Glücksspielsucht => Glücksspielsucht Allgemein => Thema gestartet von: schonscheisse am 16 Dezember 2010, 22:06:38
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Hallo Kolleginnen und Kollegen,
ich bin 37 Jahre. Seit 2,5 Jahren spiele ich, kein Casino, Online, nur diese Spielotheken (NovoLine und Co.)
Anfangs wie fast alle begann ich mit max. 20 Cent pro Drehung, hin und wieder ein Gewinn so bis 100 Euro und gut war es. Dann der klassische Verlauf: Wenn ausreichend Geld (Punkte) auf dem Tacho, dann Einsatz bis zum Anschlag. Siehe da, krass, ein Vollbild, schwupss 300, 400 Euro mehr drauf...! Naja. Anfangs habe ich das Geld noch rausgelassen um es baldmöglichst wieder zu verspielen, mittlerweile lass ich gar nichts mehr raus sondern spiele bis der Tacho "00oo" zeigt Heute z. B., mann hatte ich eine Glückssträhne, ca. 40 Euro rein, dann auf 2 Automaten jeweils knapp 200 Euro. Ratet mal wieviel ich nun davon in der Tasche habe? Genau, richtig -> Meine 40 Euro + 20 Euro noch rein. Was glaubt ihr was ich denke? Genau,... fast nichts verspielt... Oder?
Ich möchte es kurz auf den Punkt bringen:
In den letzten 3 Jahren habe ich grob geschätzt 40.000 Euro verspielt, eigenes Geld! Ein Gewinn bedeutet mir mittlerweile nur einen Kick, keinen Gewinn in Form von Geld. Deswegen lass ich auch nichts raus, auch keine 400 oder 500, bei 600 aufwärts überlege ich schon mal. Naja, manchmal aber nur manchmal wenn ich knapp bei Kasse bin lass ich auch schon mal n fünfziger raus. Kontrovers, was? Verspiele ich 100-200 denke ich "Scheisse", verspiele ich 200-400 Euro denke ich "große Scheisse", ab 500 bis 800 bin ich verzweifelt, fertig und kaputt. Wisst Ihr wie mein Leben aussieht? Traurig! Wisst ihr woran ich manchmal denke? Es wäre besser, ich wäre nicht auf dieser Welt!
Ich muss aufhören. Die Frage ist, wie? Bitte kleine Vorscläge wie Gruppentherapie oder anonyme Spieler Sitzungen usw., das bringt alles nichts. Rückfallquote ist wie bei Alkoholikern und Droegnsüchtigen viel zu hoch. Hypnose?
P. S. Das ich pleite bin und über jeder Menge Schulden verfüge, versteht sich glaub ich.
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Ich gestatte mir eine humorige Antwort, wegen...na, siehe Zitat
Ich muss aufhören. Die Frage ist, wie? Bitte kleine Vorscläge wie Gruppentherapie oder anonyme Spieler Sitzungen usw., das bringt alles nichts. Rückfallquote ist wie bei Alkoholikern und Droegnsüchtigen viel zu hoch. Hypnose?
Hi SchSch,
da hast Du aber Glück,
es gibt jetzt eine ganz neue Methode, da wird Dir ein Defribillator unter die Haut gepflanzt, der ist auf die Spielautomatenfrequenz geeicht. Immer wenn Du näher als 3 Meter an so einen Automaten rankommst, gibts nen Elektroschock. Das erste Mal leicht, dann mittel und beim dritten (meist das letzte Mal) stark !
leicht = als wenn Du gegen nen Weidezaun pinkelst
mittel = als wenn Dir jemand in die Eier tritt
stark = da wachst Du in der Notaufnahme auf
Das besondere ist, wenn Du das dritte mal in der Notaufnahme landest, kommst Du automatisch in die geschlossene Abt. weil sooo doof ist eigentlich niemand.
Da fällt mir noch ein: es gibt ne gute Kurzgeschichte von Steven King (auch als Film) "Fumeur Inc." oder so ähnlich...kann ich nur empfehlen, da geht es um Suchtbehandlung....lol
Gruß
Chris
@Ilona, wenn Du den Schreibkram machst, teile ich das Patent für den Defibrillator mit Dir
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Du kannst aber auch eine ernste Antwort von mir bekommen:
Wenn Du noch so eingebildet (sorry, ist das das richtige Wort? ) bist, das Du Dir Ratschläge wie Therapie, Annonyme Spielergruppen, etc. verbittest, dann ist Dein Leidensdruck noch nicht hoch genug !
Und das tut mir wirklich leid für Dich. Denn dann bist Du noch nicht am Ende Deiner Spielerkarriere.... :'(
denk mal drüber nach
Gute Nacht
Chris
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Hallo mein Freund!
Chris hat es schon auf den Punkt gebracht - Dein "Leiden" ist wohl noch nicht groß genug.
Oder ist die Angst zu groß in Dir Dich "nackig" zu machen?
Auf der einen Seite schreibst Du: "Es wäre besser, ich wäre nicht auf dieser Welt!"
Auf der anderen Seite willst Du keine Hilfe annehmen?
Werde Dir bitte klar, WAS Du möchtest.
Ist Dir bewusst, dass Du hier auch bereits in einer SHG bist?
Jetzt vor Deinem Bildschirm fühlst Du Dich noch sicher - Du bist so nett anonym - nicht wahr?
Wenn Du genug leidest - wenn Du Geld verspielst, welches DIR nicht gehört - wenn Du erwischt wirst - die Arbeitsstelle verlierst - die Wohnung ebenso.
Wenn Du Deine Freunde und Verwandten belügst - sie ausnimmst wie Zitronen - sie sich von Dir abwenden - wenn Du ganz alleine dastehst, mit den Gläubigern im Nacken - wenn Du Dich eines Tages im Knast wiederfindest ...
Kannst Du Dir vorstellen, dann Dein Ego hinten an zu stellen?
Du denkst sicherlich - Was will der von mir? Ich werde diese Grenzen nie überschreiten!
Nun - ich behaupte - Du wirst sie überschreiten - genauso, wie Du die Grenzen Deiner Einsätze Stück für Stück verschoben hast - fast unmerklich und doch in vollstem Bewusstsein.
Mache Dich vertraut damit, dass Du krank bist - Spielsucht IST eine Krankheit.
Was machst Du, wenn Du eine schwere Grippe hast?
Du gehst zum Arzt - besorgst Dir Medikamente.
Wieso solltest Du Dir also wegen Deiner geistigen Erkrankung keine Hilfe holen?
Es ist Deine Entscheidung ...
@Chris
Ich mache mit ... ;)
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Hilfe annehmen ist natürlich immer gut, ABER.....
..... es gibt viele ( die meisten meiner meinung nach) Menschen die erst aufhören mit was auch immer wenn es in ihnen selber click gemacht hat, frei nach dem motto "du kannst dir nur selber helfen" hat mir heute auch wieder ein spielsuchti gesagt, der ca 5-6k im monat schmeißt und auf ettlichen therapien etc. war, es ist aber trotzdem besser meiner meinung nach hilfe zu suchen wenn man selbst einfach überfordert und verzweifelt ist
viele andere sind zu stolz bzw. schämen sich eher schwäche einzugestehen. wer gibt schon ehrlich gern zu von "etwas" beherscht zu werden ??
MFG
Atilla