Glücksspielsucht => Tagebuch => Thema gestartet von: Mranonym am 17 Juli 2023, 01:48:09

Titel: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: Mranonym am 17 Juli 2023, 01:48:09
Auch ich habe mich letztendlich beschlossen ein Tagebuch zu führen, in dem ich mal alle paar Tage ( wenn ich nicht jeden Tag schaffen sollte ;D) meine Emotionen und Gedanken festzuhalten.
Ich hab oft gedacht ich bin spielfrei und rückfällig geworden, wobei mir mit der Zeit aufgefallen ist: ich war nie spielfrei sondern hatte lediglich Pausen. Nach einigen Monaten ohne spielen bin ich wieder spielen gegangen, trotz Oasis Sperre und einer therapie. Habe in der Zeit ohne spielend, geheiratet und bin sehr glücklich gewesen. Beim ersten großen Streit bin ich geflüchtet, vor mir selber, und in eine shisha Lounge gegangen um spielen zu können, da ich ja gesperrt bin… 1 monat exzessiv gespielt und was ich so aufgebaut habe finanziell, zerstört
Jetzt hab ich die Faxen dicke und erkläre dem spielen den Krieg
Versuche zu lernen mit dem schzldenproblem umzugehen, weil mich das immer wieder getriggered hat.
Mit meinem neuen Job und der Bezahlung mus ich die Kurve kriegen, nein! Ich WERDE die Kurve kriegen
16.07.2023 wird der Wendepunkt
Heute hab ich versucht die letzten Wochen zu reflektieren, den minus und Chaos den ich angerichtet habe finanziell. Aber ich versuche ruhig zu bleiben und den Überblick zu kriegen.
Die ersten 24 Stunden hab ich nicht gespielt!
Auf die nächsten 24 Stunden,
Werde das in Zukunft mit einem Lächeln lesen! Ich werde nicht wieder sagen „ach hätte ich paar Monate nicht gespielt hätte ich soviel Kohle gehabt!“ diesmal arbeite ich mich Stück für Stück dahin!
Neues Leben, ich komme! Nichts ist unmöglich !
Titel: Re: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: Olli am 17 Juli 2023, 06:38:18
Guten Morgen!

Zitat
Ich hab oft gedacht ich bin spielfrei und rückfällig geworden, wobei mir mit der Zeit aufgefallen ist: ich war nie spielfrei sondern hatte lediglich Pausen

Das ist der Grund, weshalb ich heute sage, dass ich keine Rückfälle hatte. Ich war in den 20 Jahren meiner Suchtausübung auch immer wieder mal Monate spielfrei, doch tief in mir drin wollte ich gar nicht spielfrei sein und so unterbrach ich diese Pausen auch immer wieder.
Von mir kann ich sagen, dass meine Abstinenz an diesem einen Tag tatsächlich begann, als ich fast pleite aus der Halle kam und mir dort draussen schwor ... Das machst Du ab sofort nicht mehr! Hunderte Male hatte ich solche Schwüre schon formuliert und jedes Mal hatte ich ihn gebrochen.
An dem Tag fühlte es sich anders an ... richtig!
Trotzdem hat erst die Zeit danach gezeigt, wie wichtig mir das geworden war.

Habe Geduld mit Dir und verfolge Dein Ziel jede 24 h. Du hast Dir bewiesen, dass Du spielfrei sein kannst - Rückfälle hin oder her.
Nun gilt es, es nicht zu der Beendigung dieser Spielpause kommen zu lassen,

Titel: Re: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: Rubbel am 17 Juli 2023, 13:51:13
Hallo Mr Anonym,
ich hab' gelesen, dass Du seit 2021 (?) hier nach Unterstützung fragst. Und ich hab' gelesen, dass Du eine Psychotherapie abgebrochen hast, Dir ein paar Male gedacht hast, dass Du ab sofort und für immer spielfrei bist, dass Du Dich sperren lassen hast und deshalb in eine Shisha-Bar zocken gegangen bist.
Zwischendurch hattest Du eine Trennung und dann eine neue Partnerin. Konflikte bringen Dich, so Dein Gefühl, immer wieder zurück zum Glücksspiel.
Nun bist Du wieder hier - das ist sicher gut. Allerdings wäre es auch bestimmt klug, wenn Du mal längere Zeit am Stück was für Dich tätest, oder?
Du bist ja irgendwie recht fix mit der Überzeugung, dass ab sofort die Sucht 'vorbei' ist und Du spielfrei bleibst. Aber das ist nicht so - es wird Dich schon noch einige Arbeit an Dir selbst 'kosten'. Und egal, wie verständnisvoll und gut Olli oder jemand anderes hier Dir zurückschreibt, kann niemand Dir diese Arbeit abnehmen.
SHG war nicht so Deins, oder? Die Zeiten, hier samstags an der virtuellen Gruppe teilzunehmen, passte nicht so.
Die Psychotherapeutin hatte nicht die Ahnung ???
Und nun gehst Du also in die Shisha-Bar an den oder die Automaten ... Oder hast Du Dich mittlerweile schon 'entsperren' lassen?

Ich habe den Eindruck, so ganz ernst nimmst Du Deine Sucht nicht. Nur dann, wenn sich wieder ein ordentlicher Haufen Schulden gebildet hat.
Du musst aber kontinuierlich, d.h. ohne Pausen, aktiv was gegen die Sucht und Deinen Suchtdruck tun! Das hört nicht einfach auf, weil das, was andere Menschen Dir schreiben, sich richtig und gut anhört für Dich.
Also möchte ich Dir raten:
Bleib' jetzt wirklich mal SELBST an Deiner Seite, und geh' ruhig wieder zu einer/m Psychologe/in zur Therapie - und diesmal ohne zu denken: Der/die weiß nicht, wie das ist! Das ist nur Deine Abwehrhaltung, und die kannst Du mit der Zeit überwinden, wenn Du Vertrauen zulässt.
Dasselbe gilt für eine Selbsthilfegruppe.
Auch, wenn Du erneut glaubst, Deine Spielsucht sei ab sofort nicht mehr da und Du schaffst das jetzt und seit gestern. Das wird im Zweifel wieder eine Phase sein. Also steh' Dir selbst zur Seite! Hol Dir Hilfe, und zwar 'richtig', nicht halb, nicht mit einem Glauben, nicht mit immer mal wieder gucken, ob es nicht doch klappt zu gewinnen, sondern GANZ. Oder kennst Du etwa jemanden, der durch das Glücksspiel glücklich, zufrieden oder entspannt - oder sogar reich geworden ist? Sollte Dir das jemand jemals erzählt haben, dann sei Dir klar darüber: Dieser Mensch hat Dich angelogen!
Und DU solltest DICH nicht anlügen, und Dein Umfeld auch nicht!

Ich wünsch' Dir alles Gute!
Viele Grüße
Rubbel
Titel: Re: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: Mranonym am 17 Juli 2023, 16:13:44
Hallo!
Olli: ich weiß, es mag blöd klingen wenn ich sage: diesmal fühlt es sich anders an! Aber ich fühle mich wirklich bereit, endgültig bereit dagegen aktiv anzukämpfen. Ich will mein Leben zurück, habe 5 Jahre verschwendet in der besten Zeit meines Lebens, bin 27 Jahre alt und hänge immernoch an der scheisse.. ich werde die Schulden akzeptieren und Stück für Stück abarbeiten. Anders geht es nicht, das hat mir die Erfahrung gezeigt, denn egal wieviel man gewinnt, der Verlust ist am Ende immer mehr, das hat mein Verstand so langsam akzeptiert
Und auch danke dir Rubel für die Antwort!
Du bist ziemlich hart im Umgang aber das ist gut so! Das brauch ich vermutlich auch 😁 ich hab seit den alten Beiträgen ständig auf mich eingeredet, war nie bereit aufzuhören und habe mir Gründe gesucht zum spielen. Gab es Streit; zocken
War die Arbeit stressig: zocken
War der Lohn nicht so wie ich vorgestellt hatte: zocken
Ich hab mich ständig selbst überredet
Auch mit der Therapie oder oder, da muss ich dir wirklich recht geben
Ich hab ein Deal mit mir selber, sollte ich nochmal an die Tasten dran werde ich mich in eine stationäre Behandlung begeben.
Aber ich denke nicht so, ich denke mir: so weit wird es nicht mehr kommen, denn ich hab ständig vor Augen wie schön das Leben ist ohne das spielen.
Ihr motiviert mich und dafür danke ich euch.
Auch das es nicht mehr so weit kommen wird hab ich oft gesagt, aber ich nehme mein Schicksal selbst in die Hand ab jetzt, ich hole mir mein Leben zurück!
Momentan bin ich noch in der trauerphase weil in den letzten Tagen viel verloren ging und Chaos herrschte, versuche andere Gedanken zu verwenden, weil mit den alten Methoden habe ich schließlich immer wieder gespielt, ständig ans minus gedacht
Ich versuche jetzt den Verlust zu akzeptieren, nächste Woche kommt Gehalt dann sieht die Welt anders aus, dann nehm ich meine Frau bei der Hand und unternehme was schönes mit ihr !
Lg Leute !
Titel: Re: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: Rubbel am 17 Juli 2023, 16:42:33
Hi!
Du machst wieder dasselbe - oder? Du schreibst, wie Recht wir haben, dass Du alles einsiehst, dass Du, wenn (falls, sobald) Du noch mal spielst, wirklich und ganz ehrlich in stationäre Therapie gehen wirst.
Also: Du zockst MIT DIR SELBST.
Warum? Weil Du nicht nur traurig bist über das gerade verlorene Geld, sondern auch traurig, weil Du vielleicht tatsächlich auf die Sucht mal verzichten müsstest.
Oder liege ich da falsch?
Uns hier bringt es nichts, wenn DU vor uns beteuerst, dass Du nun aufgibst. Wir lesen Deine Texte und schreiben Dir zurück. Mehr können wir nicht tun. Das meinte ich vorhin in meiner Antwort.
Warum also kümmerst Du Dich nicht jetzt schon um eine (stationäre) Therapie? MUSST Du vorher noch mal umkippen, Geld verlieren, Deine Frau verlieren, Deine Familie enttäuschen, umsonst arbeiten, Dich selbst immer weniger wertschätzen??? N-E-I-N!
Ich kann Dir verraten, dass ich mich auch lange so ähnlich verhalten habe wie Du - und ich war auch 8 Jahre zwischendurch spielfrei. 8 Jahre! Und dann hab ich wieder angefangen damit, obwohl ich diese 8 JAHRE überhaupt nicht an Glücksspiel gedacht habe, also nichts unterdrückt habe.
Dann kamen wieder Stress-Situationen, mein Kopf hat sie sofort verknüpft mit alten Mustern ... und wo bin ich hingerannt?: in eine Spielhalle!, und das immer und immer wieder. So funktioniert Sucht! Sie nickt mal kurz ein, oder länger, gähnt mal kurz, streckt sich ... und dann ist sie in voller Lebensgröße wieder da und nimmt Dich/mich/irgendwen an die Hand.
DAS will ich Dir klarmachen. Mittlerweile gehe ich auch mühsame Wege und halte Stress alle Kraft entgegen und mache das auch ganz bewusst.
DAFÜR hatte ich eine lange Schule, Therapien, Depressionen, finanzielles Chaos, Betreuung, Angst vorm Öffnen von Briefen ...
Es ist also nicht nur das Sein-Lassen, es ist ein ganz neuer Umgang mit Dir selbst und äußeren Einwirkungen, die Spielfreiheit und Suchtbewältigung ausmachen.

Also: Lauf los! Echt, verzichte auf keinen weiteren Tag, den Du lernen kannst zu kämpfen für Dich. DU bist alles wert, diese kack Sucht ist nichts, gar nichts. Sie findet nur in Deinem Kopf statt.  Lass Dich nicht von ihr anführen. Lern lieber, Dein Leben und die schönen und auch die weniger schönen Situationen anzunehmen.

Viele Grüße, R
Titel: Re: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: Wolke 7 am 17 Juli 2023, 17:35:24
Hey,

Zitat
ich fühle mich wirklich bereit, endgültig bereit dagegen aktiv anzukämpfen.

Wie sieht denn das aktive ankämpfen aus ? Aktiv zu werden heißt ja "ins Tun" zu kommen. Was machst du?

LG Wolke
Titel: Re: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: Wolke 7 am 17 Juli 2023, 17:38:01
Zitat
nächste Woche kommt Gehalt dann sieht die Welt anders aus, dann nehm ich meine Frau bei der Hand und unternehme was schönes mit ihr

Oder der Suchtdruck nimmt dich an die Hand und geht mit dir in die Shisha Bar .
Titel: Re: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: Mranonym am 17 Juli 2023, 17:43:35
Hey,
Also ich denke das mag für viele von euch verrückt klingen
Aber zu meiner spielfreien Zeit hab ich viel gelesen über menschliche Psyche, hab viel unternommen mit meiner Frau und hab mich viel mit Religion auseinander gesetzt, gutes getan und mich auch gut gefühlt
Das mit der Religion war ein ausschlaggebender Punkt solange spielfrei zu bleiben
Klar, wieso hab ich dann wieder gespielt? Ich war einfach nicht bereit aufzuhören
Die Therapie hat nicht angeschlagen (vllt wollte ich es nicht zulassen? Ich weiß nicht)
Aber dieses beschäftigen mit mir selber, hat mich extrem
Gepuscht .. und ich werde es mir beweisen das ich spielfrei bleiben kann, für 24 Stunden, Tag für Tag!
Hab viel gelesen die letzten Tage wegen den „skills“ bei Suchtdruck, weil das wird definitiv vorkommen. Ich hab das alles zuvor nie ernst genommen und nur rumgeheult, diesmal stehe ich meinem Mann und bin den Fehlern bewusst
Titel: Re: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: Wolke 7 am 17 Juli 2023, 17:52:51
Was machst du denn ,wenn du beim Geldeingang Suchtdruck bekommst? Wie ist dein Notfallplan? Der sollte jetzt schon feststehen ,denn wenn du dann erst überlegst ,hat der Suchtdruck schon viel mehr Kraft.

Beten und Kaffeetrinken helfen vielleicht mal für ein paar Stunden und dann?
Du willst Spielfreiheit  ,aber die soll gefälligst ohne Arbeit daher kommen......du nimmst das alles auf die leichte Schulter .....ich hab da ein ungutes Gefühl. 

Wenn du Suchtdruck bekommst und kurz vorm Spielen stehst   ,schreib hier wenigstens, damit dich jemand hier unterstützen kann. Werde vor dem Rückfall aktiv!!!

LG Wolke
Titel: Re: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: Olli am 17 Juli 2023, 18:05:19
Hi!

Zitat
Und auch danke dir Rubel für die Antwort!

Selbst beim Danksagen denkst Du nur an Geld ... :) :) :)

Die Damen haben Recht. Nichts tun ist nicht aktiv an sich arbeiten. Das ist nur Zeitschinderei!

Zitat
Ich hab ein Deal mit mir selber, sollte ich nochmal an die Tasten dran werde ich mich in eine stationäre Behandlung begeben.

Mit Dir möchte ich keine Deals machen ... :) ... was Du hier machst, das ist Dich zu bestrafen, wenn Du böse warst.
Was hier, wie immer, hilft, das ist der Wechsel der Perspektive! Sei es Dir heute wert eine Therapie zu machen. Ob die nun stationär oder ambulant gemacht wird, wird man mit Dir ganz genau erörtern. Du wirst dann die für Dich beste Entscheidung treffen.
Du wirst Dinge lernen, die Dir bisher fremd waren. Dies wird Dir helfen Deine Resilienz zu stärken. Dadurch wirst Du in diesem Teil Deines Lebens stolz auf Dich sein, wenn Du schwierige Situationen meisterst. Das machst Du doch in anderen Bereichen auch ... oder nicht?
Wieso sollte das hier denn dann nicht auch, mit ein wenig Unterstützung, auch funktionieren?

Ja, Du bist jung - in der Blüte Deines Lebens ... :) Aber weisst Du was? Diese Zeit vergeht schneller, als Du denkst. Zack ... und schon bist Du auf einmal 39. Du stehst auf der Schwelle zur 4 auf der Zehnerstelle. Dann bist Du drüber, denkst Dir: Ich bin Anfang 40, dann Mitte 40 und schließlich Ende 40. Schon wieder ist da eine Schwelle ... mit der 5 auf der Zehnerstelle. Der "alte Sack" wird zur Alltäglichkeit. Und schon geht es wieder los ... Anfang ... Mitte ... und weiter kann ich Dir noch nicht berichten ... :) Ich weiß nur, dass ich ab nächsten Monat auf die große 6 zusteuere.
Du hast keine Zeit für Sperenzchen ... Dein Leben ruft nach Dir ... !

Also, Aufgabe für diese Woche: Therapeuten anrufen und Termin machen ... oder/und ... in eine SHG gehen ...
Das bedeutet für mich heute seinen Mann zu stehen!

Wenn Du Kraft aus Deinem Glauben ziehen kannst, dann ist vielleicht die GA mit ihrem spirituellen Weg etwas für Dich!


Titel: Re: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: Mranonym am 17 Juli 2023, 18:05:42
Hab eine Notfall Nummer von einem Freund spielfrei ist seit einigen Jahren
Würde ihn anrufen, hier im Forum schreiben, was ich sowieso vor hatte im Tagebuch, Sport, oder ne kalte Dusche? Wobei ich denke das ein Anruf bzw. ein Gespräch effektiver wäre als eine Dusche 😁
Titel: Re: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: Mranonym am 17 Juli 2023, 18:18:38
Ihr habt mich überredet, ich kontaktiere nochmal die SHG Bei mir in der Gegend! Aber so optimistisch wie jetzt war ich wirklich noch nie auch wenn das jetzt für alle blöd klingt und ihr den Kopf schüttelt 😁 ich hole mein Leben wieder koste es was es wolle! (Olli, siehste denke wieder an Geld .. 😁)
Titel: Re: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: Mranonym am 17 Juli 2023, 23:52:24
Der 2 Tag ist rum…
Heute viel im Forum geschrieben und gelesen, meine Kreditkarte gekündigt und eine SHG kontaktiert!
Sitze grad auf der Arbeit, trinke meinen Kaffee und rauche meine Zigarette, vielleicht sollte ich bald damit auch aufhören? Aber sie schmeckt grad so gut :D
Ich lasse grad alles Revue passieren, denke viel an alte Zeiten (an positive Momente im Leben) an alte Freunde.. die Zeit vergeht wahnsinnig schnell
Ich hoffe ihr mitleser hattet auch einen schönen Start in die Woche, komisch, hatte lange nicht mehr in meinem Leben so positive Gedankengänge … ständig war ich schlecht gelaunt montags bis sonntags .. selbst wo ich nicht gespielt hatte! Da stimmt wohl der Spruch „das Leben ist zu kurz um nicht zu Spaß zu haben“
Ich arbeite weiter an mir und hoffe es wird alles besser
Danke an alle im Forum und seid mir auf meiner Reise !
Titel: Re: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: Wolfgang am 18 Juli 2023, 12:30:03
Hallo Anonym,

du reitest momentan auf einer Motivationswelle und die ist für den Einstieg in die Abstinenz durchaus geignet. Aber dieses Hochgefühl hält nicht ewig und dann kommt der schwierige Teil. Dann muss man kämpfen und sollte auf Höhen und Tiefen vorbereitet sein. Ansonsten schließe ich mich den Ausführungen von "Rubbel" an.
Ich wünsche dir alles gute auf deinem Weg.

Wolfgang
 
Titel: Re: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: Mranonym am 18 Juli 2023, 16:34:59
Hi Wolfgang!
Da hast du recht, auf die Höhen und tiefen muss ich vorbereitet sein.. ich tausche
Ich such momentan viel aus mit
Abstinenten Spielern, vielleicht Magst du mir auch Tipps geben? Ich meine, jeder hat da seine eigene Art ranzugehen und das finde ich mega interessant!
Trotz alldem, vielen Dank für deine Nachricht
Titel: Re: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: Mranonym am 19 Juli 2023, 00:32:33
Und wieder vergeht ein weiterer Tag, ich habe das Gefühl, wenn ich täglich etwas schreibe, tut es mir gut, es ist so als würde ich mich noch ein Stück öffnen! Meiner poetische Ader freien Lauf lassen :D
Habe diese Woche Nachtschicht daher die Texte um diese Uhrzeit.
Habe schlecht geschlafen und war irgendwie den ganzen Tag schlecht gelaunt.
Hab zuhause was Ordnung reingebracht um meiner Frau Arbeit abzunehmen.
Im Kopf war ständig das Chaos was ich finanziell die letzten Wochen angerichtet habe, aber ich bleibe fokussiert auf mein Ziel: jeden Tag, für 24 Stunden spielfrei zu bleiben! Nächste Woche kommt Gehalt und dann ist das dispo von 1500 wieder weg, Kredite zahle ich brav Monat für Monat ab.
Dieses Mal werde ich nicht denken, ach hätte ich doch bloß diesen Kredit nicht oder hätte ich doch den kleine Kredit aus der Welt geschafft… nein, ich bleibe fokussiert und lasse die Zeit ihre Arbeit erledigen! Ich habe ein Ziel und das Ziel ist immer vor meinen Augen.
Man muss mich ja schließlich selbst motivieren, nicht? Geduld ist der Schlüssel sagte man mir oft. Den hatte ich leider nie, aber bin bereit ihn zu lernen.
Wünsche euch schöne und Spielfreie 24 Stunden! Gute Nacht Leute 😘
Titel: Re: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: Wolfgang am 19 Juli 2023, 13:11:07
Hallo Anonym,

deiner Bitte um Tipps möchte ich gern nachkommen.
Wie Olli schon schrieb, die Zeit vergeht recht schnell. In deinem Alter habe ich noch gedacht, das Leben dauert ewig und entsprechend habe ich gelebt.
Ich habe geraucht, gespielt und getrunken.
Mit dem Trinken habe ich vor etwa 23 Jahren aufgehört, mit dem Spielen vor gut 2 Jahren und dem Rauchen vor ziemlich genau 2 Jahren.

Warum habe ich mit diesen Süchten gebrochen, obwohl sie mir einen gewissen Halt, Ablenkung und Entspannung boten?
Weil mich alle 3 Süchte viel mehr kosteten als sie mir je hätten geben können.
In Sachen Alkohol musste es erst zum Entzug der Fahrerlaubnis kommen, dann setzte ein Umdenken ein.
Beim Zocken brauchte es etliche (halbherzige) Anläufe um endlich den Absprung zu schaffen. Geholfen hat mir tatsächlich die Sperre über OASIS. Gepaart mit meiner Abscheu und Wut auf diese Spelunken, hat es funktioniert.
Tja und am 25.07.21 saß ich mit der Zigarette in der Hand im Auto und es sollte meine letzte sein. Seitdem habe ich nicht einen einzigen Zug mehr gemacht und ich hatte viel geraucht.
Hätte ich weiter gespielt, hätte ich auch weiter geraucht. Alles hing irgendwie miteinander zusammen.

Und jetzt meine Tipps;-)
Meine Abstinenz hinsichtlich des Alkohols wurde in einer Selbsthilfegruppe gefestigt. Diese besuche ich in unregelmäßigen Abständen noch heute. Und gaaanz wichtig: der neue Freundeskreis.
Bei der Spielsucht suchte ich Hilfe bei einem Psychologen (bis zum heutigen Tag) und bediente mich der geschilderten Erfahrungen hier im Forum. Ich musste lernen wieder Spaß am Leben zu haben, ohne die Aussicht auf einen spannenden Tipp oder eine Nacht am Roulettetisch. Sport interessierte mich eigentlich nur noch, wenn ich darauf gewettet hatte. Also musste ich erneut mein Leben umkrempeln und einen neuen Sinn geben. Bei mir waren es ausgedehnte Spaziergänge.
Trotzdem erlitt ich einen Rückfall. Aber das bis dahin gelernte und erlebte half mir schnell wieder auf die Beine. 
Ans Rauchen denke ich mittlerweile nur noch äußerst selten. Auch das kann man schaffen.

Also neben deinem Willen brauchst du externe Hilfe. Hau alles rein in dein Verlangen Spielfrei zu werden und gehe es mit festem Willen an.

Ich wünsche dir Kraft, Ausdauer und die Bereitschaft professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Man darf gespannt sein!

Gruß
Wolfgang
Titel: Re: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: Mranonym am 19 Juli 2023, 16:13:12
Danke für die Antwort Wolfgang!
Wahnsinn … hört sich sehr turbulent an
Aber ich freue mich sehr für dich das du es doch geschafft hast, auch wenn es ein steiniger Weg war!
Aber eins fällt mir bei allen eigentlich auf was eine Sucht angeht: man muss erst so richtig auf die fresse fallen und dann gehts Richtung Abstinenz, also so hab ich das Gefühl ..
Dein Rat nehm ich ans Herz, diesmal möchte ich wirklich was ändern!
Ich wünsche dir alles alles gute Wolfgang und hab ein schönen Tag
Titel: Re: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: Mranonym am 20 Juli 2023, 00:03:18
20.07 … Mitternacht
Ein weiterer Tag geht rum…
Heute war ich wieder müde, alter Schwede ..
Dafür das ich noch 27 bin macht mich die Nachtschicht echt schlapp, ( sollte wohl mit Sport anfangen) vielleicht liegt es aber daran das ich seit 3 Wochen ohne Pause durcharbeite, viel auf der Arbeit zutun und bevor ich ein nebenjob anfange arbeite ich samstags auch um was dazu zu verdienen…
Heute war ich bei dem sonnigen Wetter etwas unterwegs mit dem Auto, Fenster runter und laut Musik gehört, man das tat gut
Hab mich frei gefühlt, das tat mir echt gut, hatte lange nicht mehr so ein Gefühl
So möchte ich mich immer fühlen und ich hab es in meiner Hand
Nieiweder am Boden sein aufgrund eigener Fehler, das hab ich immer vor den Augen!
Weiter gehts mit dem Nächsten Tag..
Titel: Re: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: Mranonym am 21 Juli 2023, 02:48:16
21.07 02:42 Uhr
Ich war den ganzen Tag depressiv
Ich weiß nicht woran es lag, aber so down war ich schon lange nicht mehr
Seit 2017 habe ich Automaten gespielt, und 2019 als es anfing auszuarten, hab ich diese depressive Phasen immer wieder
Ich bin eigentlich ein realistischer Mensch, man kann nicjt immer glücklich und gut gelaunt sein. Das ist mir klar.
Nur frage ich mich wieso ich so schlecht gelaunt bin? Also an das zocken hab ich nicht gedacht, ich glaube das ist das neue ich was ich durch meine Sucht geschaffen habe.. wenn ich doch daran denke wie glücklich und lebensfroh ich 2016 war mit meinen 20 Jahren …
Wie ist das eigentlich bei abstinenten Leuten, vielleicht könnt ihr mal was eurer Ansicht erzählen.. wie wart ihr die ersten Monate drauf? Glücklich, dass ihr aufgehört habt? Depressiv, wegen dem Chaos was angerichtet wurde? Wie seid ihr damit umgegangen? Oh man..
Titel: Re: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: andreasg am 21 Juli 2023, 10:45:16
Hallo MRANONYM,

ich ich Spieler und icch bin chronisch depressiv.

Das erste Mals, als ich in eine schwere Depression fiel, war im Frühjahr 1982. Ich war wegen eines Unfalls, (Oberschenkelhalsbruch) 7 Wochen im Krankenhaus, und hatte die Zeit, einmal über mein Leben nachzudenken. Damals war ich 29 Jahre alt, und die Angst vor meinem 30. Geburtstag beherrste mich , gerade in den schlaflosen Nächten. Ich will hier nicht in das Detail gehen, ich habe dort meine schwere Zeit des Alkoholmissbrauchs beenden können, bis auf einen fatalen Rüvkfall 1984/1985, als ich mit meiner alten Saufclique zusammentraf. 1982 war ich latent spielsüchtig, ich setzte mich mit dem Thema Narzissmus auseinander, und nach der Entlassung aus dem Krankenhaus ging es geradeaus in die Spielhalle. Mein Spiel wurde exessiv, die Spielstätte wurde mein Zuhause, mein Mittelpunkt des Lebens. Im August 1989 kam es dazu, daß ich meine Spielsucht nicht mehr geheim halten konnte, (Scheckbetrug in meiner Urspungsfamilie) - Selbstanzeige, Zerschlagung des Verfahrens, Der Sprung vom Bahndamm wurde Geschichte. Ich fand in meine Selbsthilfegruppe. Nach 9 Monaten SHG kam im Juli 1990 der Zusammenbruch, als ich in meine Lieblingsstadt fuhr, die immer eine Insel für mich war, und Heute noch ist. Ich habe seit dem 01.Juli 1990 nicht mehr gespielt. So konnte ich anfangen, zu entdecken, daß ich noch lebe. Was mir z.B. geholfen hat, waren Saunabesuche, mit Freunden aus der Selbsthilfegruppe. Nach einem Jahr Spielabstinenz kam die Depression wieder, mein verkokstes Leben, Zusammenbruch bei der Ärztin, Einweisung in eine Klinik für Burn out und Depressionen. Ei neues Leben begann danach, ich besuchte eine weitere SHG für Emotionale Gesundheit. , lernte 1994 meine damalige Frau kennen, in einer Kirchengemeinde. Das Leben begann Qualität aufzunehmen. Im Jahr 200 kam die Insolvenz meines Arbeitgebers, die Ehetrennung im August 2002. Wie durch ein Wunder brauchte ich nicht spielen, trotz Spieldrucks. Ich bewarb mich für eine REHA in einer Fachklinik für Borderline - Erkrankungen. Dort war ich im Sommer 2003, also vor 20 Jahren. Der Klinikaufenthalt war so heftig, daß er mein destruktives Weltbild zurechtrückte. Davon profitiere ich noch Heute. Ich ging in eine Selbsthilfegruppe für Menschen mit Essstörunen (Adipoditas) , und dort fand ich mein Gleichgewicht ! Nach weiteren 5 Jahren Abschied aus der Arbeitswelt, durch politische Doktrin (Agenda 2010) , die mir so viel Groll brachte, und nun konnte ich Zeit finden, den loszulassen. Wieder half mir ein Freund meiner Spieler - SHG, der mir einen "geringfügigen Nebenverdienst" durch Verteilen von Werbeflyern anbot. Ich habe mir die Hacken, und die Aggressionen abgelaufen! IIm November 2008 - Januar 2009 war ich in einer Klinik für Menschen mit Essstörungen, dort habe ich den schönsten Jahreswechsel - Weihnachten und Sylvester - meines Lebens erleben dürfen.
Heute bin ich 70 Jahre alt, 100 Schwerbehindert, in der Pflege. Am Morgen, wenn ich aufwache, kommt mein "Lieblingsscheixsgefühl" schon einmal hoch, dann kommt die Pflegerin mit einem Lied auf den Lippen, und ich singe einfach mit. Durch die Pflege lerne ich uch ein neues Körpergefühl kennen, ich brauche keine Angst vor den Menschen und vor Nähe zu haben. Ich bin innerlich ausgeglichener, und so ist es nun einmal,

wenn ich schreibe, kann es immer wieder einmal mehr werden, da hoffe ich, nicht zuviel abgeladen zu haben.

Wir werden eine neue Freiheit und ein neues Glücksgefühl kennen lernen     (Anonyme Alkoholiker)

Liebe Grüße und schöne 24 Stunden
Andreas
Titel: Re: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: Rubbel am 21 Juli 2023, 12:51:11
Hallo Mr Anonym,

bitte geh' zum Psychologen, also: mach ernsthaft eine entweder kurze oder  längere Verhaltenstherapie oder eine Psychoanalyse. Du bist noch unter 30, und so hast Du beste Chancen, eine bleibende Depressionserkrankung zu vermeiden. Viele Dinge im Leben, die wir zu bewältigen haben/hatten, bleiben dennoch im Gedächtnis, sind nur verschüttet. Auch daraus kann eine Depressionserkrankung und auch eine Suchterkrankung entstehen, fördern können sie sie allemal.
Deshalb möchte ich Dir Therapien ans Herz legen. Von Antidepressiva halte ich persönlich nichts, sie sind allerdings für manche Menschen auch gut.
Vor allem jedoch Psychotherapie, analytische Psychotherapie, Psychoanalyse: Diese Therapien belasten Deinen Körper nicht, was Antidepressiva tun, und sind m.E. das allerbeste Mittel!
Befrei' Dich bitte von dem Gedanken, dass da Menschen hingehen, die schwach wären oder 'nicht alle an der Waffel haben', das sind Anschauungen, die von Menschen geäußert werden, die zu viel Angst haben, nach ihren Gefühlen zu schauen und sich mit sich selbst auseinanderzusetzen.
Pass' auf Dich auf.

Alles Gute!
Rubbel
Titel: Re: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: Mranonym am 22 Juli 2023, 10:05:32
Morgen zusammen! War gestern früh im Bett, daher die „späte“ Antwort
Erstmal danke Andreas für deine Geschichte! Sehr interessant von anderen spielsüchtigen was zu hören und von ihnen auch zu lernen
Ich wünsche dir für die Zukunft weiterhin alles gute und werde mir viele Sachen zu Herzen nehmen!

Rubbel(diesmal richtig geschrieben)
Ich bin was dieses Depression Thema angeht ziemlich vorsichtig, glaube deswegen hab ich mich all die Zeit auch nicht getraut damit zum Therapeuten zu gehen oder oder… ich weiß nicht, selbst jetzt bin ich sofort distanziert davon und lehne es ab.. irgendwas sagt mir: ach wenn du das spielen sein lässt wird alles wieder gut, aber wie gesagt: das rede ich mir ja selber ein, ob es wirklich so sein wird kann ich nicht wissen..
Es ist Tag 6 ohne spielen juhuuuu
Auf die nächsten 24 Stunden würde ich mal sagen! Schönes Wochenende euch allen
Titel: Re: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: Mranonym am 26 Juli 2023, 16:30:34
Wow bin ich faul! Ganze 4 Tage nicht geschrieben… liegt wohl
Daran das ich wirklich jeden verdammten Tag am arbeiten bin… genauer gesagt: seit 4 Wochen jeden einzelnen Tag
Aber das lässt sich spüren, sowohl für den Körper als auch auf dem Konto, denn heute kam der große Tag wovor ich klitzekleines bisschen Angst hatte: Gehalt
Naja was soll ich sagen, ich verspüre kein Verlangen nach spielen, ich verspüre lediglich Hass. War bei YouTube am Scrollen und auch die Vorschläge mit Casinos bin ich extra umgangen, wieso soll ich es provozieren mich Triggern zu lassen? .. diesmal fühle ich mich wirklich bereit, kann es nur wiederholen, es fühlt sich diesmal anders an! Wenn nächsten Monat mein Lohn  kommt wird es das erste mal sein das kein dickes minus davor steht! Das wäre dann auch ein Jubiläum, weil es seit Jahren nicht aus dem dispo kommt
Nur kommen mir 1000 Gedanken durch den Kopf wie: ach du hast so viel Gehalt bekommen , HÄTTEST du doch letzten Monat nicht gespielt dann würde die Kasse sowas von klingeln jetzt…
Aber auch diese Gedanken umgehe ich- denn ich habe so immer gedacht, das Ende jedoch war immer gleich, also muss sich schließlich was ändern
Eine Sache beschäftigt mich: würde mir gerne ne neue Jeans kaufen, 100€ im
Angebot und sie haut mich um! Aber ich bin mir zu geizig das zu zahlen, wie konnte ich dann tausende Euros verballern ohne Probleme?
Ich glaube das Problem haben viele, aber die Antwort darauf kann ich nicht geben.. merkwürdig
Auf die nächsten 24 Stunden
Titel: Re: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: SuchtkrankerMensch am 26 Juli 2023, 16:41:45

Eine Sache beschäftigt mich: würde mir gerne ne neue Jeans kaufen, 100€ im
Angebot und sie haut mich um! Aber ich bin mir zu geizig das zu zahlen, wie konnte ich dann tausende Euros verballern ohne Probleme?


hahahahaha, wie ich und meine bescheuert Autobatterie XD XD WARUM sie mir nicht gönnen, WARUM ?

Ich bin so bei DIR, KAUF DIR die scheiss Jeans und GÖNN DIR verdammte hacke !!!!  ::) ;D ;D ;D ;D ;D ;D
Titel: Re: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: Mranonym am 26 Juli 2023, 16:52:45
Ich glaube das werde ich tun! Ins kalte Wasser springen und so dann lernen😁😁😁
Titel: Re: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: Wolke 7 am 26 Juli 2023, 17:44:25
Hallo ihr zwei ,

den Geiz ,den man bei anderen Dingen an den Tag legt  ,kommt vermutlich noch daher ,weil man das Geld fürs Zocken haben wollte. Aus 100€ hätte man 1000 machen können, eine Hose ,bleibt eine Hose.....
Man muss wieder Spaß an anderen Dingen haben.....z. b an einer superschönen Hose ,die einen umhaut. Wenn man Freude fühlt ,weil man etwas gerne haben möchte, soll man es sich kaufen. Viel wichtiger finde ich noch, wenn man für gemeinsame Erlebnisse mit Familie und Freunden Geld ausgibt.....Escape Room,Minigolf ,Bootstour ,Kino ,Zoo ,Kartfahren,Konzert,Essen gehen, Kurse mitmachen (Schafe scheren ,kochen......) ,Museen ,Kkettergarten ,Wasserski und und und.......es gibt unzählige Möglichkeiten. Geiz macht arm.....arm an fehlenden Erinnerungen und das ist sehr schade.

Also ,auf zum Hosenkauf und der erste Schritt ist gemacht......😄

LG Wolke

Titel: Re: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: Olli am 26 Juli 2023, 19:35:52
Zitat
Ich bin so bei DIR, KAUF DIR die scheiss Jeans und GÖNN DIR verdammte hacke !!!!  ::) ;D ;D ;D ;D ;D ;D

Hi!

Genau darum geht es ... es sich zu gönnen! Das Glücksspiel ist bei uns positiv besetzt. Daher horten wir das Geld, um es als Spieleinsatz nutzen zu können. Habe ich nun den Wunsch, mit die Hose zu kaufen, zeigt sich die jahrelange Routine. Also bewusst die Hose kaufen und sich dann an der Freude darüber erfreuen! So wird, vielleicht erst im Nachhinein, der Hosenkauf positiv besetzt. Vielleicht sogar als Belohnung für die bisherige Abstinenz?

Finde es heraus ... :)

Titel: Re: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: Mranonym am 27 Juli 2023, 03:25:21
Danke für eure Nachrichten,
Ich glaube ich werde einmal im Monat was (kleines) gönnen als Belohnung der Abstinenz
Fast 2 Wochen schon frei und ich fühle mich mit jeder Minute die ich entfernt bin vom letzten spielen, besser
Olli du hast recht, das zocken war stets mit positiven Sachen verbunden, Undzwar dem sucht Horten, deswegen waren die Hunderte Euros auch in dem Moment Nebensache
Ich gehe es an diesen Monat hol ich mir die Hose 😎😎 auf die nächsten 24 Stunden!!
Titel: Re: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: Mranonym am 28 Juli 2023, 06:12:02
28.07
Leider schreib ich unregelmäßig aber ich werde weiterhin versuchen so oft wie möglich reinzuschreiben.
13 Tage spielfrei, bis jetzt kein suchtdruck, absolut nicht, ich hab ehrlicher Weise nichtmal an das spielen gedacht
Aber merke das ich in anderen Bereichen noch Baustellen habe, ich bemitleide mich zu oft selbst
Gestern kam wieder Gehalt, mit einer Prämie wegen mehrproduktion und es konnte sich echt sehen lassen, ich war selber erstaunt… aber ich konnte mich nicht freuen.. sofort dachte ich mir: hättest du doch nur 1 Monat nicjt gespielt und dein Konto nicht ins Minus gezogen, dann hättest du jetzt ein Überschuss an Kohle!“
Das mein dispo schlagartig zu ist, daran denke ich garnicht, sondern sofort schiessen mir negative Gedanken in den Kopf und es macht mich fertig
Ständig bemitleide ich mich selber und ziehe mich automatisch damit selber runter, als wäre ich besessen von Geld (obwohl ich nichtmal Geld habe 😁😁😁)
Ich will es nichtmal ausgeben, ich will es besitzen und denke so finde ich endlich innere Ruhe nach dem turbulenten finanziellen auf und ab… verrückt .. also wenn ich lese was ich hier schreibe dann schüttele ich selber den Kopf, aber leider leider arbeitet mein Kopf so… naja was soll’s, auf die nächsten 24 Stunden
Ich weiß das ich es diesmal endgültig aufgegeben habe und es fühlt sich gut an
Bald blicke ich hier zurück und denke mir: ach hätte ich doch früher aufgehört!
Aber wie sagt man so schön, lieber später als nie!
Allen einen schönen Freitag 👍🏽🍀
Titel: Re: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: SuchtkrankerMensch am 28 Juli 2023, 07:55:57
Da ich doch ein wenig deinen entusiasmus (ich weiß,, glaub falsch geschrieben) spühre würde ich Dich gerne ein wenig auf den Boden der tatsachen zurück zu holen.

Schau bitte das du dir im REELEN Umfeld Hilfe an die Hand holst, die wenigsten schaffen es ohne.
Es geht ne zeitlang gut aber irgendwann kommt der tag, ach warum nicht, solange nicht... Im übrigen auch mit Hilfe, Rückfälle sind mist aber irgendwie scheinen die voll zur entwicklung dazu zu gehören
Was ICH für MICH sehr gut nachvollziehen kann ist das du schreibst du "hättest" keinen Suchtdruck, den hab ich meiner Meinung nach nämlich auch nicht obwohl mein derzeitiges Verhalten eine ganz andere Sprache spricht.

In meiner Vorstellung seh ich n "Alki" der n Tatter hat weil er seinen Stoff braucht - DAS habe ich nicht - ergo meine ich ich hätte kein Suchtdruck,...

Was die Depressive Stimmung betrifft kann ich dir auch nur ebenfalls empfehlen, geh zum Arzt. Depressionen sind keine Lapalie und wenn die sich anfängt fest zu setzen wird es immer schwerer wieder da raus zu kommen


Ich will es nichtmal ausgeben, ich will es besitzen

Kannst du benennen WARUM du das möchtest ? Das würde mich sehr intressieren
Titel: Re: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: Olli am 28 Juli 2023, 09:59:27
Hi!

Zitat
Leider schreib ich unregelmäßig aber ich werde weiterhin versuchen so oft wie möglich reinzuschreiben.

Mache Dir keinen Stress ... Du bleibst doch dran und schreibst immer wieder. Also ... alles gut ...

Zitat
ich bemitleide mich zu oft selbst.

Ich sage nur ... Perspektivwechsel!

Ich habe da einen unerbittlichen inneren Antreiber. Wie oft denke ich "Ich muss ... ". Da frage ich mich .... warum?

Ich muss gleich mal in den Keller, die Waschmaschine anstellen ...
Ich muss noch einkaufen gehen.
Ich muss die Spülmaschine anstellen ... ich muss ... ich muss ... ich muss ...

Wieso nicht ...
Ich kann gleich mal in den Keller gehen und die Waschmaschine anstellen.
oder ...
Wenn ich jetzt in den Keller gehe und die Waschmaschine anstelle, dann kann ich gleich noch bügeln und habe dafür morgen wasch- und bügelfrei!

Wieso setzt mich der Antreiber so unter Druck? Da ist niemand, dem ich Rechenschaft ablegen müsste. Ich behafte die schlichte Tätigkeit mit etwas Negativem, sodass ich dann auch negativ an die Sache ran gehe.
Ist dadurch, wenn die Tätigkeit erledigt ist, die Freude darüber vielleicht höher?

Mir fällt gerade auf: Ich muss wieder putzen! - hat schooooon seine Berechtigung ... ;) ROBBYYYYYY !!!!! ... sind Deine Akkus geladen? ... Da fährt er seine Bahnen ... ;)

Zitat
bis jetzt kein suchtdruck

Vooooorsicht!

Zitat
sondern sofort schiessen mir negative Gedanken in den Kopf und es macht mich fertig

DAS ist für mich die Vorstufe zum Suchtdruck.

Das Glücksspiel bedient ja unsere Gefühle. Gefühle werden aber auch zum Anlass genommen, den Suchtdruck aufkeimen zu lassenl

Also ... den Blickwinkel ganz bewusst ändern!

Zitat
Bald blicke ich hier zurück und denke mir: ach hätte ich doch früher aufgehört!

Du kennst doch die Büchse der Pandora, nicht wahr? Dort waren alle Übel drin eingesperrt. Am Boden der Büchse befand sich die Hoffnung. Wieso bloß?

Vieles im Oberstübchen läuft automatisiert ab ... wie bei mir da oben ... doch das lässt sich ändern. Dazu braucht es Zeit und neue Routinen, die die alten von ihrem Sockel stoßen.

Ich frage mich ... waren die negativen Gedanken über Dich schon immer da? Gab es in Deiner Sozialisation Personen, die Dir das eingeredet haben? Oder kommen diese Gedanken rein durch das Glücksspiel?

Zitat
verrückt .. also wenn ich lese was ich hier schreibe dann schüttele ich selber den Kopf, aber leider leider arbeitet mein Kopf so… naja was soll’s

Nix ... was soll´s ... es ist richtig, dass Du darüber schreibst! Meinst Du nicht, dass es uns anderen so oder so ähnlich nicht auch ergeht? Also ... weitermachen ... ;)
Titel: Re: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: Mranonym am 03 August 2023, 07:16:02
03.08 da bin ich wieder! Sehr unregelmäßig und unzuverlässig 😁
Ich arbeite wirklich viel momentan und daher passier in meinem Alltag nicht wirklich viel, hier und da gehe ich mit meiner Frau einkaufen, oder auch mal mit nem Kollegen ein Kaffee trinken und quatschen das war’s!
Bis jetzt geht es mir sehr gut, ich habe volle Kontrolle und stets vollen Fokus ! Das Ziel immer vor Augen ! Jeden Tag 24 Stunden spielfrei bleiben
Werde es diesmal sowas von scjaffen!
Heute überlege ich sogar das Rauchen sein zu lassen, ich werde mich in Foren durchlesen und Erfahrungen sammeln von Leuten die selber das Rauchen aufgegeben haben ..
Mir gehts gut und ich habe das Ziel immer vor Augen!
Wünsche euch einen schönen Tag!
Titel: Re: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: Rubbel am 03 August 2023, 11:43:01
Hallo Mr. Anonym :)
Schön ist das, von Dir zu lesen! Ich freue mich für Dich und dass es Dir doch ganz gut geht!
Keine Ahnung, ob gleich 2  Süchte parallel zu bekämpfen, ein sehr hoher Anspruch ist, aber vielleicht denke ich auch so, weil ich selbst rauche ... (?)
Ein ganz klein wenig bleibt mir auch mit der Eigenkritik wegen des Rauchens ein mögliches Risiko für Dich, aber das entspringt natürlich auch nur meinen eigenen Gedanken,
und die sind: Angenommen, Du würdest das mit dem Rauchen nicht 'schaffen' ... hoffe ich für Dich ganz dolle, dass Du dann nicht BEIDES an Suchtbekämpfung über Bord schmeißt, weil Du Dich vllt. insgesamt 'schwach' fühlst?! Weißt/verstehst Du, was ich meine
Auf der anderen Seite weiß ich natürlich: Beides, die Entsagung vom Zocken wie auch die Entsagung vom Nikotin sind langfristige Ziele. Auch hier kann frauman im24-h-Rhythmus vorgehen. Ich weiß nicht, ob Du Dir zu viel abverlangst, weil beides Neubeginne sind: Keine Zig., kein Spiel. Jedenfalls bitte ich Dich, nicht insgesamt aufzugeben, falls das mit den Zig nicht gleich klappt.
Dass Du Dich jetzt schon erfreuen kannst über spielfreie Zeit, finde ich super, und ich freue mich mit Dir!!

Neugierig, wie ich bin :), interessiert mich ja doch noch :) : Hast Du Dir jetzt die tolle Hose gegönnt eigentlich? Und wenn ja, wie ging's/geht's Dir damit? Und wenn nein, warum nicht - und wie geht's Dir damit?

Ich wünsche Dir einen schönen Tag!!
Viele Grüße, Rubbel

Titel: Re: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: Olli am 03 August 2023, 14:09:04
Hi!

Belese Dich mal zur Raucherentwöhnung auf der Seite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung! Lesenswert ...!

Titel: Re: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: Mranonym am 03 August 2023, 17:10:03
Tatsächlich ist das Rauchen für mich was ganz anderes als das spielen
Also 2 paar Schuhe, deswegen mach ich mir da kein Kopf das mich da etwas aus der Bahn werfen sollte … vielen Dank das du dich so freust das motiviert mich natürlich noch mehr!
Ich genieße zwischen durch das Rauchen noch zu sehr, mit Kaffee etc, aber ich mache mich da mal schlau, danke dir Olli für die Seite. Probieren geht über studieren sagt man doch so schön 😁
Ach und die Hose hab ich tatsächlich nicht gekauft, lege mit meiner Frau was bei Seite dann machen wir an einem Wochenende eine schöne Shopping Tour 😎
Titel: Re: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: SuchtkrankerMensch am 03 August 2023, 18:57:44
Ach und die Hose hab ich tatsächlich nicht gekauft, lege mit meiner Frau was bei Seite dann machen wir an einem Wochenende eine schöne Shopping Tour 😎

ich möchte jetzt nicht alles schreiben was ich dazu denke eines möchte ich DICH und nur dich dazu fragen,...

Warum kaufst DU sie dir nicht, du für DICH ganz alleine wie der Plan "war" ?

In deinen Zeilen sehe ich mich wie sehr es mich danach sehnt von meiner frau zu hören "hey das sieht gut aus" - ICH mir denke "naja" geht so" und dann das T-shirt (bei mir gehts immer um tshirts XD) kaufe....

Dies geschieht NICHT aus dem gedanken IHR gefallen zu wollen, oder geld für zocken aufzuheben (dann hät ichs ja nicht ausgegeben^^) Nein, einfach IHR blitzen in den augen zu sehen wie es SIE erfreut...

Mich selbst - im Spiegel betrachtet lässt das Tshirt völlig kalt,...


Wie denkst DU -Mranonym- darüber ?

Ich möchte dir selbstverständlich nicht das ereignis versauen oder "die aktion" in frage stellen oder sonst was für einen blödsinn, ich möchte nur wissen was du darüber denkst was ich geschrieben habe,...
Titel: Re: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: Mranonym am 03 August 2023, 22:15:18
Hey Wirbelwind, hab mich falsch ausgedrückt
Ich verdiene wesentlich mehr als meine Frau und wollte eigentlich geschrieben haben, das ich was beiseite lege und mit mir und meiner Frau shoppen gehe um ihr damit gleichzeitig einen Gefallen zu tun, das klang jetzt tatsächlich in meinem vorherigen Text etwas blöd 😁
Titel: Re: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: SuchtkrankerMensch am 04 August 2023, 10:55:31
Und der Aal beginnt sich zu winden ...  ;D :D

Das klang nicht blöd was du geschrieben hast, du schriebst was du dachtest. Wer zwischen den Zeilen lesen kann, kann sich auch denken das eine Shoppingtour mit deiner Frau ebend solches beinhaltet wie du es jetzt schreibst und mit KEINEM wort hast du erwähnt das DU dir auch etwas GÖNNST für DICH...

Nichtsdestotrotz finde ich es Super, aber "verstehst" du was ich meine ?  ;)
Titel: Re: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: Mranonym am 04 August 2023, 16:26:26
Ja klar versteh ich das, in meiner primetime hab ich mir auch oft so ähnliche Lügen eingeredet, aber damit ist Schluss
Und außerdem … der Rabatt für die Hose war weg und ist von 100 auf knapp 200 hoch… da Trag ich lieber garkeine Hose 😁😁😁😁😁
Schönes Wochenende 🍀
Titel: Re: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: Rubbel am 18 August 2023, 20:58:36
Hallo MrAnonym :)

Wie geht's Dir? Konntest Du standhaft bleiben?
Egal, wie es gerade bei Dir aussieht:
Ich hab gerade dran gedacht, und da wollt' ich doch mal fragen ...

... und wünsche Dir nen schönen Abend!!
Viele Grüße
Rubbel
Titel: Re: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: Mranonym am 22 August 2023, 06:30:31
Soviel zum Thema Tagebuch😁😁😁
Hab den Thread hier völlig vergessen, Wahnsinn :D
Aber vielen lieben Dank das du mich nicht vergessen hast !
Ich überlege grade.. hmm .. tatsächlich bin ich seit dem 16.07 spielfrei, immernoch ! Ein tolles Gefühl nach so langer Zeit wieder eine „Weile“ Abstinenz zu genießen! Das ist immernoch mein Ziel für die nächsten 10000 24 Stunden die ich vor mir habe 😋
Ich hab in den letzten Wochen enorm viel gearbeitet daher hab ich das hier auch vergessen irgendwie .. aber mir gehts gut
Etwas down und kaputt von der Arbeit
Aber sobald die Abrechnung da ist, sind die ganzen Überstunden ja auch wieder vergessen und erträglicher 😁😎
Ich kann es immer wieder wiederholen: diesmal fühle ich mich bereit und werde alles anders machen
Hatte hier und dort mal kleine Momente wo ich von außen getriggered wurde, wenn Arbeitskollegen über Wettscheine reden oder über Casinos (was leider häufig der Fall ist) aber nach einigen Sekunden „in sich gehen“ ist die Sache schnell erledigt
Ich weiß wie es all die Jahre geendet ist, ob man nun „plus“ oder minus gemacht hat. Das Ergebnis war immer das selbe und das möchte ich niewieder spüren, erleben oder wie auch immer! Ich bin auf meinem Weg und bin motiviert!
Ich hoffe dir geht es auch gut, viele Grüße ❤️
Titel: Re: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: Rubbel am 22 August 2023, 10:58:20
Hallo Mr Anonym,
ich freu' mich von Dir zu lesen! Und ich freue mich auch, dass Du wohl spielfrei geblieben bist ... das ist dann ja schon mehr als 1 Monat? Sehr gut!
Es ist sicher auch gut, dass Du durch gerade viel Arbeit die Gedanken oder deren Umsetzung nicht dem Zocken widmest - oder davon schnell ablassen kannst. Mit dem Mehr an Geld durch Deine Mehrarbeit kannst/könntest Du Dein Konto schneller wieder füllen und Dir zusätzlich noch was Schönes gönnen :)
Dennoch möchte ich Dich daran erinnern, dass andere Zeiten kommen können, Zeiten, die Du weniger in Arbeit steckst und denen Du nicht viel Freude 'abgewinnen' kannst. Was dann?

Vielleicht magst Du doch mal in einer stillen Stunde über weitere Schritte nachdenken, wie Du der Sucht beikommen kannst, wenn's Dich wieder juckt? Es wäre sicher sinnvoll, Dich einer Selbsthilfegruppe anzuschließen oder eine Therapie oder beides in die Wege zu leiten - für Dich und Dein Wohl und somit auch das Deiner Frau und Deiner Familie.
Ich bin sicher, das tut Dir dann gut und stärkt Dich, weil es Dir 'Unterfutter' gibt - Du bist dann nicht allzu sehr auf äußere Bedingungen angewiesen, um Deine Freiheit zu halten, sondern entwickelst Stärken, die Dich nicht einfach 'anfällig' machen für Ups und Downs.

Ach ... wie hältst Du's weiterhin mit Deinem Tagebuch hier?
Würde mich freuen, wenn Du es nicht vergisst   :D

Viele Grüße!
Rubbel

Titel: Re: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: Mranonym am 22 August 2023, 16:08:10
Tatsächlich hatte ich sogar eine Selbsthilfe Gruppe angefragt aber muss ehrlicher Weise sagen, durch die ganze Arbeit momentan hab ich mir dann ganz schnell eingeredet das ich sowas ja immernoch irgendwann anders machen kann und dann hatte sich das aufs Eis gelegt ..
ich weiß nicht ob ich jeden Tag hier reinschreiben kann aber wollte eigentlich mindestens 2 mal die Woche was geschrieben haben … ich Versuch mich mal dran zu halten 😁
Titel: Re: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: andreasg am 22 August 2023, 22:17:11
Hallo MRANONYM,

die Kaffeepause beim Bäcker im Supermarkt, als Bild genommen. Das ist eine kleine Pause, der Weg durch die Gänge des Marktes in ihren Verlockungen, der obligatorische Streß an der Kasse, die Kontrolle, "habe ich alles eingekauft, oder das wichtigste doch wieder vergessen?
Es sind vielle Themen, die einen bewegen. Die Frage: "esse ich Nudeln mit Tomatensausse oder Tomatensausse mit Nudeln"? liegen in der Vergangenheit, wie die Frage: "hätte ich mir noch ein wenig Parmesan leisten können, wenn ich Pfandflaschen eingelöst hätte"?

Wir tragen die Vergangenheit in uns, wie unsere erlitttenen Traumata. Der Wunsch, ein normales Leben ist gegeben, zum Glück! Aber die alte Besessenheit, der Cooler, der Verlierer zu sein, zwingt unsere Gedanken und Gefühle nieder.

Es ist lange her, da bekam ich in meiner Selbsthilfegruppe ein  paar Blätter Papier in die Hand gedrückt, darauf stand: "Eine gewissenhafte Finanzielle und Moralische Inventur in unserem Inneren.". Als ich mir die Zeit nahm, endlich den Text zu lesen, las ich wenigstens zweimal, wie wichtig es ist, Pausen einzulegen. Einfach einmal innehalten, den Stress loszulassen.

Ich schreibe das, weil ich gerade an einer Videokonferenz teilgenommen habe, für Menschen, die sich zu sehr um andere Menschen sorgen, (das soll ja mal hier und da vorkommen) , und in diesem Meeting lerne ich es immer wieder, einmal still zu werden, und einfach nur in mir hineinzuschauen. Wie ist meine Stimmung, bin ich ruhig, bin ich aufgeregt, habe ich zu hohe Erwartungen, was ändert sich bei mir. Die Bewegung kommt wie von alleine, und wenn das Treffen vorbei ist, habe ich viele Impulse gewonnen, die mich frohen Mutes wieder aktiv werden lassen.

Ich freue mich, von Dir zu lesen.

Andreas
Titel: Re: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: Mranonym am 28 August 2023, 03:06:23
Soo Leute, es ist der (mittlerweile ja nach 00 Uhr!) 28.08.2023…
Seit dem 16.07 spielfrei und fühlt sich gut an ohne den Stress und Verlust den Alltag zu verbringen! Gestern war für mich einer der wichtigsten Tage im Jahr! Die gamescom 😎 die weltweit größte Spielemesse der Welt und das auch noch gefühlt vor der Haustüre in Köln! Es war ein schöner Tag ..
mittlerweile merke ich aber die Anregung von Olli,  einen Plan zu haben für den Tag um beschäftigt zu bleiben
Seit Wochen bin ich nach der Arbeit gefühlt nur zuhause und die Decke fällt einem echt auf den Kopf, man merkt wie das Adrenalin fehlt, die Bilder die Geräusche vom Automaten klingeln in meinem Kopf an. Ich mach die Tür nicht auf und nach einigen Sekunden hab ich es wieder vergessen. Hab das Ziel immer vor Augen
Aber ich merke wie es mein Alltag geprägt hat
Hier wurde immer soviel geredet von Hobbys etc .. ich mache ja mittlerweile wirklich nichts außer vor der Konsole sitzen und ganz selten mal raus
Fußball spiele ich lange nicht mehr, ins Fitnessstudio gehe ich auch lange nicht und damals hab ich viel Musik gemacht mit Freunden im Studio, selbst das hab ich gelassen… überlege mir mal wieder mit Sport anzufangen und die Ernährung umzustellen, hab paar Kilos zugelegt und merke wie schlapp und ausgelaugt ich jeden einzelnen Tag bin, damals wo ich intensiv Sport gerieben habe war ich ständig aktiv und wach, mir fehlt nur ein kleiner Schub um von der Couch zu kommen :-D
Aber das kennen bestimmt viele …
Titel: Re: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: SuchtkrankerMensch am 28 August 2023, 11:35:53
Diese Worte zeigen mir, das es ebend doch nicht so einfach und "toll" ist wie viele gerne tun oder sich selbst was vormachen oder oder oder.

Eingangs schreibst du noch wie toll es sich anfühlt und keine 2,3 Sätze später liest man wie scheisse es dir eigentlich geht...

Was du nicht machen solltest, verlagern von zocken auf Pc oder Konsole das geht noch mehr nach hinten los denn damit isolierst du dich noch mehr und es ist ein seeeehr kurzer weg in die depression.

Ich hab mittlerweile mein Sportstudio gekündigt weil ich absolut nicht mehr in die gänge komme also bin ich der letzte der dir sagt komm in die Gänge und spar dir gedanken wie "ich überlege mal wieder mit sport anzufangen", DAS bringt dich nicht weiter  ;) :)

Ich hab innerhalb des letzen Jahres sooo viel für mich getan, NICHTS hat geholfen ausser das mein Umfeld immer wieder sagt, toll, klasse, weiter so, aber gefühlt für MICH sieht die welt ganz anders aus...

Selbstverständlich ist es nicht verkehrt sich abzulenken mit anderen Dingen aber ich bin und bleibe auf dem Standpunkt solange man den KERN der Ursache nicht kennt kann man machen was man will, es holt einen ein, irgendwann, irgendwo...

Was ich an der "Ablenkung" entscheident finde ,ist, es muss etwas sein was ebend EXAKT das gefühl "ersetzt" was das zocken bedient; alles andere ist ebend NUR ablenkung und man macht sich selbst was vor.

Im Prinzip ist das im weitesten Sinne das gleiche wie ebend diese Gesellschaft funktioniert, WEG SCHAUEN und funktionieren so wie es ERWARTET wird. Wo kommen denn auf einmal all die Burnouts und Depressionen her ? Weil es allen so gut geht ?

Weit gefehlt,....


Ich hoffe das das nun nicht wieder zu viel war, sich irgendjemand angegriffen fühlt oder sonstwas
Titel: Re: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: Olli am 28 August 2023, 14:31:34
Hi MrAnonym!

Fast 1,5 Monate sind rum, ohne dass Du gespielt hast. Das ist doch schon mal prima und ausbaufähig mit weiteren 24 h! :)

Zitat
Seit Wochen bin ich nach der Arbeit gefühlt nur zuhause und die Decke fällt einem echt auf den Kopf, man merkt wie das Adrenalin fehlt, die Bilder die Geräusche vom Automaten klingeln in meinem Kopf an. Ich mach die Tür nicht auf und nach einigen Sekunden hab ich es wieder vergessen. Hab das Ziel immer vor Augen
Aber ich merke wie es mein Alltag geprägt hat

Schau mal, wie Du auf einmal darauf achten kannst, wie es Dir geht! Du kannst intervenieren und das klappt dann auch noch!
Aber ... Du bist noch längst nicht über den Berg. Im Gegenteil kann sich der Druck in Dir noch weiter steigern. Weisst Du wieso? Weil Du Stress suchst, anstatt Dir etwas entspannendes zu gönnen.
Stress auf der Arbeit --- Stress im Nebenjob ...
Als Ausgleich Stress vor der Konsole ...

Mir sagte jetzt jemand, dass er gerne spazieren geht und dabei einen broadcast auf den Ohrenstöpseln laufen lässt. Das ist doch auch Stress pur ... oder nicht?
Konzentriere ich mich auf den Broadcast oder auf den Spaziergang? Kann ich die Geräuschkulisse im Park auf mich wirken lassen, wenn z.B. im Broadcast gerade heftigst diskutiert wird?

Und nein, es geht nicht darum, dass Du das Glücksspiel mit irgend etwas Vergleichbarem ersetzt. Es geht darum das "normale" Leben wieder wertzuschätzen.
Dein Körper kann derzeit immer noch nicht die normalen körpereigenen Glücklichmacher auch wirklich genießen. Daher gibt Dir dies derzeit das Gefühl, dass Dir die Decke auf den Kopf fällt. Vielleicht fällst Du auch erst einmal in ein tiefes Loch, bevor es besser wird. Habe Geduld mit Dir ... das wird schon.

Und ich unterstütze Ralf da absolut, der Dir u.a. zu verstehen gibt, dass Du Dir etwas Gutes tun sollst - Du alleine weisst, was Dir da gut tut! Und wenn nicht, dann teste Dich aus ...
Fange den Sport doch noch mal an und frage Dich dann, was genau er Dir bringt. Was daran macht Dir Spaß?
Und verdammt noch mal gehe in die SHG! Die ist viel wichtiger als Nebenjobs. Sie gibt Dir einen Ankerpunkt in Deinem Leben - so lange Du sie nutzen möchtest. Du siehst ja hier auch schon, dass diese Gruppe Dir hilft. Alleine das Bewusstsein nicht unbedingt alles erklären zu müssen und trotzdem verstanden zu werden ...
Titel: Re: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: Mranonym am 28 August 2023, 18:52:47
Ich gebe Olli und Wirbelwind recht, ich hatte auch nicht vor die sucht zu ersetzen, denn das habe ich damals oft getan und es war immer das gleiche Ende. Das hab ich in meinem Kopf eingebrannt und möchte es definitiv nicht machen, ich hab schon immer viel PlayStation gespielt, das ist auch nicht das Problem, aber ich hab das Gefühl ich hab vergessen zu leben..
Ich möchte euch das mal genauer erläutern
Bzw ein Beispiel nennen
Ich hab durch die ganzen Überstunden auf der Arbeit die ich mache momentan einen Nettolohn von 4000€
Ich hab jahrelang 1800 verdient im alten Job und bin mir bewusst wieviel Kohle das ist für 27 Jahre ..
und von den letzten 2 Löhnen hab ich kein Cent gespielt, im Moment ist das Spielen auch im Hintergrund
Mich beschäftigt es ‚ wieso ich nicht glücklich werde
Damals hatte ich in meinem alten Job mit Weihnachtsgeld 2400! Netto
Wir sind mit den Kollegen durchgedreht haben das richtig gefeiert waren happy und und und
Mittlerweile hab ich das Gefühl das ganze zicken und die Gefühlsausbrüche währenddessen, haben mir an Lebensqualität genommen
Ich weiß nicht woran es liegt und das ist es was mich runter zieht
Mich würde interessieren was ihr in solchen Situationen gemacht habt bzw. wie ihr gehandelt habt
Und ja mit der SHG , da drücke ich mich immernoch vor
Wie ein kleines Mädchen ..
Titel: Re: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: Mranonym am 28 August 2023, 18:59:13
Ich hatte zb immer den Traum mal viel zu reisen
Nach New York kurz vor der Weihnachtszeit oder nach Tokio, aber durch die Schulden und den minus den ich über die Jahre gemacht habe wurd ich richtig geizig zu mir selbst
Obwohl es finanziell möglich wäre
Ich hab es vermisst wie ein normaler Mensch zu denken, denn ich hab das Gefühl das ein Spieler alles andere als normal denkt
Titel: Re: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: SuchtkrankerMensch am 29 August 2023, 02:10:05
Ich hatte zb immer den Traum mal viel zu reisen

dann MACH es !

Schau mal, nach dem ich wusste das die Reifen von dem Auto meiner Frau runter sind hab ich nicht lange gefackelt und gesagt wir machen JETZT den Tüv ( Sie hätte noch etwas Zeit gehabt) von Deinem Auto und da Sie mich lange genug kennt diskutiert sie auch nicht mit mir wenn ich ne "klare Ansage" mache. Gesagt getan,..

Mein Auto ist auch Tüv fällig, das Geld ist da, aber was soll ich sagen ? Rational bin ich voll auf der Höhe, es lohnt einfach nicht.

Emotional ist es das erste was ich mit meiner frau angeschafft habe - umso schwerer los zu lassen, zu mal noch dazu kommt das wir eigentlich 2 "brauchen". Nun finde ich keine "akzeptable" Lösung für MICH selbst das es mal wieder soooo weit geht das ich mir mitlerweile "eingeredet habe" ich bin es nicht wert dieses Auto weiterhin zu haben.

Das hat auch absolut nichts mit geiz zu tun zocken gehen zu können oder so, nein überhaupt nicht. ICH bin es MIR einfach nicht wert, es gibt mir nichts...

Sucht hin sucht her, geld ist nunmal nicht alles im Leben und DU musst für DICH raus finden was dir eigentlich fehlt....

Mit der Shg seh ich das etwas anders als Olli, mach DIR keinen druck, ob du dich nun "drückst wie ein kleines Mädchen" oder nicht, Dein WILLE Dein TEMPO....
Titel: Re: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: andreasg am 29 August 2023, 09:52:32
Hallo MRANONYM,

schön wieder von Dir zu lesen, und noch besser, daß Du von Deiner Spielfreiheit berichten kannst. Ich habe Deine Berichte gelesen, und die Statements der Forenfreunde dazu. Nun gebe ich noch meinen Senf dazu:

Die Lebensphilosophie: Als ich einmal Reportagen über den Apalachian Trail gesehen habe, war ich total begeistert. Mein Gedanke, die Määdels und Jungs , die diese monatelange Extremwanderung durchstehen, wenn überhaupt, die erreichen ihr Ziel, eine Neue Lebensform zu finden schon, bevor sie das Ziel in den Nord - Staaten erreicht haben. Da ich immer wenig verdient habe, kam ja so etwas für mich nicht in Betracht. Am Tag meiner Kapitulation, dem Eingeständnis meiner Spielsucht, hielt ich mich in Hamburg auf. Dort sah ich am Elbuferweg die Fähre nach Harwich in England stromabwärts fahren. Da gelobtie ich mir, wieder nach England zu fahren, gerade weil meine ältere Schwester dort verheiratet wohnt. Dort auf der Insel gibt es ein Symbol, das "Gilbert White Haus" das Anwesen eines bedeutenden Naturforschers, daß wir beiden Geschwister ferner besuchten, , und ich daran erkennen konnte, wie sehr Visioen Wahrheit werden. Also nicht die Große Reise, sondern kleine , aber gangbare Ziele erwägen, und sie auch umsetzen.

Außer meiner Spielsucht habe ich eine Essstörung, eine Adipoditas, einen sogenannten JoJo -Effekt. Auch dort bin ich in der Selbsthilfe aktiv, mehr noch als in der Selbsthilfe für Spielsüchtige. Zur Zeit setze ich mich und sicher auch andere unter Druck, sich für diese Gruppen zu begeistern. Auch das muß ich nicht mehr tun. Wenn ich eine Wertschätzung geben wollte, dann käme ein Geistlicher daher, und würde mich mit 5 Silbersäcken beschmeißen. "Sie haben in Ihrem Leben schon genug geleistet"!, so die Antwort. Wenn ich also meine Minderwertigkeitsgefühle mit Beflissenheit bekämpfen wollte, dann hätte es keinen Wert. Meine Leidenschaft, - Meetings mit schweren Themen zu leiten, kann und darf nicht aufgezwungen werden. Jede, jeder , die / der sich darauf einlässt, sollte es aus rein freiem Wunsch tun. Wer diesen Weg nicht gehen will, und z.B. eine Suchtverlagerung in Kauf nimmt, der sollte seine Entscheidung auch ausleben dürfen. Für mich, - den "Helfer" ist das sehr schwer zu verstehen, aber jetzt und hier beim Schreiben, merke ich wie sehr mir dieses kostbare Werkzeug meiner Genesung auch als Waffe nützt, wenn ich anfange zu manipulieren.

Bitte, gehe Deinen Weg, es hilft mir, wenn ich Deine Berichte lesen kann. Ich wünsche Dir, daß Du Dein Glück wieder zurück gewinnen kannst.

schöne 24 Stunden
Andreas
Titel: Re: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: SuchtkrankerMensch am 29 August 2023, 12:36:38
Tolle Worte die ich sehr vermisst habe Andreasg  :)


Jede, jeder , die / der sich darauf einlässt, sollte es aus rein freiem Wunsch tun. Wer diesen Weg nicht gehen will, und z.B. eine Suchtverlagerung in Kauf nimmt, der sollte seine Entscheidung auch ausleben dürfen. Für mich, - den "Helfer" ist das sehr schwer zu verstehen, aber jetzt und hier beim Schreiben, merke ich wie sehr mir dieses kostbare Werkzeug meiner Genesung auch als Waffe nützt, wenn ich anfange zu manipulieren.


Das Thema hatte ich mit meiner Suchtberaterin und ich sagte ihr klar und deutlich ehrlich ins Gesicht das das Sperren meiner Person überhaupt nicht von MIR gewollt war sondern ich das letzenendes aufgrund des DRUCKS von außen getan habe. Es gab damals Hallen da hab ich mich intern selbst gesperrt als ICH es WOLLTE und das war für mich vollkommen Ok.

Diese "endgültige" entscheidung traf weder der suchti in mir noch ich, ergo war es eine Frage der Zeit (meine Meinung)...
Ich hatte schon immer den Wunsch (keine Ahnung wo der her kommt) in ein richtiges Casino gehen, dieser wunsch besteht bis heute und ich werde diesen immer haben bis ich Ihn mir erfülle... Was danach ist ? Keine Ahnung.....

Was will ich damit sagen MRANONYM, Lebe DEIN Leben so wie DU es möchtest -jeder andere tut das auch- ACHTE auf DICH selbst und schade weder Dir noch anderen, dann ist die Chance recht groß das du nicht irgendwann hier sitzt wie manch anderer  -mich eingeschlossen mit nun fast 50- und Du denkst...

FUCK wo ist mein Leben hin,...
Titel: Re: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: Olli am 29 August 2023, 12:55:46
Zitat
Wie ein kleines Mädchen ..

Auch kleine und große Jungs dürfen Angst vor dem Unbekannten haben ... ;)

Zitat
Ich hab es vermisst wie ein normaler Mensch zu denken, denn ich hab das Gefühl das ein Spieler alles andere als normal denkt

Damit hebst Du Dich selbst aus der breiten Masse ab und das im negativen Sinne.
Frage Dich doch mal, was Deine Vorstellung von einem "normalen Menschen" ist. Wie denkt der denn?

Ich verrate Dir ein Geheimnis: Wir sind alle normale Menschen!
Dazu möchte ich Dir eine kleine schematische Zeichnung erläutern. Du hast von links nach rechts eine horizontale Zeitschiene. Ab einem gewissen Punkt fängst Du mit einer Tätigkeit an. Von Deinem Zeitstrahl biegt nun eine Gerade in einem stumpfen Winkel ab. Je höher die Linie geht, desdo intensiver nutzt Du das Glücksspiel. Obwohl die Fläche zwischen den beiden Achsen immer größer wird, bedeutet das noch nichts. Die Fläche nenne ich Gewöhnungsphase. Ganz individuell gibt es jedoch einen Zeitpunkt, bei dem das problematische Spielen beginnt. Ab diesem Zeitpunkt entstehen die ersten Probleme durch die Sucht. Das Konto wird permanent überzogen, die Liebsten werden angelogen, die Arbeit wird vernachlässigt ... Auch hier liegen die Grenzen vollkommen individuell. Gehst Du auf dem Zeitstrahl weiter nach rechts, dann kommt irgenwann die Grenze zur pathologischen Spielsucht in all ihren Ausprägungen.
Denkst Du, dass dieses Schaubild einfach nur für "Suchtmenschen" gilt? Nöööö ... absolut nicht! Es gilt für alle Menschen! Der eine besitzt mehr Resilienz als der andere, also verschieben sich die Balken zur Sucht einfach weiter nach rechts. Der nächste wird in einer dysfunktionalen Familie groß und lernt so Vieles nicht oder falsch, was die Balken zur Sucht deutlich nach links verschiebt. Und dazwischen gibt es unzählige andere Möglichkeiten.

Zitat
aber durch die Schulden und den minus den ich über die Jahre gemacht habe wurd ich richtig geizig zu mir selbst. Obwohl es finanziell möglich wäre

Das ist wohl der Suchtteil in Dir, der sich lieber mit Ungünstigerem zufrieden gibt, damit auch ja die Sucht bedient werden kann. Das habe ich heute auch teilweise noch ... nach 17 Jahren Abstinenz.
Aber es ist nur "eine" Entscheidung!
2003 hatte ich mir ein Fahrrad für 750 € gekauft. Es steht jetzt bei den Mülltonnen und wartet darauf vom Sperrmüll mitgenommen zu werden. Vor 3 Wochen habe ich mir ein E-Bike für 4.500 € gekauft - incl. ein wenig Zubehör. Ich habe da lange mit mir gerungen. "Schaue Dir mal die Preisdifferenz an ... sind die Gehälter etwa auch so gestiegen?" oder "Da verdienen viele Leute viel zu viel Geld mit!" und so Gedanken haben mich blockiert. Manchmal ist aber auch eine "Sch...s-egal-Stimmung" ganz hilfreich.
Also bin ich ab in den Laden und habe mir das Bike gekauft. Wenn es 5.500 gekostet hätte, hätte ich es auch mitgenommen.
Jetzt fahre ich fast täglich durch die Gegend und erkunde meine Heimat. DAS ist UNBEZAHLBAR!
Also husch ... ;) ... ab ins Reisebüro ... der Gang steht mir auch noch bevor ...
Bin bald 15 Jahre nicht mehr in Urlaub gefahren ...

Zitat
Wir sind mit den Kollegen durchgedreht haben das richtig gefeiert waren happy und und und
Mittlerweile hab ich das Gefühl das ganze zicken und die Gefühlsausbrüche währenddessen, haben mir an Lebensqualität genommen. Ich weiß nicht woran es liegt und das ist es was mich runter zieht
Mich würde interessieren was ihr in solchen Situationen gemacht habt bzw. wie ihr gehandelt habt

Geld macht nicht glücklich! Für kein Geld der Welt kannst Du Dir echte Freunde kaufen ... oder eine echte Familie!
Und seien wir doch mal ehrlich ... so mal eben über den Kamm geschert ... das Glücksspiel ist entgegen seinem ersten Wortteil doch vollkommen vorhersehbar ... oder nicht? Selbst die eigenen Gefühlsausbrücke, mal in die eine, dann in die andere Richtung, sind vorhersehbar.
Wir werden älter und reifer ... wir verändern uns. Und so viele Updates, neue Spielvarianten usw. auch immer auf den Markt geworfen werden ... im Kern bleibt das Glücksspiel immer gleich.
Also entsteht eine Diskrepanz, die wir spüren. Wir haben Lebenszeit vergeudet. Wir haben im Vergleich zu anderen vieles verpasst, wenn wir dazu unsere Gefühle befragen.
Aber hier bringt der Blick in die Vergangeheit nichts, wenn ich dadurch die Gegenwart an mir vorbeilaufen lasse. Dann mache ich doch das Gleiche wie vorher!
Also nimm Dir einen Termin vor, in dem Du ins Reisebüro gehen möchtest - und dann mache es ... ;)

Genau wie bei der SHG ... ;)

Sei es Dir selbst wert mindestens eines davon zu machen!
Titel: Re: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: Rubbel am 29 August 2023, 13:54:59
Hallo :)

Zitat
aber durch die Schulden und den minus den ich über die Jahre gemacht habe wurd ich richtig geizig zu mir selbst. Obwohl es finanziell möglich wäre

Ich denke, dass wir Spieler*innen schon vorher 'geizig zu uns selbst' waren - jedenfalls ist das, wenn ich auf mich sehe, so. Es gab eine Zeit, ich war Ende 20, da dachte ich, ich hätte meine Ursprungsfamilie und Abhängigkeiten von anderen Menschen überwunden und wäre frei. Ich war geschieden und hatte eine toxische Beziehung hinter mir. Das hab ich gefeiert, die Unabhängigkeit. Ich war einer der letzten Gäste in der Disco, hab mir viele Klamotten gekauft, war immer 'top' unterwegs und auch 'spielen', das war 'Lifestyle' für eine Weile. Bis ich schwanger wurde in der nächsten Beziehung. Bis zur Geburt hatte ich alles wieder im Griff und war schuldenfrei. Und glücklich. Das war auch das 1. und einzige Mal in meinem Leben, an dass ich mich erinnern kann, dass meine Mutter, die sonst seit vielen Jahren nix mehr von mir wusste, sagte: 'Ich ziehe den Hut vor Dir, dass Du so mutig bist, Dein Kind allein großzuziehen'.

Kurz darauf, als meine Tochter 5 Monate alt war, hat einer meiner Brüder sich das Leben genommen. Ich habe mich damals u.a. gefragt, warum er - und nicht ich? Warum kann ich weiterleben? Hab ich das 'verdient'? Plötzlich war alles wieder da, die ganze scheiß Erziehung. Insbesondere wir beide, und ich als Mädchen sowieso (weil meine Mutter in voller Abhängigkeit von meinem Vater lebte) hörte von ihr bei guten Schulnoten, auf die ich stolz war: 'Na, bilde Dir bloß nichts ein darauf'. Hatte ich schlechte Noten, sagte sie: 'Ich prophezeie Dir: Du wirst es niemals zu was bringen, nie auf einen grünen Zweig kommen im Leben. Du hast nicht mal das Schwarze unterm Fingernagel verdient'. Das hatte mich geprägt.

Und nun war mein Bruder nicht mehr da und ich hatte ein Baby - und der Vater war ... nicht da, hatte gesagt: Entweder treibst Du ab oder Du siehst mich nie wieder - ich kann nicht mal Verantwortung für mich selbst übernehmen ... für ein Kind schon gar nicht.
Dann hab ich gemerkt, was in mir steckt, was ich schaffen kann, sogar ohne Hilfe. Klar war das sehr anstrengend, aber ich wollte es noch immer beweisen, vor allem mir. Dass ich es sehr wohl auf grüne Zweige schaffe. Mein Verantwortungsgefühl für meine Tochter hielt mich am Leben.

Und dann waren es letztlich die Versuche, mich auf neue Beziehungen einzulassen, die mir 'das Genick gebrochen' haben,  die mich nach 8 Jahren Spielfreiheit wieder zurück geführt haben in die Sucht damals. Ich war zu einem wirklich unfähig: Mir einen Partner auszusuchen, der mir gut tut. Ich hatte keine Orientierung und kein Gefühl dafür, was mir gut tut.

Und ich bin der Überzeugung, dass schon bei den zwischenmenschlichen 'Fehlentscheidungen' die 'Selbstbestrafung' beginnt. Und mit Schuldgefühlen. Und ich bin so froh darüber, dass ich meine Psychoanalytikerin kennen gelernt habe, die mit mir so Vieles aufgebröselt hat und mir u.a. zu bedenken gab: 'Sie werden so lange Schulden haben, wie Sie Schulgefühle haben'. Und ich denke auch, dass ich aus Schuldgefühlen nach dem ersten mich völlig irritierenden Erlebnissen mit dem Zocken in HH (mein Ex-Mann hatte mich dahin mitgenommen; er war Spieler) mit dem Spielen überhaupt anfing. So tief jedoch, wie die lagen, meine Schuldgefühle, hätte ich selbst niemals Zugang bekommen zu den Gründen - ohne Analyse. Letztlich habe ich mir mein doch aus eigener Kraft besseres Leben, als ich es als Kind erfahren habe, nicht gegönnt, gefühlt, was meine Mutter damals sagte: 'Bild Dir bloß nichts darauf ein ... und ... Du kommst nie auf einen grünend Zweig, das prophezeie ich Dir'.

Da mein Vater - als Gegengewicht sozusagen - schon so früh starb, hatte ich kein weitere Orientierung als diese Aussage. Er war immer stolz auf mich, weil ich so schnell lernte. Es waren andre Zeiten. (Meine Eltern waren jung, als sie den 2. Weltkrieg miterleben mussten. Und es hat auch lange gedauert, bis Frauen z.B. ohne das Einverständnis ihrer Männer z.B. arbeiten gehen durften.)

Was ich damit sagen will nach diesem ganzen 'Roman': Es ist wichtig, sich die Frage zu stellen, was wir uns selbst wert sind und ggf. daran zu arbeiten, das zu ändern zu unserem Wohl.
Ich bin der Überzeugung, dass jeder Spielende schon während des aktiven Spiels sich selbst gegenüber 'geizig' ist. Mit Selbstliebe und Selbstachtung. Kein Menschenleben ist mit Geld aufzuwiegen. Jede/r weiß vorher, dass dadurch nichts gewonnen ist oder wird. Und zehrt sich selbst aus. Je mehr, desto größer die Selbstzweifel und desto größer der Verlust. Geld ist auch da nur das Mittel, sich immer mehr zu bestrafen. Das ist meine ganz eigene Überzeugung.

Therapie oder Analyse ist daher das, was ich am wichtigsten finde. Selbsthilfegruppen schulen das Sozialverhalten und den Austausch und das Anderen-Zuhören und Sich-Selbst-Öffnen. Von daher würde ich immer beides empfehlen.
Und dann stimmt auch: Nichts ist unmöglich.

Viele Grüße
Rubbel.
Titel: Re: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: Mranonym am 29 August 2023, 18:37:17
Vielen Dank für eure ausführlichen Antworten! Es freut mich immer wieder von euch zu lesen und ist gleichzeitig eine Motivation für mich!
Wo soll ich anfangen? Ich gebe Wirbelwind recht mit - das man erst die richtigen Schritte macht WENN man es selber möchte
Mir wurde von außen auch oft eingeredet und gesagt wie ich vorgehen soll. Aber sobald es bei einem selber in der Birne nicht klickt, passiert rein garnichts. Leider muss man bis dieser Zeitpunkt erscheint, ne ganze Menge scheisse erleben. Aber so ist das Leben halt!
Auch dir danke Andreas, mich motiviert es ebenfalls wenn ich von euch lese; weiter am Ball zu bleiben und den Fokus nicht zu verlieren.
Beim Text von rubbel wird man ja richtig traurig :-( denke grad an den so bekannten Spruch: nach dem Regen kommt die Sonne
So blöd wie er auch klingen mag, was wahres ist doch dran
Jeder hat wohl sein Päckchen zu tragen, ob nun Spieler oder nicht, das blende ich meistens aus und rede mir unbewusst ein das ich nicht „normal“ bin, das wird es sein
Aber mit der Kurve ist das schon echt gut beschrieben. Ich versuche auch diese“sxheiss drauf“ einstellung anzuwenden, zwar nicht immer, aber wenn es etwas ist was ich gerne machen würde oder haben will. Ist halt alles schwierig weil es ja noch so frisch ist, aber wenn ich lese das man das nach 17 Jahren immernoch irgendwo verankert hat, puuuh… schon übel wie sich Charakterzüge festsetzen in einem… hätte vermutlich (eigentlich sehr wahrscheinlich) genau so gedacht bei dem
Thema bike kaufen. Dabei ist es doch für einen selbst, was man täglich nutzen kann und auch Spaß dran hat! Eigentlich so verrückt das man sich da soviele Gedanken drum macht! Aber wie gesagt, ich lerne und lerne jeden Tag immer mehr !
Wünsche euch schöne 24h !