Chargeback, Probleme mit Glücksspiel- und Finanzdienstanbietern => Erfolge => Thema gestartet von: Alexx13 am 15 Juni 2020, 15:22:33

Titel: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Alexx13 am 15 Juni 2020, 15:22:33
Zitat
BGH zur Strafbarkeit von Glücksspielanbietern

Am 03.06.2020 hat der Bundesgerichtshof seine Leitsatzentscheidung vom 27.02.2020 veröffentlicht. Mit dieser Entscheidung hat der Bundesgerichtshof klargestellt, dass der Straftatbestand des § 284 StGB erfüllt ist, wenn ein Glücksspielanbieter das Glücksspiel ohne behördliche Erlaubnis veranstaltet. Dabei kommt es auch nicht darauf an, ob materiellrechtlich das Glücksspiel genehmigungsfähig wäre.

Wir zitieren einen der Leitsätze:

„Handelt der Täter ohne behördliche Erlaubnis, so kommt es für die Erfüllung des Tatbestands des § 284 Abs. 1 StGB nicht darauf an, ob sein Vorhaben materiellrechtlich genehmigungsfähig ist.“ (BGH, Urteil vom 27.02.2020 – 3 StR 327/19)

Allein maßgeblich ist das Vorhandensein einer behördlichen Erlaubnis, da § 284 Abs. 1 StGB verwaltungsakzessorisch ausgestaltet ist. Das bedeutet, dass alleine der Verwaltungsakt (= behördliche Erlaubnis) entscheidend ist und nicht das materielle Verwaltungsrecht.

Mit anderen Worten ist eine Strafbarkeit dann nicht gegeben, wenn eine rein formal wirksame Erlaubnis erteilt wurde. Wenn formal keine Erlaubnis vorhanden ist, ist der Straftatbestand des § 284 StGB erfüllt.

Bezogen auf das Onlineglücksspiel bedeutet dies, dass alle im Internet veranstalteten Sportwetten ohne formal erteilte Erlaubnis/Konzession einer deutschen Behörde den Straftatbestand des § 284 StGB erfüllen.

Dabei ist nach der BGH-Rechtsprechung irrelevant, ob eine solche beantragt wurde oder gar erteilt werden müsste, da sonst Sinn und Zweck des Erlaubnisvorbehalts leer laufen würden.

Wir zitieren:

„Das Fehlen einer behördlichen Erlaubnis erfüllt den Tatbestand des § 284 Abs. 1 StGB ungeachtet einer möglichen materiellrechtlichen Genehmigungsfähigkeit. Das Vorliegen eines Sachverhalts, bei dem die Erlaubnis erteilt werden könnte oder gar müsste, begründet keinen Tatbestandsausschluss, da sonst Sinn und Zweck des Erlaubnisvorbehalts leerliefen.“ (BGH, Urteil vom 27.02.2020 – 3 StR 327/19)

Da Onlinecasinos nicht mal erlaubnisfähig sind - also absolut verboten sind - ist der Straftatbestand gemäß § 284 StGB ohnehin erfüllt, wenn Onlinecasinospiele in Deutschland angeboten und veranstaltet werden.

Außerdem hat der Bundesgerichtshof klargestellt, dass die Strafbarkeit gemäß § 284 in Verbindung mit dem aktuellen Glücksspielstaatsvertrag nicht gegen EU-Recht verstößt.

Wir zitieren den weiteren Leitsatz:

„Europarechtliche Vorgaben stehen einer Strafbarkeit nach § 284 Abs. 1 StGB in Verbindung mit dem Glücksspieländerungsstaatsvertrag vom 15. Dezember 2011 (GlüStV) und dem Niedersächsischen Glücksspielgesetz (NGlüSpG) nicht entgegen.“ (BGH, Urteil vom 27.02.2020 – 3 StR 327/19)

Für Spieler, die ihr Geld bei Onlinesportwetten oder im Onlinecasino verspielt haben, ist das Urteil eine sehr erfreuliche Entscheidung.

Mit dieser Entscheidung kann den Onlineglücksspielanbietern nicht nur der Verstoß gegen § 4 Abs. 4 GlüStV (Internetverbot) vorgeworfen werden, sondern nunmehr auch die Strafbarkeit gemäß § 284 StGB.

§ 284 StGB stellt im Sinne des § 134 BGB ebenfalls ein Verbotsgesetz dar. Ein Verstoß dagegen führt dann zur Nichtigkeit des Glücksspielvertrages zwischen dem Spieler und dem Onlineglücksspielanbieter und somit zum Erstattungsanspruch des Spielers gegen den Onlineglücksspielanbieter.

In Anbetracht dieser BGH-Entscheidung und des Urteils des OLG Koblenz aus Juli 2019, mit dem Schadensersatz infolge des Verstoßes gegen das Onlineglücksspielverbot zugesprochen wurde, lohnt es sich gegen die Onlineglücksspielanbieter vorzugehen.

Quelle: https://www.anwalt.de/rechtstipps/bgh-zur-strafbarkeit-von-gluecksspielanbietern_168875.html

Edit durch Olli: Quellenangabe hinzugefügt
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Olli am 15 Juni 2020, 15:51:24
Hi!

Das bedeutet ... FREUDENTANZ ... :)


Meine Interpretation:
Mit diesem Urteil gibt es keine Grauzone im Bereich der Sportwetten mehr!
Da das Konzessionsverfahren, sogar durch die Glückspielanbieter selbst, gekippt wurde, handeln alle Sportwettanbieter unerlaubt!
Hier gilt dann auch nicht mehr die 1000 € - Grenze je Monat aus dem Glückspielstaatsvertrag.

Desweiteren können nun die Online-Casino und Online-Wettanbieter, zumindest innerhalb der EU, strafrechtlich belangt werden.
Es bedarf also nun Käger, die dies einfordern. Im Fall der Fälle dürften bei dem Ausmaß der Straftaten die Höchststrafe von 5 Jahren für die Verantwortlichen, z.B. Geschäftsführer, angemessen erscheinen. (aus meiner Sicht noch zu niedrig!)


Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Alexx13 am 15 Juni 2020, 16:48:48
Naja aber alles wieder mit einem Anwalt extra verbunden, damit man sein Geld ( Schadensanspruch ) geltend machen kann, Die Mails bleiben die gleichen....

Mal sehen was die Tage noch mit sich bringen😁👍
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: kotek123 am 15 Juni 2020, 17:22:25
solange keiner alle möglichkeiten einer klage und vollstreckung durchzieht, werden die sich auf EU beziehen. Die wissen genau, dass kaum einer überhaupt die finanzielle und nervliche Kraft hat, diese Sache bis Ende durchzuziehen. Und falls einer soweit kommt, wird am Ende eine außergerichtliche Einigung erziehtl und man bekommt nichts mehr mit von diesem Fall.
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Olli am 15 Juni 2020, 17:25:20
Man müsste sich mal informieren, ob es für einen Spieler sinnvoll ist, Strafantrag zu stellen.
Diesen kann nur ein Geschädigter stellen.
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Alexx13 am 15 Juni 2020, 17:34:06
Der Kläger dürfte sich dann auf eine außergerichtliche Einigung nicht einlassen und es also durchziehen so das es auch öffentlich dann wird...

Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Vetram am 15 Juni 2020, 17:39:05
Stellt sich die Frage ob der Leitsatz auch auf die Zahlungsanbieter Einfluss hat???
Jetzt ist es ja amtlich dass das Betreiben der Casinos illegal ist.
Da sollte jeder der die Möglichkeit hat noch ein CB ausführen
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Alexx13 am 15 Juni 2020, 17:47:42
Ja...
Whdg meinte gegen Sofortüverweisung machen die bzw. Haben die gerade keine Chance die wollen es direkt gegen Casinos versuchen...
Paypal CB haben die meisten ja schon getan.
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Carmen86 am 15 Juni 2020, 20:11:21
Strebt whdg denn auch eine Anklage gegen die OCs an?
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Kläger2019 am 15 Juni 2020, 21:02:00
Strebt whdg denn auch eine Anklage gegen die OCs an?
Wirholendeingeld.de macht im Grunde nichts anderes, wie die Anwälte selber. Die warten genauso auf ein höchstrichterliches Urteil gegen Casinos, um dementsprechend die Klienten, darauf bezugnehmend, zu vertreten und die gezahlten Gelder zurückzuholen. Ich würde keine 43% abgeben wollen, wo schon relativ sicher ist, durch selbst beauftragte Anwälte, die ebenso dieses Urteil als Fundament nehmen.
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Alexx13 am 15 Juni 2020, 21:08:20
@Kläger

Sehe ich genauso, die warten nur ab bis es jeder machen kann nur kassieren die Provisionen. Wie bei Paypal, nur wusste ich das damals nicht bevor ich das Forum fand. Ansonsten hätte ich mir die 35% auch sparen können und es selber hätte zurückholen können.
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Olli am 15 Juni 2020, 21:59:46
Hi Leute!

Zerschießt doch bitte nicht das Thema.
Zu Euren Fragen gibt es massenhaft Threads, in denen Ihr nachlesen könnt.
Ansonsten eröffnet bitte Eure eigenen Threads.
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Born4Nothing am 15 Juni 2020, 23:12:37
Man müsste sich mal informieren, ob es für einen Spieler sinnvoll ist, Strafantrag zu stellen.
Diesen kann nur ein Geschädigter stellen.

Auf Grund der Leitsatzentscheidung vom BGH sollte man, zumindest nach meiner persönlichen Meinung, erst den Kontakt mit dem OC suchen und darauf hinweisen und abermals eine Frist von 14 Tage (besser 21 Tagen) setzen zur Rückzahlung; sofern das OC weiterhin blockt einen RA kontaktieren und ggf. Strafanzeige stellen.

Gut, ich schreib nun die OC per Mail an und schauen wir mal was passiert.

Nachtrag:

Mail an das OC ist raus.....warten....
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Kläger2018 am 16 Juni 2020, 00:06:31
So sehr ich solche Urteile auch begrüße - aber für meinen Geschmack wird hier zu pauschal und oberflächlich argumentiert und zitiert.

Auch wenn das so in den Leitsätzen des Urteils steht aber:

"Außerdem hat der Bundesgerichtshof klargestellt, dass die Strafbarkeit gemäß § 284 in Verbindung mit dem aktuellen Glücksspielstaatsvertrag nicht gegen EU-Recht verstößt."

müsste eigentlich wie folgt lauten:

"Der BGH hat klargestellt, dass die Strafbarkeit gemäß § 284 in Verbindung mit § 25 I GlüStV ......nicht gegen EU-Recht verstößt.

Es geht hier um einen rein innerstaatlichen Sachverhalt ohne Auslandsbezug. Selbst wenn der GlüStV als Ganzes, insbesondere § 4 Abs. 4 GlüStV, mit EU-Recht vereinbar wäre/ist, muss man immer noch
alle sonstigen Tatbestandsmerkmale des § 284 StGB in Bezug auf ausländische Online-Casino-Betreiber prüfen, um eine Strafbarkeit herbeizuzaubern - so einfach ist das also dann doch nicht......
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Born4Nothing am 16 Juni 2020, 00:13:12
Was willst du denn mit §25?

Fakt ist die OC Argumentieren doch ständig das der Glückspielstaatsvertrag gegen EU-Recht verstößt was er nach der Ansage und der Leitsatzentscheidung des BGH zweifelfrei nicht tut; auch nicht was die Strafbarkeit anbelangt.

Wenn ein OC eine Webseite mit deutscher Sprache und deutschen AGB, ergo für den deutschen Markt, ausgelegt wurde - und dies ist bei sämtlichen OC gegeben -  müssen diese sich auch in dem jeweiligen Land, für die das ausgelegt und angeboten wird, auch an die geltenden Gesetzte halten und das schließt den Erstattungsanspruch (OLG Koblenz) und Straftatbestand (BGH) ein da diese sich an die deutschen Gesetze halten müssen!

Bei mir in Ba-Wü hat kein OC eine Erlaubnis - ergo total verboten - ergo alles nichtig und der Straftatbestand ist somit erfüllt und komplett nichtig inkl. Erstattungsanspruch gegenüber OC.

Kohärenzgebot --> (OLG Koblenz, Urteil vom 03.07.2019 – 9 U 1359/18 -, Rn. 92 ff.)

Zitat
„Es liegt auch kein Verstoß gegen das Kohärenzgebot vor. Regelungen im
Monopolbereich müssen an einer tatsächlichen Verfolgung unionsrechtlich
legitimer Ziele ausgerichtet sein. Über den Monopolsektor hinausgreifend fordert
das Kohärenzgebot, dass eine die Dienstleistungsfreiheit einschränkende
Regelung nicht durch eine gegenläufige mitgliedstaatliche Politik in anderen
Glücksspielbereichen mit gleich hohem oder höherem Suchtpotenzial in einer
Weise konterkariert werden darf, die ihre Eignung zur Zielerreichung aufhebt (vgl.
BVerwGE 147, 47 = NVwZ-RR 2014, 181 Rn. 31 ff., 51 ff. mwN, und BVerwGE 157,
126 [165] = NVwZ 2017, 791). Hingegen verpflichten die unionsrechtlichen
Grundfreiheiten den Mitgliedstaat nicht zu einer sämtliche Glücksspielsektoren
und föderale Zuständigkeiten übergreifenden Gesamtkohärenz
glücksspielrechtlicher Maßnahmen (BVerwG NVwZ 2018, 895; BVerwGE 147, 47 =
NVwZ-RR 2014, 181 Rn. 53 u. 55).
Soweit Glücksspiele im Internet zwischenzeitlich gemäß § 4 Abs. 5 GlüStV
teilweise zugelassen sind, widerspricht dies nicht der konsequenten Eindämmung
der den Glücksspielen immanenten Gefahren. Die ausnahmsweise
Erlaubniserteilung für Lotterien sowie Sport- und Pferdewetten im Internet ist
nach § 4 Abs. 5 GlüStV an strenge Voraussetzungen geknüpft, die dem
spezifischen Gefährdungspotenzial des Online-Glücksspiels Rechnung tragen (vgl.
BVerfGK 14, 328 = NVwZ 2008, 1338). Insbesondere ist gemäß § 4 Abs. 5 Nr. 3
GlüStV eine Erlaubnis für solche Online-Glücksspiele ausgeschlossen, bei denen
besondere Suchtanreize durch schnelle Wiederholung bestehen. Lotterien mit
hoher Ziehungsfrequenz, die dadurch zum Weiterspielen animieren, sind im
Internet daher nicht erlaubnisfähig. Es ist nicht erkennbar, inwieweit die
begrenzte und regulierte Zulassung von Lotterien sowie Sport- und Pferdewetten
im Internet die Erreichung des Ziels der Suchtbekämpfung bei im Internet
weiterhin verbotenen Glücksspielen konterkarieren würde (BVerwG NVwZ 2018,
895, beck-online).“ (OLG Koblenz, Urteil vom 03.07.2019 – 9 U 1359/18 -, Rn.
92 ff.)

Doch, es ist so einfach  ;D
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Kläger2018 am 16 Juni 2020, 00:38:29
"Was willst du denn mit §25?"

Es geht hier um Mindestabstände zwischen Spielhallen- steht doch im Urteil.

"Fakt ist die OC Argumentieren..." - Wir kennen die Argumentation der OCs mittlerweile

"Doch, es ist so einfach"

Voraussetzungen der Strafbarkeit sind immer noch: Tatbestandsmäßigkeit, Rechtswidrigkeit und Schuld.

Wie kommst du nur darauf, dass alles immer so einfach und klar sei? Das ist für mich einfach zu sehr Stammtischgespräch.

Man darf sich ja über solche Urteile freuen, aber bitte mit Maß und Ziel.

Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Kläger2018 am 16 Juni 2020, 00:52:39
Meine Güte Born. Du machst einen hier total durcheinander.  :-\ :-\ :-\ Ja, das OLG sagt das. Sagt das diesbezüglich auch der BGH???? Hier geht es doch gerade um das BGH-Urteil des 3. Strafsenats.

Immer dran denken: Vor Gericht werden immer nur Einzelfälle entschieden. Gefährlich, wer da jetzt hingeht und scheinbar die Lösung für den gesamten Online-Glücksspielmarkt erkennt, auf die wir alle warten.



Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Rofl1312 am 16 Juni 2020, 01:03:32
Moin,

wenn die Kasinos jetzt immer noch mit der Dienstleistungsfreiheit kommen sowie Europarecht, dann sind echt irgendwann mal gegen einen Wand gelaufen oder vom Wickeltisch gefallen.

Ich kann mir allerdings vorstellen, dass die Kasinos jetzt so argumentieren werden dass sie eine Rückerstattung verneinen aufgrund der Teilnahme am illegalen Glücksspiel, quasi der Anbieter und der Teilnehmer haben sich strafbar gemacht.
Oder sie werden sich gar nicht mehr dazu äußern.

Die nächsten 6 Tage bin ich arbeiten, werden dann mal wieder die Kasinos wie ein Bettler abklappern und mal freundlichst anklopfen wie es denn aussieht mit der Rückerstattung, Hoffnung habe ich keiner aber man kann es ja mal versuchen.

Ergänzung:

Aus meiner Sicht hat der Spieler keine Strafbare Handlung begangen, er wurde durch den Anbieter getäuscht.
Die Täuschung ergibt sich aus meiner Sicht aus der Aufmachung der Webseite (Deutscher Support / Deutsch Programmiert) sowie teilweise fehlerhaften Auskünften des Supportes des jeweiligen Anbieters.
Wenn eine Strafbare Handlung des Spielers stattgefunden hätte, dann hätte das OLG-Koblenz kein Schadensersatz zugesprochen.
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Born4Nothing am 16 Juni 2020, 09:31:56
@Kläger

Daher auch das Kohärenzgebot welches auch für den BGH gelten sollte. Sicherlich immer einen RA konsultieren.
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: fch86 am 16 Juli 2020, 16:30:48
Habe auch mal was aufgesetzt und zu einem OC geschrieben. Die haben mich jetzt zur Schlichtung zu EADR verwiesen. Soll man das den Fall öffnen oder ist das einfach nur ein sinnloser Verein?
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Carmen86 am 16 Juli 2020, 18:05:24
Sinnloser Verein!!! Ich habe bei Lapa... o mal ein Limit gesetzt, welches ich jedoch jeden Monat überziehen konnte, ich hatte alles schriftlich. Lapa... o hat in mehreren Mails von einer "vereinbarten Einzahlung" geschrieben. Eadr hat es nicht interessiert!
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Rofl1312 am 16 Juli 2020, 19:52:46
Moin,

ADR-Verfahren kannst Du vergessen, die unterstellen dir immer betrügerisch gehandelt zu haben.

Ich konnte mich damals in einem Casino doppelt anmelden, von der doppelten Anmeldung habe ich erst erfahren als ich Kontoauszüge durchgesehen habe und festgestellt habe dass eine ehemalige Registrierung 3 Jahre zurück liegt.

Eigentlich ist dies ein Verstoß nach den Regularien der MGA und hätte eigentlich Konsequenzen haben müssen für das Casino, hatte es aber nicht.


Das Casino hat sich im Verfahren wie folgt geäußert:

Der Spieler registrierte sich mit betrügerischen Absichten, er entfernte aus seiner Adresse die Bindestriche um so das System zu täuschen.. [...]

Meine Erwiderung darauf war:

Das System zur Registrierung lies keine Bindestriche zu, daher mussten diese entfernt werden, siehe Screenshot sowie beigefügtes Video.

Urteil im ADR:

Der Spieler handelte in betrügerischer Absicht, daher hat er kein Anspruch auf Erstattung, den Ausführungen des Casinos schließen wir uns an.

Unglaublich, meinen Ausführungen wurde keine Beachtung geschenkt.

Die MGA hat diesen Fall ebenfalls untersucht und hat keine Schritte unternommen und sich ebenfalls dem ADR-Verfahren angeschlossen.


Fazit:

Da kackt niemand niemanden vor die Tür in Malta, wenn du aus Deutschland kommst, bist du der gefi...te und hast keinerlei rechte, du hast Geld einzuzahlen und die Klappe zu halten, und im Streitfall haste die Arschkarte.

Im ADR-Verfahren wirst du keine Chancen haben, das Casino wird sich was einfallen lassen und dich dumm dastehen lassen, wie es bei mir der Fall war, trotz wasserdichter Beweise.



Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: fch86 am 16 Juli 2020, 21:50:34
Echt krass...hab es mir schon fast gedacht weil die ja auch in Malta sitzen. Also müsste man in Deutschland Klage einreichen gegen das OC oder?
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Born4Nothing am 17 Juli 2020, 10:40:46
Zitat
Die MGA hat diesen Fall ebenfalls untersucht und hat keine Schritte unternommen und sich ebenfalls dem ADR-Verfahren angeschlossen.

-->
Zitat
We would like to inform you that a license issued by the MGA enables license holders to operate in or from Malta, or through a
 Maltese legal entity. It is the licensee that is responsible for adhering to the laws of the respective targeted jurisdictions. Ultimately, the licensee must exercise due care in selecting the markets in which it pursues its activities and the advertising thereof, and to ensure that the activity is underpinned by justifiable arguments.
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Bastian0307 am 17 Juli 2020, 14:06:42
Ja was soll man dazu sagen. Die MGA trifft so gesehen keine Schuld. Die geben Ihre Lizenz nach besten Wissen und gewissen aus und verdienen damit einen batzen Kohle. Die tangiert das auch nicht weil wie Born schon schreibt die den Lizenznehmer in die Pflicht nehmen. Dieser hat Sorge zu tragen das er die Märkte bedient die es rechtlich gestatten und es nicht illegal ist. Also die MGA schiebt im Klartext die Verantwortung an den Lizenznehmer weiter.

Und der stellt sich dumm...
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: fch86 am 17 Juli 2020, 19:54:51
Überlege jetzt nun vom Anwalt ein außergerichtliches Schreiben aufsetzen zu lassen. Was ist eure Meinung zu CLLB Rechtsanwälte?
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Bastian0307 am 17 Juli 2020, 22:17:41
Naja Anwälte sind Anwälte. Die Frage ist eher ob sich das lohnt oder nur verschwendetes Geld ist.
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Dennis47 am 18 Juli 2020, 02:27:39
Moin,

ADR-Verfahren kannst Du vergessen, die unterstellen dir immer betrügerisch gehandelt zu haben.

Ich konnte mich damals in einem Casino doppelt anmelden, von der doppelten Anmeldung habe ich erst erfahren als ich Kontoauszüge durchgesehen habe und festgestellt habe dass eine ehemalige Registrierung 3 Jahre zurück liegt.

Eigentlich ist dies ein Verstoß nach den Regularien der MGA und hätte eigentlich Konsequenzen haben müssen für das Casino, hatte es aber nicht.

Nur mal interessehalber damit ich das richtig verstehe, hast du mit dem anscheinend vergessenen Account irgendwelche Aktivitäten (Chargeback z.B.) getätigt und danach ruhen lassen;- und somit vergessen, oder wieso hast du dich überhaupt neu registriert?

Das wäre jedenfalls ein Grund dafür, dir betrügerische Aktivitäten vorzuwerfen. Ansonsten versteh ich den Vorwurf nicht, zumal dein Grundanliegen nichts damit direkt zu tun haben sollte und es eher ein Fehler im System des Casinos ist, das man sich mit gleicher Adresse&Namen doppelt registrieren kann. Hier z.B. stimme ich dir klar zu, das die MGA zumindest gemäß ihrer Aufgaben darauf hinwirken muss, das derartige Sicherheitslücken geschlossen werden müssen

Zitat
Der Spieler handelte in betrügerischer Absicht, daher hat er kein Anspruch auf Erstattung, den Ausführungen des Casinos schließen wir uns an.

Unabhängig dessen, ob hier betrügerische Absichten vorhanden sind. Bei der Absicht, den vorangegangenen Geschäftsvertrag mit all seinen Einzahlungen und Auszahlungen rückgängig machen zu wollen, würde man ja sogar selbst wenn man zuvor betrügerisch gehandelt hat, mit einem Wohlwollen genau diesen Vorwurf aus der Welt schaffen. Argumentativ einfach angreifbar wie die da schreiben.

Zitat
We would like to inform you that a license issued by the MGA enables license holders to operate in or from Malta, or through a
 Maltese legal entity. It is the licensee that is responsible for adhering to the laws of the respective targeted jurisdictions. Ultimately, the licensee must exercise due care in selecting the markets in which it pursues its activities and the advertising thereof, and to ensure that the activity is underpinned by justifiable arguments.

"Ultimately, the licensee must exercise due care in selecting the markets in which it pursues its activities and the advertising thereof, and to ensure that the activity is underpinned by justifiable arguments."

Eben und genau das machen die Casinos eben nicht. Dabei ist es mehr als nur einfach entsprechende Kunden aus Ländern, in denen deren Geschäft verboten ist, auszuschließen.
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Born4Nothing am 18 Juli 2020, 09:51:39
Du kannst dem OC schreiben was du willst - interessiert die nicht die Bohne...!
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Kläger2019 am 18 Juli 2020, 10:02:22
Du kannst dem OC schreiben was du willst - interessiert die nicht die Bohne...!

Das ist leider wahr.
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: fch86 am 18 Juli 2020, 10:08:09
Naja Anwälte sind Anwälte. Die Frage ist eher ob sich das lohnt oder nur verschwendetes Geld ist.

Die schreiben das sie gute Erfolgsaussichten in meinem Fall sehen. Aber meine Frage ist ob sich das am Ende echt lohnt...
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Herr R. am 18 Juli 2020, 10:13:15
Man kann es mit dem außergerichtlichen Schreiben versuchen aber mit Anwalt und wenn es nicht zieht gleich darauf mit Klageverfahren durchziehen.

Bei mir ist es im Moment so:

1. Schreiben mit Anwalt an OC
Antwort OC bla bla bla kein Vergleich

2. Schreiben mit Anwalt an OC
Antwort von Rechtsanwalt OC bla bla bla kein Vergleich

3. Schreiben mit Anwalt an Anwalt OC
Antwort von Rechtsanwalt OC bla bla bla keine Grundlage für Vergleich

4. und letztes Schreiben mit Anwalt an Anwalt OC mit Vergleichsvorschlag Summe XXX wenn wieder nur kommt bla bla bla dann geht's gleich zur Klageschrift über und dann aber bis zum bitteren Ende!!!!

Weil dann ist es so wie bei Born und PayPal genug guten Willen gezeigt dann wird Geld in die Hand genommen um ein Urteil zu bekommen für alle!!!!

Schönen Samstag noch



Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Olli am 18 Juli 2020, 10:50:47
Wozu die vielen Gutwill-Schreiben? Eines reicht vollkommen. Im Gegenteil zeigst Du Dich verwundbar, bei so vielen Schreiben.

Die Klage hingegen zeigt Deinen Streitwillen und da gibt es dann immer noch Gelegenheit für das OC einzulenken um sich zu vergleichen, oder die Forderungen vollumfänglich zu begleichen.
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Carmen86 am 18 Juli 2020, 11:00:14
Ich sehe das genauso.  Mein erstes Schreiben vom Anwalt läuft gerade. Wenn da nichts zurück kommt (Bis Donnerstag ist Zeit) werde ich wahrscheinlich klagen. Ich würde höchstwahrscheinlich PKH bekommen, ansonsten wäre es mir nicht möglich zu klagen. Viele Grüße Caro
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: fch86 am 18 Juli 2020, 12:08:54
Ich sehe das genauso.  Mein erstes Schreiben vom Anwalt läuft gerade. Wenn da nichts zurück kommt (Bis Donnerstag ist Zeit) werde ich wahrscheinlich klagen. Ich würde höchstwahrscheinlich PKH bekommen, ansonsten wäre es mir nicht möglich zu klagen. Viele Grüße Caro

Läuft dann die PKH über den Anwalt oder muss man sich selbst darum kümmern?
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: hinterda am 18 Juli 2020, 12:10:10
Wenn Ich das hier so lese, dann habe ich das Gefühl als sei es aktuell deutlich einfacher ein Chargeback in trockene Tücher zu bekommen. Aber solange wie ich hier keinen
klaren Erfolg sehe halte ich mich zurück und warte vorallem auf den OLG Born Fall!
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Carmen86 am 18 Juli 2020, 13:10:32
@FCH86 So wie ich es verstanden habe, muss man sich selbst darum kümmern, es gibt einen sehr langen Antrag dafür.
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Bastian0307 am 18 Juli 2020, 15:21:05
Den PKH als solches wird mit der Klage vom Anwalt gestellt. Die Vorbereitung also den Antrag ausfüllen und die nachweise erbringen musst du selbst. Der Antrag ist sehr detailliert und du musst dich wie beim Offenbarungseid komplett nackt machen. Es gibt nen PKH Rechner im Netz da kannst du ausrechnen ob du komplett PKH gewährt bekommst und es erst zurück zahlen musst wenn es dir finanziell besser geht oder du bekommst PKH in Form einer Ratenzahlung gewährt.

Bis 5.000 € darfst du an Mitteln haben also "hohe Kante" alles darüber hinaus wird angerechnet. Ich sag mal so, wenn du mtl. ca. 1.140 € zur Verfügung hast bekommst es alles drüber hinaus wird ne Ratensache
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: wluchten66 am 08 August 2020, 04:11:20
Zur Info...ich hatte jetzt Gespräche mit meinem Anwalt und wir werden diesen Schritt gegen mindestens 3 Casinos gehen.
Ein viertes hat ihren Anwalt zu Gesprächen vorgeschickt...mal sehen, was da kommt.

Ich halte Euch auf dem Laufenden
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: wluchten66 am 08 August 2020, 09:20:29
Drücke dir auch die Daumen  :)
Der Betrag ist egal...wichtig ist, das wir alle was daraus gelernt haben  8)
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Beavis am 08 August 2020, 16:20:38
Hi ihr zwei,

Darf ich fragen über welche Kanzlei ihr das macht und um welche Casinos es geht?
Dürft mir gerne auch privat antworten :)

Gruß
Beavis
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: wluchten66 am 10 August 2020, 00:12:58
Da noch nichts fix ist, halte ich mich erstmal zurück :) Morgen früh spreche ich mit einem Anwalt einer Gegenpartei...denke aber, da kommt nichts bei rum
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Ilona am 10 August 2020, 09:02:28
Du sprichst mit dem Anwalt der Gegenseite? Persönlich? Das würde ich mir sehr gut überlegen. Was soll das bringen? Gibt es denn bereits was Schriftliches?  Etwas zum Verhandeln?
LG Ilona
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: wluchten66 am 10 August 2020, 13:55:29
Ich möchte/kann nicht zu viel dazu sagen...nur soviel: Das Gespräch hat etwas gebracht. Und ich kann nur jeden ermutigen, den Klageweg gegen Online Casinos zu gehen!
Ich bin ein Mensch, der sich sehr gut vorbereitet und ich denke, ein Anwalt weiß im Moment nicht viel mehr als ich. Und Gespräche mit Anwälten sind für mich nichts besonderes.

Zu gegebener Zeit mehr...
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: wluchten66 am 10 August 2020, 14:15:43
Ach...ich habe aber noch eine generelle Frage...
Wenn ihr von Vergleichen sprecht, welche Summe wäre denn da angemessen? Das frage ich mich gerade, denn: es handelt sich sowohl seitens des Casinos auch seitens des Spielers um eine illegale Aktivität. Lassen wir das Risiko des Spielers wegen Unwissenheit mal ausser acht, hat das Casino illegal gehandelt. Zieht man es bis zum Ende durch, sollte doch eigentlich der Rückerstattungsbetrag 100% betragen plus Strafe gegen den Casinobetreiber? Warum dann vergleichen?
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: hinterda am 11 August 2020, 11:38:36
@WLUCHTEN66:
Vergleich deswegen, weil dieses "bis zum Ende durchziehen" also alle Instanzen gehen einige Tausender, die Glückspielsüchtige eher selten besitzen, kosten würde
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Dennis47 am 15 August 2020, 07:37:15
Zitat
Ich möchte/kann nicht zu viel dazu sagen...nur soviel: Das Gespräch hat etwas gebracht. Und ich kann nur jeden ermutigen, den Klageweg gegen Online Casinos zu gehen!

Zitat
Ich bin ein Mensch, der sich sehr gut vorbereitet und ich denke, ein Anwalt weiß im Moment nicht viel mehr als ich. Und Gespräche mit Anwälten sind für mich nichts besonderes.

Skurrile Aussagen, suggeriert das du sehr selbstsicher im Umgang mit dem Zivilrecht und deren Verfahren sowie der taktisch klugen Kommunikation mit streitigen Parteien/dessen Vertreter bist. Nette Außendarstellung. Ohne das du Details erwähnst, aber zugleich den Erfolg der verschwiegenen Argumentationen feierst.

Forderst hier jedoch  öffentlich dazu auf, das Glücksspiel-Süchtige das Rechtssystem im vollen Umfang in Anspruch nehmen, sich teure Anwälte nehmen und kostspielige Klage verfahren anstreben (ohne das Kostenrisiko zu erwähnen), wirkst dabei vermeintlich bei Außenstehende als seriös.. und haust dann tatsächlich anschließend diese Frage raus, obwohl du zuvor doch der promovierte Jura Experte warst der langjährige Anwälte auf Augenhöhe betrachtet:

Zitat
Ach...ich habe aber noch eine generelle Frage...
Wenn ihr von Vergleichen sprecht, welche Summe wäre denn da angemessen? Das frage ich mich gerade, denn: es handelt sich sowohl seitens des Casinos auch seitens des Spielers um eine illegale Aktivität. Lassen wir das Risiko des Spielers wegen Unwissenheit mal ausser acht, hat das Casino illegal gehandelt. Zieht man es bis zum Ende durch, sollte doch eigentlich der Rückerstattungsbetrag 100% betragen plus Strafe gegen den Casinobetreiber? Warum dann vergleichen?

Ich hoffe doch das derartige irreführende Profilierungsbeiträge konsequenter seitens der Mods zumindest mal in den Fokus geraten und ggf gekennzeichnet/gelöscht werden
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Kläger2019 am 15 August 2020, 09:58:00
Zitat
Ich möchte/kann nicht zu viel dazu sagen...nur soviel: Das Gespräch hat etwas gebracht. Und ich kann nur jeden ermutigen, den Klageweg gegen Online Casinos zu gehen!

Zitat
Ich bin ein Mensch, der sich sehr gut vorbereitet und ich denke, ein Anwalt weiß im Moment nicht viel mehr als ich. Und Gespräche mit Anwälten sind für mich nichts besonderes.

Skurrile Aussagen, suggeriert das du sehr selbstsicher im Umgang mit dem Zivilrecht und deren Verfahren sowie der taktisch klugen Kommunikation mit streitigen Parteien/dessen Vertreter bist. Nette Außendarstellung. Ohne das du Details erwähnst, aber zugleich den Erfolg der verschwiegenen Argumentationen feierst.

Forderst hier jedoch  öffentlich dazu auf, das Glücksspiel-Süchtige das Rechtssystem im vollen Umfang in Anspruch nehmen, sich teure Anwälte nehmen und kostspielige Klage verfahren anstreben (ohne das Kostenrisiko zu erwähnen), wirkst dabei vermeintlich bei Außenstehende als seriös.. und haust dann tatsächlich anschließend diese Frage raus, obwohl du zuvor doch der promovierte Jura Experte warst der langjährige Anwälte auf Augenhöhe betrachtet:

Zitat
Ach...ich habe aber noch eine generelle Frage...
Wenn ihr von Vergleichen sprecht, welche Summe wäre denn da angemessen? Das frage ich mich gerade, denn: es handelt sich sowohl seitens des Casinos auch seitens des Spielers um eine illegale Aktivität. Lassen wir das Risiko des Spielers wegen Unwissenheit mal ausser acht, hat das Casino illegal gehandelt. Zieht man es bis zum Ende durch, sollte doch eigentlich der Rückerstattungsbetrag 100% betragen plus Strafe gegen den Casinobetreiber? Warum dann vergleichen?

Ich hoffe doch das derartige irreführende Profilierungsbeiträge konsequenter seitens der Mods zumindest mal in den Fokus geraten und ggf gekennzeichnet/gelöscht werden

Ich verstehe nicht, was dein Problem ist. Der Beitragsverfasser hat uneingeschränkt Recht. Und dieses Wissen in einem öffentlichen Forum zu teilen, sodass Andere, in der gleichen Position steckend, davon profitieren können, hilft doch allen Anderen auch. Wen jeder jeden helfen würde, wäre jedem geholfen.

Ich kann euch zu meinem Weg kurz etwas berichten:
Außergerichtliche Schreiben haben nahezu, 99% mit oder ohne Anwalt, keine Erfolgsaussichten.
Es geht leider oder meinetwegen zum Glück, nur über den Klageweg. 8 von 10 Casinos gefühlt, vergleichen sich nach Klageeinreichung. Warum? Weil Sie nun die Ernsthaftigkeit des Spieler und seines Anwaltes spüren und erkennen. Was noch? Weil nunmehr auch ein Gericht involviert ist und nicht nur 2 Parteien "miteinander streiten".

Da unzweifelfrei das Casino im Unrecht ist, werden Vergleiche + die enstandenen Anwaltskosten des Klägers übernommen. Warum Vergleiche und keine 100%tige Rückzahlung? Es wird verglichen, weil der Beklagte bereit ist neben des Vergleichsangebots, zusätzlich die enstandenen Kosten des Klägers, wie Anwaltskosten, Gerichtskosten und ggf. die Einigungsgebühr, ebenso zu übernehmen. Die Casinos bieten in der Regel 2/3 (66%) der Forderung als Vergleich an.

Das ist ein Richtwert und kann nicht pauschalisiert werden, sondern ist individuell zu betrachten.
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Carmen86 am 15 August 2020, 19:00:21
@Kläger2019, woher weißt du das? Wenn wirklich 8/10 Casinos einen Vergleich bei Klageeinreichung anbieten, ermutigt das doch sehr zu handeln, meiner Meinung nach. Ich hätte aber gerne handfeste Belege für solche Aussagen.
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Kläger2018 am 15 August 2020, 19:46:32
Niemand wird hier allgemeingültige und handfeste Aussagen treffen können, was das Thema Vergleiche anbelangt. Vergleiche werden immer freiwillig abgeschlossen. Was für Fall A gilt, muss nicht für Fall B oder C gelten. Nur Urteile helfen weiter...
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Zukunft am 15 August 2020, 19:58:06
Würdet Ihr gegen die Online-Casinos oder gegen die Zahlungsdienstleister klagen?
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Kläger2019 am 15 August 2020, 19:58:54
Nur Urteile helfen weiter...

Urteile helfen auch nicht jeden weiter, da jede Klage individuell und schlecht übertragbar/anwendbar ist. Selbst wenn ein Urteil  zugunsten von Person A gefallen ist, muss Person B ggf. ebenso klagen um seinen Zweck durchzusetzen.

Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Kläger2019 am 15 August 2020, 19:59:22
@Kläger2019, woher weißt du das? Wenn wirklich 8/10 Casinos einen Vergleich bei Klageeinreichung anbieten, ermutigt das doch sehr zu handeln, meiner Meinung nach. Ich hätte aber gerne handfeste Belege für solche Aussagen.

Aus meiner eigenen Erfahrung.
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Kläger2019 am 15 August 2020, 20:00:09
Würdet Ihr gegen die Online-Casinos oder gegen die Zahlungsdienstleister klagen?
Casinos. Diese werden dann mit den Zahlungsabwicklern ensptrechend die Erstattungen verhandeln.
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Future am 15 August 2020, 20:39:59
Ich klage gegen glücksspielanbieter!
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Kläger2018 am 15 August 2020, 22:11:17
Nur Urteile helfen weiter...

Urteile helfen auch nicht jeden weiter, da jede Klage individuell und schlecht übertragbar/anwendbar ist. Selbst wenn ein Urteil  zugunsten von Person A gefallen ist, muss Person B ggf. ebenso klagen um seinen Zweck durchzusetzen.

Naja, Urteile helfen, dass eine Rechtsprechung erkennbar wird. Und wenn es dann noch höherinstanzliche Entscheidungen gibt, kann man sicherlich stressfreier klagen ;)
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Kläger2019 am 15 August 2020, 22:18:31
Naja, Urteile helfen, dass eine Rechtsprechung erkennbar wird. Und wenn es dann noch höherinstanzliche Entscheidungen gibt, kann man sicherlich stressfreier klagen ;)

Im Konjuktiven zu reden bringt auch keinen Erfolg. Mit wenn und hätte...
Rechtssprechungen sind auch ohne Urteile da und erkennbar. Urteile bestätigen lediglich diese.
 
Fakt ist: es gibt im Augenblick keine höherinstanzliche Entscheidungen. Bis solche Urteile gefällt werden, kann es Monate, wenn nicht sogar Jahre dauern, wenn man die Berufungen ebenso berücksichtigt.

Was spricht gegen die Vorgehensweise, selber zu Klagen?
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: hinterda am 15 August 2020, 23:11:01
@KLÄGER2019: Machen wirs mal an einem Beispiel: Ich habe 25.000€ beim Online Casino: xxxxx verloren

Nun reiche ich mittels Anwalt eine Klage gegen xxxxx ein. Das Online Casino bietet mir daraufhin einen Vergleich von 16.500€ an + alle entstandenen Kosten werden von xxxxx beglichen!

Ganz ehrlich: Traumszenario!

Und meine Frage an dich: Wie hoch wäre in diesem Fall das Kostenrisiko?
Auch wenn das OC schnell diesen Vergleich vorschlagen sollte wie viele tausend Euros habe Ich als Kläger schon zahlen/Vorstrecken müssen?

VG
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Dennis47 am 16 August 2020, 04:04:10
Zitat
Ich möchte/kann nicht zu viel dazu sagen...nur soviel: Das Gespräch hat etwas gebracht. Und ich kann nur jeden ermutigen, den Klageweg gegen Online Casinos zu gehen!

Zitat
Ich bin ein Mensch, der sich sehr gut vorbereitet und ich denke, ein Anwalt weiß im Moment nicht viel mehr als ich. Und Gespräche mit Anwälten sind für mich nichts besonderes.

Skurrile Aussagen, suggeriert das du sehr selbstsicher im Umgang mit dem Zivilrecht und deren Verfahren sowie der taktisch klugen Kommunikation mit streitigen Parteien/dessen Vertreter bist. Nette Außendarstellung. Ohne das du Details erwähnst, aber zugleich den Erfolg der verschwiegenen Argumentationen feierst.

Forderst hier jedoch  öffentlich dazu auf, das Glücksspiel-Süchtige das Rechtssystem im vollen Umfang in Anspruch nehmen, sich teure Anwälte nehmen und kostspielige Klage verfahren anstreben (ohne das Kostenrisiko zu erwähnen), wirkst dabei vermeintlich bei Außenstehende als seriös.. und haust dann tatsächlich anschließend diese Frage raus, obwohl du zuvor doch der promovierte Jura Experte warst der langjährige Anwälte auf Augenhöhe betrachtet:

Zitat
Ach...ich habe aber noch eine generelle Frage...
Wenn ihr von Vergleichen sprecht, welche Summe wäre denn da angemessen? Das frage ich mich gerade, denn: es handelt sich sowohl seitens des Casinos auch seitens des Spielers um eine illegale Aktivität. Lassen wir das Risiko des Spielers wegen Unwissenheit mal ausser acht, hat das Casino illegal gehandelt. Zieht man es bis zum Ende durch, sollte doch eigentlich der Rückerstattungsbetrag 100% betragen plus Strafe gegen den Casinobetreiber? Warum dann vergleichen?

Ich hoffe doch das derartige irreführende Profilierungsbeiträge konsequenter seitens der Mods zumindest mal in den Fokus geraten und ggf gekennzeichnet/gelöscht werden

Ich verstehe nicht, was dein Problem ist. Der Beitragsverfasser hat uneingeschränkt Recht. Und dieses Wissen in einem öffentlichen Forum zu teilen, sodass Andere, in der gleichen Position steckend, davon profitieren können, hilft doch allen Anderen auch. Wen jeder jeden helfen würde, wäre jedem geholfen.
Es gibt kein Problem. Kritisch finde ich nur solche Persönlichkeiten wie dich, die mit Halbwissen und Übermut Thesen/Meinungen als Fakten verbreiten. Das was du hier so schreibst wirkt nicht mehr wie ein Meinungsaustausch, sondern wie eine konkrete (falsche) Rechtsberatung. Das wiederum kann und wird sicherlich dazu führen, ... na ich muss dir mögliche Konsequenzen als Juristen sicherlich nicht genauer erklären, oder?  ;)

@Kläger2019, woher weißt du das? Wenn wirklich 8/10 Casinos einen Vergleich bei Klageeinreichung anbieten, ermutigt das doch sehr zu handeln, meiner Meinung nach. Ich hätte aber gerne handfeste Belege für solche Aussagen.

Aus meiner eigenen Erfahrung.

Herr "Rechtsanwalt", erläutern Sie doch bitte mal ihre Erfahrung. Beantworte diese durchaus berechtigte Frage mal konkreter.

@KLÄGER2019: Machen wirs mal an einem Beispiel: Ich habe 25.000€ beim Online Casino: xxxxx verloren

Nun reiche ich mittels Anwalt eine Klage gegen xxxxx ein. Das Online Casino bietet mir daraufhin einen Vergleich von 16.500€ an + alle entstandenen Kosten werden von xxxxx beglichen!

Ganz ehrlich: Traumszenario!

Und meine Frage an dich: Wie hoch wäre in diesem Fall das Kostenrisiko?
Auch wenn das OC schnell diesen Vergleich vorschlagen sollte wie viele tausend Euros habe Ich als Kläger schon zahlen/Vorstrecken müssen?

VG

https://www.der-prozesskostenrechner.de/
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Kläger2019 am 16 August 2020, 09:55:45
@Dennis47

Ich bin nicht verantwortlich, für das was du verstehst.
Meine Geschriebenes ist kein Halbwissen oder eine These, sondern Fakt. Ich habe selber ein Vergleichsangebot von einem OGA erhalten. Warum soll ich dieses Wissen bzw. meine Vorgehensweise nicht teilen?

Gerade solche Menschen wie Du, verbreiten Angst und Skepsis bei potenziellen Klägern.

Höre auf irgendetwas zu verhindern oder schlecht darzustellen. Darüber Hinaus bin ich kein Rechtsanwalt und kann keine Rechtsberatung anbieten. Eigene Erfahrungsberichte auszuführen, kann sicherlich progressiv sein und dient lediglich dem Ideenaustausch/Gedankenaustausch miteinander.
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Olli am 16 August 2020, 10:14:07
Hi Leute!

Ich muss hier mal wegen der vielen Vollzitate schimpfen.

Wer sich die Seiten dieses Threads durchliest, der möchte nicht permanent bereits Gelesenes noch einmal lesen.

Es reicht doch vollkommen aus, wenn mal ein Satz zitiert wird. Dann wird der Zusammenhang jedem sofort bewusst.
Ihr könnt aber auch selbst einen Satz formulieren, wenn ihr einen Consens aufbauen möchtet.

Ich habe ehrlich gesagt keinen Bock jetzt jedes der Zitate auf sein Minimum zu reduzieren. Das macht unnötige Arbeit und mir ist dafür meine Zeit einfach zu schade.

Wenn also künftig solche ellenlangen Zitate genutzt werden, werde ich diese rigoros und kommentarlos löschen ohne auf die Inhalte zu achten.
Selbst schuld, wenn dann Zusammenhänge flöten gehen.

Euch möchte ich nun bitten, Eure Beiträge selbst zu überarbeiten und die Zitate zu kürzen.

Ich danke für Euer Verständnis.
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Olli am 16 August 2020, 10:24:00
Und noch etwas ...

Geht beide mal an die Luft und tobt Euch bei einem Waldspaziergang aus ... :)

Habe es jetzt erst in einem Stream gesehen ... wenn einen negative Gefühle übermannen, dann soll man sie in Positive wandeln - ganz bewusst!
Ein Waldspaziergang z.B. kann dabei helfen. Oder eine Tafel Schokolade ... oder was Euch eben so einfällt.
Ich schütte mir jetzt ne Tasse Kaffee auf - "solche Persönlichkeiten wie" ich, brauchen Koffein ... ;)

Selbstgespräch: Cool ... alleine die Vorfreude hilft schon ... ;)
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: hinterda am 16 August 2020, 12:18:07
@Dennis: das wären nach dem Rechner dann 5000 Euro die man zahlen müsste

Und dann müsste innerhalb der 1. Instanz ein Vergleichsangebot kommen

Man muss schon ein gutes finanzielles Polster haben allein für einen kurzen Klageweg

Kann mal bitte jemand erklären wie viel man zahlen müsste (25000 Streitwert, 1.Instanz) wenn man Prozesskostenhilfe bekäme?
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Bastian0307 am 16 August 2020, 13:45:05
@Hinterda

Das kann man so pauschal nicht sagen was PKH betrifft. Es spielen viele Faktoren eine Rolle, vor allem deine eigene Situation (Einkommen, Miete etc...) und dann kann man gucken ob man theoretisch PKH bekommt als Vollfinanziert oder du Raten zahlen musst.
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: wluchten66 am 20 August 2020, 21:26:33
Guten Tag  :)

Also...bzgl. des Kostenrisikos würde ich mich zB mal kostenlos an eine Rechtskanzlei wenden. Die rechnet Dir das genau aus. Und wenn ein Spieler kein Geld mehr hat, dann gibt es 2 Möglichkeiten:
a. Prozesskostenhilfe
b. Einen privaten Sponsor hinzunehmen (wie whdg)
Beides Möglich...ich schreibe jetzt nicht, welchen Weg ich gehen würde.

Grundsätzlich kann ich nur aus den Gesprächen mit 2 Anwälten berichten plus eigener Recherche. Beide Anwälte haben klar gesagt: Das deutsche Recht gibt Ihnen die Möglichkeit, das verlorene Casino Geld wiederzuholen. Und hier sei gesagt: Das kann jeder seinen eigenen Anwalt fragen. Sicher ist nichts! Ich gebe nur wieder, was mir gesagt wurde. Und aufgrund der Gespräche kann ich für mich nur folgern, Klage einzureichen für Casino Verluste. Auch wurde mir gesagt, dass ein privater Investor sich nur für die Casino Verluste interessiert. Ergo: Sportwetten bleiben trotz der BGH Leitsätze scheinbar eine Grauzone.

Und ja: bei Gesprächen mit Anwälten mache ich mir nicht in die Hose. Wenn Gesprächsbereitschaft besteht ist doch eines klar: man will sich einigen. Sonst muss man ja nicht reden. Und ob ich mich mit oder ohne Anwalt einige...am Ende schlagen die was vor, dann was ich für richtig halte...wie auf einem Basar :)

Ich gebe hier nur Erfahrungen wieder. Jeder kann machen, was er mag. Schliesslich muss man auch einen Risikofaktor anmerken: wenn man Klage einreicht, dann setzt man sich dem Risiko aus, selbst verfolgt zu werden wegen Teilnahme am illegalen Glücksspiel. Und das muss man glaubwürdig ausräumen können. Das wissen auch die Wettanbieter. Und deswegen lassen sie es darauf ankommen.

So...keine Rechtsberatung.

Und warum ich gefragt habe, warum nicht bis zum Ende durchziehen...nochmal: ich gehe davon aus, dass man seine Casino Verluste zu 100% zurückerhält + in EU auch durchsätzungsfähig. Ja, einige haben das Geld nicht. Aber wenn man es nicht hat, dann hilft doch die PKH? Ich fand die Frage nur spannend, weil am Ende vermutlich jeder 66% + Übernahme aller Kosten durch die Gegenpartei wie erwähnt nehmen würde.

Nochmal: ich berate niemanden. Ich gebe nur meine Erfahrungen weiter...





Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: tarakko am 21 August 2020, 07:58:37
Hallo zusammen, ich möchte auch mal meinen Tipp dazugeben.

Solltet ihr in psychologischer oder ärztlicher Behandlung sein, solltet ihr auch das pathologische Spielen (Diagnoseschlüssel F63.0) bescheinigen lassen. Dies ist hilfreich um eine partielle Geschäftsunfähigkeit nachzuweisen um so ggf. vor einem anderen Hintergrund das Geld zurückzubekommen.

Falls ihr noch nicht in Behandlung seid, wäre das ein guter Schritt um anzufangen, denn ihr kümmert euch um eure Probleme und erhöht gleichzeitig die Chancen, den künftigen Prozess zu gewinnen.

LG
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: NW am 21 August 2020, 08:19:27
Also das würde ich mir aber dreimal überlegen ob ich mir da vor nem deutschen Gericht geschäftsunfähigkeit bescheinigen lassen würde.
Sowas zieht in der deutschen Bürokratie bestimmt seine Kreise und kommt unter Umständen irgendwann wie ein bummerang wieder auf dich zurück.

Der scheiss ist doch illegal, mehr sollte doch nicht nötig sein mmn. Und falls doch würde ich persönlich dass aber dennoch nicht machen aber kann ja jd für sich selbst entscheiden.
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: tarakko am 21 August 2020, 08:24:33
Also das würde ich mir aber dreimal überlegen ob ich mir da vor nem deutschen Gericht geschäftsunfähigkeit bescheinigen lassen würde.
Sowas zieht in der deutschen Bürokratie bestimmt seine Kreise und kommt unter Umständen irgendwann wie ein bummerang wieder auf dich zurück.

Der scheiss ist doch illegal, mehr sollte doch nicht nötig sein mmn. Und falls doch würde ich persönlich dass aber dennoch nicht machen aber kann ja jd für sich selbst entscheiden.

Es wäre ja nur eine partielle Geschäftsunfähigkeit. Das pathologische Spielen geht oft mit Kontrollverlusten einher. Es ist eine vorübergehende Störung der Geschäftsfähigkeit.

Ob es natürlich einer macht, muss jeder selbst wissen.

Der Staat sagt ja, dass der Scheiß illegal ist, aber es gibt ja genug Gerichte, Banken & Zahlungsanbieter denen das ziemlich egal ist. :-\
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Olli am 21 August 2020, 09:25:03
Huuuuu ... das ist schon eine Zeit lang her, als Dr. P. Rock auf eine der Jahrestagungen dieses Thema ansprach ...

Tenor: Finger weg davon ... viel zu aufwändig, viel zu kostenintensiv (wenn es vor Gericht geht: Gutachten - Gegengutachten - Gegengegengutachten ...) und juristisch viel zu unsicher ...

In etwas feineren Worten hieß es sinngemäß:

Zitat
Der scheiss ist doch illegal, mehr sollte doch nicht nötig sein mmn.

;)
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: BePoMeng am 21 August 2020, 11:10:45
Also bei mir wird gerade Klage eingereicht.

Bin gespannt ob da was von der Gegenseite (OC) kommt ;-)

Das Geld ist es mir auch wert für einen Versuch, klappts bei dem einen OC .... werde ich es  bei den anderen 10 ebenfalls probieren.

Ich halte euch auf Stand. :-)
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Ilona am 21 August 2020, 11:13:38
Olli hat Recht. Wer glücksspielsüchtig ist, ist nicht automatisch partiell geschäftsunfähig.
LG Ilona
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: tarakko am 21 August 2020, 15:19:04
Olli hat Recht. Wer glücksspielsüchtig ist, ist nicht automatisch partiell geschäftsunfähig.
LG Ilona

Habe ich vielleicht etwas ungünstig ausgedrückt.

Aber meiner Meinung nach erhöhen sich die Chancen auf eine Rückzahlung wenn eine Spielsucht vorliegt, oder?

So zumindestens hatte ich es mal gelesen gehabt.

LG
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: wluchten66 am 21 August 2020, 17:22:20
Mein Anwalt hat auch gesagt: bloß nicht partiell geschäftsunfähig. Ollis Ausführungen stimme ich 100% zu.
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: tarakko am 21 August 2020, 19:48:05
Hallo zusammen,

ich lern gern dazu, aber was ist der Nachteil? Also warum rät ein Anwalt davon ab?

Mein Anwalt sagte mir nämlich, dass ich mir eine Spielsucht diagnostizieren soll, da dies wohl für ein Verfahren dienlich wäre.

Grüße
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: wluchten66 am 23 August 2020, 15:36:48
Olli hat es schon beantwortet...genau das hat einer meiner Anwälte auch gesagt:
"viel zu aufwändig, viel zu kostenintensiv (wenn es vor Gericht geht: Gutachten - Gegengutachten - Gegengegengutachten ...) und juristisch viel zu unsicher ..."

Da reicht eine Bescheinigung m.E. nicht aus - hier gehts ja schließlich um viel Geld.

Und mein Anwalt hat noch etwas gesagt: ab 2021 wird es eine deutschlandweite Sperrdatei für Spieler geben, die sich anbieterübergreifend Sperren wollen. Wenn dann eine Abfrage seitens des Casinos erfolgt, wird der Spieler abgelehnt. Das halte ich für eine sehr gute Sache.

Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: tarakko am 23 August 2020, 16:19:08
Ah, gut ja vor dem Hintergrund würde das Kostenrisiko natürlich extrem steigen wenn man sich vor Gericht mit Gutachten bekriegt.

Das mit der bundesweiten Sperrdatei ab 2021 finde iche ebenfalls sehr gut und auch hilfreich... vorausgesetzt natürlich, die wird auch so eingeführt wie sie angekündigt wird ::)
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Micha2104 am 24 August 2020, 11:18:09
Hallo,

ich hätte da mal ein paar Fragen an euch, hoffe ihr könnt mir etwas helfen bzw. eure Erfahrungen mitteilen:

- wenn man eine Klage anstrebt, welchen Wert kann ich dann einfordern bzw. von welchem Zeitraum, waren das 2 oder 3 Jahre? (ggf mehr?)
- Klage richtet sich in der Regel immer gegen das Casino nicht gegen Bank / Kreditkarte richtig?
- macht evtl. das Beantragen eines Chargebacks Sinn um es dann zur Klage kommen zu lassen? (Wobei die Bank den Chargeback vermutlich schon nicht freigeben wird)
- gibt es Rechtschutzversicherungen, wo das ggf. mit abgedeckt ist bzw. kann einer eine sogar empfehlen?

Ich denke es gibt diverse negative Urteile (u.a. München, Leverkusen, Düsseldorf) und die Chancen selbst für einen Vergleich stehen eher gering oder wie seht ihr das? Also am Ende sind die Entscheidungen ja doch oft zugunsten der Banken/Casinos, da einem ja auch eine gewisse Schuld unterstellt wird.
Ich habe eine komplette Aufstellung mit Ein- und Auszahlungen für die letzten 48 Monate erstellt und nach Abzug der Einzahlungen bleiben ca. 75.000 EUR offen, aktuell habe ich noch ca. 50.000 EUR offen bei der Bank und tilge fleißig jeden Monat, seit Januar habe ich nicht mehr gespielt und hadere seit eben dieser Zeit mit einer evtl. weiteren Vorgehensweise.
Casino war Edit durch Olli: istdochegal und die Zahlungen liefen fast alle nur über eine Kreditkarte so als Info.

Ich habe mich mit dem Verlust eigentlich arrangiert und lebe wieder mein Leben ohne den "Druck", aber irgendwie wurmt mich dieser enorme Kredit doch immer wieder, auch weil da viel dran hängt in privater Hinsicht. Ich kann als Laie auch nur sehr schwer einschätzen, wie die Chancen auf Erfolg stehen.....immerhin geht es um einen recht hohen Streitwert und im Falle einer Niederlage kämen weitere zum Teil hohe Kosten auf mich zu, die ich dann nicht mehr aufbringen könnte....

Ich bin etwas ratlos, denke aber die Banken/Casinos sitzen am längeren Hebel trotz der klaren Gesetzeslage, traurig.
Daher wäre ich um grobe Einschätzung eurerseits dankbar. Wenn man sich dafür entscheidet zu Klagen muss man sich der Risiken und Kosten bewusst sein und dies ist im Moment auch noch etwas unklar, vielleicht könnt ihr mir da auch helfen.
Und ja ich kann eine Rechtsberatung aufsuchen, und das würde ich auch theoretisch tun, aber ich wollte erstmal euer Feedback abwarten und am Ende wird es vermutlich auch so sein, dass man bei 3 Anwälten auch 3 unterschiedliche Meinungen hört oder?

Danke vorab für eure Rückmeldung und seht es mir nach, falls ich es ggf. hier falsch gepostet habe.   
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Olli am 24 August 2020, 13:01:42
Hi Micha!

Wenn ich Dir jetzt all Deine Fragen beantworte, dann sitze ich ein paar Stunden vor der Tastatur. Dabei sind viele der Antworten auf Deine Fragen bereits im Forum verewigt.
Da ist es einfacher, wenn Du Dich durch das Forum liest und DANN Deine restlichen Fragen stellst.
Das wäre doch sinnvoll - oder nicht?
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Herr R. am 24 August 2020, 13:16:39
Olli ich hätte es nicht treffender schreiben können lesen lesen lesen und dann fragen!!

Aber zuerst lesen!!!!
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Alex86 am 24 August 2020, 13:26:02
Hallo Micha,

eins kann ich dir schon mal sagen es hat noch kein Urteil gegeben in dem das Casino gegen den Spieler gewonnen. Da Casinos verboten sind!

Grüße
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: wluchten66 am 26 August 2020, 10:57:06
Allerdings gefällt mir der Beitrag am Besten: Edit durch Olli: istdochegal  :)

Michael, ich kann Dir nur raten, wende Dich an eine anerkannte Kanzlei zu einem KOSTENLOSEN Erstgespräch. Du bekommst in diesem Gespräch alle Infos, die du brachst. Kostenlos! Gerade in deinem Fall klingt es mir sehr nach "Prozesskostenhilfe" und damit ein kostenmäßig geringes Risiko den Klageweg einzuschlagen. Oder anders: Chance/Risiko scheinen sehr Richtung Chance ausgerichtet.

Ich habe auch kein Mitleid mit den Wettanbietern. Mal ein Beispiel:
Ein Wettanbieter hatte nichts besseres zu tun als mir stetig Emails mit Bonuszahlungen zu senden, wenn ich mich mal wieder zurückgezogen oder sogar mein Konto geschlossen habe. Da habe ich dann keine Skrupel den Klageweg zu beschreiten.

Bzgl meiner Anwaltsgespräche kann ich nur konstanieren:
Casino Verluste sollte man zurückerhalten.
Sportwetten sind weiterhin eine Grauzone. Auch da könnte es sein.
Beides Zusammen darf/sollte ein Casino nicht anbieten - auch das spräche für eine Rückerstattung der Sportwettenverluste, wenn du bei einem Anbieter beides genutzt hast.

Aber:
Hast Du zB 100000 Verlust aufgeteilt in 80000 Sportwetten und 20000 Casino und du reichst den kompletten Betrag 100000 als Klage ein, gewinnst dann nur den Casino Bereich, könnte das finanziell sinnfrei sein (ausser du erhälst PKH). Überleg es dir vorher gut.

Alles Gute




Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Bastian0307 am 26 August 2020, 13:40:56
Selbst mit PKH ist es letztendlich egal weils nix bringt. PKH ist ja nur sowas wie ein Ratenkredit, sobald du die finanziellen Mittel zur Verfügung hast musst du die PKH im vollem Umfang zurück zahlen.
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Kläger2019 am 26 August 2020, 14:03:36

Aber:
Hast Du zB 100000 Verlust aufgeteilt in 80000 Sportwetten und 20000 Casino und du reichst den kompletten Betrag 100000 als Klage ein, gewinnst dann nur den Casino Bereich, könnte das finanziell sinnfrei sein (ausser du erhälst PKH). Überleg es dir vorher gut.


Wieso sollte man bei einer Klage nur den Casino-Teil zurückerstattet bekommen und nicht alles? Verstehe ich nicht.

Casinospiele sowie Sportwetten sind nicht erlaubt. Die Anbieter, die vorgenanntes veranstalten, haben keine Konzessionen hierführ erhalten. Geduldet werden die Anbieter sogesehen auch nicht. Das Konzessionsverfahren damals wurde durch eine Klage seitens eines Anbieters gestoppt. Seitdem ruht das Konzessionsverfahren. Das führt nicht dazu, dass Sportwetten selbsttätig erlaubt ist. Die Anbieter denken und wollen glauben, weil damals Lizenzen vergeben werden sollten, dass es nun legal sei. Ist dem aber nicht so.

Ich habe beides gespielt und klage die komplette Rückerstattung meiner getätigten Gelder ein. Erfolgsaussichten bis jetzt, sehr gut.
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: kotek123 am 26 August 2020, 15:34:02
heyyyyt yavrum benim Kläger2019. Zeig denen wo es lang geht.

Verbot ist Verbot. Zeig mir ein Dokument, das die Duldung bestätigt. Gibt es nicht. Die Anbieter haben das selber erfunden den mist mit Duldung. Ich kann auch nicht Gras in Deutschland rauchen und mich auf die Erlaubnis oder Duldung in Holland berufen.
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: BePoMeng am 26 August 2020, 15:51:38
Ich kann auch nicht Gras in Deutschland rauchen und mich auf die Erlaubnis oder Duldung in Holland berufen.

Oh Mist.... geht dass nicht?  :P :P :P
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Kläger2019 am 26 August 2020, 16:04:10
Und wenn ein Spieler kein Geld mehr hat, dann gibt es 2 Möglichkeiten:
a. Prozesskostenhilfe
b. Einen privaten Sponsor hinzunehmen (wie whdg)
Beides Möglich...ich schreibe jetzt nicht, welchen Weg ich gehen würde.

C) Man vereinbart ein Erfolgshonorar mit dem Rechtsanwalt, im Falle eines Obsiegens.
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Born4Nothing am 26 August 2020, 16:52:19
Zitat
C) Man vereinbart ein Erfolgshonorar mit dem Rechtsanwalt, im Falle eines Obsiegens.

Geht bei WHDG doch automatisch^^ :P
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Alex86 am 26 August 2020, 17:35:53
Hallo Kläger2019,

du schreibst es sieht bei dir ganz gut aus. Hast du Kontakt mit dem Casino oder hat das Casino die Sache schon an den Anwalt übergeben?

Grüße
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Kläger2019 am 26 August 2020, 17:43:49
Hallo Kläger2019,

du schreibst es sieht bei dir ganz gut aus. Hast du Kontakt mit dem Casino oder hat das Casino die Sache schon an den Anwalt übergeben?

Grüße

Ich möchte mich grundsätzlich zu laufenden Verfahren nicht äußern.

Was ich sagen kann, ist, dass ein OGA ein Vergleich angboten hat. Ob das der Anwalt des OGA oder er selber gemacht hat, kann ich dir nicht beantworten.
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Alex86 am 26 August 2020, 18:00:04
Vielen Dank trotzdem für die Info.
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: wluchten66 am 27 August 2020, 14:34:43
Meine 2 Anwälte haben beide bestätigt: Sportwetten bleiben weiterhin eine Grauzone. Bei Casinoverlusten rechnen Sie mit 100%. Bei mir geht es in 4 Wochen los mit der ersten Klage gegen einen Casinobetreiber. Ich werde berichten. Es wird auch beides eingeklagt...

Ich habe übrigens von einigen Casinos als Feedback erhalten:
"it's customers responsibility to insure the gambling is allowed on his/her territory"
fand ich sehr amüsant :)

@Kläger2019...wie lange hat es gedauert, bis der Vergleich vorgelegt wurde ab Klageerhebung?

Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Kläger2019 am 27 August 2020, 14:53:56

"it's customers responsibility to insure the gambling is allowed on his/her territory"
fand ich sehr amüsant :)

@Kläger2019...wie lange hat es gedauert, bis der Vergleich vorgelegt wurde ab Klageerhebung?

Man kann doch nicht sein Angebot an die ganzen deutschen Konsumenten ausrichten und danach von dem Verbraucher verlangen, dass er sich selber darum kümmern  soll ob es erlaubt ist oder nicht erlaubt ist. So ein Schwachsinn höre ich zum ersten Mal. Der Ausrichter muss dies verantworten und nicht der Verbraucher.

Das hatte mal Born dazu gesagt:

Damit kann die Anwendbarkeit des deutschen Glückspielstaatsvertrag nicht umgangen werden, denn es reicht nicht aus die Teilnahmemöglichkeit deutscher Spieler (nicht das Bundesland Schleswig-Holstein) in den Teilnahmebedingungen rechtlich auszuschließen. Denn dadurch entfällt nicht die Möglichkeit daran teilzunehmen.
Eine Möglichkeit wäre, bei der Eingabe der Daten anhand z.B. des Landes oder der PLZ, die Registrierung zu verweigern


Zu deiner Frage: beantworte ich dir privat.
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: wluchten66 am 27 August 2020, 14:59:14
das war auch meine Antwort an die Betreiber...die ich übrigens mehrfach bekommen habe :)
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Alex86 am 27 August 2020, 17:23:35
bei mir hat jetzt zuletzt nicht mehr das Casino an meinen Anwalt geantwortet sondern der Anwalt vom OC
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Kläger2019 am 27 August 2020, 17:59:52
bei mir hat jetzt zuletzt nicht mehr das Casino an meinen Anwalt geantwortet sondern der Anwalt vom OC

Kannst du das vielleicht konkretisieren?

Habe ihr Klage eingereicht? Was hat das Casino geantwortet?
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Alex86 am 27 August 2020, 18:26:11
Klage wurde noch nicht eingereicht. Dem Casino wurden Fristen gesetzt an die es sich gehalten hat zu antworten und bei der letzten Frist ist jetzt was vom Anwalt gekommen. Mit viel Text und das die bis zur letzten Instanz gehen werden
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: wluchten66 am 27 August 2020, 19:28:03
also der Versuch Kosten zu sparen durch aussergerichtliche Einigung...
Kannst Du vergessen :)
Die Casinos knicken erst nach Einreichen der Klage ein...
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Alex86 am 27 August 2020, 19:59:47
es geht mir nicht um Kosten sparen. Wir haben denen auch ein Vergleich angeboten mal sehen was passieren wird. Sonst werde ich Klage einreichen
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Kläger2019 am 27 August 2020, 20:07:45
es geht mir nicht um Kosten sparen. Wir haben denen auch ein Vergleich angeboten mal sehen was passieren wird. Sonst werde ich Klage einreichen

Wenn ich meine Meinung dazu äußern darf.

Ich halte die Vorgehensweise von dir, erst einen außergerichtlichen Vergleich anzubieten, nicht für richtig.

Wenn du erst einen Vergleich anbietest und dann die volle Summe per Klage zurückforderst, wird das Casino sich denken, Dir dennoch nur einen Vergleich anzubieten, womöglich auch einen geringeren als du dir vorstellst.

Man sollte erst vorgerichtlich die volle Summe zurückfordern. Danach kann man sich vergleichen. Aber das ist nur meine Meinung.
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: wluchten66 am 27 August 2020, 22:28:54
Der Meinung bin ich auch zu 100%.
Deine außergerichtliche Summe ist jetzt die Maximalsumme, die Du bekommst. Und davon kannst Du vermutlich nochmal etwas abziehen.
Ich kann mir kaum vorstellen, dass sich das Dein Anwalt ausgedacht hat...
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Alex86 am 27 August 2020, 22:53:25
Die maximal Summe ist die komplette Rückforderung. Wir haben ein Angebot gemacht wenn die nicht drauf eingehen wird natürlich um den vollen Betrag verklagt und keinen einzigen Euro weniger. Das war der Vorschlag vom Anwalt
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: wluchten66 am 28 August 2020, 09:42:23
Da würde ich den Anwalt wechseln  ;D

Natürlich ist die offiziele Maximalsumme der komplette Verlust. Aber die Maximalsumme, die das OC bereit ist zu zahlen, ist Deine Forderung...denn Sie wissen jetzt, wo Deine Schmerzgrenze liegt. Du hast unnötig Informationen preisgegeben und zeigst starken Einigungswillen. All das wird die Vergleichssumme drücken. Hätte ich so nicht gemacht und wundert mich, dass ein Anwalt sowas vorschlägt.
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Kläger2018 am 28 August 2020, 10:35:17
@wluchten66: Welche Strategie hier letztendlich die optimalste ist, ist denke ich zweitrangig (wenngleich ich auch die volle Summe einklagen und erst dann Vergleichsbereitschaft zeigen würde, wenn der Richter das vorschlägt- früher nicht). Wenn eine Einigung nicht zustande kommt, dann ist das eben so und dann muss das Gericht halt eine Entscheidung treffen. Möchte das Casino das? Falls ja, hat sich das Thema Vergleiche eh erledigt..

Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: BePoMeng am 28 August 2020, 11:36:25
Olli hatte es schon Mal gesagt., ich kann da nur zustimmen...

Warum auf nett und freundlich machen und 5 Runden lang versuchen ohne Gericht eine Einigung zu finden?

Klagt sofort, dann Wissen die Leute auch das es dir Ernst ist.

So habe ich es gemacht und ich denke bis Ende Oktober ist die Sache vom Tisch... Dann gehts um die restlichen 70% Verluste. :-)

Gruß
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Alex86 am 28 August 2020, 12:35:26
es kommt trotzdem immer auch auf den Betrag an. Bei 10.000€ verhalten sich wahrscheinlich die Casinos anders als wenn es um sechsstellige Summen geht
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Olli am 28 August 2020, 14:07:17
Hi Alex!

Gerade dann ... ;)

Aber warten wir mal ab. Vielleicht hast Du ja alles genau richtig gemacht.
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: wluchten66 am 28 August 2020, 15:19:54
Grundsätzlich bin ich ja ein Freund davon, klare Ziele zu setzen. Schreibe dazu gerade sogar ein Buch :)
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: tarakko am 28 August 2020, 21:42:30
Kurze Frage, aber wo klagt ihr? Klagt ihr die Casinos vor einem deutschen oder maltesischen Gericht an?

Es gibt ja auch die Möglichkeit, dank der EU, ein europäisches Verfahren anzustoßen.

Mein hiesiges Amtsgericht hat nichtmal nen Internetanschluss... die tippen da noch auf Schreibmaschine und wären wohl mit einer Rechtsfindung im Thema Online-Casino ziemlich überfordert... :D
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Bastian0307 am 29 August 2020, 14:04:56
Und gemäß ZPO ist das zuständige Gericht jenes an dem die "Tat" begangen wurde, also wenn du hier in DE den Browser offen hattest ist es auch in Deutschland.
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: tarakko am 29 August 2020, 14:10:24
 Okay, danke euch :)

Mal schauen, aktuell sieht die Rechtslage ja nicht schlecht aus, ich hab meinen Fall mal an die CLLB Kanzlei abgegeben... bin gespannt ob es klappt :-X
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Rofl1312 am 29 August 2020, 14:45:15
Wenn Ihr selber klagt, vergesst nicht die Schriftsätze in doppelter Ausführung beizufügen.

Warum 2 mal?

Original für das Gericht und eine einfache Abschrift also doppelte gedruckt für die Gegenseite.
Reicht ihr Klage ein und vergesst die zweite Ausführung ist der Prozess verloren bevor er überhaupt begonnen habt.

Nummeriert Anlagen und schreibt es in die Klage schrift, z. B. Siehe Anlage 1 (kurze Beschreibung der Anlage was sie aussagt)
Das gleiche gilt für Anträge, immer eine Abschrift für die Gegenseite.

Ich gehe davon aus, ein Vergleich ohne Anwalt ist eher unwahrscheinlich, der Gegnerische Anwalt wird euch vor Gericht ziehen und euch die Paragraphen nur so um die Ohren hauen, wie sie auszulegen sind etc. Und ihr sitzt da könnt euch nicht wehren bzw wisst nicht was er meint...


Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: wluchten66 am 31 August 2020, 09:52:41
Dafür hat man ja einen eigenen Anwalt  :)
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: wluchten66 am 25 September 2020, 20:31:58
Ich muss hier nochmal was nachtragen...
Bzgl der Prozesskostenhilfe ist es so, dass man die eigenen Anwaltskosten und die Gerichtskosten erstattet bekommt...verliert man allerdings, muss man die gegnerischen Anwaltskosten tragen.

Hat man also zB 50000 verloren und 40000 bei Sportwetten und 10000 im Casino, muss man sich gut überlegen, ob man auf den Komplettbetrag iHv 50000 klagt, oder nur auf die Casinoverluste. Sportwetten bleiben scheinbar noch immer eine Grauzone...und wenn man da verliert, muss man auch anteilig die Anwaltskosten des Gegners tragen...

Verbessert mich...
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Bastian0307 am 25 September 2020, 23:07:11
@wluchten66

Das ist so nicht ganz richtig. Die PKH ist so gesehen nur ein Darlehn. Die kosten für deinen Anwalt und das Verfahren werden dir vorgeschossen. Wenn du gewinnst muss die Gegenseite ja diese kosten tragen (zumindest üblich das der Verlierer alles bezahlt). Solltest du jedoch verlieren musst du deinen Anwalt, den gegnerischen Anwalt und das Verfahren bezahlen.

Aufgrund der PKH zwar noch nicht gleich da du ja diese aufgrund deiner Situation gewährt bekommen hast aber der Staat wird dich immer wieder nach deinem aktuellen Stand fragen bis du die Summe begleichen kannst (auch in Raten sollte es nicht auf einen Schlag gehen).
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: wluchten66 am 29 September 2020, 10:32:53
Sollte man verlieren, trägt die PKH die Kosten des eigenen Anwalts und die Gerichtskosten. Ändern sich die finanziellen Verhältnisse in den nächsten 4 Jahren nicht, muss man diese Kosten auch nicht zurückerstatten.
ABER: Die Kosten des gegnerischen Anwalts muss man, wenn man den Prozess verliert, definitiv tragen. Diese sind nicht von der PKH abgedeckt.
Fazit: Ein gewisses Restrisiko, wenn man zB nur wegen Sportwetten klagt und zB kein Geld hat und zB glaubt, die PKH würde die kompletten Kosten übernehmen.
Viele zBs :)
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: wluchten66 am 29 September 2020, 10:35:24
Bzgl der Sportwetten verstehe ich das auch so. Interessanterweise sagt mein Anwalt dazu:
a. weiterhin Grauzone
b. gibt es nur "private Sponsoren" (zB WHDG), wenn man Casino Gewinne einklagt

Passt dann nicht zu den Leitzsätzen des BGH oder zu dem, wie wir sie verstehen oder verstehen wollen :))
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: wluchten66 am 03 Oktober 2020, 00:07:22
ich werde in ca. einer Woche wieder mit ihm sprechen und dann berichten..
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Kläger2019 am 11 November 2020, 15:54:18
Wenn jemand in diesem Jahr Prozesskostenhilfe beantragt beim Gericht und das Prüfungsverfahren für die Bewilligung von Prozesskostenhilfe sich bis ins nächste Jahr zieht, wie sieht es denn mit der Verjährung aus ?

Ist ist dann so als wenn man die Klage zugestellt hat und die Verjährung unterbrochen ist? Oder ist die Verjährung erst unterbrochen wenn Prozesskostenhilfe bewilligt worden ist
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Ilona am 11 November 2020, 16:15:55
@Wluchten

Zu den privaten Sponsoren. Ich weiß, dass es inzwischen mehrere Kanzleien und Agenturen gibt, die mit Prozessfinanzierern arbeiten. einfach mal nachfragen:
zum beispiel hier:
www.kguk.de/
www.cllb.de

www.chargeback24.de
www.gluecksspielforderung.de
www.gluecksspielhelden.de

LG Ilona
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: wluchten66 am 07 Dezember 2020, 13:05:16
Also...zur PKH:
Die Einreichung des PKH-Antrages mit den Hinweis darauf, dass der Antrag unabhängig von den Erfolgsaussichten der Gegenseite zugestellt werden muss, hemmt nach der BGH-Rechtsprechung die Verjährung.

Zur den Prozessfinanzierern:
Womit spielen diese eigentlich? Mit der Angst der Mandanten.
Warum werden denn Casino Verluste von Prozessfinanzierern aufgekauft? Weil Sie wissen, dass es bereits etliche, positive Vergleiche gibt. Warum sollte also ein armer Bursche, der Geld in Casinos verloren hat, den Prozessfinanzierern noch Geld hinterherwerfen? Wenn man kein Geld hat und es um Casino Verluste geht, würde ich klar eine PKH vorziehen! Ansonsten würde ich die Klage selbst finanzieren. Aber niemals zu Prozessfinanzierern greifen die ja logischerweise nur die Fälle aufkaufen, die schon fast klar positiv entschieden werden. Sonst wären sie ja dumm :)

Gruss
W
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Kläger2018 am 07 Dezember 2020, 17:30:01
Zur den Prozessfinanzierern:
Womit spielen diese eigentlich? Mit der Angst der Mandanten.
Warum werden denn Casino Verluste von Prozessfinanzierern aufgekauft? Weil Sie wissen, dass es bereits etliche, positive Vergleiche gibt. Warum sollte also ein armer Bursche, der Geld in Casinos verloren hat, den Prozessfinanzierern noch Geld hinterherwerfen? Wenn man kein Geld hat und es um Casino Verluste geht, würde ich klar eine PKH vorziehen! Ansonsten würde ich die Klage selbst finanzieren. Aber niemals zu Prozessfinanzierern greifen die ja logischerweise nur die Fälle aufkaufen, die schon fast klar positiv entschieden werden. Sonst wären sie ja dumm :)

Da kann man einfach nur den Kopf schütteln.

Neben der Möglichkeit, das Verfahren selbst zu finanzieren oder PKH zu beantragen, gibt es eben diese weitere 3. Möglichkeit der Prozessfinanzierung. Was ist daran so verkehrt?

Außerdem: Nicht jeder ist berechtigt, PKH zu beantragen. Wenn man also genug verdient, muss man das Verfahren sowieso aus eigener Tasche bezahlen. Und übrigens: Im Falle einer Niederlage muss man auch mit PKH die gegnerischen Anwaltskosten selbst übernehmen.







Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: wluchten66 am 07 Dezember 2020, 22:45:24
Warum Kopf schütteln?
Die Frage lautet eher: was ist daran richtig?

Diese Prozessfinanzierer gibt es ja nur, weil sie wissen, dass sie gewinnen. Frag mal einen Prozessfinanzierer, ob er den Prozess auch für Sportwetten finanziert. Antwort: NEIN!
Warum nicht? Weil er verliert. Dh, finanziert wird nur bei sehr hoher Aussicht auf Gewinn.

Fazit: warum sollte man diesen Weg gehen?? Aus Angst...warum sonst noch? Weil man verlieren könnte? Das sollte man doch bitte sehr klar mit dem Anwalt besprechen.
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Kläger2018 am 08 Dezember 2020, 00:29:16
Moment mal.

Was ist denn daran verkehrt, Verfahren NICHT zu finanzieren, wenn gar keine Erfolgsaussichten bestehen?

Richtig, Prozessfinanzierer gehen selbstverständlich von einem erfolgreichen Ausgang der Verfahren aus. Aber das heißt noch lange nicht, dass das so auch kommen wird. Wenn ich - egal ob ich mir ein Verfahren leisten kann oder nicht - das Prozessrisiko einfach nicht eingehen will, dann ist das Angebot eines Prozessfinanzierers genau das richtige für mich.

Kein Prozessfinanzierer "spielt mit der Angst" der Mandanten. Es gibt eben Menschen, denen ist ein stress- und risikofreies Verfahren mehr wert als das, was sie im Erfolgsfall an die Prozessfinanzierer abgeben müssen.

Übrigens gibt es Prozessfinanzierungen nicht erst seit den OC-Geschichten und viele Menschen sind froh, dass so etwas angeboten wird.

Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Bastian0307 am 08 Dezember 2020, 08:09:58
Ich denke auch das ein Prozessfinanzierer nur dann einsteigt wenn das Geschäft erfolgsversprechend ist. Jedoch ist das für manch Mandanten egal, wie schon erwähnt geht es hier um Faktor Stress/Sicherheit. Und das ist mehr wert als das Geld was am Ende dabei raus kommt.

Ich persönlich habe auch 2 von 5 Fällen an einen Finanzierer abgegeben. Aus den genannten Gründen. Eine PKH wäre nicht möglich da ich zu viel (im Verhältnis zum Selbstbehalt) verdiene. Aber es reicht halt nicht um den Prozess aus eigener Tasche zu finanzieren. Also habe ich die Fälle abgetreten und warte ab was passiert. Wenn mittelfristig die positiven Urteile gegenüber negativen (keins bis jetzt bekannt?) überwiegen werde ich je nach Ausgang den Rest natürlich aus eigener Tasche dann finanzieren.

Aber es gibt einem halt das planbare Gefühl das man hier langfristig einfach sein Leben weiterhin (zumindest aus finanzieller Sicht) aufbauen kann.
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Follow_the_Flow am 08 Dezember 2020, 10:49:36
Diese Prozessfinanzierer gibt es ja nur, weil sie wissen, dass sie gewinnen. Frag mal einen Prozessfinanzierer, ob er den Prozess auch für Sportwetten finanziert. Antwort: NEIN!

Hier klinke ich mich mal ein und muss dem widersprechen. Ich habe ausschließlich Sportwetten gespielt und nach langem Überlegen mit einer hier oft genannten Kanzlei einen außergerichtlichen Einigungsversuch mit dem Sportwettenanbieter angestrebt. Für zwei Briefe, die beide vom Anwalt der gegnerischen Seite in aller Kürze und ohne auf den Inhalt einzugehen abgeschmettert wurden, habe ich über 1.100 Euro gezahlt, da der Streitwert etwas über 15.000 Euro beträgt. Leider habe ich mich erst im Nachhinein hier im Forum angemeldet und gemerkt, dass mein außergerichtlicher Versuch mit Anwalt im Prinzip ohne Aussicht auf Erfolg war, was mich doch etwas verärgert hat, da 1.100 Euro für mich und meine Familie kein unerheblicher Betrag war.

In der vorletzten Woche habe ich mich an einen Prozessfinanzierer gewandt und (überraschenderweise, wie ich gestehen muss) eine klare Zusage für meinen Fall bekommen. Ich habe daraufhin explizit nochmal nachgefragt, ob denen bewusst ist, dass ich ausschließlich Sportwetten gespielt habe. Auch die folgende Antwort des Prozessfinanzierers fiel positiv aus.

Für mich und meine Familie ist dieser Weg deutlich entspannter als auf eigenes Risiko Klage zu erheben und am Ende nochmal 4.000 bis 6.000 Euro zu verlieren. Dieses Risiko kann ich aktuell gar nicht eingehen und ich denke viele Anbieter spekulieren darauf, dass wir (Ex-)Süchtige nicht mehr die Mittel haben, um es auf eine Klage ankommen zu lassen.

Ich persönlich sehe es für mich so, dass ich durch den Prozessfinanzierer nur gewinnen kann. Mich hat es geärgert, dass ich nicht die Mittel für eine Klage habe. Nun übernimmt der Finanzierer die Kosten und ich habe mit viel weniger Risiko die Möglichkeit, einen Teil des verspielten Geldes zurückzuerlangen. Sollte der Prozess verloren gehen, habe ich mir die o.g. Kosten gespart und obendrein ein reines Gewissen, weil ich es zumindest über den Klageweg versucht habe.

Letztendlich sollte aber jeder für sich bestimmen, welcher Weg der richtige ist.



Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Soistes am 08 Dezember 2020, 22:53:57
Moin moin,
Wie heißt denn der Finanzierer, das auch Sportwetten macht?
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Dennis47 am 09 Dezember 2020, 21:48:01
Also...zur PKH:
Die Einreichung des PKH-Antrages mit den Hinweis darauf, dass der Antrag unabhängig von den Erfolgsaussichten der Gegenseite zugestellt werden muss, hemmt nach der BGH-Rechtsprechung die Verjährung.

Zur den Prozessfinanzierern:
Womit spielen diese eigentlich? Mit der Angst der Mandanten.
Warum werden denn Casino Verluste von Prozessfinanzierern aufgekauft? Weil Sie wissen, dass es bereits etliche, positive Vergleiche gibt. Warum sollte also ein armer Bursche, der Geld in Casinos verloren hat, den Prozessfinanzierern noch Geld hinterherwerfen? Wenn man kein Geld hat und es um Casino Verluste geht, würde ich klar eine PKH vorziehen! Ansonsten würde ich die Klage selbst finanzieren. Aber niemals zu Prozessfinanzierern greifen die ja logischerweise nur die Fälle aufkaufen, die schon fast klar positiv entschieden werden. Sonst wären sie ja dumm :)

Gruss
W

Mal ganz grundsätzlich: Die von dir genannten "Prozessfinanzierer" sind Unternehmen, die in eine "Geschäftsidee" ihr eigenes Kapital investieren mit der Absicht, logischerweise für ein jedes Unternehmen, damit Gewinne zu erzielen. Die spielen also nicht mit irgendeiner Angst, sondern erwecken, falls man moralisch - kritisch das Ganze betrachten möchte, Hoffnungen bei Menschen, die finanziell möglicherweise in einer Schuldenspirale angelangt sind, aus der sie nicht mehr alleine herauskommen. Um, ja, Geld zu erwirtschaften.

Ich halte selber nicht viel davon, damit das vorneweg direkt mal Klar gestellt ist. Das hat aber ganz andere Gründe.

Jedoch stellt dieses Angebot jener Unternehmen ein Angebot dar, welches sowieso schon finanziell ausgezogene Menschen zumindest die Möglichkeit gibt, vor Gericht zu gehen, ohne dabei ihr letztes Hemd zu verlieren. Das Risiko ist demzufolge bei den sogenannten Finanzierer, nicht beim finanziell - zerrütteten Spieler.

Was spricht also am Ende dagegen? Das diese Unternehmen bei Erfolg ihre Dienstleistung, sofern man dies so nennen mag, finanziell honorieren lässt? Wohl kaum, denn sie agieren als gewinnorientiertes Unternehmen. Dem muss man sich natürlich bewusst sein und ist neutral betrachtet auch nicht zu kritisieren.

Das diese Geschäftsidee ohne Risiko wäre, wie du es ja darstellst, ist mir die Nachfrage nach Fakten wert. Kennst du erfolgreiche Vorgänge? Kennst du, noch wichtiger, auch Vorgänge die in der "Warteschleife" sind, bzw nicht zum Erfolg führten oder anders gefragt: Hast du dich jemals auch darüber informiert?
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: wluchten66 am 29 Januar 2021, 01:29:23
Na wenigstens hat mein Beitrag einige Leute erreicht. Spannend, dass alle pro Prozessfinanzierer sind.

Nichts ist ohne Risiko. Mein Anwalt hat mir klar zu verstehen gegeben: Sportwetten werden vom Prozessfinanzierer nicht übernommen. Er kennt auch keinen, der das macht. Wundert mich also, dass es da einen geben soll...

Am Ende ist es doch wie überall: alle wollen nur dein Geld. Unten mal wieder ein wundervolles Beispiel: außergerichtliche Einigung. Welchen Zweck hat das, außer dem Anwalt 1100 Eur einzuspielen? Das wusste der Anwalt auch vorher...die großen Casinos mit Sitz in Malta werden sich niemals!! außergerichtlich einigen - würde ich auch nicht. Weil ein Drohbrief noch lange nicht heißt, dass auch geklagt wird. Und dann kann man sich immernoch einigen.

Richtig der Prozessfinanzierer = eine gewinnorientierte Firma, sucht sich die Fälle raus, wo die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, zu gewinnen...genau wie eine Firma nur da investiert, wo sie einen Return on Investment > 0 erwartet (außer Forschung und Entwicklung)...und wenn der Prozessfinanzierer keine Forschung & Entwicklung mehr betreibt, wird er nur da investieren, wo er sich sehr sehr sicher ist, Geld zu verdienen. Und wenn er sich mit seiner großen Erfahrung sehr sehr sicher ist, dann könnte man sich ja vielleicht auch bestärkt fühlen und das ganze selbst finanzieren? Und jetzt kommt der Faktor Angst: ne, macht man nicht. Weil das andere ist ja sicher. Gerade weil man schon so viel verloren hat, will man nicht noch mehr riskieren (wurde ja hier auch so beschrieben). Und genau das weiß der Prozessfinanzierer auch.

Das war der Gedankengang...klar ist es nicht verwerflich und klar darf es diese Form der Finanzierung geben. Ich habe gerade noch in einem anderen Beitrag ein "Werbeschreiben" eines Prozessfinanzierers gelesen...da hieß es "wir haben massig Power und können einen großen Druck ausüben..." soll heißen: Dir kleinem Wurschtl geht die Puste aus und du wirst verlieren. Wir Prozessfinanzierer geben Vollgas bis zum Ende und haben dadurch eine höhere Chance zu gewinnen. So kann man es auch sehen...

Meine Klage 1 ging übrigens Ende Dez raus. Sportwetten und Casino gemischt.
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: Kläger2019 am 29 Januar 2021, 09:25:09
Da hast du sehr recht. Wie ich bereits schon gesagt habe, ist das Geldzurückholen von Casino-Anbieter quasi ein Selbstläufer. Meiner Meinung nach, bräuchte eigentlich auch keinen Anwalt, da man sich vor Gericht selbst verteidigen kann, nur hat dieser die rechtliche Zulassung vor Gericht auftreten zu dürfen.
Zitat
Nichts ist ohne Risiko. Mein Anwalt hat mir klar zu verstehen gegeben: Sportwetten werden vom Prozessfinanzierer nicht übernommen. Er kennt auch keinen, der das macht. Wundert mich also, dass es da einen geben soll...

Sportwetten werden auch vor Gericht von Anbietern erstattet (spreche aus Erfahrung), zumindest Vergleichsabschlüsse erzielt. Da es aber hierzu noch keine höchsricherliche Rechtssprechung, wie bei Casinos existiert, kann man Sportwetten nicht automatisch als Einnahmequelle betrachten, aus Sicht des Prozessfinanziers und deswegen werden diese ausgegrenzt. An sich finde ich es dennoh eine gute Möglichkeit. Es gibt Menschen, die aufgrund der Spielsucht und Zockerei, einen Vorschus für den Anwalt nicht bezahlen können.
Titel: Re: BGH Leitsatzentscheidung - was bedeutet dies nun für Spieler?
Beitrag von: wluchten66 am 29 Januar 2021, 13:54:25
Ist ja gut  :) :)

Schließlich gibts auch eine erhebliche Belastung durch mehrere Instanzen...ich sag ja schon nichts mehr  8)