Glücksspielsucht => Tagebuch => Thema gestartet von: Gonzo am 08 Februar 2019, 00:27:34

Titel: Meine Geschichte
Beitrag von: Gonzo am 08 Februar 2019, 00:27:34
Ich habe lange nix von mir hören lassen (schäm), ich hatte bzw. habe noch einige Großbaustellen und Nachwirkungen von der Sucht mit denen ich noch zu kämpfen habe.
Trotzdem werde ich jetzt auch meine Geschichte hier niederschreiben….

Extrem süchtig nach OC`s bin ich vor ca. 3 Jahren geworden, aber der Anfang liegt denk ich über 15 Jahre zurück, als ich mit Poker anfing, wie viele andere auch zu der Zeit.
Ich war ein leidenschaftlicher Pokerspieler und ich war garnicht so schlecht, ich habe mir 2007 davon ein schickes Auto leisten können. Jahre ging es mir gut, habe geheiratet, unser Sohn kam2013 zur Welt, 2015 unsere Tochter.
Ab da pokerte ich auch weniger.

Zwischenfazit ich habe mit Pokern sehr gut was dazu verdient, aber dann kam das Jahr 2016….
Viele Pokerplattformen entwickelten ihre Casinos mit und aus Neugier hab ich mal reingeschnuppert, gespielt hab ich ausschließlich Roulette, Slots allerdings auch.
Es dauerte nicht lang da verschwand das Pokern ganz, weil ich nur Augen für Roulette hatte.
Nach kurzen Gewinnen kamen natürlich die Pleiten, die natürlich mit neuen Einzahlungen kompensieren wollte, was hin und wieder auch klappte.
Ich hatte das Ziel 50 - 100 €täglich zu machen, davon kam ich nicht weg, ob Gewinnen oder Verlieren, dieses Gefühl ist schwer zu beschreiben, aber ihr wisst sicher was ich meine.
Ich spielte in jeder Situation über Smartphone, auf der Arbeit, auf der Toilette, überall.
Ich rutschte immer tiefer ins Dispo und die Kreditkarte war auch ausgeschöpft, Bausparverträge mit hohen Summen gekündigt einen Konsumkredit aufgenommen, nur um weiter zu zocken.
Langsam sah ich ein, dass ich ein Problem hab, spielte aber weiter, ich konnte nicht anders.
Die erste Person der ich mich offenbart hab war mein Bankberater, da ich schon sehr viele Rücklastschriften hatte, mein Dispo wurde daraufhin umgeschuldet und ich konnte tatsächlich fast einen Monat abstinent sein.
Im Sommer wurde dann eine große Umschuldung gemacht, alles wurde beglichen und was tat ich??
Ich dachte ein letztes Spiel noch, ja aaaaber dann hat es geklingelt in der der Kasse, innerhalb von 2 Monaten gewann ich 20000 € bei Roulette und Slots und auch beim Pokern gings wieder aufwärts.
Jetzt ratet was geschah, innerhalb von ein paar Tagen alles weg, inklusive meiner finanzieller Einlagen, Kreditkarte natürlich auch wieder am Limit.
In meiner Verzweiflung fing ich an sämtliche PayPal Zahlungen zurück zu buchen um irgendwie zu überleben, ich offenbarte mich auch meiner Frau.
Das war dann das Ende des Zockens, zumal es jetzt auch krachte verständlicherweise, aber auch das legte sich wieder und sie gibt mir bis heute Rückendeckung.
Ich meldete mich hier im Forum an, mein Weg bis zum Forderungsverzicht kann jeder hier ja nachlesen.
Ich machte mich hier rar war aber dennoch ein stiller Mitleser, habe seit der Weihnachtszeit eine menge finanzieller Baustellen, die ich wohl noch bis März grade biegen muss, es geht um Jahresrechnungen und Beiträge, wofür zurückgelegtes Geld verzockt wurde.

Es gibt aber auch gute Sachen…ICH BIN NACH WIE VOR SPIELFREI und habe auch eine SHG gefunden, die ich zwar wegen meines Schichtdienstes nur 1 x monatlich besuchen kann aber das mach ich gern.
Allerdings ist da auch dieser innere Druck, Entzugserscheinungen sagte einer in der SHG.
Geheilt bin ich noch lange nicht, weshalb ich auch von einem großen Chargeback abgesehen hab, auch grade jetzt wo ich das hier alles tippe kommt schon wieder dieser Druck und dieses Gefühl dem ich irgendwie standhalten muss.
Morgen liegt wieder eine neue Runde „Gläubiger hinhalten“ an.

Oh man, soviel Text… ich verspreche mich wenigsten wöchentlich mal zu melden und auch selber mit Rat andere hier zu unterstützen.

Ich bin glücklich, dass es euch und das Forum gibt, sonst wär es wohl ganz schlimm ausgegangen.
Titel: Re: Meine Geschichte
Beitrag von: Ilona am 08 Februar 2019, 00:38:52
Danke Gonzo. Am Anfang braucht man manchmal etwas intensivere Hilfe und Unterstützung. Könnte das bei dir auch so sein? Hast du schon mal darüber nachgedacht, eine Beratungsstelle aufzusuchen? Evtl. in Kombination mit einer Schuldnerberatung?
LG Ilona
Titel: Re: Meine Geschichte
Beitrag von: Gonzo am 08 Februar 2019, 17:41:09
Hi... natürlich habe ich das, bin ja über die Caritas bei der SHG der Lebenshilfe gelandet, es gibt hier soviele Einrichtungen die sogar miteinander arbeiten.

Meine Erfahrung: Wenn man offen mit den Gläubigern, sein es Banken Energieversorger, Versicherungen, Finanzamt usw redet, ist es zu meinem Erstaunen unglaublich wie hilfsbereit die sein können, auch wenns anstrengend ist.

Über den Kopf gewachsen ist uns zum Glück noch nix.
Titel: Re: Meine Geschichte
Beitrag von: Gonzo am 07 März 2019, 09:34:39
Guten Morgen zusammen, ich schieb hier rüber weiter, passt ab jetzt besser.... war gestern beim Arzt, erstmal krank wegen Erschöpfung, hab auch eine Überweisung zum Psychologen bekommen, heute Abend gehts wieder zur SHG und Montag hab ich noch ein Termin bei der Suchtberatung.

Insgesamt fühl ich mich von Tag zu Tag wieder besser und nochwas meine Frau mag ja launisch und aufbrausend werden aber sie steht zu 100% hinter mir ebenso wie meine Eltern und Schwiegereltern die mich jetzt noch mehr Unterstützen wollen.
Titel: Re: Meine Geschichte
Beitrag von: Neues ICH am 07 März 2019, 11:47:36
Das ist sehr schön zu hören! Drücke dir ganz fest die daumen!
Titel: Re: Meine Geschichte
Beitrag von: Olli am 07 März 2019, 12:02:37
Hi Gonzo!

Ich schließe mich Birgit an ... lieben Dank fürs Update!
Titel: Re: Meine Geschichte
Beitrag von: Gonzo am 13 März 2019, 22:28:41
So melde mich heute erst wieder zu Wort und komm kaum mit dem Lesen der neuen Beiträge hinterher...

ich hatte am Montag ein für mich innerlich "reinigendes" Gespräch bei meiner Suchtberatung, wo ich ab jetzt öfter hingehen werde, mit dem Ergebnis ich soll mich noch mehr auf meine eigenen Interessen konzentrieren und vor allem nach den Spätschichten einen Ablauf entwickeln.

Insgesammt fühl ich mich eigentlich gut, aaaaber jetzt hab ich die nächste Baustelle... wie ganz oben beschrieben war ich ja sehr erfolgreich beim pokern und hab mir DAVON ein teures Auto gekauft, jetzt stellt euch vor gestern nach 11 Jahren Motorschaden aus heiterem Himmel, welch ein Zufall.

Nichts desto trotz gehts morgen wieder zur SHG und arbeite weiter an mir selbst.
Titel: Re: Meine Geschichte
Beitrag von: Gonzo am 21 März 2019, 17:39:51
Mal wieder ein Update von mir... nach wie vor ohne Auto aber das ist erstmal nebensächlich.

Zur Zeit geht bei mir einiges drunter und drüber, ich hatte(habe) Streit mit meiner Frau, erst stand sie zu mir, aber langsam bin ich mir da nicht mehr sicher, wir haben uns letztens drüber unterhalten, wieviel Geld verzockt wurde, angeblich hab ich ihr das nicht so gesagt.
Jetzt geht es jeden Tag so, dass ich an allem aber wirklich an allem Schuld bin weil das Geld weg ist.
Abends versöhnen wir uns dann wieder, am nächsten Tag gehts dann wieder von vorne los.

Desweiteren bekomme ich noch "gutgemeinte" Ratschläge von allen Seiten. Sofort Insolvenz beantragen, sofort in ne Klinik gehen usw.

Ich geh regelmäßig zur Suchtberatung, die helfen mir zwecks ambulanten Therapieplatz, ich geh zur SHG, Finanzen pendeln sich langsam wiedrr ein... ICH TU DOCH WAS!!!

Ich geh ja offen mit meinem Problem um ohne es jedem auf die Nase zu binden.

Wäre vllt ein neues Threadthema: Bekannte die keine Ahnung von sowas haben sagen meine Frau muss mich sofort rauswerfen, ich muss dies tun und das.
Ich weiss zur Zeit wieder nicht wo mir der Kopf steht, ich bin durch meine Sucht für einiges geldmäßiges verantwortlich, aber sowas möchte ich mir nicht bieten lassen.
An erster Stelle steht immer nur Geld

So... das musste jetzt erstmal raus.
Titel: Re: Meine Geschichte
Beitrag von: Ilona am 21 März 2019, 17:47:16
Verstehe ich gut...
Hast du mal darüber nachgedacht, bei deiner Suchtberatung nach einem Paargespräch zu fragen. Es tut manchmal ganz gut, wenn man gemeinsam mit einem Dritten spricht. Falls das nicht klappen sollte, gäbe es noch die Möglichkeit bei uns eine Onlinemediation zu machen. Das läuft über die POnlineberatung. Du kannst dich ja mal dort anmelden und nachfagen. Bzw. zuallererst mit deiner Frau. Wäre doch super, wenn sie auch Interesse daan hätte. Die Situation ist ja schließlich für beide belastend.
LG Ilona
Titel: Re: Meine Geschichte
Beitrag von: Gonzo am 21 März 2019, 17:55:49
Hi... na klar hab schon drüber nachgedacht, aber in ihrem jetzigen Zustand bringt das nix, vllt kommt es auch durch äußeren Einfluss durch Bekannte für die auf einmal der größte A.... der Welt bin und entsorgt gehöre.
Das ist ja wie fremdgehen bekam ich auch scjon zu hören.

Es gibt auch die Möglichkeit mit Absprache der Gruppenleitung dass jeder seinen Partner mitbringen darf.
Titel: Re: Meine Geschichte
Beitrag von: andreasg am 21 März 2019, 18:08:52
Hallo Gonzo,

das Wichtigste ist, daß Du jetzt spielfrei bleibst, und alles dafür tust, Dein Leben spielfrei zu gestalten.
Ich kenne die Anschuldigungen, auch wenn ich während meiner Ehe schon einige Jahre spielfrei war, und wir getrennte Konten hatten.
Das Wesen ändert sich oft nicht so schnell, und die Spielsucht läßt sich nicht so einfach ablegen, wie ein schmutziges Wäschestück.
Es braucht eben Geduld und Gelassenheit;
viele Angehörige wollen eben vor allem eines: ihren spielenden Partner verstehen, und wollen sein Spiel stoppen,
das  können Angehörige nun einmal nicht, steigern sich aber möglicherweise so in diese Aufgabe,
daß sie sich selber in dieser Krise verlieren.

Es ist möglich, daß eine neue Sichtweise nicht nur bei Dir, sondern auch bei Deiner Frau auftritt, weil sie ja sieht, daß Du anfängst an Dir zu arbeiten,
und sie braucht nicht mehr auf Dich aufzupassen.... PROJEKTION  ::)

Meine Ex - ist mir wieder distanziert näher gerückt. Sie hat während unserer Ehe ihren missbrauchenden Vater in mich hinein interpretiert. Auch wir hatten eine Partnerschaftsberatung. Da hat mir anschließend der Seelsorger beinahe leid getan, aber später habe ich dieses Gespräch besser verstanden.

Ilona öffnet Dir neue Türen, Geh' einfach hindurch, Du bist es Dir Wert.


schöne 24 Stunden
Andreas
Titel: Re: Meine Geschichte
Beitrag von: Gonzo am 21 März 2019, 18:19:58
Ach Andreas deine Worte muntern einen doch immer wieder auf.
Titel: Re: Meine Geschichte
Beitrag von: taro am 21 März 2019, 19:49:28
Moin Gonzo,

das Vertrauen was durch das Spielen zerstört wird ist riesig und oft nicht mehr vollständig zun heilen. Ich habe eine langjährige Beziehung gehabt, als wir uns kennenlernten ging ich schon 2 Jahre zu GA. Sie war Ärztin und arbeitete als Suchttherapeutin. Als nassen Spieler hat Sie mich nie erlebt. Dann hatte ich einen Rückfall, trotz jahrelanger Bemühungen von uns beiden hatte ich Ihr Vertrauen irreparabel zerstört.

Das ist einer der Preise die ich für das spielen zahlen musste.

Deine Partnerin darf wütend und enttäuscht sein, Du hast die Schuld zu tragen. Das wäre dann Dein Preis. Vielleicht kannst Du das Vertrauen wieder aufbauen,  viele Chance  hast Du vermutlich nicht mehr. Was andere Ihr einreden ist eigentlich ziemlich egal. Es geht nur vordergründig ums Geld, das entscheidende ist das Vertrauen.

Auch in einer Beziehung kann man den finanziellen Schaden wieder gut machen. Z.b. Ihre Wünsche haben Vorang. Wenn Ihr euch neue Smartphones kauft nimmst Du eine Nummer kleiner. Beim Essen gehen nimmst Du nur ein kleines Getränk usw. Es gibt viele Möglichkeiten um auch hier ein Zeichen zu setzen, das Du den Preis für das spielen zahlst.

Anders als im Nachbarthread muss diese Wiedergutmachung aber nicht lebenslang gehen. Nach einiger Zeit sollte das dann kein Thema mehr sein.

Taro


Titel: Re: Meine Geschichte
Beitrag von: Gonzo am 21 März 2019, 20:00:10
Nabend Taro, natürlich hab ich ihr Vertrauen zerstört und es liegt an mir es wieder zurück zu gewinnen, das ist klar.

Was mir auch sehr weh tut ist, dass sie nie einen süchtigen Partner haben wollte, da mein Schwiegervater starker Alkoholiker war, aber auch sich dann mit Thrapie und SHG gedreht hat und ein ganz neuer Mensch wurde.
Er war auch damals einer der ersten denen ich mich anvertraute.
Titel: Re: Meine Geschichte
Beitrag von: Gonzo am 28 März 2019, 09:36:30
Guten Morgen zusammen, von mir mal wieder ein kleines Update:

Die Gemüter haben sich zu Hause wieder beruhigt, es war insgesamt wohl zu viel auf einmal, da wurde wohl nur ein passendes Ventil gesucht über das man den Frust ablassen kann, beidersets.

Ich bin seit dieser Woche wieder arbeiten und es tut mir auch sehr gut.

Ich habe auch einen ambulanten Therapieplatz in Ausicht.

Insgesamt fühl ich mich auch besser, auch wenn ab und an das Kribbeln noch kommt.
Titel: Re: Meine Geschichte
Beitrag von: Gonzo am 11 April 2019, 21:24:36
Ich frage mal ganz salop alle die eine ambulante Therapie gemacht haben...

Habt ihr leicht einen Platz bekommen??
Wohnortsnah? ( Umkreis sagen wir mal 15 - 20 km)

Finde es bei mir grade kompliziert, obwohl ich mitten im Ruhrgebiet lebe scheint es auch hier nicht einfach zu sein, aber der Reihe nach.

Mein Suchtberater hat also mir 2 Plätze in Ausicht gestellt. Entfernung von mir ca 40 km.

Bei beiden muss ein Erstgespräch gemacht werden, wo ich dank meines Schichtdienstes erst im Mai hin könnte, dazu kommt noch das Problem dass ich nicht immer ein Auto zur Verfügung hab.

Das soll jetzt nicht heißen, dass ich mich aus Beuemlichkeit drücken will, aber das scheint für mich sehr kompliziert zu werden.

Wie waren denn eure Erfahrungen?


Titel: Re: Meine Geschichte
Beitrag von: Peter02 am 11 April 2019, 21:35:33
Hab zwar keine Therapie gemacht, aber das Angebot an Hilfe ist wirklich sehr gering. Ich wohne in einer Stadt mit über 500.000 Einwohnern,  es gibt eine einzige Institution die ne SHG anbietet,  die Sprechzeiten  sowie die 1x wöchentliche Sitzung sind alle während meiner Arbeitszeit.  Ich bin froh das es dieses Forum gibt, das hilft mir sehr . Alleine nur zu lesen und ab und an mal zu schreiben.
Titel: Re: Meine Geschichte
Beitrag von: Gonzo am 11 April 2019, 21:43:16
Mir hilft auch die SHG sehr, aber hier ist es erschreckend.... ca 5.000.000 Menschen leben hier auf einen Haufen und es gibt im gesammten Umfeld so wenige Einrichtungen.

Hier reiht seich in vielen Gebieten eine Spielhalle an die nächste, also Suchtpotential ohne Ende.
Titel: Re: Meine Geschichte
Beitrag von: Olli am 12 April 2019, 06:18:31
Hi Leute!

Wenn die Hilfsangebote so rar sind ... wieso gründet Ihr nicht eine eigene SHG?

Unser Fags-Referent Hartmut kann Euch da sicher mit Material überschütten.
Ihr könntet Kontakt mit Claus - einem GA-Mitglied aufnehmen - auch er hilft gerne.
Bei der dhs gibt es Material zum Download.
Titel: Re: Meine Geschichte
Beitrag von: Gonzo am 12 April 2019, 07:52:25
Moin Olli,

SHGs gibts hier einige, da hatte ich wirklich die Qual der Wahl, davon ab... ich bin echt nicht der Typ als Leiter und da wo ich bin bin ich mehr als gut aufgehoben.
Titel: Re: Meine Geschichte
Beitrag von: Hartmut - Referent Selbsthilfe am 12 April 2019, 11:36:27
Hallo zusammen,

Olli:
Zitat
Wenn die Hilfsangebote so rar sind ... wieso gründet Ihr nicht eine eigene SHG? Unser Fags-Referent Hartmut kann Euch da sicher mit Material überschütten.

Mache ich natürlich gerne, es gibt da ganz gute Strategien, wie es mit einer Neugründung klappen kann, wenn´s nicht gerade in "Buxtehude" sein soll.

 Peter02: Wo wohnst Du denn? bei 500000 Einwohnern müßte doch was zu machen sein. Wir hatten diese Situation in Mannheim, ebenso eine Einzugsgebiet von ca. 450.000 Einwohnern. Nach 10 Jahren hatte die dortige SHG sich aufgelöst,  Jahre lang ist nichts passiert. Inzwischen ist - auch nach einigem Vorlauf mit Hilfe einer Beratungsstelle - wieder eine Selbsthilfegruppe entstanden.

Bei Schichtarbeit zeigt sich mal wieder wie hilfreich unser Forum sein kann. Da ist es schwierig etwas passendes zu finden. Vielleicht kannst Du GONZO  ja im Umkreis eine SHG finden, die Du nur zu bestimmten Terminen besuchen kannst?
Titel: Re: Meine Geschichte
Beitrag von: taro am 12 April 2019, 11:42:04
??? Buxtehude, wo ist das Problem.
Zur Zeit kommen die Freunde aus Buxtehude zu uns nach Sinstorf, aber eine Gründung war da tatsächlich schon angedacht.

Nur weil der Igel dort schneller ist als der Hase darf man dort trotzdem eine SHG gründen.

Taro
Titel: Re: Meine Geschichte
Beitrag von: andreasg am 12 April 2019, 12:56:20
Jo, dann man Morgen um 11:00 Uhr in Wandsbek;
für die Genesung ist mir -Kein Weg zu weit :D

Schöne 24h Andreas
Titel: Re: Meine Geschichte
Beitrag von: taro am 12 April 2019, 13:07:44
Viel Spass morgen Andreas, ich bin leider nicht dabei. Mein Terminkalender platzt dieses Wochenende fast.

Taro
Titel: Re: Meine Geschichte
Beitrag von: Gonzo am 12 April 2019, 15:18:01
Ich hab ja ne super SHG für mich gefunden, auch wenn ich nicht immer hin gehen kann.

Schwierig ist wirklich Therapie da gibts hier in der Region wirklich Nachholbedarf.
Titel: Re: Meine Geschichte
Beitrag von: Gonzo am 19 April 2019, 08:34:27
Guten Morgen zusammen, ich habe eine turbulente Woche hinter mir nach dem schönen Wetter gabs mal wieder großen Streit wegen Kreditschulden , mit dem Ergebnis, dass ich fast abgehauen wäre.

Natürlich hab ich die alleinige Schuld dafür zu tragen und es geht doch langsam aufwärts, aber dennoch bleibt ja noch eine große Lücke.

Was eine Therapie angeht habe ich eine neue Anlaufstelle, so wie ich das geplant hatte würd ich das über kurz oder lang abbrechen, da der Aufwand Arbeit/Therapieplatz zu hoch wäre.

In der SHG kam auch aus aktuellen Anlass (Tagesschaubericht mit Ilona😜)
das Thema weiteres Chargeback auf.
Ich muss eh in absehbarer Zeit zu meinem Bankberater, werde das Thema einfachmal "hintenherum" ansprechen.

Ich bin nach wie vor spielfrei und deshalb stolz auf mich.

Allen schonmal frohe Ostern.

Titel: Re: Meine Geschichte
Beitrag von: taro am 19 April 2019, 08:54:09
Moin Gonzo,

bei Dir ist eine schöne Entwicklung zu erkennen, warum willst Du für ein paar vermeintliche Euro aus dem cb das alles riskieren. Dein Kopfkino würde bis zur endgültigen Klärung immer um das Thema rattern, das kann ich mir als Süchtige nicht leisten, im besten Fall ist die Zeit stillstand.

Man kann es hier im Forum schön sehen, ein Urteil und Seiten über Seiten Hirnkino von allen Beteiligten.
Der Preis für das Geld ist schon arg hoch.

Taro
Titel: Re: Meine Geschichte
Beitrag von: Gonzo am 02 Mai 2019, 18:00:56
So weitere 2 Wochen vergangen, immernoch spielfrei und ich bin stolz.
Zwischendurch kam wieder vin engsten Vertrauten ich SOLL doch versuchen einen Teil des Geldes wiederholen.
NEIN möchte ich jetzt nicht, ich bin froh dieses Thema hinter mich zu bringen.
Wenn ich die Beiträge lese wie viele hingehalten werden oder noch mehr Stress bekommen... nein danke.
Trotzdem werde ich das Thema "hintenherum" mal ansprechen bei der Bank.

Die Wogen zu Hause haben sich geglättet, sind trotzdem noch da verständlicher weise.

Fleißig gehe ich zur SHG und nächste Woche zum Therapievorgespräch.

Ich habe gemerkt, dass ich keinen Ausgleich mehr zum spielen suche, es ergibt sich von selbst, Kleinigkeiten wie Gartenarbeit oder spät abends kaputte Spielsachen der Kinder reparieren, aber natürlich auch vor der PlayStation.

Also... ich merke selbst, dass es aufwärts geht, Suchtdruck kommt ab und an auch noch verständlicher Weise.



Titel: Re: Meine Geschichte
Beitrag von: Gonzo am 21 Mai 2019, 16:42:08
Nach einger Zeitein Update von mir....
Obwohl ich dachte ich hätte es erstmal geschafft, plagen mich wieder Geldknappheit und daraus resultierender Spieldruck, dem ich aber nicht nachgeb.

Es sind Kreditraten für unser einziges Auto und ein Konsumkredit, dazu noch KK Rückzahlungen.
Ich war bei meiner Hausbank, mein Berater kann mir aber auch erstmal nicht helfen, hat aber interessiert zugehört zwecks illegales Glückspiel, kennt sich aber auch nicht richtig aus.
Er gab mir aber Tipps wie ich nit den anderen Banken reden soll, zwecks Ratenreduzierung.

Ich werde jetzt auf jedenfall die Schuldnerberatung kontaktieren.

Ich hatte in meiner Spielzeit Minikredite zu horrenden Gebühren aufgenommen, wovon ich einen immernoch 2x bedienen muss.

Ich habe mich auch für eine stationäre Therapie entschieden, aber erst wenn das Finanzielle geregelt ist und wenn ich weiss wer meine Frau mit den Kindern unterstützt.

Ich gdh auch nach wie vor fleißig zur SHG und zu Einzelgesprächen mit der Suchtberatung.

Schonwieder soo ein langer Text aber danke, dass ihr alle euch Zeit dafür nehmt.

In dem Sinne... schön spielfrei bleiben

Grüße
Titel: Re: Meine Geschichte
Beitrag von: Ilona am 26 Mai 2019, 19:51:41
Hey Gonzo,
alles ok bei dir? Melde dich doch mal.
LG Ilona
Titel: Re: Meine Geschichte
Beitrag von: Gonzo am 26 Mai 2019, 20:39:12
Nabend.... soweit so gut bei mir, hab nur viel um Ohren, hat aber nix mit Geld, Sucht oder sonst was zu tun😉

Werd mich die Tage nochmal melden.
Titel: Re: Meine Geschichte
Beitrag von: Gonzo am 14 Juni 2019, 16:38:56
Hallo zusammen,

erstmal vorab tut es mir leid, dass ich von mir nix mehr hab hören lassen, ich hatte sehr viel um die Ohren, aber mal der Reihe nach.....

ERSTMAL ICH BIN NCHT RÜCKFÄLLIG GEWORDEN, auch wenn der Druck ernorm war und ich wirklich fast nachgegeben hätte.

Wie bekannt ist hatte ja eine sagen wir mal finanzielle depressive Phase, die ich zum Glück wenn auch mit etwas Hilfe meiner Eltern überwunden habe.
Termin bei der Schuldnerberstung rückt auch immer näher.

Dann kam wieder eine Phase wo es mir wieder gut ging, dass lag daran dass wir in Eigeninitiative das Zimmer unseres Sohnes renoviert haben.
Es war stressig, aber das tat mir richtig gut.

Ein anderes Thema...

Ich hatte mich in einer uns allen sehr wohl bekannten Kanzlei zwecks weiteres CB beraten lassen, mit dem Ergebnis, dass ich es natürlich nicht machen werde, da ich mich durch meinen Rückfall ja in dem Sinne steafbar gemacht habe.
Ich war ja wie vekannt eh kein großer Fan davon, obwohl ich eins gemacht hab.(musste).

Ich unterstütze aber jeden der es versucht und hoffe bei allen dass es auch klappt.
Ich helfe natürlich auch gern mit meinen Erfahrungen.

ABER LIEBE LEUTE IHR HABT NUR EINE CHANCE ALSO GEBT AUCH GUT AUF EUCH ACHT UND TUT WAS PARALLEL GEGEN DIE SUCHT.

Ich möchte mich auch in eine stationäre Einrichtung begeben, aber wirklich erst dann wenn es keine finanziellen oder familiären Probleme gibt.
Es bringt mir nix wenn ich gut gelaunt zurück kehre und wieder aller familiäre und finanzieller Stress von vorne los geht.
Mein Berater sieht das auch so.

In dem Sinne bleibt alle schön trocken😁

Grüße an euch alle