Glücksspielsucht => Fragen & Hilfe => Thema gestartet von: Luke am 22 Oktober 2020, 12:13:41

Titel: Rückfall Dispo
Beitrag von: Luke am 22 Oktober 2020, 12:13:41
Hallo liebe Gemeinde,

Ich war gute 3 monate clean, doch hatte einen Rückfall.

Ich hatte vor geraumer Zeit meinen Dispo bei meiner Hausbank gelöscht und darauf hingedeutet, dass ich zu viel verspielt habe. Nun haben sie mir einen Monat später einfach wieder einen 15k€ Dispo raufgepackt und was soll ich sagen. Ich habe ihn komplett ausgeschöpft und weiß nicht wie ich ihn zurückzahlen soll.

Habe ich hinsichtlich der Umstände irgendwelche Chancen dagegen vorzugehen?

Vielen Dank im Voraus.

Nun heißt es wieder, von vorne anfangen...
Titel: Re: Rückfall Dispo
Beitrag von: kotek123 am 22 Oktober 2020, 12:38:46
nein lass et lieber sein. solange du nciht clean bist, macht CB kein sinn.
Titel: Re: Rückfall Dispo
Beitrag von: Luke am 22 Oktober 2020, 12:41:07
Mir geht es darum, dass ich den Dispo extra gekündigt hatte und mir die SK einfach einen raufgepackt, wohlwissend, dass ich das nicht wünsche.
Titel: Re: Rückfall Dispo
Beitrag von: Balduin am 22 Oktober 2020, 13:35:27
Hey,

das ist keine Rechtsauskunft, sondern nur eine private Einschätzung.

Solange du keine gesetzliche Betreuung mit Einwilligungsvorbehalt hast, bist du geschäftsfähig.

Die Bank hat dir ein Kreditangebot gemacht, du hast es mit der Ausschöpfung des Dispos angenommen. Da wird man nichts machen können.

Viele Grüße
Titel: Re: Rückfall Dispo
Beitrag von: Olli am 22 Oktober 2020, 13:45:37
Hi Luke!

Ich denke, das hängt von vielen Faktoren ab. Wie sehen die AGB aus, die Du akzeptiert hast? Hast Du das schriftlich gemacht? Wenn ja, wie hast Du es formuliert?
Da müsstest Du Dich tatsächlich anwaltlich beraten lassen.

Ich weiss, dass Dein Fokus gerade nur auf dem Dispo liegt und der Frage, wie Du das bezahlen sollst.
Doch das ist nicht alles. Du warst drei Monate spielfrei, sagst Du. Hast Du in der Zeit etwas für Deine Genesung getan?
Suchtberatung, SHG, mit Freunden und Familie darüber gesprochen?

Dass Du hier den kompletten Dispo (Wer bekommt in dieser Höhe eigentlich als Privatmann einen solchen Dispo?) verspielt hast - Geld, welches Du ja gar nicht besitzt, zeigt den Ernst der Lage bei Dir. Komme ins Handeln! Unternehme etwas gegen Deine Spielsucht! Damit ist nicht zu spaßen!

Titel: Re: Rückfall Dispo
Beitrag von: Nichtschoen am 22 Oktober 2020, 14:31:22
Kannst ja gerne mein Thread durchlesen, habe mein Dispo auch komplett verzockt, habe jetzt um eine Rückzahlungsvereinbarung gebeten.

Titel: Re: Rückfall Dispo
Beitrag von: Ilona am 22 Oktober 2020, 15:51:38
Hallo Luke,
Olli hat es schon gesagt „Komm in die Hufe und tu was für dich!“
Was die Bank angeht: Falls du beweisen kannst, dass sie von deinem Spielproblem wussten und auch dass du den Dispo gekündigt hast, könnte sich ein Beratungsgespräch mit einer Anwältin oder einem Anwalt lohnen. Du müsstest aber dann alles tun, um nicht mehr zu spielen. Inclusive zuhause reinen Tisch machen etc.
Alles Gute
Ilona
Titel: Re: Rückfall Dispo
Beitrag von: Luke am 23 Oktober 2020, 03:16:17
Zunächst danke für die Antworten.

Reinen Tisch habe ich bereits vor 3 Monaten getan. Hatte hier bereits meinen Verlauf geschildert.

Ich muss jetzt meine Familie über meinen Rückfall einweihen, was noch viel schlimmer wird als damals, da Eltern und Gewchwister finanziell für mich eingesprungen sind, und das nicht unerheblich.

Ja das lag am Verdienst. Ich habe bei magicred 14k€ zur Auszahlung. Die haben einfach alles storniert, da ich wohl einen Bonus hatte, nicht angefordert und wurde nicht drauf hingewiesen, und zu hohe Einsatze gemacht habe. Ich hab das bei der MGA gemeldet, aber mir wird da nicht geholfen. Frechheit.
Es sind halt alles Betrüger!

Erschwerend kommt hinzu, dass ich seit einem Monat auch noch arbeitssuchend bin
Ich bin am verzweifeln und der einzige Gedanke ist, wie überlebe ich den nächsten Monat.

@Ilona:
Also ich habe schriftlich die Bestätigung, dass mein Dispo gelöscht wurde. Nirgends ein Schreiben, dass ich wieder einen erhalten habe.
Spielproblem hatte ich mündlich angesprochen, aber das ist ja offensichtlich, wenn man sich die Abbuchungen anguckt.

Könnte ich mich diesbezüglich an dich wenden? Rechtsschutzversicherung ist vorhanden, also das wäre kein Problem ;)
Titel: Re: Rückfall Dispo
Beitrag von: Ilona am 23 Oktober 2020, 07:34:29
Du kannst natürlich gern die Anwältin kontaktieren. Du solltest deine Frau aber einbeziehen. Das macht sonst keinen Sinn. Die Beweislage ist sehr dünn und ich zweifle außerdem etwas, ob du schon so weit bist, spielfrei zu bleiben. Die Beschreibung deines Rückfalls klingt nicht so, als würdest du dich damit auseinandersetzen. Eine Rechsschutzversicherung greift übrigens nur in Ausnahmefällen. Das müsste man prüfen.
LG Ilona
Titel: Re: Rückfall Dispo
Beitrag von: Wolke am 23 Oktober 2020, 08:35:01
Hallo Luke,

deine Eltern haben damals gut reagiert und werden dich jetzt mit Sicherheit auch emotional auffangen,auch wenn sie vielleicht kurz etwas geschockt und traurig sein werden.
Deine Eltern und Geschwister haben dir finanziell damals geholfen,dass sollten sie dieses mal nicht tun,aber deshalb haben sie deine Ehrlichkeit verdient.

Warum hast du dein Online-Banking nicht gesperrt? Du wolltest damals auch zu einem Psychologen oder Berater oder? Was ist daraus geworden?

Rede mit deinen Eltern und Geschwistern, Online-Banking sperren,EC Karte deinen Eltern geben,Fixkosten werden abgebucht,du bekommst Taschengeld. Gamban oder andere  Sperrsoftware auf PC oder Handy,zur SHG gehen und / oder eine Verhaltenstherapie machen. Bewerbungen schreiben,neuen Job suchen ,um schnellstmöglichst das Geld an deine Eltern und Geschwister zurückzuzahlen.

Und wenn ein Anwalt dir vielleicht mit dem Dispo helfen kann wär das super. Falls das nicht klappt,wäre ein Bankwechsel und eventuell nochmal ein Kredit ,um diesen Dispo auszulösen ,die günstigere Variante.
Ich habe damals durch die hohen Zinsen sehr  lange gebraucht,um meinen Dispo auszugleichen,meiner ging aber nur über 5k €.

Du musst jetzt ins Handeln kommen,zügig die nächsten Schritte einleiten.

Bei der Caritas gibt es auch ne Schuldnerberatung und die leiten eine therapeutisch begleitete SHG ,die helfen dir  auch bei stationären oder ambulanten Therapien. Meld dich doch einfach mal da.

LG Wolke
Titel: Re: Rückfall Dispo
Beitrag von: Dennis47 am 23 Oktober 2020, 17:53:17
Zunächst danke für die Antworten.

Reinen Tisch habe ich bereits vor 3 Monaten getan. Hatte hier bereits meinen Verlauf geschildert.

Was hat dir dieser reine Tisch gebracht? An deiner Situation wirklich was verändert hat es ja nicht. Eher im Gegenteil. Was würde es für dich bedeuten wenn du den Dispo nicht ausgleichen müsstest? Würde es dich vor neuen Einzahlungen in OCs abhalten?

Wie hast du überhaupt herausgefunden das dir wieder 15.000€ Dispo eingeräumt wurde? Bei welcher Bank bist du überhaupt? Was für ein Einkommen besitzt du wenn dir ungefragt 15.000€ eingeräumt werden?

Sehr fragwürdig, aber interessant, sofern es wirklich der Wahrheit entspricht, für die Bafin. Das wäre der erste Schritt den ich gehen würde, wichtiger ist jedoch für dich nicht die Probleme anzugehen sondern die eigentliche Ursache.
Titel: Re: Rückfall Dispo
Beitrag von: Luke am 07 November 2020, 03:49:12
So ich melde mich zurück.
Zunächst vielen Dank für die Antworten und Anteilnahme an meiner geschilderten Problematik.

Zum Thema Clean werden, Psychologen:
Ich war bei einem Psychologen in Behandlung und auch (wenn nur 1 mal) bei einer Selbsthilfegruppe. Letzteres hat mir gar nicht geholfen, sodass ich diese Therapiemöglichkeit ausschloss.
Den Psychologen möchte ich jetzt wechseln und habe bereits einen Termin bei einem anderen, in der Hoffnung, dass es dort menschlich besser passt.

Nach der ersten Offenbarung gegenüber meiner Familie im July, entschloss ich mich meine engsten Freunde einzuweihen, wodurch es mir sehr viel besser ging und der Selbsttherapie half/hilft.

Der Rückfall, und ich will diesen hiermit keineswegs rechtfertigen, ist gewissen Triggerfaktoren geschuldet. Als ich dann dadurch erst einmal die erste Einzahlung drin hatte, dann direkt die Auszahlung beantragte, zahlte ich dummerweise in einem anderen OC, da ich mit der Auszahlung des Gewinns rechnete und somit von keinem finanziellen Schaden ausging. Der Gewinn wurde wie bereits geschildert einfach so storniert und dann kam der Teufel in Fahrt. Scheisse, Abfindung fast alles weg, hab eh verkackt, jetzt alles oder nichts.

Den Dispo bemerkte ich vorerst gar nicht, und dann war ich bereits mehrere k€ drin.

Nach Rücksprache mit meinem Anwalt (der bereits gegen OC vorgeht) werde ich nun den Ausgleich des Dispos fordern. Wenn nichts passiert, Konto (übrigens Sparkasse) kündigen, und die Forderungen abwarten.
Es liegt klar eine Pflichtverletzung vor. Zum einen Informationspflicht, Pflicht zur Kreditwürdigkeitsprüfung greift ebenso bei Dispositionskrediten. Den Anweisungen des Kunden ist ebenso Folge zu leisten, vor Allem im Hinblick auf die Fürsorgepflicht und Schadensminderung.

Letztes Gehalt circa 3k + Abfindung im mittleren fünfstelligen Bereich kam Ende August. July und August hatte ich keinen Dispo. Im Kontoauszug September ist einer von 15k vermerkt, was ich jedoch gar nicht bemerkte und keine Informationen erhielt.
—> 50/50 sollte mindestens machbar sein.
Ergänzend kommt hinzu, dass die Sachlage hier quasi umgekehrt ist. Forderung auf Schadensersatz, Bank gegen mich und nicht wie bei den uns bekannten und hier fleißig diskutierten Schadensersatzforderungen an die Bank. Die Bank stellt Ansprüche. In diesem Fall soll es, speziell im Hinblick auf die Nichtigkeit der Zahlungen an ein illegales OC, für die Bank besonders schwer werden, meine Zahlungspflicht vor Gericht zu bewirken.

Ich habe nun meine Familie über den Rückfall informiert. Es war fast noch schlimmer als die erste Offenbarung. Doch sie stehen weiter hinter mir und unterstützen, aber das Vertrauen ist nun gänzlich weg.

Wohingegen ich ohne Rückfall meinen Lebensstandard hätte weitestgehend aufrechterhalten können - Wohnung 1k Miete & Auto - folgt nun ein derber Cut. Auto verkaufe ich (Erlös geht direkt an die Familie, dass die Raten für die Darlehen der Familie bezahlt werden, zumindest eine gewisse Zeit.
Wohnung wird gekündigt. In Berlin nicht leicht eine günstige Alternative zu finden, vor allem als Arbeitssuchender. Aber schon 300-500€/Monat mehr Geld zur Verfügung hilft ungemein, es zählt jeder Euro.

Nächste Woche steht ein Termin beim Psychologen sowie  mit der Schuldnerberatung an. Privatinsolvenz wird in Betracht gezogen. Jedoch denke ich, dass ich keine Chancen auf eine Restschuldbefreiung habe. Bleibt vorerst abzuwarten.

Sorry für den langen Text. Ich wollte euch updaten, in der Hoffnung, jemand nimmt sich die Zeit auch dieses zu lesen.

In diesem Sinne, gute Nacht.
Titel: Re: Rückfall Dispo
Beitrag von: Olli am 07 November 2020, 06:18:35
Hi Luke!

Vielen Dank für Dein Update!

Zitat
und auch (wenn nur 1 mal) bei einer Selbsthilfegruppe. Letzteres hat mir gar nicht geholfen, sodass ich diese Therapiemöglichkeit ausschloss.
Da darf ich Dir doch gleich mal ein Schmunzeln zeigen. Wie bitteschön soll Dir ein Mal SHG helfen? Eine SHG ist keine Kopfschmerztablette, die man einwirft und ein paar Minuten später sind die Schmerzen weg. Vergleiche es mal eher mit einer Chemo. Die wird auch über einen längeren Zeitpunkt durchgeführt bei ernsthafter Erkrankung.
Es ist doch ganz klar ... Du kommst dort hin, bist nervös. Da sitzen vielleicht um die 8 Leute - alles Fremde für Dich. Da sitzt dann ein Introvertierter, der Nächste ist ein Selbstdarsteller.
Wieder der Nächste ist zwar eher ruhig, doch wenn er was zu sagen hat, dann hat es auch Substanz.
Ich will sagen, Du brauchst Zeit, damit Du die einzelnen Charaktere einordnen kannst. Dazu brauchst Du eine innere Beziehung zur Gruppe. Die muss erst einmal aufgebaut werden. Das braucht Zeit.
Einmal SHG und so ein niederschmetterndes Urteil - sagt viel mehr über Dich aus, als über die Gruppe!
Dazu kommt jetzt der Psychologe, bei dem die Chemie auch nicht so wirklich passt. Klar, kann vorkommen und dann ist es auch gut zu wechseln.
Doch im Gesamtbild scheinst Du schon eine innere Mauer aufgebaut zu haben, kann das sein? Willst Du eventuell doch niemanden zu sehr in Dein Innerstes blicken lassen?

Wenn diese Hemmschwelle vorhanden ist, dann hast Du zwei Möglichkeiten: Alles hinschmeissen oder Dich durch Training überwinden.
Das mit dem Hinschmeissen hat ja in Richtung Abstinenz nicht wirklich funktioniert. Wäre es da mal nicht an der Zeit, den anderen Weg, und sei er erst einmal auch "unangenehm", zu gehen?

Zitat
Der Rückfall, und ich will diesen hiermit keineswegs rechtfertigen, ist gewissen Triggerfaktoren geschuldet. Als ich dann dadurch erst einmal die erste Einzahlung drin hatte
Ich habe das Zitat einfach mal abgebrochen an einer Stelle, an der wir alle wissen, wie es weiter geht.
Der erste Satz ist hier wichtig. Der Rückfall ist Triggerfaktoren geschuldet. Na klar! Doch welche? Waren da vielleicht noch mehr, als Du bisher denkst?
Waren da Umwege über Katalysatoren dabei?
Was hast Du gespürt und gedacht, als Du die Triggerfaktoren realisiert hast? Hättest Du sie mit Achtsamkeitstraining früher erkennen können? Eventuell sogar noch gegensteuern können?
So, wie Du das da formuliert hast, habe ich den Eindruck, dass Du spielen wolltest und die Triggerfaktoren eher jetzt als Alibi herhalten müssen. Kann das sein?

Der Psychologe alleine hilft Dir gerade nicht wirklich gut, von daher bewege Dich zusätzlich wieder in die SHG - und dieses Mal bitte konsequent wenigstens drei Monate lang. Wenn sie Dir dann immer noch nicht schmeckt, dann entscheide neu.
Wenn da etwas ist, bei dem Du nachbohren möchtest, um mal ein Beispiel zu nennen, dann picke Dir ruhig auch mal einen der alten Hasen heraus und wage vor oder nach dem Meeting das persönliche Gespräch.
Wenn Dir in der Gruppe etwas nicht schmeckt, dann ist es Dein Recht und auch Deine Pflicht dies genau dort auch zu äußern! Es hilft, dass sich die Gruppe einpendelt - und jedermann seinen Nutzen aus ihr ziehen kann.

Sehe meinen Beitrag bitte nicht als Kritik, sondern als Anregung an. Ich sehe ja, dass Du weiter am Ball bleiben kannst - und es ist bisher noch kein Meister vom Himmel gefallen ... ;)
Titel: Re: Rückfall Dispo
Beitrag von: Wolke am 07 November 2020, 06:27:44
Hallo Luke,

Zitat
Ich war bei einem Psychologen in Behandlung und auch (wenn nur 1 mal) bei einer Selbsthilfegruppe. Letzteres hat mir gar nicht geholfen, sodass ich diese Therapiemöglichkeit ausschloss.
Den Psychologen möchte ich jetzt wechseln und habe bereits einen Termin bei einem anderen, in der Hoffnung, dass es dort menschlich besser passt.


Du wirfst bei der Gruppe sehr schnell die Flinte  ins Korn. Geh doch erstmal 3-5x  hin und bilde dir dann ein Urteil. Was störte dich denn da?

Bei einem Psychologen und Therapeuten bezahlt die KK auch 3-5 h ,damit beide Seiten rausfinden können,ob die Chemie stimmt. Da bist du auch sehr schnell. Ich musste übrigens 6 Monate auf meinen Ersttermin warten,sei froh,dass es bei dir so schnell geht.

Obwohl ich ein bisschen das Gefühl habe,dass du das hier für uns nur schreibst. Du schreibst du warst da,ist nix für mich,erledigt. Jetzt mal Hand aufs Herz warst du wirklich da? Ich hoffe,ja ,aber gib der Gruppe eine Chance.....oder wechsel die Gruppe oder geh in eine therapeutisch abgeleitete Gruppe.
Du kannst uns belügen,du musst da natürlich auch gar nicht hingehen und kannst machen was du möchtest,aber belüg dich nicht selber,du schadest nur dir damit alleine.

Therapie ist Arbeit,es braucht Zeit,es ist anstrengend.......ich bin schon über 2 Jahre in Therapie bei einem Therapeuten,nehme Überstunden,damit ich die Termine immer wahrnehmen  kann,aber es lohnt sich,bin spielfrei,komme mit vielen anderen Sachen besser klar,habe mein Leben wieder zurück.

Wünsche dir viel Kraft beim Kampf gegen.die Sucht,bleib stark.

LG Wolke
Titel: Re: Rückfall Dispo
Beitrag von: Zaungast123 am 11 November 2020, 04:26:06
Hallo,

der hohe Dispo ist nicht fragwürdig, sondern gängige Geschäftspraxis bei den Banken.

Als es Abenddämmerung wurde bei meiner Spielsucht, hatte ich vierstellige Hin- und Her-Buchungen von OC auf meiner Kreditkarte, die eindeutig zeigten, dass ich ein Problem hatte...

Irgendwann hatte ich dann ein Schreiben der Bank in meinem Briefkasten. Zuerst wollte ich es gar nicht aufmachen, dann habe ich fest geschluckt und war bereit, mich zu "stellen"

Inhalt: "Sehr geehrte Frau Daisy Duck, wir freuen uns Ihnen mitzuteilen, dass wir Ihren Verfügungsrahmen auf 25000€ erhöhen."

Und dann wurde es Nacht bei mir...


Übrigens: einen Kredit hatte ich auch ohne Probleme sofort (!) bekommen
Titel: Re: Rückfall Dispo
Beitrag von: Dennis47 am 22 November 2020, 08:01:51
Hallo,

der hohe Dispo ist nicht fragwürdig, sondern gängige Geschäftspraxis bei den Banken.

Diese Aussage ist falsch. Du unterscheidest hier nicht zwischen den jeweiligen Geschäftsverhältnissen.

Beantrage Ich eine Kreditkarte, so entsteht ein Kreditkartenvertrag zwischen mir und der Bank. Das ganze Vertragskonstrukt bezeichnet man als sogenanntes Valutaverhältnis. Ich weise die Bank bei jeder Nutzung bzw Bezahlung mit der Kreditkarte an, die unverzügliche Zahlung vorzunehmen. In den AGBs ist dann oftmals vereinbart, wie bzw in welchem Rahmen Ich der Bank das Geld zzgl der Zinsen wieder zurückzahle. Also vereinfacht gesagt: "Es entsteht quasi ein Dauerschuldverhältnis, quasi ein "Dispokonto" ohne wie z.B. bei Prepaid Kreditkarten zuvor Geld einzuzahlen

Die Höhe der jeweiligen Leistung, was dir also die Bank bereit ist unter Berücksichtigung etwaiger Risikominderungsgründen bereitzustellen, ist abhängig von der Zahlungsfähigkeit, also deiner Bonität und weitere Faktoren. Diese können von der Kreditkartenbank in der Höhe ständig angepasst werden.

Bei einem normalen Girokonto spricht man dagegen von einem Vertrag zwischen einer Bank und einem Kunden, in dem sich die Bank verpflichtet, den bargeldlosen Zahlungsverkehr des Kunden auszuführen. Zur Durchführung des Girovertrages wird ein Konto eingerichtet, die entstehenden Forderungen werden in der Form des Kontokorrents verrechnet. Vereinfacht gesagt ist es ein "Guthabenkonto". Hast du kein Geld auf dem Konto, so werden Zahlungsanweisungen(Überweisung etc) oder Lastschriften nicht ausgeführt, sofern keine ausreichende Deckung vorhanden ist.

Selbst wenn nur 2 oder 3 Euro Guthaben fehlen. Hier greift dann der "Dispo" zur temporären Überbrückung.
Der Dispositionskredit ist eine Form des unbefristeten Kontokorrentkredits und gestattet dem Kontoinhaber, Verfügungen im Rahmen des Zahlungsverkehrs auch ohne ausreichenden Kontoguthaben vornehmen zu dürfen. Der Dispositionskredit ist ein Darlehen im Sinne der §§ 488 ff. BGB, insbesondere § 493 BGB, wonach er als spezifischer Verbraucherdarlehensvertrag qualifiziert wird. Beim Dispo wird der Verfügungsrahmen vertraglich übrigens dauerhaft bestimmt. Will man einen höheren Dispo, muss auch hier eine vertragliche Änderung erfolgen der beide Seiten zustimmen.

Ein Vertrag kommt durch übereinstimmende Willenserklärungen der Parteien zustande. Das sind Angebot und Annahme. Wurde ein vorangegangener Dispositionsvertrag wie in diesem Fall durch die Bank gekündigt, aufgrund von Erkenntnissen der wirtschaftlichen Risiken, so ist das auch einseitig nicht nur möglich sondern in dem Fall sogar verantwortungsbewusst richtig geschehen.

Das heisst wenn es stimmen sollte, das die Bank ohne Zustimmung einen neuen Dispositionskredit ermöglicht hat, so ist dieser Vertrag vor allem ohne Wissen und Zustimmung des Kontoinhabers grundsätzlich schon mal nichtig. Etwaige Forderung aus diesem Vertrag wären demzufolge nicht durchsetzbar. Vor allem wenn der Kontoinhaber mit der Kenntnis, nur mit vorhandenen Guthaben Zahlungen tätigen zu können im Anschluss dessen unwissentlich bereits Leistungen daraus bezogen hat.
Titel: Re: Rückfall Dispo
Beitrag von: Wolke am 22 November 2020, 09:27:28
Hey,

ich habe auch nie einen Dispo beantragt und er wurde über die Jahre immer erhöht,weil ich oft 2-3 Gehälter für Notfälle auf dem Girokonto hab stehen.lassen.

Ich habe den Dispo nie zurücksetzen lassen,da er mich nicht störte und ich ihn vor meiner Spielsucht nie in Anspruch nahm.

Ich habe lange gebraucht ,ihn auszugleichen.
Ich hätte für den Dispo auch nochmal einen Kredit aufnehmen können,ich wollte mich aber zwingen,so sparsam und respektvoll mit Geld umzugehen,wie es geht. Und es hat mich Stolz gemacht,wie langsam aus dem Minus ein Plus wurde. 

Bevor ich meine Karte zurück bekam,habe ich den Dispo auf null setzen lassen und der Bank gesagt,dass ohne meine Zustimmung kein Dispo mehr eingeräumt wird. Ich bin gespannt.......

LG Wolke