Glücksspielsucht => Glücksspielsucht Allgemein => Thema gestartet von: leo am 26 Mai 2011, 22:03:20
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hi leute,
ich spiele seit ca. 7 jahren mit größeren und kleineren unterbrechungen (von 1 tag bis 2 jahre war alles dabei). insgesamt habe ich in dieser zeit ca. 20000€ verbraten - als student!!!!
bei den meisten wettanbietern bin ich auf unbestimmte zeit gesperrt, allerdings gibt es einige, die ohne druck (das wäre mir peinlich) die konten wieder eröffnen.
wie oben beschrieben ist es wie im hamsterrad: ich gerate immer wieder herein und nicht mehr hinaus. jede episode beginnt ungefähr so: "ach komm, ist doch kein problem wenn du mal 50€ einzahlst..."
jedes mal habe ich das gefühl, alles unter kontrolle zu haben, bis - je nach verlauf - die gier oder die angst vor schulden mein wettverhalten dominiert.
ich habe es schon mit allem möglichen probiert:
- limits
- führen von abrechnungen
- abstinenz
- beratung
...
nur, ich muss mir eingestehen: aus irgendeinem grund will ich nicht aufhören.
ich mache mir um alle menschen (freundin, geschwister, eltern) sorgen, nur ich bin mir scheinbar egal. von außen betrachtet würde jeder sagen ich habe nicht alle tassen im schrank: seit 4 jahren glücklich mit meiner freundin, guter hochschulabschluss trotz sucht,sichere arbeitsstelle,...kurz: alles im lot, nur bei mir nicht.
für mich sind es diese beiden komponenten, die mich spielen lassen:
- gleichgültigkeit
- aussicht auf geld
und tatsächlich: wäre ich eine maschine und würde nur einzelwetten spielen: ich hätte keine finanziellen schwierigkeiten - habe über jahre penibel buch über meine wetten geführt. allerdings gibt es phasen in denen ich - entweder aus gier oder oft ausgelöst durch einen kleinen verlust - schnell viel geld hereinholen will.
gerade wegen dieser erkenntnis habe ich schon oft versucht emotional distanz zu halten - es hat sogar funktioniert. zum einen hatte ich dadurch keinen stress und auch einen monatlichen gewinn von ca. 100€.
allerdings reicht dann schon irgendeine kleinigkeit aus, dass ich den verstand verliere, vielmehr setze als geplant, unrealistische kombiwetten - risiko mit allem was dazu gehört...
nun ja, ihr seht schon - ich bin irgendwie nicht bereit es sein zu lassen.
dagegen spricht, dass ich hier schreibe.
danke schonmal für eure beiträge
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hallo leo,
wie ich deinem beitrag entnehmen kann, möchtest du gerne lernen "kontrolliert" zu spielen. ich selbst habe auch lange versucht, diese kontrolle zu erlangen. du schreibst, dass in wettsituationen gelegentlich "gier oder die angst vor schulden" dein "wettverhalten dominiert." die angst vor schulden entsteht aber erst durch das spielen, richtig ?
am anfang hast du dich bestimmt auch über kleinere gewinne gefreut, oder ? hinterher konnten dir diese gewinne aber keine freude mehr abringen, oder ? du wolltest mehr...viel mehr, um den kick zu erreichen, stimmts? du hattest bestimmt auch (tag)träume darüber, was du dir mit dem ganzen geld, welches du gewinnen könntest, leisten oder abbezahlen würdest, oder?
ok. du schreibst, du hast in 7 jahren 20000 euro verbraten. hättest du dieses geld gespart, dann könntest du dir dafür jetzt sicher einiges leisten. aber darum geht es nicht. letztlich ist es egal, was du wann hättest anders machen sollen. wichtig ist, dass du jetzt hier bist und merkst, dass du ein problem hast.
"wäre ich eine maschine und würde nur einzelwetten spielen: ich hätte keine finanziellen schwierigkeiten" (hätte, wäre und wenn sind schöne konjunktive, wenn man ein wenig träumen mag. spielsucht ist aber bittere realität.)
"gerade wegen dieser erkenntnis habe ich schon oft versucht emotional distanz zu halten - es hat sogar funktioniert." im grunde genommen hat es nicht funktioniert (zumindest nicht dauerhaft)
im endeffekt musst du selbst für dich eine klare entscheidung treffen. solange du dir einen "zurecht bastelst", hast du für dich eben diese entscheidung noch nicht getroffen. ich habe auch lange zeit gebraucht, um dies zu verstehen und bin auch erst seit kurzer zeit clean. positiv ist auf jeden fall, dass dir bewußt ist, dass irgendetwas nicht stimmt. das ist immer der erste schritt. WEITER SO!!!
gruß
marcel
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hi @sleepless,
danke für deine antwort.
ja, du hast recht, ich bastel es mir zurecht.
manchmal denke ich: mir geht es wohl noch nicht beschissen genug, anderseits will ich gar nicht, dass es mir noch schlechter geht.
ich merke allerdings, dass bei mir der große knall bevorsteht, denn meine finanziellen reserven sind aufgebraucht. außerdem hab ich auch schiss alles andere zu verlieren. zwar weiss sowohl meine freundin, als auch meine familie und meine kumpels um das problem. sie würden mir gerne helfen, aber ich merke, dass ich dass nur allein kann und meine lieben nur dazu "benutze" mich zu entlasten - das will ich nicht.
momentan spiele ich auch gerade...
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Hi Leo,
machs dir doch nicht so schwer von wegen bin ich nun Spiel-süchtig oder Nicht!?
Du weistt ja ein Bisserl Schwanger gibt auch nicht, oder?
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hey claus, du hast recht: siehe überschrift: "Seit 7 Jahren süchtig".
war auch innerhalb dieser zeitspanne bestimmt 4 jahre "clean", nur: ich werde immer wieder zurückgeworfen... :(
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Hi Leo!
Ich schmunzele gerade begeistert über Deine Beiträge!
Du versuchst "krampfhaft" aufrichtig zu sein und merkst doch nicht, wie Du Dir selber etwas vormachst.
Das ist durchaus keine Kritik - ich habe es an mir erlebt und ich erlebe es immer wieder bei den Forenfreunden.
Im Grunde genommen sind es Kleinigkeiten, an denen ich dies festmache.
Du benutzt sehr oft die Passiv-Form.
Es war für mich eine Überwindung, aber es war auch essentiell wichtig für die Akzeptanz meiner Sucht, dass ich dies abgestellt habe.
Ein Beispiel: nur: ich werde immer wieder zurückgeworfen...
Solche Formulierungen dienen dem Selbstschutz.
Wer gibt schon gerne zu selber "Mist" zu bauen?
Doch solche Formulierungen dienen auch dazu, eine Einwirkung von aussen vorzutäuschen.
Eine Schuld kann nicht angenommen werden - Verantwortung für das eigene Handeln wird abgeschoben.
Nutze also bitte immer das aktive ICH - egal, ob es unangenehm ist oder sogar schmerzt.
Du bist nämlich keine geteilte Persönlichkeit - Du bist der Mix aus dem "normalen" Du und dem pathologischen Spieler.
Aber was viel wichtiger ist - kein Anderer kann Dich aus dem Strudel herausziehen - das kannst nur DU - und es kann funktionieren.
Du bist sicherlich enttäuscht, dass Deine Selbstversuche bisher nicht funktioniert haben.
Aber ich finde sie trotzdem sehr lehrreich für Dich.
Ob Du es glaubst oder nicht - Du bist bereits auf einem guten Weg.
Genesung funktioniert nicht auf Knopfdruck - es ist ein Entwicklungsprozess.
Meiner sah ähnlich aus - etwas länger - ich habe Automaten gespielt - aber ohne die anfänglichen Fehler wäre ich nicht der, der ich heute bin.
Das Zitat gefällt mir besser:
"ich spiele seit ca. 7 jahren mit größeren und kleineren unterbrechungen (von 1 tag bis 2 jahre war alles dabei)"
als dieses hier:
"war auch innerhalb dieser zeitspanne bestimmt 4 jahre "clean""
Ich habe in meiner SHG damals lernen dürfen:
Jemand ist "trocken", wenn er zw. einem halben und einem Jahr abstinent ist und aktiv für seine Genesung arbeitet.
Wenn ich einmal raten darf: Du warst lediglich abstinent ...
Gut - Du warst bei der Beratung ...
Was trifft aus meinen Erfahrungen auf Dich zu?
Vor heute ca. 12 Jahren bin ich aufgeflogen - mal wieder.
Aufhören mit Spielen? - Einerseits ja - aber andererseits ...
Was tun? SHG anrufen - hingehen. Zeigen - hier Angehörige - ich bin doch aktiv - ich mache was ...
Also bin ich hingegangen - und ich habe aus heutiger Sicht NICHTS verstanden.
Ich wollte spielen - also tat ich es auch weiterhin.
7 Jahre später saßen die gleichen Personen dort - sie erzählten die gleichen Erfahrungen.
Ich verstand sie, weil sich meine innere Einstellung verändert hatte.
Ich wollte nicht mehr spielen und ich war endlich bereit mich mit mir zu konfrontieren und Veränderungen herbei zu führen.
"nur, ich muss mir eingestehen: aus irgendeinem grund will ich nicht aufhören."
Ja - aber der Grund liegt sicherlich nicht darin begründet, dass Du Schulden abbauen möchtest.
Bringen wir es auf den Punkt: SPIELEN MACHT SPAß!
Spielen bringt viele Emotionen ans Tageslicht - Endorphine werden ausgeschüttet.
WIR fühlen uns beim Spielen - so extrem, wie wir es im normalen Leben nicht tun.
Diese durchweg positiven Erfahrungen überlagern schnell all die negativen Auswirkungen des Spielens.
Dann stellt sich für uns die Frage: Wenn wir uns so gut fühlen - was ist falsch am Spielen?
Da wir die negativen Auswirkungen schnell verdrängen - wer hat schon gerne ein schlechtes Gewissen? - bleibt unsere oberste Priorität das Spielen.
Leo, wenn wir aber nun anfangen, uns mit der Realität zu konfrontieren, uns die seelischen Schmerzen anschauen, die Du Deiner Freundin und Deinen Eltern bereitest, uns anschauen, was wir uns selber alles zumuten - dann können sich diese Prioritäten verschieben.
Dann können wir auch der sein, der wir sein wollen.
Und ja - es gibt kein Halbschwanger beim Thema Sucht.
Also entscheide Dich - jeden Tag auf´s Neue.
Was möchtest Du - und was bist Du bereit zu opfern.
"dass bei mir der große knall bevorsteht, denn meine finanziellen reserven sind aufgebraucht"
Vielleicht hilft Dir bei dieser inneren Entscheidungsfindung ein Hinweis:
Wer spielen möchte, der findet Mittel und Wege sich sein Suchtmittel Geld zu beschaffen.
Da wird der Dispo ausgereizt - zwecks Begleichung ein Kleinkredit aufgenommen.
Kein Problem, denn Du verdienst ja gut - beruhigst Dich: Habe ich schnell wieder abbezahlt.
Also ist alles halb so wild - Geld wird verspielt - und ein größerer Kredit steht an.
Vielleich noch einer und noch einer ...
Dann sagt die Bank - nix da, jetzt ist Schluss ...
Also - wer bleibt - da wären Freund, Bekannte, Verwandte, die man anbetteln kann - mittlerweile wohlwissend, wo das Geld landet.
Das sind alles Schritte, die sich über viele Jahre hinziehen können.
Schritte, die jedes Mal eine innere Grenze verschieben - unmerklich und doch verheerend.
Du wirst in der Zeit lügen und betrügen - Deine Freundin verlieren, den Kontakt zu all den Menschen, die Dir jeh etwas bedeutet haben ebenso.
Ich kenne jemanden, der noch nicht tief genug gefallen war, als er unter der Brücke angekommen war - der weiterspielte, weil er sich den jeweiligen Situationen angepasst hatte.
Nun denkst Du sicherlich: Dieses Horrorszenario kann mir nicht passieren!
Bist Du Dir sicher?
Du hast momentan den "Willen" nicht zu spielen - versuche nun den "aufrichtigen Willen" in Dir zu finden.
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hi leute,
danke für eure anteilnahme.
hab mich hier erstmal nicht mehr blicken lassen, weil ich nichts geändert habe. seit meiner anmeldung hier habe ich genauso weitergemacht, wie zuvor.
ich fühle mich wie ein idiot: ihr macht euch gedanken und ich versuche noch nicht einnmal etwas zu ändern...
es fühlt sich genauso an, wie bei meiner freundin und meinem freundeskreis: ich will gerne loswerden, was mich plagt, ich fasse den mut etwas zu ändern, aber ich spiele sofort weiter.
hatte heute frei. und was habe ich gemacht: sitze seit 8 stunden vor dem pc, obwohl ich gar nicht spielen kann, weil mein konto auf null ist und mein click2pay-konto komplett ausgereizt. trotzdem beschäftige ich mich nun seit 8 stunden damit, wie es möglich ist, irgendwie geld auf irgendein wettkonto zu bekommen. immerhin bin ich bei denen mit paypal-einzahlung gesperrt...fazit: nichts außer wetten im kopf, freie zeit nicht genutzt.
ich hab schon total schiss: meine freundin hat mir ´nen gemeinsamen kurzurlaub geschenkt und ich muss ihr sagen, dass mein konto 1000€ im minus ist, d.h. indirekt finanziert sie damit mein gespiele - ich kann da ja noch nicht mal brötchen kaufen, oder sie mal zum essen einladen.
hatte mich letzte woche durchgerungen meinen letzten bundesschatzbrief aufzulösen, so dass ich finanziell wieder gut dastehe und jetzt habe ich am wochenende 1000€ verzockt und davor in der woche nochmal 1500€.
mit krediten will ich gar nicht erst anfangen, aber ich sehe auch keine alternative.
ich will es nicht einsehen, dass es für mich unmöglich ist ein "normales" leben zu führen. jedes mal rede ich mir ein, dass ich alles unter kontrolle habe.
fazit:
in meinem kopf schwirren 3 dinge herum:
1) spielen!
2) wo kommt das geld zum spielen her?
3) ich habe kein geld zum spielen!
ich habe sehr wohl andere gedanken, aber diese treiben mich nicht an:
1) wie sage ich meinen lieben, wie es um mich steht (sie erahnen es sowieso bzw. wissen es)?
2) wo ist meine begeisterungsfähigkeit für alles andere geblieben (sport, freunde treffen, natur genießen,...)
3) ich habe angst, dass ich es nie schaffe, vor allem, weil ich merke, dass ich es nicht aus tiefstem herzen will und weil ich schon so viele möglichkeiten vergeben habe, es sein zu lassen.
4) wie werde ich den gedanken los, dass ich alles von heute auf morgen ins lot bringen muss - ich glaube dass dieser gedanken mich sehr stark hemmt. ich bin dann euphorisch ohne ende und denke: jawoll, jetzt reisst du alles raus, was davor schief gelaufen ist.
5) warum bist du mittlerweile kaum noch in der lage kleinste aufgaben (z.b. aufräumen) zu erledigen?
...
und noch mindestens 1000 weitere.
ich fühle mich wie ein versager.
lg, leo
@olli:
nach dieser definition war ich tatsächlich trocken und nicht abstinent. ich habe gut 2 jahre gar nicht gespielt.
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hallo Leo,
natürlich versuchst du etwas zu ändern...es gelingt dir nur leider noch nicht. vermutlich gelingt es dir deshalb nicht, weil du - wie man so schön sagt - deinen persönlichen tiefpunkt noch nicht erreicht hast. du leidest zwar unter der situation, aber offensichtlich leidest du noch nicht genug. über veränderungen nachzudenken, ist immer der erste schritt... aber auf dem weg diese in die tat umzusetzen, gilt es oft viele innere und äußere hürden zu überwinden. aber dann wenn du dich auf den weg machst, diese hürden anzugehen, bist du schon auf dem weg der veränderung.
"wie sage ich meinen lieben, wie es um mich steht (sie erahnen es sowieso bzw. wissen es)?"
(man sagt, dass raucher, die aufhören wollen zu rauchen, den freunden, verwandten und bekannten dies mitteilen sollen. es dient zum einen dazu, dass man von anderen diesbezüglich beobachtet wird und auch dazu, bei "fehlverhalten" an sein ziel erinnert zu werden. es hilft einem auch dabei sich selbst zu disziplinieren. natürlich macht man das dann auch nur, wenn man den wirklichen willen dazu hat...vermutlich fehlt dieser dir noch.)
"wo ist meine begeisterungsfähigkeit für alles andere geblieben (sport, freunde treffen, natur genießen,...)
(glaube mir, dass diese begeisterungsfähigkeit zurück kommt. als ich gespielt habe, war meine freizeitgestaltung ebenfalls sehr monoton ;) aber wenn die zeit in der du spielst nicht mehr mit spielen gefüllt wird, wirst du sehen, dass dir selbst genug dinge einfallen, die du in dieser zeit tun kannst. wir z.b. sport, spazieren gehen etc.)
"ich habe angst, dass ich es nie schaffe, vor allem, weil ich merke, dass ich es nicht aus tiefstem herzen will und weil ich schon so viele möglichkeiten vergeben habe, es sein zu lassen."
(hier weise ich auf meine einleitenden sätze hin.)
"wie werde ich den gedanken los, dass ich alles von heute auf morgen ins lot bringen muss - ich glaube dass dieser gedanken mich sehr stark hemmt. ich bin dann euphorisch ohne ende und denke: jawoll, jetzt reisst du alles raus, was davor schief gelaufen ist."
(das ist so wie der gedanke: vielleicht kann ich es heute schaffen, all das geld wiederzugewinnen, welches ich verloren habe. das erste ziel welches du haben solltest, ist dich zu entscheiden. und wenn du dich doch dazu entscheiden solltest, mit dem spielen aufzuhören, dann ist das der größte schritt...alle anderen schritte kommen danach.)
"warum bist du mittlerweile kaum noch in der lage kleinste aufgaben (z.b. aufräumen) zu erledigen?"
warum solltest du aufräumen, wenn dir diese tätigkeit, die zeit zum spielen nehmen würde ?
du befindest dich gerade an einer gabelung. du weißt nicht, sollst du rechts, oder links gehen. triff für dich eine entscheidung und dann gehe diesen weg. aber bedenke: wenn du einmal einen weg eingeschlagen hast, wird es je länger du diesen weg gehst immer schwieriger werden, zurück zur Gabelung zu kommen...im Positiven, wie im Negativen.
Gruß
Marcel
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"wie werde ich den gedanken los, dass ich alles von heute auf morgen ins lot bringen muss - ich glaube dass dieser gedanken mich sehr stark hemmt. ich bin dann euphorisch ohne ende und denke: jawoll, jetzt reisst du alles raus, was davor schief gelaufen ist."
(das ist so wie der gedanke: vielleicht kann ich es heute schaffen, all das geld wiederzugewinnen, welches ich verloren habe. das erste ziel welches du haben solltest, ist dich zu entscheiden. und wenn du dich doch dazu entscheiden solltest, mit dem spielen aufzuhören, dann ist das der größte schritt...alle anderen schritte kommen danach.)
@sleepless
du hast recht: dieser gedanke beherrscht auch mein spielen. allerdings ist dieser gedanke bei mir allgegenwärtig. er bestimmt mein leben. es gibt phasen, in denen ich die energie aufbringen kann, so zu leben - dann spiele ich nicht! ich kann dinge nur exzessiv bzw. mit hohen ansprüchen an mich selbst erledigen - das gilt für das wetten, als auch für alles andere.
ich erkenne da parallelen zu dir: du scheinst auch selten zufrieden mit dir, weil du vieles als selbstverständlich wahrnimmst.
ist natürlich klar, dass ich diesen anspruch nie über einen längeren zeitpunkt erfüllen kann.
ich erstarre dann und tue "gar nichts" mehr - außer wetten - versteht sich. und das wiederum auch exzessiv.
lg, leo
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Hi Leo!
Mache Dir bitte keinerlei Gedanken darüber, wie Du vor uns darstehst!
Keiner wird Dir Vorwürfe machen wenn Du spielst, denn wir hier sind ebenso süchtig wie Du.
Auch wir standen irgendwann an dem Punkt, an dem Du Dich momentan befindest.
Sinngemäß zitiere ich mal von den GA:
Unser einziger Wunsch ist es, mit dem Spielen aufzuhören ...
Diese Prämisse verfolge ich - sie schweißt uns zusammen - und sie verlangt keinerlei Abstinenz.
Sie fordert nicht, sie drängt nicht, sie verurteilt nicht.
Wir haben ein gemeinsames Ziel - einen Wunsch ... mehr nicht ... und doch ist dies schon eine ganze Menge.
nach dieser definition war ich tatsächlich trocken und nicht abstinent. ich habe gut 2 jahre gar nicht gespielt.
Ja schon - aber was hast Du in der Zeit für Deine Genesung getan?
Die Beratungsstelle aufgesucht? Wie oft? Wie aufrichtig zu Dir selbst?
Einmal, zweimal, zehnmal - und dann nix mehr?
Hast Du Dir eine SHG gesucht? Bist Du regelmäßig dort aufgeschlagen?
Was hast Du in der Zeit verändert?
Wie hast Du versucht Dich zu schützen?
Wenn ich nun aus Deinem Kontext ein Resume ziehen darf:
Letztlich hast Du nichts für Dich getan.
Und nun zitiere ich Dir noch von einem Leiter einer SHG:
Nichts tun ist zocken!
Sprich - wenn Du nicht aktiv an Dir arbeitest, dann spielst Du mit Dir - Deinem Leben - Deinen Lieben.
danke für eure anteilnahme
#grins# Das klingt ja als würden wir hier kondullieren ...
Es klingt ein wenig brutal, jedoch ist meine Einstellung so:
Ich bin nicht wegen DIR hier - sondern vollkommen egoistisch wegen mir.
Ich lerne aus Deinen Erfahrungen und versuche meine weiter zu geben.
Dein bisheriger Werdegang zeigt mir, dass ich kein Einzelfall bin.
So bin ich eben nicht, wie ich glaubte, ein "Idiot" - ich bin kein "Versager".
Ich bin lediglich "krank" - das ist alles.
Mein Verhalten - meine Lügen - ... - alles "normale" Symptome meiner Krankheit.
Diese Akzeptanz hat mir sehr geholfen.
Sei auch Du bitte nur "für Dich" hier.
Versetze Dich bitte nicht in den Glauben, hier etwas beweisen zu müssen.
Setze Dich nicht unter Druck wir hätten Erwartungen an Dich.
Nunja - doch - eine habe ich - und mit Deinem Beitrag erfüllst Du sie mit Bravour:
Ehrlichkeit!
hab mich hier erstmal nicht mehr blicken lassen, weil ich nichts geändert habe
Das ist hier kein Grund um sich zu "verstecken" - etwas "alleine" mit sich auszumachen.
es fühlt sich genauso an, wie bei meiner freundin und meinem freundeskreis: ich will gerne loswerden, was mich plagt, ich fasse den mut etwas zu ändern, aber ich spiele sofort weiter.
Ist das nicht ein verständlicher "Reflex" ?
Wenn Dich etwas "plagt", dann ist es für Dich schmerzlich.
Wer möchte an dieser Stelle nicht gerne verdrängen?
Fange klein an - mache die Erfahrung, dass Du diesen Schmerz aushalten kannst.
Klappere eine Baustelle nach der anderen ab ... jeden Tag eine kleine gute Tat.
Wie heisst es so schön - Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut.
sitze seit 8 stunden vor dem pc
Nun - hier kannst Du Dir helfen ...
http://www.top4download.com/txnogam/xcbjdryo.html%20-%20I
http://www.gamblock.com/download.html
Dies sind kommerzielle Produkte, die Du auf Deinem Rechner installieren kannst.
Sie verhindern den Aufruf schädlicher Seiten.
Natürlich gibt es immer Mittel und Wege sie auszuhebeln.
Wenn Du sie kennst, dann suche Dir jemanden, der Dir alle Hintertürchen verschließt und helfe aktiv dabei mit.
hatte mich letzte woche durchgerungen meinen letzten bundesschatzbrief aufzulösen
Habe ich Dir solch ein Szenario nicht geschildert gehabt?
Lasse Dich von Deiner Freundin an die Hand nehmen - sonst führst Du Dich selbst in die finanzielle Katastrophe - 1000 € sind dann Peanuts ...
ich will es nicht einsehen, dass es für mich unmöglich ist ein "normales" leben zu führen
Doch - das IST möglich - mit ein paar klitzekleinen Einschränkungen.
Die sind aber so marginal, dass sie letztlich gar nicht mehr ins Gewicht fallen.
jedes mal rede ich mir ein, dass ich alles unter kontrolle habe
Und jedes Mal beweist Du Dir das Gegenteil.
Ich selber differenziere hier aber für mich ...
ICH habe keine Kontrolle über mich und mein Leben während der Suchtausübung.
Die Wege zum Spiel - die Planungen - all dies KANN ich beeinflussen.
Gedanken an das Spiel - Gedanken an den großen Gewinn - Träumereien im "Erfolgsfalle" - Du - die DARF ich alle haben. Sie sind nicht unnormal für uns - sie sind ein Symptom.
Die Gedanken sind nicht schädlich - aber die Entscheidungen ZUR Umsetzung wohl.
1) wie sage ich meinen lieben, wie es um mich steht (sie erahnen es sowieso bzw. wissen es)?
Natürlich wissen sie es - wohl nicht das Ausmaß - aber sie wissen es.
Sie sind hilflos und sie schweigen - sie wollen Dich nicht verletzen.
Wie Du es ihnen sagts?
Ich habe mir ganze Monologe zurechtgelegt - tagelang - wochenlang.
Und als der Moment kam ... Gehirnstarre! - Alles weg ...
Fange einfach an - der Rest ergibt sich - er ist nicht planbar.
Aber er ist befreiend ...
vor allem, weil ich merke, dass ich es nicht aus tiefstem herzen will
Das bezeichne ich als das Fehlen des "aufrechten Willens".
Lese Dir in meinem Forum bitte die Scripte der GA durch.
Besonders hilfreich empfinde ich "12 Schritte - aber wie".
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ich erstarre dann und tue "gar nichts" mehr - außer wetten - versteht sich. und das wiederum auch exzessiv.
Sicher? "Erstarren"?
Oder ist es nicht eher ein erleichtertes Fallenlassen?
Sich in sein Schicksal ergeben? Den Moment genießen?
Dies ist der Kontrollverlust!
Exzessive Lebensführung ist wie ein nicht enden wollender Marathonlauf.
Irgendwann ist die Luft raus - die Muskeln geben nichts mehr her.
Also lasse ich mich fallen - ich habe einen GRUND mich fallen zu lassen.
Die Entspannung ist umso heftiger, je mehr ich agiert habe.
Was kann an diesem Gefühl so FALSCH sein - bei so viel Wohlgefühl?
Was sollte mich dazu bringen dies aufzugeben?
Nun, die Antwort ist einfach - die Realität!
Niemand zwingt Dich zu diesen hohen Erwartungen.
Niemand zwingt Dich, Dich selbst zu vergessen - Deine Belastbarkeit zu ignorieren.
Lebe im hier und jetzt!
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hallo Leo,
ist es nicht ein unglaublicher kick, sein ganzes leben, seine existenz, seine zukunft aufs spiel zu setzen...um von einem besseren leben, einer besseren existenz und einer besseren zukunft träumen zu können ? ja, das ist ein unglaublicher kick. das ist so, wie russisches roulette. du drehst die trommel...und weißt nicht ob diesmal die patrone drin ist, die dir dein ende bereitet...ist sie nicht im lauf, dann drehst du noch einmal...und noch einmal. und immer wieder bereitet es einem einen unglaublichen kick, nicht zu wissen, ob diesmal eine kugel drin ist...bis sie dann irgendwann den lauf gefunden hat.
"ich erkenne da parallelen zu dir: du scheinst auch selten zufrieden mit dir, weil du vieles als selbstverständlich wahrnimmst."
du hast recht. ich bin selten zufrieden mit mir...aber als ich gespielt habe, war ich genauso unzufrieden. es gibt aber einen unterschied, den ich mir immer wieder bewußt mache. wenn ich weiter spiele, dann werde ich nicht an mir arbeiten können. ich werde mich nicht weiterentwickeln können. ich werde keine aussicht auf veränderung haben. du hast selbst geschrieben, dass dir jegliches interesse an anderen akktivitäten verlorebn gegangen ist. glaubst du, dieses interesse kommt zurück, in dem du dich vor den pc oder in die spielhalle setzt ?
gruß
marcel
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Hallöchen!
Gestern habe ich ein schönes Zitat gehört, welches hier hineinpasst:
Bewegung schafft Veränderung
Wenn ich also von Dir, Leo, Deinen "Jammerthread" ;) lese, indem Du Dich ja mit einem schlechten Gewissen entschuldigst weitergespielt zu haben, dann mache Dir bewusst:
Du bist bereits in Bewegung!
Du hast Dich hier angemeldet und Du schreibst über Dich.
Trotz des Spielens hast Du etwas bewegt - hast schon etwas geändert.
Für Dich ist es vielleicht unmerklich - diese Veränderung - aber sie ist existent.
Sie lässt sich noch in einem halben Jahr und länger (oder auch kürzer) genau hier in diesem Forum nachlesen.
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dazu ein schönes zitat aus "momo" von michael ende:
'Siehst du, Momo', sagte er [Beppo Straßenkehrer] dann zum Beispiel, 'es ist so: Manchmal hat man eine sehr lange Straße vor sich. Man denkt, die ist so schrecklich lang; das kann man niemals schaffen, denkt man.'
Er blickte eine Weile schweigend vor sich hin, dann fuhr er fort: 'Und dann fängt man an, sich zu beeilen. Und man eilt sich immer mehr. Jedesmal, wenn man aufblickt, sieht man, dass es gar nicht weniger wird, was noch vor einem liegt. Und man strengt sich noch mehr an, man kriegt es mit der Angst zu tun und zum Schluss ist man ganz außer Atem und kann nicht mehr. Und die Straße liegt immer noch vor einem. So darf man es nicht machen.'
Er dachte einige Zeit nach. Dann sprach er weiter: 'Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken, verstehst du? Man muss nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug, an den nächsten Besenstrich. Und immer wieder nur an den nächsten.'
Wieder hielt er inne und überlegte, ehe er hinzufügte: 'Dann macht es Freude; das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein.'
Und abermals nach einer langen Pause fuhr er fort: 'Auf einmal merkt man, dass man Schritt für Schritt die ganze Straße gemacht hat. Man hat gar nicht gemerkt wie, und man ist nicht außer Atem.' Er nickte vor sich hin und sagte abschließend: 'Das ist wichtig!'
es ist nicht so, dass keinen willen, kein feuer verspüre...ich schaffe es nur nicht es am leben zu halten. und genau an diesem punkt steht mir mein anspruch oft im wege.
kognitiv ist all das, mit dem ich mir helfen kann nachvollziehbar: freunde, hobbys,tagesplan,...nur, es kommt nicht in meinem herzen an (stichwort: aufrichtiger wille).
kurz: mein "gehirn" allein hilft nicht.
hinzu kommt, dass ich mich durch mein studium im allgemeinen und meiner zulassungsarbeit im speziellen mit dem thema sucht, d.h. ursachen, symptomatik,... relativ gut auskenne.
ich kann von alldem viel bei mir beobachten, nur: es bringt mir rein gar nichts. zum einen, weil ich mein herz noch nicht "überzeugt" habe, zum anderen, weil es mir noch nicht schlecht genug geht und ich es trotzdem schaffe mir oft etwas vorzumachen.
lg, leo
p.s.: hinzu kommt natürlich, das mein ach so rationales gehirn ;) auf die belohnung durch das spielen anspringt.
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hi leute,
ihr könnt euch denken, was es bedeutet, wenn jemand nach langer abwesenheit mal wieder hier ist.
nein, ich kann euch leider keine "erfolge" mitteilen.
ich habe die ganze zeit weitergespielt und bin gerade total am ende - war ja nicht so, dass ich es nicht hätte absehen können...MEIN LETZTES GELD IST VERBRAUCHT.
ich bin wirklich im arsch. ich werde es meiner freundin - sie wird es sowieso schon wissen - sagen. danach: keine ahnung.
momentan geht es sogar so weit, dass ich meinen beruf total vernachlässige und kaum etwas zu stande bekomme.
ich selbst sehe gerade überhaupt keinen ansatz...
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besonders viel kummer macht mir, dass ich es mir selbst nicht zutraue, voranzukommen und dass auch meine lieben (freundin, freunde, familie) nicht an mich glauben. meine freundin war, bevor wir uns kennengelernt haben, selbst abhängig (marihuana).
sie hat von heute auf morgen beschlossen, es sein zu lassen und hat erfolg damit.
das bewundere ich sehr.
ich schaffe es so einfach nicht, jedoch verlangen alle um mich herum, dass ich es doch einfach sein lassen soll...
und was noch schlimmer ist: ich bin nicht bereit aufzuhören, obwohl mir klar ist, dass ich alles zerstören werde.
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Hi Leo!
ich bin nicht bereit aufzuhören, obwohl mir klar ist, dass ich alles zerstören werde.
Das sind doch einmal ehrliche Worte ...
Was denkst Du, wie das bei mir war? Etwa anders?
Nööö ... habe erst mal über 20 Jährchen gespielt.
Das erste Mal aufgeflogen bin ich mit ca. 19.
Herrje ... Familienkrise ... alle wollten nur das Beste.
"Höre doch einfach auf" - "reine Kopfsache" - "reine Willensstärke" ...
Aber mal ehrlich ... diese eine Stunde Berieselung mit Fürsorge, Vorwürfen, Liebe und nicht entsprochenen Erwartungen meinerseits - dem miserablen Selbstwertgefühl, auf dem noch drauf getreten wurde ...
... all die Einschränkungen durch die Spielerei - den Bestrafungen, die folgten ...
... wog das alles die vielen vielen Stunden extremen Spielexzessen in denen ich mich sauwohl fühlte auf?
Was war mit all den Bekanntschaften? War die "gesellige" Zeit so verkehrt?
Waren diese Menschen denn auch so voller Fehler?
Wenn ich die schweren Zeiten überwand - konnten das meine Angehörigen nicht auch?
Nein - ich sage zwar immer, dass ich von heute auf morgen aufgehört habe - eigentlich ist es auch so - der Entschluss stand fest um ca. Mitternacht am 01.06.07.
Doch der Entschluss war kein Schnellschuss - er war gereift - über Jahre.
Ich habe 6 oder 7 Jahre vorher eine SHG aufgesucht.
Über Monate bin ich hingegangen - habe den Spielern zugehört und einmal im Monat den Angehörigen.
Ich formuliere immer: ich habe sie nicht verstanden.
Und es stimmt, denn ich wollte sie tief in mir drin nicht verstehen.
Im September war es wohl, da ging ich wieder in die Gruppe.
Und auf einmal verstand ich die Freunde, weil ich sie verstehen wollte.
Mein Gott war ich oft sprachlos, weil mir dinge berichtet wurden, die mich an mir selber schlagartig störten - weil ich erkannte, was an Schmerzen ich zugefügt hatte.
Das nicht nur bei den Angehörigen - auch an mir.
Doch damals habe ich den einfachen Weg gewählt ... ich habe "einfach" weiter gespielt.
Mir war bewusst, was ich tat - erkannte aber nicht das Ausmaß.
Würde ich mit meinem jetzigen Wissen in die Vergangenheit reisen können - ich würde mich nicht überzeugen können.
Ich war noch nicht bereit ...
Wenn ich damals die Worte gehört hätte: kapiere oder krepiere - ich glaube, ich hätte mit dem "Kapieren" nichts anfangen können ... und hätte das Andere gewählt.
Bleibe am Ball ... wenn es geht, ein wenig regelmäßiger ;-) ... denn mit jedem Erfahrungs"tropfen" wird Dein Aufhör"fass" voller - und irgendann läuft es über.
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hi olaf,
von auffliegen kann bei mir nicht die rede sein. mir ist klar, dass man sich als spieler seine "lügen" zurechtbastelt - trotzdem gehe ich in meinem umfeld sehr offen mit dem problem um (nur in solchen momenten nicht, in denen ich das gefühl habe, andere zu sehr zu belasten.), d.h. eigentlich wissen alle bescheid.
zu dem eigentlich: sucht und ihre mechanismen sind gerade für außenstehende kaum nachvollziehbar. auch ich kann nicht "verstehen", wie man online poker, roulette, oder automaten spielen kann - mein sportwettenkram halte ich - jetzt muss ich gerade selbst über mich lachen :D - für eine realistischere möglichkeit zu gewinnen.
zurück zum ausgangspunkt: "eigentlich wissen alle bescheid"
das eigentlich bezieht sich darauf, dass sie alle es eben doch nicht wissen, weil sie die suchtmechanismen nicht verstehen wollen oder können. sie sind sehr besorgt und verzweifelt, der grundtenor ist jedoch: hör einfach auf, dann klappt es.
es ist kein vorwurf, denn ich ticke genauso: entweder ich höre jetzt sofort auf, oder "nie".
kurz gesagt: ich nehme mich aus der verantwortung für mein leben und mein umfeld will mir helfen, nimmt sich jedoch auch aus der verantwortung, indem sie es (genau wie ich) wegschieben und das problem kleiner machen, als es ist - daran bin ich z.t. selbst schuld, denn ich erzähle von meinen gefühlen, nur spüren tun sie meine gegenüber nur selten. sprich: ich schaffe es nicht, meine gefühle, die ich habe, zu teilen. ich teile sie lediglich mit, um anschließend mein gegenüber zu beruhigen. zum einen, weil ich spüre: sie können mir sowieso nicht helfen, zum anderen, weil ich sie nicht noch mehr belasten will.
nochmal: ich bin dankbar für meine freundin, meine familie und meine freunde. ihre erwartungen/wünsche hemmen mich. ich will ihren wunsch (der ja auch meiner ist) erfüllen. allerdings in "spielermanier": jetzt, sofort!!
weder ich, noch sie sind bereit, der wahrheit und den konsequenzen wirklich ins auge zu sehen und sie auf sich zu nehmen.
wobei der unterschied ist, dass mir zumindest vage klar ist, was auf mich zukommt und ich deshalb nicht bereit bin etwas. bei meinen lieben heißt es eher: geh am besten zum psychologen und "lass mal wegmachen".
ich muss zugeben, dass mir dieser schritt einerseits wegen meines berufs (beamter auf probe) schwerfällt, da ich nicht gefahr laufen will, eventuell nicht verbeamtet zu werden.
zum andern fällt es mir schwer, weil ich genau daran nicht glaube: warum sollte ich da hingehen, wenn ich meinen aufrichtigen willen nicht gefunden habe.
lg, leo
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hey Leo,
Kann zwar nachvollziehen das du sorge hast deinen Job aufs spiel zu setzen,
aber was passiert wenn du nicht irgendwann für dich entscheidest mit dem
Spielen aufzuhören.Die ewigen Geldsorgen fressen einen sowieso irgenwann
mal auf.Die Sucht begleitet uns spieler ein Leben lang, aber mit jedem Tag wo man ihr strotzen kann gewinnt man ein bischen Stärke und selbstvertrauen wieder dazu
und das tut so richtig gut.Ich selbst muss mich jeden tag in meinen allerwertesten treten um mich nicht erneut zu verlieren das kostet sehr viel kraft aber jeder der wirklich will wird es schaffen.
Das viele mit der Spielsucht nichts anfangen können das kann ich auch bestätigen.
Ich selbst hätte vor einigen Jahren da auch nichts mit anfangen können.Mein
eigener Vater ist ebenfalls mindestens schon 25 Jahre Automatenspieler.Ich
habe ihm gegenüber kein Verständnis aufbringen können bis ich selbst süchtig wurde.
Nur der unterschied zwischen ihm und mir ist das er es nicht als Sucht sieht
er wird wohl immer weiterzocken.
Ich denke du weißt das du ein grosses Problem hast und du wirst es auch im Angriff nehmen wenn du so weit bist.Dafür wünsche ich dir ganz viel Mut.
LG Moni
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Lieber Leo,liebe Forumgemeinde,
auch ich,29 Jahre alt, bin sportwettensüchtig. Und das seit ca. 10 Jahren. Deswegen suchte ich im letzten Jahr eine Suchtberatungsstelle auf, führte dort Gespräche, beantragte eine stationäre Reha über den Rententräger.
Im Januar diesen Jahres begann die Reha in der Klinik am Rosenberg in Daun (Rheinland-Pfalz,Vulkaneifel).Aus ursprünglich geplanten 8 Wochen wurden 13 Wochen.Anschließend beantragte ich eine Adaptionsphase (Unterbringung im Wohnheim,Therapeutengespräche,Praktikum),die insgesamt 12 Wochen dauert.Danach werde ich noch in ein Betreutes Wohnen gehen.
Zusätzlich zu meinem Spielsuchtproblem entwickelte sich ein starker Konsum von Cannabis,der zu einer leichten Sozialphobie führte.Dadurch habe ich meine beruflichen Ziele (zweimal ein Studium abgebrochen,arbeitslos,trotz zwei abgeschlossener Berufsausbildungen nur als Helfer gearbeitet) aus den Augen verloren.
Ich habe zum Schluss hauptsächlich bei betfair gespielt,ausschließlich Fussball,Einzelwetten Dreiweg,Langzeitwetten,Torschützen,Gelbe Karte.Die geistige Beschäftigung war die größte Belastung.Welcher Bookie hat die höchste Quote,wie verlaufen Quoten an der Wettbörse,das zwanghafte Auswendiglernen der Spielansetzungen aus der 1.,2. und 3.Liga in Deutschland,das Lesen des Kickers am Montag und Donnerstag und das Verfolgen der Spielergebnisse.Bei mir war es ähnlich - eine Zeit lang unter Kontrolle mit kleinen Gewinnen,dann wieder der Einbruch mit zwanghaftem GEWINNEN MÜSSEN,große Einsätze (bis 500 €)Verluste hinterher jagen usw....
Es ist verdammt SCHWER, GERADE JETZT BEI DER EM, sauber zu bleiben.Ich hatte auch wieder kleinere Rückfälle,bin aber im Netz und bei ODDSET jetzt gesperrt.Ich suche noch eine SELBSTHILFEGRUPPE INTERNETSPORTWETTEN, da ich mich nicht mit den Automatenspielern vergleichen kann.Wir springen auf andere REIZE an - Fussballaffinität,hier lauern die Gefahren.
Ich empfehle jeden den obigen Weg über eine Reha zu gehen.Man kehrt in sich,gewinnt Abstand von zu Hause (ich war 700km von zu Hause weg,musste meiner Mutter nach 7 Wochen alles beichten)und entwickelt endlich wieder ein Selbstwertgefühl.Wir sind krank bis zum Lebensende,aber ich habe für mich endlich was getan in den letzten Monaten.
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Hallo und willkommen mein Freund!
Wir springen auf andere REIZE an ...
Magst Du mir das bitte erklären?
Dein Cannabis-Konsum spricht dem doch entgegen?
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Reize? Dass mich eine Spielo oder ein Casino nicht reizt.Schaue ich aber ein EM-Spiel sind meine Gedanken gleich bei den Quoten.Gestern:Ah,der Philipp Lahm zieht in die Mitte und knallt das Ding aus der Entfernung rein.Fuck sein Turniertor alle zwei Jahre-ich habs doch gewusst,so´n Mist,Quote liegen gelassen.Oder Spieler XY bekommt Gelb.Na klar,hat ja auf links das Duell mit Spieler AB.Verdammt,wieder nicht dabei.So läuft es in meinem Kopf.Der Spieldruck geht aber schnell wieder weg nach Abpfiff.Dann kommt die Erleicherung:Wieder sauber geblieben,hättest am Ende nicht viel rausbekommen,weil ich ja immer gestreut habe(mehrere Wetten).Als Sportwetter liegt man dem Irrtum des Kompetenzspiels auf.Automat-das ist doch ein reines Glücksspiel!Automatisierte Verarsche könnte man meinen.Roulette-ehrlich,aber auch nicht beeinflussbar.
PS:Mein Cannabiskonsum lasse ich außen vor,will nicht alles in einem Topf werfen.Die Denkweisen des Spielers,die den meisten hier bekannt sein müssten,will ich verdeutlichen.
Aber wenn ich beim Fussball Statistiken wälze,Meinungen lesen,Quotenverläufe beobachte,usw. uws.kann ich doch meine Gewinnchancen erhöhen.Außerdem habe ich über die lange Zeit ein sooo gutes Bauchgefühl entwickelt.Ich KANN ES EINFACH.Jetzt nach Mathematik beimischen.Und kontrolliert spielen,....
Doch hier ist der Punkt.Die Gier siegt immer wieder,geht es ein Jahr lang gut,ok,irgendwann geht es dir aber schlecht und du willst die DOSIS GLÜCK mit Gewalt haben.Und dein Erspartes schmilzt wie ein Eisberg in der Sonne dahin.Dann fängt wieder die Knauserei an.Sparen,Sparen,Sparen.Das ist auch immer noch ein Problem von mir.ICH HABE STARKE ÄNGSTE GELD AUSZUGEBEN, ES LOSZULASSEN, MIR WAS ZU KÖNNEN.Im Hinterkopf spuckt es immer noch:ICH HAB ES VERDIENT, DEN GROSSEN GEWINN!
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Hi Robin!
Du bist auf dem Holzweg - und ich möchte es Dir gerne veranschaulichen.
Ich darf dazu Deine Worte zitieren und meine "Automatenspielergedanken und -erfahrungen" dazu anfügen.
Am Ende wirst Du sehen, dass es nicht auf Äußerlichkeiten ankommt, sondern auf das, was in uns Menschen vorgeht.
Dass mich eine Spielo oder ein Casino nicht reizt
Nun, mir erging es ähnlich. Ich war/bin abstinenter reiner Automatenspieler.
Es hat mich nie gereizt, ein Wettbüro aufzusuchen. Es hat mich nie gereizt, ein staatliches Casino aufzusuchen.
Als ich vor vielen Jahren mit einem Verein das Spielcasino in Monaco besucht habe, interessierte mich weder Roulette noch irgendwelche Kartentische - ja sogar die Automaten, die den heutigen ja sehr ähnelten, gefielen mir nicht.
Schaue ich aber ein EM-Spiel sind meine Gedanken gleich bei den Quoten. ...
Es gab Natürlich immer wieder Zeiten, wo ich nicht spielte aus diversen Gründen.
In der Kneipe beobachtete ich einen Bekannten, der am Automaten spielte.
Ich wusste, dass Stunden vor ihm jemand gespielt hatte, der ebenso nichts gewonnen hatte.
Nach dem Gesetz der wahrscheinlichkeit "musste" dieser Automat ja irgenwann schmeissen.
Und so warf der Bekannte Münze um Münze in den automaten.
In mir steigerte sich der Wunsch mitzuspielen - schmließlich stiegen die Chancen von Drehung zu Drehung.
Die Risikoleiter spulte ihr Programm ab. Macimal bis 2 oder 3 Spiele ließ er sich drücken - mehr Risiko führte zu "kein Gewinn".
Doch da - auf einmal - 2 - 5 - 10 - 20 - 50 - nur ein letzter Schritt noch - verloren.
Ein paar Minuten später die andere Seite ... wieder fehlte nur ein Schritt...
Ich überwand mich und fragte: Darf ich mitspielen? - Nein, habe schon zu viel investiert ...
Also fieberte ich weiter mit - und da - wie bedauerlich für mich - eine Stunde später kamen die Sonderspiele ... Hätte er mich doch mitmachen lassen ...
Fuck sein Turniertor alle zwei Jahre
Eine ähnliche Situation in einer Spielhalle. Es gab immer Automaten, die ich mochte und welche, die nicht.
Der Hauptgrund - an solchen Automaten hatte ich nie gewonnen - oder sie warfen im Vergleich zu anderen Automaten in den Sonderspielen schlecht.
Zwei Automaten waren frei - einer der "Guten" und einer der "Bösen".
Also warf ich Geld in den Ersten - haderte mit mir, ob ich den Zweiten auch bestücken sollte - ach was - hat ja gar keinen ...
Jemand kam meinem Entschluss zuvor und schnappte ihn mir weg.
Und Du glaubst es kaum - nicht lange danach schmiss das Ding, wie ich es nie zuvor gesehen hatte - Fuck - sowas passiert nur alle zwei Jahre ...
Der Spieldruck geht aber schnell wieder weg nach Abpfiff.
Anderer Tag - Freitag Mittag.
Bereits mehrere Wochen zuvor hatte ich mit einem Kollegen "nebenbei" gearbeitet.
Heute gab es Geld - irgendwann im Laufe des Vormittages wollte der Kollege vorbeischauen.
Bereits seit dem Wachwerden verspürte ich den Wunsch, dass ich magische kräfte hätte, um die Zeit vorstellen zu können.
Hier auf der Arbeit kroch jede Sekunde nur so vor sich hin.
Ich war angespannt - nervös - wurde von Minute zu Minute innerlich agressiver, weil mich der Kollege so lange warten ließ.
Freitags haben wir Mittags frei - és wurde 9 Uhr - 10 - halb elf - viertel vor elf - soll ich ihn anrufen? - ein anderer Kollege rauschte geräschgewaltig durch die Zwischentür - ich schnauzte ihn an ...
Dann - halb 12 - kam der ersehnte Kollege. Mein Ärger war schlagartig weg.
Doch bevor er mir das Geld gab, wollte er unbedingt noch Smaltalk machen - ich hörte gar nicht richtig zu - hatte nur einen Gedanken - her mit dem Geld.
10 Minuten später hatte ich das Geld ... 1.000 DM ... bar auf die Hand - keiner aus meiner Familie ausser mir wusste davon.
20 vor 12 also - oh weia ... noch 20 Minuten, bis ich das Büro verlassen durfte.
Enthusiasmus überkam mich - Euphorie - wie lange hast Du nun schon nicht mehr spielen können - gleich ist es soweit ... gleich ... nur noch 19 Minuten ...
Ich war unkonzentriert - voller Verzückung - und irgendwie schaffte ich es Punkt 12 an der Stempeluhr zu stehen.
Ich rannte fast zm Auto - raste los. Keine Zwei Kilometer weg - die nächste Halle.
Auf einer langen Geraden kamen mir Autos entgegen.
Schaffe ich es bis zu dem Geschäft, bevor der PKW mich passiert?
Ich fuhr aber weder schneller, moch langsamer - ich spielte bereits - mit mir.
Nur nicht dran denken, was passiert, wenn ich erwischt würde ... also her mit der nächsten Zeit- und Raumüberbrückung - her mit dem nächsten entgegenkommenden PKW.
Endlich angekommen spielte ich so lange, bis ich wieder pleite war.
Als ich die Situation/Spielhalle verließ, da war der Spieldruck wie weggeblasen ...
Als Sportwetter liegt man dem Irrtum des Kompetenzspiels auf.Automat-das ist doch ein reines Glücksspiel!
Nun Robin, so ein Automat spult schlichtweg ein Programm ab - das ist Fakt.
Innerhalb einer Zeitspanne muss er gesetzlich vorgegeben eine Quote an Gewinnen erfüllen.
Der Automatenspieler glaubt aber nun, dass er die Perioden unterscheiden kann.
Er glaubt an die Kompetenz, dass Spiel darüber beeinflussen zu können.
Ein Rest "Glückspiel" gesteht er sich und dem Automaten aber auch ein.
Hätte der Passgebende gestern in den Boden getreten, anstelle des Balles - dann wäre das Tor auch nicht gefallen. Auch ein Sportwetter hat hier keinerlei Einfluss auf dei Ereignisse - auch er ist abhängig von äußeren Einflüssen.
PS:Mein Cannabiskonsum lasse ich außen vor,will nicht alles in einem Topf werfen.Die Denkweisen des Spielers,die den meisten hier bekannt sein müssten,will ich verdeutlichen.
Du machst Dir was vor ... ganz banal:
Wieso konsummierst Du Cannabis? - Weil Du Dich glücklich fühlen willst? weil Du dem Alltag entfliehen willst?
Wieso wettest Du - wieso richtest Du Dein Denken mehr und mehr nach den Sportwetten aus?
Weil Du Dich "fühlen" willst - Ärger? Freude? Bestätigung? ... Weill Du Dich nicht mit dem Alltag auseinandersetzen willst?
Aber wenn ich beim Fussball Statistiken wälze,Meinungen lesen,Quotenverläufe beobachte,usw. uws.kann ich doch meine Gewinnchancen erhöhen.Außerdem habe ich über die lange Zeit ein sooo gutes Bauchgefühl entwickelt.Ich KANN ES EINFACH.Jetzt nach Mathematik beimischen.Und kontrolliert spielen,....
Wieso bist Du doch gleich hier? #grins# Ansonsten - wie oben beschrieben - die gleiche Denkweise, wie bei uns Automatenspielern.
Doch hier ist der Punkt.Die Gier siegt immer wieder,geht es ein Jahr lang gut,ok,irgendwann geht es dir aber schlecht und du willst die DOSIS GLÜCK mit Gewalt haben.Und dein Erspartes schmilzt wie ein Eisberg in der Sonne dahin.
Von der Denkweise her unterscheiden wir uns auch hier keinen Deut.
Doch das alles ist ein Selbstbetrug - jedes Argument ist eine Lüge.
Wir wollen spielen und wir wollen wetten um der dabei entstehenden Ablenkung und unserer Gefühle wegen.
Sparen,Sparen,Sparen.Das ist auch immer noch ein Problem von mir.ICH HABE STARKE ÄNGSTE GELD AUSZUGEBEN, ES LOSZULASSEN, MIR WAS ZU KÖNNEN.Im Hinterkopf spuckt es immer noch:ICH HAB ES VERDIENT, DEN GROSSEN GEWINN!
Robin - wir zwei haben verlernt, dass Geld ein gesetzliches Zahlungsmittel ist.
Für Dich ist es und für mich war es reines Spielgeld - es ist unser Suchtmittel.
Natürlich gönnst Du Dir nichts - sparst jeden Cent - doch wofür nutzt Du es? Zum Wetten.
Was wirst Du denn mit dem großen Gewinn machen?
Ich sage es Dir - der Gewinn wird nicht groß genug sein - es hat einmal funktioniert - wieso nicht zweimal ...
Dies Lügen werden dich weitermachen lassen - weil der große Gewinn selber eine Lüge ist.
Er kann eintreffen - aber er muss nicht - ein Glückspiel - ein weiteres ...
Und der Gewinn wird dahinschmelzen und du wirst wieder genau dort stehen, wo Du jetzt stehst ...
Du hast jetzt so viele Wochen Reha hinter Dir, dass ich mich anhand deines ersten Postings frage, ob die Therapeuten dort so richtig schlecht sind - oder on Du dich mit allen Händen und Füßen gegen die Akzeptanz deiner Sucht sträubst.
Verstehe mich bitte nicht falsch - ich will dich hier nicht niedermachen.
Ich wünsche mir lediglich, dass Du Deinen Standpunkt gründlichst überdenkst.
Diskutiere mit Dir selbst bis der Arzt kommt ;-) ...
Und räume Dir ruhig dabei ein, dass alles, von dem Du bisher überzeugt warst - aus einem anderen Blickwinkel ganz anders aussehen kann.
Alles, was Du bisher beschrieben hast, bezog sich auf die Suchtausübung selbst.
Doch wieso übst Du diese Sucht aus?
Wäre dies Sucht dann nicht auch austauschbar? - Oder gleichzeitig ausübbar? (Cannabis)
Wenn ich eine Sucht zum Stillstand bringe, jedoch den Auslöser nicht kenne - bin ich dann nicht potentiell gefährdet - bei dem immensen Angebot an Suchtausübungen - abzurutschen?
Z.B. indem ich Gefallen am Online-Pokern bekomme?
Wo ich die Logik und die Mathematik dazu benutzen kann meine Sucht zu rechtfertigen?
#Mannomann - was für´n Roman# ;-)
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Danke für die ehrlichen Worte.
Ich werds mir bei Gelegenheit nochmal in Ruhe durchlesen.Man kommt eben nicht geheilt aus der Therapie.Ich habe in den letzten Monaten soviele Rückfälle in meinem Umfeld beobachten können,dass ich weiß wie schwer es ist diese Sucht zu überwinden.Es war davon die Rede,dass 20 % der Patienten es in der ersten Therapie schaffen.Und diese Zahl scheint mir noch zu hoch gegriffen zu sein.
Sicherlich muss ich noch viel lernen,aber ich habe den Kampf gegen die Sucht bewusst aufgenommen.
Mal was anderes aus "deiner Praxis": Was kann man mit seiner Hausbank vereinbaren,um sich zu schützen???Mir schwebt vor beim Erreichen einer festgelegten Summe auf dem Girokonto das Geld an eine Vertrauensperson zu überweisen.Allgemein wie hast du dich geschützt finanziell.(Abtretung der Verfügungsgewalt über Konten,Sprarbücher,Fonds etc..)
Ich werde das bestimmt brauchen die ersten Jahre,vielleicht auch länger.In der Therapie lief da leider nicht viel.Es geht aber dort erstmal hauptsächlich um die Abstinenz.
Gruß
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Hi Robin!
Es macht mir Spaß, die Motivation in Deinen Worten zu lesen.
Mach weiter so - denn es wird einfacher ... wenn auch weniger gefährlich.
Zunächst einmal zu den Rückfällen in Deinem Umfeld.
Du hast in der Vergangenheit sicherlich mehr wie einmal egoistisch gehandelt, um Deiner Sucht nachzugehen.
Dieser Egoismus war sicherlich zerstörerisch - er war schlichtweg negativ.
Jetzt aber darfst Du einen gesunden Egoismus an den Tag legen.
Du kennst die Personen - Du weisst um ihre Fehler - DU kannst aus ihnen so viel lernen.
Zurückgeben kannst Du sowohl Deine Erfolge, als auch die Erfahrungen aus Deinen Rückfällen.
Wir sind süchtig - ein Rückfall ist keine Schande - kein Weltuntergang.
Es kommt nur darauf an, was Du daraus machst ...
Gerne wird die Genesung mir einem Weg verglichen, auf dem Du zwei Schritte vorwärts gehst - und auch mal ein, zwei oder sogar drei Schritte zurück.
Unterm Strich aber bewegst Du Dich vorwärts - Du entwickelst Dich.
Nun, wenn die Quoten MIT Therapie so gering sind - wieso bin ich OHNE Therapie dann immer noch spielfrei?
Es kommt nur auf Deine innere Einstellung an - Quoten sind irrelevant.
Mir hat geholfen, dass ich bei meiner GA-SHG gelernt habe, dass ich meine Sucht niemals "überwinden" werde.
Ich habe auch gar nicht erst begonnen, meine Sucht von mir mit Gewalt (Kämpfen) trennen zu wollen.
Ich habe sie akzeptiert - als ein Teil von mir angenommen.
Die Sucht selber ist gar nicht negativ - es ist das, was ich daraus mache - mehr oder weniger absolut bewusst.
Diese kleinen Entscheidungen - tausende an der Zahl, die dazu führen, dass ich vor einem Automaten sitze, die kann ich locker zu meinen Gunsten treffen.
Sie erfordern keinen großen Aufwand - wenn ich auf meine Gedanken und Gefühle achte.
Sicherlich muss ich noch viel lernen
Wir lernen nie aus ... ich lerne gerade von Dir ... ;-)
Habt ihr in der Therapie nicht das Thema Geldmanagement gehabt?
Ich habe damals meine Mutter mit auf mein Konto eintragen lassen.
Somit konnte ich kein Geld am Automaten abheben und benötigte die Unterschrift meiner Mutter auf einem Scheck.
Diese Unterschrift wurde akribisch mit einer realen Unterschrift verglichen.
Mein Sparbuch wurde mit einem mir unbekannten Passwort versehen und am Ende des Monats das Guthaben auf meinem Konto auomatisch dorthin überwiesen.
Am Besten sprichst Du mit deiner Bank. Scheue Dich nicht wegen schiefer Blicke - die kennen das ...
Hast Du noch Familie, aus der Du Dir eine Vertrauensperson aussuchen kannst?
Natürlich ist es durchaus positiv, wenn Du Dich finanziell schützt.
ABER - es ist nicht genug. Du musst den Umgang mit dem gesetzlichen Zahlungsmittel auch wieder erlernen.
Das geht aber nur, wenn Du Dir Deine Einnahmen und Deine Ausgaben bewusst machst - zusammen mit der Vertrauensperson.
Du wirst lernen Deine Schulden abzubauen - genauso, wie Du lernen wirst, Dich selber zu belohnen - ein Urlaub - ein neues Sportrad - was auch immer ...