und auch Heiligabend. Ich sitze alleine im meiner Küche-Wohn und Arbeitszimmer, na dort wo der Computer steht. Nach dem Kaffee brennen nicht mehr viele Kerzen und jetzt klingt das Weihnachtsoratorium. Ich bin nicht wirklich alleine. Beispielsweise hört es meine Ex- Frau und mein Vater auch zu dieser Stunde.
Vor mir sitzt geborgen auf den Pforderpfoten meines Stoff - Schweinehundes die kleine Puppe, die ich an einem regennassen Tag aus dem Rinnstein fischte. Nun sitzt sie hier geborgen und lauscht der Musik. Und wenn ich richtig hinsehe strahen ihnen kleinen blauen Augen. Ich sehe in letzter Zeit viele Menschen die unten - in der Gosse sitzen. Das geschieht vor allem wenn ich an meiner Einsamkeit verzweifele und durch die Straßen gehe, stützend auf meinem Gehstock. Da ist das Instrumentalduo aus Bulgarien vorm Kaufhof, das mich aus meiner Trübseligkeit mit Abventsliedern schälte. Da ist der Schnorrer vor C&A, der laut seine Wut äußert, wenn seine Schale leer bleibt. Letztens wünschte er mit Gute Besserung... Der Straßenzeitungsverkäufer, der seinen Platz vor Aldi verlässt um mich zu begrüßen und den ich das 57. Mal zum Kaffee eingeladen habe und auch die ältere grauhaarige Frau die mit ihrem Puppenwagen mit zwei Babypuppen mir ein Lächerln schenkt, als der Platz neben mir frei wurde. Eine andere Frau entsezte sich über diese Frau und sprang ärgerlich auf. Ich gebe unumwunden zu, daß ich so manches in meinem Leben nicht verstehen kann. Ich habe so viel geschrieben, viele Lebensberichte. Ich habe Heute nicht gespielt und ich nehme das Geschenk meiner Spielfreiheit mit Freude an. Immer wenn mich morgens die Depression weckt erinnere ich mich an das Meditationsbuch meiner Spieler Selbsthilfegemeinschaft. Auch Foto von der Steinbachtalsperre leuchtet jetzt im Kerzenlicht , dort vo wir im Spätsommer zusammenfanden. Nein, die Wahrheit der Einsamkeit sieht anders aus , über allen Dingen stehen, opulente Geschenke von geklautem Geld kaufen, ...Im Meditationsbuch steht - Partner mit Pelzmänteln und Perlenketten beschmeißen ... Es ist vorbei Andreas. Heute!
Ich werde Heute Nacht in die Christnacht gehen und wenn wenn wir eingangs das Adventslied singen, "Die Nacht ist vorgedrungen" werde ich die 5. Strophe nicht singen können, obwohl ich sie auswendig weiß.
Ich bin nur eine Münze von der Ausübung meiner Spielsucht entfernt, eine Münze die mich von Psychiartrie und Obdachlosigkeit trennt. Als ich Heute Mittag in der Kafferösterei nebenbei war, lächelte mich die Verkäuferin an und sagte: Sie nehmen ja immer den Columbia. Wie viele Menschen sehen mich, wie viele sehen mich , vie viele sprechen die Sprache der Liebe. Komm' rüber..
Frohe Weihnachten
Andreas
