie bei der genannten Busfahrt!) zu tätigen.

@Olli: Das Gefühl, das ich bei der Suchtausübung hatte, war beispielsweise ein anderes wie wenn ich mit Kumpels karte. Bei der Suchtausübung hab ich Glückshormone ausgeschüttet und war am Ende zu Tode betrübt weil wieder alles weg war. Wenn ich mit Kumpels karte denke ich irgendwie anders. Wie gesagt, ich werde mir weiter Gedanken machen und mich ggf. beobachten.

Nochmals besten Dank für Eure Antworten und schönen Tag :)
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Android123 am 20 August 2023, 14:44:57
Ich wollte mal wieder meinen Beitrag auf die erste Seite holen! Bin weiterhin spielfrei, mittlerweile über ein halbes Jahr! Mein Leben läuft momentan fast perfekt, wenn die ganzen Schulden nicht wären. Aber da muss ich die nächsten Jahre durch und das schaffe ich auch noch!

In diesem Sinne schönen Sonntag Euch :)
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Android123 am 27 Dezember 2023, 08:52:13
So, nun ist die letzte Woche des Jahres 2023 angebrochen. Ich bin weiterhin seit Anfang Februar spielfrei. Es geht mir gut, ich bin aber froh, wenn 2023 vorbei ist und 2024 anfängt. 2024 wird dann hoffentlich ein bisschen stressfreier. Ich wünsche Euch einen guten Rutsch und melde mich spätestens an meinem ersten "Geburtstag" wieder. Viele Grüße!
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Android123 am 07 Februar 2024, 08:19:20
Morgen ist es soweit. Das 1. Jahr SPIELFREIHEIT! Wahnsinn wie schnell es vergangen ist und Wahnsinn wie unvorstellbar die lange spielfreie Zeit noch vor einem Jahr war. Aber was soll ich sagen? Bei mir läuft es momentan richtig gut. Ich versuche meine Ernährung ein wenig umzustellen und mehr Sport zu machen. Die Lebenszeit quasi sinnvoll nutzen.

In meiner Selbsthilfegruppe hatten wir es neulich über das Thema Chargeback. Ich habe letztes Jahr eine Anwaltskanzlei beauftragt. Diese hat sich nun gemeldet und will mir in nächster Zeit einen Entwurt einer Klage zukommen lassen. Kann mir jemand aus Erfahrung sagen, wielange der Prozess dann nach Klageeinreichung dauert? Wahrscheinlich auch nochmal mindestens ein, eher zwei Jahre, oder?

Ich weiß, Spielfreiheit ist viel wichtiger wie dieser Chargeback. Aber ich bin ein Mensch mit Struktur und Plan (auch wenn man das von einem Spielsüchtigen nicht unbedingt erwartet...)...

Viele Grüße und viel Gesundheit!
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Olli am 07 Februar 2024, 11:02:11
Hi Kalle!

Der Wahnsinn ... oder? Ein ganzes Jahr ... spielfrei! Herzlichen Glückwunsch zum "Geburtstag"! :)

Am Besten fragst Du mal Deinen Anwalt. Es gibt viele Faktoren, die den Prozess des CB verzögern können. Mit 2 bis 3 Jahren darfst Du ruhig bis zu einem Urteil rechnen. Die Anbieter nutzen den Rechtsweg in der Regel bis zum Letzten aus. Du darfst also auch damit rechnen, dass eine Instanz gewinnen nicht unbedingt ausreichen wird. Ob Du dann zeitnah das Geld auch siehst, das steht auch noch mal auf einem anderen Blatt.

Ich empfehle hier immer das Geld innerlich abzuschreiben! Wenn Du gewinnst und es doch erhälst, ist die Freude umso größer. Verlierst Du, dann ist die Enttäuschung nicht so groß.

Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Roy1234 am 07 Februar 2024, 11:27:17
Hi Kalle,
auch von mir Glückwunsch! Ich hatte diese Glücksmomente auch vor ein paar Monaten.

Ollis letzten Absatz hat mir damals meine Kanzlei auch so gesagt. Wir können definitiv im schlechtesten Fall nicht noch mehr verlieren.
Die Anwälte auf beiden Seiten sowie die Gerichte sind derart zugeschüttet mit Klagen dass auch aus diesem Grund große Wartezeiten entstehen. Lass alles sacken und warte ruhig ab.
Vertraust Du deinem Anwalt dann lass dich leiten. Die kennen sich inzwischen in und auswendig zumindest bei den größeren Gegnern. Die sagen dir was machbar ist und was der richtige Weg ist. Durchziehen oder einen Vergleich so dieser seriös ist.

Bleib weiterhin spielfrei!
LG Roy
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Ilona am 09 Februar 2024, 20:29:26
Lieber Kalle,
herzlichen Glückwunsch zu deinem ersten spielfreien Jahr. Ein Jahr ist ein wichtiger Meilenstein und eine gute Basis für weitere spielfreie Zeit.
Alles Gute weiterhin!
g
LG Ilona
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Android123 am 08 April 2024, 15:58:26
...und schon wieder sind zwei Monate vorbei. Wie die Zeit doch vergeht.

Ich freue mich auf den Sommer und auf viele weitere spielfreie Monate. Vor 14 Monaten noch komplett im Eimer, merke ich gerade in den letzten Monaten wie mein Leben langsam aber sicher wieder einen Sinn bekommt.

Viele Grüße und standhaft bleiben!
Titel: Re: ambulante Therapie, wer trägt die Kosten?
Beitrag von: Ilona am 11 April 2024, 18:48:36
Ja, an dem alten Großmutter-Spruch „die Zeit heilt alle Wunden“ ist was dran. Und ab einem Jahr merkt man das auch. Die Wunde ist nicht zu, aber sie heilt. Sie möchte aber weiterhin Pflege. Dran rumkratzen z. B. mag sie gar nicht. 
In diesem Sinne: Let it heal!!!
Alles Gute weiterhin!
LG Ilona